Inhalt Einstellungen Privatsphäre
jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von Kerstin1975 bei jpc.de

    Kerstin1975 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 08. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 290
    693 Rezensionen
    Die nackte Kuh Jürgen Ehlers
    Die nackte Kuh (Buch)
    09.06.2024

    Satirischer Einblick in die Möglichkeiten mit künstlicher Intelligenz lebensechte Bilder zu erzeugen

    Buchinhalt:

    ChatGPT und Bing Image Creator sind nur zwei von zahlreichen Programmen, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz Bilder erzeugen können, die so lebensecht wirken, als seinen sie real. Dieses Buch befasst sich damit und was überhaupt möglich ist mit KI – und wo sie an ihre Grenzen stößt.


    Persönlicher Eindruck:

    KI – künstliche Intelligenz – ist inzwischen in aller Munde. Traue nie einem Bild im Internet, es könnte computergeneriert und nicht echt sein – dafür aber technisch so realitätsgetreu, als sei es real.

    Autor Jürgen Ehlers geht in diesem Buch der Frage nach, was alles möglich ist mit küstlicher Intelligenz, und was nicht. Dazu bedienst er sich den beiden Programmer ChatGPT und Bing Image Creator, die anscheinend kostenlos für Jedermann einen Einstieg in die welt der KI ermöglichen. Genau hier stößt das Buch an die erste Grenze. Bei Caht GPT weiß ich es nicht, allerdings ist Bing Image Creator nicht ohne Weiteres kostenlos nutzbar, auch nicht zum ausprobieren. Ich habe es versucht, doch ohne Anmeldung über ein Microsoft Nutzerkonto geht das gar nichts: wir zahlen also mit unseren Daten. Umsonst ist der Tod und der kostet bekanntermaßen auch das Leben.

    Die Bilder im Buch sind allesamt mit KI erzeugt und zweifelsohne beeindruckend. Das Buch hat eine satirische Komponente, die sich besonders in dem Anschnitt „Die nackte Kuh“ zeigt. ChatGPT betrachtet es wohl als anstößig, eine Kuh ohne Kleidung zu zeigen (Fell zählt nicht): daher trägt die letzte normale Kuh auf dem Bild eine Strickjacke und auch die KI ist zufrieden.

    Es ist erstaunlich, was alles möglich ist, keine Frage. Andererseits ist es auf allen Bildern noch immer sichtbar, dass es keine Fotos sind sondern generierte Bilder. Es ist eben Kunst und das darf (soll) man auch sehen. Wirklich erschreckend sind die Bilder des afrikanischen Mädchens mit Huhn, denn die sind nicht von einem Foto zu unterscheiden.

    Witzig ist, dass auch die KI an ihre Grenzen stößt und beispielsweise nicht weiß dass Glühwürmchen keine Würmchen sondern Käfer sind. Wir sind also noch nicht ganz verloren.

    Insgesamt ein faszinierender und auch humorvoller Einblick in die „Denke“ der KI und in ihre Möglichkeiten!

    In Zeiten der Freundschaft Cathy Gohlke
    In Zeiten der Freundschaft (Buch)
    06.06.2024

    Geschichte um Freundschaft, Verrat, Versöhnung und Ehrlichkeit. Kein wirklicher Pageturner, leider.

    Buchinhalt:

    Im Jahr 1905 verliert Adelaide durch ein Schiffsunglück ihre Eltern und wird dann von ihrem wesentlich älteren Halbbruder in das Mädcheninternat Lakeside geschickt. Das Mädchen fühlt sich schrecklich allein und wird von Mitschülerinnen drangsaliert, findet in Dorothy, Ruth und Susannah aber schließlich Freundinnen, die mit ihr durch dick und dünn gehen. Erst als der Erste Weltkrieg nahe rückt und sich Adelaide und Dorothy in denselben Jungen verlieben, scheint die Mädchenfreundschaft zu zerbrechen. Über 20 Jahre später treffen sich die Frauen schließlich wieder. Werden sie an die alte Freundschaft wieder anknüpfen können oder ist inzwischen einfach schon zu viel passiert?


    Persönlicher Eindruck:

    Von Autorin Cathy Gohlke kenne ich bereits mehrere Romane, die mich allesamt sehr mitgerissen und zum Nachdenken gebracht haben. Das vorliegende Werk In Zeiten der Freundschaft, das die lebenslange Freundschaft von vier Mädchen zum Thema hat, entwickelte sich hingegen anders, als ich erwartet habe. Das soll nicht heißen, dass ich es nicht gerne gelesen habe, aber an den Erfolg der anderen Werke der Autorin kann es meiner Meinung nach leider nicht anknüpfen.

    Hauptfigur der Geschichte ist Adelaide, die mit 12 Jahren als Waise nach Lakeside, einem Mädcheninternat in Kanada, kommt. Trotz Eingewöhnungsschwierigkeiten freundet sie sich mit Dorothy, Susannah und Ruth an, die als „Ladys von Lakeside“ einander ewige Freundschaft und schwesterliche Verbundenheit für immer schwören. Doch wie im richtigen Leben ist es schließlich die Liebe zu einem Jungen, die der Mädchenfreundschaft den Garaus macht: Adelaide und Dorothy schwärmen beide für Stephen Meyer, den Sohn deutscher Einwanderer. Aufgrund der Geschehnisse des Ersten Weltkrieges ist es für den Deutschstämmigen sowieso schwer, geachtet zu werden, auch innerhalb der Mädchenclique ist das ein Thema und führt dort zu Zwistigkeiten.

    Zentrales Thema ist die Kluft zwischen lebenslanger Freundschaft und hinterhältigem Verrat; als christlicher Roman geht die Geschichte aber so weit, dass die Aussöhnung zwischen den Mädchen von damals einen großen Raum einnimmt. Der christliche Aspekt als solcher ist eher spärlich aber dennoch glaubwürdig in das Leben der Figuren eingeflochten.

    Was mich etwas gestört hat, war, dass mir etwa ab der Hälfte der Geschichte klar war, wie sie ausgeht und es dann im Grunde keine spannenden Wendungen mehr gab. Der Plot gibt relativ früh bekannt, in welche Richtung die Geschichte am Ende geht und das fand ich schade. Gerade durch die beiden Zeitebenen wäre mehr Spannung möglich gewesen, die Frau Gohlke diesmal nicht so zu nutzen vermochte, wie sie es in ihren anderen Romanen tat.

    Natürlich wartet der Roman mit Stoff zum Nachdenken und Reflektieren auf, trotzdem bin ich selbst unschlüssig, ob das Aufwärmen der Jugendfreundschaft der vier Hauptfiguren nach dem Bruch derselben wirklich das einzig Wahre ist. Manche Dinge sollte man einfach ruhen lassen. Natürlich ist genau dieses Aufwärmen der Aufhänger für die Geschichte, die Realität spricht aber oftmals eine andere Sprache. Mit aller Gewalt an etwas kleben, dass möglicherweise der Vergangenheit angehört, ist nicht immer der richtige Weg – aber das ist wie gesagt meine persönliche Meinung.

    Der Schluss ist sehr versöhnlich und ich werde nicht viel verraten, trotzdem gab es gerade im Mittelteil lange Passagen, in denen sich der Plot nicht vom Fleck rührte. Insgesamt war es eine nette Geschichte, aber kein Pageturner, der mich mit seinem Ende sonderlich überrascht hätte.
    Träume aus Meerglas und Sand T. I. Lowe
    Träume aus Meerglas und Sand (Buch)
    06.06.2024

    Relativ seichte Chick Lit mit christlichen Untertönen ohne sonderlich viel Tiefgang

    Buchinhalt:

    Der Kinderarzt Weston Sawyer hat vor Kurzem seine Frau bei einem Autounfall verloren und sucht einen Neuanfang in Sunset Cove. In seiner Praxis trifft er schließlich auf Sophia Prescott und ihr Kleinkind, Sophia ist frisch geschieden und erholt sich in ihrer Heimatstadt von den Übergriffen ihres gewalttätigen Ex-Mannes. Wes uns Sophia freunden sich nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten schließlich an – doch Wes hat kein Interesse an einer neuen Beziehung...


    Persönlicher Eindruck:

    Träume aus Meerglas und Sand ist der dritte Teil der Carolina Coast-Reihe um die Sand Queens, die drei Freundinnen Opal, Josie und Sophia. Vorkenntnisse aus den anderen Bänden sind nicht zwingend nötig, man kommt auch so mit und taucht ein in die Welt eines kleinen Küstenstädtchens, seiner Bewohner und Eigenheiten. Opal betreibt dort einen Laden mit Secondhand und Möbeln und ist die Freundin, bei der sich Hauptfigur Sophia, frisch geschieden, von den Eskapaden ihres Ex-Mannes, eines bekannten Footballspielers, erholen will. Zusammen mit Collin, ihrem aufgeweckten Dreijährigen, mischt Sophia schon bald in Sunset Cove mit.

    Es ist ein Gegenwartsroman mit durchgehender Zeitlinie, ein Liebesroman rund um Verlassenwerden, alte Wunden, Trauer und Neuanfang. Alles schön und gut, wenn das Ganze nicht so sehr Chick Lit wäre. Ich hatte mir erhofft, dass Autorin Lowe es schafft, Tiefgang und Anspruch mit Liebesgeschichte und christlichen Grundtönen zu vereinen, leider hat sie es nur bedingt geschafft.

    Auf langen Strecken ist der Grundtenor die gespannte „Beziehung“ zwischen Wes, einem Kinderarzt, und Sophia, der High Society-Lady. Ich konnte Wes gut verstehen, warum er Sophia kritisiert, ihre Art der Erziehung des dreijährigen Collin lässt durchaus zu wünschen übrig und auch so maßt sich Sophia Dinge an, die ihr beileibe nicht zustehen. Dennoch findet Wes Gefallen an der jungen Geschiedenen, nicht zuletzt, weil Collin den Doktor sofort ins Herz schließt und jedes Mal Feuer und Flamme ist, wenn er ihn sieht. Wes hat den Verlust seiner Frau und seines ungeborenen Kindes zu verkraften und möglicherweise ist das der Grund, warum es ihn immer wieder zu Sophia hinzieht. Wes jedenfalls ist ganz Gentleman, fürsorglich und hilfsbereit, während mir Sophia bis zuletzt relativ unsympathisch und oberflächlich erschien.

    Spannung kommt lange Zeit keine auf, erst, als Sophias Ex-Mann Ty auf der Bildfläche erscheint, ergeben sich einige Konflikte. Diese lösen sich aber meiner Meinung nach zu leicht wieder auf, so dass die Wirkung schnell verpufft.

    Insgesamt konnte mich die Geschichte nur mäßig begeistern. Ich bin kein Fan des Genres Chick Lit und genau hier würde ich den Roman verorten. Vieles ist relativ seicht und eher eine leichte Lektüre. Fans von Irene Hannons Hope Harbor-Reihe liegen hier sicher nicht falsch, dennoch fand ich die christliche Grundthematik zu flach. Mit mehr Tiefgang hätte es eine nette Geschichte für den Sommer werden können.

    Fazit: die auf dem Klappentext angekündigte „bewegende Liebesgeschichte“ fand ich in der Form leider nicht, es handelt sich hier eher um eine leichte, wenig anspruchsvolle Unterhaltung für zwischendurch, die nicht lange nachhallt.
    Toskanische Mandelträume Hannah Luis
    Toskanische Mandelträume (Buch)
    29.05.2024

    Seichte, banale Handlung: Herz-Schmerz-Schnulze ohne Anspruch. Enttäuschend.

