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    opera Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 10. Oktober 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1809
    351 Rezensionen
    Tannhäuser Tannhäuser (BR)
    23.08.2023
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Marina Prudenskaya als herausragende Vernus in einer tänzerisch zentrierten Inszenierung

    Hier hat die vom Tanz kommende Sasha Waltz inszeniert. Ablehnende Haltungen gegen dieses Konzept sprechen aber gegen Richard Wagners Gesamtkunstwerk - Idee, bei der Musik, Schauspiel/Libretto und Gesang zusammenwirken. Man muss das nicht zwingend mögen, es ist ungewohnt, aber glänzend umgesetzt.
    Marina Prudenskaya als Venus für mich das Highlight dieser Inszenierung. Dies als Meinung.
    Alles anderen Sänger überzeugend in ihren Verkörperungen.
    Daniel Barenboim dirigiert.
    Was auffällt, gerade hier bei JPC Rezensionen, Autoren, die aus blanker Unwissenheit diffamierend gegen Künstler agieren. Gerade Richard Wagners Werkinhalte sind Kontroverskonzepte, die immer wieder inszenatorisch auch, nicht nur, hinterfragt und anders zentriert werden. Das entspringt auch der Forderung Wagners, der Mythos-Konzepte komponierte und textlich festlegte, die über jede Zeit hinaus wirksam werden sollten.
    Diffamierungen von Inszenierenden sind Zeugnis der eigenen Unwissenheit und offerieren eher eine bescheidene, geistige Ausstattung. Kritik ja, aber begründet, sachlich, argumentativ, aber nicht als tumbe Emotionseskalationen.
    8 Kommentare
    Anonym
    03.10.2023
    @ musaion: Bei opera helfen keine Vernunftargumente.
    Anonym
    02.10.2023

    Ad Hybris:

    Wie immer werfen Sie alles in einen Topf und heraus kommt ein Wust an Unsinn.
    1. Es geht nicht um "Verschwörungstheorien", sondern um reine Logik - um den vernünftigen Zusammenhang von Gesang - Handlung - Bühnenbild ...
    2. Die Beckmesser-Haltung haben Sie ja Ihrerseits gepachtet: Was nicht Regietheater ist, ist banal-simpel etc. und nicht der Rede wert. Von differenzierten Rezensionen nehmen Sie ja grundsätzlich Abstand und verschanzen sich hinter ideologischen Phrasendreschereien.
    3. In welchen obsessiven Nazi-Assoziationen leben Sie denn, dass Sie nur in diesen Kategorien denken können? Tragisch.
    4. Es wäre mir neu, dass die Wagner-Enkel ihren Großvater "verfälscht" hätten - ich habe nie Derartiges behauptet. Es wäre mir aber neu, dass sie den Schauplatz der Opern an Frittenbuden, postapokalyptische Weltuntergangsszenarien o. Ä. verlegt hätten, obwohl dies im Zeitalter des Kalten Krieges naheliegen hätte können. Stattdessen eher reduzierte oder symbolische Deutungen, die bis heute überzeugen. Bravo - das haben sie gut gemacht. Ich wäre überglücklich, wenn noch derartige Inszenierungen statt der von mir beanstandeten bespielt würden.
    5. Sie haben das mit der "Freiheit der Kunst" leider grundsätzlich nicht verstanden. Der Künstler darf frei sein eigenes Kunstwerk schaffen. Also darf Frau Waltz sehr gern Tanzchoreographien zu Balletten gestalten - da gibt es die Musik und die Choreographie ist frei. Sie darf auch gern eigene Ballette komponieren etc.
    Die Freiheit der Kunst heißt aber nicht, die Kunstwerke anderer Künstler umzugestalten. Es ist schon ulkig: Während Architekten auf Verletzung ihrer Urheberrechte klagen, wenn nur ein Nagel in die Wand gehauen wird (etwas überspitzt, zugegeben), und niemand auf die Idee kommt, unter Berufung auf die Freiheit der Kunst,mit Farbe einen Rubens/Dali etc. umzumalen oder einfach mal die Noten der "Eroica" abzuändern - so hat sich wie selbstverständlich die Auffassung eingeschlichen, dass Regisseure machen dürfen was sie wollen. Nun dürfen sie das auch - solange sie nicht den Rest des Werkes beeinträchtigen. Denn die Regie soll dem Begriffe nach die "einheitliche künstlerische Gestaltung und Leitung eines Bühnenwerks" bewerkstelligen. Wie kommt man dann auf die Idee, dass Handlung und Kulisse etc. aus diesem "einheitlichen künstlerischen" Gestaltungsrahmen heraustreten und zum Teil völlig gegensätzlich umgestalten darf, während die anderen Bestandteile (Instrumentalmusik, Gesang) peinlich genau eingehalten werden?? Warum nur sie? Warum nicht die Musik? Warum nicht ein völlig anderes Libretto, das thematisch gar nichts mit dem bisherigen zu tun hat? Wo ist da die künstlerische Freiheit??? Warum nicht statt des Liedes an den Abendstern den Rap an die F***??? Aber derartige Fragen sind wohl zu banal für jemanden, der nicht einmal in der Lage ist, sinngemäß Aussagen anderer wiederzugeben.
    Und zum Abschluss etwas Schiller: "[...] der Phantast verläßt die Natur aus bloßer Willkür, um dem Eigensinne der Begierden und den Launen der Einbildungskraft desto ungebundener nachgeben zu können." Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Anonym
    30.09.2023

    Hybris einer einzigen Wahrheit

    Es ist sinnlos jemanden mit Fakten zur Inszenierungsgeschichte überzeugen zu wollen, der einen Feldzug gegen jede Form von Interpretation führen will, die nicht auf angeblich Wagner selbst zurückzuführen wäre. Genauso könnte man einen Verschwörungstheoretiker nicht vom Unfug seiner Sicht rational überzeugen. Die Diffamierungen von Inszenierenden sind nun mal typisch für eine bestimmte Denkrichtung und wie die zu verorten ist, werten nur das Denkmilieu nicht zwingend verurteilend den Einzelnen. Hierzu mal die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Sprache nationalistischer Kunstauffassung bzw. zur Abwehr angeblich zersetzender Künstler. Es ist schon ein wenig amüsant, hier ausgerechnet die Beckmesser- Haltung in den Meistersingern als den einzig wahren Wagner präsentiert zu bekommen. Die inszenierende Choreographin hat hier lediglich eine dem Ausdruckstanz entlehnte, interpretatorische Umsetzung gewählt. Es gäbe auch keine einzelne Begründung, die da überzeugen könnte, wenn man Wagners Gesamtkunstwerk-Vorstellung nicht akzeptiert. Nach Quellenlage wollte Wagner kein klassisches Ballett. Und eine derart problemlose, keinesfalls besonders aufregende Bühnenumsetzung, als Provokation mit derartigem Vokabular abzuurteilen, ist aussagefähig genug. Eine Analyse dieser Sprache bzw. deren Zuordnung findet man in vielen wissenschaftlichen Abhandlungen u.a. auch bei Victor Klemperer oder auch bei Hannah Arendt, um keine jetzigen Autoren zu bemühen. Konkret sollte mal Stellung genommen werden, wie solche Vorstellungen im Rahmen der Freiheit von Kunst etabliert werden sollten? Es wäre ja kein Problem, wollte jemand buchstabengetreu umsetzen, was dabei auch immer herauskommen würde. Es gibt Inszenierungen, deren Inszenierende das für ihre Interpretation sinngemäß in Anspruch nehmen. Hier steht doch die Behauptung im Raum, alle anderen Profis im Opernbereich weltweit haben keine Ahnung, nur man selbst wandele auf dem einzigen Pfad der Wahrheit. Eine solche Haltung ist selbsterklärend. Nach dieser Haltung waren alle, auch z.B. Wieland und Wolfgang Wagner Verfälscher Wagners? Welche konkrete Wagner Inszenierung auf der Bühne, wäre denn das Vorbild, dem nachzueifern wäre?
    Musaion Top 100 Rezensent
    15.11.2023

