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    Dmitri Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 29. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1741
    127 Rezensionen
    Sextett in F für Bläser und Harfe Sextett in F für Bläser und Harfe (CD)
    17.09.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    bedeutende Kammermusik

    Diese 3 Werke spiegeln wunderbar die großen Schaffensperioden des Meisters wider.
    Das Klaviertrio von 1953 besticht durch seine Ungestümheit und jugendliche Frische.
    Das Streichquartett von 1976 schlägt dagegen wesentliche intimere und lyrischere Saiten an. Für mich handelt es sich hier um eins der schönsten Streichquartette des 20. Jahrhunderts!
    Wieder eine neue Welt erschließt der Komponist mit einem seiner Spätwerke, dem Sextett von 1990 für Harfe und Bläser.
    Anklänge an Straßenmusik, Fanfaren oder Schlaflieder kreieren hier einen geheimsivollen Duktus, der entschlüsselt werden will. - Ein spannendes Werk, das man nicht oft genug hören kann!
    Rudolf Barshai - Historical Russian Archives Rudolf Barshai - Historical Russian Archives (CD)
    16.09.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    verborgene Schätze

    Dieses Set schätze ich insbesondere deshalb so hoch ein, da es Werke von Revol Bunin, Rääts und Meerovich enthält, die man nirgends sonst auf CD bekommt.

    Insbesondere die 5. Symphonie und das Konzert für Kammerorchester von Revol Bunin lohnen schon allein den Kauf der CDs! Dieser Zeitgenosse und teilweise Schüler von Schostakowitsch kann wohl als verfehmt und teiweise vergessen eingestuft werden. Zu Unrecht! Diese beiden Werke allein stellen ihn durchaus auf eine Stufe mit den anderen Großen des 20. Jahrhunderts. Welche Kraft, welcher Melodienreichtum, welche Orchesterfarben wurden uns hier bisher vorenthalten! Dem an Bunin interessierten Hörer empfehle ich ein paar Blicke auf Youtube. Die CD mit dem Spitzenviolinkonzert von Bunin mit Kogan als Solisten ist leider derzeit kaum zu kriegen, genauso wie die Aufnahme seiner 6. Symphonie ...

    Auch die Werke von Meerovich und Rääts haben es allerdings verdient gehört zu werden!

    Besonders hinweisen möchte ich auch noch auf die geniale Aufnahme der 14. Symphonie von Schostakowitsch mit Galina Vischnewskaya.

    Der künstlerische Wert der meisten Aufnahmen macht dann auch den kleinen Nachteil der Klangqualität wett (weitestgehend ältere Liveaufnahmen).
    Wartime Music Vol.4 - 1941-1945 Wartime Music Vol.4 - 1941-1945 (CD)
    16.09.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    phantastische Streicher

    Neben der 2. Symphonie "Motherland" ist auch die "Heroische" 3. von Popov im 2. Weltkrieg entstanden. Sie enthält auch tatsächlich heroische Elemente, wobei man ja bekanntermaßen bei den Titeln sowjetischer Symphonik vorsichtig sein muss, da sie oft als Tribut für den aufoktroierten "Sowjetischen Realismus" geschuldet wurden.
    Aber auch Popovs 3. Symphonie muss unbedingt als Meisterwerk an sich beurteilt werden! Selten hört man einen dermaßen voll-tönenden und mehrfach unterteilten Streicherklang. Der Reichtum der verschiedenen orchestralen Texturen erschließt sich oft erst durch mehrmaliges Hören dieses Opus, was sich lohnt!

    Auch der "kleine Bruder" der Dritten, die symphonische Arie für Cello und Streicher kann sich sehen bzw. besser "hören" lassen!
    Das tragische Werk ist dem Andenken des Schriftstellers A. N. Tolstoy gewidmet, mit dem Popov freundschaftlich verbunden war.
    Sinfonietta für Streichorchester Sinfonietta für Streichorchester (CD)
    14.09.2010
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    frühe Meisterstücke

    Hier wurden aus den Pertersburger Archiven die genialen Aufnahmen von Gauk und Samosud aus den 50iger Jahren von den frühen Orchesterwerken des großen Tonschöpfers des 20. Jahrhunderts ausgegraben.
    Die Slavische Rapsody (1951) und die Phantasie auf russische Volksthemen (1950) sind sehr schöne Beispiele des meisterhaften Orchesterschaffens von Boris Tschaikowsky - melodiös, russisch und doch schon eigenständisch und modern.
    Ein absolut kurzweiliges Stück ist die gut 8-minütige abwechslungsreiche Capriccio über englische Themen (1954).
    Die Sinfonietta für Streicher von 1953 gehört nicht zu Unrecht zu den bekanntesten Stücken von Boris Tschaikowsky. Sie markiert einen der vielen Höhepunkte in seinem Schaffen.
    Wartime Music Vol.8 - 1941-1945 Wartime Music Vol.8 - 1941-1945 (CD)
    14.09.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    viel mehr als nur Kriegsmusik

    Nichts könnte irreführender sein als das Cover dieser CD. Natürlich ist Gavriil Popovs Symphonie Nr. 2 mit dem Untertitel "Motherland" mitten im 2. Weltkrieg enstanden und spiegelt diese Zeit auch wider. Aber der wenig bekannte Meister des 20. Jahrhunderts legt hier ein Werk vor, das in seinen 4 Sätzen so voller Emotionen, Kraft und Lyrik gleichermaßen ist, dass man es unbedingt im großen Kontext sehen sollte. Hier handelt es sich um keine stalinistische Jubelsymphonie sondern um ein Kunstwerk!

