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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    642 Rezensionen
    Der Bojenmann

    Kester Schlenz
    Der Bojenmann (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.03.2023

    Chris Carter meets Klaus-Peter Wolf – ein spannender Auftakt für eine neue Reihe

    „Wir haben es also wohl mit einer Mordserie und einem durchgeknallten Killer mit künstlerischen Ambitionen und großem Mitteilungsdrang zu tun.“ (S. 133)

    Meine Meinung:
    Direkt vor der Strandperle am Elbstrand in Hamburg ersetzt ein Unbekannter bei Nacht und Nebel eine bekannte Statue durch eine fachmännisch plastinierte Leiche. Kein Wunder, dass das das hanseatische Understatement durcheinander und die Hamburger Polizei um Hauptkommissar Thies Knudsen ordentlich auf Trapp bringt!

    Wow - der Fall erinnert schon an die harten Thriller von US-Bestsellerautor Chris Carter. Doch wo Hunter & Garcia es stets mit bierernster Professionalität und höchsten Bedenken angehen (und wirklich sehr viel Blut vorkommt!), nehmen sich Thies Knudsen & Dörte „Harry“ Eichhorn sich des Falls erstmal mit nordischer Gelassenheit an. Mit seinem selbsternannten „Gag-Tourette“ lockert Knudsen dabei auch nervenaufreibende Szenen auf. Dass er durchaus immer mal wieder übers Ziel hinausschießt, macht ihn nur menschlicher, auch wenn seine toughe und unterkühlt-sympathische Kollegin Dörte „Harry“ Eichhorn mal wieder genervt die Augen verdreht.
    Nicht nur die Art der Taten, sondern auch der Fortschritt des Falls erinnern an den Meister der blutig-harten Thriller Carter. Dies hier ist kein who-dun-it-Krimi, sondern eher eine Schnitzeljagd nach einem psychopathischen Killer. In akribischen, manchmal etwas ratlos erscheinenden Ermittlungen robbt sich das Team um Knudsen & Eichhorn Stück für Stück voran. Das hätte in diesem Fall durchaus das Potenzial gehabt, dröge und langatmig zu werden, wenn die beiden Autoren nicht den wunderbaren Sidekick Oke Andersen, genannt „La Lotse“, mit ins Spiel gebracht hätten, den nicht-heimlichen Star dieser neuen Reihe. Mit viel Philosophie und „out oft he box“-Denken ist er es, der seinen Freund Knudsen immer wieder auf die richtige Spur lenkt und für jede Menge Hamburger Lokal-Kolorit sorgt. Als selbsternannter und damit selbst zufriedener „Digital-Depp“ gibt er sich seiner zunehmenden „Rentner-Radikalisierung“ hin und übt immer wieder fundierte Kritik an den Schattenseiten der Globalisierung und der menschenverachtenden modernen Seefahrt. Doch seine größte Sorge gilt dem Klimaschutz („…und mit dem Rest ließ sich noch immer ein Klimaleugner wie Trump teern und Federn – und endlich zum Teufel jagen“). Man merkt den Autoren an, wie wichtig ihnen diese Themen sind – und das gefällt mir persönlich sehr gut und grenzt diesen Krimi durch die Fundiertheit der Argumente von anderen Werken der Trivialliteratur ein gutes Stück weit ab.

    Auch wenn der Spannungslevel zwischendurch stellenweise mal einen kleinen Durchhänger hatte, hat das Zusammenspiel der drei Hauptcharaktere, die wie aus einem Guss wirkende und intelligente Schreibweise (ich persönlich mag es, wenn ich über mir noch neue Begriffe wie „somnambul“, „defätistisch“ oder „Hagestolz“ stolpere) sowie der immer wieder aufblitzende Humor („Die sind katholisch, also leidensfähig und pflegeleicht“ - S. 63) diesen Krimi für mich zu einer sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Lektüre gemacht.

    FAZIT:
    Ein starker und sehr vielversprechender Auftakt – ich freue mich auf die Folgebände!
    Meine gesündesten 15-Minuten-Rezepte

    Franziska Rubin
    Meine gesündesten 15-Minuten-Rezepte (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.03.2023

    Gesund, lecker und schnell – mit diesem Kochbuch gelingt das!

    „Die richtige Wahl bei Zutaten und Zubereitung kann uns sogar genesen lassen. Immer besser verstehen wir, wie viele Erkrankungen auch mit der Ernährung zusammenhängen.“ (S. 7)

    Meine Meinung:
    Dr. Franziska Rubin ist Fernsehmoderatorin, Medizinjournalistin, Ärztin und Autorin diverser Gesundheitsratgeber. Mit ihrem neusten Kochbuch will Sie uns zeigen, dass eine gesunde Ernährung auch lecker sein kann und nicht viel mehr Zeit benötigt als die Zubereitung von „Schweinebraten & Co.“.
    Das Buch startet mit einem rund 50seitigen „Theorieteil“, in dem uns die Autorin leicht verständlich einige interessante „Basics“ zum Thema gesunde Ernährung präsentiert. Obwohl ich mich schon länger mit diesem Thema befasse, waren mit einige der präsentierten Fakten tatsächlich noch neu (z.B. dass Fett umso fester ist, je mehr gesättigte Fettsäuren es enthält oder dass wir nur etwa 5 g Jod benötigen – verteilt auf das gesamte Leben!). Neben vielen interessanten Facts gibt es hier aber auch schon einige nützliche Tipps, die die eigenen Ernährungsgewohnheiten recht schnell und unkompliziert verbessern können, wie etwa die „Golden Milk“, die „Fünf Tricks gegen die Verführung“ oder auch die essenzielle Information, dass abgekühlte Kartoffeln, Nudeln und Reis weniger Kalorien und dafür mehr Ballaststoffe enthalten als im frisch gekochten Zustand!
    Herzstück des „Theorieteils“ sind aber kurze Ausführungen zu dreizehn verschiedenen weit verbreiteten Beschwerdefeldern (Zivilisationskrankheiten) und welche Nahrungsmittel hier für Besserung sorgen können.
    Dies ist auch die perfekte Überleitung zum umfang- und abwechslungsreichen Rezeptteil, denn bei allen Rezepten ist angegeben, bei welchen Beschwerden diese jeweils hilfreich sind.
    Schon beim ersten Durchblättern des Rezeptteils habe ich viele Post-it´s im Buch verteilt, um die Rezepte später selbst auszuprobieren. Es ist eine bunte Mischung für alle Mahlzeiten und alle Gelegenheiten und wirklich ein guter Beweis dafür, dass gesunde Ernährung auch gut schmecken kann!
    Das kann ich inzwischen auch bestätigen, nachdem ich einige Rezepte selbst ausprobiert habe. Selbst den Kids hat es geschmeckt! Nur mit den versprochenen 15 Minuten Zubereitungszeit bin ich nicht ausgekommen. Hier bedient sich die Autorin der Rezepte (dies ist übrigens Bettina Matthaei und nicht Dr. Franziska Rubin selbst) des „Tricks“, dass alle Rezepte für zwei Personen ausgelegt sind. Logisch, dass man dann bei vier Personen mit der Zeit nicht mehr auskommt. Aber dennoch blieben bei uns die Zubereitungszeiten unter 45 Minuten, was für mich noch immer eine mehr als akzeptable Zeit für ein gesundes, frisch gekochtes Essen für die Familie ist!

    FAZIT:
    Eine sehr gelungene Kombination aus Kompakt-Ratgeber und tollen Rezepten!
    Wolfskinder

    Vera Buck
    Wolfskinder (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.03.2023

    Der Berg des Schweigens – ein super Thriller-Debut!

    „Mein Atem bildet feine Gespenster in der Luft, während die Sonne näher kriecht. Sie leckt bereits am Faunfelsen, als wäre sie selbst der Teufel mit der langen Zunge.“ (S. 16)

    Meine Meinung:
    Zehn Jahre nachdem ihre beste Freundin Juli in den wilden Wäldern um den Faunfelsen spurlos verschwunden ist, kehrt Smilla an den Ort des Geschehens zurück. Noch immer macht sie sich Vorwürfe, noch immer hat sie die Hoffnung nicht aufgegeben, das Rätsel um Julis Verschwinden zu lösen. Und inzwischen hat sie herausgefunden, dass in den letzten Jahren zahlreiche Frauen in dieser schwer zugänglichen Bergregion verschwunden sind…
    Bereits von Beginn an besticht dieser Thriller durch seine extrem intensive und düstere Atmosphäre. Hauptschauplatz ist die von der Zivilisation abgeschiedene Siedlung Jakobsleiter. Ein Ort, an dem die Uhren noch anders gehen, das Leben vom Rhythmus der Natur vorgegeben wird. Eine kleine, einsame Enklave, mitten in den unzugänglichen Wäldern der umgebenden Dreitausender. Schweigen ist hier das höchste Gut und alles, was mit der modernen Gesellschaft zu tun hat, wird verteufelt.
    Ausgehend vom Story-Nukleus der verschwundenen Frauen erzählt Vera Buck ihre Geschichte aus sechs verschiedenen Perspektiven. Sehr kurze Kapitel mit stetigem Perspektivwechsel sorgen für ein hohes Tempo und auch zwischendrin immer wieder für kleine Cliff-Hanger. Schnell wird klar, dass hier viele Personen Geheimnisse haben und die Mauer aus Schweigen kaum zu brechen ist. Das sorgt für eine unglaubliche Spannung und ein tiefsitzendes Misstrauen gegenüber nahezu allen Figuren dieses Thrillers. Nur Stück für Stück tauchen einzelne Indizien auf, doch erst zum Schluss fügen sich alle Teile zu einem passenden, schockierenden Bild zusammen.
    Diese Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite wahnsinnig gefesselt, ganz tief in die Geschehnisse und die unwirtliche Bergwelt eintauchen lassen und immer wieder überrascht. Nur mit einem zentralen Verdacht habe ich am Ende richtig gelegen, was mir persönlich ein kleines Bisschen zu offensichtlich war. Aber das ist wirklich nur ein klitzekleiner Abzug in der B-Note, denn mit diesem beeindruckenden Thriller-Debut hat sich Autorin Vera Buck von Null auf Hundert in die Top-Riege der deutschen Thrillerautor*innen katapultiert!

