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    Kerstin1975 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 08. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 290
    693 Rezensionen
    Eines Tages finden wir nach Hause Lynn Austin
    Eines Tages finden wir nach Hause (Buch)
    11.09.2023

    Spannender, mitreißender und berührender Roman. Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Als Peggys bester Freund Jim 1946 aus dem Kriegseinsatz in Europa in die USA zurückkehrt, ist er nicht mehr derselbe. Nach einem Selbstmordversuch wird er in ein Veteranenhospital eingeliefert und ist seitdem apathisch und ohne Lebenswillen. Peggy versucht, hinter seine emotionalen Mauern vorzudringen und findet in seinen Sachen ein Foto einer Unbekannten. Was hat die junge Frau auf dem Bild mit dem Jimmy ihrer Kindheit zu tun?

    1939 flieht die Jüdin Gisela mit ihrer Familie vor den Nazis in Richtung Kuba. Doch das Land nimmt die Flüchtlinge nicht auf und sie kehren nach Europa zurück. Gisela wird ins KZ Buchenwald gebracht und erlebt die Hölle auf Erden – bis ein amerikanischer GI sie nach der Befreiung dort findet und pflegt. Gielas Verlobter Sam Shapiro gilt indessen als vermisst, doch Gisela lässt nichts unversucht, ihren Liebsten wiederzufinden...


    Persönlicher Eindruck:

    Wieder einmal erschafft die preisgekrönte Autorin Lynn Austin einen mitreißenden Roman, der unter die Haut geht. Zunächst in zwei getrennten Erzählsträngen, beide zeitlich nahe beieinander – dennoch auf zwei Kontinenten. Es ist eine Weltkriegsgeschichte, die das Schicksal der europäischen Juden zum Thema hat. Gleichzeitig befasst sich der Plot mit den Kriegstraumata, die die Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg mitbrachten, und die ihr Leben nachhaltig und dauerhaft geprägt haben.

    Hauptfiguren sind im Grunde drei Personen: zum einen die junge Tierarzthelferin Peggy die in den USA in einem kleinen Dorf an der Ostküste lebt. Ihre Mutter hat sie früh verloren und so wächst sie mehr oder minder bei den Nachbarn auf, einem Tierarzt und seiner Frau.

    Jim, der Kriegsverteran, ist der Sohn des Tierarztehepaars und Jugendfreund von Peggy. Durch ein Kriegstrauma gezeichnet kommt keiner wirklich an ihn heran und die Ärzte in der Klinik schienen eher grausame Versuche mit dem Mann mahen zu wollen, als ihm wirklich zu helfen.

    Die Dritte ist Gisela Wolf, eine junge Jüdin aus Berlin. Ihr Schicksal ist beklemmend und emotional erzählt, von der Fluct aus Deutschland beinahe nach Kuba, zurück nach Antwerpen und schließlich in das Konzentrationslager Buchenwald, wo die Alliierten sie am Kriegsende schließlich befreien. Ihr einziger Halt: ihre tiefe liebe zu Sam Shapiro, der seit Kriegsende als vermisst gilt.

    Insgesamt ist es eine sehr emotionale und gleichzeitig sehr spannende Geschichte die persönliches (fiktives) Schicksal der handelnden Personen mit geschichtlichen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit verbindet. Der Spannungsbogen steigert sich bis zum Ende und es ist bis zum Schluss nicht klar, inwieweit die Geschichte ausgeht und ob es Hoffnung für die Beteiligten gibt.

    Die christliche Grundthematik befasst sich dabei mit Gottvertrauen, Hoffnung und Liebe, aber auch mit Glaubenskrise angesichts des Grauens, das die Figuren erleben – sei es nun persönlich oder angesichts des Grauens, das sie sehen.

    Mich hat die Geschichte sehr mitgerissen. Es fiel schwer, das Buch zuzuklappen, ich begleitete die Figuren mit Spannung auf ihrem Lebensweg. Auch das Setting ist bildhaft und anschaulich, so dass man sich sofort an die Schauplätze versetzt fühlt.

    Mein Fazit: ein wieder sehr gelungener Roman, dem ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche. Ein Lesehighlight 2023!
    Alltagsglücksgeschichten Andreas Malessa
    Alltagsglücksgeschichten (Buch)
    08.09.2023

    28 Alltagsgeschichten mit Bibelbezug – welcher allerdings sehr schwer nachzuvollziehen ist.

    Buchinhalt:

    28 Kurzgeschichten aus dem Alltag ganz normaler Menschen aus der Gegenwart beziehen sich auf 28 Bibelstellen und zeigen: alles, was uns heute beschäftigt, beschäftigte auch schon die Menschen zu biblischen Zeiten. Okay, nicht ganz so, aber beinahe. Seien es nun schöne oder traurige Momente, ein Streit mit den Nachbarn, berufliche Schwierigkeiten oder Konflikte unterschiedlicher Kulturen: im Buch der Bücher wird darauf Bezug genommen. Unsere Lebenswelt ist also gar nicht so verschieden, wie die, von der die Bibel berichtet....


    Persönlicher Eindruck:

    „Alltags-Glücksgeschichten, beinahe biblisch“ - wer würde da nicht neugierig? Was ist der Bezug, den der Autor zwischen Bibeltext und heutiger Gegenwart zieht? Wo finde ich mich in meinem Alltag in den Geschichten der Bibel wieder?

    Das Buch stellt in jeder Geschichte eine kürzere oder längere Bibelstelle einer Gegenwartsgeschichte gegenüber. Es geht um Licht, um Hoffnung, um David und um König Salomo. Es geht um Wahrheit und Notlügen, um Zuverlässigkeit und Respekt. Und genau das alles findet sich im Heute genauso wie zu biblischer Zeit.

    Dennoch fällt es beim Lesen schwer, den Inhalt hinter den Bibelgeschichten in den Gegenwartsgeschichten wiederzufinden. Möglicherweise ist es der Tatsache geschuldet, dass der Autor Theologe ist – dem einfachen Leser, der möglicherweise nicht ganz so bibelfest ist und die mitunter sehr exotischen Bibelzitate nicht recht einordnen kann, fällt die Bezugnahme weitaus schwerer. Möglicherweise hätte man einfach gängigere Bibelstellen wählen sollen.

    Gut gefallen hat mir das Layout und die moderne Aufmachung im Zweifarbdruck. Das Buch ist mit 131 Seiten kein Wälzer und eignet sich gut als kleines Geschenk zum Beispiel zum Krankenbesuch oder als Mitbringsel. Das Schriftbild ist relativ klein, der Klappentext in Großdruck täuscht ein bisschen darüber hinweg, dass man durchaus gute Augen braucht bei der Lektüre.

    Insgesamt sind die Geschichten nahe an dem, was jeder von uns im Alltag erlebt, so lässt es sich leicht mit den handelnden Personen identifizieren. Dennoch bin ich ein bisschen enttäuscht, denn ich hatte mir einen deutlicheren Bezug auf die Bibelstellen gewünscht und meine Erwartungen wurden hier nur zum Teil erfüllt. Natürlich mangelt es in den Geschichten nicht an Humor und Sachen zum Schmunzeln, aber das allein reicht meiner Meinung nach nicht, wenn sich die Brücke zwischen Bibel und Gegenwart so schwierig schlagen lässt.
    Aenne und ihre Brüder Reinhold Beckmann
    Aenne und ihre Brüder (Buch)
    04.09.2023

    Ergreifendes, bewegendes Familienschicksal und Zeugnis deutscher Zeitgeschichte.

    Buchinhalt:

    So viel ungelebtes Leben – die Geschichte der Aenne Beckmann, geborene Haber und ihrer vier Brüder, Franz, Hans, Alfons und Willi. Vier Brüder, alle gefallen im zweiten Weltkrieg, lebendig durch Erinnerungen ihrer Schwester Aenne und einem Karton Feldpostbriefe. Ein Leben voller Verluste, dem Grauen des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges, aber auch voller Hoffnung und Liebe für die Angehörigen, die zuhause um die Söhne und Brüder bangen und sich nichts mehr als einen baldigen Frieden wünschen....


    Persönlicher Eindruck:

    Selten hat mich ein Buch derartig berührt und bewegt, wie dieses. Es ist das Leben von Reinhold Beckmanns Mutter Aenne und ihren Brüdern, ein Leben, das früh vom Verlust der leiblichen Eltern gezeichnet war und wahrscheinlich gerade dadurch die fünf Kinder noch mehr zusammenschweißt.

    Es ist ein Buch, das schonungslos über die Verwüstungen an den Fronten des Zweiten Weltkrieges berichtet und auf eindringliche Art und Weise klarmacht, welche Grauen ein so junges Leben erleiden musste. Ungelebtes Leben – vier Brüder sind gefallen, keiner ist aus dem Krieg zurückgekehrt.

    Eine Schachtel mit Feldpostbriefen ist es, die zusammen mit fundierter Recherche und zahlreichen Literaturquellen sowie Zeitzeugeninterviews die Grundlage für dieses Buch bilden. Beckmanns Mutter Aenne hat sie kurz vor ihrem Tod ihrem Sohn vermacht und anhand der Briefe in Sütterlin versucht er, das Leben der Onkel, die er nie kennenlernen durfte, nachzuvollziehen.

    Im Grunde beginnt das Buch mit Aennes Geburt, zeichnet ihre ersten Jahre nach, den frühen Tod der leiblichen Mutter, die Heirat von Vater Haber mit der Stiefmutter und die tiefe Frömmigkeit in der erzkatholischen Gemeinde. Der Nationalsozialismus kommt relativ spät ins beschauliche Wellingholzhausen, doch letztendlich bleibt das Dorf nicht lange eine Insel der Seligen. Der Krieg bricht aus und einer um den anderen werden die Brüder von Aenne eingezogen.

    Unverblümt und ohne Blatt vor dem Mund berichtet das Buch von dem, was die deutschen Soldaten durchmachen – aufgrund der Stationierung von Aennes Brüdern liegt der Schwerpunkt auf dem Ostfeldzug, der Einkesselung von Stalingrad und nach verlustreichen Jahren schließlich der deutschen Kapitulation.

    Es ist keine einfache Lektüre – aber es ist ebenfalls das Schicksal auch unserer Väter und Großväter, ein Thema, das oftmals tabu war und nach dem man nicht groß fragen durfte. So wird Aenne zur Identifikationsfigur der Daheimgebliebenen, die sehnlich auf einen Feldpostbrief ihrer Lieben warten, Gefallene zu beklagen haben oder die Hoffnung auf das Auffinden eines Vermissten nicht wagen, aufzugeben.

    Beckmann untermauert sein Werk mit einer großen Anzahl an Fotografien, die das Gelesene noch einmal deutlicher machen. Die handelnden Personen haben ein Gesicht, als Leser kann man sie vor dem inneren Auge vor sich sehen.

