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    2. Alle Rezensionen von opera bei jpc.de

    opera Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 10. Oktober 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1814
    351 Rezensionen
    Die Meistersinger von Nürnberg Die Meistersinger von Nürnberg (DVD)
    18.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Begeisternde historisierende Inszenierung - Wenn Meistersinger, dann diese

    David McVicar ist bekannt für seine historisierenden Inszenierungen verbunden mit hervorragender Personenführung wie z. B. die Adriana Lecouvreur mit Kaufmann oder der Troubadur mit Alvarez.
    Er bietet somit das Bühnenambiente was viele Opernliebhaber bevorzugen.
    Diese Inszenierung ist ein begeisterndes Meisterwerk. Die Optik ist der klassizistisch-romantischen Zeit Goethes und Schillers entlehnt, in die Wagner hineingeboren wurde. Kostümträchtig, milieuadäquat bis ins Detail. Die Personenführung ist pointiert, akribisch, die Charaktere werden mit einer Genauigkeit präsentiert, wie das extrem selten ist. Zudem von hervorragenden Singdarstellern realisiert.
    Rein stimmlich könnte man sagen, daß man einige Rollen schon "besser" gehört hat, aber das tut der Stimmigkeit keinen Abbruch, denn hier resultiert die fulminante Darbietung aus dem Spiel einer relativ jungen Truppe, mit entprechend jungem Stimmambiente.
    Die schauspielerische Dichte läßt keinerlei Längen aufkommen, die gerade bei diesem Werk häufig sind.
    Der Stolzing von Marco Jentzsch ist solide, gegen Botha oder andere Größen wirkt er begrenzt.
    Die Eva von Anna Gabler ist mädchenhaft, beseelt, lyrisch.
    Der David von Topi Lehtipuu exzellent, pointiert, einfach formidabel.
    Der Pogner von Alastair Miles ist nicht so stimmprofund, so tief grundiert wie z..B. Salminnen, aber in seiner singschauspielerisch akzentuierten Art einfach meisterhaft.
    Die Magdalene von Michaela Selinger überzeugt ebenfalls.
    Der Sachs von Gerard Finley, ein eher schlanker Bariton, von einer ungemein präsenten subtilen Gestaltung, einfach klasse.
    Exzellent der Beckmesser von Johannes Martin Kränzle, eine ungemein authentisch präsent, charakterspezifische Zeichnung ohne Überzeichnung.
    Das Dirigat von Vladimir Jurowski überzeugt mich in seiner strukturellen Pointiertheit. Wie immer gibt es auch dazu unterschiedliche Meinungen in der Presse.
    Insgesamt eine begeisternde Aufführung. Wer traditionelle Aufführungen liebt und diese alle besitzen würde, diese darf er sich keinesfalls entgehen lassen.
    Diese Aufführung ist ein Beispiel, daß nicht das permanente Neue nur um des Neuen willen künstlerische Höchstleistung präsentieren kann. So sehr Innovation und der Wandel nötig sind, um ein lebendiges Musiktheater zu erhalten, so sehr sind auch solche Aufführungen nötig, die zwar traditionell "alt" sind und doch künstlerisch so "neu". Die Zugzwänge, die in der Presse hinsichtlich der zwanghaften Suche nach dem permanent Neuen gesetzt werden, sind ambivalent. Das Neue um des Neuen willen, ist genauso kontraproduktiv wie das Verharren in verkrusteten Strukturen, sowie diese zu verteidigen mit Argumenten, die stets den Untergang der Kultur herbeireden, wenn Regiearbeiten ungewöhnliche Wege gehen.
    Tosca Tosca (DVD)
    18.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Großartige Rollenverkörperungen durch Kaufmann, Georghiu, Terfel

    Die Inszenierung von Jonathan Kent ist von der optische Ebene traditionell und insofern das, was viele Opernliebhaber schätzen.
    Das singschauspielerische Konzept überzeugt dank großartiger Interpreten restlos, ist hautnah, berührend, emotional.
    Das gesamte sängerische Ensemble überzeugt, die Schlüsselrollen sind mit Interpreten "vom Stoff aus dem die Träume" sind besetzt.

    Jonas Kaufmann singt einen begeisternden Cavaradossi , eine ungemein nuanciert, souveräne Gestaltung, in allen Belangen ein sängerisches Ereignis.
    Auch das Tosca Porträt von Angela Georghiu ist berückend emotional, mit ihrem traumhaften Sopran mit der tendenziell warmen Note.
    Dämonisch, zynisch, ätzend der Scarpia von Bryn Terfel, ein singschauspielerisches Ereignis, eine seiner stärksten Rollen.

    Antonio Pappano dirigiert mit emotional berührendem Zugriff.

    Insgesamt ein Großereignis des Musiktheaters, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

    Anmerkungen zu Jonas Kaufmanns Timbre:

    Immer wieder in Pressorganen oder Internetforen wiederholte Behauptungen zur Stimme von Jonas Kaufmann, möchte ich hier einmal fachlich beleuchten. Vorwürfe von Eindunkelung, Einfärbung, mangelnde Piani und Registerbruch gehören zu den unsinnigen Einlassungen.
    Fakt ist vielmehr folgendes, wobei man das Timbre nicht mögen muß, um das von vorn herein klarzustellen.
    Timbreaffinitäten sind extrem subjektiv und jeder wird es ein wenig anders erleben.
    Offenes und gedecktes Singen sind Fachtermini aus der Gesangspädagogik überwiegend deutscher Tradition.
    Kaufmann singt mit der Technik des - gedeckten Singens - Merkmale sind ein tief gestellter Kehlkopf, Erweiterung des Vocaltraktes. Diese Technik hat Vorteile, führt zu etwas gaumigerem Singen, was dann fälschlicherweise als defizitär dargestellt wird.
    Das offene Singen bedingt, daß der Kehlkopf steigt und zwar mit zunehmender Tonhöhe, die Stimme klingt heller. Bestimmte Liebhaber bevorzugen diesen Stimmklang, was geschmacklich in Ordnung geht.
    Für welche Technik sich ein Sänger entscheidet , hängt von der individuellen Beschaffenheit seines Stimmapparates ab, hat aber absolut nichts mit falsch oder richtig zu tun. Den gleichen Ansatz gibt es in italienischen Gesangsschulen.
    Pianischwächen bei Kaufmann sind schlicht nicht existent, gerade er liefert exemplarisch eingebundene Piani von großer Klasse, die man in dieser sängerischen Kultur sehr selten hört.
    Von Registerbruch und den angeführten, angeblichen Mängeln kann keine Rede sein, nur werden sie durch Presseorgane multipliziert, in denen Autoren schlicht keine Ahnung von gesangstechnischen Aspekten haben, in Foren aufgenommen und breitgetreten. Dies wird dann von Lesern verinnerlicht und als eigene Meinung in Foren unter die Leute gebracht.
    Kaufmann hat einen begeisternden Werther und Siegmund gesungen, eine stimmfachlich nahezu unglaubliche Spannbreite, die er abdeckt. Selbst die von allen gefürchetete Partie des Bacchus in Ariadne auf Naxos hat er glänzend gemeistert. Aber wíe fast immer, wird die ganze Klasse eines Sängers in der später einsetzenden Legendenbildung Platz greifen.

    4 Kommentare
    Anonym
    20.03.2013

    Jonas Kaufmann's Stimme

    Zugegeben, Jonas Kaufmann ist ein großartiger Sänger und Darsteller, aber es muss erlaubt sein, kritische Anmerkungen - zumal sie fachlich sind - zu seiner Stimme zu machen. Und es gibt schon Musikkritiker, die etwas von Gesangstechnik verstehen.
    Früher war die Stimme von Kaufmann ausgeglichener - sie klang einfach besser. Durch sein in den letzten Jahren verstärkt gutturales Singen nimmt er seiner Stimme die Strahlkraft; ich nenne es Metall.
    Seine piani sind oft - nicht immer ! - ein gehauchtes Falsett.
    Da Kaufmann die Höhe auch des Öfteren forciert, sind Pianotöne für ihn dort natürlich schwierig.
    Einen Registerbruch bei ihm zu erkennen, ist nicht leicht, da er diesen durch Abdunkelung seiner Stimme und 'Stemmen' kaschiert. Es fehlt auch ein einheitliches Timbre.
    Zu den Vokalverfärbungen möchte ich hier nur ein Beispiel anführen: Im 'Siegfried' heißt sein Schwert 'Notong'. Und es gibt andere Beispiele.
    Bei all' diesen hörbaren Unausgeglichenheiten handelt es sich meiner Meinung nach um Stimmprobleme.
    Man kann nur hoffen, dass Kaufmann sich nicht zu sehr in das 'Wagnerfach' drängen lässt, denn stimmlich fehlt ihm dazu noch einiges.Und die Frage wäre dann, wie lange er dies ohne Schaden zu nehmen durchhalten kann.
    Anonym
    07.07.2016