    FAZIT:
    Ein wahnsinnig starkes Thriller-Debut voller überraschender Twists und mit einer unglaublich packenden Atmosphäre
    Loki 1: Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)

    Louie Stowell
    Loki 1: Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.03.2023

    Göttlicher Spaß mit Lach-Garantie

    „Gewissen, verschwinde gefälligst! Ich hör´ Dir nicht zu!“

    Unsere Meinung:
    Loki, der nordische Gott des Schabernacks, hat mal wieder Mist gebaut – also zumindest in den Augen der anderen Walhalla-Bewohner (er selbst fand die Aktion ziemlich gelungen!). Zur Strafe schickt Odin ihn auf die Erde, wo er einen Monat Zeit hat zu beweisen, dass doch etwas Gutes in ihm steckt. Von einem Anfangs-Tugend-Score -3.000 gilt es nun, sich auf +3.000 hochzuarbeiten. Das ist für einen wie Loki allerdings alles andere als einfach, vor allem, wenn sich der Tugend-Score zwischendurch auf minus unendlich verschlechtert…

    Loki als klapperdürrer Schüler auf Besserungstour in einer irdischen Schule… das war ja klar, dass es hier jede Menge skurrile Situationen und zielgerichtete Attacken auf unsere Lachmuskeln gibt! Und wir wurden ab-so-lut nicht enttäuscht! Was haben wir hier gegiggelt, gelacht und gebrüllt! Natürlich schlittert Loki hier zielgenau von einem Fettnäpfchen ins nächste und glänzt dabei immer wieder mit – sagen wir mal: – kontraproduktiven Ideen und coolen Sprüchen. Aber nicht nur Loki himself sorgt hier für Lachtränen, sondern auch seine göttlichen Side-Kicks wie „Zwillingsbruder“ Thor, der hier die Rolle des etwas dämlichen Schönlings aufgestempelt bekommt, und Heimdall, der voll und ganz in seiner neuen „Vaterrolle“ aufgeht, Erziehungsratgeber wälzt und sogar „Quality Time“ mit Loki verbringen will. Ein absoluter Spaß, von der ersten bis zur letzten Seite!

    Bei all dem Spaß blitzt doch aber auch immer wieder eine Portion Tiefgang durch, wenn Loki in seiner manchmal naiv anmutenden Art uns Menschen den Spiegel vorhält. So sind Klimawandel und Umweltschutz nur einige Themen, auf die uns der nordische Gott des Spotts aufmerksam macht. Gut gemacht, Loki!

    Zur Hörbuchproduktion:
    Hörbuchsprecher Stefan Kaminski hat uns voll und ganz begeistert. Wo die Buchvorlage schon absolut witzig ist, legt er noch mal eine Schippe drauf und hat uns damit immer wieder zu heftigen Giggel-Attacken und explosionsartigen Lachsalven verholfen. Wie er mit seiner Stimme spielt und den Charakteren Einzigartigkeit verleiht ist absolut beeindruckend und manchmal beschleicht einen geradezu das Gefühl, dass sich hier nicht ein einzelner Sprecher austobt, sondern heimlich ein ganzes Ensemble auftritt. Unser absolutes Tränen-Lach-Highlight war die intonierte Verkörperung von Loki als Stubenfliege. *G*R*O*S*S*A*R*T*I*G*! Vollkommen zurecht gilt Stefan Kaminski als „Meister des Stimm-Morphings“. Mit diesem Hörbuch hat er sich problemlos und flinkzüngig in die Riege unserer Lieblingssprecher*innen gespielt. Vielen Dank!

    FAZIT:
    *WARNUNG!* Hier drohen hartnäckige Lachmuskelkrämpfe!
    Dungeons & Dragons. Dungeon Academy - Allein unter Monstern

    Madeleine Roux
    Dungeons & Dragons. Dungeon Academy - Allein unter Monstern (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.02.2023

    Die wagemutigen Legenden und Heldentaten des Danger Clubs

    „Wir befolgen keine widerlichen Menschen-Elfen-Zwergen-Gebräuche“ (Snabla, S. 83)

    Meine Meinung:
    Die guten, alten Pen & Paper-Rollenspiele von DSA und D&D – das waren noch Zeiten! Und nun lässt US-Autorin Madeleine Roux auch jüngere Leser*innen in die phantastischen, klassischen RPG-Welten eintauchen. Klassisch? Nein, nicht ganz! Denn zum einen ist dies ein Roman und kein RPG oder Spielbuch, und zum anderen rückt die Autorin eine ganz andere Gruppe in den Vordergrund: die Monster! Denn auch diese müssen die Schulbank drücken, um in der Dungeon Academy (DA) zu lernen, wie sie ihre Rolle in einem düsteren Verlies standesgemäß ausfüllen und sich dabei am besten vor den gefährlichen und hinterlistigen Menschen-Helden schützen können! Protagonistin Zellidora „Zelli“ Sturmrausch ist die einzige Schülerin der DA, die eine gefürchtete Minotaurin ist. Oder zumindest sieht sie wie eine Minotaurin aus, denn in Wahrheit ist sie ein Mensch, der einzige Mensch an der DA wohlgemerkt…

    Ein rundum tolles Abenteuer findet sich hier zwischen den Buchdeckeln und nimmt einen bereits nach den ersten Seiten voll und ganz gefangen. Es ist wahnsinnig erfrischend zu lesen, wie Madeleine Roux den klassischen „RPG-Spieß“ umdreht und uns eine kleine „Monster-Truppe“ präsentiert, die man einfach nur gern haben kann. Egal ob Hugo, den vegetarischen und herzensguten, Eulenbären, den lispelnden & mutigen Kobold Snabla, das witzige Mimik Bauble, das sich nur in harmlose, aber oft sehr nützliche Gegenstände verwandeln kann, oder auch den kleinen Flimmerhund-Welpen Blitz – zusammen mit der toughen Zelli stolpern sie unverhofft in eine gefährliche Quest, die sie – natürlich! – in ein Dungeon führt!

    Spannend, humorvoll und immer wieder überraschend fliegen die Seiten beim Lesen dahin und man versinkt tief in diesem phantastischen Abenteuer. Dazu gesellen sich noch die zahlreichen teil-colorierten Illustrationen von Tim Probert, die wirklich cool sind und das Abenteuerfeeling noch vergrößern! Natürlich darf am Ende ein actionreicher und gefahrvoller Endkampf nicht fehlen. So gibt es hier ein tolles, rundes Abenteuer zu erlesen, das ich nur wärmstens empfehlen kann!

    FAZIT:
    Tolle, humorvolle und spannende Fantasy, die zeigt, dass auch „Monster“ wahre Helden sein können!
    Mitternachtskatzen, Band 3 - Der König der Federträger

    Barbara Laban
    Mitternachtskatzen, Band 3 - Der König der Federträger (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    24.02.2023

    Auf der Suche nach dem Halsband von Morar – ein spannendes Abenteuer!

    Unsere Meinung:
    Schon Band 1 hatte uns begeistert und nun haben wir Band 3 in die Finger bekommen, ohne Band 2 vorher gelesen zu haben. Das war aber auch gar nicht schlimm, denn zu Beginn erfahren wir, welche wichtigen Ereignisse sich zuvor begeben haben. Das hat Autorin Barbara Laban wirklich prima gemacht!
    So sind wir auch ruck-zuck wieder mitten drin im felidae´schen London, wo die Bedrohung, die vom bösen schottischen Katzenkönig Fergus ausgeht, immer greifbarer wird. Aber Nova, Henry & Co. wären keine echten Felidix, wenn sie sich dieser Herausforderung nicht stellen würden. Und dann ist da ja auch noch Novas Vater, der unschuldig im Docklands Gefängnis sitzt, was Nova schnellstens ändern möchte…

    Wieder einmal schnellt die Spannung schon früh in die Höhe und die temporeiche Suche nach verschwundenen Artefakten sorgt dafür, dass die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln weiß. Neben vielen coolen Schauplätzen in London beschert uns die Autorin in Band drei auch neue, facettenreiche Charaktere (sowohl auf zwei Beinen als auch auf vier Pfoten), spannungsgeladene Momente, überraschende Wendungen und einmal mehr tolle Ideen rund um die Katze-Mensch-Beziehung, wie etwa eine ganz besondere Kraft der Felidix oder auch die witzige Idee der „wilden Katzenmalerei“, bei der wir tatsächlich den Banksy der Katzenwelt kennenlernen dürfen!
    Sowohl Katzenfreunde als auch Liebhaber von temporeichen Abenteuergeschichten werden mit den Mitternachtskatzen ihre Freude haben. Und wer sogar beides mag. Umso besser!

    p.s.: Am Ende gibt es eine tolle Charakterliste mit den wichtigsten samtpfotigen Protagonisten – eine super Idee!

