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    gemi:re Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 31. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5089
    616 Rezensionen
    Klaviersonate D.894 Klaviersonate D.894 (CD)
    04.03.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schubert im Salon Fray

    Der französische Pianist David Fray bringt 'flair' ins Schubertspiel.
    Schon der Titel >Fantaisie< der neuen Schubert-CD mit seinem sw-schattierten Coverprofil suggeriert, misteriös ausgeleuchtet, einen von Klanghärten verschont weich klingenden und fantasievoll gespielten Schubert - oder-?
    Man unterschätze die visuelle Performance und Suggestion solchen Produktdesigns und -marketings ja nur nicht.
    Tja, und die CD kursiert prompt in den sog. Klassikcharts, Platte der Woche etc., und jeder will jeden übertrumpfen in der Verzückung über Frays einfühlsames Schubertspiel.
    Nun, was bleibt von Schubert, bei soviel feinsinnig-geschmackvoller Annäherung-?
    Die grosse G-dur-Sonate als resumierende Zäsur wie Auftakt zu Schuberts letzter Schaffensphase, prägt ein abwechslungs- und kontrastreicher Eingangssatz von (molto moderato und cantabile) hoher Komplexität und Dynamik, der lyrisch beginnt und durchaus fantastisch, nämlich dynamisch erweitert (fff) und dramatisiert weiter-
    verläuft, jedoch keinesfalls so wie eine im Sinn des Verlegers betitelte Fantasie, zumal die folgenden Sätze Andante, Menuett, Allegro nicht zu ignorieren, sondern in angemessener Relation zu lesen und zu spielen sind.
    Hört man, pars pro toto, das Allegretto mit Frays pianistisch untadelig flinken, leichten Anschlag, bemerkt man gleich zu Beginn die nicht artikulierte Auftaktfigur-Pause, die nicht akzentuierte Wiederholung (als formale Gliederung), die seinem molto legato wie nebenbei eingefügt ist, funktionslos in einen schön gleichförmigen wenig bewegten und bewegenden klanglichen Fluss. parlando moderato.
    Der hat sicherlich nicht für den grossen Soloauftritt geschrieben, oft nur privat und auch im Wirtshaus praktiziert, aber er hat sicherlich abstrakt in grosser pianistischer Form und Gestalt (Beethoven) gedacht, und so formuliert und notiert.
    Fray deutet da viel an, spielt jedoch kaum eindeutig ausdrucksvoll.

    Wenn man im Vergleich nur Brendel (live) oder alternativ einen Staier hört, der das Allegretto ungemein rhythmisch und klanglich überlegen differenziert darstellt, und einen Alain Planès, französisch geschult, sie alle wissen doch mehr auszulesen und reflektierend darzustellen, von Kempff oder dem herben Stadtfeld, als junger Antipode Frays, ganz zu schweigen.
    Der Musikredakteur Hans-Heinrich Raab (NDR-Prisma Musik), der u.a. auch die Klassische Wiener Sonatenform im Vergleich publizierte, beurteilte einst Frays erstes Schubertalbum (Moments Musicaux und Impromptus) als das Spiel eines selbstverliebten
    Pianisten, dem bei seiner Performance die Komposition eher zweitrangig ist -
    Brendel oder Kempff bieten vergleichsweise eine Lektion davon, was gemeint ist.
    Schuberts letzte grosse vierhändige f-moll-Fantasie, quasi eine viersätzige späte Sonate (Allegro molto moderato-Largo-Allegro vivace-Thema con delicatezza) mit abschliessendem fugiertem Grundthema, bieten Fray und sein alter Lehrer Jaques Rouvier ebenso klanglich sensibel und pianistisch tadellos fliessend schön, so als Fantasie, jedoch ohne eine wirklich eindrucksvolle, fantastische Gestalt.
    Vergleiche mit Perahia-Lupo (ein Klassiker) oder mit den forscheren, gleichwohl höchst penibel artikulierenden Richter-Britten (live) und auch Eschenbach-Frantz zeigen die formale Grösse und adäquate musikalische Ausdruckskraft, die dieser Neuaufnahme fehlt, weil
    hier meist beschönigend und prätentiös das Grosse Schuberts kleingespielt wird.
    Sodenn, eine klanglich leider etwas diffus-weiche, pianistisch reizvolle Klavierplatte, die nach Schubert klingt, jedoch sein musikalisches Potential als Ganzes nur unzulänglich zum Ausdruck bringt.
    Ein Kommentar
    Dona-Clara
    15.04.2015

    Widerspruch tut not

    "... meist beschönigend und prätentiös das Grosse Schuberts kleingespielt"?; "eine klanglich leider etwas diffus-weiche, pianistisch reizvolle Klavierplatte, die nach Schubert klingt, jedoch sein musikalisches Potential als Ganzes nur unzulänglich zum Ausdruck bringt"? Respekt, lieber Rezensent, aber: Widerspruch tut not! Ich komme gerade - nach abendlicher Kopfhörer-session auf dem Balkon mit dem Heraufziehen der Sterne - wieder ins Haus und will, ergriffen, nun endlich mal meine Rezension zu dieser seit Wochen in meinem Besitz befindlichen CD schreiben, und lese enttäuscht Ihre zwar interpreten-, vielleicht auch werk-kundige, aber auch "haftende" Rezension.Natürlich tut es nichts zur Sache, dass David Fray der Schwiegersohn von Riccardo Muti ist, auch nicht, dass er als der "rätselvollste, reizbarste", aber auch der "erfreulichste Pianist der letzten Zeit" ist. Was etwas zur Sache tut, ist: das Zuhören. Nicht das Vergleichen. Das Missverständnis, ein Nachfolger von Glenn Gould zu sein, hat Fray – trotz gebückter Sitzhaltung und harter Stühle – inzwischen abgestreift, und ein Perahia oder Lupo ist er auch nicht. Er ist. David Fray. Seine Interpretationen auf dieser CD werden von der Fachwelt - zu der ich nicht gehöre - als überaus tiefgründig sensibel und nuancenreich bezeichnet, wobei hier zugleich die Zusammenstellung bzw. Gegenüberstellung von Werken aus Schuberts letzten Schaffensjahren gelobt und gewürdigt wird.Das finde ich wichtig und richtig. Und ich mit meinen Kopfhörern auf dem Balkon, ich war hingerissen, ich finde, hier wird Schubert nicht "kleingespielt", sondern so groß, wie er bzw. seine Komposistion ist, mit einer Interpretation, die unter die Haut geht. Und was das Befinden des Rezensenten betrifft, hier werde Schubert "diffus-weich" gespielt (um nicht zu sagen: gespült!), so empfinde ich das als äußerst ungerecht. In einem Interview hat David Fray z.B. das Hauptthema des ersten Satzes aus Schuberts G-Dur-Sonate mit der spiegelglatten ruhigen Oberfläche eines Sees verglichen, die nichts über die darunter verborgenen Untiefen verrät; dass es dort aber gehörig brodelt, mache der Mittelteil deutlich. - Ich schlage vor: Weg mit den Vor-Urteilen, mit den ein- bzw. festgefahrenen Hörerwartungen und: Diese CD noch einmal hören, mit Gefühl (und vielleicht auch ruhig mit den Noten auf dem Schoß)!
    Albrecht Mayer - Lost and Found Albrecht Mayer - Lost and Found (CD)
    04.03.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Feine Oboenkonzerte aus Mozarts Zeit

