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    Kerstin1975 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 08. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 293
    717 Rezensionen
    Der Plattenspieler unter der Dachschräge

    Herbert Dutzler
    Der Plattenspieler unter der Dachschräge (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.10.2025

    Mitreißende Erzählung eines Heranwachsenden aus den 1970er Jahren - mit österreichischem Schmäh, einfach klasse!

    Buchinhalt:

    Österreich, irgendwo auf dem Land in den 1970er Jahren: Sigi ist 16 und verdient sich mit einem Ferienjob etwas Geld – um sich seinen größten Wunsch zu erfüllen: eine Stereoanlage. Die Stones und Deep Purple prägen mit ihrem Sound eine ganze Generation, wer was auf sich hält, hat einen Plattenspieler. Eine Freundin hat er bislang noch nicht, war aber mindestens schon der mal verliebt, dafür gibt’s reichlich Stress in der Schule, weil Sigi nicht auf den Mund gefallen ist und mit Worten umgehen kann – dafür weniger mit Latein, zum Leidwesen seiner Lehrer. Sigi hält sich für erwachsen, doch die Probleme zuhause lassen ihn dennoch nicht kalt....


    Persönlicher Eindruck:

    Warmherzig und mit reichlich österreichischem Schmäh erzählt Autor Dutzler aus dem Leben seiner jugendlichen Hauptfigur. Im mittlerweile vierten Band der Reihe ist Sigi nun schon 16 und kommt sich reichlich erwachsen vor. Vielleicht klappt es ja bei der Tanzstunde, die von ihm angebetete Rita zu erobern – man merkt natürlich schnell, dass sein Frauenverständnis noch in den Kinderschuhen steckt und Sigi reichlich viel reingeheimnisst in zufällige Begegnungen und harmlose Gespräche in der Schule. Und dann wäre da auch noch Wiebke, seine Sommerferienbekanntschaft, auf deren Brief er sehnsüchtig wartet...

    Es ist eine liebevoll erzählte Coming-of-age-Geschichte rund ums Erwachsenwerden, die man nur schwer wieder weglegen kann, hat man einmal mit dem Lesen begonnen. Sigi wächst dem Leser schnell ans Herz, es ist eine wundervolle Zeitreise in die frühen 1970er Jahre, inklusive toller Musik und eigenwilligem Modegeschmack, österreichischem Landleben und Einblicke in das Familienleben der Hauptfigur.

    Die Geschichte ist voller Humor und dabei niveauvoll und so mancher Leser wird ganz sicher in seine eigene Jugend zurückversetzt. Natürlich kommt Sigi zu seinem Plattenspieler, mit dessen Musik er die Probleme im eigenen Familienalltag und die Schwierigkeiten in der Schule auch mal ausblendet.

    Auch die Nebenfiguren sind tiefgründig und mit Profil gestaltet, so zum Beispiel Herbert, Sigis besten Kumpel, von dem er zwar selber sagt, dass man ihn schon ein bisschen länger kennen muss, um ihn zu mögen, der jedoch das Herz auf dem rechten Fleck hat und im Laufe der Geschichte sogar nichtig zum Revoluzzer mutiert.

    Es ist alles dabei, was eine Jugend in den frühen 1970er Jahren ausmacht: Rebellion, Selbstfindung, eigene Persönlichkeit. Aber auch Verletzlichkeit und die Sehnsucht nach Stabilität im eigenen Umfeld, das Sigi durch die Ehekrise seiner Eltern und die Demenz seiner Oma Stück für Stück droht, abhandenzukommen.

    Ein wirklicher Pageturner, der mich absolut mitgerissen und in die wilden 70er mitgenommen hat. Absolute Leseempfehlung!
    Die Spur des Silbers

    Tillmann Bendikowski
    Die Spur des Silbers (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.10.2025

    Interessanter Einblick in die Jagd nach dem Edelmetall über verschiedene Jahrhunderte - kurzweilige Geschichtsstunde.

    Buchinhalt:

    Reichtum und Wohlstand, aber auch Leid und Ausbeutung stehen kaum irgendwo so nahe beieinander wie beim Silber. Das Edelmetall verändert bis heute die Welt in allen Teilen, wird als Wertanlage aber auch Kunstgegenstand und Rohstoff geschätzt und verwendet. Das Buch zeigt in einer Zeit zwischen Mittelalter und Gegenwart anschaulich auf, wie dieses Edelmetall, das reichlichere Vorkommen als das wertvollere Gold hat, die Welt verändert und prägt.


    Persönlicher Eindruck:

    Eine Geschichtsstunde der etwas anderen Art erwartet den Leser in diesem interessanten Sachbuch. Es geht über viele Epochen, vom Mittelalter bis heute und hat das Silber als zentralen gemeinsamen Nenner. Die Jagd auf das Edelmetall hat die Wellt seit jeher geprägt, Kriege und Sklaverei wären ohne es schier unmöglich bzw. förderte das Silbe diese noch zusätzlich.

    Angenehm fällt beim Lesen auf, dass der Autor sich einer verständlichen Sprache bedient und die Fachsprache anderer Geschichtsbücher außer Acht lässt. Gute Recherche und zahlreiche Quellen- und Literaturangaben machen das Werk auch zum unverzichtbaren Mittel der Wahl in Studium und Schulunterricht. Mit zahlreichen Farbseiten lockert er den Text informativ auf und man hat nie das Gefühl dass es trocken und verstaubt werden könnte.

    Es geht um die ersten Silberminen in Amerika, spanische Konquistadoren, Piraten, Sklaven und letztendlich um den Normalbürger von heute mit dem geerbten Familiensilber, um NS-Raubsilber und Silber als Münzgeld. Nie wurde ein Edelmetall, abgesehen vom selteneren Gold, so vielseitig eingesetzt und somit erzählt das Silber ein Stück weit auch die Geschichte der Menschen dahinter.

    Was ich kritisiere, ist der relativ kurze Zeitabschnitt zwischen Mittelalter und Gegenwart. Die Antike wurde komplett ausgeklammert, obwohl es gerade zu griechischer und römischer Zeit genug Beispiele für die Verwendung von Silber als Kunstgegenstand, Tempelsilber und nicht zuletzt in Form von Münzen gab. Der Schwerpunkt liegt nahezu vollständig auf Europa und klammert weite Teile der übrigen Welt einfach aus – wobei ich es dahingehend verstehen kann, dass eine allumfassende Betrachtung den Rahmen eines Buches einfach sprengen würde.

    Sei's drum. Für mich war der Einblick in die abenteuerliche Geschichte des Silbers eine spannende Geschichtsstunde, die ich gerne weiter empfehle.
    Jane Austen

    Janine Barchas
    Jane Austen (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    11.10.2025

    Grauenhaft dilettantischer Zeichenstil - inhaltlich allenfalls für extreme Fans brauchbar. Enttäuschend, muss man nicht gelesen haben.

    Buchinhalt:

    Jane Austen, die bekannte englische Autorin aus dem 19. Jahrhundert, hätte im Dezember 2025 ihren 250. Geburtstag gefeiert und aus diesem Anlass wird sie nun Hauptfigur einer Graphic Novel. Dabei geht es um ihr Leben von früher Jugend bis ins Alter, ihren Werdegang als Autorin und um einen zeichnerischen Einblick in die Zeit des Regency.


    Persönlicher Eindruck:

    Selbstverständlich ist mir Jane Austen ein Begriff – Ihre Romane Stolz und Vorurteil, Mansfield Park und Verstand und Gefühl sind weltbekannt. Auch über die Epoche des Regency habe ich schon oft in Romanen gelesen, daher war ich mehr als gespannt auf die Jubiläums-Graphic Novel, die auf ihrem Klappentext "liebevolle Zeichnungen mit großer Detailtreue" verspricht.

    Oh Mann. Was für eine Enttäuschung! Die Zeichnungen sind mehr als dilettantisch, wie von einem Grundschulkind gemalt. Keinerlei Größenverhältnis und Perspektive bei den Figuren, die meist pferdegesichtig und glotzäugig von den Seiten starren und der berühmten Hauptfigur auf keinen Fall gerecht werden. Denn Austen war eine recht ansehnliche Frau: wer Kupferstiche aus der Zeit kennt, kann sich selbst ein Bild davon machen.

    Die verwendete Farbpalette reicht nicht über Gelb, Grau und Blau hinaus, allenfalls etwas Pink, das war es schon. Eine Graphic Novel sollte meiner Meinung nach allein mit den Zeichnungen voll und ganz punkten können – und einen Zeichner haben, der auch Talent hat. Das sehe ich hier beides nicht und dann spielen Text und Handlung auch nur noch eine untergeordnete Rolle, weil eine Graphic Novel einfach von der Grafik lebt.

    Von der Handlung her begleitet der geneigte Leser Jane Austen und ihre Schwester Cassandra durch das englische Regency. Der Plot ist in drei Teile gegliedert, die Austens Leben in aufstrebende Autorin, erfolglose Künstlerin und veröffentlichte Autorin gliedern.

    Ein umfangreiches Glossar am Ende des Buches vermittelt markante Begriffe, Orte und Personen, um die es im Laufe der Handlung geht (das Buch selber vermag dies offensichtlich nicht). Zumindest hier bekommt der Leser einen tieferen Einblick in die Epoche, in der die Hauptfigur lebte.

    Insgesamt bringt es die letzte Zeile des Klappentextes auf den Punkt: "Für leidenschaftliche Austen-Fans“. Ja, allerhöchstens. Genau das ist auch mein Fazit, jeder neutrale Freund von Graphic Novels erlebt eine Enttäuschung. Eine Leseempfehlung kann ich nicht geben, die 25 € kann man sich sparen.
    Der Weihnachtssee

    Angelika Schwarzhuber
    Der Weihnachtssee (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    04.10.2025

    Süß überzuckerte Weihnachtsromanze mit Happy-End-Garantie

    Buchinhalt:

    Eigentlich will Jana die Weihnachtsfeiertage wie jedes Jahr bei ihren Eltern im Bayerischen Wald verbringen. Doch in diesem Jahr schenkt ihre Schwester den Eltern eine Reise nach Ägypten, für die ganze Familie – außer für Jana, Zunächst enttäuscht macht sich Jana im Schneesturm auf den Weg zurück nach München und bleibt schließlich mit einer Autopanne im Nirgendwo liegen. Das einzige Haus weit und breit ist das von ihrem ehemaligen Schulkameraden Toni, der Jana Unterschlupf bietet. Am selben Abend stranden weitere Personen bei Toni und seinem 4jährigen Neffen – und erleben zusammen ein ganz besonderes Weihnachtsfest....


    Persönlicher Eindruck:

    Bei Weihnachtsromanen erwartet man zu Herzen gehende Geschichten mit Happy-End, genau das verspricht auch Der Weihnachtssee, eine Erzählung aus dem Bayerischen Wald, bei der fünf einander wildfremde Personen durch einen Schneesturm bei Toni stranden. Dieser lebt dort mit seinem kleinen Neffen, dessen Mutter kürzlich verstarb. Die erste der bunten Truppe ist Jana, die einst mit Toni in die Schule ging. Jana ist auf dem Weg zurück nach München, als der Schneesturm plötzlich losbricht und sie mit dem Auto stecken bleibt. Ohne jedwede Verbindung zur Außenwelt kommt sie bei Toni unter, der zunächst alles andere als begeistert ist.