    FAZIT:
    Ein temporeiches und spannendes Abenteuer für alle Liebhaber von Katzen und / oder Abenteuergeschichten.
    In blaukalter Tiefe

    Kristina Hauff
    In blaukalter Tiefe (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    20.02.2023

    Ein schicksalhafter Segeltörn auf der „Querelle“

    „Felsen, die meisten rund und glatt wie die Rücken von gestrandeten Walfischen, andere zerklüftet, samtblaue Buchten, gesprenkelt mit diesen kargen, hellbraunen Gesteinsbrocken. Die Schären. Eine einsame, unwirkliche Welt.“ (S. 8)

    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt an in der Bretagne, wo Caroline, die sich scheinbar ziel- und planlos durchs Leben treiben lässt, meint, einen Mann wiedererkannt zu haben. Einen ganz bestimmten Mann, der ihr anscheinend einmal etwas bedeutet hat. Aber dieser Mann ist tot… oder?
    Dann springt die Geschichte sechs Wochen in die Vergangenheit. Zwei Paare, die nur die berufliche Beziehung der beiden Männer verbindet, brechen auf zu einem gemeinsamen Segeltörn von Rügen nach Schweden. Fünf Menschen, zusammengepfercht auf engsten Raum, aufeinander angewiesen und in den Naturgewalten der Ostsee auch voneinander abhängig. Darunter mit Staranwalt Andreas Keppler und Skipper Eric Fauré zwei Alphamännchen, die um die Vorherrschaft an Bord buhlen.

    Sehr schnell hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen, denn von den ersten Seiten an wird klar, dass dieser Segeltörn unter keinem guten Stern steht und dass es zu einem Drama kommen wird. Durch die wechselnde Erzählweise aus der Perspektive der vier Passagiere lässt uns die Autorin tief ins Innere der Charaktere schauen, legt uns ihre Selbstzweifel und das Missverhältnis von Selbst- und Fremdbild schonungslos offen. Einige Geheimnisse stehen im Raum. Unzufriedenheit greift um sich, doch niemand wagt es, Probleme offen anzusprechen. So entspinnt sich eine ungesunde Wechselwirkung zwischen den Figuren und eine immer stärker vergiftete Atmosphäre an Bord. Statt zu einem Team zusammenzuwachsen, zerfällt die Gruppe immer mehr, und es wird beim Lesen immer klarer, dass sich die drohende Katastrophe kaum noch wird abwehren lassen. Dies alles wird von Autorin sehr eindrucksvoll und gekonnt beschrieben.
    Hierdurch besitzt diese Geschichte einen Sog, dem man sich nach wenigen Kapiteln kaum noch entziehen kann. Kristina Hauff findet einen gelungenen Spagat, gleichzeitig die Schönheit und Wildheit der Natur wortreich zu beschreiben und gleichzeitig ihre Charaktere Schritt für Schritt weiter auszuformen.

    Das war alles sehr spannend zu lesen, doch zunehmend hatte ich mit einem ganz persönlichen Problem zu kämpfen: die Charaktere wurden mir immer unsympathischer. Lediglich Tanja, die tapfer versucht hat, irgendwie mit dieser unheilvollen Situation klarzukommen, hat mir als Figur noch gefallen, während ich von den vier andern zunehmend genervt war. Andreas ist ein aalglatter Widerling und purer Egozentriker, Daniel hingegen agiert zumeist wie ein Rückgratloser Speichellecker. Skipper Eric bleibt das wortkarge Rätsel und Caroline, die sich als starke Persönlichkeit hätte entwickeln können, hat mich im Verlauf der Geschichte leider immer weiter enttäuscht. Spätestens als das katastrophale Vollversagen von Caroline und Daniel als Eltern in wenigen Nebensätzen thematisiert wurde, war es bei mir mit diesem beiden Figuren vollkommen aus. Und dann „feiert“ sich Carolin auch noch als „Managerin eines perfekten Haushalts mit Au-Pair, Putzhilfe und Gärtner“ (S.143). Ganz ehrlich, am meisten mitgefühlt habe ich in diesem Roman mit einer Figur, die gar nicht vorgekommen ist: Mit Caroline und Daniels Tochter.

    Egal wie gut ein Plot ist, wie gekonnt er erzählt wird, wenn ich zu keinem der Charaktere eine Art Beziehung aufbauen kann, bleibt am Ende ein schaler Geschmack bei mir haften, so wie auch nach diesem Buch. Wenn dann am Ende mal schnell noch ein „großes Geheimnis“ gelüftet wird, das irgendwie wirkungslos verpufft und gleichzeitig rosarote Träume im schonungslosen Licht des Alltags implodieren lässt, trägt das auch nicht zu einem besseren Lesegefühl bei. Sorry!

    FAZIT:
    Eine wirklich ganz wunderbare und lesenswerte Erzählweise, aber leider – für mich- absolut enttäuschende Charaktere.
    Ostfriesengier

    Klaus-Peter Wolf
    Ostfriesengier (MP3)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    10.02.2023

    Kurzweiliges Küstenkrimivergnügen mit konfusen Charakteren

    „Die Amtseinführung der neuen Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz ging gründlich schief. Was erstens daran lag, dass Rupert sie als Alice Schwarzer begrüßte und dann noch Wellers Handy während ihrer Grundsatzrede „Piraten Ahoi!“ spielte. Das alles hätte sie vielleicht noch professionell weggelächelt, aber dann explodierte draußen auf dem Parkplatz am Fischteichweg in Aurich Dirk Klatts Auto...“ (die ersten Zeilen)

    „Ein Buchregal ist wie der Fingerabdruck der Seele“

    Meine Meinung:
    Ich muss zugeben, dass ich bislang nur die Bücher des "Rupert undercover"-Spin-offs und ein paar Verfilmungen dieser Reihe kenne. Doch nun war es für mich endlich mal an der Zeit, mich dem literarischen "Original" zu widmen.
    Beim siebzehnten Fall für Ann Kathrin Klaasen fackelt Autor Klaus-Peter Wolf nicht lange und lässt es gleich auf den ersten Seiten richtig krachen – im wahrsten Sinne des Wortes! Man wird mit so vielen Infos, Geschehnissen und Eindrücken gefüttert, dass man sofort "mittendrin" ist. Daraus entwickeln sich in parallelen Handlungssträngen zwei Fälle, die hoch brisant und extrem emotional sind. Das Ermittlerteam um Ann Kathrin Klaasen zerfasert dabei immer mehr und das führt zu unautorisierten, ja teils halsbrecherischen Alleingängen der Küsten-Kripo. Oben drüber „schwimmt“ die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz, die vollkommen macht- und ideenlos ist und dabei noch in Selbstzweifeln versinkt. Kein Wunder, dass es hier also hoch her und in die Vollen geht. Von allen Seiten droht Gefahr und mit dramatischen Momenten geizt dieser Küstenkrimi wahrlich nicht. Dazu gesellt sich noch der immer wieder aufblitzende Humor, für den ja meist Rupert mit seinen skurrilen Aktionen (wie ein schief gelaufener Seitensprung) oder kruden Sprüchen zuständig ist (Rupert über einen Kollegen: „Der heißt zwar Hering, sieht aber mehr aus wie ein Schweiswal“). Dadurch habe ich mich von der ersten bis zur letzten Minute gut unterhalten gefühlt.
    Einen kleinen Abzug in der B-Note gibt es allerdings für die oftmals überhastet und unüberlegt wirkenden Handlungen der Ermittler, was mir stellenweise absolut unrealistisch erschien. Dazu gesellte sich noch ein durch-und-durch widerwärtiger Antagonist, ein größenwahnsinniger Psychopath mit schockierendem Frauenbild und mehr Glück als Verstand. Auch die Beziehungen zu seinen Opfern und deren Verhaltensweisen konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen – aber so etwas gibt es im echten Leben ja leider auch.

    Zum Sprecher:
    Wie gewohnt lässt es sich Klaus-Peter Wolf nicht nehmen, sein Werk selber zu vertonen. Mittlerweile hat er echt Übung und es macht mir Spaß, ihm zuzuhören. Natürlich ist er kein geschulter Schauspieler, was man an der ein oder anderen Stelle auch merkt, aber dafür trägt er sein Werk mit so viel Inbrunst und Originalität vor, dass er das mehr als wett macht.

    FAZIT:
    Ein rundes und fesselndes Hörvergnügen, wenn man mal von den wenig nachvollziehbaren Handlungen vieler Charaktere absieht.
    Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)

    Janelle McCurdy
    Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1) (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    08.02.2023

    Ein spannendes Abenteuer in faszinierendem Setting

    „Vorsicht, nimm dich bloß in Acht,
    der Finsterkönig schleicht durch die Nacht
    und hat schon so vielen Kindern den Tod gebracht.“ (S. 130)

    Meine Meinung:
    Eine Stadt nach der anderen wird im Königreich Lunis von der Finsternis übermannt und nur in Nubis haben die Menschen einen Weg gefunden, mit der Dunkelheit zu leben. Doch ein überraschender Angriff mysteriöser Gestalten bring das Leben aller in Gefahr und plötzlich liegt es an der jungen Mia McKenna, eine gefährliche Reise durch die die Albtraumebene anzutreten, um für Rettung zu sorgen…

    Ein spannender Auftakt und ein unglaublich atmosphärisches Setting sorgen von Beginn an für gute Leseunterhaltung, während die rätselhafte Geschichte Lunis´ und die mystischen Schattenwesen, die Umbra (eine tolle Idee!), neugierig darauf machen, welche Geheimnisse es hier zu entdecken gibt. Mit hohem (manchmal schon zu hohem) Tempo führt Janelle McCurdy ihre kleine Heldengruppe durch die dunklen Lande und das Abenteuer. So entfaltet dieses Buch durchaus einen Sog, dem man sich beim Lesen nur schwer entziehen kann. Man rätselt und fiebert mit, man staunt über immer wieder faszinierende Formen der Umbra und versucht, sich diese lebensfeindliche Welt bildlich vorzustellen. Nach rund 340 temporeichen Seiten mit einigen Überraschungen ergibt sich dann ein Ende, das mich das Buch zufrieden zuklappen und gleichzeitig auf eine Fortsetzung hoffen lässt, denn ein guter Grundstein ist hiermit gelegt.