    Ad opera -Belehrungsfanatismus

    Zum letzten Male versuche ich Ihren Verstand etwas zu erhellen und Ihren penetranten Fehlaussagen Logik und Verstand entgegenzusetzen, habe aber wenig Hoffnung, da Sie zu sinnverstehendem Lesen offenbar entweder nicht fähig oder nicht willens sind.
    1. Die eine allgemeingültige Inszenierung gibt es nicht und kann es nicht geben. Dass Wagner gerade mit den Kostümen für seinen ersten Bayreuther Ring sehr unglücklich war, ist allbekannt. Es geht nicht um "Flügelhelme" etc. und gerade die Inszenierungen der Wagner-Enkel sind in ihrer Konzentration auf den gedanklichen Kern der Werke maßstabsetzend. Ich bin ein großer Fan ihrer Arbeit.
    Aber wogegen ich mich bei Inszenierungen wende (betrifft nicht nur Wagner, allerdings widerfährt gerade ihm "bevorzugt" eine solche "Behandlung" durch die Regisseure), ist die meist willkürliche, oft unlogische, in sich inkongruente oder sogar konträre Inszenierung des Werkes zu seiner dramatischen Handlungsebene im Libretto und der musikalischen Ebene in der Partitur. Sie widerspricht damit eindeutig Wagners Ansatz seines „dramma per musica“. Lesen wir bei ihm nach.
    Zu dem von Wagner kritisch gesehenen Begriff „Musikdrama“: „Der ernstlich gemeinte Sinn der Bezeichnung war dagegen wohl: ein in Musik gesetztes wirkliches Drama. Die geistige Betonung des Wortes fiele somit auf das Drama, welches man sich vom bisherigen Opernlibretto verschieden dachte, und zwar namentlich darin verschieden, dass in ihm eine dramatische Handlung nicht eben nur für die Bedürfnisse der herkömmlichen Opernmusik hergerichtet, sondern im Gegentheile die musikalische Konstruktion durch die charakteristischen Bedürfnisse eines wirklichen Drama's bestimmt werden sollte.“
    Zum Verhältnis Musik und Drama:
    „Zu diesem ‚Schauspiele’ verhält sich nun die Musik in einer durchaus fehlerhaften Stellung, wenn sie jetzt nur als ein Theil jenes Ganzen gedacht wird; als solcher ist sie durchaus überflüssig und störend, wesshalb sie auch vom strengen Schauspiele endlich gänzlich ausgeschieden worden ist. Hiergegen ist sie [die Musik] in Wahrheit der Mutterschooss auch des Drama's. In dieser Würde hat sie sich aber weder vor, noch hinter das Drama zu stellen: sie ist nicht sein Nebenbuhler, sondern seine Mutter. Sie tönt, und was sie tönt, möget Ihr dort auf der Bühne erschauen; dazu versammelte sie Euch: und desshalb eröffnet sie Euren Blicken sich durch das scenische Gleichniss, wie die Mutter den Kindern die Mysterien der Religion durch die Erzählung der Legende vorführt.“
    Daraus wird das Folgende ersichtlich:
    1. Obwohl opera es wortreich bei meiner Parsifal-Rezension bestritten hat: Die Musik ist die "Mutter des Dramas". Sie ist kurz gesagt das Wichtigste, der "Urquell" poetisch anders formuliert. Natürlich nicht absolut - wie opera es mir fälschlich unterstellt hat.
    2. Musik und Drama bilden die unauflösliche Einheit, um das szenische Gleichnis auf der Bühne darzustellen. Eine "Legendenerzählung" als Veranschaulichung des "Mysteriösen" in der "Religion". Daraus folgt unweiglich sinngemäß und verstandeslogisch: Musik, Gesang(-sinhalt) und Inszenierung müssen eine logische, sinnvolle Einheit bilden, um als "Erzählung" zu funktionieren. Wenn auf der Bühne etwas anderes geschieht, als von was gesungen wird, zerstört es unweigerlich den Gesamteindruck und das Gesamtkunstwerk kann nicht mehr so funktionieren, wie es sein Schöpfer wollte. Das bedeutet: Man kann zwar problemlos Ausstattungsdetails weglassen, die nicht handlungsrelevant sind (z. B. Pferde der Jagdgesellschaft, mittelalterliche Kleidungsmode), aber man kann nicht Elisabeth zur besten Freundin der Venus "umgestalten". Das passt musikalisch und dramatisch nicht.
    Und bevor opera mir wieder wahrheitswidrig antiquierte Ansichten bezüglich aktueller Inszenierungen unterstellt: Man beachte andere Rezensionen von mir, in denen ich natürlich nicht alles Neue in Bausch und Bogen ablehne, aber versuche, differenziert sinnvolle Inszenierungsansätze zu loben und unsinnige zumindest wage zu hinterfragen (vgl. Gatti/Tristan, oder Thielemann/Walküre).
    Genug der Worte. Hören wir lieber gute Musik.
    opera Top 25 Rezensent
    13.11.2023

    Beckmesser-Haltung und die Folgen

    Beckmesser-Haltungen, das sind die rein formalistisch agierenden Erbsenzähler-Naturen, die vom multidimensionalen Polit- Kultur-Zeit- Kontext, aus dem Wagner schöpft, offenkundig keine Ahnung haben. Beckmesser, das ist pedantischer Formfetischismus in sturer Verharrung vor künstlerischer Kreativität. Opern sind generell und insbesondere Wagners Werke mit zahllosen, nie endenden Möglichkeiten der Inszenierung ausgestattet. Wagner wollte "ewig wahr sein", deshalb Mythos-Strukturen, die immer wieder anders akzentuiert auslegbar sind. Insofern auch die Rezeption, dass die Figuren in Wagners Werken Archetypen nach C.G. Jung sind. Wieland Wagner sah das so. Ein Werk ist immer die Summe seiner Möglichkeiten und nicht die eine, einzig Richtige. So was ist reine Phantasterei.
    Ich bin auch kein Vertreter des von bestimmten Mentalausrichtungen verhassten Regietheaters, was man damit auch immer meint, sondern der Freiheit von Kunst. Ich finde eher traditionelle Inszenierungen genauso interessant, wie die, die einige provozieren. Fakt allerdings, dass Wagner der größte Musiktheater-Provokateur seiner Zeit war. Dass sich ihn nun auch ausgerechnet Besitzstandswahrer im Personenkult Alt-Bayreuths zum Messias auswählen, ist Realsatire pur. Dieser Mentalität war "heilig" nur das, auf dem das "Auge des Meisters" geruht hatte, obwohl Wagner alle Inszenierungen in aller Regel völlig unbefriedigend fand. Er war an die Bühnenmöglichkeiten seiner Zeit gebunden. Aber selbst wenn es sie gäbe, eine Referenzaufführung, die auch noch dokumentiert wäre, natürlich nur eine unrealistische Annahme, so wären deren ästhetische Vorstellungen des 19.Jh. heute nur noch Parodie auf Wagner. Die vorhandenen Bilddokumente sprechen da eine deutliche Sprache.
    opera Top 25 Rezensent
    30.10.2023