    Albrecht Mayer, erster B-Phil-Oboist, und einer der besten seines Fachs weltweit, war immer neugierig, Musik für sein überaus schön (gespielt-)klingendes Instrument zu finden.
    Dabei ist er manchmal m.E. auf Abwege von Bearbeitungen bzw Arrangements gegangen, die, zudem vom Marketing auf Klassikradio-Niveau publiziert, auf die Rezeptions(schief)ebene eines Crossover der 'Klassik für Alle und Niemand' gelangte: Klassikpop für Unbedarfte.

    Für den Titel-Knaller >Lost and Found< und Aufmacher dieses neuen Albums ist Mayer, hoffe ich, nicht verantwortlich. Die Marketingleute, die wohl sowas wie >Pop and Sound< suggerieren möchten,
    sprich: Hey Leute, junge, hier gibts Musik recovered, oder was immer. Einfach dämlich.
    Denn: diese CD birgt, wie auch immer lost ..., echte Konzerthighlights für Oboe und Orchester, wie hier der Kammerakademie Potsdam auf höchst engagiert spielfreudigem, professionellem Niveau.
    Die Konzerte sind kleine-grosse Schätze für den virtuosen Oboisten der Mozart-Zeit, Kleinode, die Albrecht Mayer zum grossen Vergnügen für solche Musikinteressierte ausgewählt hat:

    Hoffmeister, Verleger (Mozarts) und Komponist, der ein 'grosses' Konzert geschrieben hat, das Mozarts Oboenkonzert kaum nachsteht, Konzerte von Lebruns und Fialas, dessen Konzert für Englischhorn,
    eine melancholisch-dunkler klingende Variante der Oboe, und Jan Kozeluh beschliesst Mayers Oboenkonzertreise mit einem böhmisch schwungvollen Kehraus.
    Hut ab! Ein Album, das Neues bietet im musikalisch Vertrauten der Mozart-Klassik, und das auf höchstem musikalischen wie instrumentalen Level unterhaltsam ist. Sehr empfehlenswert.
    Vier letzte Lieder Vier letzte Lieder (CD)
    04.03.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Purpurnes Rauschen im künstlerischen Weiss

    als Cover allenfalls die Fantasie berauschend, musikalisch bestenfalls mainstream beim Kapellen-Durchlauf in der Berliner Philharmonie: ein Netrebko-Star-Abend, neben ihrer Verpflichtung in der Staatsoper (a.D. im Schillertheater), und von Maestro Barenboim animiert.
    Ich bin gewiss kein Barenboim-Verächter, der nicht auch seine musikalischen Qualiäten und sein Engagement zu schätzen weiss.
    Hier allerdings ist er out of distinctive art-pilot.
    Es gibt mittlerweile in Berlin das zahlende Publikum, dass auch eine scheussliche Diktion dieser Strauss Lieder goutiert, wenn die Interpretin nur 'Schall und Rauch' präsentiert.
    Frau Netrebko hat sich solche Qualität mittlerweile ganz professionell verdient - den kulturellen Kurs bestimmt das Geld und dessen suggestives Marketing.
    Auch Strauss' selbstbewusst-süffisantes Heldenleben erklingt hier, fern der musikalischen Diktion und (Strauss-)Lakonie eines Kempe, der Klangfinesse eines Karajan, leider nur wie allzu routiniertes Staatsorchesterspiel, ohne distinktive, subversiv-kritische Diktion. Alles ein Trauerspiel.
    Meine Produktempfehlungen
    • Tondichtungen Tondichtungen (CD)
    • Vier letzte Lieder Vier letzte Lieder (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    06.03.2015

    Das Gegenteil ist der Fall

    Diese Barenboim-Aufnahme ist das totale Gegenteil von Mainstream und Oberflächlichkeit. Das ist eine der inspiriertesten Aufnahmen (von denen es bei Strauss zum Glück mittlerweile sehr viele gibt). Barenboim hat derart viele Neuerungen entdeckt, dass das sehr preisverdächtig ist.
    Selten so viele wunderschöne und liebevoll gestaltete neue Details.
    Man sieht Strauss Heldenleben nun ganz neu und keineswegs als "kalte Selbstdarstellung".
    Anonym
    05.03.2015

    Eine der besten Aufnahmen vieler Jahre

    Meines Erachtens ist das eine der poetischsten und vernünftigsten Interpretationen der letzten Strauss-Jahrzehnte. Poesie und Intelligenz machen allein schon die Lied Interpretationen durch die Netrebko zu einem Hymnus der Dichtkunst. Barenboim macht die Sinfonie zu einem künstlerisch poetischen Naturfest mit edelsten rot-gold-schwarzen Farben, eine absolute Superlative der Interpretation,
    die nicht mehr im geringsten leblos stählern klingen.
    Das ist zweifellos ein Quantensprung.
    Damit sei auch gesagt, dass das kein Einzelfall ist. wenn man die
    Strauss-Interpretationen von Thielemann, Schirmer, Weigle, Meister,
    Harding, Schwarz, Schönwandt und vielen anderen neueren Datums hört.