    Selbst die Filmmusik zum Propagandafilm "The Turning Point" ist lohnend anzuhören, da sich Popov auch in diesem Feld als einfallsreicher Tonmaler entpuppt.

    Das symphonische Chorwerk "Red Cavalry Campaign" (7-Minuten-Stück) ist aus meiner Sicht als Zeitdokument interessant aber vom künstlerischen her nachrangig.
    Symphonie Nr.1 op.7 Symphonie Nr.1 op.7 (SACD)
    14.09.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    vergessene Super-Symphonie

    Der kompositorische Zeitgenosse und Schüler Schostakowitschs Gavriil Popov ist leider wenig bekannt. Diese Spitzenaufnahme seiner ersten Symphonie wird das hoffentlich ein wenig ändern.
    Das dreisätzige Werk hat eine absolut eigenständige und überaus interessante Klangsprache. In seiner mit Melodik gepaarten Ungestümheit erinnert es mich ein wenig an die furiose erste Symphonie Schostakowitschs. Stellenweise setzt Popov den gesamten Klangapperat aber noch massiver und nachdrücklicher ein. Diese Symphonie nimmt den Hörer vom ersten Takt an gefangen und lässt ihn auch so schnell nicht mehr los. Immer wieder tauchen interessante Instrumentenkombinationen auf, wie Piccolo über Violinen im wunderschön lyrischen Largo oder Piccolo mit Xylophon im grandiosen Finale.

    Schostakowitschs Opus 3 hat stilistisch nichts mit Popovs obigem Werk gemein, höchstens, dass es recht selten gespielt wird.
    In diesem Frühwerk des Studenten Schostakowitsch herrscht ein romantisches Idiom vor. Die thematische Arbeit ist allerdings schon sehr interessant und abwechslungsreich.
    Übrigens ist die Aufnahmequalität spitze!
    Streichquartette Nr.1-6 Streichquartette Nr.1-6 (CD)
    12.09.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Streichquartette vom Feinsten

    Wie schön, dass alle 6 Quartette von Boris Tschaikowsky hier auf einer Doppel-CD in einer aktuellen Aufnahme (2008) von Spitzeninterpreten vorliegen!
    Die Werke umfassen einen Zeitraum von 22 Jahren (1954 bis 1976) und sind jedes für sich spannend und lohnend.
    Besonders hervorheben möchte ich das 3. Quartett aus 6 nur langsamen Sätzen, dass ein Höhepunkt der Quartettkunst des 20. Jahrhunderts darstellt und selbst den "Lehrer" Schostakowitsch veranlasste ein solches Werk (nämlich sein 15. und letztes Quartett) in nur langsamen Sätzen zu verfassen.
    Die letzten 2 einsätzigen Werke vermag ich nicht konkret zu analysieren. Ich kann nur sagen, dass sie mich immer aufs Neue zum Träumen anregen und wunderschön klingen ...
    Cellokonzert Cellokonzert (CD)
    12.09.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    eins der bedeutensten Cellokonzerte des 20. Jahrh.

    Zunächst ist zu bemerken, dass der künstlerische Rang der Aufnahmen der Werke von Boccherini, Piotr Tschaikowsky und Boris Tschaikowsky gleichermaßen hoch ist. Die Aufnahmen sind (kleiner Nahteil) älter und live.
    Als absoluter Fan von Boris Tschaikowsky möchte ich hier nur auf sein Cellokonzert eingehen, das auch vom Widmungsträger Rostropowitsch als eines der bedeutensten des 20. Jahrhunderts eingeschätzt wurde.
    Obwohl das Werk auf traditionellen Strukturen ruht, sind die melodischen Bilder frei und natürlich. Dem geneigten Hörer begegnen intrumentale Erzählungen, strenggeführte Choräle und Echos von Ländler, Serenade und Wiener Walzer - insgesamt einfach ein wunderschönes Cellokonzert.
    Klavierkonzert Klavierkonzert (CD)
    12.09.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    diamentene Solitäre

    Diese CD vereinigt drei exelente Stücke aus verschiedenen Schaffensperioden von Boris Tschaikowsky.
    Das Capriccio über englische Themen von 1954 besticht durch seine unerwartete, abweckslungsreiche Orchestration und Verspieiltheit - 8 Minuten absoluter Kurzweile.
    Das Klavierkonzert - ein rhythmisches Unikum - ist ein Meilenstein der mittleren Schaffensperiode (vgl. auch die Superaufnahme bei Naxos).
    Das Highlight schlechthin ist für meine Begriffe allerdings das Poem "Der Halbstarke" von 1984. Es fußt auf der Musk zum Kinofilm nach Dostojewsky, ist aber absolut einmalige Orchestermusik der Spitzenklasse. Neben der solo gesetzen "Viola d'amore", die dem Werk allein schon einen unverwechselbaren Charakter verleiht, treten weitere Instrumente oft solistisch hervor, wie das Klavier (Boris Tschaikowsky selbst) und die Blockflöte.
    Ich habe selten ein dermaßen lyrisches und doch teils dramatisches Klassikstück gehört. Ein wahrer Briliant!
    The Canticle of the Sun by St.Francis of Assisi The Canticle of the Sun by St.Francis of Assisi (SACD)
    02.09.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Sonne im Herzen