    Verfassungrechtliche Lage Kunstfreiheit gegen Phantasie

    Zur Klarstellung -Freiheit von Kunst- auf der Basis von Art. 5 Abs. 3 GG.
    Der Jurist bezeichnet die Unterordnung eines Lebenssachverhalts unter eine Rechtsnorm als Subsumtion. Hier also Inszenierungen unter Art. 5 GG.
    Dazu hat das Bundesverfassungsgericht als höchste Verfassungsinstanz entschieden:
    Kurz und knapp als Fazit:
    Der Schutzbereich des Art. 5 GG umfaßt zwei Felder. Den Werk- und den Wirkbereich. Ersterer umfaßt die künstlerische Arbeit, also das "Herstellen von Kunst." In den Wirkbereich fällt jedes Verhalten, dass dazu dient, den Inhalt eines Kunstwerks zugänglich zu machen. da Kunst als Kommunikationsgrundrecht gilt. Also konkret, das Inszenierungsverhalten, also die Interpretationen in Inszenierungen.
    Kunstfreiheit bedeutet das Verbot auf Inszenierungen staatlicherseits Einfluss zu nehmen, den Gestaltungspielraum einzugrenzen bzw. Regeln zur Begrenzung aufzustellen. Das wäre eindeutig verfassungswidrig. In diesem rechtlichen Rahmen spielt sich Inszenierungsverhalten ab.
    Was ich vorangehend referiert habe, ist nicht Meinung sondern die Verfassungslage. Alles Vorgeschriebene durch Hybris-Narzissmus ist nachweisbar blanker Unfug.
    Kammersänger Bernd Weikl ist mit einer Klage gegen eine Tannhäuser Inszenierung in Düsseldorf kläglich gescheitert, er hat sich lächerlich gemacht, gegen den Rat von Freunden. Ebenso Stefan Mikisch, der sich absolut inszenierte,. ein Prophet, aus dessen Verlautbarungen nun jeglicher Unsinn abgeschrieben wird.

    opera Top 25 Rezensent
    10.11.2023

    Wagner wissenschaftlich zentriert gegen "Phantasie - Vereinnahmung

    Angebliche Vernunft gegen Argumentation zu stellen, die wissenschaftliche Fakten offenlegt, das kann schon eher amüsieren.
    Alle Darlegungen sind Ausfluss von wissenschaftlicher Beschäftigung mit der Materie Richard Wagner.
    Basis die Freiheit von Kunst, wie erläutert vorab. Dazu eindeutig, dass Wagner Mittelalter oder germanischen Mythos einzig als Werkfassade nutzt, der jeweilige Inhalt ist ein anderer. Kann man bei Wagner original nachlesen. Insofern sind die Opernführer mit ihren Inhaltsangaben irreführend. Sie informieren über die Oberfläche von Werken und nicht mehr.
    "Niemand könne dichten, ohne zu politisieren", Zitat nach Richard Wagner. Folglich spiegeln seine Werke inhaltlich Diskursgeschehen gesellschaftspolitischer Art, in Wagners individueller Weltsicht grundiert aus der mentalen Tiefenstruktur des 19.Jh. .
    opera Top 25 Rezensent
    10.11.2023

    Wissenschaften über Wagner zwingend für das Verständnis

    Die erste Einsicht verlangt ja, um mal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen, die Nichtgleichsetzung von Oper mit Werken der Malerei, Bildhauerei etc. . Über diese Brücke sollte nun jeder halbwegs Begabte erst mal gehen können. Dann wären wir bei den zwingenden Interpretationen von Libretto und Partitur. Wobei es jedes Werk in der Regel in mehreren Fassungen gibt. Selbst in Partituren Abweichungen. Die massiven Unterschiede in den Längen der Dirigate bei Wagner - bis zu über 1 Std. - übersteigen jeden optischen Inszenierungsunterschied.
    Wissenschaftliches Fakt, das kunstpolitische Programm Wagners. Aus seinen Schriften und Verlautbarungen zweifelsfrei abzulesen. Das Gesamtkunstwerk, die Verbindung aus Dichtung, Tanz, Musik, Gesang in einem Werk war das Ziel. Abgeleitet aus der alt-griechischen Polis Kunst. Insofern ist ein tänzerisches Element auch nicht grotesk und absurd, sondern Intention Wagners, auch wenn das nicht konkret in den Regieanweisungen steht. Diese waren Notbehelfe in einer Zeit als die praktischen Bühnenvorstellungen zur Umsetzung seiner Werke weit ab von den Vorstellungen Wagners waren. Um überhaupt auf die Bühne zu kommen, diese Notbehelfe. Inszenierende greifen in aller Regel auf alle Bereiche der Veröffentlichungen Wagners zurück für eine Bühnendeutung. Die kennt jeder Inszenierende und weis damit umzugehen. Was nötig ist zum Verständnis Wagners, sich grundlegend -von wo auch immer herkommenden- Phantasie-Konstrukten zu verabschieden. Wissenschaftliche Wagner Literatur gibt es mittlerweile massenhaft. Ganze Generationen aus Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft, Soziologie, Musiksoziologie, Literaturwissenschaft, Psychologie sowie deren Vernetzungen haben sich an Wagner abgearbeitet.
    Parsifal Parsifal (BR)
    30.11.2016
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Nichts für den traditionsorientierten Wagnerianer- interessantes Tscherniakov Inszenierungskonzept - gute sängerische Leistungen

    Tscherniakov zeigt in seiner Inszenierung u.a.
    die zersetzenden Aspekte von religiös dogmatischem Kult.
    Folglich ist das keine Inszenierung für den Alt-Wagnerianer Kult, der das Werk umfunktoniert hat mit einer schwarmgeistig nebulos, ätherischen Trivialkonstante. Also einem Religionskitsch, der sofort in die autoritäre Ebene anschlußfähig war und immer sein wird.
    Richard Wagner wollte ausdrücklich Diskurs Kunst etablieren, wie es u.a. aus Oper und Drama und sonstigen Schriften hervorgeht.
    Der Kultus der Alt-Wagnerianer in der Cosima Umfunktionierung von Wagners Denken und Schaffen, wird hier in dieser Inszenierung nicht vollzogen.
    Sängerisch, musikalisch überzeugend.
    Diese Inszenierung muß man nicht mögen, sondern verstehen aus Wagners Denken und Wollen und zwar, dass die optische Darstellungsform in jeder Zeit anders sein muß, wie er das ausdrücklich formulierte.
    4 Kommentare
    Anonym
    21.08.2023

    Gesunder Menschenverstand in der Inszenierung?