    Buchinhalt:

    Nach ihrem Rausschmiss bei einer Cateringfirma macht sich die junge Noemi von Düsseldorf auf nach Venedig, um auf den Pfaden zu wandeln, die einst ihre verstorbene Großmutter Rosa beschritt. Von Rosa hat Noemi ihre Leidenschaft für das Pralinenmachen geerbt, eine Pralinenmanufaktur ist auch die erste Station auf ihrer Reise. Ihr Trip führt Noemi schließlich in die Toskana, wo ein Festival wiederauflebt, das einst ihre Großmutter mitbegründet haben soll. Zusammen mit Fabio, einem Journalisten, begibt sie sich tiefer in die Vergangenheit ihrer Oma – und in ihre bis dato brach liegende Gefühlswelt....


    Persönlicher Eindruck:

    Herzschmerz im Stil seichter Samstagabend-Unterhaltung: Junge Frau, arbeitslos, wandelt in Italien auf den Spuren ihrer Oma und findet nebenbei die Liebe. So einfach und banal ist die Geschichte – braucht aber 500 Seiten, um erzählt zu werden. Ganz ehrlich: ich hatte mir von dem reißerischen Klappentext „zum Dahinschmelzen“ auch ein bisschen Tiefgang und Anspruch erhofft. Leider konnte ich den nicht finden, zumindest nicht auf den ersten 250 Seiten, daher habe ich etwas getan, was ich sonst nie tue: ich habe das Buch abgebrochen. Der Grund: mich konnte weder der Plot, noch die Hauptfigur noch die Nebenfiguren irgendwie an den Roman fesseln.

    Wahrscheinlich bin ich im Laufe der Jahre anspruchsvoller geworden, was Romane betrifft: eine seichte Herz-Schmerz-Geschichte vor malerischer Urlaubskulisse ist mir einfach zu wenig für gute Unterhaltung, für mich war der Roman jedenfalls keine Wohlfühllektüre. schon die gelesenen 250 Seiten waren mehr Quälerei als alles andere.

    Noemi als Hauptfigur erscheint relativ naiv, wobei ich ihr den Rauswurf aus der Cateringfirma natürlich nicht anlaste (wer das Buch liest, wird erkennen, warum). Trotzdem passte es nicht so recht zusammen, wie frei und unbekümmert sie sich in Italien bewegt, schließlich ist auch sie Touristin, auch wenn sie das nicht wahr haben will. Wirklich authentisch kam sie mir nicht vor, generell lief alles zu glatt und konstruiert ab für meinen Geschmack.

    Am interessantesten war die Vergangenheit von Großmutter Rosa, doch mit zwei Zeitebenen hätte die Autorin wenigstens etwas Spannung rein bringen können. So bleibt das Ganze einfach ein 08/15 -Liebesroman, der mir nicht im Gedächtnis bleiben wird.

    Am Ende der Lektüre findet der Leser sechs Pralinenrezepte zum „nachbacken“, wobei mir schleierhaft ist, was man bei Pralinen backen muss, aber nun gut.

    Ich kann das Buch nicht weiter empfehlen, abgebrochen nach 250 Seiten.
    Waldgeheimnisse Wohllebens Waldakademie
    Waldgeheimnisse (Buch)
    19.05.2024

    Hochspannendes, lehrreiches Wissens- und Erlebnisbuch zum Thema Wald, reichhaltig bebildert

    Buchinhalt:

    Den Geheimnissen des Waldes auf der Spur: kaum ein Ökosystem ist so spannend und vielschichtig wie der Wald. Wie kommunizieren Bäume untereinander und wie funktioniert das Zusammenspiel aus Bäumen, Pilzen, Wildkräutern, Moosen, Flechten und Tieren? Was unterscheidet den gewachsenen Urwald von der Monokultur heimischer Forstwirtschaft? All diesen Fragen geht Wohllebens Waldakademie auf den Grund und gibt zudem Tipps für das eigene naturnahe Waldabenteuer.


    Persönlicher Eindruck:

    Vorab: ich bin absolut begeistert von diesem Naturbuch. In einer eingängigen, spannenden und lehrreichen Art und Weise erzählt es von den Geheimnissen, die den Wald seit jeher umgeben. Es geht um das Lebewesen Baum in erster Linie, aber auch darum, wie die Bäume untereinander vernetzt sind, miteinander kommunizieren und sich dazu mit anderen Lebewesen (den Pilzen) verbünden. Bäume können Botschaften schicken – an ihre Artgenossen, aber auch an unterschiedliche Tiere, die ihnen dann bei der Schädlingsbekämpfung zu Hilfe kommen. Natürlich sollte der Wald möglichst naturnah wachsen können und wir haben die Pflicht, dieses Ökosystem zu schützen und zu erhalten.

    Das Buch zu lesen ist ein Eintauchen in eine Welt, die einem so nah und banal erscheint, die aber alles andere ist. Es ist ein spannender Mikrokosmos aus Baumriesen, winzigen Kleinstlebewesen, mysteriösen Pilzen und scheuen Tieren. Wohlleben vergleicht diese Gemeinschaft mit einem Orchester, in dem ganz unterschiedliche Individuen zu einem großen Ganzen zusammenspielen – und genau das ist ein gesunder Wald.

    Man erfährt zunächst die Funktionsweise eines Baumes, zwischen Photosynthese, Wassertransport, Aktiv- und Ruhezeiten und taucht dann immer weiter ein in die interessanten Details. Auch den Klimawandel und die Folgen für die Natur und speziell die deutschen Waldgebiete werden nicht ausgeklammert. Es geht aber nicht nur um die Pflanzen sondern auch um die Vogel- und Tierwelt, sowie Essbares aus Wald und Wiese.

    Sehr gut gefallen hat mir der eingängige, durchweg fesselnde und ansprechende Schreibstil, der mich nur so an den Seiten hat kleben lassen. Es ist keinesfalls ein trockenes oder altbackenes Schulbuch sondern ein modernes Naturbuch, das sich so spannend liest wie ein Roman.

    Die einzelnen Kapitel sind reichhaltig bebildert und so punktet das Buch auch schon rein optisch. Farbige Schaubilder und kleine Quizfragen zum Gelesenen lockern dies noch einmal auf und unter „Probier's aus“ enthält das Buch viele kleine Experimente, die sich beim nächsten Waldspaziergang mit einfachen Mitteln durchführen lassen.

    Ein ganzes Kapitel am Ende ist dem eigenen Waldabenteuer gewidmet, denn Wohlleben ist der Meinung, dass eine Übernachtung im Wald ein Abenteuer ist, das jeder einmal machen sollte. Näher kann man sich der Natur auch kaum fühlen.

    Waldbaden und Resilienz sind heutzutage Schlagwörter, die man immer wieder hört. Der Wald ist ein Rückzugsort nicht nur für eine reichhaltige Tierwelt sonder auch für den Menschen, wenn er sich an gewisse Regeln hält und keine Spuren hinterlässt.

    Auf jeden Fall ist Waldgeheimnisse eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich für die Natur und für Bäume und deren geheimes Leben interessieren – dieses Buch sollte jeder gelesen haben!
    Wir Kinder des 20. Juli Tim Pröse
    Wir Kinder des 20. Juli (Buch)
    18.05.2024

    Bewegendes Sachbuch über das Attentat auf Hitler 1944 und die Erinnerungen der Kinder der Widerständler. Absolut lesenswert!

    Buchinhalt:

    Am 20. Juli 1944 sollte ein Attentat Adolf Hitler in der Wolfsschanze in Ostpreußen töten, doch das Attentat misslang. Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitstreiter und mit ihnen 200 Widerstandskämpfer wurden anschließend von den Nationalsozialisten in einer beispiellosen Racheaktion getötet. Journalist Tim Pröse spricht mit den direkten Nachkommen derer, die an jenem 20. Juli ihre Väter, den Großvater oder Onkel verloren haben – und ein Zeugnis davon geben können, wer die Menschen waren, die ein Ende der NS-Diktatur herbeisehnten und ihr eigenes Leben dafür opferten.


    Persönlicher Eindruck:

    Die Kinder des 20. Juli lässt die Söhne, Töchter, Enkel und Neffen derer zu Wort kommen, die an jenem Tag im Jahre 1944 in der Gruppe rund um den Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg Widerstand leisteten: ein Widerstand, der sie das Leben kostete. Stauffenberg versuchte an jenem Tag, Hitler bei einer Besprechung im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ zu töten und damit das Ende der NS-Diktatur einzuläuten. Doch der Plan misslang, Hitler überlebte. Was daraufhin folgte, was beispiellos: In einer blutigen Racheaktion lässt Hitler 200 Widerstandskämpfer ermorden, ihre Frauen verhaften, ihre Kinder verschleppen.

    Genau diese Kinder von damals sind in diesem Buch Interviewpartner von Autor und Journalist Tim Pröse, der ihnen eine Stimme gibt und jeden von ihnen eindringlich porträtiert. Pröse geht in seinen Fragen ein auf die persönlichen Erinnerungen der direkten Nachkommen, die er in seinem Buch „Kinder des 20. Juli“ nennt. Was blieb jedem von ihnen ganz persönlich in Erinnerung von Vater, Großvater oder Onkel? Wie haben sie damals als Kinder empfunden?

    Den meisten Lesern wird der Name Stauffenberg ein Begriff sein oder der von Pfarrer Dietrich Bonhoeffer. Doch die Gruppe war viel umfangreicher, auch unbekanntere Namen bekommen hier denselben Stellenwert und werden dem Leser von heute vorgestellt. In den Gesprächen mit ihren Nachkommen wird deutlich: es gab viele, die ein Ende der NS-Herrschaft herbeisehnten und alles dafür taten, diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen, auch wenn dies das eigenen Leben kostete.

    Sehr beeindruckt hat mich, wir die Kinder der ermordeten Attentäter jedes Jahr am Todestag ihrer Väter die Gedenkstätte Plötzensee bei Berlin aufsuchen, den Ort, an dem ihre Väter erhängt wurden. Es muss doch schrecklich sein sich an einem solchen Ort bewusst zu werden, dass dies der Platz ist, an dem der geliebte Vater sein Leben ließ. Ich wüsste selbst nicht, ob ich das emotional schaffen würde. Doch wie schon bei den Vätern zuvor ist in der Gruppe der Kinder ein Gemeinschaftsgefühl entstanden, das jeden Einzelnen in der beklemmenden Situation aufrecht hält.

    Zwischen den Interviews beschreibt Pröse die historischen Hergänge besagten Attentats, der Pläne für die Zeit danach (sollte es denn glücken) und die geschichtlichen Abläufe, die die Männer des 20. Juli dazu brachten, aufzustehen und Widerstand zu leisten.

    Der Sprachstil ist eingängig und verständlich, das Buch ist eine geschichtliche Lehrstunde ohne trocken zu wirken, aber mit bewegenden Momenten und detaillierter Recherche. Vieles davon wissen wohl die wenigsten, denn Pröse geht sehr in die Tiefe: ein absoluter Pluspunkt.

    Zahlreiche Bildtafeln mit Fotos in der Mitte des Werkes unterstreichen und verdeutlichen das Gelesene, jedes Kapitel trägt ein Foto des Interviewpartners sowie des jeweiligen Vorfahren.

    Es ist ein Sachbuch, das einen beim Lesen nicht mehr loslässt, trotz der schweren, oftmals beklemmenden Schilderungen. Letztendlich wird deutlich: es ist ein Buch gegen das Vergessen und ein eindringliches Gespräch mit den letzten Stimmen des Widerstandes von 1944.