    Mit den hier aufgenommenen Werken hat Sofia Gubaidulina dem Baum ihrer Werke wieder einmal besonders schöne Blätter hinzugefügt. Sie bleibt ihrem eigenwilligem, aber stets ansprechendem und verständlichem Stil treu. Den Werken wohnt diese gewisse für sie typische Religiösität inne, die sich nicht nur in den Texten des Franz von Assissi spiegelt.
    Die Instrumentation ist auf das Wesentliche beschränkt.
    Im Sonnengesang besticht insbesondere der virtuos dargebotene Cellopart, ohne den Gesamteindruck des Werkes einzuengen. Der historische Text erhält den Stellenwert, der ihm zusteht, ohne das die Musik ihn nur untermalen würde. Insgesamt handelt es sich um ein Stück, das sicher nicht nur bei den Freunden avangardistischer Musik seinen Platz einnehmen wird.

    In Croce und die Präludien haben noch mehr meditativen Charakter und laden zur Kontemplation ein.
    Cellokonzert Nr.2 "and: the Feast is in full Progress" Cellokonzert Nr.2 "and: the Feast is in full Progress" (CD)
    02.09.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Gubaidulinas unschlagbare Cellowerke

    Der Titel des Cellokonzertes mag etwas verwirren, da der Text des Gedichtes "Und: Das Fest ist in vollem Gange" von Ajgi nicht zitiert wird, jedoch spiegelt das Konzert die Stimmung des Gedichtes - Menschen, die einem Inferno entgegensehen - wider. Wird hier das jüngste Gericht in klanggewaltige Bilder verpackt oder liegt ein Nachruf auf den Untergang der stalinistischen Epoche vor?
    Vielfältige Assoziationen sind denkbar und individuell für jeden Einzelnen zu finden. Die Musik ist überaus kraftvoll und immer interessant - mal lyrisch mal zerstörerisch - ein Sinnbild des Werdens und Vergehens. Das Cello - übrigens hervorragend gespielt - hat eine tragende Rolle - tritt aber gleichberechtigt neben dem Orchester auf. Die Klanggewalt ist dabei stellenweise enorm. Im Mittelteil wird dem Solisten eine besonders eindringliche Bläserkaskade entgegengeschleudert. Anschließend holt der Streicherapparat unterstützt durch percusiv eingesetztes Klavier zum Schlag aus. Schließlich tritt das gesamte Orchester gegenüber dem Cello an. Dies bleibt dann verängstigt und geschlagen zurück, spielt aber bis in die Schlusstakte hinein seine Melodiefragmente trotz ab und zu grollenden Schlagwerkklängen weiter. Somit demonstriert auch in diesem Werk die Komponistin ihre positive Lebenseinstellung. Auch nach den schlimmsten Katastrophen bleibt die Stimme des Individiums, des Künstlers bestehen.
    Vielleicht ist dies ein Sinnbild für das vielfach beeinträchtigte und gemaßregelte Schaffen der Komponistin in den Zeiten der Diktatur? Vielleicht auch ein Hinweis auf unsrere heutige Gesellschaft im Leben am Abgrund?

    Für das Schaffen der Komponistin ist das Cellokonzert meiner Meinung nach eins der Schlüsselwerke. Es dürfte in keiner Sammlung fehlen.

    Die Präludien für Cello solo sind eine weitere Bereicherung. Hier handelt es sich nicht um akademische Übungen, sondern um äußerst interessante Solomusik, in die es sich lohnt tiefer einzudringen!
    Cellokonzert Nr.2 "And:The Feast is in full Progress" Cellokonzert Nr.2 "And:The Feast is in full Progress" (CD)
    02.09.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musik wie zum jüngsten Tag