    Ihre Wertungen zeigen, dass Sie vom Inhalt des Parsifal, der nach Ihrer eigenen Diktion eher als "pervers" zu bezeichnen wäre, wenig Ahnung haben.
    In Kundry verdichtet Wagner fast jedes Vorurteil-Klischee gegen das Jüdische. These, die Erlösung ginge einzig über die christlche Religion. Ausgerechnet über diese? Hier das Nebulöse, von jeder Faktizität befreite, schwarmgeistig Unreflektierte. Warum? Weil die Christen die Mordbrenner an den Juden durch die gesamte Geschichte waren und nicht die Juden an Christen. In Kundry u.a. die Seelenwanderung, die Nichterlösbarkeit als Jude/Jüdin thematisiert. Sie sollten mit Ihren Urteilen vorsichtiger sein, zumal Sie Wagner, der sich als Dichter- Komponist nach eigenem Verständnis sah, nich einzig über die Leistung von Sängern nahekommen können. Wagner war ein Geschichtsklitterer nicht nur diesbezüglich. Aber gerade diese Widersprüchlichkeit in Werken, Schriften und seinem Denken, das verschwörungstheoretisch war, macht ihn für Inszenierende heute interessant. Aber man muß eben eine Inszenierung auch verstehen oder wenigstens verstehen wollen und sich aus dem eigenen Märchenhorizont durch Faktizität befreien.
    Anonym
    08.06.2022

    Wenn etwas schwarmgeistig-nebulös ist ...

    ... dann Ihr Geschwurbel. Wagner war ein Kind seiner Zeit und hat ein entsprechend zeitgenössisches Werk geschrieben. Nicht umsonst ist es so von ihm komponiert und geschrieben und inszeniert worden, wie es im Libretto/in der Partitur/ in Abbildungen überliefert ist und sicherlich ist es ihm in seinen schlimmsten Albträumen nicht in den Sinn gekommen, dass sein Werk derart pervertiert werden würde, wie es hier geschehen ist. Wer damit nichts anfangen kann, darf gern seine eigene Oper schreiben und komponieren und anschließend auch inszenieren. Viel Vergnügen!
    opera Top 25 Rezensent
    19.08.2023

    Was ist ein Albtraum, Wagner selbst oder die Inszenierenden?

    Stellen Sie einfach vor, wie die antijüdische Sozialisation Wagners und sein späterer Antisemitismus eln Albtraum im 19.Jh. war, auch dort schon kritisiert wurde u.a. von Friedrich Nietzsche. Wagner wäre heute Milliardär und seinen Erfolg weltweiter Ausstrahlung hätte nicht in seinen kühnsten Träumen stattgefunden. Daß er seine Werke, wie Künstler im Musikbereich generell der Interpretation durch spätere Zeiten überantwortete war im völlig klar. Er forderte das sogar ausdrücklich, denn ihm ging es um Wirkung quasi für alle Zeit. U.a. deshalb hat er seinen Werken Mythos - Strukturen verpaßt, die in jeder neuen Zeit, anders interpretiert werden können. Hermann Glaser bezeichnete ein bestimmtes Wagnerianertum als Spießermentalität, die sich auf Wagner gestürzt hatte. Quasi den Revoluzzer Wagner zurechtgestutzt auf nationalistisch völkisches Einfaltsbewußtsein.
    opera Top 25 Rezensent
    19.08.2023

    Wer eine Inszenierung nicht versteht, diffamiert Inszenierende?

    Ihr Problem: Sie verstehen meine Rezension nicht oder wollen Sie nicht verstehen. Sie verfolgen Ihre Ideologie. Versuchen Sie erst mal das, was Sie als Geschwurbel bezeichnen, zu verstehen, damit hätten Sie genug zu tun. Schlecht dürfen Sie die Inszenierung natürlich finden. Wagner selbst hatte nach Quellenlage nur rudimentäre Vorstellungen von Inszenierungen, Er war auf Unterstützung angewiesen und eigentlich nie zufrieden. Der Ausdruck Perversion ist symptomaitsch für eine bestimmte Mentalität, die ich hier aber nicht aufschlüsseln möchte. Wenn schon Perversion dann doch eher der Inhalt des Parsifal, ein Klingsor, der sich selbst entmannt und Vieles mehr. Wagners Werke sind voller Verbrechen generell. Also wenn Perversion, was natürlich Unsinn ist, dann läge die in Ihrem Verständnis doch logischerweise bei Wagners Werkinhalten und nicht bei den Inszenierenden.
    Andrea Chenier Andrea Chenier (BR)
    30.11.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kaufmann als berückender Chenier in einer traditionsorientierten McVicar Inszenierung

    Inszenierungen von David McVicar stehen eher für einen traditionsorientierten Stil, der aber schauspielerische Interaktion beinhaltet, so auch hier.
    Kaufmann als Chenier, sängerisch und darstellerisch Spitzenklasse.
    Lucic in der Baritonpartie, robust, voluminös,
    Westbrook in der Sopranpartie, eine eher wagnerianische Stimme, nicht so mein Fall in diesem Fach, aber durchaus überzeugend.
    Musikalisch überzeugend. Insgesamt die ideale Aufnahme für den Liebhaber eher traditioneller Inszenierungen.
    Rasputin (Oper in 3 Akten) Rasputin (Oper in 3 Akten) (DVD)
    07.05.2016
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Matti Salminen in einer Paraderolle - großartige Inszenierung

    Finnische Oper bzw. finnische Opernkomponisten, leider viel zu wenig bekannt.
    Hier eine tendenziell charismatisch mystische Inszenierung mit hervorragendem sängerischen Ensemble. Matti Salminen als Rasputin, eine Sternstunde. In finnischer Sprache mit deutschen Untertiteln.
    Insgesamt ein überragendes Werk mit einer Musik, die auch dem gefallen könnte, der etwa Mussorgsky´s Ur-Boris Godunov liebt oder Richard Strauss Opern.
    Auch Salinen`s Lear auf DVD erhältlich, siehe Rezension, auch eine weitere finnische Entdeckung. Die finnische Sprache ist sehr sanglich, strömt atmosphärische Dichte.
    Im Repertoiretheater wären beide Werke Publikumsmagneten, würden sie bekannter.
    Les Contes D'Hoffmann Les Contes D'Hoffmann (DVD)
    03.05.2016
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Herheims epochale Meisterinszenierung mit sängerischer Klasse

    Stefan Herheim, der Meister der mehrdimensionalen Verschachtelungsinszenierung bietet eine Fassung, die die Dimensionen des nie vollendeten Werks exzessiv präsentiert. Satire, Tragödie, Künstlerdrama, alles mit den adäquaten hervorragenden Sänger-Darstellern. Man sollte das Konzept vorher lesen, um es zu verstehen.
    Insgesamt ein kongeniales Inszenierungsstatement, Offenbach ein Denkmal setzend. Er ist der Dreh-und Angelpunkt des Konzepts, wird bühnenpräsent. Zeigt, wie modernes, vielschichtig interpretatorisches Musiktheater ehemals Schaffenden die Anerkennung verschaffen kann, die sie im Leben oft nicht hatten.
    Nichts für Besitzstandswahrer des ewig Gleichen, auf keinen Fall für "Romantikröschen", deren Einfalt sich auch im Opernbereich immer wieder präsent macht mit Unverständnis und Ignoranz.
    Cavalleria Rusticana Cavalleria Rusticana (BR)
    09.04.2016
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Phänomenaler Kaufmann in zwei Verismo Partien in exzellenten Philipp Stölz Inszenierungen

    Die Inszenierung in geteilter Bühnenoptik stellt die dramatische Handlung beider Werke in darstellerisch interaktionistischer Weise in den Fokus, großartig. Vorbilder sind Bleischnitte von der optischen Anmutung, einmal die eher s/w zentrierte Cavalleria, farbig buntes Treiben dagegen im Bajazzo. Die Teilung der Bühne verdeutlicht die Parallelität der Handlungen, macht die innere Grundspannung unter den Agierenden anschaulich.
    Sängerisch mit Jonas Kaufmann, der in beiden Verismo Rollen eine Sternstunde der Rolleninterpretation liefert, großes Musiktheater. Das sonstige sängerische Niveau sehr gut. Überzeugende Darstellungen machen die beiden Werke zu Höhepunkten.
    La Forza del Destino La Forza del Destino (BR)
    09.04.2016
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Herausragend - Harteros-Kaufmann-Tezier in einer Familiendrama Inszenierung

    Die inszenatorische Umsetzung in Form eines Familiendramas in eher moderner optischer Form wird Traditionalisten eher weniger gefallen.
    Sängerisch dagegen herausragend mit einer großartigen Harteros und fulminantem Kaufmann. Ludovic Tezier in der Baritonrolle. Victor Kowalew in den Basspartien exzellent.