    Mir trieb das Gelesene mehr als einmal Tränen in die Augen. Es ist kein Buch, das man „einfach mal so“ liest. Es ist eine Mischung aus Biografie und zeitgeschichtlichem Dokument, das bis heute kein Stück seiner Brisanz verloren hat und das man unbedingt gelesen haben sollte.

    Teigliebe Anna Röpfl
    Teigliebe (Buch)
    03.09.2023

    Leckere Backrezepte, bodenständig, ohne Schnickschnack - ganz so, wie ich es liebe.

    Buchinhalt:

    Viele leckere Backrezepte aus Mürbteig, Hefeteig, Rührteig oder Biskuit, teilweise sogar als vegane Varianten abwandelbar, dazu Rezepte, die sogar ohne Waage / Mehl / Ofen gelingen. Backrezepte für Kuchen, Torten und Kleingebäck, bodenständig ohne Chichi, ganz so, wie man sich traditionelles Backen ohne Schnickschnack vorstellt.


    Persönlicher Eindruck:

    Was für ein wohltuend normales Backbuch! In der Fülle der Back- und Kochbücher mit allerlei Exotik und modernem Schnickschnack ist dieses Buch von Anna Röpfel eine wohltuende Ausnahme. Die Rezepte sind traditionell, bodenständig und schmackhaft, basieren auf den vier Grundteigen Mürbteig, Hefeteig, Rührteig und Biskuit und lassen allein schon beim Durchblättern des Buches das Wasser im Mund zusammenlaufen.

    Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und genauen Angaben gelingt auch Backanfängern schnell die ein oder andere Kreation. Dabei sind Torten, Obst- und Bleckuchen und auch Hefezöpfe und Kleingebäck vertreten.

    Für Veganer wandelt Röpfl ihre Rezepte auch ab, so dass sie ganz ohne tierische Produkte auskommen. Ein Teil der Rezepte benötigt nicht mal Mehl, Waage oder sogar einen Ofen.

    Die Bilder der fertigen Gebäcke sind ansprechend und ganzseitig, die Rezepte dazu stehen zusammen mit den Zutaten auf der jeweils gegenüberliegenden Seite.

    Am besten gefällt mir an dem Buch, dass es keine Modekuchen und -Torten sind, sondern Rezepte, die jedem schmecken, ohne Klimbim: so schmeckt es wie früher bei Oma – und die hat auch auf traditionelle Zutaten gesetzt. Geschmeckt hat's jedem.

    Ein Backbuch für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen – Kuchenglück in seiner schönsten Form!
    Der kleine Perry Olaf Brill
    Der kleine Perry (Buch)
    02.09.2023

    Erstes Abenteuer des jungen Perry Rhodan als Comic – absolut lesenswert!

    Buchinhalt:

    Der größte Traum des kleinen Perry Rhodan ist es, ins All zu fliegen und fremde Welten zu erkunden – ist seine Mutter doch beteiligt an der Konstruktion des Raumschiffes „Stardust“. Als Perry einem Freund, dem Mausbiber Gucky, von seinem Wunsch erzählt, teleportiert dieser die Beiden kurzerhand auf die Stardurst, wo sie als blinde Passagiere auf die Mission zum Mond gelangen. Doch das ist noch nicht ihr größtes Abenteuer....


    Persönlicher Eindruck:

    Perry Rhodan ist die am längsten laufende Heftromanserie der Welt, die Abenteuer des Raumfahrers kann man seit 1961 wöchentlich verfolgen – dass die Geschichte nun auch als Comic für eine junge (neue) Leserschaft auf den Markt kommt, ist längst überfällig. Wer kennt sie nicht, den Titelhelden, Perry, Gucky vom Volk der Mausbiber, Reginald Bull, genannt „Bulli“, Atlan, um nur einige zu nennen. Hier im vorliegenden ersten Band der neuen Comicreihe haben wir es mit dem Kind Perry Rhodan zu tun und seinem ersten Abenteuer im All.

    Natürlich spricht der Comic nicht nur Kinder an, es ist ein Werk, das auch von langjährigen Fans der Reihe gelesen wird und daher hat es auch den Anspruch, so nahe wie möglich am bekannten Kanon festzuhalten. Wer sich ein bisschen auskennt, weiß, dass Mausbiber Teleporter sind und so ist es kein Geringerer als Perrys Freund Gucky, der die beiden mittels Berührung und Teleportation auf die Stardust und damit mitten hinein in das bunte Abenteuer bringt.

    Die Bilder sind äußerst ansprechend, die Geschichte vielfältig und bunt – natürlich kommen auch die Arkoniden (das ist das Volk Atlans) darin vor und zusammen mit Perry macht sie der Leser auf zu fremden Planeten, merkwürdigen Phänomenen und außerirdischen Lebensformen.

    Kenner der Reihe werden dabei natürlich nicht vergessen, die Wesenheit „Der Wanderer“ ist eingefleischten Perry-Fans natürlich ein Begriff. Zum „Planeten der Unsterblichkeit“ (hier „Ewige Jugend“) machen sich unsere Helden in dem voriegenden Abenteuer auf und erleben dabei Unglaubliches.

    Im Anhang an die Geschichte wartet der Band mit alleriel Wissenswertem rund um Planeten und das Weltall auf und die kleinen Leser können dabei auch ihr bereits erworbenes Wissen bei Quizfragen unter Beweis stellen.

    Die Aufmachung ist sehr hochwertig, die Farbpalette bunt und die Zeichnungen von Michael Vogt, der bereits aus den Perry Rhodan-Heftromanen bekannt ist, sind schön gemacht und sprechen Jung und Alt gleichermaßen an.

    Es handelt sich um den ersten Band einer Reihe und man darf gespannt sein, wie es im zweiten Band weiter geht und was Perry und Thora zusammen mit Gucky noch alles erleben – Ad Astra!

    Das Dschungel-Stickbuch Zélia Smith
    Das Dschungel-Stickbuch (Buch)
    31.08.2023

    Umrissmotive für Stickanfänger – für Könner jedoch wenig herausfordernd.

    Buchinhalt:

    Mit nur fünf einfachen Sticharten lassen sich zahlreiche Dschungelmotive sticken – vor allem für Anfänger des alten Handarbeitshobbys geeignet führen die vorgestellten Tier- und Pflanzenmotive zu einem schnellen Erfolgserlebnis. Gestickt werden kann dabei auf alle möglichen Untergründe. Das Gros der Motive sind dabei Umrissbilder ohne „Füllung“.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich sticke selbst schon seit Jahren und bin immer auf der Suche nach neuen Ideen, ansprechenden Motiven und cleveren Einfällen das Stickhobby betreffend. Aus dem Stiebner Verlag kenne ich schon das Stickbuch „Tiere sticken leicht gemacht“ und so hat mich natürlich auch die Tier- und Pflanzenwelt des Dschungel-Stickbuches angesprochen, in der Hoffnung auf neue, anspruchsvolle Motive.

    Vorab sollte an dieser Stelle Erwähnung finden, dass die meisten Motive dieses modern aufbereiteten Stickbuches reine Outline-Bilder sind, bei denen das Motiv nur als Umriss punktet. Gestickt wird mit nur fünf einfachen Stichen, wobei der Plattstich sich davon am ehesten eignet, dem Bild einen Hauch von 3D zu verleihen.

    Die Motive gliedern sich in unterschiedliche Pflanzen sowie Tiere. Dabei sind die so beliebten Monstera-Blätter ebenso vertreten, wie filigrane Farnwedel, und schillernde Tropenvögel ebenso wie unterschiedliche Raubkatzen, Giraffen und Chamäleons.

    Die Vorlagen enthält das Buch direkt, ohne separaten Vorlagenbogen.

    Ich gebe zu: trotz der sehr schön gewählten Motivpalette fühle ich mich als Fortgeschrittener nicht wirklich herausgefordert von den Motiven und den (leider nicht vorhandenen) Schwierigkeitsstufen. Es ist und bleibt ein Einsteigerbuch, herausfordernde Modelle für Könner sucht man vergebens.

    Ein weiterer Kritikpunkt: die fast ausschließlichen Umrissmotive. Hier hätte man durchaus auch gefüllte Bilder erwarten können, zumal vergleichbare Stickbücher auf dem Markt unterschiedliche Motive für alle Fertigkeitsstufen beim Leser beinhalten. Die Bilder sind ohne Frage schön, aber halt auch sehr eindimensional in Farbe und Struktur.

    Insgesamt besticht das Buch aber mit einem schönen und modernen Layout, das auch in der heutigen schnelllebigen Zeit viele Handarbeitsanfänger für ein altes Hobby begeistern kann.
    Undercover - der Preis der Wahrheit Thomas Franke
    Undercover - der Preis der Wahrheit (Buch)
    28.08.2023

    Christliche Dystopie und Agentenhriller - sehr spannend!

    Buchinhalt:

    Deutschland in der Zukunft: im Jahr 2084 ist aufgrund politischer Unruhen in der Vergangenheit jedwede Religionsausübung verboten. Religion wird gleichgesetzt mit Fanatismus und Extremismus und so kommt es dass eine kleine Gruppe Christen sich in alten U-Bahntunneln und verlassenen Weltkriegsbunkern versteckt, um dort ein friedliches Leben im Schutz vor der Allmacht des Staates zu führen. Die Agentin Sila wird vom Innenministerium undercover in die Gruppierung eingeschleust, dort soll die die Hintermänner der „Follower“ genannten Gemeinschaft der Regierung ausliefern. Je länger sich sich aber mit den Gedanken und Worten der christlichen Gemeinschaft auseinandersetzt, desto mehr zweifelt sie an dem, was ihre Vorgesetzten verlangen...



    Persönlicher Eindruck:

    Mit einer gelungenen Mischung aus Dystopie, Utopie und Agententhriller fesselt Autor Franke hier seine Leser an die Seiten – mir erging es nicht anders. Schauplatz des Ganzen ist Berlin, in einer relativ nahen Zukunft, in der Europa neu geordnet und Religionsausübung mit Fanatismus gleichgesetzt wird. Dass dies ein Fehler ist und nicht der Wahrheit entspricht, entdeckt der Leser zusammen mit Sila, einer Agentin des Innenministeriums, die als verdeckte Ermittlerin in unterschiedliche Religionsgemeinschaften eingeschleust wird. Ziel des Ganzen ist es, ein vermutetes Attentat zu verhindern, das die Regierung den „Follower“ genannten Christen in die Schuhe schiebt.

    Der Roman enthält Science-Fiction-Elemente, Gadgets die viruelle und reale Welt miteinander verbinden und die Welt als solche ist hochtechnologisiert. Künstliche Intelligenz ist Alltag und der Staat überwacht in Orwells 1984-Manier als „Großer Bruder“ das Leben der Menschen.