    Fazit: Eine absolute Leseempfehlung, die einen detaillierten Blick auf die Ereignisse des 20. Juli 1944 erlaubt und einen Einblick gibt in die Persönlichkeit der Männer, die den Mut hatten, sich gegen das Regime aufzulehnen.
    Mit Herz und Hingabe arbeiten Daisy Gräfin von Arnim
    Mit Herz und Hingabe arbeiten (Buch)
    15.05.2024

    Biografisches und Bibel verknüpft für eigene Denkanstöße zum Thema "Arbeit"

    Buchinhalt:

    Arbeit als beschwerliche Verpflichtung, notwendiges Übel oder doch schöpferisch-kreative Hingabe, die das Leben erfüllt? Diesem Thema widmet sich dieses Buch. Die als „Apfelgräfin“ bekannte Unternehmerin Daisy Gräfin von Arnim sinnt der Frage nach, was die Bibel zum Thema Arbeit sagt und wie jeder Einzelne sein Tun aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.


    Persönlicher Eindruck:

    Frau von Arnim imponiert mir. Als Tochter eines Pfarrers und gelernte Buchhändlerin hat sie sich in der Uckermark ihren persönlichen Traum vom eigenen Unternehmen verwirklicht: sie betreibt das „Haus Lichtenhain“, welches sie als „Apfelgräfin“ weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekannt gemacht hat.

    Mit biografischen Elementen und Impulsen, die sich an der Bibel orientieren, forscht die Autorin in ihrem Buch der Frage nach, was Arbeit für uns Menschen bedeutet, wie wir sie empfinden und was das eigene schöpferische Gestalten bewirken und verändern kann. Selbst seit frühester Kindheit in der eigenen Hände Arbeit hineingewachsen ist von Arnim der Überzeugung, dass eine große Rolle dabei spielt, wie Eltern ihren Kindern Arbeit vorleben. Arbeit kann ein Segen sein, kann erfüllen – aber sie kann auch krank machen, wenn sie keinen anderen Lebensinhalt neben sich duldet.

    Die ersten Kapitel gehen der Frage nach, was Arbeit an sich eigentlich ist und wie sie über die Jahrtausende entstand. Erst danach kommt eine christliche Komponente mit ins Spiel, durch die von Arnim biblische Geschichte, gegenwärtiges Leben und ihre eigenen Überzeugungen miteinander verknüpft und erläutert.

    Es ist sehr angenehm, dem Schreibstil der Autorin zu folgen, sie schreibt eingängig und gut verständlich. Man ist geneigt, alles unbesehen abzunicken, doch so einfach ist das Ganze meiner Meinung nach auch nicht. Geht man vom biografischen Hintergrund der Autorin aus und davon, dass sie eine etablierte, erfolgreiche Unternehmerin ist, kann man nachvollziehen, dass Arbeit für sie selbst keineswegs das lästige, beschwerliche Tagwerk ist und sie Arbeit als emotional gewinnbringend und erfüllend betrachtet. Doch das trifft beileibe nicht auf jeden in der arbeitenden Bevölkerung zu. Für viele wird zeitlebens ihre Arbeit nicht mehr sein (können) als beschwerlicher Broterwerb, weil es eben keinen dementsprechenden finanziellen Hintergrund gibt, der ein anderes Denken erlaubt. Leider geht das Buch gar nicht auf diese Schattenseiten des Alltags von vielen ein und spricht nur vom „Götzen Arbeit“, wenn Arbeit eben getan werden muss und für Ermutigendes wenig Raum und auch Zeit übrig bleibt.

    Ich frage mich: wenn Arbeit als derart erfüllend und von Herzen beglückend wahrgenommen wird – warum nimmt man dann überhaupt noch Geld dafür? Richtig: Arbeit ist Broterwerb. Nirgends steht geschrieben, dass Arbeit Spaß machen muss. Arbeit kann dies durchaus, es allerdings generell vorauszusetzen ist relativ blauäugig.

    Interessant waren die Impulse dahingehend, wie von Arnim Arbeit und Gottgefälligkeit miteinander verknüpft. Arbeit versteht sie als Anbetung und Verherrlichung des Herrn, sowohl im Diesseits unseres irdischen Lebens als auch später im Himmel. Es gibt also viel Stoff zum Nachdenken.

    Das Layout des Buches ist äußerst ansprechend, viele schöne Bilder ergänzen den Text und dezente Zeichnungen untermalen den Textkörper auf den einzelnen Seiten.

    Mein Fazit: Viele interessante Impulse zum Reflektieren, aber vielleicht auch etwas schöngefärbt und idealistisch. Auf jeden Fall hat es mir viel Freude bereitet, mehr über die wirklich interessante Autorenpersönlichkeit zu erfahren!
    Donald Duck - Bitte lächeln! Walt Disney
    Donald Duck - Bitte lächeln! (Buch)
    15.05.2024

    Lustige Comic-Strips um den berühmtesten Erpel der Welt. Gelungen!

    Buchinhalt:

    Donald Duck feiert sein 90-jähriges Jubiläum, dieser schöne Comicband feiert dies mit einer Fülle an kurzen, lustigen Comic-Strips rund um die Bewohner von Entenhausen. Die Strips sind durchschnittlich 3-6 Bilder lang und immer zwei davon befinden sich auf einer Seite. Es gibt ein Wiedersehen mit Donald, Micky Maus, Dagobert, den Neffen Tick, Trick und Track, den Panzerknackern und allerlei weiteren Figuren, die man aus Entenhausen kennt.


    Persönlicher Eindruck:

    Der wohl berühmteste Erpel der Welt feiert seinen Neuzigsten – und ist dennoch jung geblieben: Donald feiert Jubiläum und der Egmont-Verlag beglückt alte und junge – und junggebliebene – Leser mit diesem schönen Comicband.

    In zahlreichen kurzen Comic-Strips erzählt Walt Disney von Entenhausen, von Donald, Mickey, Oma Duck. Lieb gewonnene Figuren aus der Kindheit geben sich hier ein Stelldichein: jeder Strip hat durchschnittlich vier Bilder und kommt kurz und knackig auf den Punkt. Dabei sind alte Witze genauso vertreten wie Neues, Altbekanntes wechselt sich ab mit den modernen Errungenschaften denn Tick, Trick und Track posten auch schon mal eine Einladung an Oma Duck im Internet oder zücken das Handy. Dennoch haben die Kurzgeschichten nichts am ursprünglichen Reiz der aus den Micky Maus-Heften und Lustigen Taschenbüchern bekannten Figuren aus Entenhausen verloren.

    Das Layout ist sehr gelungen, jeweils zwei Strips befinden ich auf einer Seite. Der Zwischenbereich ist mit einer Entenhausen-Figurenkette verziert, alle Bilder sind vollfarbig und auch das Cover lässt für Fans keine Wünsche offen.

    Was ich sehr lobenswert finde: die Art der Zeichnungen und der Stil sind geblieben. Im Gegensatz zu Pumuckl, Biene Maja & Co. dürfen Donald und seine Freunde sicher sein, dass der den Fans gewohnte Zeichenstil beibehalten und nicht modern-weichgespült wurde. Ein absoluter Pluspunkt!

    Im Vorwort werden die wichtigsten Charaktere kurz in Bild und Text vorgestellt, so dass such diejenigen Leser, die dem Ganzen völlig unbeleckt entgegentreten, wissen, wer wer ist und wie alle zusammengehören.

    Insgesamt hat mich das Buch begeistert. Es war eine nostalgische Rückreise in die eigene Kindheit, denn angesprochen wird ganz sicher nicht nur die Zielgruppe der heutigen Kinder: der Comic ist eine Hommage an Walt Disney, Entenhausen und natürlich Donald Duck und geeignet für alle Altersstufen.

    Eine absolute Empfehlung für alle Donaldisten, Comicfreunde und solche, die es werden wollen – da bleibt kein Auge trocken!
    Der Untergang der "Wager" David Grann
    Der Untergang der "Wager" (Buch)
    10.05.2024

    Packender, brillant recherchierter Tatsachenroman zum Thema Seefahrt im 18. Jahrhundert

    Buchinhalt:

    Im Januar 1741 sinkt das britische Kriegsschiff Wager in einem Sturm vor der Küste Patagoniens beim Versuch, Kap Hoorn zu umrunden. Die schiffbrüchigen Überlebenden können sich an Land retten, doch die Insel ihrer Rettung ist felsig, Nahrungsmittel sind kaum vorhanden. Nahrungsmangel, Auszehrung und Hoffnungslosigkeit lassen sie Männer verrohen, die Gruppe zerfällt in mehrere Lager. Rund sechs Monate später stranden 30 Überlebende schließlich vor Brasilien, drei weitere in Chile. Beide Gruppen machen sich gegenseitig verantwortlich für die Havarie und die Folgen – die 30 in Brasilien Aufgegriffenen werden der Meuterei und des Mordes bezichtigt,....


    Persönlicher Eindruck:

    „Der Untergang der Wager“ ist eine historisch verbürgte Tatsache, deren Archivmaterial Autor Grann gekonnt zu einem fulminanten Abenteuerroman verwebt. Packend und atmosphärisch dicht erzählt die Geschichte von Schiffbruch, Meuterei und Mord – aber auch von Treue, Schuld, Unschuld und Verrat.

    In den 1740er Jahren sticht die Wager zusammen mit einer ganzen Flotte in See, der Auftrag: eine spanische Galeone, beladen mit Gold und anderen Schätzen, aufzubringen. Dabei ist die Wager eigentlich gar kein ein Kriegsschiff: sie wurde gebaut als Ostindienfahrer und erst nach dem Kauf durch die britische Navy in Kriegsdienste gestellt. Die Mannschaft ist zusammen gewürfelt und besteht zu einem Großteil aus zwangsverpflichteten Männern. Auf der Reise durch die gefährlichen Gewässer um Kap Hoorn läuft die Wager schließlich auf Grund und sinkt.

    Was danach passiert erinnert an Goldings Lord of the Flies: Die Überlebenden, die sich auf eine verlassene Insel retten können, verrohen zunehmend, Nahrungs- und Wassermangel setzen den an Skorbut erkrankten Seeleuten physisch und mental zu. Es kommt zu Brutalität und Gewalt, mehrere Lager entstehen. Während die eine Gruppe dem schwer verwundeten Kapitän weiter treu ergeben bleibt, schließt sich eine zweite dem Geschützmeister Bulkeley an, der eine natürliche Autorität und eine Menge gesunden Menschenverstand besitzt.

    Grann legt sich selbst nicht für eine Seite fest sondern bleibt in seiner Erzählung neutral. Nach ihrer finalen Rettung bezichtigen sich beide überlebenden Gruppen gegenseitig der Meuterei, die wirkliche Schuld für die Havarie und die Folgen sind bei heute weitgehend ungeklärt. Die beiden Köpfe der Spaltung innerhalb der Hierarchie, Kapitän Cheap und Geschützmeister Bulkeley sind meines Erachtens sehr gut ausgearbeitet und der Lese mag sich selbst ein Bild davon machen, welche Motive und welcher Antrieb die beiden Anführer zu ihren Entscheidungen trieb.

    Cheap klebt bis zuletzt an seiner von der Admiralität verliehenen Order, das Schiff zu kommandieren, der ursprüngliche Befehl ist ihm nahezu heilig, obwohl seine Verwundung in mehr als einschränkt, seine Befehlsgewalt auszuüben. Bulkeley hingegen ist ein naturgegebener Anführer mit Erfahrung und gesundem Menschenverstand, dem die Leute bereitwillig folgen. Eine wirkliche Schuldzuweisung ist schwer, denn eine wirkliche Zusammenarbeit des Führungsstabes im Augenblick der Gefahr findet nicht statt.