    Auf dieser CD befindet sich eine gelungene Einspielung des phantastischen Cellokonzertes von Sofia Gubaidulina.
    Der Titel des Werkes mag etwas verwirren, da der Text des Gedichtes "Und: Das Fest ist in vollem Gange" von Ajgi nicht zitiert wird, jedoch spiegelt das Konzert die Stimmung des Gedichtes - Menschen, die einem Inferno entgegensehen - wider. Wird hier das jüngste Gericht in klanggewaltige Bilder verpackt oder liegt ein Nachruf auf den Untergang der stalinistischen Epoche vor?
    Vielfältige Assoziationen sind denkbar und individuell für jeden Einzelnen zu finden. Die Musik ist überaus kraftvoll und immer interessant - mal lyrisch mal zerstörerisch - ein Sinnbild des Werdens und Vergehens. Das Cello - übrigens hervorragend gespielt - hat eine tragende Rolle - tritt aber gleichberechtigt neben dem Orchester auf. Die Klanggewalt ist dabei stellenweise enorm. Im Mittelteil wird dem Solisten eine besonders eindringliche Bläserkaskade entgegengeschleudert. Anschließend holt der Streicherapparat unterstützt durch percusiv eingesetztes Klavier zum Schlag aus. Schließlich tritt das gesamte Orchester gegenüber dem Cello an. Dies bleibt dann verängstigt und geschlagen zurück, spielt aber bis in die Schlusstakte hinein seine Melodiefragmente trotz ab und zu grollenden Schlagwerkklängen weiter. Somit demonstriert auch in diesem Werk die Komponistin ihre positive Lebenseinstellung. Auch nach den schlimmsten Katastrophen bleibt die Stimme des Individiums, des Künstlers bestehen.
    Vielleicht ist dies ein Sinnbild für das vielfach beeinträchtigte und gemaßregelte Schaffen der Komponistin in den Zeiten der Diktatur? Vielleicht auch ein Hinweis auf unsrere heutige Gesellschaft im Leben am Abgrund?

    Für das Schaffen der Komponistin ist das Cellokonzert meiner Meinung nach eins der Schlüsselwerke. Es dürfte in keiner Sammlung fehlen.

    Die Einspielung der Tschaikowsky-Symphonie ist auch gelungen ...
    Konzert f.Englischhorn & Orchester Konzert f.Englischhorn & Orchester (CD)
    02.09.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Bestes aus Lettland

    Die auf dieser CD vereinigten Stücke des Letten Peteris Vasks kann man nach dem ersten Hören einfach nicht mehr vergessen.
    Cantabile für Streicher vermag durch seine eindringlichen Melodien eine solch positive Atmosphäre zu verbreiten, dass man sich fragt, ob diese Musik noch von dieser Welt ist.
    Das Konzert für Englischhorn und Orchester verbindet folkloristisch anmutende Motivik mit moderner Klangform. Wie durch Zauberei entstehen vor dem inneren Auge Landschaften von unendlicher Weite und Schönheit.
    Die "Botschaft" des dritten Werkes der Einspielung kommt ebenfalls unmittelbar beim Zuhörer an. Eindringlich ruft Peteris Vasks seinen Landsleuten zu, dass Kultur und menschliche Individualität nicht endgültig zerstört werden. In einer Zeit, als Lettland noch unter dem sowjetischen Joch zu leiden hatte, verkündet er musikalisch eine mutige Botschaft. Die Klavierstimmen im Stück lassen sich - oft plakativ perkusiv eingesetzt - von dem zahlreichen Schlagwerk nicht beirren. Dieses Stück ist spannende musikalische Zeitgeschichte.
    Einen ganz anderen Inhalt vermittelt die "Musica dolorosa". Wie der Titel sagt, ist es eine schmerzhafte Musik der Trauer und des Verlustes. Vasks wagt es hier, ohne jede positive Stimmung auszukommen. Seine Trauerarbeit ist rein. Auch dies empfinde ich als eine wichtige Botschaft. Es ist richtig und nötig bei Verlusten zu trauern und zu weinen.
    Schön, dass genau anschließend das Orchesterstück "Lauda" seinen Optimismus und Aktivismus verbreitet. Hier wird durch Elemente der lettischen Volksmusik der Imperativ "lobet" unterstrichen. Vasks ruft seinen Landsleuten in diesem Stück die Werte der Lettischen Kultur in Zeiten der Diktatur in Erinnerung. Es erscheint fast unglaublich, dass dieses Stück bereits in den 80-iger Jahren geschrieben wurde. Es zeigt, wie wichtig für dieses Volk seine Identität gerade auch durch die Musik ist und war. In der gesamten "Baltischen Befreiungsbewegung" spielte die Musik immer eine bedeutende Identifikationsrolle.
    Zum Schluss bleibt noch darauf hinzuweisen, dass die vorliegenden Aufnahmen mit dem Riga Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Kriss Rusmanis an Authenzität und Qualität kaum zu überbieten sind. Diese CD gehört meines Erachtens in jeden CD-Schrank von Freunden klassischer Musik. Ich bin mir aber sicher, dass sie meist direkt neben dem CD-Player bzw. in ihm stecken wird.
    Streichquartette Nr.2 & 3 Streichquartette Nr.2 & 3 (CD)
    02.09.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kammermusik zum Versinken