    Ganz wie seinerzeit im alten Rom versteckt sich eine kleine Gruppe Christen in alten Katakomben – nur dass das hier U-Bahntunnel und stillgelegte Bunkeranlagen sind. Religion ist bei Strafe verboten, wird von der Obrigkeit zwar nicht ernst genommen, aber dennoch als Gefahr betrachtet.

    Hauptfigur in dieser utopischen Welt ist Sila, die Agentin. Sie ist Einzelkämpferin, tough und ein Krieger, doch sie macht sich im Lauf der Handlung immer mehr Gedanken. Kann es der Wahrheit entsprechen, was die Regierung behauptet? Je mehr sie mit Joses, dem Anführer der Follower, zu tun hat, desto mehr Fragen stellt sie und deckt letztendich eine riesengroße Verschwörung auf, die alles in Frage stellt, für das Sila jahrelang kämpfte.

    Der Schreibstil ist mitreißend und das Thema spannend und tiefgründig. Man legt den Roman nur schwer beiseite, hat man einmal mit Lesen begonnen. Wilde Verfolgungsjagden und brenzlige Situationen wechseln sich dabei ab mit leisen Tönen, einer christlichen Grundthematik und der Suche nach der Wahrheit, fernab von KI und Augmented Reality.

    Was mich nicht ganz überzeugen konnte, ist die relativ schnelle Auflösung des Ganzen gegen Ende. Ich hätte mir hier etwas mehr Tiefe und mehr Verwicklungen und zudem auch am Schluss noch einmal ausführlichere Erzählung bezüglich des Lebens der Follower und deren Zukunft gewünscht. Aber sei's drum – insgesamt ist es ein spannender und fesselnder Agententhriller aus der nahen Zukunft mit christlichen Untertönen.

    Ein lesenswerter Roman jenseits des Mainstreams!
    Traumfrauen. Minirock und neue Zeiten Anna Jessen
    Traumfrauen. Minirock und neue Zeiten (Buch)
    27.08.2023

    Solide Fortsetzung mit Liebe und Intrigen: 60er Jahre pur!

    Buchinhalt:

    Hamburg, 1961: Klara hat beim Frisch-Verlag gekündigt und einige ihre Kollegen von dort abgeworben – zusammen haben sie die neue Illustrierte „Holly“ gegründet und machen Curtius auf dem Zeitschriftenmarkt Konkurrenz. Die „Holly“ ist ein junges, spritziges Magazin für die Frau und scheint ganz gut anzukommen. Auch privat läuft es bei Klara zunächst gut und ihrer Hochzeit mit Bildredakteur Heinz steht nichts mehr im Wege. Doch dann muss Klara nicht nur berufliche sondern auch private Schicksalsschläge verkraften – und die Rache des Verlegers Curtius, der mit allen Mitteln versucht, die lästige Konkurrenz auszuschalten....


    Persönlicher Eindruck:

    Im zweiten Teil ihrer Dilogie Traumfrauen schreiben wir nun die 1960er Jahre. Die unmittelbare Nachkriegszeit ist vorbei und Hamburg ist auch musikalisch das Tor zur Welt: Klara lernt berühmte Musiker wie die Beatles kennen, verbucht mit ihrem neuen Magazin „Holly“ erste Erfolge und hat ein Team aus Freunden und ehemaligen Kollegen um sich geschart, mit denen es eine Freude ist, zusammenzuarbeiten. Doch dann droht erneut Ungemach: Ihr Ex-Chef Curtius wittert Konkurrenz für sein Magazin „Claire“, zudem hat ihn sein Sohn Gregor sitzen lassen und arbeitet jetzt als Chefredakteur bei der Konkurrenz. Natürlich ruft das erst recht ein rachsüchtiges Ränkespiel auf den Plan, in welchem sich Klara alsbald wiederfindet.

    ieder einmal gelingt es Autorin Jessen, das Hamburg der 1960er Jahre mit all seinen schillernden Figuren, urtümlichen Unikaten und dem Flair der Hansestadt vor dem Auge des Lesers lebendig werden zu lassen. Dabei helfen natürlich historische Fakten und die Auftritte verschiedener Stars, die einst in Hamburg und auf Sankt Pauli auftraten, sehr – allen voran der noch sehr junge Paul McCartney, der mit seinen Beatles alsbald Furore macht und aus den Clubs nicht mehr wegzudenken ist.

    Ich gebe zu, die erste Hälfte des Romans liest sich mitunter etwas zäh und dreht sich um nichts weiteres als um die Zeitschrift „Holly“ und ihr Entstehen, die Redaktionssitzungen und Recherchen. Wenn man von der Spritzigkeit von Band 1 ausgeht, kann man durchaus etwas gelangweilt sein. Doch im Laufe der Geschichte entspinnt sich dann doch eine spannende und mitreißende Handlung, die das Leben der Figuren – allen voran Klara – und dem Alltag im Hamburg der 60er Jahre beschreibt und Kopfkino beim Leser entstehen lässt. Der wohl spannendste Teil ist die Fehde der beiden Redaktionen bzw. zwischen Curtius Senior und Junior, welche mehrfach die Beinahe-Pleite der „Holly“ bedingt.

    Nicht ganz so gelungen und gut ausgearbeitet fand ich jedoch die Auflösung eben dieses Konfliktes. Mir ging das Ganze nach so viel Auf und Ab letztendlich zu reibungslos über die Bühne. Hier hätte mehr Potential gelegen, das Jessen letztendlich nicht auschöpft. Gut und authentisch hingegen fand ich die Beziehungsgeflechte zwischen den einzelnen Figuren und die Liebesgeschichte, die solide aber niemals kitschig den zweiten Handlungsstrang in Klaras Leben einnimmt.

    Hervorheben möchte ich die Nebenfigur Tante Rosa, eine Toilettenfrau auf dem Kiez, die gute Seele der Nachbarschaft, Zimmerwirtin von McCartney und Freundin von Klara. Dass diese Figur auf einer realen Person fußt, hätte ich so nicht gedacht und war von der Autorin wirklich gekonnt ein das Gesamtgefüge integriert.

    Insgesamt war Minirock und neue Zeiten ein authentischer Ausflug in die 1960er Jahre und ein schöne Abschluss des Zweiteilers, in dem die neue Rolle der Frau, die Freiheit und die Selbstverwirklichung in einer neuen Zeit im Vordergrund steht. Lesenswert!
    Romy. Mädchen, die pfeifen Felicitas Fuchs
    Romy. Mädchen, die pfeifen (Buch)
    23.08.2023

    Enttäuschender Abschluss - unspannend, zäh und unnötig. Zeitverschwendung.

    Buchinhalt:

    Bad Oeynhausen, 1983: Romy, Minnas Enkeltochter, ist von zuhause ausgezogen. Das Verhältnis zu Mutter Hanne ist unterkühlt, beide finden nicht wirklich einen Draht zueinander und so nimmt Hanne es auch schlecht auf, als Romy schließlich den DJ Falco heiraten will. Dazu braucht sie eine Geburtsurkunde – und das Geheimnis um Romys um Romys Erzeuger scheint ans Tageslicht zu kommen. Romy sucht nach ihrem Vater und stößt dabei auf einen Namen, den sie noch nie gehört hat....


    Persönlicher Eindruck:

    Im dritten und letzten Band ihrer Mütter-Trilogie erzählt Autorin Fuchs die Geschichte der unangepassten Romy, der mittlerweile dritten Generation ihrer Familiengeschichte. Romy zieht mit 17 von zuhause aus, macht eine Lehre im Hotel, arbeitet danach in einem Plattenladen und einer Kneipe, wo sie auch Falco kennenlernt. Falco ist ein Bad Boy, hat drei Kinder mit einer anderen und arbeitet in einer Disco als DJ. Trotz aller Probleme fühlen sich beide zueinander hingezogen, was schließlich in einer Heirat mündet. Die Liebe scheint groß, die Probleme noch größer – hat Romys Exfreund ihr einen Schuldenberg in fünfstelliger Höhe hinterlassen...

    Was spannend klingt und als Abschlussband der Reihe interessant anmutet, war für mich nach den fulminanten ersten beiden Romanen eine Enttäuschung par Excellence. Im Grunde dreht sich die ganze Handlung nur um vier Themen, die sich immer und immer gebetsmühlenartig wiederholen: Alkoholismus, Rauchen, Fremdgehen, Leben nicht auf die Reihe kriegen. Dabei ist es nach einer Weile vollkommen egal, wer dabei die Personen sind, die irgendwann nahezu austauschbar werden. Jeder – wirklich jeder – raucht, es wird gesoffen was geht und schließlich gejammert wie schlecht man es doch getroffen hat, doch niemand tut irgend etwas, diesen Zustand zu ändern.

    Romy als Hauptfigur ist unangepasst und aufmüpfig, schert sich weder um Morgen noch um das, was später kommt: einzig die Suche nach ihrem leiblichen Vater bringt ein bisschen Spannung in den sonst drögen und zähen Plot. Dabei ist das Endergebnis nach fast 600 Seiten unbefriedigend und für meinen Geschmack mehr schlecht als recht gelöst.

    Das Ganze soll der realen Lebensgeschichte der Autorin nachempfunden sein. Nun. Ich maße mir keine weitere Wertung an, aber mit dem Hintergrund kann man auch nur als Buchautor über einen Roman hausieren gehen... Warum die Qualität und Tiefe der Erzählung nach zwei wirklich fesselnden Teilen so dermaßen abfällt, ist mir schleierhaft, es scheint, als hätte alles nur darauf abgezielt, die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und der Leserschaft kundzutun. Nun, ich hätte im Nachhinein gerne darauf verzichtet.

    Bedauerlich fand ich, dass Fannie (die laut Autorin einzig fiktive Figur der Saga) überhaupt nicht mehr auftaucht und auch nur ein, zwei Mal am Rand erwähnt wird. Schade, Fannie war für mich die zentrale Figur mit Tiefe und Raffinesse, hier hätte Potential gelegen, was leider nicht genutzt wurde.