    Kaufmanns Stimme

    Letztlich bleibt immer die subjektive Gewichtung einer Stimme, auch von ausgebildeten Opernsängern. Wettbewerbe zeigen dies deutlich. Auch Caruso wurde teils von Kritikern niedergemäht. Insofern kann ich Ihre Einschätzung als subjektiv akzeptieren, obwohl ich Ihre einzelnen Wertungen nicht teile.
    Anonym
    08.07.2016

    Kaufmanns Stimme

    Immer wieder werden theoretische Anmerkungen über Stimmen gemacht, die von einem Idealbild ausgehen, das es so nie in der Realität gegeben hat. Die theoretisch ideale Stimme hat nie existiert und wenn, wäre es fraglich, ob sie dann noch berühren würde. Es ist denn auch eher "Erbsenzählerei" Kritik zu üben, die rein subjektiv Geschmack orientiert ist, ihr aber einen fachlichen Anstrich geben zu wollen. Jede herausragende Stimme ist ein Unikat und nur sehr begrenzt unter rein theoretischen Aspekten zu klassifizieren bzw. zu werten. Man denke an die Callas, die aus bestimmter Ebene auch zerrissen wurde, viele andere Beispiele könnten folgen. Dass Kaufmann die Piani im Falsett singt, halte ich, bei allem Respekt, für puren Nonsens.
    Anonym
    16.12.2019

    Timbre

    Viele Dank für die ausführliche Klarstellung. Gottseidank gibt es auch ehrliche Kritiker. Seinerzeit wurde in FonoForum ein Recital von Leontyne Price besprochen. Der Kritiker bekannte, kein Fan von Frau Price Timbre zu sein. Aber er erkannte die hervorragende Leistung an und vergab die höchste Note. Das nenne ich ehrliche Kritik. Das Timbre einer Stimme wird immer Geschmacksache bleiben. Das darf aber die Bewertung einer Leistung nicht beeinflussen.
    La Boheme La Boheme (DVD)
    18.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Herheims spektakuläre "Zeitfenster-Inszenierung"

    Die unkonventionelle Stephan Herheim Inszenierung durchmischt Vergangenheit und Gegenwart in einem collagenhaften Bühnenkonzept. Die Vergänglichkeit des Lebens stets bühnenpräsent, beginnt die Aufführung mit dem Tod Mimis im Krankenhaus, um von dort aus in Rückblenden und der Parallelität von Gegenwart und Vergangenheit, packende Bildsequenzen mit hervorragender singschauspielerischer Interaktion auf die Bühne zu stellen.
    Eine collagenhafte Zeitfenster Inszenierung, die aber den ausschließlich traditionelle Bühnenoptik ansprechenden Opernliebhabern absolut nicht zu empfehlen ist.
    Sängerisch wird auf ganzer Ensemblebreite Exzellentes geboten.

    Wunderbar die Mimi von Marita Solberg, ein lyrisch blühender, berührender Sopran. Erinnert ein bißchen an die junge Scotto.
    Auch Diego Torre als Rodolfo kann überzeugen, ein Nachwuchstenor mit starken Momenten.
    Sehr gut auch die Musetta von Jennifer Rowling.
    Herausragend das Vasilij Ladjuk als Marcello, ebenso überzeugend Giovanni Battista Paroli als Colline, Espen Langvik als Schaunard. Glänzend Sven Erik Sanbraten in der Charakterrollen als Parpignol, Benoit und Alcindoro.
    Orchestral mit dem Dirigat von Elvind Gullberg Jensen emotional auslotend, berührend.
    Insgesamt packendes, unkonventionelles Musiktheater, daß aber nichts für den traditionellen Geschmack ist.
    La Boheme La Boheme (DVD)
    05.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Netrebko und Bezcala in exzellenten Rollenporträts in realistischer "Tristesse" Inszenierung

    Diese Inszenierung wurde kürzlich im Fernsehen von den Salzburger Festspielen 2012 übertragen.
    Das Inszenierungskonzept von Damiano Michieletto bewegt sich optisch weit ab von der gängigen, romantisierten Boheme Atmosphäre im Paris des 19. Jahrhunderts.
    Die optische Verlagerung in eine Art "Clochard"-Unterbrücken-Milieu ist denn auch für diejenigen, die eine fixierte optische Vorstellung haben, nicht zwingend kompatibel. Milieumäßig wird die Handlung in eine Jetztzeit-Ebene mit der Tristesse sozialer Randgruppen verlagert. Das wirkt teilweise krass und auf einige provozierend, aber von der assoziierten Ebene durchaus nachvollziehbar und verleiht dem Ganzen den Stellenwert eines realistischen Gegenentwurfs zur tendenziell sentimentalen Kitschebene.
    Mit glänzender Personenregie und glänzenden Sänger-Darstellern gelingt so ein beklemmend hautnahes Musiktheater.
    Piotr Bezcala überzeugt als Rudolfo mit souveräner und höhensicherer Gestaltung. Exzellent Anna Netrebko mit einer wahrlich hautnahen Verkörperung der Mimi. Nino Machaidze ist die überzeugende Musetta.
    Den Schaunard singt Alessio Arduini, den Colline Carlo Colombara, den Marcello Massimo Cavaletti. Auch sie überzeugen neben dem Sängerischen durch enorme darstellerische Präsenz.
    Insgesamt eine außergewöhnliche Aufführung der Spitzenklasse mit beklemmenden Bildsequenzen, die man allerdings rein vom Optischen keinesfalls dem traditionsorientierten Seher empfehlen kann. Wer eine herausragende, optisch romantische Inszenierung sehen möchte, sollte besser zur neuen Boheme am Royal Opera House London greifen mit Roberto Ilincai und Hibia Gerzmanova in der historisierenden Inszenierung von John Copley.
    Wer packend hautnahes Musiktheater mit einer großartigen Anna Netrebko erleben will, wird hier fündig.
    5 Kommentare
    U.S.
    18.10.2012

    Es lebe die Musik! - Aber auch der "Rest" darf gut präsentiert werden.

    Ich fürchte, Sie haben mich mißverstanden. Ich habe die Blu-ray vorbestellt und werde sie in mein Archiv nehmen, unabhängig vom Videoschnitt. Falls allerdings einfach die ORF-Version veröffentlicht wird, könnte es passieren, daß ich das Bild wegschalte, und nur den Ton genieße. Primär bei Oper ist in der Tat die Musik. Gute sängerische Leistungen lassen schlechte Regie und Bühnenbild (was hier nicht der Fall ist) schnell vergessen, umgekehrt funktioniert dies kaum.
    In diesem Fall haben mich die bühnenbildnerischen Ideen doch so interessiert, daß ich sie etwas besser präsentiert wünsche (als Mathematiker und Geometer mag ich etwas in der Richtung vorbelastet sein). Dazu würde es schon reichen, ab und an einfach von den Protagonisten wegzuzoomen, und eine Bühnenbildtotale zu zeigen, so wie es die Mehrheit in der Vorstellung erlebt!
    Wenn Sie genau hingeschaut haben, wird in der Inszenierung mit schiefen Ebenen und gekrümmten Flächen gespielt.
    Auch der große Fensterrahmen als zentrales Element steht nicht senkrecht. Als Zuschauer bildet man daraus unwillkürlich eine neue Vertikale, läßt den Blick schweifen und hat plötzlich das Orchester (scheinbar) auf einer schiefen Ebene. Spaßeshalber habe ich schon von einer "Hanghuhninszenierung" gesprochen.
    Brian Large hat uns Dutzende guter Klassikvideos beschert.
    Diesmal scheint er mir bei der ORF-Übertragung nicht seinen besten Tag gehabt zu haben.
    Oder liegt es daran, daß einfach bei der videotechnischen Umsetzung gespart wurde, da ja sowieso alle Netrebkisten dieser Welt die Aufnahme kaufen?
    Von einem guten Video erwarte ich einfach, daß auch beim zehnten Anschauen noch neue Details zu entdecken sind, und beileibe keine MTV-Ästhetik. High Definition ist einfach eine technische Voraussetung dafür, die gekonnt genutzt werden will.
    U.S.
    17.10.2012

    kommerziell angehauchte Bewertung?