    Granns Quellenrecherche für seinen Roman ist phänomenal. In der Art einer wissenschaftlichen Arbeit belegt er alle seine Aussagen stichhaltig, das Literaturverzeichnis am Ende des Buches ist sehr umfangreich. Bildtafeln ergänzen die Erzählung, als Leser bekommt man tiefen und plastischen Einblick in das Leben der damaligen Zeit und der Männer auf einem solchen Schiff. Schwerste Knochenarbeit, Gefahr und Tod sind der tägliche Begleiter der Seeleute und machen so manche Passage der Geschichte düster und beklemmend. Der Alltag auf den Schiffen ist von Entbehrungen, Ungeziefer und Krankheiten gezeichnet, Privatsphäre und Individualität gibt es nicht, trotzdem muss die Schiffsgemeinschaft wie eine Art Familie funktionieren.

    Selten habe ich so einen spannenden und fesselnden Tatsachenbericht gelesen – das Buch kann ich jedem weiterempfehlen, der sich für die Seefahrt im Allgemeinen und für historische Kriminalfälle im Besonderen interessiert. Ein dramatischer Thriller, der aufräumt mit der verklärten Seefahrerromantik.
    Wenn wir unseren Träumen folgen Ane Mulligan
    Wenn wir unseren Träumen folgen (Buch)
    08.05.2024

    Sehr spannender Südstaatenroman mit heimeliger Atmosphäre und sympathischen Figuren- ein Lesehighlight 2024!

    Buchinhalt:

    Georgia, in den 1930er Jahren: Die Familie der drei Taylor-Schwestern Janessa, Lillian und Annie betreibt ein kleines Hotel im beschaulichen Sweetgum. Doch die Taylors sind nur Pächter – fast die gesamte Stadt gehört dem reichen Baumwollspinnerei-Besitzer Spencer, der seine Arbeiter ausbeutet und seine Firma mit harter Hand führt. Als die Arbeiter für bessere Bedingungen streiken, kommt es zu einem Brandanschlag, der auch die Familie Taylor maßgeblich betrifft. Die drei Schwestern kämpfen fortan für den Fortbestand des Hotels, ihre eigenen Träume und den Zusammenhalt der Familie....


    Persönlicher Eindruck:

    "Wenn wir unseren Träumen folgen" ist bereits das zweite Buch der Autorin, Mulligan, welches ich mit Begeisterung gelesen habe. Sie schafft bereits auf den ersten Seiten eine heimelige Atmosphäre und versetzt ihre Leser in die 1930er Jahre ins ländliche Georgia, in ein fiktives Städtchen namens Sweetgum. Es ist wie Heimkommen an einen lieb gewonnenen Ort – dies verdankt der Roman nicht zuletzt den sympathischen und gut ausgearbeiteten Figuren, die der Leser unmittelbar ins Herz schließt.

    Hauptschauplatz der Geschichte ist das kleine Sweetgum Hotel, das die Familie Taylor betreibt. Die Taylos sind allerdings nur Pächter, das Hotel gehört zur Baumwollspinnerei, dem einzigen großen Arbeitgeber vor Ort und damit dem geizigen, hartherzigen Mr Spencer, dem Bösewicht schlechthin. Kinderarbeit und verheerende Unfälle sind an der Tagesordnung, Arbeits- und Wohnverhältnisse der einfachen Arbeiter mehr als prekär.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Janessa Taylor erzählt, der mittleren der drei Schwestern. Durch Janessas Augen nimmt der Leser teil am täglichen Leben, an all den kleinen Freuden, großen Nöten und Sorgen der Bewohner der Kleinstadt.

    Ich habe die Geschichte als unglaublich spannend und mitreißend empfunden, der Brandanschlag gleich zu Beginn und die fatalen Auswirkungen für de Taylors sowie für die kleinen Leute berührt beim Lesen. Der Zusammenhalt der Bewohner, das Gottvertrauen und die Tatsache, dass die drei Schwestern sich nicht unterkriegen lassen, sind maßgeblich für die vielschichtige Handlung. Bis zuletzt wartet die Autorin mit raffinierten Wendungen und ausgeklügelten Schachzügen auf und lässt auch Liebe und Romantik nicht außen vor.

    Das Buch ist im Grunde wie ein Film, Kopfkino ist auf jeden Fall garantiert. Innerer Kern des Plots ist der christliche Grundgedanke, der angenehm und unaufdringlich in das Leben der Figuren eingewoben ist. Zentrale Themen hierbei sind Gottvertrauen, Vergebung und Neuanfang.

    Gut gefallen hat mir, dass zwei Figuren aus Mulligans Roman „Zart wie Blüten, stark wie Stahl“ einen Gastauftritt haben und somit beide getrennt lesbaren Bücher zu einem lockeren Ganzen verwoben werden. Vorkenntnisse aus dem anderen Buch sind allerdings nicht nötig.

    Für mich ist das Buch ein Lesehighlight 2024 und eine absolute Leseempfehlung für alle, die niveauvolle Literatur und Romane mit christlichem Aspekt zu schätzen wissen.

    Volle Punktzahl, einfach toll!
    Das Haus Kölln. Große Hoffnung Elke Becker
    Das Haus Kölln. Große Hoffnung (Buch)
    05.05.2024

    Spannende Fortsetzung der Familiensaga zur Zeit des Ersten Weltkrieges

    Buchinhalt:

    Elmshorn, 1912: Bertha Köllns Haferflocken werden zum Verkaufsschlager der Kölln-Werke. Doch als der Erste Weltkrieg auch in Elmshorn um sich greift, drohen Familie und Fabrik neues Ungemach. Die Männer werden eingezogen und es liegt es an den Frauen, das Unternehmen weiterzuführen – auch im Werk arbeiten nun Frauen hinter den Maschinen und sowohl Berta als auch Schwiegertochter Else müssen selbst ihren Mann stehen. Die Emanzipation, die der Krieg zwangsweise mit sich brachte, verändert das Leben und die Stellung der Frau nachhaltig. Else eröffnet nach dem Krieg ein Damenbekleidungsgeschäft und auch in der Hafermühle stehen neue Veränderungen an....


    Persönlicher Eindruck:

    Der zweite Band der Saga um die Haferflocken-Dynastie Kölln im beschaulichen Elmshorn nahe Hamburg reiht sich nahtlos an an die Geschehnisse von Band 1: Die Haferflocke – einst von Bertha Kölln zufällig erfunden – etabliert sich für die breite Masse und schenkt der gebeutelten Hafermühle neuen Auftrieb. Zeitlich beginnt die Geschichte kurz vor dem Ersten Weltkrieg und erstreckt sich sodann bis in die Weimarer Republik, der Leser taucht ein in die sehr opulente Erzählung einer recht verschachtelten Familie mit vielen Mitgliedern.

    Leider krankt der zweite Band noch immer daran, dass es kein Personenregister oder zumindest einen Familienstammbaum gibt, das habe ich schon bei Teil 1 bemängelt. Es dauert eine gewisse Zeit, bis man sich in dem Wust aus Namen und Verflechtungen der Personen zurechtgefunden hat und das ist schade. Man könnte es dem Leser einfacher machen.

    Die historische Einbettung ist durchaus gelungen, man wird Zeuge der politischen Gegebenheiten als auch des Alltags in Vorkriegs- und Kriegszeit sowie der neuen Aufbruchstimmung in der noch jungen Republik. Frau Becker schreibt authentisch und nachvollziehbar mit guter Recherche.

    Wie bereits erwähnt ist der Kölln-Clan sehr groß und besteht aus zahlreichen Kindern, Enkeln, Geschwistern, Cousinen, Freunden und deren Anhang, das schafft eine Vielschichtigkeit, von der der Roman durchaus profitiert. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit fällt es zunehmend schwer, den Roman wieder aus der Hand zu legen, hat man einmal mit dem Lesen begonnen. Komischerweise würde man auch prima mitkommen ohne jedwede Vorkenntnisse, wobei diese den Genuss an der Geschichte selbstverständlich maßgeblich erhöhen.

    Neben dem Fortgang der familiären Entwicklung der Köllns geht es auch um die neue Stellung der Frau, den gesellschaftlichen Wandel und all die Höhen und Tiefen, denen das Bürgertum und die kleinen Leute der damaligen Zeit ausgesetzt waren.

    Ein paar Unstimmigkeiten möchte ich dennoch nicht unerwähnt lassen. Sie haben meinen Lesegenuss nicht sonderlich geschmälert, doch innerhalb eines historischen Romans der jüngeren Vergangenheit ist es für mich unrund, dass zur Zeit des Ersten Weltkrieges ein 5-jähriges Mädchen „okay“ sagt oder die Eintrittskarten für das Kino „Tickets“ genannt werden. Das passt einfach nicht zum damaligen Sprachgebrauch und hätten dem Lektorat auffallen müssen.

    Insgesamt ist „Große Hoffnung“ allerdings eine fulminante Fortsetzung, die ich gerne weiterempfehle und die mir spannende und angenehme Lesestunden bereitet hat. Zu Band 3 enthält das Buch eine Leseprobe – ich bin schon sehr gespannt auf diesen Abschlussband!
    Das Echo der Gezeiten Rebekka Frank
    Das Echo der Gezeiten (Buch)
    02.05.2024

    Hochspannender Roman auf zwei Zeitebenen um zwei junge Frauen und die Kraft des Meeres. Toll!

    Buchinhalt:

    Im 17. Jahrhundert suchen die junge Nes und ihre Mutter Schutz in einem Beginenkonvent auf der Nordseeinsel Strand. Doch in den Augen der Dorfbewohner werden die beiden heilkundigen Frauen als Hexen verschrien und der Entführung zahlreicher Kinder bezichtigt. Als der Mob grausame Rache an den unschuldigen Beginen nimmt, versucht Nes alles, um die Wahrheit herauszufinden...

    In den 1950er Jahren träumt Tilla von nichts anderem, als zu tauchen und alte Wracks und die Geheimnisse der Tiefe zu entdecken. Während ihres Studiums schließt sich Tilla einer Forschungsgruppe an, die ein altes Wrack vor der Nordseeküste untersucht. Dabei stößt sie auf eine uralte Legende...


    Persönlicher Eindruck:

    Zwei zunächst vollkommen voneinander getrennte Geschichten erzählen vom Leben zweier junger Frauen, der Kraft des Meeres, von Träumen, Tiefschlägen, Neuanfängen und alten Geheimnissen. Beide Geschichten liegen rund dreihundert Jahre auseinander, finden aber in derselben Gegend statt und haben eines gemeinsam: den Sog des Meeres, der beide Frauen in seinen Bann zieht.


    Nes' Geschichte im 17. Jahrhundert ist geprägt von Aberglauben, Hexenverfolgung und einem spannenden Kriminalfall, denn die Bewohner der Insel Strand bezichtigen die dort lebenden Beginen der Kindesentführung, des Mordes und der Hexerei. Mittendrin die junge Nes und ihre Mutter Belanca, die im Konvent der Beginen Schutz suchen.

    Dem gegenüber steht die Handlung um Tilla, die sich in den 1950er Jahren abspielt und sich mit dem Thema Tauchen beschäftigt sowie der Stellung der Frau als Studentin an den Universitäten des Landes. Die Nachkriegszeit macht es Frauen wie Tilla alles andere als leicht, ernst genommen zu werden. Tilla jedoch beißt sich durch und kommt schließlich als Mitglied einer Forschungsgruppe für Unterwasserarchäologie in Berührung mit einem alten Schiffswrack, das vor der Küste auf dem Grund der Nordsee liegt und letztendlich beide Handlungsstränge miteinander verbindet.