    Gesamtwertung aufgrund der sängerischen Ausnahmeleistungen - 5- Sterne, obwohl ich die Inszenierung eher begrenzt ansprechend sehe.
    Peter Schreier - Die Edition zum 80. Geburtstag Peter Schreier - Die Edition zum 80. Geburtstag (CD)
    01.09.2015
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Das Natürliche so leicht

    Peter Schreier, die Personifikation dessen, das Schwere so leicht, so natürlich erscheinen zu lassen. Auch hier zeichnet ihn aus, jede Art von Verkitschung zu meiden. Und das ist mehr als schwer.
    Simone Kermes & Vivica Genaux - Rival Queens Simone Kermes & Vivica Genaux - Rival Queens (CD)
    01.09.2015
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zwei herausragende Interpretinnen jede auf ihre Art

    Bei solch albernen Konkurrenz - Unterstellungen der Bewerbung wird der Eindruck von besser-schlechter erweckt. Solche infantilen Aspekte wären für den Teeny - Pop - Sektor noch Szene bildend, aber nicht auf dem künstlerischen Niveau dieser herausragenden Interpretinnen.
    Von der Interpretation jede auf ihre Art eine künstlerische Bereicherung.
    Medea Medea (CD)
    15.08.2015
    Gesamteindruck:
    5 von 5
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Reimann`s expressiv subtile Musik in hervorragender sängerischer Umsetzung - moderne Oper -

    Sicher nur etwas für Operninteressenten, die sich auch intensiv mit "moderner Oper" auseinandersetzen. Tonal subtil expressive Musik, sängerisch exzellent auf ganzer Linie. Ich ziehe allerdings die DVD mit Marlis Petersen als Medea vor. Wie man diese Aufnahme mit nur - 1 - Stern bewerten kann, ist allenfalls der irrationalen Anverwandlung zuzuordnen.
    Wenn man diese Musik nicht mag, ist das jederzeit zu akzeptieren. Aber solche Bewertungen sind respektlos vor der großen künstlerischen Leistung der Beteiligten.
    Dionysos Dionysos (DVD)
    09.08.2015
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Moja Erdmann grandios - Johannes Martin Kränzle atemberaubend - modernes Operntheater

    Nur für Freunde modernen Musiktheaters, die fordernde Komposition von Wolfgang Rihm. Gleissend, subtil, dramatisch ausagierend, auch disharmonisch, eine glutvolle Arbeit. Keine Zwölftonmusik, insofern noch gut anzuhören.

    Die Rollenverkörperungen atemberaubend. Der Komponist arbeitete die Extrem-Tessitura für Moja Erdmann`s Stimme.. Das Bühnenbild setzt die Dionysos Dithyramben Nietzsches in freier assoziativer Verknüpfung um. Der Komponist generierte das Libretto aus dieser Vorlage.
    Höchst forderndes Musiktheater der Extraklasse.
    Richard Wagner - The Bayreuth Edition Richard Wagner - The Bayreuth Edition (BR)
    09.08.2015
    Bild:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Nicht für Freunde traditioneller Inszenierungen

    Diese Zusammenstellung würde ich niemanden empfehlen, der traditionelle Inszenierungen bevorzugt. Einzig die Regie von Tankred Dorst wäre als solche einzuordnen. Dagegen sind die Inszenierungen von Baumgarten, Gloger, Marthaler, K. Wagner nur für Leute, die eine konkrete Vorstellung von Freiheit von Kunst haben, den sich daraus ergebenden Konsequenzen. Die Bühnenästhetik ist immer Ästhetik auf Zeit, wusste schon Richard Wagner.

    Sängerisch durchaus auf hohem Niveau. Interessant auch der Baumgarten Tannhäuser, die Meistersinger von Katharina Wagner. Den Gloger Holländer schätze ich nicht.
    Eindeutige Warnung für Traditionelle.

    Simone Kermes - Dramma Simone Kermes - Dramma (CD)
    09.08.2015
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kermes mit Fans und Gegnern - Polarisierungs-Ebene im Gesang -

    Simone Kermes hat neben vielen Verehrern auch eine Gegnerschaft, die Clique von Anti-Fan-Struktur, die sich Sängern immer nur subjektiv emotional eingleisig nähern. Hat etwas von naiver Mentalität.
    Kermes hat sängerische Extraklasse, egal, ob man ihre Art mag. Ihre Interpretationen haben individuelle Note, sind technisch brillant.

    Amüsant ist eher, dass hier Wertungen von - 1 - und -2 - Sternen vorliegen. Damit zeigt man eher Unverstand und dogmatisch subjektive Ablehnung.
    Il Trovatore Il Trovatore (DVD)
    09.08.2015
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Netrebko - Domingo- Prudenskaya in expressionistischer Bildoptik

    Es ist die expressionistische Optik, die viele hier eher verunsichert. Diese ist aber ein legitimes künstlerisches Mittel und in aller Dramatik glänzend umgesetzt.
    Sängerisch exzellent, klasse Netrebko, Domingo in der Baritonrolle, erstaunlich profund für sein Alter. Prudenskaya klasse. Rivero mittelprächtig.
    Insgesamt erstklassig, insbesondere auch die expressionistische Umsetzung von Philipp Stölzl.
    Turandot Turandot (BR)
    09.08.2015
    Bild:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Carreras noch in guter stimmlicher Verfassung - Marton Explosiv Turandot- Ricciarelli als Liu

    Eine Aufführung der historischen Extraklasse, klanglich durchaus überzeugend.
    Inszenatorisch traditionell.

    Stimmlich für den interessant, der die Entwicklung von Stimmen im Fokus hat. Carreras noch in guter stimmlicher Verfassung als Kalaf, Marton mit Explosiv-Sopran als Turandot, Ricciarelli wunderbare Liu. Wobei der Kalaf für Carreras den stimmlichen Grenzbereich darstellte.