    Die Rezension weist gewisse Ähnlichkeiten zu einer bei amazon.de auf.
    Ich werde daher auch den Kommentar auf beiden Seiten anbringen.
    Mit einer eigenen Rezension würde ich warten, bis ich die endgültige Schnittversion auch gesehen habe.
    Als Besucher einer der Salzburger Aufführungen erschien mir die Umsetzung im Video bei der ORF-Übertragung eher fad.
    Die geometrische Rafinesse der Bühnenbilder kam nicht wirklich zur Geltung.
    Hoffen wir also auf eine verbesserte Version.
    opera
    18.10.2012

    Kommentar des Kommentars zu La Boheme

    Ja, Sie haben richtig gelesen, ich kommentiere auch auf Amazon. Insofern die Ähnlichkeit. Bei JPC kann man nur unter Pseudonym rezensieren, bei Amazon geht das mit dem echten Namen.
    Ich schreibe nicht kommerziell, sondern als Lust und Spaß an der Sache.
    Das Abwarten der Schnittversion dürfte für Opernliebhaber ein extremes Randgruppeninteresse aufweisen. Natürlich kann selbst die beste Reproduktion nicht den Eindruck des live Erlebnisses vermitteln. Das weis jeder Opernliebhaber, insofern erscheint mit dieser Hinweis etwas merkwürdig. Wie die Bühnebilder schnitt-technisch umgesetzt werden, ist eine künstlerisch technische Entscheidung. Wenn Sie live Bild und Fernsehübertragung vergleichen, erscheint das abwegig. Auch im Opernhaus haben sie je nach Sitzplatz unterschiedliche Bühnenperspektiven. Ich bin noch nie mit einem Opernliebhaber konfrontiert worden, der sich eine künstlerisch sängerisch überzeugende DVD nur aufgrund der Schnitt-Technik nicht gekauft hätte. Insofern erschließen sich mir Ihre Ausführungen absolut nicht.
    opera
    19.10.2012

    Kommentar zum Kommentar - Präsentation -

    Danke für die Erläuterung Ihrer Perspektive. Die kann ich aus Ihrer Sicht durchaus nachvollziehen. Aber auch Sie haben hier ja wertend für bestimmte Perspektiven "Partei ergriffen", die Ihnen optimal und weniger geeignet erscheinen. Ich habe schon Kommentare gelesen, in denen der eine das Heranzoomen als unerträglich fand, der andere begeistert war und andere ähnliche Einlassungen zur Optik, die ja zu Hause auch immer von der Bildschirmgröße abhängig ist. Sicher ist Ihre spezielle Sicht aus Ihrem beruflichen Hintergrund interessant und sicher auch einer näheren Betrachtung wert. Insofern danke ich für diese Einlassung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hans-Georg Seidel
    opera Top 25 Rezensent
    18.10.2012

    Kommentar zum Kommentar - Kommerzialität -

    Lassen sie mich Kommerzialität beleuchten. Die JPC Plattform bietet gerade nicht zensierte Rezensionsmöglichkeiten im Rahmen guter Umgangsformen. Insofern ist der von Ihnen suggerierte Verdacht eines wertenden "Sponserings", eines Hochjubelns einer DVD abwegig. Gleiches gilt auch für die andere Plattform auf der ich rezensiere. Wenn Sie sich über die Modalitäten unter denen die Rezensierenden hier schreiben, informieren, würde ihnen klar werden, daß hier keinerlei Finanzen im Spiel sind. Insofern sind gerade solche Rezensionen "sauber". Meine Schreibweise resultiert aus jahrelanger Beschäftigung mit der Thematik sowohl in musikalischer, als auch musiksoziologischer Sicht. Aber alles just for fun. Hoffentlich konnte ich Sie beruhigen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hans-Georg Seidel
    Medea Medea (DVD)
    03.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Marlis Petersen in exemplarischer Rollenverkörperung als Medea

    Das Auftragswerk der Wiener Staatsoper für Aribert Reimann ist hier in einer phänomenalen Aufführung dokumentiert.
    Das Bühnenbild und die Inszenierung von Marc-Arturo Marelli mit den Kostümen von Dagmar Niefind führen in eine Lanschaft des Archaischen und der Moderne. In Medea wird ein Archetypus von zeitloser Gültigkeit inszeniert, optisch in einer Durchmischung von Zeitaltern sichtbar gemacht. Griechenland und Kolchis sind kostümoptisch getrennt. Das Bühnenbild wird quasi zum optischen Intrumentarium, zur Plattform bedrückend hautnaher Interaktion.
    Aribert Reimann hat die Tessitura der Schlüsselrollen für die vorher feststehenden Interpreten direkt auf den Leib geschrieben, eine früher durchaus übliche Praxis.
    Absolut herausragend die singschauspielerische Interpretation auf ganzer Ensemblebreite.
    Reimann`s Klangteppich Musik ist zweifellos nicht ganz leicht zu hören, man muß sich hineinarbeiten.
    Phänomenal die Leistung von Marlis Petersen als Verkörperung der Medea. Ich habe die Sängerin live in Düsseldorf als Ophelia in Hamlet von Thomas gesehen. Der Anfang ihrer Weltkarriere.
    Ebenfalls glänzend der Mezzo von Elisabeth Kulman als Gora und der Counter von Max Emanuel Cencic als Herold. Die Gegenspielerin Medeas, Kreusa, wird von Michalela Selinger gesungen.

    Michael Broder dirigiert diese brodelnde Klangteppich-Musik mit involvierender Innenspannung.
    Insgesamt eine der großen Aufführungen des Musiktheaters. Leider für viele nicht akzeptabel, weil sie dieser Musik nichts abgewinnen können.
    Zelmira Zelmira (DVD)
    03.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Florissimo" Florez auf seine "Rossini-Spielwiese" des Gesangs

    Zelmira war das Auftragswerk des erfolgreichsten Impressarios dieser Zeit Domenico Barbaja. Rossini stand im Zenit seines Ruhms. Am San Carlo in Neapel standen ihm herausragende Sänger seiner Zeit und eine für diese Zeit außergewöhnliche Breite an gut ausgebildeten Choristen und ein sehr gutes Orchester zur Verfügung. Viele Aufführungen dieser Zeit litten an mangelnder sängerischer Klasse und die sonstigen technischen Rahmenbedingungen führten des öfteren zum Mißerfolg eines neuen Werkes.
    Iabella Colbran(1785-1845) sang die erste Zelmira. Für Aufführungen in Paris beginnend mit dem 14.3.1826 nahm Rossini erhebliche Änderungen an der Partitur vor, um den damaligen "Superstars" Giuditta Pasta und Battista Rubini zusätzliche sängerische Glanzlichter zu ermöglichen.
    Dieses Material ist auf diesen beiden DVD in einer Aufführung beim Rossini Festival in Pesaro 2009 enthalten.
    Die Inszenierung bietet eine Durchmischung von moderner Kostümgestaltung und antiken Versatzstücken. Wer ausschießlich historisierende Optik liebt, wird damit Probleme haben.
    Man sollte zwingend das Beiheft lesen, um die Vorgeschichte der ansonsten plausiblen Handlung zu kennen.
    Die sängerische Besetzung ist in ganzer Bandbreite exzellent.
    Die Musik bietet die gesamte Rossini-Palette an Arien, Duetten, Terzetten usw..
    Juan Diego Florez erleben wir hier in der Rolle des Ilo in seinem sängerischen Element. Die hohe Tessitura verlangt einen belcantistischen Tenor mit extremer Höhenpräsenz. Dazu wunderbar konstrastierend der eher dramatisch "heldische" Tenor von Gregory Kunde als Antenore. Auch er mit exemplarischer Höhenpräsenz.
    Großartig Kate Aldrich als Zelmira, Mariann Pizzolato als Emma. Als Leucippo überzeugt Mirco Palazzi , als Polidoro Alex Esposito.
    Roberto Abbado zündet ein orchstrales Rossini Feuerwerk .
    Das Klangbild, abgehört über Studio-Equipment, weist eine etwas silbrig helle Tendenz auf.
    Insgesamt eine Aufführung, die für jeden Florez Fan absolut zwingend ist.
    Die tote Stadt Die tote Stadt (DVD)
    03.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Götz Friedrich`s legendäre Meisterinszenierung