    Für ein Erstlingswerk einer noch sehr jungen Autorin finde ich dieses Buch vollkommen solide und durch-und-durch respektabel! Man merkt aber auch, dass es an einigen Stellen noch „Luft nach oben“ gibt. Etwas genervt hat mich beispielsweise die oft überhastete Art Mias und ihre ständig wiederkehrenden „Schleimschnecken“-Beschimpfungen. Da gibt es doch bestimmt noch andere kreative Beleidigungen, oder? Und auch die von der Grundidee absolut faszinierende Welt der Albtraumebene ist noch deutlich ausbaubar. Hier hätte ich gerne mehr Beschreibungen, mehr Details und „ausschmückende Ideen“ gehabt – und sie hätte für meinen Geschmack noch düsterer, viel düsterer sein sollen. So verselbständigte sich in meinem Kopf die Vorstellung einer klassischen Fantasy-Welt und ich stolperte dann darüber, dass es in Lunis Jeansjacken und Sneaker, technische Telekommunikationsgeräte und futuristische Bauten aus Glas gibt. Das hat durchaus etwas gebraucht, bis ich das „zueinander bringen“ konnte. Zuletzt gab es noch zentrale Figuren, die für mich irgendwie nicht „greifbar“ geworden sind, allen voran die Königin Katiya, die total blass geblieben ist.
    Aber wie gesagt: es ist ein Debut – und da sehe ich bei der Autorin noch sehr viel spannendes Potenzial!

    FAZIT:
    Ein solides und respektables Erstlingswerk, das mich sehr gut unterhalten hat, aber auch noch Verbesserungspotenzial aufweist.
    Killick, J: Crater Lake: Schlaf NIEMALS ein (Crater Lake 1)

    Killick, J: Crater Lake: Schlaf NIEMALS ein (Crater Lake 1) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.02.2023

    Ein spannendes Abenteuer im Grusel-Camp mit viel Humor

    „Wenn ich das hier überlebe, dann weiß ich, wovon meine Albträume für den Rest meines Lebens handeln werden.“ (S. 126)

    Meine Meinung:
    Es sollte eigentlich eine coole Klassenfahrt in das nigelnagelneue Camp „Crater Lake“ werden. Wenn da nur nicht die oberfiese Lehrerin Miss Hoche (Muster-Stereotyp aller Albtraum-Lehrer), der irgendwie Zombie-artige Dale und das mysteriös-verwaiste Feriencamp wären… schnell wird klar: irgendetwas stimmt hier nicht. Und zwar so ganz und gar nicht!

    Wow, die Spannung schnellt schon auf den ersten Seiten mit dem Auftritt des blutüberströmten Dale steil nach oben, und bereits nach der ersten Nacht im Camp geht es ordentlich los mit dem Grusel, denn mysteriöse und zutiefst beunruhigende Dinge spielen sich in diesem Feriencamp mitten in der Wildnis ab. So sorgt die Story für durchgehenden Nervenkitzel mit wohldosiertem Gruseleffekt. Doch keine Sorge: durch die sympathischen, pfiffigen und toughen Prota-Kids, kombiniert mit jeder Menge Humor, ist dies Buch auch für junge Leser*innen ab 10 absolut zu empfehlen. Situationskomik, witzige Wortkreationen und coole Sprüche sorgen neben spitz überzeichneten Antagonisten stets dafür, dass der Grusel-Effekt nicht überhandnimmt und man die wohlige Anspannung beim Lesen zwischendurch immer wieder weglachen kann. Da hat Jennifer Killick mit sicherem Händchen die absolut perfekte Balance gefunden!

    FAZIT:
    Wahnsinnig spannend, von der ersten bis zur letzten Seite – gewürzt mit viel Humor und coolen Sprüchen!
    Schnell mal vegan

    Katharina Seiser
    Schnell mal vegan (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.02.2023

    Abwechslungsreich, schmackhaft und schnell

    „Ich bin aber überzeugt, dass frisch zubereitete, möglichst abwechslungsreiche Küche aus überwiegend pflanzlichen Zutaten der Schlüssel zu fast allem ist: zum Klimaschutz und zum Tierwohl sowieso, auch zur Welternährung, Ressourcenverteilung und zum Wohlbefinden. Das ist längst alles wissenschaftlich erwiesen.“ (S. 7)
    „In diesem Buch finden Sie (…) rund 80 schnell gemachte, meist ganz einfache, rein pflanzliche Rezepte, auf die sie sich verlassen können. Sie stammen aus über 25 Ländern.“ (S. 9)

    Meine Meinung:
    Das Kochbuch verspricht „echten Geschmack ohne Ersatzprodukte“ und ist nach Jahreszeiten aufgebaut, so dass der Saisonalität der Zutaten Rechnung getragen wird. Ein Saisonkalender hätte das Thema aber noch abgerundet.
    Den Rezepten vorangestellt ist eine kleine Warenkunde, die einen guten Überblick, aber wenig neue Erkenntnisse beinhaltet, wenn man sich mit dem Thema frische Zutaten schon beschäftigt hat. Für Neulinge ist dies aber ein wirklich gelungener, kurzer Abriss dazu!
    Sehr gut gefällt mir die Internationalität der Rezeptauswahl (und dass die jeweilige Herkunft bei den Rezepten vermerkt ist). Hierdurch ergibt sich eine große Vielfalt, bei der sicherlich auch nicht-Veganer (wie ich) neue Lieblingsrezepte entdecken werden. Überrascht hat mich dabei, dass die Autorin selbst weder Vegetarierin noch Veganerin ist.
    Einige der Rezepte sind in ihrer Grundform schon eher „Klassiker“, werden hier aber durch spannende wie schmackhafte Variationen ordentlich aufgepeppt, wie z.B. der Bohnensalat durch die Chili-Flocken oder die Rote Linsensuppe durch das Paprika-Minzöl (das sich übrigens auch super für Salate eignet!).
    Neben der tollen Rezeptauswahl gefallen mir an diesem Kochbuch die gut strukturierten und leicht verständlichen Zubereitungsanweisungen, die zu den meisten Rezepten vorhandenen nützlichen Tipps und / oder Varianten und die tatsächlich – bei den von mir bislang ausprobierten Rezepten – übersichtlichen Zubereitungszeiten, die eine schnelle und gesunde Familienküche fördern. Apropos Familienküche: selbst den Kids haben die bislang ausprobierten Gerichte geschmeckt. Was will man mehr?

    FAZIT:
    Für unsere Familienküche eine echte Bereicherung – vielen Dank!
    Wer die Hölle kennt

    Leigh Bardugo
    Wer die Hölle kennt (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.01.2023

    Die Wanderin des Rades – ein fesselnder zweiter Band

    „Aber so sah echte Magie nun mal aus – unsittlich, dekadent, pervers. Willkommen in Yale. Sir, yes, Sir.“ (S. 42)

    Meine Meinung:
    Ganz ehrlich: mir war nicht bewusst, dass es sich bei diesem Buch um einen zweiten Band (zu „Das neunte Haus“) handelt. Entsprechend schwer habe ich mich damit getan, in diese magische Campus-Welt und die Story hineinzufinden. Gut, das war absolut mein Fehler, aber Leigh Bardugo hat es mir auch nicht gerade leicht gemacht… (das schaffen andere Autor*innen durchaus besser).
    Doch als ich wacker die ersten rund 150 Seiten hinter mich gebracht hatte, ich die wichtigen Charaktere einordnen und das intelligente wie faszinierende Grundkonstrukt dieser Story einigermaßen überblicken konnte, hat mich das Buch immer mehr in seinen Bann gezogen. Protagonistin Galaxy „Alex“ Stern hat mehr Schatten als Licht, erinnerte mich in ihrer Arte und Geschichte an Mia Corvere aus Jay Kristoff´s genialer Nevernight-Reihe, und war mir von Beginn an sympathisch. Dazu ein paar echt coole Side-Kicks – allen voran die multigeniale Pamela „Pammie“ Dawes – und der Roadtrip to Hell konnte starten.
    Gebannt folgte ich diesem Abenteuer bis zum dramatischen, überraschenden und actionreichen Finale, das sich eine kleine Hintertür offenlässt, ob nicht doch noch ein weiterer Band folgen könnte…
    Mich würde das auf jeden Fall freuen, denn neben der faszinierenden Grundidee, dem coolen Setting, den toughen Charakteren, der sich immer weiter aufbauenden Spannung und einigen überraschenden Twists hat dieses Buch noch weitere Elemente, die es nach meinen leichten Startschwierigkeiten für mich zu einem echten Lesegenuss gemacht haben. Leigh Bardugos Schreibstil gefällt mir einfach immer wieder, der rabenschwarze Humor bahnt sich stets seinen Weg („es ist eine Reihe von Ausführungen über die Natur der Hölle. Also eher ein Reiseführer.“ - S. 204) und Zitate und Verweise auf Klassiker der Weltliteratur (allen voran natürlich von Shakespeare) machen die Lektüre zu einer perfekten Unterhaltung für Bibliophile wie mich.

    FAZIT:
    Faszinierende Grundidee, fesselnde Story und coole Charaktere – aber unbedingt mit Band 1 anfangen!
    Das Emotional Eating Kochbuch

    Kathrin Vergin
    Das Emotional Eating Kochbuch (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.01.2023

    Gesund, abwechslungsreich und lecker – hier gibt es viele tolle Rezepte zu entdecken!