    Ein Dokument der Sängergeschichte, insofern überragend.
    Tannhäuser Tannhäuser (DVD)
    26.07.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spektakulärer Tannhäuser - wieviel Droge braucht der Mensch - Das Kind der Venus Elisabeths Opertod konterkarrierend

    Baumgartens Vorstellung war, den Tannhäuser aus der Ebene stetige Interpretation herauszuführen. Integriert wurde er in das Installationskunstwerk von Joep van Lieshout, dass eine Art Kesselhaus der Evolution darstellt.
    Die Optik ist gewöhnungsbedürftig, liefert aber teils auch sehr eindrucksvolle Bilder. Man muss das Konzept verstehen, sonst erübrigt sich die Konfrontation. Wagner sah sich nach seiner Vorstellung, der Welt immer noch einen Tannhäuser schuldig. Hier ist der Versuch das Werk einzubinden in eine größere Idee, als die der Dulderausrichtung der Frau.
    Kritik an Wagners eigener verquaster Sexualmoral wie der heuchlerischen Wartburggesellschaft.
    Botschaft, das Leben geht weiter trotz aller fundamentalistisch religiöser Herrschaftsansprüche, die Generationen durch Konditionierung versklavten.
    Herausragend Torsten Kerl als Tannhäuser, Michelle Breedt als Venus, Camilla Nylund als Elisabeth.
    Es ist im übrigen immer wieder amüsant mit welcher Penetranz gewisse Wagner Anhänger alles negieren, was ihrem Soap Opera Horizont, den sie Wagner aufdrücken wollen, entgegensteht.
    Wagner hat in ca. 5000 Seiten Selbsterklärungen seiner Vorstellungen vom Musiktheater geliefert, die offenbar kaum jemand der romantischen Sucht-Wagnerianern kennt. Dabei wird offenkundig, dass er nicht die schöne, heile Wagner Welt wollte, die so immer noch von einigen Ignoranten gesucht wird.
    Die Geschichte der Rezeption der Wagner Opern durch die Zeit ist eine Geschichte der Reduzierung der Werke auf eine romantisch naive Ebene. Wenn Wagner von der Gefühlswerdung des Verstandes sprach, so setzt diese eben erst mal Verstand und Wissen voraus, ehe das Gefühl angesprochen werden kann. Die rein gefühlige Einvernahme Wagners ist mithin ein Kapitel größter Simplifizierung seiner Ideen.
    5 Kommentare
    Anonym
    28.09.2021
    Alles was zur Musik zu sagen ist, steht in der Partitur, was zum Bühnengeschehen gehört, in den Regieanweisungen ebenda. Niemand würde es wagen, in der Partitur herumzupfuschen ... Wer etwas anderes auf der Bühne will, soll sein eigenes Werk schreiben, da kann er sich frei austoben.
    Musaion Top 100 Rezensent
    25.11.2023

    ad operas Belehrungsfanatismus

    Zum letzten Male versuche ich Ihren Verstand etwas zu erhellen und Ihren penetranten Fehlaussagen Logik und Verstand entgegenzusetzen, habe aber wenig Hoffnung, da Sie zu sinnverstehendem Lesen offenbar entweder nicht fähig oder nicht willens sind.
    1. Die eine allgemeingültige Inszenierung gibt es nicht und kann es nicht geben. Dass Wagner gerade mit den Kostümen für seinen ersten Bayreuther Ring sehr unglücklich war, ist allbekannt. Es geht nicht um "Flügelhelme" etc. und gerade die Inszenierungen der Wagner-Enkel sind in ihrer Konzentration auf den gedanklichen Kern der Werke maßstabsetzend. Ich bin ein großer Fan ihrer Arbeit.
    Aber wogegen ich mich bei Inszenierungen wende (betrifft nicht nur Wagner, allerdings widerfährt gerade ihm "bevorzugt" eine solche "Behandlung" durch die Regisseure), ist die meist willkürliche, oft unlogische, in sich inkongruente oder sogar konträre Inszenierung des Werkes zu seiner dramatischen Handlungsebene im Libretto und der musikalischen Ebene in der Partitur. Sie widerspricht damit eindeutig Wagners Ansatz seines "dramma per musica". Lesen wir bei ihm nach.
    Zu dem von Wagner kritisch gesehenen Begriff "Musikdrama": "Der ernstlich gemeinte Sinn der Bezeichnung war dagegen wohl: ein in Musik gesetztes wirkliches Drama. Die geistige Betonung des Wortes fiele somit auf das Drama, welches man sich vom bisherigen Opernlibretto verschieden dachte, und zwar namentlich darin verschieden, dass in ihm eine dramatische Handlung nicht eben nur für die Bedürfnisse der herkömmlichen Opernmusik hergerichtet, sondern im Gegentheile die musikalische Konstruktion durch die charakteristischen Bedürfnisse eines wirklichen Drama's bestimmt werden sollte."
    Zum Verhältnis Musik und Drama:
    "Zu diesem "Schauspiele" verhält sich nun die Musik in einer durchaus fehlerhaften Stellung, wenn sie jetzt nur als ein Theil jenes Ganzen gedacht wird; als solcher ist sie durchaus überflüssig und störend, wesshalb sie auch vom strengen Schauspiele endlich gänzlich ausgeschieden worden ist. Hiergegen ist sie [die Musik] in Wahrheit der Mutterschooss auch des Drama's. In dieser Würde hat sie sich aber weder vor, noch hinter das Drama zu stellen: sie ist nicht sein Nebenbuhler, sondern seine Mutter. Sie tönt, und was sie tönt, möget Ihr dort auf der Bühne erschauen; dazu versammelte sie Euch: und desshalb eröffnet sie Euren Blicken sich durch das scenische Gleichniss, wie die Mutter den Kindern die Mysterien der Religion durch die Erzählung der Legende vorführt.“
    Daraus wird das Folgende ersichtlich:
    1. Obwohl opera es wortreich bei meiner Parsifal-Rezension bestritten hat: Die Musik ist die "Mutter des Dramas". Sie ist kurz gesagt das Wichtigste, der "Urquell" poetisch anders formuliert. Natürlich nicht absolut - wie opera es mir fälschlich unterstellt hat.
    2. Musik und Drama bilden die unauflösliche Einheit, um das szenische Gleichnis auf der Bühne darzustellen. Eine "Legendenerzählung" als Veranschaulichung des "Mysteriösen" in der "Religion". Daraus folgt unweiglich sinngemäß und verstandeslogisch: Musik, Gesang(-sinhalt) und Inszenierung müssen eine logische, sinnvolle Einheit bilden, um als "Erzählung" zu funktionieren. Wenn auf der Bühne etwas anderes geschieht, als von was gesungen wird, zerstört es unweigerlich den Gesamteindruck und das Gesamtkunstwerk kann nicht mehr so funktionieren, wie es sein Schöpfer wollte. Das bedeutet: Man kann zwar problemlos Ausstattungsdetails weglassen, die nicht handlungsrelevant sind (z. B. Pferde der Jagdgesellschaft, mittelalterliche Kleidungsmode), aber man kann nicht Elisabeth zur besten Freundin der Venus "umgestalten". Das passt musikalisch und dramatisch nicht.
    Und bevor opera mir wieder wahrheitswidrig antiquierte Ansichten bezüglich aktueller Inszenierungen unterstellt: Man beachte andere Rezensionen von mir, in denen ich natürlich nicht alles Neue in Bausch und Bogen ablehne, aber versuche, differenziert sinnvolle Inszenierungsansätze zu loben und unsinnige zumindest wage zu hinterfragen (vgl. Gatti/Tristan, oder Thielemann/Walküre).
    Zu Ihren unsinnigen Ausführungen bezüglich der Vergleichbarkeit "Freiheit der Inszenierung" und "Zeitdauer der Dirigate": Auch ein "langsamer" Dirigent kann das dramma per musica zum Leben erwecken - er zerstört es nicht. Knappertsbusch z. B. ist ein Meister des Spannungsaufbaus, aber auch Keilberth mit zügigeren Tempi schafft das. Aber sie schreiben die Musik nicht um, verändern die Tonart nicht - das wäre "Regiedirigieren" im Sinne des "Regietheater"-Problems.
    Genug der Worte. Hören wir lieber gute Musik.
    opera Top 25 Rezensent
    27.10.2023