    Die Meisterinszenierung von Götz Friedrich aus dem Jahre 1982 an der Deutschen Oper Berlin endlich auf DVD.
    Mittlerweile ein historisches Dokument, aber sehr gut bildrestauriert. Die Tonqualität ist ebenfalls sehr akzeptabel, wobei das Orchesterbild herausragend ist, bei den Stimmen lassen sich in den Höhen gelegentlich verschliffenen Konturen feststellen.
    Die Oper wurde seinerzeit live im leeren Opernhaus aufgezeichnet, weil man sich damals bessere kameratechnische Perspektiven versprach, wenn kein Publikum dabei wäre.
    Die legendäre Inszenierung von Götz Friedrich ist auch aus heutiger Perspektive sehr sehenswert, beinhaltet sie doch hervorragende Personenführung in einem naturalistisch, morbid düsteren Ambiente, mit dem die Stimmung dieser Oper optisch glänzend transportiert wird.
    Die sängerischen Leistungen können insgesamt überzeugen.
    James King singt die sehr schwierige Rolle des Paul. Sein kernig mittig, bronzierter Heldentenor läßt allerdings deutliche Probleme in der Höhe erkennen. Trotzdem eine stimmlich interessante Umsetzung.
    Karan Armstrong singt die Marietta mit lyrisch blühendem Sopran, kann aber auch gewisse stimmliche Probleme nicht verbergen. Schlackenfrei ist ihre Interpretation nicht, trotzdem recht überzeugend.
    William Murray gestaltet den Frank/Fritz mit kernfundierter Stimme. Margit Neubauer ist Brigitta. Wunderbar Donald Grobe als Victorin mit lyrisch feinzeichendem Tenor.
    Begeisernd das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter Heinrich Hollreiser mit einer tieflotenden Interpretation.
    Trotz sängerischer Schwächen ,ein bedeutendes historisches Dokument, das zeigt, nicht nur die absolute Perfektion schafft maßstäbliche Aufführungen.
    Wenn Rezensenten träumen dürften, dann Jonas Kaufmann, der kürzlich auch die gefürchtete Partie des Bacchus in Ariadne auf Naxos glänzend umgesetzt hat, als Paul und Catherine Naglestadt als Marietta.
    Ein Kommentar
    Anonym
    25.12.2019
    keinerlei einschränkung gegenüber "opera" - eine erweiterung: das was die armstrong hier abliefert ist schon glorios - vielleicht nicht der gesang, aber die bühenpräsenz ist überragend - mal statuarisch, mal bescheiden, nachdenklich, gefühlvoll, mal frech, fordernd, keck und ungemein sexy (ja, das gehört auch zur oper und speziell zu dieser) - brian large hat schon damals überzeugendes abgeliefert, was man im zweiten aufzug bewundern kann - den famosen aufzug der brügger im dritten aufzug dagegen vergeigt (weiß schon, dass das schwierig ist!) - auch das pessimistische finale gefällt mir nicht - McFlush
    Der Ring des Nibelungen Der Ring des Nibelungen (DVD)
    26.09.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der "Mythos" Ring als technologisches "Totaltheater"- Kaufmanns Siegmund-

    Robert Lepage Ring löst den alten Otto Schenk Ring an der Met ab. Niemand kann an der Met eine interpretierende Konzeption erwarten. So ist denn Lepage`s Konzept eine technologische Umsetzung auf naturalistisch stilisierter Bühnenbildbasis. Ein rein illustrativer Bühnenbildcharakter im High Tech Format.
    Lepage bekundet sich so eng wie möglich an den allerersten Ring angelehnt zu haben, bietet eine Basis, die der Wunschtraum aller rein traditonellen Wagner Liebhaber ist.
    Zu sehen sind dann auch teilweise atemberaubende Bilder im Wechsel mit schwächeren Szenen, insbesondere weil dieses Konzept durchgehend unter mangelnder Personenführung leidet.
    Von der sängerischen Seite ist insgesamt viel Gutes zu berichten. Lediglich Deborah Voigt als Brünnhilde ist in dieser simmlichen Verfassung nicht zwingend gewesen. Mangelnde Kernfokussierung und teils brüchige Stimmanmutung sind hörbar, an einigen Stellen überzeugender. Natürlich wird jeder für sich selbst gewichten müssen, wie er das hört, da solche Einschätzungen immer sehr subjektiv sein müssen.
    Herausragend der Alberich von Eric Owens. Die Leistung ist aus meiner Hörperspektive außergewöhnlich. Ebenfalls großartig die belcantistische Gestaltung des Siegmund durch Jonas Kaufmann, der Wagners Vorstellung eines "vaterländischen Belcanto" treffen könnte. Die enorme Souveränität der Gestaltung hat schon Ausnahmecharakter. Auch der Hunding, Fafner und Hagen ist von Hans-Peter König hervorragend gesungen. Leider stimmt die Personenregie gar nicht, sodaß er zu brav wirkt. Ich kenne den Sänger live aus Düsseldorf, eine außergewöhnlich mächtige Stimme. Glänzend auch die lyrische Gestaltung des Loge durch Richard Croft in der Tradition eines Peter Schreier, Siegfried Jerusalem, Herbert Schachtschneider(Oper Köln). Franz-Peter Selig ist der hervorragende Fasolt. Eva Maria Westbrook überzeugt als Sieglinde, allerdings habe ich sie live auch schon fokussierter gehört. Waltraud Meier leidet als Waltraute wieder unter mangelnder Personenführung. Bryn Terfel überzeugt als subtil gestaltender Wotan, ein hervorragender Wanderer.
    Jay Hunter Morris ist ein insgesamt zufriedenstellender Siegfried. Die Rolle ist ja bekanntlich sehr schwer zu besetzen.

    Die Uraufführung wurde 1876 in Bayreuth in - 14.29 - dirigiert.
    Levine und Luisi brauchen 15.33 und liegen auf der langsameren Seite. Furtwängler brauchte 1953- 15.06.
    Aus den neuesten wissenschaftlichen Quellen der Wagner Forschung weis man, daß Wagner selbst stets auf schnellere Tempi drängte. Hartmut Haenchen hat die in seinem Amsterdam Ring(DVD) 1998 umgesetzt und - 13.45 - gebraucht. Diese Angaben nur zur Annäherung an einen objektiven Maßstab. Letztendlich dürfte die Innenspannung der Dirigate entscheidender sein, als die Dauer.

    Insgesamt wird klar, daß dieser Ring keinesfalls etwas für Freunde des interpretatorischen Musiktheater ist. Die vielen Liebhaber traditioneller Umsetzungen könnten ihre Freude daran haben. Es ist eben ein Ring "just for fun" und das hat auch einen Wert.
    Von der sängerischen Seite lohnt Jonas Kaufmann als Siegmund und Eric Owens als Alberich.
    Ein Kommentar
    Anonym
    17.07.2016

    Wagner war möglicherweise manchmal auch langsamer

    So soll er einmal das Parsifal-Vorspiel 1. Akt angeblich mit einer Länge von 15 min dirigiert haben. Insgesamt profitiert diese Musik durch Luisi derart, daß auch mir als Nicht-Wagnerianer manches gefällt. Das klingt nach einer "Humanisierung" Wagners. So etwas ähnliches fällt mir auch beim dem bemerkenswerten "Parsifal" von van Zweden mit Robert Holl auf. Klingt schon fast nach Beethoven oder Pfitzner (Sinf Nr 6 "Pastorale" und "Rose vom Liebesgarten").
    Giulio Cesare in Egitto Giulio Cesare in Egitto (DVD)
    06.09.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Glänzende Natalie Dessay in begeisternder Aufführung

    Laurent Pelly`s Bühnenkonzept entwickelt die Handlung aus einem Lagerraum mit Requisiten des Altertums und schafft Stück für Stück in organischer Entwicklung die Bühnenplattform in historisierender Kostümgestaltung. Eine Art Rückblende mit Wiedererweckung des Geschehens. Insgesamt mit herausragender singschauspielerischer Umsetzung.
    Das müßte auch Traditionellen gefallen, es sei denn, sie stören sich an der zwangsläufigen Durchmischung von Utensilien der Neuzeit und des Altertums.
    Giulio Cesare wird von Lawrence Zazzo gesungen. Ein Counter mit leichter Altus-Tendenz im Timbre. Sehr überzeugend in der sängerischen Gestaltung. Christophe Dumaux ist der andere Counter in der Rolle des Tolemeo. Eine schlank, eher "sopranige" Stimme. Wunderbar die Cornelia gesungen von Varduhi Abrahamyan mit einem Mezzo der involvierenden Klasse. Begeisternd der Sesto von Isabell Leonhard. Eine junge Mezzosopranistin mit wunderschöner stimmlicher Ansprache. Dominique Visse ist Nireno, ein nuanciert pointiert agierender Singschauspieler.
    Absolut begeisternd die maßstäbliche Verkörperung der Cleopatra von Natalie Dessay. Plastisch, hautnah, authentisch ihre Umsetzung. Einfach große Klasse.
    Farbstark, sprühend, begeisternd das Spiel von Le Concert d`Astree unter Emanuelle Haim.
    Die farbstarke Aufführung wurde über eine Valvet Audio Röhrenvorstufe an Geithain 904 Aktivmonitoren abgehört.