    Lied-Edition Vol.9 (Matthias Goerne) - "Winterreise" D.911 Lied-Edition Vol.9 (Matthias Goerne) - "Winterreise" D.911 (CD)
    04.03.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schubert als Leiermann

    Gemessen an seinen früheren Aufnahmen, vocal noch schlank focussiert, und gemessen an den unbestreitbar künstlerisch wie musikalisch so überzeugenden Aufnahmen von Fischer-Dieskau (div.), Haefliger, Pregardien und Gerhaher, als komplexe Liedgestaltung, ist dieser teilweise dröhnende wie raunend-gewichtige Bardengesang Goernes mit unsäglichen Vokaldehnungen auch nur schon als dunkel undifferenzierte Stimmfarbe, dem Lied und besonders Schuberts Lied fern.
    Die dunkel-schwermütige Einseitigkeit mit der dieser vielschichtige Zyklus dargestellt wird, suggeriert eine Intensität, die nur aus der Leiermann-Perspektive (ohne Retrospektive) gewonnen wird.
    Damit fehlt im Verlauf des Wanderns die interpretatorische und werkimmanente Fallhöhe, die andre Interpreten von Text und Musik doch eher beglaubigen.
    Hier wird der Affekt qua Gesang zelebriert als sentimantalische Betroffenheitsattitüde.
    Da zudem auch Pianist Eschenbach mehr timbrierend zelebriert als artikulierend begleitet, ist diese Winterreise ziemlich überflüssig.
    Meine Produktempfehlungen
    • Winterreise D.911 Winterreise D.911 (CD)
    • Winterreise D.911 Winterreise D.911 (CD)
    • Winterreise D.911 Winterreise D.911 (CD)
    Violinkonzerte Nr.1,3,4 Violinkonzerte Nr.1,3,4 (CD)
    04.03.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Concerto Mozart-!

    Bekanntermassen waren Mozarts Ausdrucksinstrumente sein Klaviere, nicht die Violine, und die fünf frühen 'jugendlichen' Violinkonzerte waren Auftrags-Gefälligkeiten und haben auch immer einen leichten Serenadencharakter, wenn auch weniger passioniert, jedoch auf Mozarthöhe, auch zweitrangig.

    Frank-Peter Zimmermann, inzwischen längst auch international erster deutscher Geiger, hat noch als Jugendlicher alle Mozartkonzerte für EMI auch erfolgreich bewertet eingespielt, und lt. Presse bis heute bei Konzertauftritten rund 300mal.
    Souveränität und Versiertheit kann man also bei der projektierten neuen Gesamteinspielung bei >hännsler CLASSIC< nicht nur voraussetzen, sondern auch dergestalt hören.
    Zimmermann spielt völlig frei und unmanieriert seinen Mozart detailfreudig wie schwungvoll, ohne Interpretationshuberei auf kammermusikalischer Augenhöhe mit dem weniger bekannten
    Kammerorchester des bekannt-renommierten Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, deren einstiger erster Konzertmeister nun der Dirigent dieser Kammerkonzerte ist, der junge polnische Geiger und heutiger Dirigent in Stuttgart, Radoslaw Szulc.
    Er spürt diesen konzertanten Ton, vollbringt das musikalische Miteinander sehr einfühlsam und differenziert und, vor allem, mozartisch überzeugend, wie der Solist.
    Man kann also erfreut einer neuen, umfassenden Einspielung von Mozarts Violin-concertanten etc. entgegensehen: ein musikalisch vielversprechender Beginn liegt vor.
    Klavierkonzert op.54 Klavierkonzert op.54 (CD)
    04.03.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Verkopfter Schumann

    Martin Stadtfeld beschäftigt sich neuerdings mit der >Deutschen Romantik<, selbst sein >junger Bach< leuchtete unterm schönen zeitlosen >Morgenstern<.
    Nach seinem vielbeachteten Sony-Debuts mit Bach (Goldberg), die pianistisch durch seine klare non-legato Spielweise besonders an Glenn Gould gemahnten, hat er sich inzwischen auch mit diversen andren Einspielungen als eigenwilliger Interpret etabliert.
    Seine bei >Bach pur< demonstrierten eigenwilligen Tempomass-nahmen (Ital.Konzert), wohl auch der trockenen und wenig singenden Anschlagskultur (muss es so sein-?) wegen, können durchaus auch im Bereich musikalisch-romantischer Pianistik zu erhellenden und
    konstruktiven Einsichten führen.
    Sein Schubert z.B. wird klar harmonisch bedacht formuliert und streng gezeichnet, wobei er seine Franzerl Seligkeit verliert, aber sein hoher formaler Kompositionsstatus hör- und nachvollziehbar wird.
    Das klingt dann wenig gewohnt wienerisch oder spielerisch schlendernd-charmant, aber doch musikalisch durchdacht artikuliert und in sich stimmig, allenfalls zu ernsthaft.

    Nun bei Schumann, Inbegriff musikalischer Romantik, dem literarisch-musikalischen Schwärmer seiner Musen, reichen solche überlegten pianistisch-handfesten Strategien, so seriös sie sein mögen, nicht aus.
    Wenn beim Spiel die fantasievoll-freie, schwämerische Attitüde, gestalterische Vehemenz, eben romantischer Überschwang fehlt, wird sie nicht ersetzt durch ausgeklügelte pianistische Detailarbeit und interpretatorisch mutwilliges Andersmachen (Tempi).
    Eine mutwillige, aber keineswegs schlüssige Interessantheit ersetzt keinesfalls einen essentiellen romantischen Furor. Das Passionierte fehlt. Dann klingt alles irgendwie kalkuliert, gemacht und nicht musikalisch empfunden.
    Stadtfelds Schumann wirkt allenfalls intellektuell bemüht, anders als andre, doch leider nur eigenwillig zu gestalten, ohne die von Schumann beschriebenen Szenerien zu beglaubigen und
    das rhapsodisch-strömende wie Verträumte seines Konzerts durch klanglich belebt in einem affetuoso-Schwung erklingen zu lassen.
    Obwohl ich Stadtfelds Individualität neben andren stromlinienförmig-parlierenden Pianisten schätze, hier beschränkt sein Konzept sein spielerisches Gestaltungsvermögen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Klavierkonzert op.54 Klavierkonzert op.54 (CD)
    • Klavierkonzert op.54 Klavierkonzert op.54 (CD)
    Partiten BWV 825-830 Partiten BWV 825-830 (CD)
    14.01.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Bach mit dolce-legato Firnis

    Schon mit seinem CD-Debut bei Sony, den späten Klaviersonaten Beethovens, wurde Igor Levit nicht nur in musikalisch höchste Umlaufbahnen katapultiert, sondern auch im Markt des PR-Kultur-Gewerbes auf höchster Stufe gehandelt.
    Jedoch, ein sog. Jahrhundertalent ist mit Mitte zwanzig keinesfalls noch ein Wunderkind wie andre damals noch jüngere, Pogorelich beispielsweise wie Pollini, Argerich, mit ihren jeweils frühen Debuts.
    Die trumpften zwar weniger pianistisch perfekt, jedoch musikalisch allemal anregend frischer, aufregender und auch noch weniger fertig auf. Man war gespannt darauf, wie sie das nächste, grössere Werk meisterten.
    Levits Beethoven war sogleich ein Sonatenwurf, eindrucksvoll im finish des pianistischen Schwungs, im Detail der musikalischen Rhetorik und deren syntaktisch heiklen Verbindungen jedoch weniger artikulationsfreudig bzw.aufschlussreich.