    Für mich war dieser dritte Band langweilig, für die Gesamthandlung unnötig und die ewige Wiederkehr des Gleichen. Es liest sich gut, das ist aber auch das Einzige. Wer auf gescheiterte Existenzen und zerrüttete Familienverhältnisse steht, kann hier fündig werden, für alle anderen ist das Buch reine Zeitverschwendung.
    Hanne. Die Leute gucken schon Felicitas Fuchs
    Hanne. Die Leute gucken schon (Buch)
    21.08.2023

    Authentische und mitreißende Fortsetzung der Familiengeschichte

    Buchinhalt:

    Minden in den 1950er Jahren: Minnas Tochter Hanne wächst in der deutschen Nachkriegszeit auf und erlebt Wiederaufbau und Wirtschaftswunder hautnah. Ihre Mutter sorgt für ihr bescheidenes gemeinsames Auskommen und beide lasen langsam aber sicher das Grauen des Zweiten Weltkrieges hinter sich zurück. Auch Minnas Kindheitsfreundin Fannie fängt neu an – mit ihrem Mann Hans betreibt sie mehrere Fahrgeschäfte auf dem Rummel. Als Hanne älter wird und sich in einem wesentlich älteren Mann verliebt, verändert ein totgeschwiegenes Geheimnis das Leben aller Beteiligten....


    Persönlicher Eindruck:

    Im zweiten Teil ihrer Mütter-Trilogie knüpft Autorin Fuchs nahtlos an die Geschehnisse von Band 1 an und spinnt die Geschichte um Minna und ihre Familie weiter. Inzwischen schreibt man das Jahr 1951 und der Wiederaufbau nach dem Krieg hat begonnen. In dieser Epoche wächst Minnas Tochter Hanne heran, die Minna nach ihrer Scheidung von Fritz allein großzieht. Auch Fannie, Minnas Freundin aus Jugendtagen, spielt in der kleinen Familie eine große Rolle und nimmt bei Hanne den Platz einer Tante ein.

    Mir hat es sehr gefallen, wie authentisch und plastisch Felicitas Fuchs ihre Geschichte weitererzählt und ihre Leser mitnimmt in die 50er Jahre. Das Wirtschaftswunder hat noch nicht ganz begonnen, als der zweite Teil der Mütter-Trilogie beginnt, doch langsam heilen die Wunden, die der Weltkrieg in der Stadt, dem Land und in den Menschen selbst hinterlassen hat.

    Mittelpunkt der Geschichte ist Hanne, ihre Kindheit und Jugend, erste Liebe und ein alles veränderndes Familiengeheimnis prägen den Plot. Es kommen neue Charaktere hinzu, die Familienbande erweitern sich. Auffällig ist dabei, dass bei kaum einer Frau aus dem Buch die Ehe normal und ohne Trennung bzw. Scheidung verläuft – einzig Fannie, die das Grauen während des Nationalsozialismus erlebt hat und damals auf dem Todesmarsch von Auschwitz floh, steht als ruhender, verlässlicher Pol hinter Hanne und Minna.

    Die Geschichte ist zweifelsohne bewegend und mitreißend, ich konnte nach wenigen Seiten das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Zeitlich erstreckt sich die Geschichte von den 1950er Jahren bis in die 1970er Jahre, der historische Hintergrund sowie der Alltag der Figuren ist authentisch und dank geschichtlicher Ereignisse, Musik, Fernsehsendungen, Produktnamen und allerlei Hintergrundinformationen absolut glaubwürdig angelegt.

    Der Leser erhält einen Einblick in das Leben, den Alltag und die Erziehung der damaligen Zeit und auch wenn einiges antiquiert und nicht mehr zeitgemäß erscheint, war es dennoch so und zeigt dem Leser die Vergangenheit auf, die unsere Großeltern und Eltern und vielleicht teilweise wir selbst noch so erlebt haben.

    Natürlich folgt noch ein dritter Band, in dem dann Romy, Hannes Tochter, im Zentrum der Geschichte stehen wird und so endet der Roman nach fast 600 Seiten mit einem Cliffhanger, der Lust macht, sofort wieder einzutauchen in die Geschichte dreier Frauen, die sich insgesamt über ein Jahrhundert erstreckt und in der Liebe, Leid und Schicksal nahe beieinander liegen.

    Eine absolute Leseempfehlung für alle, die authentische Familiengeschichten der jüngeren deutschen Vergangenheit lieben und zu schätzen wissen!
    Werden Tomaten süßer, wenn ich sie mit Zuckerwasser gieße und kann ich mein Unkraut einfach aufessen? Sally Nex
    Werden Tomaten süßer, wenn ich sie mit Zuckerwasser gieße und kann ich mein Unkraut einfach aufessen? (Buch)
    17.08.2023

    Absolut ansprechendes Gartenbuch mit modernem Layout. Sehr empfehlenswert!

    Buchinhalt:

    Praxisnahes, modernes Gartenbuch zum Eigenanbau von Gemüse und Früchten, auch auf kleinstem Raum: eine reichliche Ernte und Freude am eigenen Gärtnern auf Balkon, im Hof oder im Schrebergarten – viele Fragen und Antworten für Anfänger und Fortgeschrittene sowie anschauliche Skizzen und Fotos zu unterschiedlichen Kulturpflanzen, Pflanzarten, Schädlingsbekämpfung und dem richtigen Dünger machen das Gärtnern zu einem Kinderspiel!


    Persönlicher Eindruck:

    Ich bin von Kindesbeinen an ins Gärtnern im eigenen Garten hineingewachsen und nach wie vor ist „Gärtner Pötschkes großes Gartenbuch“ für mich das Nonplusultra in der Masse der Gartenbücher. Selten hat mich ein weiteres Buch über die Materie so überzeugt, wie das Gartenbuch von Sally Nex, das dem großen Pötschke in so gut wie nichts nachsteht.

    Die Grundthematik ist der Eigenanbau von Obst und Gemüse, auch auf kleinstem Raum, wobei der Ratgeber in einzelnen Fragen aufgebaut ist und jede Frage zur Überschrift eines Kapitels wird, das kurz und prägnant auf die wichtigsten Dinge zur jeweiligen Frage eingeht. Klassische Fragen wie „Wo baue ich an?“ und „Was baue ich an?“ sind genauso vertreten wie eher ungewöhnliche Dinge, wie „Werden meine Tomaten süßer, wenn ich sie mit Zuckerwasser gieße?“. Ob diese Frage ganz ernstzunehmen ist – ich weiß es nicht. Auf jeden Fall macht sie deutlich, dass das Buch auch den Anspruch hat, naive Anfängerfragen zu beantworten.

    Das Layout ist ansprechend und modern, viele Bilder, Zeichnungen und Grafiken untermauern den Textkörper, welcher in knappen Textboxen gehalten einzelne Sachthemen gekonnt auf den Punkt bringen.

    Das Buch kommt ohne Schutzumschlag, aber mit hochwertigem Leinencover. Im Vergleich zum Inneren überzeugt mich die Covergestaltung allerdings gar nicht. Warum man hier gespart und ein relativ unscheinbares, altbackenes Motiv in reduzierter Farbpalette und einen derart sperrigen Titel gewählt hat, ist mir schleierhaft. Jedenfalls sollte sich der zukünftige Leser davon nicht abschrecken lassen und sich auf den hochwertigen Inhalt freuen: äußerlich nicht wirklich ein Hingucker, besticht das Buch mit seinem hochwertigen Inhalt in absolut ansprechender Aufbereitung.

    Für mich ist dieses Gartenbuch ein spannender und hilfreicher Quell an alten wie neuen Informationen, die den Weg zur Selbstversorgung mit Früchten und Gemüse aus dem eigenen Garten ergänzen und bereichern. Sehr empfehlenswert!
    Hickory Hills Elizabeth Musser
    Hickory Hills (Buch)
    17.08.2023

    Hoch emotionaler Generationen-Schicksalsroman, sehr lesenswert!

    Buchinhalt:

    Atlanta, Georgia in den 1930er Jahren: Dale erlebt eine unbeschwerte Kindheit und Jugend auf dem Familiengestüt Hickory Hills. Pferde sind ihre Leidenschaft, ihre Bewunderung gilt ihrem zwei Jahre älteren Kindheitsfreund Tommy, den sie vergöttert. Zusammen mit ihm taucht sie ein in die Welt des Pferdesports, bis ein paar Jahre später der Zweite Weltkrieg ausbricht und alles verändert.

    In der Gegenwart ist Dales Enkeltochter Allie dabei, nach Dales Tod deren Nachlass zu sortieren und taucht Stück für Stück ein in das Leben ihrer Großmutter, die vieles, was damals geschah, bisher verschwieg. Hickory Hills ist Allie als Erbe versprochen, doch ein Immobilienspekulant hat das Anwesen an sich gerissen. Wird es für Allie Hoffnung geben, Haus und Grundstück zurückzubekommen und darauf einen Hof für Pferdetherapie zu eröffnen?


    Persönlicher Eindruck:

    Hickory Hills ist mein erster Roman von Autorin Musser und ich bin überwältigt von der emotionalen Tiefe und Bildhaftigkeit der Erzählung. Es ist ein Generationenroman über zwei starke Frauen und deren Träume und Ehrgeiz, diese zu verwirklichen. Schauplatz sind die amerikanischen Südstaaten, ein Gestüt mit vielen Pferden und einem alten Familiengeheimnis.

    Während Dale in den 1930er Jahren aufwächst und ganz in alter Südstaatentradition erzogen ist, ist der Gegenwartsteil um Allie bereits geprägt von der Ereignissen um die Coronapandemie. Dales Lebensgeschichte wird wechselweise von den historischen Passagen als auch von Allies Entdeckungen in einem alten Tagebuch erzählt und so taucht man als Leser tief ein in die Geschichte des Gestüts und der Familie. Zentraler Punkt ist sowohl Dales als auch Tommys Ehrgeiz, es im Springreiten bis ganz nach oben zu schaffen. Ihre Schwärmerei für den Freund der Kindheit ist an vielen Stellen extrem und Dale erscheint fixiert und verbissen, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen, koste es, was es wolle. Gleichzeitig zeigt Dales Verhalten aber auch ihren starken Charakter und ihren unbeugsamen Willen, für ihre Ziele einzustehen.

    Bei Allie ist es ähnlich, nur dass es Allie um ihr Erbe, also das alte Haus und das Grundstück geht, auf dem sie eine Therapieranch für Pferdetherapie eröffnen will. Ich empfand es als vollkommen nachvollziehbar, dass Allie darum bis zum Schluss kämpft, auch wenn zunächst alle Anzeichen dagegen sprachen. Schwieriger nachvollziehbar wurde es dafür, ihre Verbissenheit nachzuempfinden in Bezug auf Großmutter Dales Vergangenheit, der Allie sämtliche Zeit widmet.

    Insgesamt zieht sich ein Familiengeheimnis wie ein roter Faden durch das Gesamte Buch, welches sich erst am Schluss auflöst und die losten Enden zu einem befriedigenden Ganzen vereint.

    Die christliche Komponente des Romans handelt von Gottvertrauen, Gebet und Hoffnung, aber auch davon, zufrieden zu sein mit dem, was man hat und darin ein Geschenk zu sehen. Der christliche Aspekt war dabei angenehm portioniert in die Gesamthandlung eingeflochten.