    Doch der Sturm lässt noch mehr Menschen im kleinen Haus am See stranden: ein griechischer Koch, ein Schwesternpaar aus dem Ort und schließlich Stephan, Janas Ex-Verlobter, mit dem sie eigentlich nicht mehr zusammentreffen wollte.

    Gut ha mir gefallen, dass sich alle schnell zusammenraufen, persönliche Animositäten beiseite legen und alles tun, um gemeinsam eine angenehme Zeit zu haben. Jana als Hauptfigur schafft es zudem, einen Zugang zu dem in Trauer versunkenen vierjährigen Finn zu bekommen, dem Neffen von Toni. Dieser soll mit seinem Onkel nach Hamburg ziehen und ist kurz davor, nach seiner Mutter auch noch aus seinem angestammten Zuhause entwurzelt zu werden.

    Die Erzählung ist eingängig und plätschert kurzweilig dahin, größere Wendungen und spannungsgeladene Twists gibt es keine, dafür ein romantisches Setting an einem See, zu dem es sogar eine Weihnachtswunsch-Legende gibt. Es geht um Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Liebe, aber auch Trauer, Neuanfang und zarte Familienbande.

    Gut, es läuft schon alles sehr rosarot und weihnachtlich-überzuckert ab, mehrere Zufälle bescheren sogar dem zugelaufenen Kater ein neues Zuhause und letztendlich erfüllt sich auch Finns sehnlichster Weihnachtswunsch. So ganz 100%ig glaubwürdig ist es natürlich nicht, aber es handelt sich auch um eine Lektüre, der man das alles ein Stück weit nachsieht.

    Insgesamt eine kurzweilige, leichte Unterhaltung für lange Winterabende, wenn man einfach etwas mit garantierten Happy-End braucht. So soll's ja auch sein bei einem Weihnachtsroman.
    Geheimnisse aus der Geschichte

    Geheimnisse aus der Geschichte (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.10.2025

    Kurzweilige, interessante Sammlung an historischen Mythen, Rätseln und Skandalen

    Buchinhalt:

    Erstaunliche, sagenhafte Mythen und vergessene Rätsel, spannende Skandale und rätselhafte Geschichte faszinieren schon seit der Atike. Dieses Buch stellt 71 dieser Geschichten, die in der SZ-Kolumne „Dem Geheimnis auf der Spur“ auch schon in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurden vor: Wer war das historische Vorbild für den Comichelden Popeye? Wo sind die Gebeine des legendären hawaiianischen Königs Kamehameha versteckt? Und wer war Beethovens „unsterbliche Geliebte“? Spannende Geschichten unserer Welt, entlarvte Irrtümer und kuriose Begebenheiten warten darauf, entdeckt zu werden.


    Persönlicher Eindruck:

    Unsere Geschichte steckt voller seltsamer Mythen und kuriosen Geheimnisen. Die SZ—Kolumne „De Geheimnis auf der Spur“ lüftet diese bereits seit 2004, nun ist ein Buch dazu erschienen, das die 71 spektakulärsten Fälle vereint. Es geht um Personen, Legenden, Erfindungen – und ist auf 334 Seiten gleichbleibend spannend.

    Verschiedene Autoren tragen in dieser Anthologie Erstaunliches und Unglaubliches zusammen, untermauern dieses mit nachvollziehbaren Beweisen und auch das ein oder andere Foto gibt Aufschluss über sagenhafte Dinge. Wie starb Glenn Miller? Wie wurden die Hieroglyphen entschlüsselt? Wer war die ewig lächelnde Mona Lisa wirklich?

    Fragen über Fragen.... wer das Buch einmal aufgeklappt hat und sich auch nur entfernt mit historischen Legenden und Mythen beschäftigt, der wird das Buch nur schwer wieder zuklappen können. Es ist ein spannendes Sammelsurium, hat aber Hand und Fuß und man geht hinterher befriedigt aus der Lektüre.

    Mir hat das Buch gut gefallen, denn es mangeln nirgends an nachprüfbaren Fakten. Wer also die Lust am Geheimnis verspürt, ist hier ganz sicher gut aufgehoben!
    Knäckeblut

    Björn Berenz
    Knäckeblut (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    29.09.2025

    Sehr seichte Geschichte, bleibt nicht lang im Gedächtnis. Zudem logische Fehler - keine Empfehlung.

    Buchinhalt:

    In Schweden wird ein Schlittenhundeführer brutal ermordet, anschließend verschwindet der Glasbläser eines Kunsthandwerkermarktes spurlos. Das ruft die Buchhändlerin und Hobbyermittlerin Ina auf den Plan und schon bald steckt sie zusammen mit ihrem Polizeifreund Lars mitten in den Ermittlungen. Doch auch privat geht es turbulent zu: Tochter Paula will mit Lars ein Romantikwochenende bei den Polarlichtern verbringen, als sich herausstellt, dass der gemeinsame Campingbus als gestohlen gemeldet wurde und plötzlich taucht auch noch Inas Exmann Hajo auf, der seine Midlife-Crisis in Schweden kurieren will....


    Persönlicher Eindruck:

    Knäckeblut ist der inzwischen 3. Band der Cosy-Krimi-Reihe Mörderisches Småland.

    Es geht um eine Hobbyermittlerin, die der Polizei ins Handwerk pfuscht und sich selbst als die Größte sieht: Ina, eine Buchhändlerin mittleren Alters, die mit dem Polizisten Lars befreundet ist, ihm aber auch gehörig auf den Geist geht. Mir jedenfalls ging sie das – sonderlich viel Sympathiepunkte kann man halt nicht sammeln, wenn man so überheblich daherkommt und alles besser weiß. Ina reißt nahezu jede Befragung an sich uns maßt sich Dinge in ihren „Ermittlungen“ an, die ihr einfach nicht zustehen – schließlich ist sie keine Polizistin.

    Als Cosy Krimi geht es natürlich relativ unblutig zu und ein Großteil der Handlung dreht sich nicht um den Krimi sondern um das Familienleben und die Beziehungskisten der handelnden Personen. Leider sind diese durchweg blass und ohne viel Profil, dafür baut Berenz nahezu jedes Klischee, das einmal in einer Krimiserie vorkam, in seine Handlung ein. Sei es die Haschplätzchentante, die in Gestalt von Ebba so manches berauschende Kraut in den Tee mischt, der obligatorische Hund, der im Hygge-Bullerbü nicht fehlen darf und auch ein Sammelsurium an schwedischen Lebensmitteln und Alkoholika, der heiligen Lucia und natürlich den Elch im Vorgarten. Viel hilft viel war hier wohl das Motto, dahinter wurde die Krimihandlung fast zur Nebensächlichkeit.

    Leider weist die Geschichte auch zahlreiche Logikfehler auf. Besonders auffällig: das erste Opfer hat zunächst keinerlei Schmauchspuren an Kleidung und Körper, die Tatwaffe wird aber später anhand von Schmauchspuren an eben jenem Körper identifiziert (wie jetzt plötzlich?), und Johannes der Täufer ist auf einmal ein Apostel Jesu. Auch sonst gibt’s die ein oder andere Kleinigkeit, die einfach nicht passt – es wurde wohl nicht gründlich lektoriert, dem Leser wird’s schon nicht auffallen. Tut mir leid, mir schon – und auch sonst fand ich den „Mordsspaß in Schweden“ eine fade, seichte Lektüre, die nicht lang im Gedächtnis bleibt. Gut, im letzten Drittel ging es, aber das reicht mir einfach nicht.

    Wenn ich ehrlich bin: setze ich mich zwei Stunden in einen IKEA und gucke den Leuten zu, habe ich sicher ebenso viel schwedisches Flair und bestimmt mehr Unterhaltung als bei diesem Krimi. Empfehlen kann ich hier nichts, es lohnt einfach nicht.
    Meine zauberhafte Dekowelt

    Michaela Waldl
    Meine zauberhafte Dekowelt (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.09.2025

    Stilvolle Dekorationen in Floristenqualität, aus Naturmaterialien selbst gemacht. Top Empfehlung!

    Buchinhalt:

    Ästhetische Dekorationen aus Naturmaterialien selbst gemacht – zeitlos und ansprechend, wie vom Floristen: Alles was dazu benötigt wird lässt sich auf einem Spaziergang durch Wald und Wiese sammeln und mit den einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen in hochwertige Gesteke, Kränze und Tischdekorationen verwandeln. Dabei begleitet das Buch den Leser durch alle Jahreszeiten und gibt Ideen und Anregungen für den ganz persönlichen Glücksmoment.


    Persönlicher Eindruck:

    Bastel- und DIY-Bücher gibt es wie Sand am Meer. Dennoch ist dieses hier erfrischend anders: die darin enthaltenen saisonalen Dekorationen wie Kränze, Gestecke und andere Dekoobjekte sind weder kitschig noch banal, sie schauen aus, wie vom Floristen. Kein Wunder: Autorin und Bloggerin Waldl ist gelernte Floristin und das zeichnet auch ihre Bastelanleitungen aus.

    Mit Naturmaterialien aus Wald und Flur aber auch Flohmarkt- und Kellerfunden schafft sie liebevolle und zeitlose Dekorationen für das ganze Jahr. Dabei werden frische Komponenten wie Blumen, Moose und ganze Pflanzen genauso verwendet wie getrocknetes, also Zapfen, Flechten, Holz und Rinde.

    Das Buch ist hochwertig und bestückt mit zahlreichen Farbfotos, die die Anleitungen Schritt für Schritt bebildern, eine Aufstellung der benötigten Materialien sowie eine einfache Textanleitung vervollständigen die einzelnen Projekte.

    Dem Ganzen geht zu Beginn eine Art Warenkunde über Werkzeug, Grundlagen und Gefäße voraus, es wird beschrieben, wo auch Großstädter beispielsweise Holz und Rinde herbekommen. Ein gewisser Grundstock an verschiedenen Materialien sollte selbstverständlich sein, um Auswahl bei der Gestaltung zu haben.

    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und niemals belehrend. Ich empfand es beim Lesen, als ob ich bei ihr am Basteltisch sitze und mich mit ihr über unterschiedliche Techniken und Materialien austausche – das Buch eignet sich aufgrund des sehr eingängigen Stil für alle Bastler, seien es nun Anfänger oder Profis.

    Ein Teil des Buches widmet sich zudem dem Upcycling, denn Dosen, Geschirrteile, Gläser und alte Kisten können genauso Grundlage für eigene Kreationen sein.

    Insgesamt ist das Buch mit 25 € durchaus im hochpreisigen Sortiment angesiedelt. Das Geld ist aber sehr gut investiert und es auch wert, da man viel bekommt und immer wieder Anregung erhält. Mir hat dabei gut gefallen, dass es weit weg von Kinderbasteleien den erwachsenen Leser anspricht und das Ergebnis keine 08/15-Kindergartenobjekte sind, die wir schon als Kind aus Kastanien und Bucheckern gebastelt haben sondern wirklich Floristenqualität, die einem nicht peinlich sein muss.