    Nun folgt Levit mit einem zweiten, pianistisch ebenso anspruchsvollen Bachpaket, einer Sammlung der Bachschen Claviersuiten, den Partiten.
    Einmal von den Cembalisten abgesehen, die ja bachspezifische Spiel-bzw Klangtechniken beherrsch(t)en, gibt es wenige Pianisten, die einem Bachidiom zumindest annähernd gerecht werden wie Gould, Gulda, Staier, auch Perahia.
    Was macht nun der Steinwayspieler, molto legato-trainierte Igor Levit aus diesem Bach Partiten-Kosmos-?
    Er spielt vor allem pianistisch geschönt, molto >cantabile< (>was< Bach allerdings auf das kurzschwingende Cembalo bezog), und ohne rhetorische Ecken und Kanten.
    Alle Tanzsätze, Gigue, Gavotta, Corrente, klingen wie in ein tänzelndes Fliessen von dynamischer Ausgeglichenheit. Ein feinsinniges Legatospiel, in dem die spezifischen Tanzfiguren kantenlos eingefügt sind und stellenweise wie eingezoomt im geschmeidigen
    Klangfirnis aufklingen.
    Wie Bach auch legato, jedoch weniger gepflegt, auch schön, aber dennoch abgestimmt und artikuliert klingen kann, hört man im naheliegenden Vergleich zu Perahia, der die Partiten vor nicht langer Zeit auch für Sony höchst respektabel, souverän und ruhig, ebenso leicht tänzerisch, jedoch differenzierend artikuliert und tiefsinnig eingespielt hat.
    Gerade für Bachs polyphone Stimmkonstruktionen ist die artikulierte Gliederung der Motive, das Formgefühl konstituiv und entscheidener für das Verständnis seiner Musik als ein Klanggefühl hinsichtlich einer wie auch immer schönen Darbietung.

    Beim Durchlauf von Levits Bach kam mir die durchaus befremdliche Vorstellung von einem Pianisten, der mit Glacéhandschuhen anschlägt, um die kultivierten Musikhörer nicht bei ihrer erhabenen Andacht zu stören.
    Ein Bach für Klang-Gourmets.
    Womöglich ungerecht gegenüber Levits feinsinniger Spielart, jedoch habe ich weder bei Perahia, geschweige Goulds non-legato Spiel, noch Guldas Ausdrucksvehemenz, also deren doch so verschiedenem Bachspiel auch nur annähernd eine solche Vorstellung von einer leicht konsumablen Bachmusik gehabt, so wie bei Levit.
    Meine Produktempfehlungen
    • Partiten BWV 825,829,830 Partiten BWV 825,829,830 (CD)
    • Partiten BWV 826-828 Partiten BWV 826-828 (CD)
    Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    09.01.2015

    Abbado Ausgrabungen

    Eine m.E. überflüssige und wohl auch nicht autorisierte Bachaufnahme,
    die Abbado wohl mal dirigiert hat, der es aber an musikalischer Farbigkeit und rhythmischer Präzision, kammermusikalischem Feinschliff und
    barocker Informiertheit erheblich mangelt.
    Dies haben Bachs selbst ausgewählte Werke für verschiedene Instrumente, sprich: Stimmfarben!, so nicht verdient. In den Müll!
    Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    09.01.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musica Callada oder magische Klänge

    Der frühe Starpianist hat sich von seinem früheren Tastenlöwen-Dasein
    emanzipiert, hat keine Lust und Sinn mehr für solches Pianistentum und
    zog sich zurück vom Rach-3 und Tchai-1 Zirkus.
    Seine spätere Lisztaufnahme aus Berlin liess aufhorchen, so subtil aus- gehört hat man diese Musik als feinsinnige Klaviergesänge lange nicht
    gehört.
    Diese weithin unbekannten Mompoustücke belegen Volodos' dazu gewonnene innerliche Musikalität, die über sein rein pianistisches Vermögen tiefenweit hinausreicht.
    Volodos hat sich in Spanien als Schatzsucher musikalisch-magischer
    Stücke bewährt, die er uns teilhaben, erstaunt zuhören lässt. Gracias!
    Simon Rattle dirigiert Beethoven Simon Rattle dirigiert Beethoven (CD)
    24.04.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    beethoven-selektion

    wenn man von den historisch fundierten neuen einspielungen der neun beethoven sinfonien, z.b paavo järvi mit seinen bremer musikanten, einmal ganz absieht, dann ist diese konventionelle aufnahme der wiener philharmoniker unter sir simon rattle, zumal
    als mitschnitt div. aufführungen, eine durchweg akzeptable, sehr lebendig ujnd gestaltenreich klingende, vor allem detailfreudige wiedergabe, durchaus erfreulich und umsomehr akzeptabel zu diesem cassettenpreis.

    verglichen mit rattles aufführungen als chef der berliner philharmoniker (ich habe einige live erlebt) klingt hier doch manches im detail entdeckungsfreudig-pointierter als die inzwischen
    pauschal anmutende b-philharmonische draufsicht.
    keine frage der tempi, sondern der thematischen phrasierung, und durchweg gelingen die schnelleren sätze, die scherzi besser (ala rhythm is it-!), auch wenn beethovens strenges formales gerüst
    z.t. aufgeweicht, der stringente sinfonische zug über die sätze zum finale als spannungsbogen kaum vollzogen, von detailverliebtheit gebremst wirkt.
    dabei kann man viele stellen neu entdecken, auch wenn sie nur als akzent des ganzen wirklich eindrucksvoll sind.

    die beiden ersten klavierkonzerte beethovens, mit dem noch jugendlichen pianisten lars voigt, wurden damals in england mit rattles birmingham symphony orch. nach erfolgreichen konzerten
    spontan eingespielt, und so klingen sie auch noch heute. gould-nah, aber moderater, ohne tempo- und non-legato-eigenheiten, ohne geschmäckle, schön forsch haydnesque.
    es gab sogar mal eine bonus-ausgabe des c-dur konzerts mit der gouldschen 1954er kadenz.

    und fidelio-? die berliner-salzburger aufzeichnung hat mich (zumal kein fidelio-fan) so wenig überzeugt wie andre, allemal kompetentere kenner des sujets. deshalb dazu kein kommentar.