    Insgesamt eine Aufführung, die sich kein Händel Liebhaber entgehen lassen sollte, immer unter dem Aspekt der Akzeptanz des dargestellten Bühnenkonzepts.
    Koukourgi Koukourgi (DVD)
    25.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Satirisch komödiantisch - Uraufführung 16.9.2010

    Anläßlich des 100-jährigen Bestehens des Stadttheaters Klagenfurt wurde die erst kürzlich in Krakau entdeckte, fragmentarische Partitur der Oper in der von Heiko Cullmann vervollständigten Erstausgabe auf die Bühne gebracht.
    Die Oper wurde auf 3 Sat übertragen.
    Der Komponist hatte die Oper in den Wirren der französischen Revolution als Fragment hinterlassen, erst am 16.9.2010 erfolgte die Uraufführung.
    Das Libretto beinhaltet eine Art satirischen Veriss der Jakobinerzeit der Revolutionsjahre, kritisiert die gesellschaftlichen Verhältnisse. Leider fehlt dem Libretto der satirische Biss, jedenfalls aus heutiger Sicht.

    Das Bühnenbild ist stilisiert in chinesischem Ambiente, dem Handlungsort der Oper. Zur Entstehungszeit wäre eine Originalverortung - eigentlich Frankreich - unmöglich gewesen. Das fernöstliche Flair ist sehr stilecht in Szene gesetzt.

    Die Musik ist in sich ruhig, ausgeglichen, mit einer Tendenz zur Einförmigkeit. Sängerisch sind alle Rollen adäquat besetzt, ohne allerdings stimmliche Akzente setzen zu können, weil die Stimmen recht monochrom sind. Es gibt viele Arien, die sich aber nicht als Höhepunkte manifestieren, sondern eher das elegische Fließen der Musik unterstreichen. Es bleibt der Eindruck, die Musik bewege sich auf der Stelle. Das alles aber aus rein geschmacklicher Wertung.

    Insgesamt eine ansprechende Inszenierung einer völlig neuen - alten - Oper, die erst heutzutage ihre Uraufführung erlebt hat und damit ein Dokument ist.
    Der Freischütz Der Freischütz (DVD)
    25.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Achim Freyers Meisterinszenierung - sängerisch überzeugend

    Der Freischütz, als eine Art deutsche Nationaloper, ist heikel zu inszenieren, denn das Libretto bzw. die Handlung sind grenzwertig am Rande des Fundamentalkitsch.
    Zudem kommt insbesondere bei dieser Oper eine ganz bestimmte, eher romantisch eindimensionale Erwartungshaltung zum Tragen, die nicht einfach zu befriedigen ist, will der Inszenierende nicht einen reinen "Opernstadel" auf die Bühne bringen.
    Achim Freyer hat in allen seinen Inszenierungen eine besondere Bildsprache entwickelt, die aber von vielen erfahrungsgemäß nicht zu deuten ist. Das zeigen Reaktionen des Unverständnisses für seine Konzepte.
    Es handelt sich um eine historische Aufnahme, die ich mit professionellem Equipment abgehört habe. Die Tonqualität ist darüber sehr akzeptabel, die Bildqualität ist angemessen, aber natürlich bleibt es ein historisches Dokument. Die Stimmen sind mit der natürlichen Anflutungsphase von Stimmen im Opernraum aufgezeichnet und nicht so direkt aufnahmemikrofoniert wie heute des öfteren, was zu farbstrukurell defizitären Ergebnissen führt. Trotzdem verweise ich auf die Notwendigkeit einer guten Abhöranlage, sonst kann die Rezension evtl. nicht nachvollzogen werden.

    Achim Freyer stellt die Figuren der Handlung mit maskenhafter Figurinenschminke vor, läßt sie prall, derb sinnlich agieren, in aller Robustheit. Alles vor einer märchenhaft naturalistischen Kulisse, die wie ein Postkartenidyll wirkt. Er arbeitet mit plakativer Farbigkeit, überzeichnet so das Sujet und bricht damit den überbordenden Trivialnaturalismus. Parallel setzt er auch clowneske Akzente, sodaß parallel zur Trivialebene, ein Korrektiv auf satirisch süffisanter Basis, eine Art Gleichgewicht ergibt, das die Handlung aus der reinen Banalität befreit. Dieses "von allem zu viel " fungiert somit als relativierendes, stabilisierendes Stilelement und verhindert die große Gefahr des Abdriftens in reine Trivialiät.
    Es sein zugestanden, daß sich dieses Konzept nicht leicht erschließt. Obwohl die Oper in traditionellen Kostümen gestaltet ist, werden rein traditionelle Erwartungshaltungen nicht wirklich befriedigt werden können.
    Sängerisch wird insgesamt hervorragend agiert. Caterina Ligendza ist eine wunderbar gestaltende Agathe mit konturenstarkem Singen. Ebenso exzellent Raili Viljakainen als Ännchen. Die Timbrestrukturen sind emotional involvierend, natürlich aus rein geschmacklicher Wahrnehmung.
    Toni Krämer singt einen rustikal robusten Max.
    Wolfgang Probst überzeugt als Kaspar, Wolfgang Schöne ist Ottokar. Beides substanzvoll grundierte Stimmen.
    Roland Bracht singt den Hermit.
    Insbesondere der berühmte Jägerchor und die Jungfernkranz-Szene sind bemerkenswert prall süffig in Szene gesetzt, mit der süffisanten Grundtendenz der gesamten Inszenierung.

    Dennis Russel Davies dirigiert farbstark, mit überzeugender Lesart.

    Insgesamt eine hístorische Aufnahme, die aufgrund der geschilderten bildlichen Ambivalenz nicht für alle zugänglich sein wird. Da der Freischütz immer von bestimmten, stark vorfixierten Erwartungshaltungen begleitet ist, kann ich diese Aufführung nicht uneingeschränkt dem rein traditionellen Geschmack empfehlen. Wer allerdings die süffisante Brechung des Sujets liebt, könnte begeistert sein.
    Orpheus & Eurydike Orpheus & Eurydike (DVD)
    23.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Optisch spektakulär - Anita Rachvelishvili als Orfeo

    Carlus Padrissa hat mit La fura del Baus wieder eine optisch phantasievolle, spektakuläre Inszenierung vorgestellt, in der das Orchester auf der Bühne platziert ist, in den Handlungsablauf teils agierend eingebunden ist. Videoprojektionen bestimmen in farbrauschhafter Variation die Bühnenlandschaft. Immer wieder haftet das Auge auf sich stetig verändernden Bildlandschaften.
    Diese Inszenierungsart Padrissas kann begeistern, wenn man eine Affinität für solche Umsetzungen hat. Manchmal vielleicht eine Spur zuviel "des Guten", aber Geschmacksache.
    Der musikalische Aspekt kommt nicht zu kurz. Mit Anita Rachvelishvili, die vor kurzem eine wunderbare Carmen mit Jonas Kaufmann an der Scala gesungen hat, steht eine farbstarke Mezzo Stimme mit individuellem Timbre als Orfeo auf der Bühne. Konstrastierend dazu der Sopran von Maite Alberola mit tendenziell eher mädchenhaft feinzislierter Anmutung. Hervorragend auch der feinstäubige Sopran von Auxiliadora Toledano als Amore. So entstehen interessante, stimmfarbliche Kontraste.
    Gordan Nikolic dirigiert das Orchestra bandArt.

    Insgesamt eine optisch spektakuläre Aufführung mit interessanten Stimmen.
    La Fanciulla del West La Fanciulla del West (DVD)
    22.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Erstklassige traditionelle Inszenierung - Giordani als Dick Johnson

    Die Inszenierung von Giancarlo del Monaco bietet ein naturalistisches Bühnenbild, wie es viele lieben und eine schauspielerisch involvierende Umsetzung. Das Konzept atmet handwerkliches Können in plastischen Bildern.
    Singschauspielerisch sind alle Rollen sehr gut besetzt.

    Deborah Voigt singt die Minnie mit dramatischer Akzentuierung. Keine typische Puccini-Stimme, aber die geschmackliche Affinität für Timbre ist recht unterschiedlich wie die Praxis zeigt.
    Lucio Gallo als Jack Rance liefert mit seinem etwas knorrigen Bariton eine überzeugende Leistung.
    Auch Tony Stevenson als Nick und Keith Miller als Ashby interpretieren rollenadäquat überzeugend.
    Hervorragend Marcello Giordani als Dick Johnson mit starken Spitzentönen, eine bemerkenswerte Leistung, die auch den Vergleich mit früheren Größen nicht unbedingt zu scheuen braucht.

    Überragend das Dirigat von Nicola Luisotto, der die elegisch fließende Musik mit wenigen ariosen Momenten, süffig, rauschhaft entfaltet.