    Kommentare sind eher selbst charakterisierend

    Hinweis auf Regieanweisungen Wagners sind eine Banalität. Jeder Regisseur kennt
    sie und weis sie im komplexen Zeitkontext ihrer Entstehungen nach Zeitstellenwert und ihren notwendigen Fortschreibungen, einzuordnen. Man könnte eine Masterarbeit dazu verfassen, so komplex das Thema. Wieland Wagner hat aber vieles dazu gesagt, was wichtig ist, schon in den 1950er Jahren und tiefenspsychologisch inszeniert, als ein Beispiel von vielen Möglichkeiten. Was hier vorgetragen wird, entspricht als Analogie, I-Dötzchen Wissen. Die interpretatorischen Fortschreibungen erfolgen mit Bezug auf Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft, Soziologie, Psychologie und vor allem mit Bezug auf die Veränderung ästhetischer Vorstellungen, die sich radikal geändert haben seit der Lebenszeit Wagners. Also keine Banalitäten anmerken, sondern die theaterwissenschaftliche Weiterentwicklung in Regiearbeiten ist der Fixpunkt von Inszenierungen. Im weitesten Sinne also auch musiksoziologische Perspektiven eine Rolle spielen können.
    Diese Inszenierung kann ich akzeptieren, die sängerischen Leistungen bewerten, aber überzeugend sehe ich das Konzept trotz Analyse, eher weniger. Alles passiert im Raum von Zensurfreiheit. Sich für oder gegen Inszenierungen zu positonieren steht natürlich jedem frei. Eher selbst charakterisierend hinsichtlich des eigenen Wissens, sind dann die Begründungen.
    opera Top 25 Rezensent
    06.11.2023

    Länge der Dirigate mit extremen Zeitunterschieden

    Niemand würde es wagen, in die Partitur einzugreifen? Erstmal gibt es in aller Regel nicht die eine Partitur. Der Vergleich mit dem Libretto ist Unfug, denn dessen optische Umsetzung existiert einfach nicht als optisch vollständige Überlieferung aus der Wagner Zeit. Es gibt keine allgemein verbindlichen Umsetzungen eines Librettos, das ist Fiktion, gilt ebenso für Partituren. Es gibt nur die Interpretationsgeschichte mit unterschiedlichen Ansätzen. Ergänzend: Wagner waren fast alle Dirigate seiner Zeit viel zu langsam. Für den Ring benötigte Richter 1876 -14.Std. 29 Min. . Knappertsbusch 1951 dagegen 15 Std. 20 Min. Levine 1994: 15. Std. 36. Wagner forderte schnelle Tempi, das steht auch mit der Forschungsarbeit Hartmut Haenchens fest. Würde man Knappertsbusch und Levine jetzt als Verfälscher Wagners titulieren? Furtwängler lag auch bei 15 Std. 06 . Wenn etwas substanziell ist, dann doch wohl eher die Abweichungen in den Dirigatlängen. Libretti: Interpretationen von Texten, (Libretti) sind doch eigentlich etabliertes Schulwissen, jedenfalls die Grundzüge. Vor jeder Opernauffühung gibt es eine Kurzeinführung in die Inszenierung. Der Anspruch, alles müßte bühnenmäßig so simpel sein, dass es jeder sofort verstünde, ist ja wohl das Festschreiben auf dem kleinsten, gemeinsamen Intellekt-Nenner, also Oper mit Musikanten-Stadl Optik? Das ist wohl kaum der Anspruch von Operntheater. Dieser Anspruch von Interpretationsverständnis gehört zu den bildungsbürgerlichen Grundtugenden. Oper ist sicher kein fast food consumer Bereich. Der Anspruch ist auch nicht elitär, wie man hin und wieder lesen kann, sondern nur ein gewisses Maß an Intelligenz fordernd. Dies Affekt-Amok- Ablehner von allem, was sich ihnen nicht umgehend erschließt, sind doch eher Wegelagerer im Opernbereich. Etwas dazu lernen zu wollen, ist doch bildungsbürgerliche Grundvoraussetzung. Auch die Professionellen in diesem Metier lernen ständig dazu. Wagner selbst forderte Bildungsinitiativen. Verfaßte hunderte Seiten Erklärungen seiner selbst und seiner Werke. Heute dagegen haben wir ein Schulsystem, dass Interpretationen auf dem Tableau des zu Lernenden hat.
    opera Top 25 Rezensent
    06.11.2023

    Opernrealität gegen phantasierten Unsinn

    Die Vorstellung Opernwerke schützen zu müssen, entspringt einer naiven Perspektive. Werke sind in den verschiedensten Fassungen überliefert. Sowohl Libretti als auch Partituren. Das "Eine" Werk, von dem fabuliert wird, gibt es in der Realität so gut wie gar nicht. Hierzu mal den bekannten Wagner Dirigenten Hartmut Haenchen lesen, über die Schwierigkeit bei Partituren überhaupt so etwas wie Werktreue herstellen zu können. Es gibt eben die verschiedensten Fassungen, von denen oft nicht mal bekannt ist. ob die vom Komponisten autorisiert wurden. Die Erstinterpretation ist die Entscheidung welche Fassung eines Werks mit welcher Partitur. Die Dauer der Dirigate bei Wagner weichen wesentlich heftiger von Wagners Vorstellungen ab, als es je eine Bühnenoptik sein könnte. Wagners Dirigatvorstellungen sind dokumentiert in Richtung, dass ihm alles zu langsam war. Knappertsbusch und Levine liegen teilweise über 1 Std. beim Ring des Nibelungen hinter Wagners dokumentierten Vorstellungen zurück. 1 Std. wiederhole ich noch mal. Bei Hartmut Haenchen "Werktreue und Interpretation" kann man sich informieren. Danach wird man feststellen, dass Vorstellungen wie Oper gleich Skulptur, wie gemaltes Bild, völliger Unsinn sind. Wer an dieser Vorstellung festhält, kann nun wirklich nicht ernst genommen werden.
    Es gibt nicht eine Bühnenoptik, die Referenz sein könnte. Dazu bedürfte es einer filmischen Fixierung, die damals noch weit entfernt war. Bilder sind vorhanden, nur die heute zu platzieren auf einer Opernbühne wäre Parodie auf Wagner, denn die ästhetischen Vorstellungen haben sich massiv verändert.
    Frei nach Wagner ist das Erscheinen auf der Bühne die Erstmanifestation eines Kunstwerks, nicht das Papier, auf dem es verfaßt ist. Und dieses Erscheinen müsse immer wieder anders sein, so Wagner. Schon das erste Erscheinen ist folglich Interpretation.
    Erst wenn eine realistische Basis vorhanden ist, sollte man ernsthaft eine Meinung entfalten. Die kann natürlich auch negativ sein, nur eben nicht auf phantasierten Grundannahmen.
    Der Rosenkavalier Der Rosenkavalier (DVD)
    26.07.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lebendige Jones Inszenierung frei von Bräsigkeit - Lars Woldt großartiger Ochs

    Erstklassige, lebendige Inszenierung frei von jeder Bräsigkeit, die das Werk zur Schmähklamotte verkommen läßt.
    Dazu eine hervorragende sängerische Umsetzung auf ganzer Linie mit dem großartigen Lars Woldt, als Ochs. Woldt ist ein Schüler von Thomas Quasthoff. Habe Woldt vor zwei Monaten live in der Rolle gesehen in der alten Otto Schenk Inszenierung, herausragend.
    Auch Kate Royal überzeugt wie Tara Erraught.

    Wer eine Rosenkavalier sehen möchte, frei jeder Klamotte, diese Umsetzung ist lebendig und überzeugend.
    Cosi fan Tutte Cosi fan Tutte (DVD)
    26.07.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Simple Amüsement Aufführung

    Sven-Eric Bechthold liefert in einer Art Einheitsbühnenbild-Konzeption eine reichlich eindimensionale Umsetzung. Dass dieses Werk als heitere Oper gedacht war, ist wohl eher eine krasse Simplifizierung der Tatsache, dass das Werk nicht ohne Grund, dem gesellschaftskritisch, moralischen Zeitgeist entgegenstand, infolgedessen der Zensur immer wieder ins Auge fiel.
    Rein sängerisch eine durchaus überzeugende Aufführung.

    Insgesamt kein Musiktheater, das über die Eindimensionalität hinausreicht, begeistern kann. Eine solide Aufführung mit guten sängerischen Leistungen.
    The Turn of the Screw op.54 The Turn of the Screw op.54 (DVD)
    28.06.2015
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    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Hautnahe psychisch dichte Inszenierung mit Delunsch/McLaughlin

    Der Stoff, der innerhalb der Literaturwissenschaft die unterschiedlichsten Interpretationen erfahren hat, denn Mehrschichtigkeit, Myteriöses ist hier präsent in der Handlung, wird hier in einer eher minimalistischen Bühnenkonzeption umgesetzt.

    Hier werden Räume in verdichteter psychischer Innenspannung inszeniert.
    Hervorragende sängerische Besetzung mit u.a. Delunsch und McLaughlin.

    Insgesamt Sternstunden Musiktheater in Luc Bondy Inszenierung.
    Jenufa Jenufa (DVD)
    28.06.2015
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    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Herausragende Loy Inszenierung / Jennifer Larmore u. Michaela Kaune

    Ich kenne Christof Loy´s Inszenierungen auch live. Sein Inszenierungsstil zeichnet sich durch bühnenminimalistische Konzepte aus mit glänzender Personenregie.
    Auch diese Inszenierung bietet hautnahes Musiktheater, ist aber für die Kostüm Erwartungshaltung eher ungeeignet.
    Glänzende sängerische Besetzung mit einer wunderbaren Jennifer Larmore und exquisiten Michaela Kaune, exzellente Rollenporträts.

    Wer interaktionistisches Musiktheater liebt, hier ist die passende Inszenierung.
    Der Zwerg Der Zwerg (DVD)
    02.06.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überzeugende Inszenierung - traditionell - sängerisch auf ganzer Linie gut

    Eine eher traditionelle Inszenierung, die optische die Delikatesse bietet, die offenbar viele wollen.

    Sängerisch insgesamt überzeugend.

    Durchkomponierte Musik der tonalen, schwelgerischen Art, aber keine Arienoper.
    Lear Lear (DVD)
    25.05.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bo Skovhus als Lear

    Musikalisch sperriger als Reimannns Medea, die sanglicher ist. Eruptive Klangcluster mit lyrischer Ebene. Nicht atonal, aber sperrig.

    Inszenatorisch modern abstrahierend, atmosphärisch weniger ansprechend als Medea, ist aber auch Geschmacksache.

    Reimann ist noch traditioneller Komponist im Vergleich zur späteren Avantgarde. Heute erfolgreich mit Aufführungen, soweit man das von Avantgarde sagen kann.
    Der Ring des Nibelungen Der Ring des Nibelungen (DVD)
    25.05.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Einzigartige Kunstwerk - Inszenierung in expressiver Optik

    Achim Freyer ist Künstler, der bereits einige Operninszenierungen von außerordentlicher Klasse auf die Bühne gebracht hat. Aber seine expressive Figurenzeichnung ist sicher nicht das, was gängig erwartet wird.
    Hier zeigt er den Ring als Posse und Drama aus einer Wurzel, so wie Thomas Mann auch Richard Wagners Perspektive sah.
    Sängerisch in vielen Rollen überzeugend, die Brünnhilde teilweise zu schrill, nicht in guter Tagesform offenbar.

    Warum - 5 - Sterne? Weil die Einzigartigkeit der Konzeption, des Ineinanderfließens von Vergangheit, Gegenwart und Zukunft auf einer sich bewegenden Rundbühne, den Werkcharakter einer Geschichte der Spezies Mensch trifft.
    Ich würde diese Aufführung aber niemanden empfehlen, der eine traditionelle Vorstellung hat, obwohl Freyer eng an Wagner arbeitet. Der expressive Charakter ist nicht jedermanns Sache.
    Ein Kommentar
    Anonym
    05.06.2015
    Vielen Dank für Ihre stets qualifizierten Kommentare, die ich immer wieder gerne und interessiert zur Kenntnis nehme. Dürrenstein
    Otello Otello (DVD)
    25.05.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Traditioneller Othello an der Met mit Fleming-Botha und Struckmann

    Eine traditionsorientierte Inszenierung, die versucht, auch die schauspielerische Umsetzung präsent werden zu lassen.

    Sängerisch mit Fleming, Botha und vor allem Falk Struckmann, der einen kernbaritonal eruptiven Ton als Jago über die Rampe bringt, exzellent.

    Fleming mit Pastell Sopran, Botha mit Stentor-Tenor.

    Sicher eine Aufführung, die für den traditionsorientierten Geschmack nahezu ideal ist.
    Wilhelm Tell Wilhelm Tell (DVD)
    21.05.2015
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Erstmals die gesamte Oper - 4 - Stunden- Florez und Rebeka

    Die akustischen und optischen Beschränkungen des Aufführungsortes bestimmen das Niveau.
    Graham Vick inszeniert auf enger Bühne, Balettintegration teils gelungen, teil fragwürdig.
    Ein Filmset der ca. 1920er Jahre ist die optische Spielfläche in diesem Konzept

    Florez als Arnold glänzend wie Rebeka als Mathilde.
    Überzeugendes sängerisches Gesamtensemble.
    Der Tell optisch leider schlecht in der Kostümgestaltung umgesetzt, hier muss man Masse mehr kompensieren. Sängerisch aber überzeugend.
    Die Audioqualität ist nur durchschnitlich.

    Inszenatorisch sicher weniger etwas für Freunde traditioneller Inszenierungen, obwohl die Kostümgestaltung historisierend ist. Hier werden die hierarchischen Aspekte der Unterordnung brutal realistisch akzentuiert. Eben eine Freiheitsoper mit allem Pathos aber auch teilweiser Überzeichnung der Unterdrücker der Habsburger Monarchie.
    Für Rossini Liebhaber sicher zwingend, da erstmals die gesamte Oper auf DVD.
    1 bis 25 von 351 Rezensionen
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