    „ein Kochbuch, das dabei hilft, ein oftmals fehlgeleitetes Essverhalten in den Griff zu bekommen“ (S.5)
    „Diäten lösen nicht das Problem, sie sind das Problem!“ (S. 5)

    Meine Meinung:
    Wer kennt das nicht: Aus Frust eine Schokolade verputzen oder zum stressigen Meeting noch einen großen Pott Milchkaffee, gerne auch mit Zucker, mitnehmen? Unser Essverhalten wird leider viel zu oft nicht (nur) von unserem Hungergefühl gesteuert, sondern von emotionalen Situationen und Stressoren.
    Auf dieses Gebiet hat sich die Autorin, Ernährungstherapeutin und Hobbyköchin, Dr. Kathrin Vergin, spezialisiert. Nach einer sehr persönlichen und authentischen Einleitung bringt sie ihren Lesern erstmal ein paar theoretische Grundlagen nahe, welche Abläufe in Sache „Hunger“ im Körper vor sich gehen und wie und warum diese „aus dem Tritt“ geraten können. Keine Angst, dieser Teil ist weder langwierig (rund 25 Seiten) noch schwer zu verstehen, auch nicht für Laien, denn alles ist einfach und anschaulich erklärt, wie etwa das Zusammenspiel von Leptin und Ghrelin, Insulin und Glukagon. Ein kurzer, gelungener Abriss, denn für eine nachhaltige Ernährungsumstellung ist m.E. das grundlegende Verständnis dieser Zusammenhänge sehr wichtig.
    Das Herzstück des Buches, der Rezeptteil, konzentriert sich auf Gerichte aus gesunden, möglichst wenig industriell behandelten Zutaten mit überschaubarer Zubereitungszeit. Viele der Rezepte lassen sich durchaus auch gut vorbereiten, sodass man sich in Fällen von Heißhungerattacken z.B. einen Teller Suppe oder auch eine Portion home-made Nuss-Granola gönnen kann.
    Die Zubereitung der einzelnen Gerichte dürfte dank der leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen auch „Küchen-Anfängern“ nicht schwerfallen. Darüber hinaus sind natürlich alle Rezepte schön bebildert und mit Angaben über die Zubereitungszeiten und Nährwerte versehen.
    Die 60 Rezepte, aufgeteilt in die Kategorien „Frühstücksideen“, „Suppen & Salate“, „Plant-based Sattmacher”, „Fisch & Fleisch“ und „Süße Quickies“, sind sehr abwechslungsreich und vielfältig, so dass hier mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei ist. Viele der Rezepte lassen sich auch problemlos abwandeln und mit anderen frischen & gesunden Zutaten nach Geschmack variieren. Dazu enthalten viele Rezepte Tipps und Hintergrundinformationen zu den verwendeten Lebensmitteln, was dieses Kochbuch zu einer „runden Sache“ macht.

    FAZIT:
    Ein schönes und sehr empfehlenswertes Kochbuch für alle, die sich eine gesündere und leckere Ernährung vorgenommen haben!
    Für ein fittes Immunsystem

    Christine Hutterer
    Für ein fittes Immunsystem (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.01.2023

    Ein umfangreicher und doch kompakter und leicht verständlicher Ratgeber

    „Unser Immunsystem ist Wunder und Rätsel zugleich. Machen Sie sich auf eine Reise in das Innerste Ihrer Immunabwehr und erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit unterstützen können.“ (S. 4)

    Meine Meinung:
    Ein gut funktionierendes Immunsystem war schon immer wichtig und Dr. Christine Hutterer zeigt in ihrem Buch, wie unser Immunsystem funktioniert, wie wir es unterstützen und wieder „fit“ machen können.
    Wer nun trockene Theorie befürchtet, kann beruhigt sein. Ja, man kann so ein hoch komplexes und wichtiges biologisches System nicht ohne Fachtermini erklären, aber die Autorin erklärt stets, was sich hinter „Neutrophilen“, „T-Lymphozyten“, „Thymus“ & Co. verbirgt. So ist das Lesen auch ohne medizinische Fachkenntnisse überhaupt kein Problem!
    Das Buch beginnt mit einem gut und verständlich aufgearbeiteten Einführungsteil in die biologische und medizinische Theorie zum Immunsystem und den wesentlichen Vorgängen. Im Folgenden erläutert Dr. Christine Hutterer dann die maßgeblichen Einflussfaktoren auf unser Immunsystem.
    Die konkreten Tipps, die sich in diesem Buch finden, sind für sich genommen selbstverständlich nicht neu. Ausreichender und guter Schlaf („Schlaf ist unser bestes Heilmittel“), regelmäßige Bewegung, ausgewogene und gesunde Ernährung… all dies tut dem Körper insgesamt sehr gut, und damit natürlich auch dem Immunsystem. Die Autorin erklärt aber auch, *warum* all dies guttut und wie es die inneren Abläufe beeinflusst, was immer wieder spannend zu lesen ist.
    So habe ich in diesem Buch einiges erfahren, was mir noch neu war, und zahlreiche interessante Fakten kennengelernt. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Summe unser Immunzellen ca. 1,5 bis 2 kg wiegt? Dass der Darm rund 2.000 Quadratmeter Austauschfläche hat? Oder dass, wer weniger als 6 Stunden pro Nacht schläft, eine viermal höhere Erkältungswahrscheinlichkeit hat? Das sind nur einige Fakten, die dieses Buch sehr lesenswert machen!
    Selbstverständlich bietet dieses Buch auch viele praktische Tipps an, wie z.B. für leicht in den (Büro-)Alltag zu integrierende Übungen, hilfreiche Atemtechniken oder auch elf Tipps für besseren Schlaf.
    Abgerundet wird dieser sehr empfehlenswerte Ratgeber durch eine Checkliste, die einem nach dem Lesen des Buches sehr schnell und bildlich aufzeigt, wo man selbst noch „Verbesserungspotenzial“ hat.

    FAZIT:
    Ein wichtiges Thema fachlich fundiert und doch leicht verständlich präsentiert – mit vielen praktischen Tipps und Handlungsempfehlungen!
    Die Wissenschaft von Mittelerde

    Die Wissenschaft von Mittelerde (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.12.2022

    Für eingefleischte Tolkien-Fans ein „must read“

    „Der Stoff, mit dem er (Tolkien) seinen Traum nährte, bestand in seiner objektiven Kenntnis mittelalterlicher Mythen und Legenden – von den Konstruktionsprinzipien über ihre Entwicklung bis hin zu den Sprachen, in denen sie erzählt wurden. Nur dank wissenschaftlichem, methodischem Denken war er fähig, dieses komplexe Universum auf solide Grundlagen zu stellen.“ (S. 33)

    „Freunde der Zwerge, sagt NEIN zum Elbenzentrismus!“ (S. 269)

    Meine Meinung:
    Der Name ist Programm: Mit diesem gewichtigem wie beeindruckendem Buch versuchen sich die Herausgeber und die zahlreichen Autor*innen, dem Phänomen Mittelerde in all seinen Facetten wissenschaftlich zu nähern. Doch wie gibt man der Betrachtung einer so unglaublich vielfältigen, phantastischen und mehrschichtigen Welt einen strukturierten Rahmen? Hierfür wurde das Buch in die folgenden sechs Rubriken gegliedert:
    1) Der Aufbau einer eigenen Welt
    2) Verankerung in Raum und Zeit
    3) Ein komplexes Umfeld
    4) Großartige Lebenswelten
    5) Erstaunliche Charaktere
    6) Ein fantastisches Bestiarium
    Die Texte stammen von unterschiedlichen Autorinnen und Autoren, doch alle versuchen, Tolkiens Mittelerde mit wissenschaftlichen Instrumenten, Erkenntnissen und Theorien zu analysieren. Dies ist selbstverständlich stellenweise einfacher, z.B. bei den Landschaften Mittelerdes, für die es meist reale Vorbilder gab, und manchmal natürlich auch kaum noch machbar, wenn es an die zahlreichen Fabelwesen geht.
    Wo sich mit historischer und moderner Wissenschaft beschäftigt wird, gibt es natürlich immer auch viele Fachbegriffe und mitunter komplexe Zusammenhänge. Das macht das Lesen für uns Laien mitunter etwas zäh und trocken. Allerdings macht es auch immer wieder Spaß, wenn (für mich) überraschende Erkenntnisse zutage gefördert werden oder die ein oder andere humorvolle Anmerkung zu finden ist, wie z.B. bei den „GVO - gentechnisch veränderten Orks“ oder auch Zitaten wie „Die Aufgabe eines Elbenarztes bestünde also darin, seine Patienten zur Sterblichkeit zu bewegen“ (S. 208).

    Alles in Allem besticht dieses Buch durch die akribische Hingabe und Analyse der Autorinnen und Autoren, durch seine liebevolle Gestaltung und die vielen schönen Illustrationen (wenn auch nicht von Tolkien selbst). Und natürlich durch die ungebrochene Faszination, die Tolkiens Werk auch heute noch ausstrahlt.

    Dies ist ein Buch, das Zeit Braucht. Und Aufmerksamkeit. Und als Leser eingefleischte Tolkien-Fans. Dann wird man viel Freude damit haben!