    Insgesamt eine Aufführung wie geschaffen für den traditionellen Operngeschmack. Eine recht unbekannte Oper, die aber in ihrer klangteppichartigen Musik auch ihre Reize hat. Nur Arien, die von Puccini in der Regel erwartet werden, also Ohrwürmer, kann man bis auf einen, nicht feststellen. Allerdings wird die berühmte Arie " Ch`ella mi creda libera e lontono" ganz am Schluß von Marcello Giordani sehr berückend interpretiert.
    Norma Norma (DVD)
    20.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Inszenatorisch ambivalent - musikalisch zurück zu den Wurzeln -

    Diese Norma beruht musikalisch auf der Rückkehr zum Originalmanuskript. Das bisher verwendete Aufführungsmaterial enthielt viele Zusätze und Änderungen, die Bellinis Originalmanuskript nicht entsprechen.
    Rein optisch ist diese Inszenierung aber das Gegenteil einer traditionellen Umsetzung. Die Presse und Opernblogs lieferten ablehnende und begeisternde Kommentare, wie immer bei Konzepten, die nicht rein naturalistisch anschaulich sind.
    Luc Joosten inszeniert eine vielschichtige Norma mit einem Bühnenbild von Johannes Leiacker, das eine Mischung aus modernen und traditionellen Ansätzen enthält. Gleiches gilt für die Kostümgestaltung, die für das Konzept der Ineinanderschachtelung von zwei Zeitzonen spricht. Norma findet auf der retrospektiven und der Jetztzeitebene parallel statt. Leider ist das Konzept nicht im Beiheft erläutert. Das Internet gibt entsprechende Auskunft. Damit ist klar, daß sich diese Umsetzung nicht für den rein traditionellen Geschmack eignet.

    Das Konzept ist durchdacht und singschauspielerisch gut umgesetzt. Für mich leidet die Musik aber atmosphärisch unter der bildlichen Unausgeglichenheit. Das aber auf rein geschmacklicher Ebene angemerkt, denn die Bewertung solcher Nuancen ist stark subjektiv.

    Die Norma wird von Hasmik Papian mit tendenziell schlank ziseliertem Sopran gesungen. Lyrisch überzeugend, dramatisch begrenzt. Gleiches gilt für Irina Tsarikadis als Adalgisa. Beide Stimmen sind dramatisch dynamisch begrenzt, für eine Norma etwas problematisch, je nachdem wie man subjektiv gewichtet. Ich habe live in Düsseldorf sowohl Alexandra von der Weth als auch Catherine Naglestadt als Norma gesehen, beides ganz herausragende, dynamisch expansive Interpretationen. Zudem mit Viktoria Vizin eine exzellente Adalgisa.

    Giorgio Guiseppini überzeugt als Oroveso, Hugh Smith als Pollione interpretiert solide.

    Julian Reynolds dirigiert das musikalische Konzept, welches im Beiheft ausführlich erläutert ist.

    Wer also eine etwas andere Norma erleben möchte ist hier gut bedient, der Traditionelle läßt von dieser Aufführung besser die Finger.


    Anmerkung zur Aufführungspraxis von Werken:

    Insbesondere an der Entstehungsgeschichte der Norma läßt sich die immer wieder getätigte Forderung, "man möge Werke so zeigen, wie sie der Komponist angeblich erdacht hätte", ad absurdum führen.
    Eine solche Froschperspektive verkennt in aller Regel die vielfältigen Faktoren, die eine Werkentstehung beeinflussen, ehe es zur Uraufführung kommt. Oft wurden Werke aus rein pragmatischen Gründen immer wieder geändert, erst kurz vor Aufführung spezielle Änderungen für bestimmte Sänger vorgenommen. Komponisten mußten ihre Werke am Markt platzieren und um zur Aufführung zu kommen, oft Kompromisse eingehen, die keineswegs künstlerischer Natur waren. Eine zu romatische Sicht unterstellt fälschlicherweise immer so etwas wie einmalige künstlerische Werdungsakte, eine in gewisser Weise pseudoreligiös überformte Vorstellung, die individuell sinnstiftend ist, aber von der begrenzten Denkmatrix völlig realitätsfern.
    Bellini änderte noch am Vormittag der Uraufführung die Partitur, davor hatte er bereits unzählige Änderungen vorgenommen.

    Im Hinblick auf die Gegebenheiten früherer Jahrhunderte ist es völlig abstrus heutigen Regisseuren generell zu lockeren Umgang mit Werken vorzuwerfen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Früher waren Änderungen der Werksubstanz aus rein pragmatischen Gründen der Regelfall, heute begründet jeder Dirigent warum er welche Fassung eines Werkes wählt. Ein einzig originäres Werk mit einer einzig möglichen optischen Umsetzung ist nachweisbar realitätsfern. Der Zeitgeist hat die Interpretationsgeschichte von Werken geprägt, immer war Inszenierung auch Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse, auch traditionelle Umsetzungen sind Interpretation. Damit ist die Forderung nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner, die naturalistisch sofort eingängige Umsetzung, für Künstler in aller Regel nicht das einzige Ziel, denn Kunst ist für sie nicht Weiheobjekt , sondern Auseinandersetzung mit Realitäten in subjektiver Verarbeitung. Die Freiheit der Kunst wird immer zu Kontroversen führen, aber Erstarrung und Weihekultur kann nicht das Ziel von lebendiger Kunst sein.
    Le Roi de Lahore Le Roi de Lahore (DVD)
    20.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Grand Opera mit Plüsch und Pomp

    Eine typische Grand Opera des 19. Jahrhunderts mit allem optischem Pomp dieser Gattung. Das indisch-hinduistische-islamische Sujet war eine Zeitgeistvariante des 19. Jahrhunderts und bietet mit dieser Bühnenumsetzung kostümprächtige Opulenz. Diese Oper war für Massenet ein Riesenerfolg. Vergleicht man sie mit anderen erfolgreichen Massenet Opern, so bietet diese ein gleichmäßigere Binnenstrukturierung von episch fließendender Struktur, die man auch als gleichförmig langatmig und auch meditativer deuten kann, je nach Wahrnehmungsansatz. Die Grenze zum Kitsch wird hart tangiert, was aber auch immer ein subjektiver Erlebensmoment ist.
    Die Aufführung leidet an einer gewissen Statik, interaktionistisch schauspielerische Arbeit findet weniger statt.

    Von der sängerischen Seite kann man auf ganzer Breite rollendeckende Interpretationen feststellen.
    Vladimir Stoyanov singt den Scindia, ein rund sonorer Bariton.
    Alim wird von Giuseppe Gipali gesungen, schlank tenoral.
    Anna-Maria Sanchez ist Sita, ein solides, aber auch kein besonders auffallendes Rollenporträt.

    Marcello Viotti dirigiert mit elegischer Dehnung.

    Insgesamt eine Aufführung dieser unbekannten Oper, die bei Liebhabern des Grand Opera Konzepts durchaus ihre Freunde finden könnte. Optische Opulenz ist ja bei vielen beliebt.
    L'elisir d'amore L'elisir d'amore (DVD)
    15.06.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Historisch - Pure sängerische Magie - Sternstunde

    Es handelt sich um eine historische Aufnahme aus dem Jahre 1967 aus Florenz. Das Bild ist s/w, aber restauriert. Der Ton in mono, sehr akzeptabel, aber schon mit qualitativen Schwankungen. Diese Vorgaben muß man erst einmal als gegeben akzeptieren, sonst lohnt die Aufnahme nicht.
    Keine deutschen Untertitel aber in Englisch,Französisch, Italenisch, Spanisch.
    Ich habe diese Aufnahme mit Studioequipment abgehört und zwar Grace Audio Design 902 VV/KHV/DAC an Geithain 904 aktiven Studiomonitoren bzw. Grado RS 2i Kopfhörern. Ich gehe speziell bei historischen Aufnahmen darauf ein, weil unzureichendes Abhörequipment zu schlechten Ergebnissen führen kann und die Rezension nicht mehr nachvollziehbar macht.
    Die Inszenierung ist naturalistisch im Zeitgeist. Die Akteure spielen jedoch ausgezeichnet. Eine Ausnahme in einer Zeit, als das Rampensteh-Singen an der Tagesordnung war.
    Die sängerische Besetzung kann man nur mit maßstabsetzend bezeichnen.
    Alle Sänger bieten sängerische Ausnahmeklasse.
    Renata Scotto im sängerischen Zenit, singt die Adina mit einer begeisternden Tongebung. Sollte man im Vergleich zu heutigen Interpreten hören. Guiseppe Taddei ist der stimmlich substanzvolle Sängerdarsteller des Belcore. Cario Cava ist der komödiantische, pointierte Dulcamara, involvierend substanzvoll, grundiert.
    Carlo Bergonzis Nemorino setzt sängerische Maßstäbe. Die Souveränität seiner sängerischen Gestaltung, sein Legato sind phänomenal. Einer der ganz großen Tenöre, sollte man gehört haben.
    Una furtiva lagrima von Bergonzi ist das Maß der Dinge.