    Mch hat das Buch sehr gefesselt. Lange Strecken sind es kapitelweise wechselnd zwei vollkommen getrennte Romane, wenn man es so will. Gerade der historische Teil ist eine gekonnte Mischung zwischen historischem Roman und Kriminalfall. Das Leben der Beginen (die es übrigens bis heute gibt) wird anschaulich beschrieben und man wird als Leser unmittelbar hinein gesogen in eine wirklich spannende Geschichte von vor 300 Jahren.

    Tillas Passagen brauchten etwas, um in die Gänge zu kommen. Zu Beginn ist das Mädchen fast schon besessen vom Tauchen, bereits als Zwölfjährige. Später, als Tilla dann zu studieren anfängt, packt den Leser auch diese Geschichte und man kann kaum das Buch aus der Hand legen.

    Das Buch verfügt über zwei Karten die die Küstenlinie vor 3090 Jahren und von heute zeigen, sowie ein spannendes Nachwort der Autorin zu ihrer Recherche bezüglich des Romans. Insgesamt ein packendes, vielschichtiges Werk, das seinesgleichen sucht und das ich voll und ganz weiter empfehlen kann!
    Warum hängt daran dein Herz? Hauke Goos
    Warum hängt daran dein Herz? (Buch)
    26.04.2024

    Bewegende Schicksalsgeschichten während und nach dem Zweiten Weltkrieg - anhand verschiedener Erinnerungsstücke

    Buchinhalt:

    37 Erinnerungsstücke aus dem Zweiten Weltkrieg erzählen die Schicksale ihrer Besitzer, deren Eltern und Großeltern. Dabei kommen neben ganz normalen Allerweltsmenschen auch Prominente und ehemalige Politiker zu Wort. Warum hängt ein Herz an scheinbar unspektakulären Gegenständen und wie können diese dazu beitragen, die Kriegsgeneration besser zu verstehen?


    Persönlicher Eindruck:

    Das Buch und die Geschichten darin haben mich sehr bewegt – es sind die Lebensgeschichten unserer Eltern und Großeltern, zweier Generationen die im Zweiten Weltkrieg bereits erwachsen und die andere noch Kind war – Schicksale zwischen Vertreibung, Not und Lebensgefahr, aber auch Zeugnis von durchaus schöner, unbeschwerter Kindheit, verlorener Heimat und Neuanfang.

    Aufhänger für jede einzelne Geschichte ist ein Gegenstand, an dem das Herz seines heutigen oder des damaligen Besitzers hängt: das kann eine Suppenkelle sein, ein zerschlissener Teddybär, der Mantel des Vaters oder ein altes Buttermesser. Die Gegenstände geben zusammen mit den Erinnerungen der jeweiligen Personen Einblick in das dunkelste Kapitel deutscher und internationaler Geschichte, von Nächten im Luftschutzkeller, Feuersturm und dem Kampf ums nackte Überleben, von Kinderlandverschickung und den Erinnerung an liebe, verlorene Menschen.

    Wie können Erinnerungsstücke helfen, unsere Eltern besser zu verstehen? Viele, die den Krieg erlebt haben, sprachen oder sprechen bis heute nicht darüber, behalten das Erlebte in sich verschlossen um alte Wunden nicht wieder neu aufzureißen. Die 37 Personen in diesem Buch allerdings sprechen darüber – lassen den Leser teilhaben an verschütteten Gefühlen und dem Grauen, das sie erlebt haben und zeigen: einzelne Gegenstände, und seien sie noch so belanglos für andere, sind machtvolle Erinnerungsgeber.

    Die Personen, die hier erzählen, wurden vom Autorenehepaar ausgewählt aus unbekannten Allerweltsmenschen aber auch aus der Prominenz. So geben sich neben mir unbekannten Namen auch bekannte wie Hanna Schygulla, Marie-Luise Marjan, Paul Maar oder FDP-Urgestein Gerhard Baum die Klinke in die Hand.

    Das Buch ist optisch sehr hochwertig gestaltet, das Layout ansprechend und es ist reichlich mit Originalfotos versehen. Jedes Kapitel beginnt mit dem Erinnerungsstück und jede Person erzählt biografisch, welche Erinnerungen sie mit dem Gegenstand bis heute verbindet.

    Insgesamt hat mich die Sammlung sehr angesprochen. Es ist beileibe kein Buch für „zwischendurch“, es ist ein packendes, oftmals beklemmendes Zeitzeugnis, das dem heutigen Leser die Gedanken, Gefühle, den Alltag und die Nöte der Menschen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges nahe bringt. Die Erzählungen beschönigen nichts und sind dabei gnadenlos offen.

    Die Lektüre ist Anlass, auch die Erzählungen der eigenen Eltern und Großeltern wertzuschätzen, denn Erinnerungsstücke wie diese finden sich wohl in jeder Familie.

    Eine Leseempfehlung für alle, die die Kriegszeit und die Menschen darin besser verstehen wollen.
    Ich verspreche, dich zu finden Melanie Dobson
    Ich verspreche, dich zu finden (Buch)
    21.04.2024

    Spannender Roman eines Kinderschicksales auf zwei Zeitebenen

    Buchinhalt:

    Deutschland, 1940: die beiden Kinder Dietmar und Brigitte müssen mitansehen, wie ihre Eltern von der Gestapo verhaftet werden und sind von da an selbst auf der Flucht Ihr Ziel: London, wo Dietmars Tante wohnt. Doch auf ihrer Odyssee werden die beiden getrennt. Dietmars einziges Bestreben von da an: Brigitte zu finden, koste es, was es wolle....

    London 2017: die Journalistin Quenby recherchiert für einen Zeitungsartikel zum Thema Spionage im Zweiten Weltkrieg. Unvermittelt bekommt sie einen Anruf eines Anwalts, der für einen reichen Amerikaner arbeitet, mit dem Auftrag, dessen Jugendfreundin zu suchen, die seit den 1940er Jahren spurlos verschwunden ist. Schnell stellt sich heraus. Dass es sich um Brigitte handelt – was Quenby allerdings nicht weiß:. Sie selbst ist tiefer mit der Vermisstensache verbunden, als sie glaubt....


    Persönlicher Eindruck:

    Auf zwei Zeitebenen erzählt Ich verspreche, dich zu finden die Geschichte von Brigitte, die als Kind zusammen mit ihrem Jugendfreund Dietmar aus Deutschland flieht, in England in eine lieblose Pflegefamilie gesteckt und für Spionagezwecke ausgenutzt wird. Der Roman lasst dabei zu keiner Zeit außen vor, welche Grausamkeiten der Weltkrieg für die damit verbundenen Schicksale bereit hielt und nimmt den Leser mit in ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte.

    Die zweite Zeitlinie in der Gegenwart befasst sich mit der 70 Jahre andauernden Suche Dietmars nach Brigitte. Für diesen Zweck engagiert der inzwischen 90jährige Mann die Journalistin Quenby, die selbst schwer an ihrem eigenen Schicksal trägt. Zusammen mit Lucas, einem jungen Anwalt, macht Quenby sich auf die Suche nach Hinweisen über Brigittes Verbleib und recherchiert gleichzeitig für eine Reportage über Spionage im Zweiten Weltkrieg.

    Erst nach und nach wird dem Leser klar, dass alle drei Themen inhaltlich zusammenhängen: sowohl Brigittes Verbleib, die Spionagevorwürfe gegen eine gewisse Lady Ricker wie auch Quenbys bohrende Fragen, warum ihre eigene Mutter sie einst als Kleinkind zurückließ. Dabei interessierten mich vor allem die historischen Passagen der 1940er und 50er Jahre, erst nach und nach wurden die Quenby-Teile interessanter, als sich die zunächst getrennten Passagen schließlich annäherten.

    Die historische Zeitlinie erzählte Autorin Dobson durchweg tiefgründig und mitreißend. Manchmal störte es mich regelrecht, zwischendurch in die Gegenwart „reisen“ zu müssen – viel lieber hätte ich Brigittes Geschichte am Stück gelesen. Die Geschichte Quenbys und ihrer Recherchen gestalteten sich von allem in den ersten beiden Dritteln sehr ausladend und detailverliebt, auch mit Informationen, die keine waren und eher wie Staffage und Füllmaterial wirkten.

    Im letzten Drittel der Geschichte nahm der Spannungsbogen nochmal richtig Fahrt auf und bescherte dem Leser so manche unerwartete Wendung und viele Aha-Momente, um in einem runden, fulminanten Schluss zu münden, der alle Fragen beantwortete.

    Der Roman verfügt über einen christlichen Grundtenor, der aber erst gegen Ende zum Tragen kommt und vorher sehr spärlich in den Plot eingewoben ist. Thematisch befasst sich dieser mit Vergebung, Hoffnung, Gottvertrauen und Neuanfang.

    Insgesamt ein spannender historischer Roman abseits vom Mainstream, mit reichlich Stoff zum Reflektieren und Nachdenken. Mir hat die Geschichte gut gefallen, ich kann sie nur wärmstens weiter empfehlen.
    Ins Herz geprägt Crystal Caudill
    Ins Herz geprägt (Buch)
    12.04.2024

    Komplexer Historienkrimi mit christlichen Grundtönen

    Buchinhalt:

    Cincinnati, Ohio im ausgehenden 19. Jahrhundert: Der Großvater von Theresa ist tief verschuldet. Um den Familiennamen rein zu waschen, will Theresa alle Schulden begleichen, auch wenn sie weiß, dass das nicht einfach ist. Als Theresa schließlich verdächtigt wird, in die Machenschaften eines Geldfälscherrings verwickelt zu sein, hat sie auch wieder mit ihrem Exverlobten Brody u tun, der für den Secret Service arbeitet. Notgedrungen müssen sich die beiden zusammenraufen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen....


    Persönlicher Eindruck:

    Ins Herz geprägt ist mein erster Roman von Autorin Caudill, eine Mischung aus Historienroman und Kriminalfall, mit sehr detailliert beschriebener Handlung. Die Art, wie Caudill ihren Plot entwickelt, hat mir durchaus gefallen, allerdings verliert sie sich oft in Einzelheiten und das Lesen gestaltete sich des öfteren anstrengend. Erst mit fortschreitender Handlung fasst man als Leser Fuß und taucht ein in die Geschichte.

    Hauptfigur Theresa ist rebellisch und willensstark, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht sie es durch. Unversehens sieht sie sich zischen zwei Männern wieder, ihrem Verlobten Edward, der vom Großvater nicht gebilligt wird und ihrem Ex-Verlobten Brody, einem Agenten des Secret Service. Nur zusammen können Theresa und Brody die Wahrheit ans Licht bringen. Allerdings ist Theresas Vertrauen lange Zeit gestört und es dauert eine ganze Weile, bis sie sich auf die Situation einlässt.

    Insgesamt ist die Handlung sehr komplex und mit vielen Aha-Momenten gespickt. Man muss ganz genau lesen und ich musste öfter auch zurückblättern, was meinen Lesefluss etwas trübte – möglicherweise meinte es die Autorin mit ihrer Detailverliebtheit einfach zu gut. Trotz allem ist die Geschichte spannend und mitreißend, auch die weiteren Figuren innerhalb des Plots sind gut ausgearbeitet und durchdacht.

    Die christliche Komponente des Romans befasst sich mit Themen wie Gottvertrauen, Vergebung und Hoffnung, der christliche Aspekt ist dabei unaufdringlich und glaubhaft in das Leben der Figuren eingewoben.