    FAZIT:
    Der bemerkenswerte Versuch, das Opus Magnum der Fantasy mit wissenschaftlichen Mitteln zu erklären.
    NIGHT - Nacht der Angst

    Riley Sager
    NIGHT - Nacht der Angst (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.12.2022

    Ein atemberaubender Thriller, perfekt konstruiert

    „Sie sind auf der Interstate 80. Der Straße, die aus New Jersey hinaus und durch ganz Pennsylvania hindurch bis nach Ohio führt. Und Charlie hat keine Ahnung, wer der Mann, in dessen Auto sie mitfährt, in Wahrheit ist.“ (S. 88)

    Meine Meinung:
    Vor wenigen Wochen ist Charlies beste Freundin Maddie das dritte Opfer des gefürchteten Campus-Killers geworden. Seitdem wird Charlie von halluzinativen Tagträumen verfolgt, die ihr das Leben zur Hölle machen. Als sie es in der Universität nicht mehr aushält, sucht sie sich spontan eine Mitfahrgelegenheit nach Hause zu ihrer Großmutter. Doch wer ist der mysteriöse Josh wirklich, zu dem sie sich so unbedarft ins Auto gesetzt hat…?
    Ein klassischer Ausgangspunkt und ein spannendes Setting für einen nervenaufreibenden Thriller, den der Autor geschickt Anfang der 1990´er verdatet hat – und damit noch vor der „Handyrevolution“. Zu Beginn lebt die Story von der zutiefst paranoiden Grundstimmung und der intelligenten Idee mit Charlies Tagträumen. Während auf der schicksalhaften nächtlichen Fahrt die Zahl der Ungereimtheiten immer größer wird, zweifelt Charlie immer mehr daran, was real ist und was Halluzination - und wir als Lesende gleich mit. Im ersten Drittel erfolgt das ziemlich linear, bevor Autor Riley Sager dann abrupt seine Erzählweise unterbricht und damit für die erste faustdicke Überraschung sorgt. Aber das ist auch erst der Auftakt für eine Reihe von fiesen Plot-Twists, die im weiteren Verlauf der Story folgen. Einer davon war für mich absehbar, die anderen haben mich komplett kalt erwischt. So wird der Sog, den diese Geschichte ausstrahlt, immer größer, bis die Story in einem wahnwitzigen Finale gipfelt. Und selbst auf den letzten Seiten lässt es sich Riley Sager nicht nehmen, uns noch einmal richtig zu überraschen…
    Neben dieser intelligenten und perfekt durchchoreografierten Story hat mir insbesondere die Protagonistin Charlie sehr gut gefallen. Ihre naive, selbstzweiflerische Art, aber dann auch wieder ihr beherztes Handeln. Darüber hinaus haben mir die unzähligen Querverweise auf Filmklassiker, die der Autor der passionierten Cineastin Charlie in den Mund gelegt hat, sehr gut gefallen.

    FAZIT:
    Ein absolut fesselnder Page-Turner mit fiesen Plot-Twists!
    Tagebuch eines Noobs Kriegers - Der Comic Bd. 3 - Quer durch die Wüste

    Tagebuch eines Noobs Kriegers - Der Comic Bd. 3 - Quer durch die Wüste (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.11.2022

    Ein cooler und humorvoller Comic aus dem Minecraft-Universum

    Unsere Meinung:
    „Minecraft“ ist ein absolutes Phänomen und unser 11jähriger Sohn liebt alles, was damit zu tun hat. „Quer durch die Wüste“ ist der dritte Band der Comic-Reihe, die sich wiederum auf die erfolgreiche, gleichnamige Comic-Buch-Reihe bezieht, die das Abenteuer des Dorfbewohners Minus erzählt. Man sollte hier also am Besten mit dem ersten Comic-Band (ISBN: 978-3741524776) anfangen!
    Der dritte Band schreibt die abenteuerliche und humorvolle Reise von Möchtegern-Krieger Minus, dem sympathischen Zombie Blurp und der toughen Kriegerin Malwine weiter. Natürlich versucht Profikrieger Alberik weiterhin, die Pläne zu durchkreuzen – und lüftet dank hartnäckiger Nachfragen seiner Azubine Bagel das Geheimnis, warum er unbedingt und stets einen Helm tragen muss…
    Besonders gut gefallen haben meinem Sohn neben dem „echten“ Minecraft-Feeling insbesondere die coolen Illustrationen von Jez & Odone. So hat er diesen Comic ruck-zuck verschlungen und freut sich auf den nächsten Band!

    FAZIT:
    Für kleine Minecraft-Fans genau das Richtige – aber bitte mit Band 1 der Comics anfangen!
    EAST. Welt ohne Seele

    Jens Henrik Jensen
    EAST. Welt ohne Seele (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    08.11.2022

    Im Netz der Witwe – ein ausgeklügelter Spionage-Thriller mit etwas schleppendem Beginn

    „Er war gezwungen, sich selbst zu zerstören. Stück für Stück, Gedanke um Gedanke, Schmerz um Schmerz. Erst wenn er unterwegs alles verloren hatte, würde er nackt dastehen und wissen, wohin er gekommen war.“ (S. 72)

    Meine Meinung:
    Der dänische Bestseller-Autor Jens Henrik Jensen dürfte sicherlich Vielen schon durch seine OXEN-Reihe bekannt sein. Mit „EAST“ wurde nun sein Debutroman aus dem Jahre 1997 erstmals auf Deutsch veröffentlicht.
    Ein russischer Major und seine Frau werden durch ein Bombenattentat in Moskau getötet, während zeitgleich ein unbekannter Mann am helllichten Tag in einer Bar erschossen wird. Auch wenn es der CIA-Führungsebene nicht gefällt, ist der Alkoholiker und ausgemusterte Agent Jan Jordi Kazanski augenscheinlich der beste Mann, um die Hintergründe dieser Taten aufzudecken. Und so entsendet man ihn auf eine tödliche Mission nach Krakau…
    Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten mit diesem Buch hatte, ebenso wie mit seinem Protagonisten Kazanski. Über die ersten zwei Drittel des Buches bin ich mit ihm überhaupt nicht warm geworden. Er war mir überhaupt nicht sympathisch, seine Entscheidungen oftmals wenig nachvollziehbar und seine – warum auch immer – anscheinend magnetische Wirkung auf Frauen ein Rätsel.
    Auch die Geschichte hat mich zunächst wenig gefesselt, dafür mehr verwirrt. Regelrecht verworren ging es stellenweise zu, wenn man als Leser genauso den Anschluss von Szene zu Szene verliert wie der sturzbetrunkene Protagonist selbst. Das mag vielleicht bewusstes Stilmittel sein, mir hat es aber nicht gefallen. Über weite Strecken des Buches bleibt der Plot rätselhaft und irritierend. Auch wenn regelmäßige Anschläge für gewisse Spannungsspitzen gesorgt haben, habe ich doch den intensiven „Thrill“ vermisst, den ein Top-Thriller ausmacht.
    Erst im letzten Drittel hat sich das Blatt gewendet, Puzzlestückchen setzten sich – quälend langsam – zusammen und ich bekam mehr Nähe zu den Protagonisten. Dafür ist es Jens Henrik Jensen gelungen, für mehr als eine faustdicke Überraschung zu sorgen. So fügt sich am Ende vieles, aber nicht alles, zusammen und es verbleibt der Eindruck, eine intelligent erdachte Geschichte gelesen zu haben, die doch noch einiges an Luft nach oben besitzt. So merkt man diesem Buch an, dass es ein Erstlingswerk ist, und dass der Autor inzwischen durchaus gereift ist.
    Was mir allerdings gut gefallen hat, ist die Einbettung realer Fakten aus der Welt der Spionage (wie der Querverweis auf die beiden Doppelagenten Aldrich Ames und Harold J. Nicholson) sowie eine interessante wie beängstigende „Theorie“ aus der Wissenschaft.
    Insgesamt vergebe ich schwache drei-vier Sterne.

    FAZIT:
    Eine intelligente Story, streckenweise verwirrend erzählt und mit eher unnahbaren Charakteren.
    Herzschuss-Jedes Verbrechen Hat Seine Geschichte

    Herzschuss-Jedes Verbrechen Hat Seine Geschichte (MP3)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.11.2022

    Ein solider & humoriger Regionalkrimi und ein „must read“ für Fans der Reihe

    „Ja logisch, so muss es gewesen sein!
    So – oder irgendwie anders.
    Vielleicht doch eher anders.“ (S. 339)

    Meine Meinung:
    Für den mittlerweile zehnten Fall des so ungleichen Ermittler-Duos HK Clemens Wallner und POM Leonhardt „Leo“ Kreuthner hat sich Bestseller-Autor Andreas Föhr etwas ganz Besonderes ausgedacht: Es beginnt mit einer kruden und sehr grenzwertigen Idee Kreuthners und endet mit den wohl ernstesten Problemen, die er jemals hatte – und Probleme hat der Gute Leo ja schon viele gehabt…
    Mal wieder entspinnt sich ein verzwickter Fall mit mehreren potenziell verdächtigen Personen, wobei sich der überambitionierte Staatsanwalt Tischler sehr schnell auf Leo Kreuther einschießt. Natürlich gibt sich Wallner alle Mühe, die Unschuld seines Kollegen und sowas-wie-Freundes zu beweisen. Und ganz selbstverständlich lässt es sich auch Kreuthner selbst nicht nehmen, Ermittlungen auf eigene Faust durchzuführen und dabei mehr als nur ein Gesetz und auch eine Nase zu brechen.
    Neben einem grundsoliden Kriminalfall besticht dieses Buch also insbesondere durch den starken Fokus auf Leo, der einmal mehr alle Register zieht. Damit ist dieser Band insbesondere für Fans dieser Reihe ein absolutes „must read“, während „Reihen-Neulinge“ nicht unbedingt mit diesem Band starten sollten. Auch die anderen, liebgewonnenen Reihen-Gimmicks dürfen im Jubiläumsband natürlich nicht fehlen, so gibt es wie gewohnt urige und ulkige Eskapaden von „Freiherr“ Opa Manfred und freilich auch einige Szenen in der Mangfallmühle, dem sympathischen Sündenpfuhl Miesbachs.
    Aber auch frischen Wind gibt es im zehnten Band, denn mit der etwas stürmischen und latent geheimnisumwitterten Karla Tiedemann gibt es nicht nur eine neue Vorgesetzte für Clemens Wallner, sondern auch einen etwas holprigen Start…

    Zur Hörbuchproduktion:
    Auch in Hörbuchform sind die Bücher dieser Reihe jedes Mal wieder ein wahrer Genuss. Seit Band eins leiht Michael Schwarzmaier dieser Reihe seine Stimme und schafft es immer wieder, den gedruckten Werken Leben, Abwechslung und Menschlichkeit und den Charakteren Individualität zu verleihen (insbesondere Opa Manfred). Es macht einfach Spaß, ihm zuzuhören, ein ums andere Mal!