    Das Dirigat von Gianandrea Gavazzi ist sprühend, agil, souverän.

    Insgesamt für Stimmenliebhaber ein muß. Hier wird pure sängerische Magie geboten. Allerdings muß man die nicht zu verschweigenden, erheblichen technischen Einschränkungen akzeptieren können.
    Ein Kommentar
    Musaion Top 100 Rezensent
    22.11.2021

    So ist es!

    Trefflich analysiert! Eine Sternstunde der Belcanto-Oper, die noch ohne Inszenierungsmätzchen auskommt. Dafür gibt es erstklassige Sänger der italienischen Gesangstradition auf dem Zenit ihres Könnens. Apropos: Ich vermute, dass es das sog. Stehrampen-Singen so bestenfalls auf Provinzbühnen gab. Der Ausdruck ist eine Polemik des späteren "Regietheaters" zur Diffamierung der Vorgänger.
    La Vida Breve La Vida Breve (DVD)
    13.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Veristische Kurzoper in herausragender Inszenierung

    La Vida breve - ein kurzes Leben- für eine kurze Oper, könnte man formulieren, insgesamt ca. 80 Min. .

    Die hierzulande recht unbekannte Oper wurde am 17.4.2010 im Palau de les Arts in Valencia live aufgezeichnet.

    Die Inszenierung von Giancarlo del Monaco beinhaltet die Herausstellung des sozialkritischen Hintergrunds der Oper. Ein Gesellschaftsdrama, in dem es nur vordergründig um Liebe, besser erotische Fixiertheit geht. Die Spiegelung des arm - reich Gegensatzes der handelnden gesellschaftlichen Schichten, wird in einem karg symbolistischen Bühnenbild sehr eindringlich in Szene gesetzt.

    Die Musik ist getragen von spanischem Colorit in veristischer Opulenz.
    Das gesamte Ensemble überzeugt. Dabei sind inbesondere die Flamenco Sängerin Esperanza Fernandes und der Gitarrist Juan Carlos Gomez Pastor zu benennen, die organisch in die Handlung eingeflochten sind.
    Singschauspielerisch ist die Inszenierung getragen von der herausragenden Leistung durch Christina Gallardo-Domas als Salud.
    Sie ist die Zentralfigur dieser Oper.

    Lorin Maazel dirigiert die farbstarke Musik mit leidenschaftlicher Präsenz und tieffacettierter Innenspannung.

    Insgesamt eine Oper, die durchaus das Format zum Kassenmagneten hätte, wäre sie bekannter. Wer interessiert ist an neuen Opern, die kaum auf der Bühne präsent sind, wird hier kaum enttäuscht werden.
    Cendrillon Cendrillon (DVD)
    12.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Märchenoper in brillanter sängerischer Klasse

    Die Liebhaber von Märchenopern werden mit dieser ersten DVD Veröffentlichung von Massenets Aschenputtel um ein interessantes Werk bereichert. Laurent Pelly hat eine pointiert zugeschnittene, komödiantische Inszenierung in traditionellen Bildern auf die Bühne gestellt.
    Sängerisch sind alle Rollen hervorragend besetzt.

    Glänzend Joce DiDonato als Cendrillon, eine Rolle, die ihr auf den Leib geschrieben ist.
    Alice Coote singt den Prince Charmant mit wunderbarem Mezzo.
    Köstlich Jean Pierre Lafont als Pandolfe, ein Komödiant erster Klasse.
    Eglise Gutierrez als La Fee singt mit einem feinstäubigen, feinperligen Sopran.
    Ewa Podles ist die stimmlich profunde, pointiert agierende Madam de la Haltiere. Eine wunderbar substanzvolle Stimme.
    Madeleine Pierand und Kai Ruutel sind Noemie und Dorothea in tumber Komödiantenmanier.
    Bertrand de Billy dirigiert mit spritziger Attacke.
    Insgesamt eine hervorragende Inszenierung mit erstklassiger Besetzung . Wie geschaffen für den schönen Opernabend.
    Don Quixotte Don Quixotte (DVD)
    12.06.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Jose van Dam`s Abschied aus Brüssel

    Anläßlich des 50-jährigen Bühnenjubiläums, des 70. Geburtstages und des Abschieds Jose van Dam`s von der Oper La Monnaie Brüssel wurde diese Inszenierung von Laurent Pelly aufgezeichnet und auch seinerzeit auf ARTE übertragen.
    Pelly inszeneniert in fünf Bildern, die von Bergen von geschichtetem Papier beherrscht werden, eine durchgehende Symbolsprache. Er akzentuiert die tragischen Aspekte der Handlung. Don Quichotte ist von Anfang an nur auf Papier, das Papier der Träume gestellt. Das Konzept ist hautnah tragisch, aber ohne Kitsch umgesetzt. Für die rein traditionelle Sicht von Oper könnte diese optische Umsetzung gewisse Probleme bereiten.
    Die Rolle des Don Quichotte wurde von Massenet für die Uraufführung 1910 für Fjodor Schaljapin geschrieben.
    In dieser Aufführung gestaltet sie der fast siebzigjährige Jose van Dam mit schauspielerisch eindringlicher Substanz. Seine Stimme hat nicht mehr den noblen Glanz früherer Jahre, aber hier ist primär Charaktersingen gefragt.
    Ebenfalls hervorragend Werner von Mechelen als Sancho, der ein beeindruckendes Charakterporträt bietet.
    Sivia Tro Santafe singt die Dulcinea rollendeckend.

    Begeisternd das Dirigat von Mark Minkowski, farbstark, kontrastreich, stimmungsvoll, explosiv und atmend. Sein Dirigat ist ein Ereignis.

    Auch wenn man hinsichtlich der reinen Stimmschönheit bei den männlichen Handlungsträgern gewisse Abstriche machen muß, überzeugt hier doch das herausragende Charaktersingen und macht diese Aufführung zu einem Ereignis.
    L'incoronazione di Poppea L'incoronazione di Poppea (DVD)
    26.05.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Skurril-grotesk-komödiantisch-sängerisch top

    David Alden steht für witzig ironische Inszenierungen. Die Assoziationen dieser optischen Umsetzung sind in ein skurril, grotesk, komödiantisches Konzept eingebunden, das sich auch intuitiv erschließen kann. Das Beiheft zu lesen, kann aber nicht schaden.
    Der Regisseur ordnet die Interpreten bzw. Rollen in barocke Kategorien. Götter, historische Figuren und niedere Charaktere. Die Kostüme jeden Typus beinhalten eine eigene visuelle Sprache. Surreal, expressiv, 1970er Hollywood usw..
    Im Ergebnis findet auf einer sparsam ausgestatteten Bühne mit farblich akzentuierender, atmospärisch unterstreichender Lichtregie, ein in die burleske Richtung gehendes Musiktheater statt, das aber auch dramatisch involvierende Momente hat.
    Singschauspielerisch sind alle Rollen sehr gut besetzt.
    Glänzend der Nero von Sarah Conolly, eine auch in ihrer dramatischen Präsenz überzeugende Gestalterin mit Mezzotimbre.
    Miah Persson ist die Poppea, ein lichtheller, schlanker, blühend involvierender Sopran.
    Jordi Domenech ist Ottone, überzeugend und rollenadäquat. Ich ziehe Mezzobesetzungen vor. Das aber lediglich als geschmackliche Anmerkung.
    Ruth Rosique singt die Drusilla mit feinstäubigem, schlanken Sopran.
    Franz-Josef Selig ist die subtanzvolle Stimme des Seneca.
    Wunderbar der "blumige" Mezzo von Maite Beaumont als Ottavia.
    Großartig die Arnalta von Dominique Visse, ein Sänger, dem die skurrilen Rollen auf den Leib geschrieben sind. Pointiert witzig, komödiantisch in der Rollengestaltung.

    Das Baroque Orchestra des Liceu spielt unter Harry Bicket.