    Werke aus dem Baltikum sind mittlerweile nicht mehr aus der zeitgenössischen Musik wegzudenken. Wer möchte schon auf die wunderbaren Kompositionen des Letten Peteris Vasks oder der Esten Arvo Pärt und Lepo Sumera (um nur ein paar zu nennen) verzichten. Mit der Litauerin Onute Narbutaite begegnet dem interessierten Hörer allerdings eine ganz neue Klangwelt. Ihre Stimme ist anders, ungemein interessant und schwer zu fassen. Ihre Klangwelt ist fragil und schattenreich, vieles liegt im dichten Nebel.
    Die auf dieser CD präsentierten Werke stellen eine besonders schöne Auswahl dar.
    Mein persönlicher Favorit ist das Streichquartett "Open the gate of oblivion", das der Einspielung ihren Namen gab. Das Stück beginnt mit einem ausgedehnten lansamen Abschnitt, in dem jeder Ton bedeutungsschwer vernehmbar ist. Im zeiten Abschnitt wird das Tempo gesteigert. Wie durch einen Sog wird der Hörer durch das Tor des Vergessens hineinkatapultiert in Narbutaites Nebelwelt. Es ist Musik für die Seele, die in ihrer fragilen Art die Fähigkeit besitz zu beruhigen. Ein Stück mit dem ich die Abenddämmerung am Ende eines Tages voll Höhen und Tiefen assoziere.
    Das zweite Stück der CD, wieder ein Streichquartett, ist wesentlich schärfer und kantiger angelegt. Eine neue Landschaft jenseits des Vergessens entsteht. Die Klangwelt erscheint verkrustet unter dickem, litauischen Eisregen.
    Opus lugubre ist nicht minder abwechslungsreich gestaltet. Die Färbungen der Musik sind noch weniger greifbar. Das Stück endet mit einem großen Fragezeichen. Die Traurigkeit bleibt. Es wird von der Komponistin kein Versuch unternommen, etwas zu beschönigen. Sicherlich ist diese Musik auch ein Spiegel der Entstehungszeit und des Entstehungsortes. Das Jahr 1991 war schließlich der Schlusspunkt der langen Unterdrückung der litauischen Kultur durch das Sowjetregime.
    Im letzten Stück fügt die Komponistin bedeutungsschwer dem Streichorchester - wie schon dem Titel zu entnehmen ist - Triangeln hinzu. Diese werden sparsam eingesetzt, so dass jeder Schlag ein besonderes Ereignis wird.
    Insgesamt bleibt noch zu sagen, dass diese phantastischen Stücke in einer hervorragenden Interpretation der litauischen bzw. finnischen Musiker vorgelegt werden. Authentischer als in dieser Aufnahme mit Künstlern, die in engem Kontakt mit der Komponistin stehen, wird man die Werke kaum hören können.
    Symphonie Nr.2 (2001) Symphonie Nr.2 (2001) (CD)
    02.09.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Geniales aus Litauen

    Auf dieser aktuellen CD presentiert sich die litauische Komponistin Onute Narbutaite von einer neuen Seite. Lagen bisher von ihr im Wesentlichen Kammermusikwerke, die den größten Raum in ihrem Schaffen einnehmen, auf CD vor, besticht bei der zweiten Symphonie der volle Orchesterklang.
    Mit diesem Opus demonstriert die Komponistin, dass ihre fragilen, fragend tastenden Klänge auch die Probe im großen Orchester bestehen.
    Im ersten Satz wird hinsichtlich der Klangmöglichkeiten aus dem Vollen geschöpft. Lyrisch melodiöse Elemente werden neben nebulöse Klänge und fulminante Abschnitte gesetzt. Dabei wirkt der Satz trotz vieler Gegensätze geschlossen und lässt vielfältige Assoziationen zu.
    Der zweite Satz geht auf ein Stück für zwei Streichquartette und Trompete mit dem Titel "Melodie im Olivengarten" zurück. Auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2002 äußerte sich Narbutaite kurz zu diesem Kammermusikwerk, dass sie dort im Themensaal Litauen vorstellte. Sie erklärte, dass mit dem Titel auf die Stimmung im Garten zu Beginn der Passionsgeschichte verwiesen werden soll. Im Schaffensprozess hätte die Auseinandersetzung mit dem Neuen Testament der Bibel und der Musik von J.S. Bach eine wesentliche Rolle gespielt.
    Für die Einbindung in ihre zweite Symphonie hat sie die Orchestrierung des Stückes erweitert. Die Solotrompete hat darin allerdings ihre Bedeutung nicht eingebüßt. Das Ergebnis ist ein wunderschöner Satz, der einen Kontrast zum ersten darstellt und das Werk zu einem sinnvollen Ganzen komplemetiert.
    Bei jedem Hören kann man tiefer in die Gedankenwelt der Komponistin eintauchen und immer wieder Neues entdecken. Diese Musik ist im wahrsten Sinne des Wortes spannend, sie ist zeitgenössisch aber immer zugänglich.
    Symphonie Nr.6 Symphonie Nr.6 (CD)
    02.09.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Geniales aus Estland