    FAZIT:
    Auch im zehnten Band macht diese Reihe einfach Spaß!
    Das Reich der Vampire

    Jay Kristoff
    Das Reich der Vampire (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.10.2022

    Der letzte Silberwächter – rabenschwarz und absolut fesselnd

    „Ein Leben ohne Bücher ist ein nicht gelebtes Leben“

    „Wir sind die Hoffnung der Hoffnungslosen. Das Feuer in der Nacht. Wir werden im Dunkeln umgehen, so wie sie, und sie sollen unsere Namen kennen und verzweifeln. Denn so lange, wie sie brennen, werden wir die Flamme sein. So lange, wie sie bluten, werden wir die Klingen sein. So lange, wie sie sündigen, werden wir die Wächter sein. Denn wir sind silbern.“

    Meine Meinung:
    Nach der absolut genialen „Nevernight“-Trilogie war ich extrem gespannt auf das neuste Werk des australischen Bestseller-Autors Jay Kristoff. Über tausend Seiten bringt dieses Epos mit, und eine düstere, ja rabenschwarze Geschichte voller Gewalt, Verlust und Trauer. Aber auch voller Hoffnung, Freundschaft, Mut und Brüderlichkeit.
    Auch diese Geschichte lässt Jay Kristoff erzählen, diesmal von seinem Protagonisten selbst: Gabriel de León, der „schwarze Löwe“, zum Helden stilisiert und selbst doch tief gefallen, fristet sein Dasein in Gefangenschaft – und erzählt die Geschichte seines Lebens…
    Rasend schnell hat mich dieses Buch ganz tief in seinen Bann gezogen. Gabriel ist kein klassischer Held, ebenso wenig wie es Mia Corvere aus den Nevernight-Chroniken war. Die Welt, die hier auf uns wartet, ist düster und gefährlich, verkommen und falsch. Eine ewige Nacht hat sich über sie gelegt und mit ihr haben die Vampire sich aufgeschwungen, die Herrschaft über die Menschen an sich zu reißen. Die Könige, Fürsten und Geistlichen der Menschen glauben noch, diesen unheiligen Krieg gegen die übermächtigen Wesen des Dunkels gewinnen zu können, während die großen Häuser der ältesten Vampirdynastien strategische Entscheidungen treffen.
    Durch die Erzählweise springt diese Geschichte hin und her, vor und zurück. Hierdurch ergeben sich immer wieder Cliff-Hanger, wenn im nächsten Kapitel wieder ein neuer Handlungsstrang aufgenommen wird. Das hält Spannung und Tempo hoch, auch wenn Jay Kristoff zwischendurch den Fokus ein bisschen mehr auf die Beschreibung von Szenerie und Atmosphäre legt. Einmal mehr beweist der Autor, wie gut er darin ist, eine dichte und stets latent bedrohliche Atmosphäre zu schaffen.
    Auch seinem Schreibstil bleibt der Autor weiterhin treu: immer wieder rau, blutig und brutal („und zerquetschte ihm das rechte Auge wie ein verfaultes Ei“), um dann zwischendurch doch wieder mit leisen, fast poetischen Anklängen zu überraschen („Sie war Stille. Sie war gefallenes Laub. Sie war ein blutroter Fleck, der sich leise auf dem Tanzboden ausbreitete und bei dessen Anblick mein Herz das Schlagen aufgeben wollte. Das Tropfen von heißem Wachs auf nackter Haut. Die erste tastende Berührung der Zunge einer Geliebten im offenen begehrenden Mund.“). Ein vielfältiges Spektrum äußerst kreativer Flüche und Beschimpfungen darf bei Jay Kristoff dabei natürlich auch nicht fehlen („k*ckhirniges F*ckwiesel“ / „gossengeborener W*chslappen“).
    Nach den Nevernight-Chroniken hat mich Jay Kristoff auch mit diesem Buch nicht enttäuscht – absolut ganz und gar nicht!

    FAZIT:
    Ein Epos, so düster wie die Sonnenfinsternis und so fesselnd wie die Nevernight-Trilogie.
    Wiener Küche mit Herz

    Stefanie Herkner
    Wiener Küche mit Herz (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    10.10.2022

    Bodenständig, zünftig und authentisch – ein echtes Original

    „Bei meiner Küche geht es um die Wiener Küche in ihrer absolut ursprünglichsten Art, so wie es die Mütter und Großmütter früher gemacht haben.“ (S. 8)

    Meine Meinung:
    Wer schon einmal Urlaub in Österreich gemacht hat, wird sie mit Sicherheit lieben: die österreichische Küche mit ihren Schmankerln, vom Kaiserschmarrn über Marillenknödel bis hin zum Gulasch. Gut, Stefanie Herkner konzentriert sich hier auf die Wiener Küche, aber da gibt es naturgemäß eine große gemeinsame Schnittmenge.
    Das Buch ist stilecht im 60er-Jahre-Schick gehalten und liebevoll mit vielen Fotos aus dem Restaurant und dem ganz privaten Familienalbum der Autorin gestaltet. Bodenständig, authentisch und sympathisch kommt sie daher, die Herknerin, und das gleiche gilt auch für ihre langjährig bewährten Familienrezepte. Viele davon sind „sehr einfach“ und kommen mit wenigen Zutaten aus, wie etwa der „Frisolensalat“, der „Matjes nach Hausfrauen-Art“ oder auch die „Herkner-Himbeergrütze“. So sind der Einkauf der benötigten Zutaten sowie die Zubereitung stressfrei und meist zügig erledigt. Exotische Kreationen und ausgefallene Zutaten sucht man hier genauso vergeblich wie den ganzen „modernen Schnick-Schnack“ (mit Ausnahme einiger als „Signature Dish“ gekennzeichneter Rezepte), denn dieses Kochbuch will vor allem eines sein: traditionell und altbewährt. Und genau das ist dieses Kochbuch auch, bei diesem Ansatz selbstredend entsprechend mit hohem Fleischanteil. Natürlich finden sich hier allseits beliebte „Klassiker“ wie Rösti, Kalbsgulasch und Grießnockerl, ebenso wie ein paar aufwändigere Rezepte (z.B. die gefüllte Kalbsbrust oder auch die pompöse Punsch-Torte) und natürlich auch ein paar „spezielle Originale“ für Liebhaber (wie etwa die „Fischbeuschelsuppe“).
    p.s.: Brimsen, Topfen, Frisolen, Grammeln, Karfiol und geräucherter Schopf… bitte WAS? Bei diesen Irritationen hilft die Rubrik „Österreichisches Deutsch“ im Anhang des Buchs weiter!

    FAZIT:
    Zünftige und traditionelle wienerische Hausmannsküche - gut gemacht, Härknerin!
    Weber's Wintergrillbibel

    Manuel Weyer
    Weber's Wintergrillbibel (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.10.2022

    Ich bin begeistert!

    Meine Meinung:
    Die Firma Weber hat seit Jahren den Ruf eines absoluten Experten für Grills - und inzwischen auch für die passenden Bücher dazu. Der jüngste Zuwachs im Programm ist nun die „Winter Grillbibel“, die uns das Grillen auch in der kalten Jahreszeit schmackhaft machen will.
    Wie gewohnt bekommt man ein echtes Schwergewicht: stattliche rund 1,5 kg bringt das Hardcover-Buch auf die Waage, wodurch man es auch problemlos geöffnet liegen lassen kann, ohne dass sich die Seite wieder verblättert. Das lässt dann auch das fehlende Lesebändchen verschmerzen.
    Nach einer kurzen Einleitung des Autors Manuel Weyer startet das Buch mit einer ganzen Menge praktischer Tipps, von der richtigen Wahl des Grills und des Standortes, der richtigen Grilltechnik für jede Grillart bis hin zu wichtigen Hinweisen, wie z.B., dass das Geschirr im Winter Schaden nehmen könnte, wenn man es zu großen Temperaturunterschieden aussetzt. Dazu gibt es einen kurzen Exkurs zum Thema Räuchern und eine Übersicht über die nützlichsten Tools zum Grillen. Bei manchen Tipps fragt man sich allerdings, ob der Autor das jetzt wirklich ernst meint („Haben wir nicht? Dann müsst ihr eine Einkaufsliste schreiben!“), aber im großen Ganzen gibt es hier wirklich sehr viele gute und wertvolle Tipps, gerade auch für alle Lesenden, die noch keine Grill-Profis sind.
    Ab Seite 28 geht es dann ins Eingemachte, denn hier präsentiert Manuel Weyer jeweils 10 Rezepte für Würzmischungen, kalte & warme Saucen sowie Chutney & Dips. Das sind auf nur drei Doppelseiten schon mal 30 klasse Rezepte, mit denen man die unterschiedlichsten Gerichte über das ganze Jahr hinweg aufpeppen kann!
    Im großen Rezeptteil, der sich anschließt, gibt es die vielfältigsten Rezepte für wohl jeden Anlass: von gegrillten Salaten, „ice frosted“ Zimtschnecken bis hin zur „gefüllten Festtagsgans mit Früchtebrot“. Selbst acht Rezepte für die passenden Getränke, vom „Hot Beer“ über „Glögg“ bis zum „Lemon Squash“ bringt dieses Buch mit und auch das Rösten von Rohkaffee wird hier erklärt! Anscheinend gibt es nichts, was nicht auch mit dem Grill gelingen kann!
    Viele der präsentierten Rezepte müssen allerdings gar nicht unbedingt in den Grill, sondern können durchaus auch im Backofen gelingen, wie z.B. das „Lachsfilet Wellington Style“, der „Kürbis-Pie mit Rucola“ oder auch der „Hackfleisch-Lauch-Eintopf“. Sehr gut gefallen mir auch die eingestreuten Tipps „am Rande“, in denen z.B. erklärt wird, wie man zu saures Sauerkraut milder machen kann, oder sich manch kleiner „Rezept-Schatz“ versteckt, wie z.B. eine ganz wunderbare Karamellsauce (S. 307).
    Abgerundet wird dieses tolle und umfangreiche Buch mit einem hilfreichen und universellen Grillkompass, einem Saisonkalender und natürlich einem Rezeptregister.