    Insgesamt eine hervorragende Aufführung, die aber dem, der es inszenatorisch rein klassisch, traditionell mag, Schwierigkeiten bereiten könnte. Wer prall, skurrile Aktion liebt, wird hier bestens bedient.
    Eugen Onegin Eugen Onegin (DVD)
    24.05.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Begeisternde Herheim-Inszenierung /sängerisch top

    Herheims Inszenierungsansatz entspringt Puschkins Roman, der nicht fortlaufende, sondern locker verknüpfte Szenen enthält. Onegin steht mit Beginn auf der Bühne und läßt sein Leben Revue passieren. Auf der Bühne werden drei Zeitebenen optisch miteinander verschachtelt. Es gibt kostümprächtige Bühnenlandschaften und hautnah, packendes Spiel. Die Inszenierung ist vom Ansatz, der Struktur und der Ausführung meisterhaft.
    Auch rein intuitiv kann sich der Ablauf erschließen, obwohl ein Blick ins Beiheft sinnvoll wäre. Aber mit dem viel geschmähten Regietheater würde ich dieses Konzept nicht vergleichen, weil es nicht neu interpretiert und verortet, sondern aus dem Stoff an sich interpretiert.
    Insofern auch für eher traditionelle Seher geeignet, wobei insbesondere die teils opulente Optik hier Überzeungungsarbeit leisten wird.
    Von der sängerischen Seite wird insgesamt hervorragend umgesetzt.
    Bo Skovhus zeigt Onegin in allen Facetten, beindruckend sein Spiel. Die Timbrestruktur dieses Sängers ist vielleicht nicht so farbintensiv wie slawische Timbre, aber das ist reine Geschmacksache.
    Hervorragend Andrej Dunaev als Lensky, den ich live aus Düsseldorf kenne, ein schlank involvierend singender Tenor, der so etwas wie die erste Hausnummer als Lensky ist.
    Michael Petrenko ist Fürst Gremlin, ein markantes Bass-Timbre.
    Die Olga von Elena Maximova ist rollendeckend.
    Großartig die Tatjana von Krassimira Stoyanova, die sich stetig steigert.
    In der kleinen Rolle des Triquet begeistert Guy de Mey mit seinem Gesamtambiente.

    Begeisternd das Dirigat von Mariss Jansons, tief auslotend, grundiert, emotional berührend, eine Meisterleistung.

    Insgesamt eine der großen Inszenierungen des Musiktheaters, die jeder sehen sollte. Auch dem rein traditionellen Geschmack würde ich diese Aufführung empfehlen, obwohl ich bei diesem Opernverständnis nie so ganz sicher bin, wo die Grenze der Akzeptanz ist.
    La Traviata La Traviata (DVD)
    23.04.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Dessay in bildfragmentarischer Inszenierung

    Die Inszenierung setzt auf die singschauspielerische Interaktion. Sie ist agil und spritzig in kargem Bühnenambiente. Das Gegenteil einer Aussattungsinszenierung im Zeffirelli Stil. Wer aber auf schauspielerische Akzentuierung den Focus legt, könnte auch begeistert sein.
    Nalalie Dessay schätze ich sehr in anderen Rollen wie z.B. Zerbinetta. Die Violetta ist keine Rolle für sie. Der Stimme fehlt es an breitbordendem Volumen. Sie agiert wieder hautnah, emotional berührend. Wer das im Vordergrund sieht, wird begeistert sein. Ansonsten ist die Stimme aus meiner geschmacklichen, subjektiven Einschätzung zu schmal für die Violetta.
    Der Alfredo wird von Charles Castronovo recht solide gesungen. Aber ein Charisma hat diese Stimme nicht.
    Ludovic Tezier singt den Vater Germont mit substanzvollem Bariton. Für mich die stärkste sängerische Leistung dieser Aufführung.

    Wer schwerpunktmäßig eine spritzig, emotional berührende Darstellung liebt und die sängerische Aspekte anders gewichtet, könnte von dieser Aufführung auch begeistert sein. Mein sängerischer Maßstab für die Violetta ist z.B. Renata Scotto, für den Alfredo sind es z.B. Kraus, Carreras in jungen Jahren. Diese Erläuterung als Hinweis, warum ich bei der sängerischen Bewertung wesentliche Abstriche mache.
    Le Comte Ory Le Comte Ory (DVD)
    23.04.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sängerisches Feuerwerk der Extraklasse- Florez

    Die Inszenierung von Bartlett Sher an der Met ist bildambientemäßig üppig, traditionell und schauspielerisch interaktionistisch bis ins Detail überzeugend. Die Handlung hat etwas skurril Komädiantisches wobei die Klamotte nicht weit entfernt ist. Aber diesbezüglich muß jeder für sich selbst entscheiden.
    Große Teile der Oper hat Rossini aus seiner Festoper Il viaggio a Reims bei sich selbst "geklaut". Der zweite Akt ist neu.

    Sängerisch erlebt man ein begeisterndes Ensemble auf ganzer Breite. Stephane Degout ist Rambaud, Michele Pertusi der Gouverneur, beide singen und gestalten hervorragend. Susanne Resmark ist die üppig, mezzotimbrierte Ragonde.
    Juan Diego Florez liefert als Comte Ory eine Glanzpartie, diese Rolle ist ihm sängerisch wie auf den Leib geschrieben.
    Joce DiDonato ist der überzeugende Isolier.
    Diana Damrau ist Comtesse Adele und präsentiert sich mit bestechender, kaskadenartiger Höhenpräsenz. Eine Sternstunde.

    Maurizio Benini dirigiert mit Verve und Esprit, zündend und involvierend.

    Sängerisch ist die Aufführung ein muß. Inhaltlich ist sie arg klamottig.
    Lucia di Lammermoor Lucia di Lammermoor (DVD)
    23.04.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Historisch sängerisches Triumvirat - Bergonzi

    Es handelt sich um eine historische Aufnahme vom September 1967 aus Tokio. Die Scala hatte in den 1950er Jahren begonnen in Tokio mit allen Stars aufzutreten. Aus diesen Jahren stammt diese historische Aufnahme. Sie ist zwar restauriert, aber die Bildqualität ist verwaschen, die Tonqualität ist akzeptabel, die Magie der Stimmen ist erhalten. Das gilt vor allem für die ariosen Momente, chorisch treten gelegentlich Übersteurerungen auf.
    Abgehört habe ich über professionelles Equipment wie alle historische Aufnahmen. Ein separater Kopfhörerverstärker von Grace Audio Design 902 mit Grado RS 2i Kopfhörern brachte die besten Ergebnisse, alternativ aktive Studiomonitore Geithain 904. Ich gehe speziell bei historischen Aufnahmen darauf ein, weil hier die Qualität der Reproduktion noch mehr von der Qualität der Wiedergabeanlage abhängt, als ansonsten auch . Damit keine Enttäuschungen auftreten, die bei mangelhaften Reproduktionsketten möglich sind, erwähne ich das ausdrücklich.

    Die Inszenierung ist im naturalistischen Stil der Zeit, zeitgeistadäquater Gestikstil ist angesagt.
    Die Lucia ist von Renata Scotto mit hinreissender sängerischer Gestaltung gesungen. Ein beseelter Sopran im Zenit seiner Leistungsfähigkeit. Hervorragend auch der Enrico von Mario Zanasi , ein Bariton von involvierender Substanz und wunderbarer Kerngrundierung der Stimme.
    Carlo Bergonzi als Edgardo ist ein sängerisches Ereignis. Gestaltung, Timbre, Präsenz und eine Leichtigkeit selbst in schweren Passagen, die absolute stimmtechnische Meisterschaft verlangt. Einer der ganz großen Tenöre aller Zeiten.
    Bruno Bartoletti dirigiert überzeugend.

    Insgesamt eine Aufführung, die primär den Stimmenliebhaber anspricht, der die technischen Mängel akzeptieren kann. Für diesen ist diese Aufnahme unter den genannten Abhöraspekten ein Beispiel großer Sangeskunst.
    Un Ballo in Maschera Un Ballo in Maschera (DVD)
    20.04.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Historisch sängerische Faszination - Bergonzi -

    Es handelt sich um eine Aufnahme aus dem September 1967 in Tokio. Also ein historisches Dokument, bei dem man trotz Restaurierung erhebliche Abstriche hinsichtlich der Bildqualität machen muß. Die Tonqualität ist abgehört über professionelles Studioequipment sehr akzeptabel. Die stimmliche Faszination wird reproduziert.
    Die Aufnahme ist mono, in Farbe.
    Vom Bühnenbildambiente ist es naturalistisch im damaligen Zeitgeist.
    Sängerisch gehört diese Aufnahme zu den Sternstunden, die Jahrhundertsänger der Vergangenheit präsent macht.
    Grandios die Gestaltung des Gustavo von Carlo Bergonzi, der souverän und mit einer Leichtigkeit alle Facetten ausleuchtet, die nur bei großer stimmtechnischer Meisterschaft möglich ist. Seine quasi "federnde" sängerische Gestaltung gehört zu den ganz großen sängerischen Ereignissen.
    Ebenso faszinierend Mario Zanasi als Renato. Eine absolut involvierende, substantiell grundierte Baritonstimme.
    Antionietta Stella gestaltet die Amelia berührend, subtil, intensiv zeichnend.
    Die Ulrica wird von Lucia Danieli mit einer grundiert mezzo-"röhrigen" Stimme gesungen.

    Insgesamt eine Aufnahme primär für Stimmenliebhaber, die die technischen Einschränkungen akzeptieren können.
    76 bis 100 von 351 Rezensionen
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