    Historisch fundiert bietet Autorin Caudill ihrem Lesepublikum auch so einiges, ein Teil davon wird im Anhang erklärt und vertieft. Ich empfand die historischen Hintergründe als sehr spannend und neben dem historischen Krimi durchweg lesenswert.

    Eine Leseempfehlung für alle, die historische Krimis mit Niveau und Stoff zum Nachdenken schätzen – allerdings ist meine Lesefreude nicht komplett ungetrübt. Man muss sich einlassen können auf eine recht komplexe Handlung, ein Buch für ein lockeres Zwischendurch ist Ins Herz geprägt sicher nicht.
    Die Fischerhütte im Irgendwo Rainer Haak
    Die Fischerhütte im Irgendwo (Buch)
    06.04.2024

    Mysteriöse Geschichte zwischen achtsamer Sinnsuche und seltsamen Begegnungen

    Buchinhalt:

    Eigentlich wollte Tom eine Auszeit nehmen und luxuriös campen, doch dann findet er sich unvermittelt in einer alten Fischerhütte an einem See wieder, ohne fließend Wasser und ohne Strom. Nach einem kurzen Schock beginnt, er sich auf das Abenteuer einzulassen und bekommt auch immer wieder unerwartet Gesellschaft von ganz unterschiedlichen Menschen, die ihn bei seiner Sinnsuche inspirieren. Zusätzlich sind dann auch noch mysteriöse Botschaften von einem G: im Briefkasten, die ihm tiefgründige Fragen stellen....


    Persönlicher Eindruck:

    In 14 kurzen Kapiteln nimmt Hauptfigur Tom den Leser mit auf eine abenteuerliche Sinnsuche dahingehend, was wirklich zählt im Leben. Schauplatz der Geschichte ist eine verwunschene Fischerhütte ohne jedweden Komfort – dafür mit umso mehr Anlass, über das eigene Leben nachzudenken. Tom lässt sich ein auf das Unbekannte und wären da nicht die Fragen, die ein gewisser G: per Brief an ihn richtet, hätte er wahrscheinlich auch irgendwann selber zu seinen geheimen Wünschen und Sehnsüchten für die Zukunft gefunden.

    Tom bekommt im Lauf der Handlung immer wieder Gesellschaft von mehreren Menschen, die ebenfalls am See leben und durch die er zum Nachdenken gezwungen wird. Es sind schließlich die kleinen Dinge, die eine große Veränderung in Tom auslösen: eine Rose mitten im Wald, die riesige Eiche, die aus einer kleinen Eichel wuchs oder auch der Abend am Lagerfeuer, zusammen mit Freunden.

    Insgesamt versucht Auto Haak dem Leser zu vermitteln, dass die „Farben des Lebens“ in jedem einzelnen Moment zu finden sind, man muss nur die Augen öffnen. Ob der geheimnisvolle G: nun Gott ist, der Tom die Briefe schreibt, oder nicht, erfährt man nicht.

    Insgesamt ist die Erzählung ein modernes Märchen für Erwachsene, ein bisschen mystisch, ein bisschen romantisch – aber nicht immer realistisch. Die Weggefährten von Sinnsucher Tom können gar nicht von Toms Aufenthalt am See wissen, es sei denn, sie wären Teil des von ihm gebuchten „Erholungsprogramms“. Doch der Schluss der Novelle verrät dann etwas ganz anderes.

    Ja, die Geschichte war ganz nett, das bestreite ich nicht – aber auch beschaulich und unaufgeregt, nicht sonderlich spannend und kein wirklicher Pageturner. Man hätte mehr aus der Idee machen können, wenn man gewollt hätte. So aber stellt sich mir am Ende die Frage: Ja, und - was nun? Richtig gepackt hat mich die Lektüre leider nicht.
    Sieben Helden für Penelope Karen Witemeyer
    Sieben Helden für Penelope (Buch)
    04.04.2024

    Spannende Westerngeschichte mit Kriminalfall - lesenswert!

    Buchinhalt:

    Texas, 1892: Penelope, selbst als Findelkind aufgewachsen, nimmt eine Stellung als Dienstmädchen bei einer exzentrischen Schauspielerin an. Durch ein Missverständnis erregt sie deren Unmut und wird kurzerhand in der Prärie ausgesetzt. Texas Ranger Titus findet die junge Frau und bringt sie zu seinem Großvater, einem Arzt, der zusammen mit alternden Cowboys auf einer Ranch lebt. Penelope gewöhnt sich rasch in ihrem neuen Zuhause ein, doch Titus traut ihr aufgrund schlechter Erfahrungen in seiner Vergangenheit nicht richtig über den Weg. Als Penelope zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt wird, ist sie mehr denn je auf die Hilfe der alten Cowboys angewiesen....


    Persönlicher Eindruck:

    Spannend und mit Western-Flair nimmt Autorin Witemeyer ihre Leserschaft mit nach Texas ins ausgehende 19. Jahrhundert. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Western, Krimi und Liebesgeschichte, die die Seiten nur so dahin fliegen lässt. Es geht um Freundschaft, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, aber auch um Intrigen, krumme Machenschaften und falsche Verdächtigungen.

    Hauptfigur in der Geschichte ist Penelope, eine junge Frau Anfang Zwanzig, die zunächst eine Stellung als Dienstmädchen bei einer in die Jahre gekommenen Schauspielerin antritt, dieser aber aufgrund ihrer Schönheit und natürlichen Anmut bald Konkurrenz macht, ohne es zu wollen. Ihr männlicher Gegenpart ist Texas Ranger Titus, der alsbald zu Penelopes Retter in der Not wird.

    Der Großteil des Romans spielt sodann auf Diamond D, der Ranch von Titus' Großvater. Dieser ist Arzt im Ruhestand und lebt mit sechs alt gewordenen Cowboys in einer Art Senioren-WG. Penelope füllt die weibliche lücke, freundet sich schnell an mit den grummeligen Käuzen und ist schon bald das umsorgte „Nesthäkchen“, das keiner wieder hergeben will.

    Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Kriminalfall, der dem Western innewohnt. Witemeyer versteht es vortrefflich, die Spannung von Seite zu Seite zu steigern und so manchen Aha-Moment einzubauen. Natürlich ist absehbar, dass sich etwas zwischen Penelope und Titus anbahnt, doch der Ranger ziert sich lange Zeit – hat er doch in seiner Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit einem anderen Mädchen machen müssen.

    Der Roman hat eine christliche Grundhaltung, welche sich mit Gottvertrauen, Nächstenliebe und Vergebung befasst und angenehm dezent in das Leben der handelnden Personen eingeflochten ist.

    Viele vergleichen den Roman mit dem Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen, doch in meinen Augen ist das mehr dem Zufall geschuldet - Witemeyers Geschichte ist eigenständig und hat so viel mehr zu bieten als eine leichte Unterhaltung für zwischendurch, so dass ich hier ganz klar sagen möchte, dass ich das Buch für keine Märchen-Adaption halte. Vielleicht wurde der deutsche Titel einfach unglücklich gewählt, der Originaltitel lässt jedenfalls keine Märchenschlüsse zu.

    Insgesamt eine absolute Leseempfehlung abseits des Mainstreams, mit Werten und mit sympathischen Charakteren.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen!
    Die Ostergeschichte in Comics Die Ostergeschichte in Comics (Buch)
    25.03.2024

    Bildgewaltige Comicadaption der Passionsgeschichte. Beeindruckend!

    Buchinhalt:

    Das Buch erzählt in Comicform die Passionsgeschichte beginnend mit dem letzten Abendmahl bis zur Auferstehung.


    Persönlicher Eindruck:

    In der Reihe Die Bibel in Comics erzählt dieser Band in eindrucksvollen Illustrationen die Passionsgeschichte. Dabei lehnt sich Zeichner Cariello eng an die vier Evangelien an und nimmt die Leser mit in die Zeit des Leidensweges von Jesus. Beginnend mit dem letzten Abendmahl beschreibt das Buch eindrücklich die letzten Tage des Heilands bis hin zu seiner Auferstehung.

    Obwohl ich schon einen anderen Bibelcomic kannte, war mir die Reihe der christlichen Comichefte „Die Bibel in Comics“ bislang unbekannt. Doch ich bin absolut begeistert, wie bildgewaltig und ausdrucksstark Cariello hier die Passionsgeschichte zu Papier bringt.

    Die Zeichnungen sind detailreich und realistisch, oftmals düster und der Situation angemessen. Die Emotionen sind lebensnah in den Gesichtern abzulesen. In meinen Augen ist es eher ein Comic für Erwachsene oder für Jugendliche, kein Comic für das empfohlene Lesealter ab 9 Jahren. Ich empfand diese Tatsache allerdings als Wohltat, denn hier wird nichts geschönt oder verniedlicht – der Comic ist dramatisch, spannend und dem Inhalt angemessen.

    Insgesamt hat das Heft einen Umfang von 23 Seiten, das Papier ist hochwertig und der Druck vielfarbig, so dass eingefleischte Comicfans hier ganz sicher richtig sind.

    Insgesamt ist es eine ganz andere Art, an die Bibel als solche heranzugehen, hat mir aber sehr gut gefallen. Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die wie ich auch Bibelfilme mögen und sich das Ganze bildlich vor Augen führen wollen. Die jeweiligen Bibelstellen sind an jedem Kapitelanfang angegeben und geben so direkten Aufschluss.

    Empfehlenswert!

    Bis zum Horizont und weiter Carrie Turansky
    Bis zum Horizont und weiter (Buch)
    24.03.2024

    Langatmiger Roman aus der Zeit der Luftfahrtpioniere. Inhaltlich die ewige Wiederkehr des Gleichen.

    Buchinhalt::

    Südengland 1909: Die Luftfahrt steckt noch in ihren Kinderschuhen, Engländer und Franzosen wetteifern darum, wer als erster den Ärmelkanal überfliegt. James Drake, ein junger englischer Pilot, hat Ambitionen, dies als erster zu tun, stürzt jedoch bei einem Testflug auf dem Anwesen des Zeitungsverlegers Grayson ab. Graysons Tochter Isbella ist begeistert von der Fliegerei und freundet sich mit James an, zum Leidwesen ihrer Eltern, die sie lieber mit einem wohlhabenden, standesgemäßen Mann verheiraten wollen. Isabella jedoch schert sich wenig um die Konventionen – sie möchte lieber Journalistin werden und schreibt mehrere Artikel über die Luftfahrt für das Verlagshaus ihres Vaters, allerdings unter Pseudonym....


    Persönlicher Eindruck:

    Die Anfänge der Luftfahrt gepaart mit einer Liebesgeschichte, alles vor der historischen Kulisse der Jahrhundertwende – das macht neugierig. So hatte auch ich sehr hohe Erwartungen an den Roman, zumal mit die Autorin schon von anderen historischen Romanen des christlichen Genres bekannt ist.

    Hauptfiguren sind Isabella, Tochter aus wohlhabendem Haus, und James, ein junger, ehrgeiziger Pilot, dessen Herkunft lange Zeit im Dunkeln bleibt. Isabella ist recht unkonventionell und fortschrittlich für ihre Zeit: ihr Interesse gilt dem Journalismus, sie schreibt unter Pseudonym für die Daily Mail und freundet sich schon bald mit James an. Dessen Hingabe gilt der Fliegerei, seinem Ziehvater, dem Professor Steed und der Suche nach seiner wahren Herkunft.