    Die Auswahl dieser CD mit Werken von Lepo Sumera bildet ein besonders abwechslungsreiches und vielsagendes Panorama der Arbeiten dieses großen Komponisten aus Estland.
    Die Authensität und Qualität der vorliegenden Interpretation ist kaum noch zu steigern.
    Bereits die ersten Takte des Cellokonzerts reißen den Hörer mit in die virtuose Klangwelt des Lepo Sumera. Interessante dramatische Melodieführung und die volle Palette der Orchesterfarben ziehen den Zuhörer in ihren Bann. Nach einem eher meditativen Mittelsatz vollendet das furiose Final ein Cellokonzert, dass sich mit den Meisterwerken von Sofia Gubaidulina und Peteris Vasks messen kann.
    Das zweite Stück "Musica profana" stellt für mich ein besonderes Kleinod dar. Als eine Art "Sernade" für Streicher erinnert es zugleich an ein barockes Concerto grosso und die nordische Welt des Baltikum. Mitreißend vergehen die ca. 12 Minuten Spieldauer tatsächlich wie im Fluge.
    Den krönenden Abschluss der Aufnahme bildet die geheimnisvolle 6. Symponie, das letzte Werk des viel zu früh verstorbenen Sumera. Intensive Klangfarben und außergewöhnliche Tonbildungen erwecken die unterschiedlichsten Assoziationen. Celestaeinschübe erinnern an Spieldosenseeligkeit der Kindheit, verfremdete Perkussionsklänge werfen ihre Schatten über eingehende Melodieströme. Ein phantastisches Werk, dass Lust auf mehr Musik dieses estnischen Großmeisters macht.
    Diplipito Diplipito (CD)
    02.09.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zeitgenössisches vom Feinsten

    Mal wieder ist eine neue CD des georgischen Komponisten Giya Kancheli erschienen. Nachdem ich sie spontan gekauft habe, muss ich feststellen, dass diese Musik aus den Jahren 1996 und 1997 eingängig und interessant nicht nur für Freunde der zeitgenössischen Orchestermusik ist.
    Kancheli zeigt sich hier wieder von einer anderen Facette. Zwar ist die Instrumentation sparsam aber nicht karg.
    In "Diplipito" steht dem Kammerorchester neben dem Solocello ein Countertenor gegenüber. Wie schon in anderen Werken steht aber kein konkreter Text im Vordergrund. Reminiszenzen an die "Prayers" aus dem "Leben ohne Weihnacht" Zyklus werden erkennbar. Die Stimmung ist aber anders, wie von einer höheren Warte aus geschrieben. Immer wieder tauchen neue und alte Melodiefragmente auf. Es macht Spaß dem georgischen Tonsetzer auf die Spur zu kommen. Der Schluss des Stücks bleibt rätselhaft, wenn die Musiker den apokryphen Titel des Werks flüstern.
    Eingängiger und mit noch größerer Betonung auf Rhythmus und Melodie kommt das zweite, ebenfalls knapp halbstündige Werk "Valse Boston" daher. Hier korrespondiert das Soloklavier mit einem Streicherapparat. Teils in melodischer Verzückung teils perkussiv aber immer eigenwillig tritt das Klavier hervor. Eine ganze Reihe von Motiven dieses Werks soll sich später in dem bereits seit längerem auf CD veröffentlichten Werk "Styx" wiederfinden. Mir kommt der "Valse Boston" allerdings persönlicher und eindringlicher vor. Es handelt sich mehr noch um eine Musik unserer Zeit. Ein Werk das beim ersten Hören einnimmt, aber bei jedem weiteren mehr und mehr Einblicke gewährt.
    Vielleicht sind die beiden - übrigens in hervorragender Qualität eingespielten - Stücke eher einem breiteren Publikum eingängig als die älteren Kompositionen Kanchelis. Sicher macht aber auch diese CD Lust auf mehr.
    Kammersymphonien opp.49a,73a,83a,110a,118a Kammersymphonien opp.49a,73a,83a,110a,118a (CD)
    02.09.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Meisterwerke im anderen Gewand

    Da ich bisher nur die Kammersymphonie zum 8. Streichquartett von Schostakowitsch durch Barshai kannte, war ich sehr gespannt, wie insbesondere das 3. und 4. Quartett als Kammersymphonie (mit Streichern und Bläsern) klingen.
    Ich habe die Aufnahmen nun schon mehrmals gehört und bin immer wieder begeistert. Durch die difizielere Klangwahrnehmung aufgrund der unterschiedlichen Instrumente können ganz neue Fachetten an diesen groß angelegten Quartetten erspürt werden. Parallelen zu anderen Orchesterwerken von Schostakowitsch werden gerade durch die Instrumentation von Barshai deutlich.
    Ich kann nur sagen, dass diese Aufnahmen für mich als eingefleischten Schostakowitsch-Fan eine wahre Bereicherung darstellen.
    Und bei dem geringen Preis kann man sicher gefahrlos eine Kostprobe wagen.
    Gerade Klassikfreunde, die reine Streichquartettmusik nicht so gern hören, sollten sich diese Fassungen nicht entgehen lassen.
    Symphonie Nr.10 Symphonie Nr.10 (CD)
    29.08.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein Muss