    dennoch, eine durchaus empfehlens-preiswerte beethoven-cassette.
    Neujahrskonzert 2013 der Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2013 der Wiener Philharmoniker (CD)
    10.01.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    wiener neujahrs-schmarren

    die sog. musikalische traumkombination klang wieder so fad mit welser-möst wie zwei jahre zuvor. der generalmusikdirektor,
    er weiss leider nicht, sein feinsinniges philharmoniker-instrument
    ins funkelnde klingen, sein publikum ins swingen zu beflügeln. fad.
    ach servus, pretre, kleiber ...
    Meine Produktempfehlungen
    • Das Neujahrskonzert Wien 2010 Das Neujahrskonzert Wien 2010 (DVD)
    Richard Wagner Richard Wagner (Buch)
    10.01.2013

    wagner-konzentrat 2012

    eine umfänglich kleine, aber sachlich verdichtete, profunde wagner-biografie, die dem leser wesentliches über person und werk richard wagners vermittelt, ohne die üblichen eigenwilligen ver-deutungen und ohne interpretatorische mätzchen.
    denn dr.egon voss ist als editionsleiter der wagner-gesamtausgabe ein berufener kenner seines gegenstands, dessen kunst er zu schätzen, dessen person und leben er durchaus kritisch darzustellen weiss.
    kapitelweise - vom moralisch umstrittenen künstler, über die
    jugendjahre, späte berufung und kapellmeisterei in der provinz, niederlage in paris, wanderjahre und sog. königsfreundschaft, bis zum bayreuther wahn-frieden und schliesslich die italien-idylle und der tod in venedig -
    durchleuchtet voss konzentriert das ungleiche geflecht von leben und werk wagners, die kunstleistung und das moralische versagen.
    voss gelingt eine wiss.-sachlichbezogene textleistung, ohne verklärung bemüht, ein wagner-bild konzis und zugleich originell strukturiert, verständlich und gut lesbar, kontrastreich zu zeichnen.
    >sehr empfehlenswert.
    Lang Lang - The Chopin Album (Limitierte Deluxe-Edition mit Bonus-DVD) Lang Lang - The Chopin Album (Limitierte Deluxe-Edition mit Bonus-DVD) (CD)
    22.12.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    chopin ala lang

    als bescheiden versierter klavier-dilettant und studierter kunst-und musik-kenner aus dem vergangenen jahrhundert muss man sich über manche rezension doch nur noch wundern, die mal so frank und frei ihre beurteilungen abgeben:
    >mut zu leisen tönen wie kein andrer chopin-begleiter,
    >prachtvolle aufnahme voller akkuratesse und ausdrucksstärke ff.
    sollten andre grosse chopin interpreten unsrer zeit offenbar mit tauben ohren gespielt oder blind noten gelesen resp. falsch oder inadäquat interpretiert haben-?
    wie kann man dieses anderweitig ignorante lobgehudel auf die medien-prominenz des lang-lang denn nachvollziehen-?
    gewiss, langs pianistisch-manuelle qualität ist unbestritten ausserordentlich, technisch höchst raffiniert und beispielllos.
    so what, jedoch wenn's ums musikalisch-interpretatorisch-gestalterische, die kultur der musik, ihre tradition, inhalt und gewachsene gestalt geht -?
    was helfen alle pianistischen souveränitäts-parameter, wenn das bewusstsein, das verständnis und das gefühl für die kultur des komponisten und dessen kompositionen defizitär klingen-?
    nichts gegen den fulminanten pianisten lang-lang, der scheinbar alles kann - jedoch, ein chopin und seinesgleichen sind zu komplex, selbst für den schumann seiner zeit, um nur technisch omni-
    potent gespielt und präsentiert zu werden.
    hört, hört -!: mal cortot, rubinstein, horowitz, michelangeli, argerich, anderszweski ...
    Meine Produktempfehlungen
    • Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    • Etüden Nr.1-24 Etüden Nr.1-24 (CD)
    Nocturnes Nr.1-3 Nocturnes Nr.1-3 (CD)
    03.12.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    abbados bostoner highlights

    kaum zu glauben, dass diese famosen aufnahmen der boston-phil unter claudio abbado bereits über 40-!-jahre alt sind, so highfidel-audiophon-frisch wie sie heute noch klingen in
    dggs-bit-processing wiederauflage.
    zumal in der engagierten interpretation abbados, der sich damals, anfang der 70er jahre, kurzfristig für die dt.grammophon in boston als debutant mit grossem erfolg, jedoch dauerhaft in mailand(scala), wien, london und berlin engagierte.
    man spürt sogleich die besondere affinität aller beteiligten zu den debussy-ravelschen klangwelten: abbado seit frühen jugendjahren nocturne-fasziniert, die bostoner musiker geprägt vom klangsinn solcher grössen wie pierre monteux und charles munch, allemal exzellente debussy wie ravel interpreten.
    solchermassen erklingt auch das exaltiertere scriabin-poème gleichermassen differenziert und subtil ausgehört wie klanggestisch expressiv ausgespielt.
    mit den chor-symphonischen >nocturnes< debussys als highlight und ravels >daphnis<-fragmenten (auch mit chor!) hält diese >originals< wiederveröffentlichung jeden vergleich mit neueren versionen - ein unbedingtes must have.
    Simone Kermes - Dramma Simone Kermes - Dramma (CD)
    27.09.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    mamma dramma

    erstaunlich, dass die kermes immergleich als exzentrische diva-furiosa präsentiert wird,
    mit entsprechenden covern (>dramma), was wohl als all-gemein verkaufsträchtig gilt.
    vocal-musikalische geschmäcker sind meist differenzierter, sensibler und weniger auf aplomb
    konditioniert, zumal in barock-stücken, die heute vor allem counter-tenöre sensibel wieder zu
    neuem leben erweckt haben - barocke weltersteinspielungen und mehr,
    welche die kermes offenbar souverän beherrscht und virtuos singt, wie alles, was dynamisch
    a-tempo zur sache geht. da überhört man weniger genau die feinheiten.
    das vertraute >lascia ch'io pianga<, klingt durchaus melodiös einfühlsam mit halblauter stimme,
    wie überhaupt auch die leisen adagio-lento stücke dezent gestaltet werden.
    vergleicht man jedoch die berühmte händel-arie mit interpretationen andrer sängerinnen wie,
    ebenso aktuell, magdalena kozena oder maria bayo, vernimmt man bei denen doch eine mehr
    subtil-phrasierte, klangfarben-schattierende, einfach animiertere darstellung.

    die effektvollen partien werden, wie immer bei kermes, gekonnt, artistisch-hektisch und beinah
    ins schrille forciert geboten. alles womöglich (nur) eine stilfrage, jenseits von temperament und
    starkem über-ausdruckswillen.
    ohne die grenzen eines verpopten rammstein-trash-images und einfach nur cliche-frei, wäre
    sie eine womöglich universelle wie individuell faszinierende stimme der musik.
    es wäre doch ein event, die kermes einmal live in einer grossen barock-opernsproduktion
    agieren und singen zu sehen (hallo salzburg, tv), und nicht nur in >stückchen von bzw. für<.
    allemal, auch dies ist ein tolles kermes-vocalissimo-album.
    Cecilia Bartoli - Mission (Deluxe-Ausgabe im Hardcover-Booklet) Cecilia Bartoli - Mission (Deluxe-Ausgabe im Hardcover-Booklet) (CD)
    27.09.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    la bartoli in missione

    la bartoli ist wieder mal auf musikalische, hier auch kriminologische, in kooperation mit
    senora brunetti-leon, spurensuche gegangen und fündig geworden:
    agostini steffani heisst das trächtige corpus delicti, das musikalisch durchaus
    himmlische perlen hinterlassen hat, jedenfalls, wenn sie so einfühlsam wie inbrünstig
    vom ital. alte-musik spezialisten diego fasolis und seinen barocchisti-musici als
    begleiter der leuchtenden sterne bartoli und jaroussky dargeboten werden.
    es führte hier zu weit, diese umfangreiche (booklet) veröffentlichung eines barocken wie
    höchst modern-hypen 'konzept-albums' einer musikerin und einer musisch ambitionierten
    schriftstellerin im detail zu würdigen.
    schon cover und foto-layout mit den montagen der glatzköpfigen bartoli als intrigante kreuz-
    und würdenträgerin sind provokant und hype und suggerieren alles andre als traumhaftes
    entzücken - verstörende visuelle botschaften, wenn man sie noch versteht.
    und, bei padrona bartoli schon selbstverständlich, es geht das alles auch musikalisch über
    verzückende schön-singerei hinaus, denn sie artikuliert und phrasiert grenzwertig höchst ausdrucksintensiv bis zur hörbar physischen projektion (atem) als klangfarbe.
    wer die bartoli schon einmal live erlebt hat, kennt ihre physische präsenz und schau-
    stellerische ausdrucksstärke von musikalischen formulierungen.
    jaroussky ist zu ihr in den duetti ein wirklich fein-sinnig schön klingendes pendant, der seine
    klangfarbe moderat einspielt und die vehemenz der bartoli stimmig ergänzt.
    eine hörbar höchst engagierte, erfüllte >mission<, geben sie sich ruchlos hin.
    Symphonien Nr.1-9 (Beethoven für alle) Symphonien Nr.1-9 (Beethoven für alle) (CD)
    03.07.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    barenboims allerwelts beethoven

    barenboims kulturpolitisches engagement im unsäglich beschämenden nahost-konflikt
    um israel und palästina in allen ehren, jedoch, muss es dabei zu einem solchen
    populistisch laut dröhnenden marketing-produkt kommen: >beethoven für alle<-?
    (die werbe-fritzen sollte man in die blöd-markte versetzen vor ihrem ps-beethoven-konterfei)


    mir scheint, hier wird der freiheitsgedanke eines musikalischen revolutionärs unangemessen
    simplifiziert und leider auch instrumentalisiert, um besser verkäuflich zu sein.
    nur, alle (oder jan und jedermann) scheren sich sowieso nicht um beethoven und barenboim,
    und der interessent wird sich womöglich düpiert fühlen.
    warum nicht, ganz offen beworben, alle tantiemen den jungen musikern der konfliktparteien,
    ihren regionalen verbänden und ihrem sozio-kult. engagement zukommen lassen.


    denn es klingt, alles in allem, nach derbem barenboim al-fresco und staatskapellen-beethoven
    aus der mottenkiste, allerdings, pauschaler voll-tönend mit weniger forciertem fein-sinn als
    aus berlin, von musikern, denen ein profi-betrieb a-la barenboim fremd ist.
    barenboim hat sich zu einem musik-zampano entwickelt, der mehr auf eventhafte massen-
    wirkungen zielt als auf künstlerische vermittlung, die er als staatsopern-und -kapellen-general
    immer mehr vernachlässigt, im detail.
    und haben nicht andre bereits vor und neben ihm >beethoven für alle< besser gespielt-?
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    Symphonien Nr.8 & 9 Symphonien Nr.8 & 9 (SACD)
    22.05.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    schurichts bruckner klassiker

    erstaunlich und sehr erfreulich, dass emi-classics die alten, lang gestrichenen wiener bruckner aufnahmen des erstrangigen dirigenten carl schuricht wieder anbietet -
    und als hightec konvertierte sa-cd.
    dies will schon was heissen, in zeiten highfidelen downloads, wenn nur höchste audio qualität das physikalische produkt konkurrenzfähig macht, sollte man meinen.

    ob hierbei die alten analogen stereo-bänder in den dsd-converter gespielt wurden, was eigentlich nur sinn macht, oder bereits die digitalisierten (mir liegen die remasterten aufnahmen anfang 1990 als vergleich vor), ist insofern zweitrangig, weil diese high-
    definition bearbeitungen hörbar natürlicher, präsenter und auch weiträumiger klingen, allemal zum besseren hin bearbeitet.
    interpretatorisch liegen die einspielungen auf einer linie rosbaud-wand, also auf hohem 'klassischen' niveau, ohne pers. bedeutungstrübungen.
    wer schurichts frühen, straff durchformulierten, modernen bruckner, ohne weihrauch und eigenwillige interpretationshilfen noch nicht kennt, sollte hier unbedingt zugreifen:
    so und nicht (oder wenig) anders, wie gunter wand wohl kongenial sagen würde.
    Meine Produktempfehlungen
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    Cellokonzert Wq.171 Cellokonzert Wq.171 (CD)
    11.05.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    kleiber als quantité négligeable

    man hört hier, durchaus engagiert musiziert, hörbar verschiedene mitschnitte von aufführungen des hamburger rundfunkorchesters aus 1960.
    einmal ein cello-konzert von c.p.e.bach, dann eine der telemann tafelmusik-suiten.
    schliesslich eine konzert-interview, in dem auch die solistin, eine irene güdel aus bern angesprochen wird.
    womöglich sahen die profil-classics-mannen hier eine lukrative marktlücke: kleiber-hype hin, geschäft her - man sollte ihn nicht unter wert handeln-!

    im vergleich zum aufgemotzten cover ist der inhalt doch allemal dürftig, auch klangtechnisch, und man fragt sich arg getäuscht, ob diese frühe kleiber-ausgrabung vor ihm irgendwie bestand hätte (gewiss nicht), angesichts seiner höchst skrupulös authorisierten wenigen erstrangigen veröffentlichungen.
    von >genie im aufwind< keine spur, nur kümmerlicher schall und rauch.
    Ein Kommentar
    Anonym
    03.04.2014
    Der Rezensent hat offensichtlich eine Kopie der ersten Auflage abgehört. Die Aufnahme klingt in der Nachauflage, da neue Quellen gefunden wurden, sehr viel besser. Gerade die Kleiber Fans, die sich ein komplettes Bild über den großen Meister machen wollen, liegen hier richtig.
    Klavierkonzert Nr.1 Klavierkonzert Nr.1 (SACD)
    18.03.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    unerhörte, frische klanggestik

    man wird sergio tiempo, den noch jugendlichen südamerikanischen pianisten, soweit hier bekannt von einem debut-recital bei emi und von den >progetti martha argerich< aus lugano, wohl nicht schon als pianistischen überflieger ansehen können - wie sonst bei fernöstlich verorteten jung-pianist(inn)en handelsüblich - jedoch als einen immerhin bemerkenswert inspirierten pianisten, der bei derart abgespielten konzertstücken wie tchaikovskys 1-b-moll
    und liszts totentanz-paraphrasen unerhörte klanggestische phrasen realisiert, nicht nur mit spiel-technischem know-how, sondern auch mit musikalischem feinsinn verlebendigt.
    wann hat man in letzter zeit solche emphase bei liszts >dies irae<-visionen gehört, solche dynamisch differenzierten phrasierungen, tempi-stauungen und explosionen bei tchaikovskys allerorts quasi nur schlechthin heruntergespieltem konzert-?
    tiempo und die orchester-musiker der svizzera italiana unter dem erstrangigen dirigenten-pianisten alexandre rabinovitch und ion martin erwecken unerhörtes, allenfalls nur kennern vermutetes detailleben der allzu bekannten kompositionen -
    sergio tiempo hätte diese mittschnitte seiner konzerte längst freigeben können, auch die liszt-petrarca-sonetti sind superb artikuliert: die argerich kann doch auch musikalisch mit ihren vorlieben nicht irren.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    29.02.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    beethoven aus gutbürgerlicher retrospektive

    wer die multi-media-offensive für den wiener beethoven-zyklus unter thielemann mit der etwa zeitgleich aufgezeichneten leipziger beethoven erarbeitung unter chailly vergleicht, von der kammerphilharmonie bremen, järvi und ihresgleichen hier ganz abgesehen, wird unschwer erkennen: der höhere pr-image-transfer liegt eindeutig in wien und mit sony auch kommerziell-markt-strategisch weit vorne.
    das sagt wenig über das wesentlich-künstlerische, die musik, jedoch viel aus über offensives produkt-marketing, potente namen, label und medien-hype.
    hierzu war immerhin auch der sog. 'musik-papst' joachim kaiser - als inzwischen devoter stichwortgeber altbekannter, selbt-referentieller beethoven-exegesen - bereit, seinem, nach münchens dirigenten-debakel, um so mehr geschätzten furtwänglerianer thielemann imagefördernd beizustimmen.
    rein musikalisch wie klanglich ist das cd-äquivalent zum philharmonischen wiener tv-dvd-produkt weniger amüsant-instruktiv, weniger musikalisch überzeugend, weil die sinfonische faktur, die struktur und thematische bezüge weniger deutlich erklingen, weil das suggestive des visuellen verweises, der wiener vereinsglanz fehlt.
    bei thielemann herrscht ein klang wohlfeiler a-gusto musizierhaltung mit eigenwillig-willkürlichen tempi und phrasierungen, die wohl im (eigen-)sinn höheren gestaltungswillens rubato-, crescendo- und dergleichen selig formuliert, was nicht nach massvoller annäherung an historisch längst informierte interpretation klingt, sondern wie allzu wörtlich genommene brahmsche qualifikation über beethoven als ein riesenhafter, dräuend-lastender schatten,
    zuviel retro-ästhetik der wiener staatskapelle anno 2011 oder, ganz
    salopp, ein beethoven von vorgestern.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    18.01.2014

    Thielemann - Beethoven

    Naja - was soll man zu solch einer Rezension schon sagen? Musikwissenschaft für's Oktoberfest!
    Friedrich Gulda - The Complete Mozart Tapes (mit Bonus-CD) Friedrich Gulda - The Complete Mozart Tapes (mit Bonus-CD) (CD)
    01.02.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    guldas mozart-vermächtnis

    friedrich guldas mozart-aufnahmen sind eigentlich nicht umfangreich, zumindest für einen sog. mozart-spezialisten, als der er galt, und was seine offiziellen einspielungen anbelangt:
    die grossen klavierkonzerte mitte der 70er aus wien mit abbado, die sonaten-fantasie-aufzeichnung von 1981 und die konzerte aus amsterdam '83-84 als reflex des unkonventionellen pianisten auf den mozart-neuerer und -rethoriker harnoncourt und als rundfunk-mitschnitt kv 271 mit böhm als beseeltes konzertieren aus münchen 1969. allesamt mozart-highlights.

    die vorliegenden >complete mozart-tapes< sind insofern nicht offizielle dokumente, weil gulda die originale alle nach ihrer privaten erstellung von 1982 bis 1990 als stand der dinge seiner erneut er-
    worbenen mozart-erarbeitung vernichten liess.
    der verantwortliche toningenieur verwahrte aber sog. sicherheitskopien auf audiokassetten, die hier klangtechnisch überarbeitet und z.t. kompiliert-manipuliert vorliegen.
    es sind z.t. auch nicht nur klanglich äusserst herbe, kantig-schroffe, allemal tieflotende und tiefsinnige interpretationen, die dem unbändigen gestalterischen geist mozarts wohl gerecht werden, zumal im vergleich zu all dem feinsinnigen mozart-geklimper, das heutzutage als sensibel-moderate klassische kunstfertigkeit a la la ff. gehandelt wird.
    man hört frappiert, da wird man dem wiener gulda mit mozart nichts vormachen können.
    die bonus-cd bietet raritäten von 1956 (unser dummer pöbel-variationen mit stupender technik) bis 1997 (adagio-kv 332 als clavinova-arrangement) und eine fantastische fantasie kv 397 live aus dem wiener musikverein 1978.
    ungeschönte, letzte zeugnisse eines singulären musikalischen meister-pianisten, der uns ebenso formidable seinen bach, beethoven, schubert und auch chopin und debussy hinterlassen hat.
    Klavierkonzert Nr.1 Klavierkonzert Nr.1 (CD)
    09.01.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    pollini zu gast bei thielemann in dresden

    post-produkt-info:

    wer weiss denn wirklich, wer da mit mehr oder weniger brahmschen geist live und ob mit oder ohne post-produktion - es war immerhin ein event-konzert mit hoher erwartung und den handels-üblichen rezeptions-(er)folgen. wer lässt sich schon seine staatskapelle mit dem neuen emperor thielemann, vor allem mit dem alters-gereiften pollini kleinreden.
    wer wie ich das brahms-d-moll-konzert mit dem jüngeren pollini jeweils unter böhm und abbado kennt (und weniger schätzt), jedoch das zweite b-dur-konzert der jungen pollini-abbado mit den
    wiener philharmonikern höher bewertet, wird vom vorliegenden cd-produkt, auch akustisch nicht überwältigt sein, jedoch auch nicht enttäuscht.
    es wird allemal sehr gut und engagiert live gespielt.
    allerdings, man hat das alles schon lebendiger, spielerisch draufgängerischer und riskanter artikuliert gehört als hier. es ist ja ein konzert des brahmschen jugendkonflikts mit seiner schattengrösse beethoven, und der zweite satz klingt so romantisch schumannesque und traumverloren -a piano- mit dem sanften flügelschlag aus beethovens choral seiner 'neunten' aus.
    dies muss man wissen und natürlich spielen können a-la rubinstein.
    Meine Produktempfehlungen
    • Arthur Rubinstein spielt Johannes Brahms Arthur Rubinstein spielt Johannes Brahms (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    15.04.2021

    Sanfter Verweis

    Der Brahmse Flügelschlag aus Beethovens Neunter ereignet sich allerdings im Klavier-Solo zum Ende des Rondo-Allegro des 3.!Satzes. gmr.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    12.12.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    beethoven, con molto brio

    nun gibts auch einen neuen beethoven-zyklus - live aufgezeichnet 2007-9 - aus leipzig mit dem gewandhaus-orchester unter riccardo chailly, der sich bisher weniger als beethoven interpret promovierte.
    nachdem der gross-sinfonische zugriff auf bach wenig überzeugen konnte, klingt das ergebnis bei beethoven doch insgesamt stimmig und idiomatisch.
    und chailly erweist sich als ein impulsiver klassiker, toscanini-nah, schnörkellos, mit fortwärts-drängendem brio und einem teilweise forcierten espressivo, das leider nicht allen charakteren der verschiedenen sinfonie-sätzen beethovens voll gerecht wird.
    in den schnellen sätzen führt solche forciertheit manchmal zum paradox, dass steigerungen qua brio zum molto vivace kaum mehr möglich sind, fermaten oder pausen einfach ignoriert oder überspielt werden (müssen), und in den langsameren sätzen die adagio-, andante-, larghetto-zeitmasse, das (ital.) cantabile etwas kurzatmig phrasiert wirken, so als würden alle (atem)pausen den sinfonischen fluss nur hemmen und nicht auch gliedern.

    natürlich klingt das alles forsch und z.t. fetzig, diesseitig, und daher auch viel beethoven-näher als interpretationen vermeintlich sorgsamer musikalischer denkmalpflege.
    jedoch haben selbst historisch informierte formationen heutiger, moderner beethoven-lesart, bei aller radikalen entrümpelung der schlamperten spielgewohnheiten, die beethovenschen ex-
    treme des ausdrucks wie der dynamik differenzierter beachtet und die tempi flexibler gestaltet.
    womöglich ist dies leipziger pauschal-expressivo der live-situation der aufführungen im konzertsaal geschuldet.

    der aufwändig designte kassette-schuber mit umfangreicher foto-text-edition erscheint wertig, wenn auch unpraktisch -
    ein separates textheft zum lesen und einzelne, informative cd-taschen wären auch völlig hinreichend und praktikabler gewesen.
    doch alles in allem - und wie immer mit beethovens sinfonien - gibts auch hier noch unerhörtes im bekannten zu entdecken - also ein unverhoffter gewinn aus dem klangvollen gewandhaus.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    02.04.2019

    zu elitär kommentiert

    Es wäre wünschenswert, eine solche Rezension etwas lesbarer zu schreiben, um möglichst viele Klassik-Interessierte zu erreichen. Larghetto-Zeitmasse, qua brio zum molto vivace.....ich verstehe es zwar, aber mit Sicherheit nicht jeder Leser. Leider führen sprachliche Formulierungs-Ergüsse dieser Art eher dazu, dass sich zu wenige Leute mit der klassischen Musik auseinandersetzen, weil sie ihnen zu elitär erscheint. Weniger wäre daher mehr.
    brenchberger
    26.08.2020

    Zum Kommentar

    Ich halte die Rezension(en) des gemirevers weniger
    für zu elitär als eher intellektuell geschärft, bisweilen würzig erfrischend, aber profund begründet und so mir allesamt zur Kaufentscheidung taugen. Für mich sind sie immer ein (hilfreiches) Vergnügen. Die fachspezifischen Begriffe lassen sich doch leicht googeln, was der noch "ungebildete" aber ernsthaft interessierte Klassik-Anfänger auch tun wird.
    Symphonien Nr.5 & 7 Symphonien Nr.5 & 7 (CD)
    12.12.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    willkürliche beethoven sicht

    die beethoven einspielungen unter plentnev und seinem russischen national orchester waren für die deutsche grammophon ende 2007 wohl ein flop.
    nun gibts die sinfonien als virtuoso-schnäppchen.

    ein sehr eigenwilliger, unentschieden-unausgeglichener beethoven von höchst strapazierten
    temporelationen, was als stil-los, möglicherweise auch als gegen den strich gebürstet gehört und bewertet werden kann, jedoch eher als ein nervendes zerrbild von streng formulierten klassischen zeichnungen.
    das orchester spielt klanglich opulent und durchaus auf hohem niveau, jedoch bleibt insgesamt der eindruck einer nicht akzeptablen interpretation forcierter willkürlichkeiten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.5 & 7 Symphonien Nr.5 & 7 (CD)
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    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    476 bis 500 von 616 Rezensionen
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