    So weit, so gut. Dies alles vereint viel Potential für einen vielschichtigen, spannenden und auch hintergründig gut recherchierten Roman – leider birgt die Geschichte schon von Beginn an Längen, die sich bis zum Schluss hin zogen und die Lesefreude wieder dämpften.

    Inhaltlich ist das Ganze die ewige Wiederkehr des Gleichen. Auf der einen Seite geht es fast auf jeder Seite darum, den besagten Flug über den Ärmelkanal anzumelden, dann passiert kurzfristig etwas und das Vorhaben wird verschoben. Daneben versuchen die Graysons, ihre beiden Töchter in der Londoner Saison möglichst gewinnbringend an einen reichen, standesgemäßen Kandidaten zu verheiraten. Klar: Isabella schreibt ab und zu ihre Artikel, doch so wirklich rüber kommt nicht, dass sie damit auch in der Zeitung ihres Vaters viel mehr Schwierigkeiten haben müsste. Für meinen Geschmack verlief vieles einfach zu glatt.

    Der Roman beinhaltet auch eine christliche Komponente, die sehr sparsam und homöopathisch in das Alltagsleben der Figuren eingebunden ist und meist kaum über ein paar Stoßgebete hinaus geht.

    Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht so begeistern, wie es andere historische Romane des Verlags Gerth Medien bislang immer konnten. Mir war der Plot zu aufgebläht, ohne dass wirklich Substanz zu finden war. Wer die Anfänge der Fliegerei in England miterleben möchte, ist hier sicher nicht falsch, aber ich erwarte dann schon mehr als ein Happy End und vorher eine Handlung, die sich auf weiten Strecken nur um sich selbst dreht.

    Ich denke nicht, dass mir die Handlung lange im Gedächtnis bleiben wird – Begeistert war ich nicht von der Geschichte.

    Das Lied des Schmetterlings Kristy Cambron
    Das Lied des Schmetterlings (Buch)
    24.03.2024

    Authentisches, beklemmendes Werk über das Mädchenorchester von Auschwitz

    Buchinhalt:

    Wien 1942: Adele von Bron, eine begabte Geigerin, beginnt, jüdischen Familien bei der Flucht zu helfen, als die Nationalsozialisten immer einflussreicher werden. Bedauerlicherweise ist Adeles Vater ebenfalls ein glühender Anhänger Hitlers. Letzten Endes wird Adele selbst nach Auschwitz deportiert – und Teil des dortigen Mädchenorchesters, da inmitten des Grauens spielen muss...

    In der Gegenwart rollt Sera James Adeles Geschichte und die des Mädchenorchesters von Auschwitz neu auf – Anlass dafür ist ein Gemälde, das eine junge Frau mit durchdringende Augen zeigt. Dafür muss Sera eintauchen in eine Zeit, in der unvorstellbare Gräueltaten in Europa passierten.


    Buchinhalt:

    Autorin Kristy Cambrons Roman basiert auf einer wahren Geschichte – das Mädchenorchester von Auschwitz hat tatsächlich existiert, das Unvorstellbare, das Hauptfigur Adele erlebt war real und zweifelsohne hochemotional. Daher ist Das Lied des Schmetterlings absolut kein einfacher Roman. Er ist beklemmend, schonungslos authentisch und sorgt durchaus für schlaflose Nächte.

    Zentrales Thema ist der Holocaust, allein dies Grund genug für ein beklemmendes Gefühl beim Lesen. Der Roman nimmt sich auch gar nicht zurück sondern berichtet relativ schonungslos von den Gräueltaten in Europa, in den Konzentrationslagern und im Leben von so vielen tausend Menschen.

    Hauptfigur ist Adele von Bron, Tochter eines bekannten Musikers und selbst begnadete Violinistin. Adele kann nicht mitansehen, was in ihrem Umfeld geschieht und engagiert sich für jüdische Familien und deren Flucht aus Wien – was jedoch dazu führt, dass Adele letztendlich selbst zum „Umerziehung“ nach Auschwitz gebracht wird und das Grauen dort hautnah miterlebt. Sie überlebt unter anderem nur dadurch, dass ihr Talent auch von den Nazis erkannt und sie Teil des Mädchenorchesters wird. In Omara findet sie eine Freundin, ein rares Gut an einem so trostlosen Ort. Auch in Glaubensfragen ist Omara eine Art Mentorin für das junge Mädchen.

    Die zweite Zeitlinie aus der Gegenwart rollt die Geschichte des Mädchenorchesters und auch Adeles neu auf, denn Galeristin Sera sucht nach einem ganz bestimmten Bild, das eine junge Frau mit durchdringenden blauen Augen zeigt. Dieses Bild eröffnet ihr schließlich die Geschichte jener jungen Frau und führt beide Zeitlinien schlussendlich zusammen.

    Es geht um unvorstellbares Grauen, um Schicksal, Krieg, Deportation – aber auch um Glaube, Liebe, Musik und Gottvertrauen. Der christliche Aspekt der Geschichte ist gekonnt eingeflochten in die Erzählung und das Leben der handelnden Figuren, wobei Adeles Mitinsassin Omara eine zentrale Rolle spielt im Glaubensleben von Adele.

    Insgesamt fand ich den historischen Teil sehr erdrückend, ja nahezu beklemmend. Der Gegenwartsteil war dagegen schon leichter und spielte einen angenehmen Gegenpart dafür, das Gelesene innerlich verarbeiten zu können.

    Es ist kein Roman für „zwischendurch“, ganz gewiss nicht. Man muss sich einlassen können auf die Thematik. Dennoch ist Das Lied des Schmetterlings ein beeindruckendes Werk mit christlicher Botschaft, das ich auf jeden Fall weiter empfehlen möchte.
    Au-pair in Paris Noor van Haaften
    Au-pair in Paris (Buch)
    21.03.2024

    40 mehr oder weniger inspirierende Kurzgeschichten - Durchschnitt.

    Buchinhalt:

    40 Kurzgeschichten erzälen Begebenheiten aus dem täglichen Leben und verbinden diese mit Bibelzitaten.


    Persönlicher Eindruck:

    In 40 Kurzgeschichten erzählt Autorin van Haaften aus dem täglichen Leben. Ob nun Begegnungen aus dem Urlaub, der Flohmarktbesuch oder die Geburt im Kreißsaal – allen Geschichten gemeinsam ist, dass die Autorin sie mit Bibelstellen verbindet und das Göttliche in ihnen sucht.

    Das ist ihr in meinen Augen nur bedingt gelungen. Natürlich gefällt dem Leser bei Anthologien nie alles – das Eine inspiriert mehr, das Andere weniger. Ich habe auch nicht erwartet, dass mich die Geschichtensammlung voll und ganz mitreißt, doch bei manchen Geschichten dachte ich ehrlich: ja, und? Ich empfand es an vielen Stellen relativ weit hergeholt, inwieweit die am jeweiligen Kapitelende befindlichen Bibelstellen sich auf das zuvor Gelesene beziehen und konnte nicht immer einen direkten Zusammenhang erkennen.

    Natürlich will van Haaften ihre Leser dazu ermutigen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und dabei Gottes Wirken zu entdecken, doch ganz ehrlich: was hat das damit zu tun, dass ein Kind beim Lesen eines Comicheftes summt (biblischer Bezug: singt Psalmen!) oder die Wildscheinjagd – im Grunde eine blutige Angelegenheit (biblischer Bezug: Isaak schickt seinen Sohn Esau auf die Jagd).

    Natürlich gibt es auch vereinzelt Anekdoten, die dem Leser klar machen (sollen), dass er in Gott geborgen ist und sich keine Sorgen um Leib und Leben machen muss. Doch insgesamt waren die Geschichten für mich Durchschnitt und keineswegs so inspirierend, wie der Klappentext mich erwarten ließ.

    Wer Kurzgeschichten mit christlicher Komponente mag, ist hier sicher nicht verkehrt, allerdings darf man keine zu hohen Erwartungen stellen.
    Die Pension am Meer Julie Klassen
    Die Pension am Meer (Buch)
    18.03.2024

    Kurzweilig-unterhaltender Roman mit viel Herz und sympathischen Charakteren.

    Buchinhalt:

    Nach dem Tod des Vaters in finanzielle Nöte geraten sehen sich die vier Summers-Schwestern gezwungen, ihr Haus an der englischen Küste in eine Pension für Kurgäste umzuwandeln. Daneben pflegen die vier Mädchen ihre Mutter und versuchen, die Familie zusammen über Wasser zu halten. Schon bald ziehen die unterschiedlichsten Gäste in die Räumlichkeiten ein und bringen ihre ganz eigenen Geschichten und Nöte mit....


    Persönlicher Eindruck:

    Im ersten Band ihrer neuen Reihe um die Sea View-Schwestern nimmt Autorin Julie Klassen ihre Leser mit ins englische Devonshire. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist das malerische Küstenörtchen Old Sidmouth ein beliebter, beschaulicher Kurort für Sommergäste, so dass die Idee der vier Summers-Schwestern Sarah, Emily, Viola und Georgiana alsbald aufzugehen scheint. Die vier eröffnen in ihrem Elternhaus eine Pension für zahlende Gäste, um die kränkliche Mutter zu versorgen und um der Familie nach dem Tod des Vaters ein gesichertes Auskommen zu ermöglichen.

    Die vier Schwestern waren mir von Beginn an sympathisch, die Erzählung heimelig und die Lektüre wie ein Nach-Hause-Kommen an einen lieb gewonnenen Ort. Sea View selbst ist ein Herrenhaus direkt an der Küste, die Idee eines Gästehauses bietet sich geradezu an und schon bald gesellen sich zu den Hauptfiguren auch allerlei Nebencharaktere mit ihren individuellen Eigenheiten und so manchem Geheimnis.

    Sarah als älteste Schwester versucht, den Laden so gut es geht zusammenzuhalten. Emily, der Sonnenschein, ist einfach bei jedermann beliebt, genauso wie die quirlige Georgiana, das Nästhäkchen, die sich gerne um verwaiste Tiere kümmert und sich nicht viel macht aus den gesellschaftlichen Zwängen der damaligen Zeit. Am interessantesten fand ich Viola, Emilys Zwillingsschwester. Viola geht nie ohne Schleier aus dem Haus – wurde sie einst mit einer Lippenspalte geboren und schämt sich nun für die Narbe von der Nase zur Oberlippe. Viola nimmt einen Job bei einem kriegsinvaliden Major in der Nachbarschaft an, der aufgrund einer Verletzung das Augenlicht auf einer Seite verloren hat und liest ihm täglich vor. Doch bald schon sind Jack und Viola mehr als nur Geschäftspartner...

    Gut gefallen haben mir die Gäste der Summers, ihre Eigenheiten und oftmals verschrobenen Spleens. Das machte das Ganze so spannend und natürlich. Erstaunt hat mich die Tatsache, dass die Gäste von Sea View mehr bekommen als Kost und Logis – nein, im Laufe der Geschichte werden sie nahezu Teil der Familie.

    Der christliche Aspekt der Geschichte ist sehr dezent in den Roman eingewoben und beschäftigt sich vornehmlich damit, dass ein jeder genau so richtig ist, wie Gott ihn geschaffen hat. Dabei kommt vor allem zum Tragen, dass Äußerlichkeiten nebensächlich sind, innere Werte zählen und Neuanfänge immer möglich sind.

    Insgesamt hat mir dieser erste Band sehr gut gefallen, ich wurde prima und kurzweilig unterhalten und hätte gerne immer weiter und weiter gelesen. Zum Glück ist dieser Band der Auftakt in eine ganze Reihe um die Sea View-Schwestern – ich freue mich schon heute auf die Fortsetzung.