    Diese grandiose Einspielung der zehnten Symphonie von Schostakowitsch verdient auch heute noch besondere Beachtung. Mit ungeheurem Gespür für Details bietet uns der deutsche Großmeister Karajan dieses Schlüsselwerk des sowjetischen Komponisten dar.
    Zunächst sei darauf hingewiesen, dass es sich bei dieser Symphonie unabhängig von ihrem mehr oder weniger versteckten Programm um eine ungemein interessante und abweckhslungsreiche Musik handelt, die im Kreis der großen Symphoniker ihres Gleichen sucht.
    Das (versteckte) Programm ist vor allem den Kennern der Mussorski-Oper "Boris Godunov" zugänglich. Bereits in der Einleitung des ersten Satzes benutzt Schostakowitsch das Material der Ouvertüre der Oper. Es geht in der Oper, wie auch in der Symphonie um einen "Zaren" der über Leichen geht.
    Welchen Zaren Schostakowitsch insbesondere im zweiten Satz charakterisiert, dürfte anlässlich des Entstehungsjahres (unmittelbar nach Stalins Tod) klar sein. Im Laufe der Symphonie vergleicht sich Schostakowitsch selbst mit der Opernfigur des Pimen, der mit Prophetenmut dem Zaren wegen dessen Mord gegenübertritt. Das bekannte Hornsignal aus der Oper wird musikalisch mit dem Namensmotiv des Komponisten "D S(=Es) C H" verküpft. Selbst im letzten Satz bäumt sich noch das Wahnsinnsmotiv des Diktators aus dem zweiten Satz auf, bis letztlich das Motiv des Komponisten den Sieg davon trägt.
    Einmal mehr zeigt sich Schostakowitsch in diesem Werk als musikalischer Chronist seiner Epoche. Durch seine viel beachtete Musik spricht er damals wie heute zu den unterdrückten Menschen und versucht zu zeigen, dass sich Kultur und Mensch zwar unterdrücken, aber nicht brechen lassen.
    Über die Rolle von Schostakowitsch wurde gerade im Westen viel diskutiert. Einige hielten ihn für einen treuen Staatskomponisten, der sich mit dem Regime arangiert hat. Spätestens beim Hören der zehnten Symphonie oder dem ersten Violinkonzert muss man diese Quellen allerdings Lügen strafen. Unabhängig von allen Verlautbarungen und offiziellen - wohl meist unter Druck - gemachten Erklärungen von und über den Komponisten ist seine Musik sein wahrhaftes Testament. An diesem Schaffen muss er gemessen werden!

    Bei dem Preis ist die CD ein Muss!
    Partita für Cello & Kammerensemble Partita für Cello & Kammerensemble (CD)
    29.08.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Symbiose aus Lyrik und Moderne

    Die drei Werke der CD (Sonate für Cello und Klavier von 1957, "Gedichte von Puschkin" für Frauenstimme und Klavier von 1972 und "Partita für Cello und Kammerensamble" von 1966) zeigen Boris Tschaikowsky (1925 - 1996) von seiner lyrischen wie auch modernen Seite.
    Seine Sonate ist melodisch anheimelnd und fordernd zugleich, der Vokalzyklus einfühlsam und charakteristisch und die Partita ein modernes Werk teils avangardistisch teils gefühlsbetont - eine gelungene Mischung von Klangfarben und Form, die durch die Kombination von Klavier und Cembalo etwas historisierendes hat.
    Diese Einspielung mit dem Komponisten am Klavier bzw. Cembalo ist absolut gelungen. Erfreulich ist auch die Tonqualität, was bei Aufnahmen aus den Jahren 1962 bis 1973 ja nicht selbstverständlich ist.
    Urteil: unbedingt empfehlenswert
    Sinfonietta für Streichorchester Sinfonietta für Streichorchester (CD)
    29.08.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    himmlischer Musikgenuss

    Welch einen wunderschönen Bogen spannt das Moskauer Virtuosenensemble "Musika Viva" auf dieser CD mit Meisterwerken des 20. Jahrhunderts von Boris Tschaikowsky.
    Beginnend mit der Symphonietta für Streicher von 1957 - ein eingängiges und spannendes Werk, das Bezüge zum Lehrer Schostakowitsch herstellt ohne seine eigene Sprache zu verlieren - über die Kammersymphonie von 1967, die in kurzen Sätzen alle Ausdrucksmöglichkeiten auszuschöpfen versucht und nebenbei Alltagsmusik und sowjetische Marschseeligkeit aufs Korn nimmt, wird der Höhrer mitgenommen auf eine Zeitreise, die weiter über die Etüden für Streicher und Orgel (1976) zu einem wunderschönen kurzen Werk aus der letzten Schaffensperiode des Komponisten führt, dem Präludium "Die Glocken".

    Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die ungemeine Anziehungskraft der Etüden, da der Titel für sich eher trocken klingt. Hier verbirgt sich ein besonderes Meisterwerk der Klangkunst. Streicher und Orgel werden mal dezent nebeneinandergesetzt mal verschmelzen ihre Töne. Der Eindruck der 6 Stücke ist ungemein farbig und phantasiereich. Noch mehr als in vielen anderen Stücken von Boris Tschaikowsky wird das Gefühl einer übergeordneten postiven Kraft vermittelt.

    Zum Schluss sei noch auf die gute Aufnahmequalität verwiesen, die bei anderen älteren Aufnahmen von Werken des Komponisten leider häufig nicht optimal ist.
    Sebastopol Symphony Sebastopol Symphony (CD)
    29.08.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Lieblings-CD

    Warum ist Boris Tschaikowsky beim Publikum und insbesondere bei Freunden der jüngeren Klassik so wenig bekannt? An der Qualität seiner Kompositionen kann es nicht liegen.
    Auf dieser CD werden in einer authentischen Einspielung drei besonders schöne Werke des Tonkünstlers vorgestellt.
    Sie sind alle sehr persönlich und ansprechend. Haben klare Handlungsabläufe und einen unermesslichen Reichtum an Melodien und Orchesterfarben.
    Die dritte Symphonie stellt nicht nur Bilder des oft umkämpften Sebastopol vor, sondern ist ein Abbild ihrer Entstehungszeit.
    Die Tondichtung "Winds of Sibiria" setzt nicht nur ein Denkmal für eine Landschaft, sondern auch für alle Verbannten.
    Die Musik für Orchester ist ein Traum von Farben und Gefühlen.
    Wer klassische Musik mag, sollte sich diese CD als Einstieg zu einem wunderbaren Komponisten nicht entgehen lassen.

    Diese CD ist definitv meine Lieblings-CD!
    Tchaikowsky Smy.2/+ Tchaikowsky Smy.2/+ (CD)
    29.08.2010
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    2 Jahrhundertsymphonien

    Spricht man über die großen Symphonien des 20. Jahrhunderts sollten meines Erachtens die Symphonien von Boris Tschaikowsky nicht unerwähnt bleiben.
    Dieser Komponist aus der Generation zwischen Schostakowitsch und Gubaidulina / Schnittke / Pärt / Kancheli repräsentiert eine absolut eigene und unabhängige Tonsprache wie sie ihres Gleichen sucht.
    Tschaikowskys Musik ist dabei bodenständig und russisch aber trotzdem fortschrittlich bzw. modern. Er nutzt alle neueren Techniken ohne dabei die Melodie und Harmonik aufzugeben. Charakteristisch sind für ihn besondere Ausleuchtungen des Orchesterklangs und des melodischen Materials.
    Hierfür sind die 2. Symphonie (1967) und die Symphonie mit Harfe (1993) besonders schöne Beispiele.
    Gerade seine letzte (4.) Symphonie (mit Harfe) stellt viele Werke anderer Komponisten des 20. Jahrhunderts in den Schatten.
    Die Verbindung von dezentem bis fordernden Harfenklang mit großem Orchster glückt.
    Es entsteht eine besonders farbig assoziative Musik, die man einfach immer wieder hören muss.
    Interssant vielleicht, dass auf dieser CD die Uraufführung wiedergegeben wird.
    Dies impliziert auch den kleinen Nachteil der Aufnahme, nämlich gewisse Nebengeräusche (eben live). Dies wird aber durch die besonders hervorragende Interpretation des Dirigenten (Freund und Förderer des Komponisten) mehr als ausgeglichen.
    Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (CD)
    29.08.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Erstlingssymphonie der Spitzenklasse

    Nachdem Naxos uns bereits das fantastische Klavierkonzert in Kombination mit dem Klarinettenkonzert und den Orchesterliedern von Boris Tschaikowsky vorgestellt hat, folgt nun also die erste Symphonoie und zwei Hörspielmusiksuiten.
    Beim ersten Hören der Symphonie konnte ich kaum glauben, dass es sich um das Erstlingswerk des Komponisten aus dem Jahr 1947 handelt.
    Auch wenn Einflüsse seines Lehrers Dmitri Schostakowitsch nicht zu leugnen sind, liegt hier ein individuelles Meisterwerk im eigenen Personalstil des "Youngstars" der Nach-Schostakowitsch-Generation vor.
    Melodienreichtum, augeprägte Rhythmen markante Orcheterfarben in mannigfältiger Kombination gehen eine Symbiose mit dissonanten Klangballungen ein.
    Hier erscheint eine Moderne im positiven Sinn, eine Musik, die auch Skeptiker der Moderne überzeugen kann.
    Die Hörspielmusiken sollten in dieser Rezension nicht unerwähnt bleiben, da auch sie nicht nur als Zeitdokument, sondern als Kunstwerk an sich interessant sind. Lobend muss auch der reine Orchsterklang der "im Westen" weniger bekannten russischen Orchester angeführt werden.
    Klavierkonzert Klavierkonzert (CD)
    29.08.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Highlight in Rang und Preis

    3 Meisterwerke des genialen Boris Tschaikowsky wurden hier in bester Qualität beim Label Naxos vorgelegt.
    Das Klavierkonzert von 1971 betont die Emanzipation des Rhythmus- ein fulminantes Konzert, bei dem man auch in den lyrischen Stellen voll dabeibleibt.
    Das kurze aber phantastische Klarinettenkonzert von 1957 ist allein durch seine Orchestration schon spannend, da dem Solisten nur drei Trompeten, Streicher und Pauken gegenüber stehen. Es gemahnt an barocke Vorbilder ist aber ganz und gar dem 20. Jahrhundert verpflichtet. - Musik zum immer wiueder hören.
    Der Gedichtzyklus "Tierkreiszeichen" nach Tyutchev, Blok, Zwetajeva und Zabolotzky ist einfach grandios. Ein Meilenstein im Schaffen des 20. Jahrhunderts.
    101 bis 125 von 127 Rezensionen
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