    Hickory Hills ist ein emotional packender, oft sehr dramatischer Roman mit historischen Passagen, starken Figuren und reichlich Kopfkino, den man so schnell nicht wieder aus den Händen legt. Eine Leseempfehlung abseits vom Mainstream, mit Liebe und Leidenschaft, aber auch Drama und Schicksal. Sehr lesenswert!
    Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! Renate Bergmann
    Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! (Buch)
    09.08.2023

    Die Online-Oma steigt mit Humor und gesundem Menschenverstand in den Schulbetrieb ein. Klasse!

    Buchinhalt:

    Die Online-Oma geht wieder zur Schule – nein, natürlich nicht als Schulkind, sondern als seiteneingestiegene Lehrerin! Stefans ältere Tochter Lisbeth wurde eingeschult und im Zuge dessen rutscht Renate mehr oder minder zufällig da rein. Ein Schuljahr lang schnuppert sie in den Lehrerberuf, denn Lehrer sind Mangelware – und auch sonst liegt im deutschen Schulsystem der Gegenwart einiges im Argen. Gewitzt und mit viel Humor engagiert sich die rüstige Rentnerin und erzählt auch immer wieder aus ihrer eigenen Schulzeit. Da bleibt kein Auge trocken!


    Persönlicher Eindruck:

    Die Online-Oma geht zur Schule – na, wenn das kein Thema ist, dem sie sich im neuesten Buch ausgiebig widmet! Und die ganze Crew ist natürlich mit von der Partie: Ilse und Kurt, Gertrud und Gunter und jede Menge anderer bekannter Gesichter. Wer Fan der Reihe ist, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

    Immer witzig und humorvoll, aber auch mit einem wahren Kern an der ein oder anderen Stelle steigt Renate Bergmann ein in das Schulsystem von heute. Lehrermangel, umtriebige Kinder, Helikoptereltern – all das wird ein Schuljahr lang ihre Welt. Und sie bringt sich ein: früher war eben doch nicht alles so schlecht und das Einmaleins funktioniert doch heute noch genauso. Also warum nicht auf das Wissen und die Erfahrung einer alten Dame zurückgreifen?

    Ich habe mich köstlich amüsiert bei der Lektüre und bin begeistert, wie viel Wahres doch hinter den Anekdoten steckt. Besonders die Passagen, in denen es darum geht, wie die heutige Gesellschaft mit Senioren umgeht, macht nachdenklich und regt hoffentlich auch zum Umdenken an.

    Sehr schön gemacht fand ich außerdem, dass auch Charaktere aus der Ablegerserie um Günter Habicht einen Auftritt (im wahrsten Wortsinne!) haben und die beiden Reihen so noch stärker miteinander verknüpft werden.

    Für Neuinsteiger in das Online-Oma-Universum gibt es zudem im Anhang an das Buch eine Auflistung der wichtigsten Figuren, ihre Beziehungen untereinander und das Who-is-who. Sehr gelungen – auch für die, die schon länger dabei sind.

    Natürlich bringt das Buch aus Altbekanntes, so zum Beispiel Renates Art ein (meist englisches) Wort oder einen Begriff zu schreiben, wie man ihn spricht. Wobei – das ist ja auch eins der neumodischen Dinge in Grundschulen: Schreiben nach Gehör. Und wie der erste Elternabend in Renates Klasse abläuft ist natürlich auch ein Fall für sich. Aber lesen Sie selbst!

    Mein Fazit: auch Band 19 ist ein Knaller, den man sich nicht entgehen lassen sollte!
    Quickfinder Artenvielfalt im Gartenjahr Antje Arnold
    Quickfinder Artenvielfalt im Gartenjahr (Buch)
    03.08.2023

    Viele Tipps und Informationen zur Förderung der Artenvielfalt im eigenen Garten.

    Buchinhalt:

    Anhand des phänologischen Kalenders (jahreszeitlich periodisch wiederkehrende Entwicklungsschritte der Natur) zeigt dieses Buch, wie sich die Artenvielfalt in unseren Gärten fördern lässt. Der so genannte „Vielfaltsgarten“ ist das angestrebte Ziel: der Ratgeber gibt dabei Hilfestellung für die richtigen Pflanzen zur richtigen Zeit, Nist- und Überwinterungshilfen für die heimische Tierwelt sowie die Schaffung von Lebensräumen. Reich bebildert und mit vielen wertvollen Tipps gibt das Buch Hilfestellung für Anfänger und Profis.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich bin selbst Gartenbesitzer in der 3. Generation und wuchs von Kind auf hinein in die Materie. Garten bedeutet für mich zweierlei: einerseits Nutzgarten mit Obst- und Gemüseanbau, andererseits Zier- und Wohngarten zur Entspannung und fürs Auge. Rückzugsmöglichkeiten für die heimische Tierwelt sowie naturbelassene Ecken und reichlich Futterangebot für Insekten gab es bei uns schon immer. Daher wunderte es mich nicht, dass vieles, was dieser fundierte Ratgeber dem Leser an die Hand gibt, bei uns selbstverständlich ist und nie weiter hinterfragt wurde.

    Der Ratgeber ist ausgerichtet am phänologischen Kalender, welcher die periodisch wiederkehrenden Entwicklungsschritte der Natur von Vorfrühling über verschiedene Sommerperioden bis hin zum Winter abbildet. Dabei geht das Buch sowohl auf die Pflanzen- als auch auf die Tierwelt ein und ist ein reicher Schatz an Wissen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf heimischen Wildpflanzen und möglichst ungemähten Blumenwiesen.

    Für den Hobbygärtner, der seinen Garten wie von mir oben beschrieben unterhält, ist das gewöhnungsbedürftig. Denn was mir ein bisschen sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass das Buch suggeriert, der Garten wäre nur für die wilde Fauna und Flora da und der Mensch tut das ganze Jahr nichts anderes, als seinen Garten auf eben diese auszurichten und seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellt oder ganz verleugnet.

    Was mir im Buch fehlt: die Betrachtung des Gartens als Nutzgarten. Auch ein Nutzgarten kann artenreich sein, wenn man weiß, wie – leider geht das Buch darauf überhaupt nicht ein. Gesäte Blumenmischungen zum Beispiel werden als wenig nützlich für nektarsaugende Insekten beschrieben und Totholz bleibt als Unterschlupf einfach liegen. Beide Argumente überzeugen mich gar nicht, denn blühende Zierpflanzen sind sehr wohl Nahrungsquelle und Totholz verbreitet Baumpilze z.B. auf Obstbäume. Es gäbe noch mehr solche Punkte, die ich für fragwürdig halte.

    Mir hat gut gefallen, wie detailreich die einzelnen Wildtiere beschrieben werden, von zahlreichen Wildbienen über Tigerschnegel bis hin zum Eichhörnchen und Igel. Auch die Bauanleitungen für diverse Nisthilfen sind einfach nachzubauen. Natürlich ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, in dem Mensch und wilde Natur zusammen existieren können, von daher ist es natürlich wünschenswert, das ein oder andere aus dem Buch zu verwirklichen. Man darf aber dabei nicht von einem Extrem ins andere fallen.

    Rein optisch besticht der Ratgeber mit hochwertigem Layout und tollen, aussagekräftigen Bildern, die die Lektüre an jeder Stelle zu einem Genuss machen.

    Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle Gartenbesitzer von Neuling bis Profi, man sollte aber immer die örtlichen Gegebenheiten des eigenen Grundstücks beachten und im Auge behalten, denn nicht alles ist überall möglich.
    Schottland Nicola de Paoli
    Schottland (Buch)
    02.08.2023

    Sehr ansprechender Reiseführer abseits der gewohnten Touristenpfade

    Buchinhalt:

    Reisetipps abseits der ausgetretenen Touristenpfade: 50 Orte, die man in Schottland besucht haben sollte. Dabei liegt der Schwerpunkt dieses besonderen Reiseführers auf Plätzen jenseits der gewohnten Tourismus-Stätten und macht die Schottland-Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Reisetipps verteilen sich auf Edinburgh / Glasgow, Highlands, Lowlands sowie Küsten und Inseln.


    Persönlicher Eindruck:

    Ja, Schottland ist besonders: Bekannt für Traditionen und Eigenheiten, die die Schotten von der Masse der restlichen Europäer unterscheiden. Natürlich ist bekannt, dass das Land voller Sehenswürdigkeiten steckt, voller alter Burgen und prähistorischer Stätten und dass der Schotte, wenn er etwas auf sich hält, Kilt trägt. Dass sich bei den Highland Games Männer in kuriosen Wettkämpfen messen und dass der Whisky von dort stammt. Aber was genau ist mit den Dudelsäcken, den traditionellen Pipes? Oder wo findet man den höchsten Berg der britischen Inseln? In welchem Hafen liegt das älteste noch schwimmende Kriegsschiff der Welt? All das kann man mit Hilfe dieses kleinen Buches entdecken.

    Mir hat dieser Reiseführer sehr gut gefallen, zumal er von einer Schottland-Kennerin verfasst wurde und Reisetipps abgibt, die sich abseits der Touristenströme befinden. Mit aussagekräftigen, sehr ansprechenden Fotos und Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen ist das Buch eine wertvolle Hilfe für jeden Schottland-Reisenden.

    In speziellen Infokästen gibt der Band genaue Hinweise auf Lage, Öffnungszeiten und Eintrittspreise sowie detaillierte Ausflugstipps und Besonderheiten der einzelnen Ziele, was ich sehr positiv finde.

    Ob Gebäude, Museen, Burgen oder historische und prähistorische Stätten, Wanderziele oder Küstenlinien: mit diesem Reiseführer aus der Reihe 360° erwarten den Leser 50 Tipps, die es sich lohnt, zu besuchen. Die Hintergrundinformationen sind fundiert und bringen trotzdem alles Wissenswerte prägnant auf den Punkt. Das Format ist absolut taschenfreundlich, so dass das Buch auf Reisen ohne großen Platzaufwand überall mit hin genommen werden kann.

    Mehrere Landkarten mit Lageplänen der einzelnen Stationen machen die Planung der individuellen reise einfach und fassen die zuvor erläuterten Reiseziele mit Nummern noch einmal zusammen.

    Mich hat der Reiseführer auf jeden Fall überzeugt!
    Die Schatten von Swanford Abbey Julie Klassen
    Die Schatten von Swanford Abbey (Buch)
    29.07.2023

    Spannender, vielschichtiger Regency-Roman mit Krimihandlung - hat mir sehr gut gefallen!

    Buchinhalt:

    England im beginnenden 19. Jahrhundert: Rebecca, Gesellschafterin einer reichen Lady, besucht ihren Bruder in der Grafschaft Worchestershire. John ist Schriftsteller, allerdings erfolglos. Rebecca tut im den Gefallen, sein Manuskript einem namhaften Autor zur Lektüre zu übergeben und muss sich dazu im ehemaligen Kloster Swanford Abbey einquartieren, das heute als nobles Hotel für die Schönen und Reichen genutzt wird. Völlig unversehens gerät Rebecca mitten in einen Mordfall, denn der gesuchte Autor wird tot aufgefunden und John steht im Fokus der Ermittler. Doch auch Rebeccas Arbeitgeberin, Lady Fitzhoward, verbirgt ein Geheimnis...


    Persönlicher Eindruck:

    Im neuen Regency-Roman von Autorin Julie Klassen wird man nicht nur als Fan authentischer Romane aus dem alten England fündig – der Roman ist gleichzeitig ein spannender Krimi, dessen Aufklärung lange Zeit im Dunkeln bleibt und so den Spannungsbogen durchgehen hoch hält.

    Schauplatz der Handlung ist Swanford Abbey, ein ehemaliges Kloster, das inzwischen zum Nobelhotel umgebaut wurde und wo sich die Reichen und Schönen und andere illustre Herrschaften ein Stelldichein geben. Das Gemäuer wäre nicht in England, würde es dort nicht auch spuken – der Geist der ermordeten Äbtissin von damals scheint das Hotel heimzusuchen.

    Letztendlich sind die Ereignisse, die stattfinden durchaus weltlich und spannend wie bei Agatha Christie. Rebecca als weibliche Hauptfigur ermittelt zusammen mit ihrem ehemaligen Jugendfreund Frederick in den Gängen und Hallen des Hotels und kommt schließlich auch hinter das nicht weniger erstaunliche Geheimnis ihrer Arbeitgeberin, der Witwe Fitzhoward.

    Julie Klassen versteht es vortrefflich, ire Leser mitzunehmen in ein vergangenes Jahrhundert. Die Erzählung ist vielschichtig und authentisch, schon nach wenigen Seiten wird man hinein gesogen ins England des beginnenden 19. Jahrhunderts.

    Der Roman enthält eine dezente christliche Komponente und behandelt auch geschichtliche Fakten wie die Auflösung der englischen Klöster im 15. Jahrhundert durch den damaligen König Heinrich VIII.

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen, die Mischung aus historischem Roman und Kriminalroman ist wunderbar gelungen. Eine volle Leseempfehlung und großartige Unterhaltung!
    Ein Cowboy für die Ewigkeit Karen Witemeyer
    Ein Cowboy für die Ewigkeit (Buch)
    21.07.2023

    Spannender Western mit christlicher Botschaft, eine absolute Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    Texas, 1895: während Hanger's-Reiter Luke Davenport in einem Fall von Viehdiebstahl ermittelt, versucht die junge Damaris, ihrem minderjährigen Neffen Nate Vater und Mutter zu ersetzen. Der Vater kam kurze Zeit vorher unter mysteriösen Umständen ums Leben und schon bald ist klar: die Viehdiebstähle und der Tod des Farmers müssen in irgend einer Weise zusammenhängen. Da Nate den Rancher Grimes, Lukes Auftraggeber, verdächtigt, den Vater getötet zu haben, tritt er damit eine Welle von Ereignissen los, die schließlich das Leben von Luke, Damaris und Nate selbst bedrohen. Zu allem Übel wird Nate beschuldigt, Grimes' Vieh gestohlen zu haben....


    Persönlicher Eindruck:

    Im dritten und abschließenden Band ihrer Hanger's Horsemen-Reihe steht bei Karen Witemeyer diesmal Reiter Luke, genannt Preach, im Zentrum der Handlung. Luke ist hin- und hergerissen zwischen seiner tiefen Frömmigkeit einerseits und seinem wilden, ungestümen Naturell, das auf seine schlimme Kindheit zurückgeht. Daher sieht er auch ein Stück weit sein junges Selbst in dem aufmüpfigen, ungezähmten Teenager Nate, der schon bald das Bindeglied ist zwischen seinem eigentlichen Auftrag, eine Viehdiebstahlserie aufzuklären und der aufkeimenden Freundschaft zu Nates Tante Damaris.

    Damaris als weibliche Hauptfigur ist tough und bestrebt, ihrem Mündel Nate, der vor Kurzem seinen Vater durch einen Mord verloren hat, beizustehen. Jemand hat es auf Nates Land abgesehen und schreckt auch nicht vor Mord und Totschlag zurück.

    Wie immer taucht der Leser schon auf der ersten Seite ein in die Welt des Wilden Westens im ausgehenden 19. Jahrhundert. Ein Buch wie ein Film – wer Westernfilme und kernige, raubeinige Typen mag, wird hier vollkommen auf seine Kosten kommen. Schauplatz ist Texas, ein kleiner Ort namens Madisonville, in dem sich eine packende Geschichte mit stetig steigendem Spannungsbogen abspielt.

    Die Entwicklung der Figuren ist anschaulich und authentisch, gerade was den Jungen Nate anbelangt, der sich im Laufe der Handlung vom ungezügelten, vom Hass geleiteten Teenager zum besonnenen jungen Mann mausert, der sich letztendlich den Respekt der Erwachsenen verdient.

    Die christliche Komponente des Romans behandelt Themen wie Gottvertrauen und Vergebung und ist angenehm in das Leben der handelnden Personen eingewoben.

    Alles in allem ein schöner Abschluss der Reihe, in dem auch die bereits bekannten Figuren der Vorgängerbände auftauchen und die Geschichte zu einem stimmigen Abschluss bringen. Man muss aber keine Vorkenntnisse mitbringen – der Roman ist auch solo lesbar und vereint historischen Roman und niveauvolle Liebesgeschichte zu einem gefühlvollen Ganzen.
    Bitterstoffe Claudia Ritter
    Bitterstoffe (Buch)
    19.07.2023

    Naturheilkunde und Rezepte mit Schwerpunkt auf heimischen Wildkräutern

    Buchinhalt:

    Bewusste und gesunde Ernährung mit Bitterstoffen ist das Thema dieses modernen Ratgebers. Mehr als 100 Rezepte geben Anregung, sich mit unterschiedlichen Bitterpflanzen zu beschäftigen, zahlreiche Heilanwendungen und ausführliche Hintergrundinformationen aus dem Bereich der Naturheilkunde runden das Werk ab.


    Persönlicher Eindruck:

    Bitterstoffe als Schlüssel zu gesunder Ernährung und zur Eigenanwendung in der Naturheilkunde liegen voll im Trend: egal ob beim Abnehmen oder zur Unterstützung des Stoffwechsels, Bitterstoffe können sehr vielfältige Wirkungen entfalten. Dabei liegt das Hauptaugenmerk dieses Ratgebers auf dem Thema Naturheilkunde, die Autorin ist Heilpraktikerin mit eigener Praxis.

    Ich gebe offen zu: ich hatte eine etwas andere Erwartung an das Buch. Als Mischung zwischen Gartenbuch, Wildpflanzenkunde und Kochbuch angepriesen, ist der naturheilkundliche Teil doch sehr stark vorhanden. Wer dem Thema Heilpraktiker skeptisch gegenübersteht, wird erst mal schlucken. Ich hatte mir jedenfalls mehr Informationen zu gängigen Gartenpflanzen und Gemüse gewünscht, bin aber trotzdem nicht enttäuscht.

    In 24 Kurzportraits stellt der Ratgeber allerhand bitterstoffhaltige heimische Wildkräuter vor, sowie deren Verwendung in Küche und bei Heilanwendungen. Zahlreiche Rezepte verbinden Genuss und Naturmedizin und neben Süßem und Herzhaftem gibt es zahlreiche Tipps für Tees und Tinkturen.

    Etwas schade fand ich, dass der Verlag hier sehr sparsam umgeht mit Bildern. Gerade bei den Pflanzenportraits wäre ein aussagekräftiges Foto pro vorgestellter Pflanze unerlässlich – leider fehlt dieses bei jedem zweiten Portrait. Auch bei den Rezepten wären Fotos der fertigen Gerichte wünschenswert.

    Insgesamt ist die Aufmachung des Ratgebers zeitgemäß und modern, Hintergründe und Wissenswertes werden anschaulich dargelegt und geben neben besagten kulinarischen Genüssen Einblick in das Thema Heilpflanzenkunde.

    Etwas zu kurz kommen dabei Gemüse aus dem heimischen Garten, denn auch da gibt es Bitterstoffe zu finden – der Schwerpunkt liegt eindeutig beim Thema Wildkräuter.

    Letzendlich ist Bitterstoffe ein sehr interessantes und reichhaltiges Naturbuch, das gerade die Fans naturheilkundlicher Verfahren anspricht. Es hält darüber hinaus aber für jeden Leser eine Fülle nützlicher Informationen bereit und macht Lust, sich eingehender mit dem Sachthema zu beschäftigen.
    Traumfrauen. Petticoat und große Freiheit Anna Jessen
    Traumfrauen. Petticoat und große Freiheit (Buch)
    14.07.2023

    Mitreißender Auftakt, sehr gelungene Geschichte aus den 1950er Jahren!

    Buchinhalt:

    Hamburg in den 1950er Jahren: Klara träumt davon, als Sekretärin ihr eigenes Geld zu verdienen und damit ihre Mutter zu unterstützen. Nach einer Absage gerät sie rein zufällig in die Redaktion eines Verlags und wird prompt als Fotoassistentin angeheuert. Klara findet sich schnell in der neuen Stellung zurecht und findet auch schnell Freundinnen. Besonders angezogen wird sie jedoch von ihrem Vorgesetzten Heinz, der sie beruflich sehr unterstützt. Doch nicht alle Männer sind so wohlmeinend, denn Klara ist die einzige Frau in einem männerdominierten Beruf....


    Persönlicher Eindruck:

    Im ersten Band ihrer neuen Reihe „Traumfrauen“ nimmt Autorin Jessen ihre Leser mit ins Hamburg der Nachkriegszeit. Noch immer sind Spuren des Weltkrieges sichtbar und noch immer herrschen Wohnungsnot und ärmliche Verhältnisse. Aus eben diesen kommt auch Hauptfigur Klara, die mit ihrer Mutter eine winzige Wohnung bewohnt und bei einem Fotografen Geld für den gemeinsamen Lebensunterhalt verdient.

    Mir ist der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen. Die bildhafte, plastische Sprache und die authentischen Charaktere machen es dem Leser leicht, in der Handlung Fuß zu fassen und sich in vergangene Zeiten zurückzuversetzen. Hamburg als schillernde Metropole ist auch Standort des Frisch Verlagshauses, dem zentralen Schauplatz des Romans. Klara schlittert mehr oder minder zufällig in die Redaktion einer Frauenzeitschrift und wird auch – Dank ihrer fotografischen Kenntnisse – prompt als Fotoassistentin eingestellt.

    Klara ist eine toughe junge Frau und nicht auf den Mund gefallen. Sie ist ein Hamburger Deern und trägt ihr Herz auf der Zunge. Zudem ist Klara wissbegierig und sehr praktisch veranlagt, was ihr dahingehend zugute kommt, dass sie als praktische Ungelernte sich schnell in ihrem neuen Job einfügt und ihre Kollegen nahezu in den Schatten stellt.

    Gut, möglicherweise ist die Tatsache, dass Klara immer auf die Füße fällt und ihr scheinbar alles mühelos gelingt, etwas unrealistisch. Dem Lesevergnügen tut es jedoch keinerlei Abbruch und man hängt förmlich an den Seiten und verfolgt, wie sich die Hauptfigur im Laufe der Handlung entwickelt. Das Zeitungsgeschäft ist ein Männerberuf, Frauen sind in der Redaktion eher als schmückendes Beiwerk zu sehen. Genau dagegen kämpft Klara und ich fand ire Reaktion auf den letzten Beiden Seiten einfach grandios. Ich bin froh, dass sie sich nicht verbiegen lässt und nicht alles klaglos hinnimmt.

    Natürlich gehört auch eine Liebesgeschichte zum Handlungsverlauf, doch diese dominiert die Haupthandlung nicht und ist angenehm in das Gesamtkonstrukt eingefügt.

    Schließlich endet dieser erste Band mit einem Cliffhanger, der Lust macht auf Band 2 und darauf, was aus Klara und ihren Kollegen in den 1960er Jahren wohl wird – ich bin gespannt.

    Auf jeden Fall gebe ich eine klare Leseempfehlung für ein authentisches und spannendes Stück deutscher Nachkriegsgeschichte, das mit allerhand realen Personen aufwartet und mich einfach mitgerissen hat.

    Seeglasschwestern Lisa Wingate
    Seeglasschwestern (Buch)
    09.07.2023

    Drei nette Kurzgeschichten um Schwesterbeziehungen, Vergangenes und Neuanfänge.

    Buchinhalt:

    Drei voneinander getrennte Geschichten erzählen von drei Schwesterbeziehungen, starken Frauen und der Beziehung zwischen Vergangenheit und Zukunft.

    In Die Seeglasschwestern geht es um den Muschel- und Geschenkeladen von Sandy, die sich trotz der Hurricans, die die Insel Hatteras Island immer wieder heimsuchen, nicht von ihrem laden trennen will. Die Gezeitenschwestern behandeln das vergiftete Verhältnis zwischen den beiden Schwestern Tandi und Gina und in Die Sandburgschwester folgen Jen und Lisa einem alten Familiengeheimnis, bei dem sie letztendlich herausfinden, dass sie eine Halbschwester haben, und kitten dabei beiläufig Jens Panik vor der bevorstehenden Hochzeit mit Evan.


    Persönlicher Eindruck:

    Der Roman besteht aus drei voneinander unabhängigen Einzelgeschichten um Schwestern, Geheimnisse aus der Vergangenheit und Neuanfänge in der Zukunft. Schauplatz aller drei ist Hatteras Island, eine Insel vor der Küste North Carolinas. Dabei geht die Autorin geschickt vor und lässt unterschiedliche Figuren und Schauplätze in allen drei Geschichten auftauchen, so dass sich sowohl im Grundthema als auch örtlich ein roter Faden bildet, der sich durch das Buch zieht.

    Anders als in einem Roman geht es in allen drei Kurzgeschichten inhaltlich relativ schnell vonstatten und man muss sich darauf einstellen, dass einige Handlungsfäden aufgrund der Kürze auch weniger Tiefe und Ausführlichkeit mitbringen. In meinen Augen spielt das aber keine große Rolle, denn aufgrund der schön und heimelig beschriebenen Gegend, der Häuser und ihrer Bewohner stellt sich beim Leser schon bald ein angenehmes Gefühl ein, das wie ein Nach-Hause-Kommen wirkt. Ich habe mich auf Hatteras Island wohl gefühlt und die Seiten sind beim Lesen nur so dahin geflogen.

    Vom Thema her ist die jeweilige Schwesterbeziehung der Mittelpunkt der Handlungen. Dabei war besonders die zweite Geschichte sehr emotional, in der das Verhältnis der beiden Schwestern schon seit Jahren vergiftet war.

    Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn man erfährt wie die Menschen in den Outer Banks auch bei Hurricans nicht die Nerven verlieren und trotz größter Zerstörung an ihrem Land und ihrem Zuhause hängen.

    Gut gefallen hat mir auch die dritte Geschichte, die – anders als die ersten beiden – sehr zuckersüß und rosarot erzählt wurde, inklusive schmalzigem Happy End. Meiner Meinung nach hat auch dieses seine Daseinsberechtigung und der Verlauf, den die Geschichte bis zu ihrem Ende nmmt, las sich angenehm und war nachvollziehbar.

    Als Buch aus einem christlichen Verlag wohnt auch diesem Kurzgeschichtenband eine christliche Komponente inne, die allerdings sehr dezent und besonders in Nummer 3 kaum wahrnehmbar in die Handlung eingewoben ist. Themen sind dabei Schuld, Sühne, Vergebung, Nächstenliebe und Neuanfang.

    Insgesamt hat mir der Band gut gefallen. Es ist eine leichte Sommerlektüre, die gut unterhält!
    Der Laden der unerfüllten Träume Amanda Cox
    Der Laden der unerfüllten Träume (Buch)
    08.07.2023

    Berührender Generationenroman um den Umgang mit Vergangenem - und um Neuanfänge.

    Buchinhalt:

    Das Leben der jungen Glory Ann ändert sich schlagartig, als ihr Verlobter 1965 im Vietnamkrieg fällt. Glory-Ann ist von ihm schwanger, und dem Vater, einem konservativen Pastor, liegt viel daran, diesen Zustand zu vertuschen. Also verheiratet er seine Tochter kurzerhand mit dem Ladenbesitzer Clarence. Clarence ist liebevoll und liebt Glory Anns Kind wie sein eigenes, doch es dauert lange, bis auch Glory Ann Liebe für ihn empfindet.

    60 Jahre später ist Glory-Ann verwitwet und leitet noch immer zusammen mit ihrer Tochter Rosemary den kleinen Laden Old Depot Grocery, obwohl sie sich kaum mehr über Wasser halten können. Enkelin Sarah hängt aber genauso an dem Laden wie ihre Großmutter und die Zukunft der Old Depot Grocery ist mehr als ungewiss...


    Persönlicher Eindruck:

    Bei dem christlich geprägten Generationenroman auf zwei Zeitebenen wird der Leser bereits nach wenigen Seiten hineingesogen in eine heimelige Geschichte irgendwo in den amerikanischen Südstaaten. Es ist ein Kleinstadtidyll, der Mittelpunkt ist ein kleiner Laden, der die drei Hauptfiguren über 60 Jahre geprägt hat. Die Old Depot Grocery ist dabei mehr als ein Tante-Emma-Laden – sie ist ein Zuhause, räumlich wie emotional.

    Bei den Hauptfiguren dreht es sich um Großmutter Glory Ann, deren Tochter Rosemary und wiederum Enkeltochter Sarah, alle drei haben eine ganz besondere Beziehung zu dem alten Laden, der Kinderstube und Arbeitsstätte zugleich ist. Nur leider hat ein Supermarkt am Ortsrand eröffnet und die Tage des Familienbetriebs sind gezählt.

    Gut gefallen hat mir die kapitelweise getrennt erzählten zwei Zeitlinien, einerseits die jungen Jahre der Großmutter, ihr Schicksal und die Liebe zuerst zu Jimmy, dann später zu Clarence – andererseits die Geschichte von Tochter Rosemary und Enkeltochter Sarah, die jede für sich ihr eigenes Päckchen zu tragen haben. Das Schicksal aller drei Frauenfiguren lässt einen beim Lesen nicht kalt und es ist berührend, wie sehr doch jede von ihnen emotional mit dem Laden verbunden ist.

    Der christliche Aspekt des Romans ist angenehm portioniert und behandelt Themen wie Heilung, Vergebung, Nächstenliebe und Neuanfang. Die christliche Grundthematik ist dabei glaubhaft und nachvollziehbar in die Romanhandlung eingeflochten.

    Natürlich geht es auch ein großes Stück weit um (verlorene) Liebe, Retrospektive und Verwurzelung in der Vergangenheit. Dabei hat mir gut gefallen, wie gerade Glory Anns Zukunft und ihre Vergangenheit sich am Ende glaubhaft finden und es auch nach der Pleite des Ladengeschäfts noch eine Zukunft für die inzwischen über 70Jährige gibt. Ohne zu viel verraten zu wollen, hat der Roman ein Happy-End und alle Handlungsstränge fügen sich zu einem stimmigen Ganzen.

    Insgesamt ein Wohlfühlroman mit Tiefgang, der auch Stoff zum Nachdenken bereithält, jenseits des seichten Mainstreams auf dem Buchmarkt. Eine Leseempfehlung für alle, die niveauvolle Romane zu schätzen wissen!
    Turansky, C: Wenn ein neuer Tag anbricht Turansky, C: Wenn ein neuer Tag anbricht (Buch)
    24.06.2023

    Spannender, vielschichtiger Roman aus England zur Jahrhundertwende. Absolut gelungen!

    Buchinhalt:

    Nordengland zur Zeit der Jahrhundertwende: die junge Maggie arbeitet im Hutgeschäft ihrer Großmutter und kümmert sich liebevoll um ihre kleine Schwester. Durch einen Bootsunfall vor Jahren haben die beiden ihre Eltern verloren, doch Maggie glaubt nicht daran, dass es damals wirklich ein Unfall war, der das Boot zum kentern brachte.

    Währenddessen kehrt Nate, der Sohn eines reichen Fabrikbesitzers und Erbe der reichsten Familie im Dorf, vom Militärdienst zurück. Er und Maggie waren einst Kindheitsfreunde, doch ihr Verhältnis ist belastet. Letztendlich können sie aber nur zusammen Licht in allerlei dunkle Familiengeheimnisse bringen....


    Persönlicher Eindruck:

    Ein beschauliches Dorf in England, ein mondänes Herrenhaus und allerlei Verwicklungen und Verstrickungen unter des handelnden Personen – schon allein dies ist der Stoff, aus dem gute Geschichte gemacht werden können. Autorin Turansky entwickelt hier einen spannenden und mitreißenden Roman, der die Leser mitnimmt ins ländliche England zur Zeit der Jahrhundertwende. Der Erzählstil ist vielschichtig und die Zahl der handelnden Personen groß – dennoch gelingt es der Autorin, alle tiefgängig und mit Profil anzulegen, so dass ich beim Lesen nie das Gefühl hatte, eine Figur nicht zuordnen zu können. Im Gegenteil: Man fühlt sich sofort zuhause und kann sich den Schauplatz prima vor dem inneren Auge vorstellen.

    Maggie als weibliche Hauptfigur hat Identifikationspotential für den Leser und kümmert sich um Schwester und Großmutter, selbst emotional belastet durch das furchtbare Bootsunglück, das vier Jahre zuvor den Eltern und der Schwester das Leben kostete. Maggie zweifelt an Gott und ihrem Glauben, aber verzweifelt nicht am Leben. Nein, sie nimmt die Ermittlungen zu der Tragödie sogar selbst in die Hand und lässt sich selbst von der Ablehnung, die ihr Nates Stiefmutter entgegenbringt, nicht abschrecken.

    Nate als Erbe des Großindustriellen von Morningside Manor hat das Herz auf dem rechten Fleck und setzt sich ein für seine Mitmenschen, für Gerechtigkeit und faire Bedingungen für die Arbeiter der Fabrik seines verstorbenen Vaters. Schon als Kind war er mit Maggie befreundet und auch nach den Jahren der räumlichen Trennung hält er an der einstigen Freundschaft fest. Nate war mir von Anfang an sympathisch.

    Was mir gut gefiel, war die Spannung, die nach einem zugegebenermaßen etwas zähen Beginn stetig wuchs und mich als Leser an die Seiten fesselte. Maggies „Ermittlungen“ hinsichtlich des Bootsunglücks, die zahlreichen Familiengeheimnisse innerhalb der Industriellenfamilie und nicht zuletzt deren unerwartete Auflösung waren spannend und nachvollziehbar glaubhaft angelegt.

    Natürlich gab es auch einige Klischees, wie die böse Stiefmutter oder auch das gängige Rollenbild der Frau aus besserem Hause, das selbst 1903 noch nicht überwunden war. Doch alles fügte sich stimmig zu einem mitreißenden Ganzen, das diese Epoche prima beschrieb.

    Die christliche Grundthematik ist nachvollziehbar und wohlportioniert in die Geschichte eingewoben und handelt von Themen wie Schuld, Sühne und Vergebung, aber auch Vertrauen auf Gottes Führung in schwierigen Zeiten.

    Insgesamt ein gelungener historischer Roman mit tollen Figuren, den ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann!
    Weisheiten aus dem Kloster Weisheiten aus dem Kloster (Buch)
    22.06.2023

    365 Gedankenimpulse für die tägliche innere Einkehr

    Buchinhalt:

    365 Gedankenanstöße zu unterschiedlichen Alltagsthemen geben Impulse für das tägliche Innehalten in stressigen Zeiten.


    Persönlicher Eindruck:

    Dieses hochwertige Geschenkbuch in Halbleinenbindung enthält 365 Gedankenimpulse, die einen täglichen Moment der inneren Einkehr ermöglichen und den Leser zurückbesinnen lassen auf die Lebenserfahrung unterschiedlicher Ordensleute der Gegenwart – dabei ist das Buch in wöchentlich wechselnde Themenbereiche wie Gefühle, Dankbarkeit, Leben in Gottes Hand oder auch Halt in dunklen Zeiten untergliedert.

    Das Autorenkollektiv besteht aus bekannten Namen wie Notker Wolf und Anselm Grün, die den meisten Lesern ein Begriff sein werden, aber auch (zumindest mir) relativ unbekannten Namen unterschiedlicher Ordensleute. Die kleinen Impulse sind dabei zeitlos und modern, kurz und prägnant und lassen viel Raum zum Nachdenken und reflektieren.

    In meinen Augen ist das kleine Buch prima auch als Geschenk geeignet und spricht seine Leserschaft konfessionsübergreifend an.

    Selbstverständlich ist der christliche Glaube zentraler Punkt aller vorgestellten Gedankenimpulse und gibt einen guten und ansprechenden Eindruck vom geistigen Leben und der Weisheit des Klosterlebens. Es ist kein Buch, das man in einem Rutsch durchliest. Vielmehr sollte man es ähnlich wie einen Kalender verstehen: ein kleiner Moment der Besinnung für jeden Tag, der Achtsamkeit und inneren Frieden schenkt. In meinen Augen rundum gelungen!


    Lost & Dark Places Sachsen Cornelia Lohs
    Lost & Dark Places Sachsen (Buch)
    22.06.2023

    33 morbide, verlassene und unheimliche Orte im Freistaat Sachsen entdecken

    Buchinhalt:

    33 unheimliche und verlassene Orte fpühren in diesem Buch Dark-Tourism-Fans zu längst vergessenen Plätzen in Sachsen – fesselnd erzählt und recherchiert, reich bebildert und mit teils geschichtsträchtigem DDR-Flair.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich selber bin eigentlich gar kein Lost-Places-Fan, doch mich wundert immer wieder aufs Neue, wie viele verlassene Industrieruinen und historisch vergessene Stätten es immer noch gibt. Teilweise werden sie in TV-Produktionen als Schauplatz verwendet, teilweise liegen sie einfach vergessen und morbide in der Landschaft und zeugen von einstigem Glanz – oder den schrecklichen Ereignissen, die an ihnen einst stattgefunden haben.

    So auch in diesem „Reiseführer“ der besonderen Art. Die Reise führt nach Sachsen, zu 33 ausgewählten Lost- bzw. Dark Places. Den Unterschied kann man vielleicht so festmachen: Unter Lost Place versteht sich im Allgemeinen als verlassene, durch die Jahre heruntergekommene Ruine der Industriegeschichte der jüngeren Vergangenheit, wohingegen Sark Place eher einen unheimlichen Ort der Geschichte, wie alte Friedhöfe, Kapellen oder Burgruinen beschreibt.

    Natürlich muss man ein bisschen morbide angehaucht sein, um am Zerfall der Gebäude nd Einrichtungen Gefallen und Interesse zu finden. Wer allerdings gerne dem Verfall der jüngeren Vergangenheit nachspürt, wird hier ganz sicher fündig.

    Beispiele aus dem Inhalt wären beispielswweise die Haftanstalt Bautzen, das alte Kaufhaus Stiasny oder auch Burg Scharfenstein im Erzgebirge – alle der 33 im Buch beschriebenen Stätten sind reich bebildert und geben einen guten Vorab-Eindruck dessen, was einen vor Ort erwartet.

    Eine Landkarte in Innendeckel sowie ein ausführliches Register am Ende des Buches runden das Werk ab.
    Abraham Damaris Kofmehl
    Abraham (Buch)
    18.06.2023

    Spannende und packende Version der biblischen Abrahamsgeschichte in Romanform. Toll!

    Buchinhalt:

    Abraham widerstrebt es schon in sehr jungen Jahren, den Ritualen der Götterwelt seiner Heimat zu folgen. Für ihn ist klar: es gibt nur einen Gott, den Schöpfer der Welt. Und als er Jahre später dessen Ruf vernimmt, verlässt Abraham Heimat und Familie, um sich von Gott in das Land führen zu lassen, das dieser ihm verspricht: eine neue Heimat, und Nachkommen so zahlreich, wie die Sterne am Himmel. Leider kann Abrahams Frau Sara keine Kinder bekommen. Wie soll sich die Prophezeiung dann überhaupt erfüllen? Erst als keiner es mehr glauben wollte, schenkt Sara ihrem Mann einen Sohn: Isaak. Doch mit Isaak wird Abraham vor die schwerste Entscheidung seines Lebens gestellt....


    Persönlicher Eindruck:

    Nach Noah befasst sich Autorin Kofmehl im zweiten Band ihrer Bibelthriller mit der Geschichte um Abraham, der sein Land und seinen Stamm auf Gottes Verheißung hin verlässt, unterwegs in ein Land, das er nicht kennt, in eine Zukunft, von der er nichts weiß. Einzig das Versprechen Gottes, Abraham zum Stammvater eines großen Volkes zu machen, treibt Abraham an. Doch wie kann das sein, da seine Frau Sara seit Jahrzehnten kinderlos geblieben ist?

    Wie schon im ersten Band der Reihe ist auch hier die Geschichte packend und spannend auf jeder Seite. Durch die Romanform und den mitreißenden Schreibstil taucht der Leser tief ein in den Bibeltext des ersten Buches Mose.

    Natürlich hübscht auch hier die Autorin das Ganze mit etwas Fiktion und zusätzlichen Informationen auf – ohne wäre eine Romanform auch gar nicht möglich. In meinen Auge folgt Abraham allerdings dichter dem Bibelwort, als es Noah tat. Sehr gut gefallen hat mir, wie das Leben der damaligen Zeit, der Alltag der Menschen, ihre spirituelle Überzeugung und ihr Miteinander geschildert wird. Natürlich war keiner von uns dabei, aber ich empfand die Erzählung glaubhaft und nachvollziehbar. Genau so oder so ähnlich stellt man sich das Leben im Alten Testament vor.

    Die Geschichte beginnt in Abrahams Jugend. Er stammt aus Ur in Chaldäa, dem heutigen Irak – und wandert auf deiner Reise bis ins heutige Israel und sogar nach Ägypten. Kofmehl haucht dabei den unterschiedlichen Kulturen dieser Reise Leben und Tiefgang ein und bedient sich dabei auch anderer historischer Figuren (z.B. des Pharaos), die so meines Wissens im Bibeltext selbst nicht auftauchen.

    Natürlich beinhaltet der Roman auch die bekannten Erzählungen um Sodom und Gomorra, Abrahams Neffen Lot und natürlich den beiden Söhnen Ismael und Isaak, nebst der bekanntesten Passage, in der Abraham drauf und dran ist, seinen Sohn Isaak auf dem Altar zu opfern.

    Etwas schwer getan habe ich mich mit der Tatsache, dass Sara relativ unsympathisch rüber kommt mit ihrer Eifersucht, die letztendlich darin gipfelt, dass Abraham seinen Erstgeborenen verstößt, weil sie es so will. Gottes Wort, dass er ihrem Wunsch entsprechen soll, klingt dann nur noch wie eine Art Entschuldigung – ich finde, Abraham kämpft nicht für seinen älteren Sohn.

    Insgesamt bringt die Geschichte in dieser Form den Leser vielleicht (wieder) dazu, sich auch nochmal mit dem Bibeltext also solchem zu beschäftigen. Wie auch immer ist Abraham ein spannendes und absolut lesenswertes Buch, das aus der Masse der Historienromane absolut heraussticht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Reihe weiter fortgesetzt wird.

    Eine absolute Leseempfehlung, einfach toll!
    151 bis 175 von 693 Rezensionen
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