    Eine absolute Leseempfehlung fernab von Action und Drama, dafür mit umso mehr Herz und Gefühl!
    Der Wind flüstert von Freiheit Jody Hedlund
    Der Wind flüstert von Freiheit (Buch)
    13.03.2024

    Mitreißender Western mit Gefühl und christlicher Botschaft. Absolute Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    Colorado, 1867. Savannah Marshall ist auf der Flucht: die Tochter eines reichen Rinderbarons soll dessen Geschäftsführer heiraten, um der Familie aus finanziellen Nöten zu verhelfen, Dabei wünscht sich Savannah nur eines: Tierärztin zu sein. Im Colorado Territory trifft sie auf Brody McQuaid, der sich für wilde Mustangs einsetzt, die er zu Reitpferden trainiert. Brody leidet unter einem Kriegstrauma und der Kontakt zu Savannah lässt ihn langsam aus seinem Schneckenhaus herauskommen. Doch eines Tages tauchen Savannahs Vater und Ex-Verlobter auf und nicht nur Savannahs Freiheit ist in Gefahr...


    Persönlicher Eindruck:

    Im dritten Teil ihrer Neuanfang in Colorado-Reihe widmet sich Autorin Hedlund dem dritten der McQuaid-Brüder. Brody ist körperlich wie psychisch gezeichnet vom Bürgerkrieg, in dem er auf Seiten der Union kämpfte. Er ist ein Hitzkopf, der sich gerne prügelt und sich selbst geißelt für das, was er im Krieg erlebt hat – erst der Kontakt und die Zusammenarbeit mit der jungen Tierärztin Savannah und die Liebe zu seiner kleinen Nichte Flora fördern sein wahres Ich zu Tage. Brody kümmert sich zudem um eine Herde wilder Mustangs, denen andere Viehzüchter nach dem Leben trachten.

    Savannah ist aus gutem Hause, ihr Vater hat eine große Ranch und vor dem Krieg eine Plantage in Georgia. Für seine Tochter ist eine Ehe mit einem Geschäftspartner arrangiert, doch Savannah will frei sein und selbst über ihr Leben entscheiden. Sie hat eine Gabe, sich fürsorglich um Mensch und Tier zu kümmern und als Tierärztin hofft sie, von den Menschen in einem Männerberuf akzeptiert zu werden.

    Der Roman erzählt von Schicksalsschlägen, Kriegstrauma, Selbsthass und Schuld, aber auch von Neuanfang, Liebe und Vergebung. Und nicht zuletzt von der starken Anziehung, die schon bald zwischen Brody und Savannah knistert. Dabei erstaunt, dass die Autorin in ihrem christlichen Roman sehr viel Augenmerk auf die körperliche Anziehung zwischen den beiden legt – ist diese doch stark und durchaus erotisch (wenn auch relativ harmlos) für den Leser zu spüren. Natürlich läuft nicht alles glatt und mit dem Eintreffen von Chandler, Savannahs Ex-Verlobtem kommt im letzten Drittel noch einmal richtig Spannung auf in dieser mitreißenden Westerngeschichte, die ihresgleichen sucht.

    Die Landschaft, das Setting und das Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert und das Westernflair fängt Jody Hedlund auf jeder einzelnen Seite wunderbar ein, man hat als Leser und Freund des klassischen Western sofort Kopfkino und sieht die wilden Mustangherden vor dem inneren Auge über die Prärie galoppieren. Der Roman lässt sich solo gut verstehen, ist aber Teil einer insgesamt fünfbändigen Reihe.

    Der christliche Aspekt ist angenehm dezent in die Geschichte eingewoben und befasst sich mit Themen wie Schuld und Vergebung, Nächstenliebe und der Bewahrung der Schöpfung.

    Mich hat das Buch durchweg begeistert, ich bin auch schon gespannt, wie die Reihe weiter geht. Eine absolute Empfehlung für alle, die Westerngeschichten lieben und Romane mit Tiefgang zu schätzen wissen!
    Der längste Sommer ihres Lebens Amelie Fried
    Der längste Sommer ihres Lebens (Buch)
    13.03.2024

    Aufwühlende, emotional packende und authentische Familiengeschichte

    Buchinhalt:

    Claudia, Inhaberin eines renommierten Autohauses, steht mitten im Wahlkampf für das Amt des Bürgermeisters. Als ihre Tochter Anouk sich in einer radikalen Klimaaktivistengruppe engagiert und bei einem Protest verhaftet wird, steht Claudias berufliche, politische und private Existenz auf der Kippe. Claudia, ihr Mann Martin und ihre Mutter Marianne werden zu unberechenbaren Gegnern – so lange, bis Anouks Klimaschutzambitionen sie schließlich in Lebensgefahr bringen....


    Persönlicher Eindruck:

    Emotional aufwühlend und authentisch erzählt Autorin Fried in Der längste Sommer ihres Lebens die Geschichte von drei eigenwilligen Frauen: Mutter Claudia (die Firmenchefin), Großmutter Marianne (die Matriarchin) und Tochter Anouk (die rebellische Klimaaktivistin). Es ist ein Gegenwartsroman, der so oder so ähnlich überall in Deutschland spielen könnte: gerade das macht die Geschichte so spannend. Im Grunde eine Allerweltsgeschichte und dennoch ein Spiegel des heutigen Zeitgeistes.

    Der Schauplatz ist eine süddeutsche Kleinstadt, der Plot bewegt sich zwischen drei wesentlichen Punkten. Zum einen das Autohaus der Familie, das schon seit 110 Jahren besteht, Mittelpunkt des Familienlebens und tragende Existenz dreier Generationen, zweitens das Amt des Bürgermeisters, für das Mutter Claudia kandidiert und zum dritten die radikale Klimaschutzgruppe „Fünf nach zwölf“, in deren Fängen sich Tochter Anouk alsbald wiederfindet.

    Die Figuren hatten für mich zunächst gar kein Identifikationspotential, mit all ihren Problemen, Verflechtungen und Intrigen – dennoch konnte ich das Buch nur schwer wieder beiseite legen und haben es in zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Amelie Fried versteht es vortrefflich, ihre Leser zu fesseln und an der Entwicklung der Figuren teilhaben zu lassen.

    Es geht um Existenzkrisen, Ehekrisen, politische Krisen, Klimakrisen. Anouks unüberlegtes Handeln hat Auswirkungen auf alle Familienmitglieder, auf die Existenz des Autohauses und auch auf die Kandidatur der Mutter. Als „Klimakleber“ nimmt Anouk keine Rücksicht auf andere, nicht mal auf sich selbst. Dabei zeigt sich im Laufe der Handlung sehr bildhaft, dass Anouks Gruppe nahezu sektenartige Züge aufweist und das Mädchen in ihrem Fanatismus immer mehr vom Elternhaus entfremdet.

    Ein Satz im Roman trifft den Sachverhalt ziemlich genau: Letztendlich ist jeder für sein Tun selbst verantwortlich. Dennoch sollte ein erwachsener Mensch auch in der Lage sein, die Auswirkungen seines Tuns auf Andere auszuloten. Zu guter Letzt muss es hier – wie auch oft im wahren Leben – erst zu einer Beinahe-Katastrophe kommen, damit Konfliktparteien wieder zueinander finden.

    Insgesamt hat mich die Geschichte wirklich sehr mitgerissen. Sie hat auch zu mancher Diskussion Anstoß gegeben und auch wenn ich mit vielen Entscheidungen der handelnden Personen überhaupt nicht übereinstimme, so kann ich diesen Roman wirklich wärmstens weiter empfehlen.

    Eine emotional mitreißende Geschichte, bis zum Schluss!
    Töchter des Aufbruchs Marie Pierre
    Töchter des Aufbruchs (Buch)
    09.03.2024

    Über 400 Seiten gähnende Langeweile - was für eine Enttäuschung!

    Buchinhalt:

    Elsass-Lothringen zur Kaiserzeit: Die Französin Pauline Martin betreibt im beschaulichen Diedenhofen an der Mosel ein Pensionat für höhere Töchter, in dem sie selbst als Lehrerin tätig ist. Paulines Konzept hierbei ist die Reformpädagogik, doch sie eckt damit mehr als einmal an und hat es schwer, sich den Konventionen der Kaiserzeit anzupassen. Zudem sorgt ihre neueste Schülerin Suzette für Wirbel: das Mädchen trifft sich immer wieder heimlich mit einem Offizier der preußischen Armee und kommt einmal sogar sturzbetrunken nach Hause. Immer mehr gerät das Pensionat in der öffentlichen Meinung in Verruf – und dann ist da noch Vincent, der neue Gärtner, der ebenfalls ein Geheimnis zu verbergen scheint....



    Persönlicher Eindruck:

    Töchter des Aufbruchs ist der erste Teil einer Trilogie, die sich mit einem Mädchenpensionat für Töchter aus besserem Hause befasst, welches in einem kleinen Moselstädtchen beheimatet ist. Wir schreiben das Jahr 1910, die strengen Konventionen der Kaiserzeit sind im Alltag deutlich spürbar, ebenso die Ressentiments zwischen Deutschen und Franzosen. Mittendrin versucht eine junge französische Lehrerin ihre Schützlinge zu eigenständig denkenden, starken Frauen zu erziehen, die bereit sein sollen für eine Zeit des Aufbruchs.

    So weit so gut – das klingt alles sehr vielversprechend, dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Leider konnte der Roman diese überhaupt nicht erfüllen.

    Die ganze Handlung überschattet eine gähnende Langeweile, die sich von Seite zu Seite zieht und kontinuiertich steigert. So hätte sich der Spannungsbogen gestalten sollen – leider war ein solcher zumindest für meinen Geschmack überhaupt nicht vorhanden.

    Die Autorin beschreibt das Setting und die Schauplätze durchaus bildhaft, weist im Anhang eine fundiert recherchierte Hintergrundmaterie auf und kennt sich zweifelsohne aus in der Zeit, in der ihre Geschichte spielt. Allerdings verzettelt sie sich durchgehend in nichtigen Details, anstatt die Handlung an sich voranzubringen und einen spannenden Plot zu entwickeln. Sie beschreibt nahezu jeden Schmetterling auf den Blumen am Wegesrand, jedes Astloch im Holz und jede Tasse Tee, die die Figuren trinken in solcher Ausführlichkeit, dass die Haupthandlung Stück für Stück auf der Strecke bleibt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Figuren – seien es nun Hauptfigur Pauline oder auch die Nebencharaktere – irgend eine Art der Entwicklung durchmachen. Die meisten Personen blieben durchweg blass und nichtssagend.

    Dafür, dass die Reihe auf drei Bände aufgeteilt ist, wirkt die Geschichte für mich an vielen Stellen künstlich aufgebläht. Möglicherweise hätte es dem Pensionat an der Mosel besser getan, man hätte alles gestraffter erzählt und sich nur auf einen Band beschränkt, um zumindest ein Miminum an Spannung zu erzeugen.

    Ich muss zugeben, dass mich Band 2 und 3 nicht mehr interessieren. Wenn ich die Geschichte mit anderen Reihen des historischen Genres vergleiche, kann ich nur ernüchtert feststellen: das können andere bedeutend besser. Mag sein, dass ich verwöhnt bin, da ich sehr viel lese – dennoch erwarte ich als Leser, dass mir ein Roman den Grund dafür gibt, weiterlesen zu wollen. Diesen hatte ich hier leider gar nicht.

    Eine Leseempfehlung kann ich daher nicht aussprechen.
    76 bis 100 von 693 Rezensionen
    1 2 3
    4
    5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Barrierefreiheitserklärung
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt