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    2. Alle Rezensionen von gemi:re bei jpc.de

    gemi:re Top 25 Reviewer

    Active since: August 31, 2010
    "Helpful" ratings: 5089
    616 reviews
    Klavierstücke opp.76,117,119 Klavierstücke opp.76,117,119 (CD)
    May 2, 2017
    Booklet:
    4 of 5
    Overall impression:
    5 of 5
    Sound:
    5 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    4 of 5

    Volodos' erspielt seine Brahms-Gipfel

    Arcadi Volodos, der ernsthafte pianistische Studien erst spät, 1987 am Petersburger, dann Moskauer Konservatorium, begann und sie später in Paris bei Jacques Rouvier und in Madrid bei Dmitry Bashkirov vervollkommnete, verweigerte sich anfangs aller hochpreisig-zirzensischen Wettbewerbs-Pianistik, welche damals und auch heute wieder, seiner Kunst-Philosophie widersprach.
    So wurde er quasi 'by the way', privat, von einem begeisterten Sony-Management entdeckt und sogleich mit einem exklusiven Vertrag langfristig gebunden. Was sich wohl auch ausgezahlt hat.

    Nach hochgepriesenen Transcriptions-CDs, sensationellem Carnegie-Debut und entsprechenden weltweiten Tchaikovsky und Rachmaninov-Konzertauftritten und Sony-Mitschnitten in den 1990-2000er Jahren verabschiedete sich Volodos ganz von der internationalen Bühne des Rampen-Virtuosentums, um in Spanien und privater Klausur offiziell zu verstummen.
    Aus diesem Refugium seiner Zurückgezogenheit offerierten er und Sony dann 2007 sein auch in Berlin produziertes und bemerkenswertes Liszt-Album, das den introvertiert horchenden und höchst delikat differenzierenden, auch pianissimo singenden Musiker zeigt, der jedoch, wenn's musikalisch Sinn macht, durchaus noch heftig zulangen kann: eine exzellent beherrschte Liszt-Kompilation für Klavier-Liebhaber und Liszt-Kenner.
    Nach wieder langer Pause folgte dann erst 2013, wohl als Reflex auf sein spanisches Domizil, sein außergewöhnliches 'Berliner' Mompou-Album, das die introspektiv-kontemplative Gangart seines Klavierspiels überzeugend weiter bestätigt. Mit Mompou hatte bei Volodos nach seinem komplexen Liszt wohl kaum einer ehrlich gerechnet, und es gibt, wenn überhaupt, nur wenige pianistisch so fein und subtil formulierte vergleichbare Einspielungen dieser meist eher folkloristischen Musik.
    Nunmehr, nach vier Jahren, liegt ein ebenso wenig erwartetes Brahms-Album vor, wieder in Berlin produziert, mit den div. Klavierstücken, Capprici, Intermezzi, Romanzen, aus opp. 76 und den späten opp. 117-118.
    Man muss immerhin rund 50 Jahre und weiter zurückblicken, für einen Vergleich gleichartiger oder auch nur gleichrangiger Spielkunst. Zuerst ist da der in der brahmschen Gesamtschau pianistisch wohl einzigartig profunde Julius Katchen und, zehn Jahre später aus der Kingsway-Hall, der ruhig schreitende und eher beschaulich-kontemplativ agierende Radu Lupu, der sich auch an den Stellen thematischer Micro-Variationen der Brahmsstückchen keine pianistisch markierten Aufgeregtheiten erlaubt. Dort ist Volodos unterscheidbar agiler und flinker als impulsiver Tastenzauberer, was sich Lupo wie auch Katchen eher brahmsisch streng und schlicht versagen.
    Letztlich bleibt es auch eine Geschmackssache, was von der mehr brillanten Sound-Technik Sonys und dem speziell austarierten Steinway-Flügel effektvoll beeinflusst wird, doch der Hörer wird musikalisch überzeugt,
    keinesfalls klanglich überwältigt.
    Alles klingt meisterhaft, besonders die Capricci aus opp. 76, auch wenn mir persönlich die mehr besonnen-unvirtuose Gangart Lupus für den späten Brahms mehr behagt.
    Und auch die so unterscheidbar speziellen und eigenständig stark formulierten Darstellungen vom gelassen-lässigen Gould und weisen Kempff, der leichterhand so viel Licht in den vergrübelten Brahms zaubert, sind hörenswert inspirierte Bereicherungen eines verklärten,
    doch eher schwermütig-ollen Brahms-Bildes.
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    • Klavierstücke opp.79,117-119 Klavierstücke opp.79,117-119 (CD)
    Requiem Requiem (CD)
    Apr 21, 2017
    Booklet:
    4 of 5
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    5 of 5
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    4 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    4 of 5

    Verdis Missa der Scala-Abbado-Ära

    Neben den alten grossen, klanglich hist. mehr unbefriedigenden Aufnahmen der Serafin, Toscanini und Sabata und der musikalisch infolge hochwertigen, aber leider auch technisch mit Übersteuerrungen entwerteten Giulini-Legge-Produktion, war Abbados erste Scala-grundierte klanglich und auch dynamisch, Soli-Chor-Orchester, auf der Höhe der einst so audiophilen Zeit.
    Diesbezüglich und in der musikalisch-phrasierten Text-Architektur überzeugt sie auch heute noch, wenn man auch teilweise im o.g. Vergleich der solistischen Vokalleistungen divers argumentieren kann, zumal idiomatisch-geschmacklich. Ricciarelli singt gewiss nicht so profunde wie Schwarzkopf, jedoch sind ihre Pianissimi weniger angestrengt und flutender, Verrett singt auch ausdrucksstark, aber nicht so schön wie Ludwig, Gedda klangschön leichter, aber weniger idiomatisch als Domingo etc. Alles in Allem steht diese Verdi-Missa auf der Höhe der klanglich vergleichbaren Giulini-Einspielung, jedoch ohne die klangtechnische Legge-Schlappe.
    Und m.E. darüber hinaus, generiert sie eine sehr moderne, zeit- und eben konfessionslos religiös-theatralische Dimension einer Requiem-Komposition, die ein Verdi wohl auch so als Verehrung der Kunst und der Künstler verstanden haben könnte. Wer weiss?, ein grosses musikalisches Bekenntnis aller unter Abbado Beteiligten.
    Klaviersonaten Nr.28-32 Klaviersonaten Nr.28-32 (CD)
    Apr 8, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    4 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    4 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Levits Beethoven im Schatten grosser Interpreten

    Wer sich in Interviews etwas arg gewitzt und so nett überheblich gibt und als grosses Debut seiner Pianistik die letzten Sonaten Beethovens vorlegt, zumal exklusiv bei Sony, der muss sich, nicht eben unbescheiden in der PR, auch allerersten Vergleichen stellen, ebenso von dilettantischen Klaviermusik-Kennern, auch wenn dies im einzelnen weniger fachlich korrekt und mehr nach persönlich passioniertem Gusto geschieht.
    Ich erinnere noch den jungen Pogorelich in der ausverkauften Berliner Philharmonie, dessen Auftrittsgehabe mehr faszinierte als (sein) op.111 tönte.

    Jede Zeit hat ihre (jungen) Pianisten, und der Mittzwanziger Levit ist heute einer von den Playern, die pianistisch makellos trainiert z.B. einem Schnabel, quasi Paradigma der 32er Beethovens, zwar pianistisch-manuell vergleichbar oder überlegen sind, weniger jedoch an Souveränität, distinktivem Ausdruck und überhaupt an Potential von (musikalischer) Kultur.
    Und dies nicht nur altersbedingt, erfahrungshalber. Dabei kommt man weiter im Urteil über einen neuen 'Star' der Pianistenszene in hörend vergleichender Annäherung zu auch altersmässig adäquaten zeitlosen 'Zeitgenossen'.
    Ein Pollini hat sich als nichtmal Zwanziger in Warschau unter einem Rubinstein promoviert und damals heute noch gültige Aufnahmen gemacht und erst nach langer Klausur dreissigjährig seine erste Beethoven-Gestaltung als grossen Wurf gewagt, eingespielt und (bis heute vergleichsweise) gewonnen. Stilistisch wie musikalisch konsistent, manuell souverän und intellektuell an Distinktion unübertroffen.
    Und der junge Gulda spielte in den 50er Jahren seinen Beethoven schon so modern durchdacht wie kongenial souverän zwanglos, dass seine zweite Gesamtaufnahme Ende der 60er Jahre wie ein zwar technisch versierteres und auch klanglich, jedoch nicht künstlerisch, erheblich besseres Gesamtbild der Sonaten erscheint.
    Ein immer noch wie einst modern-zeitgenössisches Beethoven-Bild beider damals jungen Pianisten.
    Dagegen - von den künstlerisch Radikalen wie Schnabel und dem exzentrisch eigensinnigen Gould ganz abgesehen - erscheint Igor Levit doch eher wie ein moderat-moderner Zeitgeist, der allemal pianistisch perfekt Beethovens Architektur gewachsen ist, der in der Formulierung zwar untadelig, jedoch weniger fantasievoll und gestaltenreich zu spielen vermag als so versiert, inspiriert und scheinbar improvisatorisch wie ein Kempff, auch weniger insistierend und durchdacht wie Brendel oder künstlerisch und eben auch klanglich so subtil tiefschürfend wie ein Arrau.
    Und wer, ganz a-jour-aktuell, die grosse As-Dur-Sonate (vor allem das Adagio-Arioso-Fuga) in der höchst differenziert ausgehörten und gespielten Darstellung von Piotr Anderszewski mit der von Levit vergleicht, der bemerkt doch wohl den hörbaren Unterschied von pianistisch perfekt-gekonnter zu einer auch musikalisch mehr ausdrucksstark-eigenständigen Gestaltung, die auch im Schatten anderer noch vernehmbar ist und eindrucksvoll bleibt.

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    Anonymous
    Jun 17, 2020

    Schall und Rauch

    Wissen Sie, nach Schnabel, Gulda und Kempff, deren diverse Gesamtaufnahmen jeweils in sich stimmig wie insgesamt auch umfassend sind und fast alles zu Beethoven sagen, interessieren andre Aufnahmen (mich) eigentlich doch nur vereinzelt und in Details, die rein-und weiterhörend ggf Besonderes offenbaren ... wie zB die kühne 'Arietta' von Gould oder op.110 von Anderszewski. gmr.
    Die schöne Müllerin D.795 Die schöne Müllerin D.795 (CD)
    Apr 7, 2017
    Overall impression:
    5 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    4 of 5

    Fischer-Dieskau und Demus

    sind gleichermaßen als Sänger und Pianist eine rundum stimmige Paarung auch bei Schuberts Müller-Liedern. Referenzstatus.
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    • Die schöne Müllerin D.795 Die schöne Müllerin D.795 (CD)
    Streichquartette Nr.12-15 Streichquartette Nr.12-15 (CD)
    Mar 30, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    5 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Cantabel-klangsinnliche Schubertsicht

    Schuberts späte Kammermusik gehört zum Kernrepertoire seriöser Quartettformationen, zumal der älteren, versierten, und das 'Quartetto Italiano' war eine derer seriösesten, klanglich tieflotend romanisch cantabel orientiert, ohne sentimentalisch-kitschigen, geschmäcklerischen Unterton.
    Auch hier gewinnen die Italiener durch moderate, aber streng artikuliert phrasierte Tempi, eine gestaltende Tiefenschärfe, die nie in pathetische Bedeutungshuberei ausartet. Ihr massvolles Spiel klingt immer ausbalanciert schön, kultiviert. Dies gilt besonders für ihre spätere 77er Aufnahme von Schuberts spätem Quartettgipfel in G-Dur (5*), die in ihrer stilistischen Strenge und dynamisch hoch differenzierten musikalischen Gestaltung auch akustisch nie so in sich stimmig eingespielt resp.künstlerisch übertroffen wurde.
    Neben den hochkarätigen Aufnahmen der Busch, Juilliard, Berg und Artemis bleibt das Q-Italiano mit Schubert (und dem späten Beethoven) ein alternatives Highlight.
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    Symphonien Nr.3 & 4 (Die erste Aufnahme aus der neuen Elbphilharmonie Hamburg) Symphonien Nr.3 & 4 (Die erste Aufnahme aus der neuen Elbphilharmonie Hamburg) (CD)
    Mar 30, 2017
    Booklet:
    4 of 5
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    3 of 5
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    4 of 5
    Artistic quality:
    3 of 5
    Repertoire value:
    2 of 5

    Der erste Elphi-Brahms

    Brahms vs. Elbphilharmonie - Der neue Hamburger Musiktempel erscheint wie eine Trutzburg
    auf dem Cover der ersten elbphilharmonischen Aufnahme, die dem berühmten, einst verschmähten Sohn der Stadt und zwei seiner Sinfonien zugedacht ist.
    Wovon man allerdings nur auf den zweiten Blick erfährt: Brahms und seine Sinfonien verschwinden hinter dem ausdrucksvollen Auftritt des Gebäudebugs.
    Nomen est Omen? Nunja, leider ja.
    Wenn die eingespielte Musik nur annähernd die Ausdruckskraft des Bilds der (Cover-)Architektur und zudem ihre vielgepriesene Klanglichkeit hätte, könnte man von einer kongruent modernen Brahms-Aufnahme seiner Sinfonien nos. 3 und 4 sprechen oder gar schwärmen.
    Solcherart Begeisterung erlischt hier allerdings Satz für Satz im trüben Elbwasser.
    Denn Thomas Hengelbrock lässt zwar schön flott, schlank und pathosfern, aber leider auch ausdrucksarm und wenig detail-inspiriert durchspielen, ohne Akzente und Satz- wie Ausrufungszeichen. Alles klingt wie nivelliert aufgereiht und nicht gestalterisch dimensioniert, als musikalische Form blass und wenig konturiert.
    Solchen Brahms hätte jedes andere bessere Sinfonieorchester der Republik auch einspielen können - allerdings (bitte) ohne den von Brahms schnell verworfenen Auftakt seiner 4ten Sinfonie, der hier spitzfinderisch originalsüchtig, eher fragwürdig wie belang- und folgelos vorangesetzt eingespielt wurde.
    Auch von der vielbeschworenen exorbitant transparenten Klangqualität der Elbphilharmonie ist hier allenfalls nur eine zu geringe klangliche Staffelung und Tiefenschärfe bemerkbar.
    Aus vergleichbaren Konzertsälen der Sender DLF, BR, WDR u.a. habe ich auch rein klangtechnisch Ausdrucksvolleres gehört als diese wenig pointiert ausgeleuchtete und wie ebenmässig blankgeputzte Klangkulisse.
    Auch wenn man zum naheliegenden Vergleich nur Günter Wands NDR-Einspielungen aus der alten Hamburger Musikhalle nimmt - von der auch eher konstruktiven, stringenten Gangart, aber mit differenziert leidenschaftlich emotionalem Druck - dann erfährt man mit jeder thematisch-harmonischen Satzwendung hier bei Hengelbrock nur ein meist vorherrschendes lapidar nüchtern-ausdrucksarmes und leider auch bescheidenes Gestaltungsvermögen.
    Und wenn er das so gewollt und so auch gehört hat-?, ok. -
    Jedenfalls entspricht seine coole weniger meiner Brahmsauffassung, -erfahrung und, letztlich entscheidend, meinem empfundenen Brahms-Klang.
    Immerhin bietet sonst die DVD-Zugabe all das optisch relevante Elbphilharmonie-PR-Gedöns als das wirklich alle Aufmerksamkeit heischende Resultat.
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    Klavierkonzerte Nr.2 & 3 Klavierkonzerte Nr.2 & 3 (CD)
    Mar 30, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    3 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    3 of 5
    Repertoire value:
    2 of 5

    Khatias Rach-Anmutungen

    Wer ihre Solo-Alben wie 'Motherland' oder 'Kaleidoscope', ihren Liszt oder ihre Chopin-CD, auch unter orchestraler Obhut Paavo Järvis, gehört hat, wird (hoffentlich) kein neu-aufgeklärtes, gestalterisch und strukturell sowie musikalisch artikuliert waches Klavierspiel erwarten.
    Bisher hatten alle Buniatishvili-Aufnahmen diesen sensualistisch beschönigenden, weichzeichnerischen touch, oder, wie ich meine, ihre geschmäcklerische Klangkultur, die das achitektonische Gewebe unterdrückt und süßlich vernebelt, eine vielleicht aus pianistischer Not praktikable Tugend von Unschärfe?
    Hier schwebt Ihr wohlig sanfter Klang auch über Rachmaninov hinweg, der selbst vergleichsweise wie aus andrer Welt klingt, von den grossen Klaviermusik-Kennern und Pianisten ganz abgesehen.
    Leider wird durch das betont Atmosphärische des Spiels, kongenial von Järvi untermalt, das vernichtende Wort Arraus bestätigt, Rachmaninov sei ein Viele-Noten-Klingler, der fulminant spielend musikalisch wenig zu sagen hat, wie manches zu eigenwillige Spiel.
    Wie auch immer, es gibt aktuell viel bessere Rach-Konzert-Einspielungen als diese von der HR-PR propagierte - zur Strafe tägliches Rach-Hören dieser Produktion.
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    Symphonien Nr.39-41 Symphonien Nr.39-41 (CD)
    Mar 30, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    3 of 5
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    3 of 5
    Artistic quality:
    3 of 5
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    2 of 5

    Re: Mozart aus Harnoncourts letzter Hand

    Nicolaus Harnoncourt, der mittlerweile greise Klangredner erster Stunde, sieht in seinem Mozart-Remake der drei letzten Sinfonien mit dem Concentus Musicus sein musikalisches Vermächtnis als ein 'Instrumental-Oratorium', das, ohne rechten Schluss der 39ten und entspr. Beginn der 40ten Sinfonie, quasi als eine Einheit, ohne Zäsur aufgeführt werden sollte.
    Ihr Mozart-Musikologen, Kenner der Wiener Klassik seid gefragt!

    Anfangs der 80erJahre in Amsterdam sah er dies noch anders als er seinen vielbeachteten und klangrednerisch kontrovers bewerteten Mozartzyklus mit dem Concertgebouw einspielte.
    As time goes by, hier gibt's keinesfalls einen oratorisch-feinsinnig zelebrierten Mozart, sondern einen durchweg eher hemdsärmelig produzierten, auf effekt und Dynamik unzureichend diffus ausbalanciert, so wie ein Concentus Musicus blow-up auf gross-philharmonisches Klanggehabe.
    Das klingt z.T. peinlich ruppig und allemal überflüssig, im Vergleich zu älteren, musikalischeren Einspielungen, besonders zu den späten Aufnahmen des Sir Charles Macherras mit dem Schottischen Kammerorchester, die von Satz zu Satz doch mozartisch zeitnäher
    klingen, ohne sich prodomo anbiedern zu wollen, auch klangtechnisch tadellos.
    Diese Veröffentlichung, lt. Harnoncourt 'Krönung' und 'Höhepunkt seines Gesamtwerks', scheint mir eine altersbedingte Fehleinschätzung und völlig unnötige Abwertung seiner früheren, überaus respektablen Gesamtleistung zu sein.
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    • Symphonien Nr.38-41 Symphonien Nr.38-41 (SACD)
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    CvW
    Mar 8, 2016

    Ihr Urteil ist eine Fehleinschätzung

    Eine freie Meinungsäußerung sollte nicht beinhalten jemandem pauschal "altersbedingte Fehleinschätzung" zu unterstellen wie Sie das pauschal in Ihrer Bewertung tun. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft hinsichtlich Ihrer Kritikfähigkeit etwas mehr Fingerspitzengefühl
    Symphonien Nr.4 & 7 Symphonien Nr.4 & 7 (SACD)
    Mar 30, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    3 of 5
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    5 of 5
    Artistic quality:
    3 of 5
    Repertoire value:
    2 of 5

    Beethovens Sinfonien in 2plus-sound

    Als Alleinstellungsmerkmal mag der spezielle Sound für sog.Audiophile (auch) entscheidend sein, wenn es so gut räumlich gestaffelt und rund klingt wie (auch) hier - Doch was soll alle ausgeklügelte Klangarchitektur, wenn ihr hier mit Beethovens radikaler Sinfonik so wenig musikalisch-interpretatorisch entspricht.
    Wenn dies der "fulminante Schlusspunkt " der Bonner Gesamteinspielung ist, kann ich nur feststellen, schon emotional tiefere, rhythmisch packendere und rauschhaft wildere Einspielungen gehört zu haben, zumal ich dazu auch einen "gewaltigen Spannungsbogen" vermisse, all das, was insgesamt die Spreu vom Weizen trennt ...
    Eine keinesfalls schlechte Aufnahme, jedoch eine, die nur bemüht ambitioniert auftritt, orchestral wie gestalterisch jedoch nur zweitklassig, wenn auch nicht provinziell klingt.
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    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    Juilliard Quartet - Schubert & Brahms Juilliard Quartet - Schubert & Brahms (CD)
    Mar 30, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    5 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    4 of 5

    Juilliard-Quartett-Niveau

    Sinnvolle Kompilation von Gipfelwerken der romantischen Quartett Literatur von Schubert und Brahms in adäquat erstrangiger Lesart und Interpretation durch die Juilliards und ihre kammermusikalischen Begleiter, dem Bratscher Walter Trampler und dem Bläser Charles Neidich,
    ebenso renommierte Solisten ihres Fachs. Wer diese Aufnahmen aus früheren Einzelveröffentlichungen der Columbia-CBS noch nicht kennt, sollte hier nun zu diesem Preis unbedingt zugreifen, zumal auch die selten zu hörenden Brahms-Quintette dabei sind. Auch (leider) ohne Schuberts Sextett, ist dies eine erstrangige Kammermusik-Box, die nach all den Jahren auch noch klanglich überzeugt, musikalisch allemal. Ich habe diese Werke schon anders, jedoch nicht besser resp. stilistisch geschlossener gehört. Juilliard-Juwelen!
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    Klavierkonzert G-Dur Klavierkonzert G-Dur (CD)
    Mar 20, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    5 of 5
    Sound:
    3 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Zu Michelangelis raren höchstklassigen Aufnahmen ...

    ... gehört jedenfalls das Ravel G-Dur Konzert mit dem Philharmonia Orchestra unter Gracis, das zwar klangtechnisch auch besser, jedoch musikalisch wie pianistisch gleichermaßen nie so genialisch und in sich stimmig erfasst (neben der Lefebure) und (ein)gespielt wurde. Neben seinen ebenso kongenialen Debussy- und wenigen Chopin-Aufnahmen, bleibt diese Ravel-Einspielung wie der 'Gaspard', eine zeitlose klavieristische Jahrhundertaufnahme, was ich so vom schon verklimpert komponierten Rach-4, als Beispiel eines pianistisch geadelten, jedoch musikalisch redundanten Werks, nicht behaupten würde. Man kann nur bedauern, dass Michelangeli von Ravel so wenig eingespielt hat, bei beiderseits so ausgeprägtem klangsinnlichen Potential.
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    Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    Mar 14, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    5 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Beethovens Klavierkonzerte ersten Ranges

    Mitte der 90erJahre wurde die alte 70erJahre-Ariola-Aufnahme aus Amerika von der EMI auf CD reaktiviert, nunmehr von Warner neu editiert.
    Pianistisch mit Gilels und orchestral mit Szells Cleveländern gehören diese Aufnahmen seit ihrer LP-Erscheinung zur ersten Kategorie dieser Konzerte, wenn auch musikalisch etwas zu sachlich und klassizistisch, formal korrekt, jedoch ohne emotional passionierten Schwung geraten.
    Die neu verpackte Version, mit dem Plus div. Solo-Variationen, bietet zum Schnäppchenpreis ein
    Kulturgut ersten Ranges, das heutzutage so gar nicht mehr denkbar, geschweige denn hörbar ist.
    Die hohen Zeiten der Szells und Giles sind endgültig längst passe'.
    Unbedingt kaufen und als Korrektiv hören.
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    • Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
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    Anonymous
    Mar 24, 2020
    beziehe mich auf klavierkonzert nr. 5 - technik: im klang ETWAS blechern/piano gestochen scharf - wuchtige tutti-ff-passagen - alles unglaublich intensiv - man lauscht kopfschüttelnd, wie da an musik gearbeitet wird - wie die themen kommen - wie neues entsteht - wie man dem komponisten auf der spur am entwickeln und erblühen ist - zum hineinkriechen - ein sieghaft jubilierender 3. satz wie kaum je bei der konkurrenz (obwohl die zahlreich und auch erfolgreich musizert- glen gould!) - die ganze produktion rauscht vorbei an einem wie der frühling selber - gipfel vom gipfel ist natürlich der 2. satz: überaus langsam/tiefstgründig/anrührend/zu herzen gehend - die zeit bleibt stehen - unbedingt zugreifen und sich aalen im glück - McFlush
    Rafal Blechacz - BACH Rafal Blechacz - BACH (CD)
    Mar 7, 2017
    Booklet:
    4 of 5
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    5 of 5
    Sound:
    5 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Bach auf dem Klavier

    Hinsichtlich Bachs Partiten auf dem Klavier gibt es m.E. einen Darstellungs- oder Interpretationsspielraum der einerseits vom immerda aktuellen Glenn Gould bestimmt ist, mit streng analytischem, meist schnellem NonLegato und konsistent rhythmisch-artikulierter Betonung der lapidar-musikalischen Stimmverläufe.
    Wer Bachs Partiten von Gould gespielt gehört hat und kennt, wird Bach klarer er-kennen als sonstwie und kann, andrerseits, Murray Perahia geniessen und sein konzis mit subtilem Legato und moderater Anschlagskultur geformtes in sich stimmiges Bachspiel auf dem räumlich voll klingenden Flügel, das bisweilen zwar etwas zu eintönig schön romantisierend klingt, aber immer von rhythmisch klarer Diktion und darin durchaus Gould vergleichbar ist.

    Rafal Blechacz spielt auf seinem ersten Bach Album vergleichsweise differenzierter, weniger stilistisch einseitig auf geschmeidigen Wohlklang gestimmt wie Perahia oder so schon buchstabierend akzentfreudig, wenn auch durchaus flink wie Gould.
    Blechacz spielt schlank und klar, rhythmisch konsistent mit schön variablen und flüssig-lebendigen Tempi, jedoch ohne eigenwillige, prätentiöse Ausdrucksextreme oder demonstrative Pianistik. Auch an schönen Stellen bleibt Blechacz zurückhaltend, beinahe neutral. Solche stilistische Neutralität klingt heutzutage neben z.T. hochgelobter manieriert-exzentrischer Individualität einiger Echo-PR-Grössen schon unzeitgemäss schlicht und altbachkonform.
    Man könnte hier einen stilistisch modern-rationalen und unaffektierten, einen sog. 'Goldenen Mittelweg' zwischen den genannten Interpretationsextremen sehen, zudem auch klangtechnisch überzeugend.
    Und doch sind dieser beherrscht kühle Zugriff, ein zu wenig Beherztsein und letztendlich etwas fehlende Emphase meine kleinen, wenn auch sehr subjektiven Kritikpunkte.
    Rein pianistisch ist sein Spiel wie bei den Chopin Preludes erfreulich unspektakulär geschmacksicher und tadellos.
    Ein erfreulich gutes Album, dem hoffentlich mehr von Bach folgt.





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    • Glenn Gould spielt Bach I (Sony Classical Masters) Glenn Gould spielt Bach I (Sony Classical Masters) (CD)
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    Anonymous
    Sep 12, 2018

    "dieser beherrscht kühle Zugriff, ein zu wenig Beherztsein und letztendlich etwas fehlende Emphase"?

    Diese Rezension ringt um Gerechtigkeit, Anerkennung, scheint mir dabei aber eingefahrenen Hörerwartungen verhaftet und also im Hören der hier in Verehrung von Bach sich offenbarenden Blechacz-Kongenialität "verstellt" zu sein. Hab grade eine Kopfhörer-Session mit dieser CD verbracht, dabei mein Weinglas und überhaupt alles andere vergessen. Mir kam während des Hörens immer wieder Goethes "Der du von dem Himmel bist" in den Sinn, und das betraf sie beide: den göttlichen JSB wie auch diese himmlische "Erscheinung" seiner Musik durch Blechacz. Ihm war es wichtig (so steht's im Begleitheft), "einen Flügel mit einem sehr hellen Klang zu finden", um zumindest zu versuchen, "dem Klang eines Cembalos nahezukommen", was ich sehr bescheiden ausgedrückt finde, denn Blechacz' klangliche Umsetzung ist so dermaßen dicht dran am Geiste Bachs, dass ich ich geradezu ersterbe in Ehrfurcht. Auf dem Cover der CD erhebt Blechacz seine Hände, die Finger verschränkt in Richtung Gesicht: eine Geste wie Dank und Gebet. And so did I, beim Hören dieser von Blechacz dargebrachten: Himmelsmusik
    Streichquartette Nr.1 & 3 Streichquartette Nr.1 & 3 (CD)
    Feb 12, 2017
    Booklet:
    4 of 5
    Overall impression:
    5 of 5
    Sound:
    5 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Ein tönendes Denkmal für Friedemann Weigle

    Die letzte Aufnahme des Artemis-Quartetts mit seinem langjährigen Bratschisten Friedemann Weigle, der den warmen Puls mit seiner Mittelstimme in ihrer Musik prägte und der aus dem Leben ging, bevor ihre Brahms-Einspielung publiziert wurde.
    Dies hört man ihr natürlich nicht an, 2014 eingespielt, jedoch bedeutet dies eine Zäsur, denn auf dem Niveau der mit Weigle geprägten Jahre wird man sich quasi neu formatierend einstimmen müssen, nur der Cellist Eckart Runge bleibt noch von der ursprünglichen Formation.
    Und Brahms opp.51.1 und 67 werden fraglos hinreißend impulsiv und klanglich schwärmerisch zügig, jedoch nicht zügellos, nervig, aber nicht nervös gespielt, warm grundiert - posthum Weigle gewidmet.
    Man hört ein nahezu traumwandlerisch intuitiv atmendes Strömen aller Stimmlinien zu einem pulsierenden Klanggewebe, rhythmisch klar wie feinmotorisch subtil phrasiert, ein bewegtes kammermusikalisches Miteinander wie von Ebb und Flut, Geben und Nehmen der Motivfloskeln.
    Womöglich nur ganz anders, aber nicht besser als Artemis kann man solche Musik spielen.
    Dagegen klingen die seriösen Amadei aus den 60ern beinahe unstet robust und stilistisch wie gediegene Hausmannskost, verglw. das Quartetto Italiano doch schwerfällig und wie satt gelagerter Wein und die neuere Belcea-Konkurrenz besticht eher mit geradlinig herb-forscher Spiellaune.
    Dem 'klaren Ja zu Vibrato, Expression, Romantik' wie es Eleonore Büning in ihrer Laudatio zum Jahrespreis der dt.Schallplattenkritik fast hymnisch pries, kann man nur zustimmen, bei diesem Brahmsspiel, durchformuliert mit neuromantisch-reflektiertem Tonfall, ohne Bart.
    Coming Forth By Day Coming Forth By Day (CD)
    Feb 6, 2017
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    4 of 5

    Sonio Alto Cassandra

    Wilson's 'BlueLight' und 'MoonDaughter' -Alben unterscheiden sich klanglich wenig von dieser neueren 'Day'-Produktion, insofern ist da nichts überproduziert oder schiefgelaufen.
    Allenfalls sind die komplexen klanglichen Strukturen der dynamisch moderaten mid-Tempo-Nummern für defizitäre Wiedergabe problematisch, denn auch über gute Kopfhörer klingt das Album hochwertig fein komplex justiert und adäquat differenziert.
    Und Wilson's verhalten subtiler, raunend differenziert im Piano noch artikulierter voller Alto klingt natürlich nie wie eine hochexpressive, eher sopranesque Holliday, trifft sie aber in der Botschaft ihrer gleichermaßen substantiellen Darstellungen. Wilson und ihre Musiker sind eben of our times. Auch den altbekannten swinging Cole Porter Songs verleiht die Wilson mit ihrer moderaten wie cool timbrierten Darstellung unbekannten, womöglich befremdenden Ausdruck, aber individuellen, unroutinierten Ausdruck. Mir gefällts. Looking forward, Cassandra.
    Messe h-moll BWV 232 Messe h-moll BWV 232 (CD)
    Feb 6, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    3 of 5
    Sound:
    3 of 5
    Artistic quality:
    3 of 5
    Repertoire value:
    2 of 5

    Ein Denkmal der Schönheit ...?

    Bach hat sicherlich kein irgendwie geartetes musikalisches Denkmal intendiert, genial-kunstvoller Pragmatiker der er auch war, sondern seine Kirchenmusikpraxis resumiert: so gestaltet klingt eine grosse lithurgische Messe ersten musikalischen Kunstrangs.
    Leider nicht in dieser BR-Darbietung, allenfalls als regionales Dokument, zwischen instrumental schlanker, aber wenig sprechend gestalteter hist.informierter Diktion und einer vocal opulent opernhafter Gestik von stilistischer Sorglosigkeit. So sollte Bachs h-Moll Messe heute nicht mehr
    klingen, auch nicht in der Opernstadt München.
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    • Messe h-moll BWV 232 Messe h-moll BWV 232 (CD)
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    Anonymous
    Mar 10, 2024

    Vocales Verdikt

    Ich möchte meine Bewertung von 2017 Insofern korrigieren, dass künstlerische Qualität und Gesamteindruck vergleichsweise zu andren Einspielungen sicherlich höher liegt als ein 3*-Mittelmaß, zumindest was das Instrumentale und den dirigentischen Zugriff betrifft.
    Allerdings bleibt die vocale, zu theatralische Darstellung dea Werks problematisch wie auch in der BR-Matthäus-Passion, wo einzig Pregardien zufriedenstellend klingt. Hier wie auch in der Messe bleiben Harnoncourt wie Jacobs mit ihren Vocalisten erste Wahl. gemirevers
    Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    Feb 6, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    3 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    3 of 5
    Repertoire value:
    2 of 5

    Ein Pianistenleben ohne Chopin? ...

    ... nach 15 Jahren, oder ad infinitum? Eigentlich undenkbar. Doch gab es einige Pianisten wie Brendel oder Gould, die nie Chopin (ein)gespielt haben, weil er ihnen musikalisch - klanglich zu gefällig-romantisch, wenig kontrapunktisch - nicht lag.
    David Fray scheint sie mit seinem neuen Chopin-Album bestätigen zu wollen. Zu Viel des schönen, guten, zart und moderat gestimmten Wohlklangs, der soften Melancholie.
    Der grand monsieur und Pianist des Chopinspiels, Artur Rubinstein, klingt im Vergleich zu Fray wie ein Tastendonnerer, der er gewiss nicht war. Doch er spielte Chopin sehr beherzt, diesseitig, herb und auch lapidar, immer positiv und niemals schwermütig als weltschmerzvollen Romantiker. Und Fray spielt sehr eigenwillig und einseitig einen Klavierklassiker wie eine gepflegte Schmusemusik für die blaue Stunde. Bei allen Klangreizen und in Analogie zur Eingangsfrage möchte ich meinen: Chopin ohne Fray ist durchaus vorstellbar.
    Späte Klavierwerke Späte Klavierwerke (CD)
    Feb 3, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    3 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    4 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Pollinis Altersstil

    Chopin klingt unter Pollinis Händen heute nicht mehr so geschmeidig brilliant wie im letzten Jahrhundert der 80-90er.
    Er spielt deutlich distanzierter und so abgeklärt und beinahe schon unbeteiligt, wie leidenschaftslos aus kühler Draufsicht.
    Pianistisch zwar untadelig, wenn auch manchmal etwas spröde und kantig, klingt sein später Chopin doch musikalisch ohne Charme und unverbindlich ernüchtert.
    Ich höre wenig von einer 'sanft fliessenden Barcarole', wenig anmutende Marzurkas noch intim klingende Nocturnes, allenfalls eine streng oder kühl executierte Polonaise, jedoch ohne ihren fantastischen Rausch. Ernüchternd.
    Ein pianistisch respektables Chopin-Album immerhin, aber musikalisch wenig eindrucksvoll.
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    • Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    One More For The Road: Live In Copenhagen 2014 One More For The Road: Live In Copenhagen 2014 (CD)
    Feb 2, 2017
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    4 of 5

    Stiger's own roadmap

    Till Brönner ist auch so ein Stiger-fan in retrospektiver Sicht auf Sinatra, und man hört auch eine Nähe zur vokalen, leider nicht zur souveränen Diktion von musikalischem timing und swing, ganz abgesehen vom Sinatra-Timbre, das eben keinen Nachfolger hat.
    Stiger klingt mit seinem (S-)Album vergleichsweise bemüht und im Stimmumfang zur Höhe angestrengt, weniger offen und locker wie S, der traumwandlerisch seine Phrasierungen akzentuiert, immer auf dem Punkt.
    Nur für sich ein gutes und seitens der Radioband auch toll gespieltes Album, das aber nicht die Originalversionen in den Schatten stellt, die sind allesamt doch more than most.
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    • Sinatra At The Sands Sinatra At The Sands (CD)
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    Anonymous
    Jan 9, 2018

    Curtis Stigers, One More for The Road

    Unverständliche Kritik. Wenn das Sinatra Timbre keine Nachfolger hat, wie Sie schreiben, warum sollte es Stigers oder irgendwer dann versuchen? Ich behaupte: Er ist der heutige Sinatra. Er ist in der Zeit angekommen, und seine jazzige mit ganz eigener Phrasierung gelungene Interpretation - ohne Sinatra zu verleugnen - stellt alle anderen Sinatra-Covers in den Schatten! Ich empfehle weitere Curtis Stigers CDs und vor allem Live Konzerte! Roswitha Baumert
    Neujahrskonzert 2017 der Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2017 der Wiener Philharmoniker (CD)
    Jan 25, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    4 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    4 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Dudamels Wiener Einstand

    Zugegeben, ich habe dieses 1-2017er Wiener Konzert auch nur am TV erlebt, akustisch über gutes Equipment, alles ok.
    Musikalisch war ich nicht wirklich enttäuscht, es gab ja, wie immer ein paar neue Schmankerln, jedoch auch nicht so angetan, wie vor Jahren noch bei Prétre, der die ganze Veranstaltung zweimal mit soviel musikalisch-charmantem Esprit beflügelte, ja veredelte.
    Das hatte, bei verglw. moderaten Tempi, noch soviel Flair und meinetwg. schlamperten Schmiss, der hier bei Dudamel ziemlich verlorenging. Man spürte, wie wenig er in der Wiener Musikkultur daheim war, alles klang immer musikalisch und nett und flott dirigiert.
    Doch immerhin planen die Wiener mit ihm ihre nächste Südamerika-Tournee, Perspektiven - Prosit 2018!
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    • Das Neujahrskonzert Wien 2010 Das Neujahrskonzert Wien 2010 (DVD)
    Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    Jan 25, 2017
    Booklet:
    3 of 5
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    5 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    4 of 5

    Gould's 'state of Wonder' ...

    ... bleibt auch in dieser Naxos-Edition wie in all den andren zuvor (und danach) erhalten, als die erste 1955er Gould (Goldberg-) Produktion, die seinen folgenreichen Pianistenstatus initiierte, zweifellos s(eine) nach wie vor spektakuläre, eindrucksvolle Aufnahme,
    ein Bach-Goldberg-Gould Paradigma. Wer Sony's 'Legacy'-3 CD-Set-Ausgabe der kompletten Gould-Goldbergs von 1955 und 1981
    kennt, wird dieser Naxos-Variante der 55er keine akustischen Offenbarungen zuschreiben können, allenfalls eine klanglich schlankere
    Nuancierung, die weder besser noch schlechter klingt, allenfalls anders.
    Was bleibt ist Goulds einmalig und einzigartig passionierte Darstellung dieser Bach-Variationen.


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    • Glenn Gould - A State of Wonder Glenn Gould - A State of Wonder (CD)
    Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    Jan 21, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    5 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    5 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Beethoven con animo

    Kempff's 50er-Jahre Beethoven-Zyklus ist noch heute einer der besten, sicherlich der musikalisch inspirierteste aller Gesamteinspielungen und rein pianistisch-manuell auch seinem Stereo-Nachzügler aus den 60ern, z.T. nur nicht klangtechnisch überlegen. Musikalisch gibt es viele höchst inspiriert phrasierte und artikulierte highlights, die hier nicht allesamt aufgeführt werden können. Als beredte Beispiele neben der impressionistisch moderierten sog. Mondschein- die Pastorale-Sonate (Nr.15), das subtil balancierte Adagio-Hammerklavier (15! Min.)sowie die wirklich gesungene Arietta op.111, molto semplice e cantabile, hier wie insgesamt eine pianistisch wie musikalisch sublim artikulierte Variationsvielfalt vom Feinsten, und die Mono-Aufnahmen klingen rundum überzeugend. Fraglos, Kempff war ein Pianist für dezidierte Kenner,
    zumal heute im Vergleich zu all den superficial Hypes.
    Bilder einer Ausstellung (Orchesterfassung) Bilder einer Ausstellung (Orchesterfassung) (CD)
    Jan 11, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    3 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    3 of 5
    Repertoire value:
    1 of 5

    Veritables Musikprodukt

    Ein womöglich profitables DG-Universal-Musikprodukt: Mussorgski-Pictures-Wiener-Dudamel -
    und name-dropping auf heutigem Kulturniveau - und wenn man vergisst, dass Ravel den Klavier-Mussorgski
    orchestriert hat auf heutiges gemeines Rezeptionsniveau wie hier, dann bleibt noch das ernüchternde Hörerlebnis,
    dass alles längst schon farbig-artikulierter, musikalisch stringenter, kurzum besser formuliert eingespielt wurde.
    Dudamel als Alleskönner auf dem Musikmarkt.
    Ein schlichtweg überflüssiges, zweitrangiges Produkt.
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    • Bilder einer Ausstellung (Orch.Fass.) Bilder einer Ausstellung (Orch.Fass.) (CD)
    Martha Argerich - The Complete Sony Recordings Martha Argerich - The Complete Sony Recordings (CD)
    Jan 11, 2017
    Booklet:
    4 of 5
    Overall impression:
    5 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    4 of 5
    Repertoire value:
    4 of 5

    Martha, die musikalische Flamme

    Zu ihrem 75ten haben sich alle Mega-MusicPlayers, DG, EMI-Warner und Sony, hier mit allen ihren Aufnahmen, eine Box einfallen lassen als Dankeschön für die womöglich beste lebende Pianistin.
    Denn wer sie live erlebt hat, so in Berlin mit Chailly, Abbado, Dutoit, Barenboim, wird kaum nicht beeindruckt gewesen sein. Die Argerich ist immer präsent, man sieht, spürt und hört direkt die musikalische Botschaft. Man muss nicht alles gleichsam von ihr mögen - ihr Beethoven oder Mozart war nie so mein Fall - doch die Sony-Box versammelt vor allem drei ihrer herausragenden Aufnahmen: eine fulminante, sprühend-funkelnde Strauss Burleske, live unter Abbado aus Berlin, das so selten und so gewitzt gespielte D-Dur-Konzert von Haydn und eine adäquat emphatisch-romantisch wie subtil gespielte, grossartige C-Dur-Fantasie von Schumann, dem die Argerich, wie Kempff, Horowitz oder Richter, schon andernorts ihre einzigartige künstlerische Referenz erwies, sie mit den Kinderszenen und Kreisleriana. Schumann, ein Argerich special, und man hört es mit jeder nie pauschal-richtigen, sondern immer eigenständig-engagierten Darbietung.
    Bryce Morrison, der einzigartig hochkultivierte britische Klavierpapst beim 'Gramophone' Magazin formulierte Argerichs ausserordentlichen Status so: wenige Pianisten vereinnahmten so lebendig wie Argerich den schidzophrenen Romantizismus Schumanns, der dachte, er könne sich selbst zu Tode singen.
    Wer, wie auch immer div.geschmacksorientiert, solche Kunstleistungen hier anonym pauschal abwertet, sollte sich schlichtweg abmelden und den Stecker ziehen.
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    • Kempff plays Schumann Kempff plays Schumann (CD)
    • Kinderszenen op.15 Kinderszenen op.15 (CD)
    Martin Stadtfeld - Chopin + Martin Stadtfeld - Chopin + (CD)
    Jan 11, 2017
    Booklet:
    3 of 5
    Overall impression:
    3 of 5
    Sound:
    4 of 5
    Artistic quality:
    4 of 5
    Repertoire value:
    3 of 5

    Chopin vs Stadtfeld

    Der sehr eigenwillig ambitionierte Martin Stadtfeld 'strukturiert' hier die beiden Etüdenbände Chopins mit eigenen Improvisationen, womöglich als eigene musikalisch erläuternde oder Chopin vertiefende Kommentare gemeint. Leider klingen seine Klanginseln im Kontext der Originale wenig überzeugend nur nach Bedeutungshuberei, redundant und ohne einen bemerkenswert auffälligen musikalischen Sinnzusammenhang. So What?
    Die Etudes an sich klingen für mein Empfinden etwas zu eintönig schwergängig, etwas zu wenig poetisch leicht nach andrer, willkürlich eigener Aussage. Schade, der Interpret Stadtfeld steht dem Komponisten Chopin im Weg.
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    • Etüden Nr.1-24 Etüden Nr.1-24 (CD)
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