    FAZIT:
    So muss ein Kochbuch sein: Alles, was man wissen muss, und sehr viele, wirklich tolle Rezepte!
    Detektivbüro Grusel & Co. - Vorsicht! Geister-Kleister

    Nicolas Gorny
    Detektivbüro Grusel & Co. - Vorsicht! Geister-Kleister (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.10.2022

    Ein spaßig-buntes Geisterabenteuer für junge Leser*innen ab 7 Jahre

    „Geister gehören zur Familie der Elfen und Kobolde. Im Allgemeinen werden sie jedoch fälschlicher Weise für die zurückgekehrten Seelen längst verstorbener Menschen gehalten.“ (aus: Professor Montagues monströser Monstroklopädie)

    Unsere Meinung:
    Im altrosa-farbigen und hochzeitstortenförmigen Luxushotel „Kronjuwel“ ereignen sich unerklärliche Zwischenfälle, weswegen Direktor Schnörkel die Geisterjäger der Detektei „Grusel & Co.“ engagiert. Doch bevor der Fall erst richtig beginnen kann, verschwindet Luis auf einmal (fast) spurlos…
    Humorvoll und spannend startet der zweite Fall für die Nachwuchs-Geisterjäger. Das pittoreske Luxushotel ist eine stimmungsvolle Kulisse für diese ungewöhnliche Spukgeschichte, bei der die Geister mal eine erfrischend andere Rolle spielen! Auch wenn das empfohlene Lesealter bei „ab 7 Jahren“ liegt (dem ich mich voll und ganz anschließen kann), hat die Geschichte auch meinen 11jährigen Sohn und mich (bei mir kam leichtes Ghostbuster-Nostalgie-Feeling auf!) sehr gut unterhalten – ruck-zuck war sie verschlungen!
    Neben der tollen Geschichte besticht das Buch aber insbesondere auch durch die absolut coolen Illustrationen von David Füleki im knallig-bunten Comic-Stil, die mindestens auf jeder zweiten Seite zu finden sind. Eine perfekte Symbiose aus Text und Bildern, die auch Leseanfänger (ab Klasse 2) vor keinerlei Probleme stellen dürfte und Lesemuffel mit Sicherheit zum Schmökern einlädt!

    FAZIT:
    Klasse Geschichte & coole Illustrationen – bitte mehr davon!
    Das Brotbackbuch

    Christina Bauer
    Das Brotbackbuch (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    07.10.2022

    Wer sich bislang noch nicht ans Brotbacken herangetraut hat, wird es mit diesem Buch locker schaffen!

    „Für alle, die noch nie Brot gebacken haben: Probiert es aus! Ihr werdet sehen: Es ist so schön, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, es macht Spaß, immer wieder neue Rezepte auszuprobieren und verschiedene Variationen auszutesten – und es macht zufrieden, glücklich, einfach: satt.“ (S. 6)

    Meine Meinung:
    Das mittlerweile sechste Buch der österreichischen Bäuerin, Bäckerin und Bloggering Christina Bauer – wie immer sehr persönlich, sympathisch und vollgepackt mit vielen tollen und sehr abwechslungsreichen Rezepten für jede Gelegenheit.
    Es startet mit einem Grundrezept, das mit seinen nur vier Zutaten auch Brotback-Neulinge nicht überfordert (gerade beim Einsatz einer Küchenmaschine), kinderleicht gelingt und gleich auch noch die Basis für viele weitere Brotkreationen darstellt.
    Das sich dieses Buch insbesondere auch an „Neulinge“ richtet, werden hier auch die Grundausstattung und die wichtigsten Handgriffe erklärt und eine kleine Getreide- und Mehlkunde mit angeboten.
    Die Rezeptsammlung in diesem Buch ist wirklich sehr umfangreich und vielfältig. Neben vielen „Standards“ finden sich tolle, nicht alltägliche Rezepte, wie etwa das herzhafte Gewürzbrot mit Anis und Kümmel (S. 80), das krustige Kartoffel-Bier-Brot (S. 107), die party-tauglichen Speck-Käse-Stangen (S. 140) und Laugenbagels (S. 156) bis hin zu süßen Versuchungen wie Briocheknöpfe (S. 190) und Vanillekrapfen (S. 255). Selbst einen „Scheiterhaufen“ findet man hier (S. 318)!
    Alle Rezepte sind ausführlich und leicht verständlich erklärt und mit Bildern versehen, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Abgerundet wird dieses tolle Backbuch mit hilfreichen FAQ´s, einem übersichtlichen Glossar und einem Rezeptregister.

    FAZIT:
    Alles, was man über das Brotbacken wissen muss: authentisch – sympathisch – und einfach gut!
    Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)

    Christopher Buehlman
    Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1) (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.09.2022

    Ein vielversprechender Reihenauftakt, der aber noch Luft nach oben hat

    „Hinter den Trümmern des Bergfrieds waren weitere schattenhafte Gestalten zu erkennen, jede davon doppelt so groß wie ein Mensch und mit einem Brustkorb wie ein Fass. Sie hatten Äxte mit Bronzeköpfen von der Größe eines Kindersargs und Schleudern, mit denen sie Steine verschossen, die ein Mensch, wenn überhaupt, nur mit zwei Händen heben konnte. Einige hatten Köcher voller Baumstämme an ihrem Gürtel.“

    Meine Meinung:
    In einer von langjährigen Kriegen zutiefst gezeichneten Welt haben es mittellose Streuner nicht einfach, mag sich Kinsch na Schannack damals gedacht haben, als er sich in die Fänge der Gilde begeben hat, um dort alles zu lernen, was man als erfolgreicher Dieb und Betrüger so benötigt. Nun hat er zwar viele zwielichtige wie nützliche Talente, aber eben auch einen Haufen Schulden bei der Gilde, die es abzuarbeiten gilt. So kann man sich seine „Aufträge“ nicht wirklich aussuchen und läuft mitunter Gefahr, sich unvermittelt in einer lebensgefährlichen Quest wiederzufinden…
    Mit „Der schwarzzüngige Dieb“ wagt sich US-Autor Christopher Buehlman erstmals in das anspruchsvolle Genre der High Fantasy. Wie so oft in diesem – meist sehr seitenstarken – Genre, braucht es eine ganze Weile, um in die Story und die Welt hineinzufinden. Durch die ersten rund 100 Seiten musste ich mich zugegebenermaßen etwas durchkämpfen, doch dann hatte mich die Geschichte gepackt. Dreh- und Angelpunkt sind hier die prägnant herausgearbeiteten Hauptcharaktere mit ihren (zahlreichen!) Ecken und Kanten. Gerade mit Kinsch na Schannack (endlich mal ein fantasievoller und außergewöhnlicher Name für einen Protagonisten!), diesem schlitzohrigen, schnodderigen und doch auf seine ganz eigene Art sympathischen Dieb, musste ich erstmal warm werden. Doch spätestens im „Duett“ mit der toughen und sehr schlagkräftigen Galva bilden die beiden ein schon fast perfektes Prota-Duo, dass sich – vielleicht auch wegen ihrer absoluten Gegensätzlichkeit – sehr gut und faszinierend ergänzt.
    Das Grundgerüst der Story ist Genre-klassisch: eine gefährliche Quest mit zahlreichen Überraschungen auf dem langen Weg, selbstredend meistens negativer Art. Auch dass sich hier eine kleine Gruppe (Anti-)Helden aufmacht, ist alles andere als neuartig – die einzelnen Charaktere sind allerdings erfrischend anders. In welchem High Fantasy Werk findet man schon einen blinden Kater als heimlichen und geheimnisvollen Liebling?
    So hat mich die Reise dieser illustren Truppe gut unterhalten, auch wenn das Buch stellenweise doch einige Längen hat, wenn die Beschreibungen des ganzen „Drumherums“ mal wieder überhandgenommen haben. Natürlich braucht eine gelungene Fantasywelt ein gutes Worldbuilding – aber man kann es damit halt manchmal auch übertreiben. Vielleicht ist dies aber auch als Grundstein im ersten Buch einer Reihe anzusehen und einzelne Ideen dieser Welt sind echt klasse (z.B. die „Hungerkünstler“).
    Ein zweiter Punkt, der mir nicht ganz so gut gefallen hat, sind die manchmal sehr gewaltvollen und brutalen Szenen. Grundsätzlich habe ich damit überhaupt kein Problem, aber in dieser Story und bei dieser Erzählweise, die so oft mit wunderbar schwarzem Humor daherkommt, hätte es das gar nicht nötig gehabt. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass zeitgenössische High Fantasy durch Bestseller wie „Das Lied von Eis und Feuer“ oder der „Hexer-Saga“ auch immer jede Menge Gewalt enthalten muss… und das finde ich eben nicht!
    Insgesamt kann ich aber sagen, dass mich dieses Buch, nachdem ich mich erstmal hineingelesen hatte, durchaus gut unterhalten hat!

    FAZIT:
    Ein skurriler und kantiger Helden-Haufen in einer manchmal etwas zu breiten Raum einnehmenden, aber faszinierenden Welt.
    126 bis 150 von 642 Rezensionen
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