    Eine absolute Empfehlung für alle, die stilvoll und mit Niveau dekorieren wollen. Einfach klasse!
    Sei mutig, kleine Ente

    Mirjam Löwen
    Sei mutig, kleine Ente (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.09.2025

    Liebevolles Kinderbuch mit hinreißenden Illustrationen und christlicher Botschaft

    Buchinhalt:

    In einem Nest am Ufer eines Sees schlüpft eine Schar Entenküken. Als es ins Wasser gehen soll, bleibt eines der Küken im Nest zurück: Anouk. Anouk hat Angst vor dem Wasser. Wird es sie tragen? Was, wenn das Gefieder nass wird? Und gibt es im Teich nicht auch gefährliche Tiere?


    Persönlicher Eindruck:

    Was für ein liebevolles, bezauberndes Bilderbuch! Ganzseitige, detailreiche und in angenehmer Farbpalette gezeichnete Bilder sprechen nicht nur die Zielgruppe ab 4 Jahren an, sondern ziehen auch erwachsene Leser in ihren Bann. Es gibt viel zu entdecken, so dass man das Buch immer wieder gerne aufschlägt und betrachtet.

    Der Text ist eingängig und liebevoll gewählt, er erzählt die Geschichte von Küken Anouk, welches Angst hat, den ersten Sprung ins Wasser zu wagen. Zwei Kröten hetzen sie zudem auf, Angst nd Zweifel sind schließlich so stark, dass Anouk die Wärme und Geborgenheit des Nestes nicht verlassen will. Erst als Mutter Ente kommt und Anouk erklärt, dass Gott das Küken für ein Leben auf dem Wasser geschaffen hat und dass es daher keine Angst zu haben braucht, lässt sich Anouk überzeugen und wagt den ersten Schritt.

    Es ist wie gesagt ein christliches Kinderbuch ab 4 Jahren, gefällt aber ganz sicher auch älteren Kindern, ist zum Vorlesen und späteren Selberlesen geeignet und verspricht auf den zahlreichen Seiten viel Abwechslung bei der Betrachtung. Gt gefallen hat mir auch der Bibelvers, der das Buch beschließt und der das Thema Mut noch einmal aufgreift.

    Die Seiten sind haptisch stabil und eignen sich auch für kleine Kinderhände gut zum Umblättern. Preislich ist das Buch im mittleren Segment angesiedelt (16 €), durch die höherwertige Verarbeitung hat man aber auch einen Schatz im Bücherregal, der sehr lange Freunde macht.

    Eine absolute Leseempfehlung für alle, die niveauvolle Kinderbücher mit hochwertigen Bildern und christlicher Botschaft zu schätzen wissen!
    Halt in der Brandung

    Maria Albers
    Halt in der Brandung (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    18.09.2025

    Mitreißender christlicher Roman um eine starke Frau, die ihren Bruder in Afrika sucht. Pageturner!

    Buchinhalt:

    Norddeutschland 1853: Nach einem Unfall verliert die junge Emilie auf einen Schlag ihren Bruder und ihre Mutter. Da der Vater vor Jahren bei einem Jagdunfall getöte wurde, fällt das Erbe an den einzigen männlichen Verwandten, einen Cousin. Emilie steht plötzlich mittellos und ohne Zuhause da. Um ihr Gut zu retten, macht Emilie sich auf nach Afrika, dem letzten Aufenthaltsort ihres anderen Bruders, der als verschollen gilt. Mit seiner Hilfe will sie ihr Erbe zurückfordern – doch die Reise auf den fremden Kontinent birgt große Gefahren....


    Persönlicher Eindruck:

    Was für ein spannender Pageturner! Die Geschichte aus dem 19. Jahrhundert vereint Familiendrama, christlichen Grundthematik und eine große Portion Abenteuer und nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise nach Afrika, auf der Suche nach Emilies verschwundenem Bruder Maximilian. Dabei beschreibt Autorin Albers die Seereise authentisch und nachvollziehbar, so dass sofort Kopfkino beim Leser aufkommt und man sich bei der Lektüre selbst auf dem Missionsschiff wähnt.

    Die Personenzahl ist angenehm überschaubar und die Figuren haben allesamt Profil und Tiefe, so dass es ein Vergnügen ist, den spannenden Plot zu folgen.

    Der christliche Aspekt des Romans befasst sich mit Emilies Gotteszweifel und ihrem erschütterten Gottvertrauen, welches für den Leser leicht nachvollziehbar erscheint bedenkt man die Verluste, die Emlie bereits in jungen Jahren machen musste. Daneben geht es um das Bibelwort, welches besagt, dass der Mensch auf Gott vertrauen soll, er wird es wohl machen. Und so kommt es letztendlich sowohl für die Missionsgesellschaft, die alle möglichen Widrigkeiten bei der Überfahrt meisten muss als auch für Emilie auf ihrer Suche nach ihrem Bruder.

    Die Beschreibung von Afrika ist eingängig, wobei vieles, was Emilie auf der beschwerlichen Reise durch den Busch bis zur Farm von Maximilian erlebt, auch mit reichlich glücklichen Umständen verbunden ist. Viel Unbill passiert ihr nicht, was sie letztendlich darauf zurückführt, dass Gott trotz allem seine Hände schützend über ihr hält und alles gut macht. Somit erfüllt sich auch besagter Bibelvers.

    Gut gelungen ist der Autorin in meinen Augen das Verhältnis zwischen Emilie und dem Schmied Conrad, den sie auf dem Schiff kennen und schließlich lieben lernt. Die Zerrissenheit aber auch die Anziehungskraft der beiden zueinander sind gut ausgearbeitet, so dass ich nicht zu viel verrate, wenn ich sage, dass das Buch in mehrfacher Hinsicht ein Happy End bietet.

    Insgesamt habe ich den Roman in einem Nachmittag ausgelesen, weil ich ihn nicht mehr beiseite legen konnte, als ich einmal mit Lesen begonnen hatte. Das ist mir schon länger in der Form nicht mehr passiert, daher kann ich diesen Roman allen Freunden historischer Erzählungen weiter empfehlen, die Wert legen auf niveauvolle Unterhaltung mit christlichen Grundtönen. Man darf gespannt sein, ob „Aufbruch nach Afrika“ zu einer mehrbändigen Reihe ausgebaut wird – ich jedenfalls würde mich freuen.
    Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht lügen

    Michel Bergmann
    Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht lügen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.09.2025

    Spannender und kurzweiliger Cosy-Krimi mit sympathischen Hauptfiguren. Hat mir gut gefallen.

    Buchinhalt:

    Als ein israelisches Restaurant abbrennt und dabei der afrikanische Hilfskoch in den Flammen umkommt, vermuten Rabbi Henry Silberbaum und Kommissar Robert Berking zunächst einen antisemitischen Anschlag. Doch schnell ist klar: es geht hier um mehr als ein kleines Restaurant und die Spur führt Rabbi Silberbaum sogar bis nach Burkina Faso, wo er sich mit der Schwester des Toten, die dort Kriminalkommissarin ist trifft. Schnell gerät auch der Rabbi in den Fokus der Täter, denn inzwischen sind auch noch zwei andere Mitbürger seiner jüdischen Gemeinde in Frankfurt von Bedrohungen betroffen. Seltsamerweise wohnen alle im selben Häuserblock, in dem sich auch das Restaurant befindet....


    Persönlicher Eindruck:

    Im vierten Band der Reihe Der Rabbi und der Kommissar geht es um einen Mord, dubiose Immobiliengeschäfte und Spuren bis in höchste Regierungskreise von Burkina Faso, einem Land an der Westküste Afrikas. Mittendrin: der Frankfurter Rabbiner Henry Silberbaum, ein begeisterter Rennradfahrer und Kriminalist vor dem Herrn.

    Der Krimi ist relativ unblutig und in das Untergenre Cosy Krimi einzuordnen, neben dem Kriminalfall gibt es eine unterhaltende Romanhandlung aus dem Leben der Hauptfiguren. Generell ähnelt die Erzählung den Krimis von Agatha Christie oder Chestertons Pater Brown, nur dass es hier nicht um einen katholischen Pfarrer geht, der das Kriminalisieren nicht lassen kann, sondern um einen Rabbiner. Silberbaum hat das Herz auf dem rechten Fleck, ist charmant und schlagfertig und wo wir schon beim Vergleich mit Pater Brown sind: auch Silberbaums Vorgesetzter sieht ihn nicht gerne kriminalisieren.

    Da der leitende Kommissar, Berking, selbst keinen wirklichen Zugang zur jüdischen Community hat, ist Silberbaum etwas wir sein informeller Assistent. Beide verstehen sich blind, sind auch privat befreundet und harmonieren als ungewöhnliches Team hervorragend.

    Mir hat der Krimi sehr gefallen, es ist ein Buch, das man mit etwas mehr als 200 Seiten gut an einem Nachmittag lesen kann oder das einem beispielsweise eine längere Zugfahrt vertreibt.

    Im Glossar am Ende des Buches befinden sich eine Vielzahl jüdischer und jiddischer Ausdrücke und Fachbegriffe, die im Textteil kursiv gedruckt sind und die man schnell nachschlagen kann, sollte man sie nicht kennen.

    Bergmann schafft es vortrefflich, das Flair der hessischen Metropole einzufangen und hat charakterstarke Figuren geschaffen, die den Leser sofort mitfiebern lassen. Vorkenntnisse aus den der vorherigen Bänden sind keine nötig, man taucht sofort in die Handlung ein und zumindest ich konnte das Buch erst nach der letzten Seite wieder zuklappen. Spannung ist garantiert, ich fand den Krimi sehr gelungen.

    Bedauerlicherweise verstarb der Autor dieser Krimireihe im Sommer dieses Jahres. Ob weitere Bände (eventuell von seinem Sohn oder einem anderen Autor) folgen werden, ist also fraglich.

    Fazit: ein bodenständiger Krimi angelehnt an berühmte Vorbilder, dennoch selbständig genug um mit eigenem Flair und Charakter zu überzeugen. Lesenswert – kann ich wärmstens empfehlen!
    Nanami - Schwimm dich mutig

    Nathalie Pohl
    Nanami - Schwimm dich mutig (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.09.2025

    Bezauberndes Bilderbuch um einen kleinen Seehund zum Thema Mut und Freundschaft - einfach entzückend!

    Buchinhalt:

    Auf einer Sandbank lebt ein kleiner Seehund mit seiner Familie. Während die Geschwister in der Sonne liegen, schaut Nanami sehnsüchtig aufs Meer und fragt sich, was es da draußen wohl alles gibt – doch das Unbekannte macht ihr auch Angst. Erst als Nanami einen glitzernden Stein am Strand findet und Möwe Carl ihr erzählt, dass es sich um einen Reisestein handelt, macht sich Nanami auf den Weg durchs Meer und lernt dabei allerhand andere Meeresbewohner kennen – und mehr über Freundschaft, Mut und Vertrauen.


    Persönlicher Eindruck:

    Nanami – schwimm dich mutig ist ein zauberhaftes Bilderbuch ab 4 Jahren, das mit seinen entzückenden Illustrationen Jung und Alt gleichermaßen begeistert.

    Hauptfigur ist das Seehund-Weibchen Nanami, welches mit seiner Familie auf einer Sandbank lebt und von den Weiten des Ozeans und den Geheimnissen, die sich darin befinden, träumt. Wenn das alles nur nicht so unheimlich wäre für so einen kleinen Seehund! Erst durch die freche Möwe Carl und den glitzernden „Reisestein“, den Nanami am Strand findet, findet sie den Mut, ins Wasser zu tauchen und schwimmend die „Sieben Weltmeere“ zu erkunden. Dabei trifft Nanami auf allerllei fremde Meeresbewohner, die ihr zeigen, dass Vertrauen und Freundschaft einen weiter bringen als man es alleine je geschafft hätte.

    Die Illustrationen des Buches sind ganzseitig und warten mit vielen liebevollen Details auf, so dass man bei jedem Betrachten Neues entdeckt. Glitzernde Akzente machen das Buch besonders und heben es aus der Masse der Bilderbücher geschmackvoll ab.

    Die Seiten sind stabil und auch beim Umblättern durch Kinderhände robust, das Cover besticht durch die niedliche kleine Robbe und ebenfalls Details mit Glitzerfolie.

    Die schöne und authentische Tiergeschichte aus den Weiten des Meeres vermittelt Werte wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, aber auch Vertrauen in andere. So lernt Nanami Neue Freunde kennen wie die kleine Leuchtqualle Akari, Delfine und Wale und sogar andere Seehunde, die die Schu vor dem Menschen überwunden haben und so manchen Hering von den Fischern abstauben. Letztendlich ist es der Albatros Aroha, der Nanami auf seinem Rücken wieder zurück in heimatliche Gefilde bringt.

    Natürlich ist die Geschichte ein Stück weit nicht die Realität der Weltmeere. Albatrosse können keine Seehunde auf dem Rücken tragen und Orcas sind auch keine Freunde, denn Robben sind für sie Beutetiere. Darauf kommt es aber gar nicht an, denn die Botschaft des Buches liegt woanders und Nanami hat auf jeden Fall Identifikationspotential.

    Insgesamt bin ich vollkommen begeistert von diesem schönen Bilderbuch, da es sehr geschmackvoll und liebevoll gezeichnet ist und immer wieder neu entdeckt werden kann. Autorin der Geschichte ist die Freiwasserschwimmerin Nathalie Pohl, die ihrerseits die sieben schwirigsten Meerengen im Freiwasserschwimmen bezwungen hat. Ihre Botschaft: nur mit Mut und dem Glauben an sich selbst sind solche Abenteuer möglich. Und das ist auch die Botschaft von Nanamis Geschichte.
    Blankenese - Zwei Familien

    Michaela Grünig
    Blankenese - Zwei Familien (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.09.2025

    Tragische Familiengeschichte vor dem Hintergrund des RAF-Terrors der 60er und frühen 70er Jahre



    Buchinhalt:

    Hamburg, 1968: die Jugend lehnt sich in Demos und Protesten gegen das Establishment auf, rebelliert und will einen Neuanfang. Auch Ulrike Casparius, Tochter aus gutem Hause, gerät durch ihren Freund in die Hausbesetzerszene. Schon bald dominiert die RAF das Geschehen und auch Sabine, Ulrikes jüngere Schwester, gerät in die Fänge der Terroristen. Wird die Famlie auseinanderbrechen? Die politische Situation in Deutschland ist zunehmend aufgeladen und das geht nicht spurlos an den Casparis und Jacobsons vorbei....


    Persönlicher Eindruck:

    Zeitensturm ist der dritte und abschließende Teil der Blankenese-Reihe, kann aber ohne Vorwissen aus den beiden anderen Bänden gelesen und verstanden werden. Es geht darin um zwei entfernt miteinander verwandte Familien, die Casparius', die eine Reederei besitzen und die Jacobsons, bei der der Familienvater als Staatsanwalt tätig ist. Beide haben Kinder und als Leser taucht man anhand der Figuren ein in eine Ära des Umbruchs und der erhofften Aufarbeitung der vergangenen politischen Gegebenheiten.

    Die 1960er Jahre bedeuten Umbruch: die junge Generation rebelliert als Hippies und Hausbesetzer, die Studentenproteste arten schnell in Krawall und leider auch Terror aus. Mittendrin ist Ulrike Casparius, Studentin der Journalistik. Mit ihrem Freund Lars ist sie Teil der Studentenbewegung in Berlin.

    Sabine, Ulrikes jüngere Schwester, geht nich zur Schule, wird aber gemobbt und ist ein labiler Charakter. Durch einen tragischen Zwischenfall stürzt das Mädchen in Depression und Teilnahmslosigkeit ab, wird empfänglich für Lars' Manipulationen, als dieser sich mit Baader und Meinhoff solidarisiert. Bald schon wird ie RAF auf den Plan gerufen und das Leben beider Familien gerät in Gefahr.

    Kurt Jacobson als Vertreter der zweiten Familie ist Staatsanwalt und zunächst mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit betraut, wird aber bald ins Verfassungsgericht berufen und hat dann mit den RAF-Fällen zu tun.

    Mir hat die Geschichte durchaus gut gefallen. Man kommt schnell an in der Handlung und das Lebensgefühl der 68er Generation wird vor dem inneren Auge des Lesers lebendig.

    Leider ist der Roman in meinen Augen überfrachtet an politischen Gegebenheiten. Natürlich ist es eine Ära, in der viel passiert und ich kann nachvollziehen, dass die Autorin möglichst alles von Rudi Dutschke bis AKW Brokdorf in ihren Roman packen möchte. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass manches zwar erwähnt wird, aber nicht in der Ausführlichkeit. Der Raum für die persönliche Geschichte der fiktiven Figuren wird dadurch kleiner und ich hätte mir mehr Entfaltung diesbezüglich gewünscht. Trotz allem ist es eine Geschichte, die einen an den Seiten kleben lässt. Besonders die dramatischen Entwicklungen gegen Ende und der Schluss haben mich erschüttert, es ist kaum zu fassen.

    Insgesamt ein Stück deutsche Geschichte, die noch gar nicht so lange vergangen und daher in den Köpfen der Bevölkerung noch präsent ist – verbunden mit einer Familiengeschichte, die mehrere Generationen und deren Verflechtungen zeigt.

    Lesenswert!

    Stockholm - Die fabelhaften Frauen des Grand Hôtel

    Ruth Kvarnström-Jones
    Stockholm - Die fabelhaften Frauen des Grand Hôtel (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.09.2025

    Interessante Einblicke in Stockholms Grand Hotel zur Zeit der Jahrhundertwende um 1900

    Buchinhalt:

    Schweden zur Zeit der Jahrhundertwende um 1900: Wilhelmina Skogh leitet als Generaldirektorin das Grand Hotel in Stockholm mit eiserner Hand. Als Ottilia aus einem Hotel in der Provinz nach Stockholm beordert wird, um eine Stelle im Grand Hotel anzutreten, verweigern die Männer des Zimmerservice die Arbeit. Frauen an der Spitze ihres Betriebs? Bei ihnen undenkbar. Kurzerhand springt Ottilia mit ein paar Zimmermädchen ein und rettet die Situation. Skogh baut daraufhin ein Team aus Frauen auf, die im Hotel die tragenden Rollen übernehmen und führt den Betrieb in die Profitzone. Die weiblichen Angestellten träumen von mehr Rechten ihren männlichen Kollegen gegenüber und zeigen, was in ihnen steckt....


    Persönlicher Eindruck:

    Die fabelhaften Frauen des Grand Hotel ist der erste Teil von Kvarnström-Jones Stockholm-Saga und befasst sich mit der Rolle der Frau im beginnenden 20. Jahrhundert. Schauplatz ist das Grand Hotel in Stockholm, dem Wilhelmina Skogh vorsteht, die den Betrieb mit eiserner Hand leitet und mehr als einmal beweist: auch eine Frau kann a de Spitze eines Betriebes stehen.

    Es sind jedoch auch die ihr Untergebenen, die beispielhaft für all die Frauen stehen, die sich um die Jahrhundertwende nach mehr Rechten und Mitsprache sehnen, sei es im Beruf oder privat. Denn sobald eine Frau damals heiratete, gab sie ihre gesamten Rechte auf, um quasi als Eigentum des Mannes komplett abhängig zu sein.

    Hauptfigur der Geschichte ist sicher die etwa 30jährige Ottilia, die aus der Provinz stammt und dort schon im Hotelfach gearbeitet hat. Ihr Wechsel ins Grand Hotel und ihre Eigeninitiative beim Streik des Servicepersonals bringt sie in eine gute Position in der Augen ihrer Chefin und auch ihre Kolleginnen, die schnell zu Freundinnen werden, blühen unter Ottilias Anleitung auf.

    Was mich sehr gewundert hat, ist der mehr als strenge Stil, dem sich das Hotelpersonal der damaligen Zeit zu unterwerfen hatte. Es durfte nicht größer mit dem Gast reden, der selbstredend natürlich immer recht hatte und dem auch nicht widersprochen werden durfte. Skoghs Führungsstil ist autoritär und es nimmt einen Wunder, dass die Hotelangestellten das so ohne Weiteres mit sich machen ließen.

    Insgesamt ist die Geschichte vielschichtig und wartet mit allerhand spannender Kurzweil auf, wobei ich nicht verhehlen kann, dass an anderer Stelle auch einige Längen im Plot zu finden waren und man einiges gestraffter hätte erzählen können. Gegen Ende des Romans wird dieser aber noch einmal richtig spannend und man fiebert der Auflösung so manchen Handlungsfadens entgegen.

    Der Einblick in die Gegebenheiten und das Leben zu Beginn der Jahrhundertwende wurden gut eingefangen und man hatte durchaus Kopfkino. Verglichen mit dem zweiten Band „Freundinnen im Kaufhaus der Träume“, welcher das Leben einiger der hier verwendeten Figuren weiter beleuchtet, war dieser erste Band ein Unterschied wie Tag und Nacht.

    Während ich Band 2 nicht empfehlen kann, hat mir Band 1 gut gefallen. Inhaltlich hat dieser auch einen befriedigenden Schluss, so dass die Lektüre des Folgebandes (bei dem es nicht mehr um das Grand Hotel geht) nicht unbedingt nötig ist.
    Ein Fest für Gemüse

    Parvin Razavi
    Ein Fest für Gemüse (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    13.09.2025

    Vegetarisches Gemüsekochbuch mit starkem orientalischen Touch - hat mich im Nachhinein enttäuscht, leider.

    Buchinhalt:

    Gemüseküche nicht nur für Vegetarier: saisonal und vielfältig, aber mit starkem orientalischen Touch präsentiert dieses umfangreiche Kochbuch. Dabei geht es um alle Arten von Blatt- und Wurzelgemüsen, Resteverwertung und auch Kombinationen mit Obst: wer gerne exotisch kocht und ungewöhnliche, fremdländische Rezepte kennen lernen möchte, ist hier richtig.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich selbst ernähre mich seit 25 Jahren vegetarisch und war sofort hellhörig, als ich von diesem Kochbuch hörte. Gemüseküche nach Jahreszeiten, vielfältig und abwechslungsreich – wessen Interesse wird da nicht geweckt? Mir war von vorneherein klar, das die orientalische Küche in die Rezepte mit hinein spielen würde, hatte aber erwartet, dass bei einer Köchin, die Küchenchefin in Wien ist, auch europäische Gemüsegerichte eine Plattform finden. Schließlich ist das „&flora“ kein persisches Restaurant. Doch weit gefehlt. Und das hat mich im Nachhinein bitter enttäuscht.

    Das Kochbuch selbst ist sehr hochwertig aufgebaut, zeigt Portraits der einzelnen Gemüsesorten und beginnt mit einigen Grundlagen. Dabei kommen Herkunft des Gemüses (frisch oder eingelegt) genauso zur Sprache wie Kombinationsmöglichkeiten und was man mit was am besten isst.

    Jedes Rezept enthält auf einer Doppelseite Zutatenliste und Anleitung auf der einen, ein ganzseitiges, ansprechendes Bild des fertigen Gerichts auf der anderen Seite. Leider fehlen Nährwertangaben und Angaben zur Portionsgröße / Personenzahl, was ich leider bemängele. Zudem ist für jedes zweite Rezept eine Vielzahl an exotischen Zutaten nötig, die man in der Großstadt sicher irgendwo bekommt, im ländlichen Raum aber eher nicht. Die Palette geht hier von Maldonsalz, Mirin und Sumach über Kurkuma und Tahina bis hin zu Ras el Hanout. Tut mir leid, aber für ein halbes Löffelchen dieser Exoten mache ich nicht eine Weltreise durch sämtliche Supermärkte.

    Viele der Gerichte machen einen ansprechenden Eindruck, keine Frage – dennoch könnte ich sie meiner Familie nicht vorsetzen, weil ich weiß, dass sie nicht gegessen würden. Ich hatte auf bodenständigere Gemüseküche gehofft, zumindest so, dass man Zutaten tauschen oder auch weglassen könnte. Es war einfach ein Fehlgriff.

    Der Anhang des Buches beschreibt die Zubereitung von Gewürzmischungen, Würzpasten und einige Rezepte zum Einlegen.

    Abschließend möchte ich anmerken, dass ich mehr als verwundert bin, dass die europäische Gemüseküche ausgeklammert wird, die persische Köchin und Autorin aber asiatische Gerichte mit Misopaste und Sushi-Essig in ihr orientalisches Kochbuch aufnimmt. In meinen Augen will sie viel – zu viel. Der Rundumschlag ist in meinen Augen nicht gelungen, denn unkomplizierte Rezepte sehen für mich anders aus, wenn schon Teigbereitung und Backen eines einfachen Brotfladens (bei der Autorin „die Flade“ genannt) über eine Stunde brauchen.

    Mich haben die Rezepte nicht angesprochen, meine Erwartungen lagen woanders. Das Kochbuch ist geeignet für diejenigen, denen es in der Küche nicht exotisch genug sein kann, für mich war es leider nichts.

    Rein vom Material her dürfte man bei einem Kochbuch der höheren Preisklasse (36 €) zudem eine höherwertige Verarbeitung erwarten. Das Cover des Buches hat keinerlei Schutzlack und ist bereits an den Kanten berieben, wenn man es noch nicht mal geöffnet hat. Das ist gerade dann enttäuschend, wenn ein solches Buch ein Geschenk sein soll. Tut mir leid, aber das geht besser.
    Stockholm - Freundinnen im Kaufhaus der Träume

    Ruth Kvarnström-Jones
    Stockholm - Freundinnen im Kaufhaus der Träume (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    07.09.2025

    Ein Märchen der Unglaubwürdigkeiten, an den Haaren herbeigezogen. Absolut realitätsfremd.

    Buchinhalt:

    1912 eröffnet Unternehmer Josef Sachs in Stockholm ein Nobelkaufhaus für die betuchte Kundschaft – ein prunkvoller Konsumtempel, den Nordeuropa bislang nicht gesehen hat. In diesem Kaufhaus ist unter anderem Märta in der Handschuhabteilung beschäftigt. Ihr Verlobter ist Deutscher und bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrt dieser in die Heimat zurück – wird Märta ihn je wiedersehen? Doch auch die anderen Frauen ihrer Freundesclique haben mit Unwägbarkeiten und persönlichen Problemen zu kämpfen....


    Persönlicher Eindruck:

    Freundinnen im Kaufhaus der Träume ist der Folgeband zu Kvarnström-Jones' Geschichte um Stockholms Grandhotel, hat aber bis auf einige lockere Bezüge keinerlei inhaltliche Verbindungen und kann daher vollkommen ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es geht vorwiegend um eine Clique aus etwa sieben Frauen, die alle mehr oder minder mit dem Nobelkaufhaus Nordiska Kompaniet zu tun haben, dort arbeiten oder Verbindungen zu Mitarbeitern haben, deren Alltag und Leben im Stockholm zur Zeit des Ersten Weltkrieges.

    Von der Warte des studierten Wirtschaftswissenschaftlers aus muss ich sagen: der Plot bezüglich des Unternehmertums von Josef Sachs ist vollkommen unglaubwürdig. Die Autorin stellt Sachs als mildtätigen Wohltäter und Samariter heraus. Sachs entlässt auch nie nur einem Mitarbeiter, im Gegenteil stellt er zahlreiche Mitarbeiter ohne größere Qualifikation ein, bietet soziale Absicherung für Witwen ehemaliger Mitarbeiter und zahlt ständig Boni und Zuwendungen. Alle Mitarbeiter leisten ausnahmslos das Beste, sind unfehlbar und die Kaufhausmannschaft versteht sich als große Familie. Der Gipfel ist, dass sich Sachs an einer Stelle von einer Bewerberin auf niederer Position sogar in seine Unternehmensführung rein quatschen lässt und schließlich einer Ladendiebin nach deren Entdeckung das Diebesgut schenkt, sie nicht anzeigt und sogar als „Markenbotschafterin“ einstellt. Tut mir leid, aber das ist alles ein schönes Märchen aber total an der Realität vorbei.

    Auch würde nie ein Firmenchef eine einfache Handschuhverkäuferin, die mit ihrer Stelle unzufrieden ist, in die Filiale nach New York schicken, damit sie dort Verkäuferin für Damenoberbekleidung wird. Eine Bewerberin für eine freie Stelle auf dieser Position fände sich in New York billiger an jeder Straßenecke. Wer soll das also glauben?

    Ein Unternehmer war damals wie heute an Gewinnmaximierung gebunden, wenn sein Betrieb, so wie Sachs' Kaufhauskette, am Markt bestehen soll. Das von der Autorin beschriebene schwedische Kaufhaus-Bullerbü ist daher durchweg realitätsfern.

    Des Weiteren fehlt der Geschichte ein spannendes Element, das den Leser an die Seiten fesselt. Im Grunde plätschert der Plot so dahin, man erlebt den Alltag der Figuren, hat aber immer die Frage im Hinterkopf: ist das alles? Das Buch ist eindeutig viel zu lang (570 Seiten) und die Handlung bleibt nicht lange im Gedächtnis.

    Die Figuren, allen voran die Frauenclique, die teilweise verschwistert aber auch nur so befreundet sind, sind relativ austauschbar und blass. Da dieses Buch nicht das erste mit Kaufhausplot ist, das ich gelesen habe, habe ich durchaus Vergleiche. Ich sage offen: ich hatte nie Probleme damit, das Buch beiseite zu legen, denn spannend war es nicht für mich.

    Letztendlich taugt der Stoff für eine gewisse Unterhaltung für langweilige Stunden, aber einen Reißer darf man nicht erwarten. Wer etwas Wert legt auf Authentizität und Tiefe, sollte zu einem anderen Werk greifen – es lohnt sich hier einfach nicht.

    Eine Empfehlung mag ich nicht wirklich aussprechen.
    Uns führt der Mut

    Sylvia B. Barron
    Uns führt der Mut (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.09.2025

    Packender erster Teil einer Familiengeschichte zur Zeit der Weimarer Republik - sehr spannend!

    Buchinhalt:

    Dresden zur Zeit der Weimarer Republik: der Unternehmer Otto Kaiser produziert in seiner Firma in zweiter Generation erlesene Metallformen für die Schokoladenproduktion – Osterhasen, Nikoläuse aber auch Blechdosen und Schilder. Seine Tochter Emma arbeitet als Buchhalterin in der Firma und als aufgrund der Wirtschaftskrise viele Aufträge wegbrechen, macht sich Emma persönlich Vorwürfe, als das Unternehmen in die rotten Zahlen gerät. Auch die politisch gleicht Deutschland einem Pulverfass: die NSDAP unter Hitler wird immer stärker, Juden und Kommunisten werden bedroht und sogar Emmas Familie gerät ins Fadenkreuz. Wird das traditionelle Familienunternehmen, das so viele Familien ernährt, langfristig erhalten bleiben?


    Persönlicher Eindruck:

    In ihrer Familiensaga "Schicksalsjahre" um die Unternehmerfamilie Kaiser aus Dresden nimmt Autorin Barron ihre Leser mit in die Zeit der Weimarer Republik. Politische Unruhen, handlungsunfähige Regierung und allgegenwärtige Arbeitslosigkeit nach dem Ersten Weltkrieg bestimmen den Alltag der Menschen, auch die Firma Kaiser, ein Produzent in der metallverarbeitenden Industrie Dresdens, ist davon betroffen. Mehr und mehr Menschen flüchten sich zu den beiden extremen politischen Lagern, vor allem die Nationalsozialisten unter Hitler erfahren regen Zulauf.

    Emma ist die jüngste von Kaisers Kindern und in der Buchhaltung des elterlichen Betriebs tätig, ebenso wie ihr Vater zählen für sie in der Firmenphilosophie christliche Werte und Nächstenliebe. Die Kaisers sehen sich in der Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Aufgrund des Erstarkens der NSDAP gerät auch Emmas Familie bald in den Fokus der Machtgierigen – Emmas Schwägerin ist Jüdin.

    Während Emma zunächst auf eine Herat mit Schokoladenfabrikant Franz hofft, lernt sie im Betrieb schließlich den Arbeiter Max kennen. Franz entpuppt sich immer mehr als Anhänger Hitlers und auch Max hat Geheimnisse. Die alles entscheidende Frage lautet: können die Kaisers ihren Betrieb durch die Krise retten und sich selbst treu bleiben?

    Ich habe selten so einen spannender Roman aus der Zwischenkriegszeit gelesen – sobald man einmal begonnen hat, klebt man förmlich an den Seiten und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die historische Einbettung der Geschichte ist der Autorin wunderbar gelungen, sie greift das Flair und die Denke der Menschen zur Zeit der Weimarer Republik gekonnt auf und zeigt ach unverblümt das Erstarken der Nationalsozialisten und ihres Führers Adolf Hitler. Man kann durchaus nachvollziehen, wie sehr sich die Menschen zur damaligen Zeit an Parolen hingen, die einfache Konzepte versprachen – und welche Folgen daraus entstanden.

    Die Gegensätzlichkeit zwischen Franz und Max könnte größer nicht sein, doch Emma erkennt sehr früh, was sie selbst will und was sie mit ihrem Gewissen vereinbaren kann.

    Der christliche Kontext ist dezent aber spürbar in den Plot eingewoben und beschäftigt sich in erster Linie mit der Aussage, dass Gott für die, die an ihn glauben, sorgt, auch wenn es aussichtslos erscheint.

    Da es sich um eine mehrbändige Reihe handelt, endet dieser erste Band mit einem Cliffhanger, man darf also gespannt sein, wie es weiter geht. Ein wirklich sehr empfehlenswerter historischer Roman aus der Zwischenkriegszeit, am Vorabend des Zweiten Weltkrieges, der sich aber angenehm von der Masse des Mainstream abhebt.

    Eine absolute Leseempfehlung – vielschichtig und spannend, mit tollen Figuren!

    Die Frauen vom Rosenhag. Sehnsucht nach Freiheit

    Corina Bomann
    Die Frauen vom Rosenhag. Sehnsucht nach Freiheit (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.08.2025

    Atemberaubende Fortsetzung der Schweden-Reihe - spannend und vielschichtig. Absolute Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    Karlskrona, Schweden 1910: Marlene und Liv haben inzwischen das Rosenhag gegründet, ein Haus für in Not geratene Frauen, das sie auch selbst bewohnen. Dank des Hauses hoffen alle auf einen Neuanfang, doch Livs Mann, der Reeder Boregard, kommt auf Kaution aus dem Gefängnis frei und wieder ist das Leben der Frauen bedroht. Die Männer sehen nicht ein einen Teil ihrer Macht aus den Händen zu geben und schrecken auch vor dem Äußersten nicht zurück. War das Rosenhag nur ein gut gemeinter Traum oder schaffen es die Frauen, selbständig ihren eigenen Weg zu gehen?


    Persönlicher Eindruck:

    Im zweiten Band ihre Dilogie „Die Frauen vom Rosenhag“ knüpft Autorin Bomann nahtlos an die Geschehnisse vom ersten Band an und somit ist das Buch auch nur als Fortsetzung lesbar. Spannend und mitreißend geht die Geschichte um Kapitänswitwe Marlene und Reedergattin Liv Boregard weiter, die im alten Wildhüterhaus inzwischen das Rosenhag gegründet haben, ein Haus für in Notlagen geratene Frauen.

    Neue Begegnungen, Zweifel und Vertrauensbrüche trüben das Bild des Neuanfangs für die beiden Freundinnen. Doch schon bald kommt eine erste Bewohnerin dazu, die ebenfalls Geheimnisse hat und nicht nr deswegen steht das Vorhaben alsbald auf der Kippe. Sten Boregard sitzt zwar im Gefängnis, doch das Urteil ist noch nicht in Stein gemeißelt.

    10 Jahre nach der Jahrhundertwende angesiedelt vermittelt der Roman ein anschauliches Bild vom Leben im Schweden des beginnenden 20. Jahrhunderts. Auch wenn alles harmonisch erscheint, so haben Frauen noch immer keine Rechte, sind ihren Ehemännern untergeordnet und haben noch nicht mal das Recht, über das eigene Tun zu bestimmen. Da sich Marlene und Liv mit ihrer modernen Einstellung der der Männer entgegensetzen, schrecken diese auch nicht vor lebensbedrohenden Maßnahmen zurück.

    Gut gefallen hat mir der Zusammenhalt und die tolle Beschreibung des Settings – es war wie ein Zurückkommen an einen lieb gewonnenen Ort, verbunden mit packenden Wendungen und einer sehr spannenden und wenig vorhersehbaren Grundhandlung.

    Die Kapitel werden aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sind relativ kurz und so springt man auch immer wieder von einem Schauplatz zum anderen, ehe es woanders dann weiter geht. Das erhält die Spannung ungemein und ich hatte Mühe, das Buch zwischendurch überhaupt einmal wieder aus der Hand zu legen.

    Insgesamt eine tolle, sehr empfehlenswerte Dilogie, die alles vereint, was einen Romane zum Reißer macht: gut recherchiertes historisches Setting, starke, nachvollziehbare Figuren, Liebe und Spannung.

    Eine absolute Leseempfehlung, hat mir sehr gut gefallen!
    Blau

    Nana Ekua Brew-Hammond
    Blau (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.08.2025

    Ansprechendes Bilderbuch um die Farbe Blau mit ganzseitigen Bildern. Toll gemacht.

    Buchinhalt:

    Die Farbe Blau begegnet uns täglich – in Himmel oder Wasser oder als Farbe in verschiedenen Textilien. Doch wie haben Menschen in alter Zeit das Blau gewonnen und warum war es mitunter so teuer, dass sich nur ganz Reiche blaue Kleider leisten konnten? Dieses Bilderbuch geht der blauen Farbe nach und erzählt von den Menschen, die damit zu tun hatten.


    Persönlicher Eindruck:

    Blau ist ein Bilderbuch für ein empfohlenes Lesealter ab 6 Jahren, zum Vorlesen geeignet und mit wirklich außergewöhnlich schön gemachten, ganzseitigen Bildern. Es geht um die Farbe Blau, wo sie uns begegnet, wie blaue Farbe einst gewonnen wurde und was das Blau damals so teuer machte.

    Rein optisch und layoutmäßig kommen die ganzseitigen, sehr bunten Bilder mit relativ wenig Text aus und sind dennoch aussagekräftig. Früher waren es meist Naturmaterialien, die einen Farbstoff lieferten und so kommen z.B. auch Meeresschnecken vor, die natürlich selten waren und das Blau dementsprechend kostbar und nur für die Oberschicht erschwinglich.

    Es ist eine Entdeckungsreise zu verschiedenen Völkern, das Buch ist wie gesagt sehr bunt und spricht auch beim Anschauen kleine und große Leser gleichermaßen an.

    Was mir sehr gefallen hat, ist das Format. Ich kennen aus dem Gratitude Verlag bereits ein anderes Kinderbuch, das mit seiner quadratischen und etwas überdimensionierten Form nicht ganz so gut auch in Kinderhänden liegt wie dieses. Auch die Haptik und die Qualität des Papiers können sich sehen lassen.

    40 Seiten, wenn auch fest gebunden, sind für 20 € Kaufpreis eher höheres Preissegment, aber ich finde, es lohnt sich. Das Buch sticht auf jeden Fall aus der Masse des Bilderbuch-Mainstreams heraus.
    Die Melodie der Gnade

    Bruce Hindmarsh
    Die Melodie der Gnade (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    22.08.2025

    Inhaltlich durchaus interessant aber stellenweise sehr zäh. Keine leichte Kost - ein Pageturner war es nicht.

    Buchinhalt:

    Der im 18. Jahrhundert lebende John Newton, von dem das bekannte Kirchenlied „Amazing Grace“ stammt, ist Hauptfigur dieser Biografie, die die beiden großen Lebensabschnitte des ehemaligen Seefahrers, Sklavenhändlers und schließlich dann Pastors beleuchtet. Dabei bedienen sich die beiden Autoren einer sehr genauen Quellenrecherche, fügen aber auch fiktive Passsagen mit ein, um die Lücken im Leben der Hauptfigur erzählerisch zu füllen. Wer war der Mann, der einen Sinneswandel vom Saulus zum Paulus durchlebte und schließlich für das berühmte Leid verantwortlich zeichnete?


    Persönlicher Eindruck:

    „Amazing Grace“ verbinde ich persönlich mit verschiedenen Personen und Begebenheiten und habe mir eigentlich noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie es entstanden sein könnte und was der Auslöser dafür war. Daher kam für mich dieser biografische Roman gerade zur richtigen Zeit. Dennoch bin ich sehr zwiegespalten – einerseits gibt er durch fundierte Recherche ausreichend Aufschluss über die Beweggründe und das Leben des Verfassers, andererseits will die Geschichte einfach zu viel auf einmal.

    Warum empfinde ich so? Nun, zunächst liest sich das Buch wie ein Seefahrerroman á la Horatio Hornblower, zeigt Entbehrungen und das schonungslose alltägliche Leben auf den Segelschiffen im 18. Jahrhundert, will aber gleichzeitig Erweckungs- und Bekehrungsgeschichte sein für die Hauptfigur, den Kapitänssohn John Newton. Denn seine Bekehrung, wenn man es so will, ist der Auslöser für einen radikalen Sinneswandel und schließlich für die Entstehung von „Amazing Grace“. Doch ich frage mich: warum spielt das Lied, das hier sogar titelgebend ist, erst im letzten Viertel der Geschichte überhaupt eine Rolle und dann auch nur derart untergeordnet?

    Newton wächst auf bei seinem Vater, einem strengen und erbarmungslosen Kapitän, dem er nie wirklich genügt. Später wird er zur Marine verschleppt und landet als Matrose auf einem Sklavenschiff, wird nach Jahren selbst Kapitän und kauft Sklaven ein – erst das Erlebnis, bei einem furchtbaren Sturm von einer höheren Macht gerettet worden zu sein, lässt Newton innehalten und sein Leben neu überdenken. In der zweiten Hälfte seines Daseins wird er schließlich Pastor und Liederdichter, wendet sich Gott zu und ändert sein Leben radikal.

    Ich bin ehrlich: viele Dinge wurden sehr ausführlich geschildert, andere dafür recht schnell abgehandelt. Zu keiner Zeit war das Buch für mich eine spannende und leicht zu lesende Lektüre. Durch zahlreiche Längen, insbesondere in der Seefahrerzeit Newtons, bläht sich der Plot derart auf, so dass ich öfter dachte: wenn sich jetzt nicht bald mal was tut, lese ich quer. Und das ist das k.o-Kriterium für jedes Buch.

    Zweifelsfrei ist der Sinneswandel, den Newton durchlebt, bewegend und interessant, doch ich hatte einfach mehr erwartet hinsichtlich des berühmten Liedes und das war dann doch eher eine Randerscheinung. Schade.

    Insgesamt ein Buch für eingefleischte Fans von Biografien, aber eher kein Buch für historisch Interessierte, die auch eine spannende und mitreißende Handlung erwarten.

    Ich kann nur eine mittlere Bewertung von drei Punkten geben. Ein Pageturner war es auf keinen Fall.
    Wir Mädchen vom Kiez

    Juliane Jensen
    Wir Mädchen vom Kiez (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.08.2025

    Mitreißender Roman vom St. Pauli der Nachkriegszeit, um Freundschaft und Zusammenhalt

    Buchinhalt:

    1953 flieht die junge Hanna vom Bauernhof ihres übergriffigen Stiefvaters und kommt nach Hamburg, ins berüchtigte St. Pauli. Prompt wird sie überfallen, erfährt aber Rettung durch Richard, den Hausmeister im Puff von Puffmutter Evke. Zunächst ist Hanna entsetzt über das sündige Viertel mit Reeperbahn und Hermannstraße, doch unter den Fittichen der Seemannswitwe Rieke, die im Erdgeschoss des Etablissements eine eigene Wohnung hat und inmitten der Hilfsbereitschaft, die ihr im Haus begegnet, findet Hanna schnell ein neues Zuhause. Hanna möchte sich mit einem Kleinunternehmen eine eigene Existenz aufbauen und kann dabei auf Richards Hilfe zählen, doch sein Herz bleibt Hanna verschlossen....


    Persönlicher Eindruck:

    Schon lange habe ich keinen derart mitreißenden Roman aus der deutschen Kriegs- und Nachkriegszeit gelesen, der schon auf den ersten Seiten dafür sorgt, dass ich als Leser direkt an den Schauplatz der Handlung gesaugt werde: Wir Mädchen vom Kiez ist eine authentische Geschichte aus St. Pauli, der berüchtigten Amüsiermeile Hamburgs. Hanna als Landei verschlägt es genau dort hin und prompt landet sie nach einem Überfall im Puff von Evke, wo man sich ihrer Verletzungen annimmt und sie nett und freundlich behandelt.

    Natürlich liegt es Hanna mehr als fern, selbst Teil des Rotlichtmilieus zu werden, doch sie weiß nicht wohin und ist dankbar, dass sie von Rieke, einer Freundin von Puffmutter Evke, als Untermieterin aufgenommen wird. Die Gegenleistung: sie muss im Puff putzen und ab und zu für alle kochen. Auch der kriegsversehrte Hausmeister Richard ist Hanna gewogen und unterstützt sie, als sie sich schließlich mit einem Kleinunternehmen selbständig machen will. Zusammen mit Evke, deren Mädels und Richard findet Hanna ein neues Zuhause in der Großstadt.

    Mir hat der Schreibstil, der sehr eingängig und bildhaft ist, sehr gut gefallen und ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Der Zusammenhalt der Prostituierten in Evkes Laden, die Freundlichkeit, mit der Hanna bedacht wird und die geschlossenen Freundschaften haben mich sehr beeindruckt.

    Viele Probleme der damaligen Zeit werden angesprochen, denn trotz aufkommendem Wirtschaftswunder sind viele Kriegsnarben noch immer in Hamburg zu sehen und das Leben ist nicht leicht. So hat auch die halbwüchsige Tochter von Evke, Lorelei, mit Spott und Häme zu kämpfen, weil ihr Vater und respektive sie selbst dunkelhäutig ist.

    Zahlreiche historische Begebenheiten, wie das Endspiel der Fußball-WM in Bern werden im Buch verwendet, so dass sich eine authentische, historisch nachvollziehbare Kulisse für die Handlung ergibt. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, wobei viele Irrungen und Wirrungen nötig sind, bis Hanna hinter die Schale des vom Krieg traumatisierten Richard gelangt.

    Der Schluss ist rund und harmonisch und wartet davor noch mit einem wahrhaften Showdown auf, doch die Möglichkeit einer eventuellen Fortsetzung mit Lorelei als Hauptfigur hält sich die Autorin mit einem kleinen Cliffhanger ebenfalls offen. Schön wär's – ich wäre auf jeden Fall erfreut, wenn die Handlung fortgesetzt werden würde.

    Fazit: Eine absolute Leseempfehlung für alle, die historische Romane mit tiefgängiger Handlung und sympathischen Figuren lieben!
    Der Barmann des Ritz

    Philippe Collin
    Der Barmann des Ritz (Buch)

    1 von 5 Sterne Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    19.08.2025

    Große Enttäuschung - ich kann keinerlei fortlaufende Handlung erkennen und habe nach 250 Seiten abgebrochen.

    Buchinhalt:

    Paris in den 1940er Jahren: Frankreich ist von den Deutschen besetzt, die auch im mondänen Nobelhotel Ritz ein und aus gehen – in eben jenem Ritz ist Frank Meier Barmann und kredenzt der Hautevolée Cocktails vom Feinsten. Was keiner wissen darf: Meier ist Jude, ebenso sein Gehilfe Luciano und die Frau des Direktors....


    Persönlicher Eindruck:

    Ich habe mir sehr viel erhofft von diesem Buch, das eine Mischung sein soll aus Biografie (denn Frank Meier existierte tatsächlich) und fiktionalem Roman aus der Zeit des Nationalsozialismus. Leider konnte das Buch meine Erwartungen in keiner Weise erfüllen. Der Erzählstil ist episodenhaft und wird unterbrochen von Kapiteln aus dem Tagebuch des Frank Meier, wobei ich davon ausgehe, dass eben gerade diese Passagen der Fantasie des Autors entspringen und lediglich die Funktion eines Erzählers haben, der dem Leser die Hintergründe aus dem Leben der Hauptfigur verdeutlichen sollen.

    Bedauerlicherweise konnte ich weder eine fortlaufende, zusammenhängende Handlung erkennen, der der Leser gebannt folgen kann noch wurde ich warm mit der Hauptfigur. Der Erzählstil ist durchweg distanziert und es springt keinerlei Funke zum Leser über, von Identifikationspotential möchte ich gar nicht reden.

    Frank Meier als Hauptperson ist auch keineswegs jemand, mit dem man sich identifizieren kann oder den man als „Helden“ der Geschichte sehen könnte – Meier ist ein Blender und Opportunist, hängt sein Fähnchen in den Wind dorthin, wo er einen Nutzen daraus zieht und hat neben seinem Beruf als Barmann allerlei krumme Geschäfte am Laufen, von Morphiumdeals für seine Geliebte bis zu illegalen Pferdewetten, die er unter der Theke abwickelt. Meier kommt aus ärmlichen Verhältnissen, arbeitet sich in den USA zum Barmixer hoch, diente in der Fremdenlegion und hält nirgends hinterm Berg, was für ein toller Barmann er doch ist – der Beste, wenn es nach ihm geht. Dieses Großspurige macht ihn für mich nicht gerade zu einem Sympathieträger.

    Daneben tauchen eine Unmenge Namen und Personen auf, teilweise bekannt, teilweise unbekannt (fiktiv?): Intellektuelle, Künstler, High Society. Und Meier spielt mit ihnen wie mit einem unsichtbaren Orchester. Dann noch die deutschen Offiziere. Bei manchen macht Meier ebenfalls lieb Kind – dennoch sind ihm alle Deutschen als Boches verhasst, und das, obwohl er selbst gar kein gebürtiger Franzose ist.

    Lange Rede, kurzer Sinn: auf was der Roman hinaus will, hat sich mir nicht erschlossen und ich habe auch nicht den Eindruck, dass es in der zweiten Hälfte eine nennenswerte Änderung dessen geben würde. Nichts von dem, was ich gelesen habe, bleibt lange im Gedächtnis haften, so dass ich nach etwa der Hälfte des Buches beschlossen habe: ohne mich. Ich habe auf Seite 250 entnervt abgebrochen.

    Im Anhang des Buches finden sich einige Originalfotos von Personen, die real existierten nebst kleinen Steckbriefen.

    Für mich war dieser hochgelobte historische Roman ein Flop, eine Enttäuschung, für die ich keine Leseempfehlung geben kann.
    Sein Wort auf den Lippen

    Claudia Dahinden
    Sein Wort auf den Lippen (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2025

    Historischer Roman mit sehr starkem christlichem Bezug - die Handlung konnte mich inhaltlich leider nicht überzeugen

    Die Erweckungsbewegung in der Schweiz im ausgehenden 19. Jahrhundert ist das zentrale Thema dieses historischen Romans. Der christliche Bezug ist wirklich sehr stark ausgeprägt und wer glaubt, die Suche der Hauptfigur nach ihren Wurzeln, sprich der leiblichen Mutter, bleibt Dreh- und Angelpunkt, der wird bald eines Falschen belehrt. Mittelpunkt der Geschichte ist Charlottes neue Gemeinde und ihre Frömmigkeit.

    Charlotte ist emotional entwurzelt, seit sie erfuhr, dass ihre Eltern gar nicht ihre Eltern sind und sucht nach Antworten. Bei ihrem Patenonkel in Bern angekommen, kommt sie schnell in die Fänge einer doch sehr vereinnahmenden Freikirche (die evangelische Kirche der Schweiz ist es jedenfalls nicht) und ist auch mehr als empfänglich dafür, dass man sie dort wie ein Familienmitglied annimmt, sobald sie sich vor Ort öffentlich zum Glauben bekehrt.

    Das ist alles erst mal nicht schlimm und auch löblich; die Aussage, dass Gott jeden Menschen so annimmt, wie er ist, spricht zweifelsfrei auch den Leser an. Was mich jedoch sehr gestört hat, ist der nahezu sektenhafte Charakter der neuen Gemeinde von Charlotte. Der Absolutheitsanspruch, den Amos Stuber (der Gemeindevorstand) und Elias Weber (Pfarrer) vertreten, war mir nicht wirklich geheuer: „die da draußen“ hätten „nicht die richtige Lehre“ und nur man selbst die Weisheit sprichwörtlicherweise mit Löffeln gefressen. Sorry, aber das klang mir alles zu fanatisch. Charlotte ist in ihrer Situation labil und formbar und alles, was die Stubers ihr sagen, fällt dementsprechend auf fruchtbaren Boden. Hinterfragt wird so gut wie nichts und auch dass Charlottes Onkel sie einfach gewähren lässt, klingt für mich sehr fragwürdig.

    Die Einblicke in die Arbeit der Heilsarmee, die in Bern an Bedürftige Suppe ausgibt und das Wort Gottes predigt, fand ich sehr interessant, denn Heilsarmee und Freikirche stehen einander zunächst als zwei Parteien gegenüber und dabei war mir die Heilsarmee weitaus sympathischer als die doch recht verbohrte Freikirche.

    Später im Roman fängt Charlotte an, selbst zu predigen und eckt dabei mit Stuber und dem Pfarrer an, die der Meinung sind, Frauen haben in der Kirche zu schweigen und sich dem Mann unterzuordnen. Ob sich Charlotte daran hält, verrate ich nicht, mir war aber der freikirchliche Touch (die Autorin ist selbst ebenfalls Mitglied in einer solchen) zu intensiv und der Plot als solcher einfach zu langatmig.

    Alles in allem fehlte mir in der Geschichte das durchgehend spannende Element. Die Autorin legte ihren Schwerpunkt auf die Erweckungsbewegung und die christliche Grundthematik, aber um den Leser an die Seiten zu fesseln, reicht das einfach nicht.

    Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht geben, es gibt weitaus mitreißendere Romane im christlichen Genre. Mich hat Frau Dahinden mit ihrem Buch nicht überzeugt.
    Duftwickensommer

    Sylvia Lott
    Duftwickensommer (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.07.2025

    Schöner und anheimelnder Sommerroman auf zwei Zeitlinien. Hat mir sehr gut gefallen!

    Buchinhalt:

    England, 1911: Die junge Deutsche Anni arbeitet als Vorleserin bei einer reichen englischen Adligen. Als die Tageszeitung Daily Mail einen Wettbewerb um den schönsten Wickenstrauß Englands ausruft, ist auch Anni schnell im Wickenfieber: mit dem Preisgeld und ihrer Freundin möchte sie eine Weltreise machen. Doch noch ist der Sommer nicht zu Ende und die wachsende Trockenheit macht nicht nur Annis Wickenbeet zu schaffen...

    Borkum, 2024: Die frisch geschiedene Marieke hat sich auf der Insel ein Insulanerhäuschen gekauft, das einst einer gewissen Anni gehörte. Dort möchte sie zur Ruhe kommen und neu anfangen. Als sie durch die üppigen Wicken am Gartenzaun den Biologen Tibo kennen lernt und zusammen mit ihm von ihrer Nachbarin Alwine die Geschichte um das Inselhäuschen hört, verbinden sich auf wundersame Weise beide Geschichten.


    Persönlicher Eindruck:

    Zwei Geschichten aus zwei unterschiedlichen Epochen – eine Gemeinsamkeit: Duftwicken. Die duftenden Rankpflanzen mit den Schmetterlingsblüten verbinden die Schicksale zweier Frauen, die zunächst gar nichts miteinander zu tun haben, letztendlich durch das Häuschen auf Borkum aber eine Art Seelenverwandschaft zusammenfügt, die das Buch zu einem absoluten Leseerlebnis macht.

    Kurz vor dem Ersten Weltkrieg fällt ganz England in ein Wickenfieber: durch einen Wettbewerb der Daily Mail und das hohe Preisgeld für den Gewinner pflanzen plötzlich Menschen aller Schichten Duftwicken an. So auch Anni, eine Deutsche, die in Diensten einer Adligen steht und dort als Vorleserin tätig ist. Man erfährt aber auch von Meg und Millie, Annis Freundinnen und taucht zusammen mit ihnen schnell in eine vielschichtige Geschichte aus historischer Zeit ein. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz: während Jim, der einen Gartenbaubetrieb führt, um Anni wirbt, ist diese auch fasziniert von Lord Ramsgate, einem Reporter, der jedoch in Adelskreisen verlobt ist.

    In der Gegenwart ist es Marieke, die durch die Wicken in ihrem Garten auf Borkum neue Kontakte knüpft. In dem Botaniker und Umweltaktivisten Tibo findet sie eine verwandte Seele, denn Marieke ist frisch geschieden und leidet noch immer unter einer mysteriösen Depression, die ihr das Zugehen auf andere Menschen oft unmöglich macht. Tibo ist der Fels in der Brandung, eine ehrliche Haut und auch in der Nachbarin Alwine findet Marieke eine Stütze.

    Ich gebe ehrlich zu: eich hatte ein bisschen Einstiegsschwierigkeiten in den Roman. Einerseits waren mir die vielen Namen und Personen im historischen Teil am Beginn zu viel und auch mit Marieke wurde ich nicht recht warm. Sie kam mir überheblich und zynisch vor und ihr Charakter änderte sich erst mit der Zeit. Je länger ich allerdings im Buch las, desto mehr fasste ich darin Fuß und konnte den Roman später kaum mehr zur Seite legen.

    Spannung, Historisches, Liebe und Freundschaft, aber auch Verrat und Ränkespiele verweben beide Geschichten, so dass lange Zeit nicht klar ist, wie diese enden bzw. zusammenfinden. Es gäbe sogar noch genügend Stoff für eine Fortsetzung, denn der Schluss ist zwar stimmig und rund, aber nicht alle Fragen werden komplett beantwortet und bleiben so der Fantasie des Lesers überlassen.

    Insgesamt empfand ich die Gesamtgeschichte als heimelig und tiefgängig, mir hat der Roman sehr gefallen so dass ich eine absolute Leseempfehlung geben kann. Dieses Buch hat auf alle Fälle das Potential, mehrfach gelesen und immer wieder neu entdeckt zu werden!
    Eine unmögliche Braut

    Jody Hedlund
    Eine unmögliche Braut (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    24.07.2025

    Seichte, übertrieben dargestellte Liebeskomödie ohne Tiefgang, keine Leseempfehlung!

    Buchinhalt:

    St. Louis, 1849: Finola, Tochter aus wohlhabendem Hause, soll unter die Haube – dazu engagiert die irische Einwandererfamilie einen Heiratsvermittler, der die Ehe arrangieren soll. Denn die Eltern haben genaue Vorstellungen von ihrem künftigen Schwiegersohn: ein Ire soll es sein, unbedingt Katholik, aus denselben Kreisen soll er entstammen und der Familie Ehre machen. Doch Finola denkt nicht daran, zu heiraten. Sie will ins Kloster eintreten und Nonne werden – 12 Heiratskandidaten hat sie schon vergraulen können. Als sie bei einem Unfall von Riley, einem irischen Wagenbauer, gerettet wird, der beim selben Heiratsvermittler in der Kartei steht, kommt eins zum anderen: Finola und Riley sind das Paar, das der Heiratsvermittler im Sinn hat, zu verkuppeln....


    Persönlicher Eindruck:

    Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und bislang immer gedacht, von ihr jeden Titel mit Begeisterung zu verschlingen – doch diesmal war ich einfach nur enttäuscht. Eine unmögliche Braut ist eine überspitze, sehr seichte und vorhersehbare Liebeskomödie, deren Handlung sich in zwei Sätzen zusammenfassen lässt: es geht darum, dass Finola in eine arrangierte Ehe gedrängt wird, lieber ins Kloster ginge und zwei Menschen sich wie Hund und Katze hinterher fauchen, um letztendlich dann zusammenzukommen. Mehr nicht. Und das war mir zu wenig – dafür sind keine 300 Seiten nötig.

    Finola ist die typische Tochter aus gutem Hause, die Familie ist irisch und ein Ire soll auch der Zukünftige sein. Es wird in der irischen Community von St. Louis munter und ausschließlich untereinander geheiratet und der Heiratsvermittler ist derjenige, der am besten weiß, wer zusammenpasst. Im Grunde eine längst ausgelutschte Idee, denn Ehen werden in dieser Epoche wohl ausschließlich arrangiert geschlossen und hinterher wächst die ach so große Liebe daraus – ja, wer's glaubt.

    Während die Figur der Finola noch für diese Epoche authentisch angelegt wurde, ist Riley, ihr männlicher Gegenpart, ein übertrieben gezeichneter Universalheld, der tagtäglich jeden rettet, der ihm über den Weg läuft – ob Jungfer in Nöten, ein beim Eislaufen ins Eis eingebrochenes Kind oder ein Ertrinkender. Egal wo etwas passiert, Riley ist vor Ort, lässt alles fallen und stürzt sich in eine Rettungsaktion nach der anderen, so soft, dass es einfach unglaubwürdig wirkt.

    Letztendlich geht es um den Konflikt zwischen Pflichterfüllung den Eltern gegenüber (Ehe) und dem Versprechen an sich selbst (Nonne zu werden). Natürlich ist die Oberin des Ordens absolut für Letzteres, schließlich hat sie für den Fortbestand des Klosters zu sorgen. Die Einzige, die meiner Meinung nach Rückgrat hat und sich nicht vor den Karren spannen lässt, ist Enya, Finolas jüngere Schwester, die einen Protestanten poussiert und schließlich mit diesem durchbrennt und damit zeigt, dass sie eine eigene Meinung hat.

    Der christliche Aspekt der Geschichte ist so gut wie gar nicht vorhanden. Erst gegen Ende kommt ein bisschen Spannung auf – der Beginn ist zäh und überzuckert-süßlich, eben auf Romantikkomödie getrimmt. Schade, denn von Frau Hedlund kommen normal tiefgängige Geschichten zum Nachdenken, was sie hier geritten hat, vermag ich nicht zu sagen.

    Einzig die historische Einbettung und den Einblick in die Slums von St. Louis und das Schicksal der irischen Einwanderer ist gut dargestellt, ansonsten kann ich das Buch nicht weiter empfehlen.
    Wir sehen uns wieder am Meer

    Trude Teige
    Wir sehen uns wieder am Meer (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    17.07.2025

    Relativ emotionslose Erzählung aus dem besetzten Norwegen – hallt nicht lange im Gedächtnis nach.

    Buchinhalt:

    1944 in Norwegen: Birgit arbeitet im von den Deutschen besetzten Norwegen in einer Klinik, als sie der Zwangsarbeiterin Nadja begegnet. Im Zuge dessen und weil Birgit Russisch spricht, gerät sie in eine Widerstandsgruppe und nach Kriegsende sogar als Agentin nach Moskau – doch Moskau ist aus anderem Grund ihr Traumziel: ihre große Liebe Sascha, ebenfalls ehemaliger Zwangsarbeiter, soll dort wohnen. Birgit lässt sich auf Deals ein zwischen dem norwegischen Geheimdienst und dem KGB und auch Sascha ist nicht der, der er vorgab zu sein. Wird sie trotz grauenhafter Erlebnisse in der Vergangenheit in der Zukunft neu anfangen können?


    Persönlicher Eindruck:

    Wir sehen uns am Meer ist ein historischer Roman um mehrere befreundete Frauen, der sich as 3. Band in Teiges Großmutter-Trilogie reiht. Gelesen werden kann das Buch allerdings ohne jedwede Vorkenntnisse, die Handlung ist in sich geschlossen.

    Hauptfigur ist die Krankenschwester Birgit, der Schauplatz ist das von den Deutschen besetzte Norwegen, dessen Bevölkerung in zwei Lager gespalten ist: einerseits die Unterstützer des NS-Regimes und andererseits die, die nichts damit zu tun haben wollen und jedweden Kontakt mit Menschen, die zur ersten Gruppe gehören, als Stigma brandmarken.

    Birgits Arbeit in der Klinik macht sie bekannt mit den Zwangsarbeiterinnen der Fischfabrik, ukrainische Frauen, die aus ihrer Heimat verschleppt wurden und wie Sklaven schuften müssen. Sie freundet sich schließlich mit Nadja an, die Freundschaft besteht auch über das Kriegsende hinaus.

    Birgit hüpft in der Handlung von einem Job in den anderen, beginnt als Krankenschwester und wird schließlich Agentin für die Amerikaner, sucht nach der großen Liebe und glaubt diese mehrfach in unterschiedlichen Russen gefunden zu haben – bis die Realität sie jedes Mal einholt. Mir war Birgit nicht direkt unsympathisch aber weder sie noch die anderen Frauenfiguren, die in der Geschichte eine Rolle spielen, kamen mir emotional irgendwie nahe.

    Gerade bei den Emotionen fehlt es meiner Meinung nach in der Erzählung. Teilweise sehr episodenhaft ist es im Grunde eine Aneinanderreihung aus Stationen im Leben von Birgit, bei denen immer wieder Berührungspunkte zwischen ihr und ihren Freundinnen bestehen, sie sich aber doch jedes Mal dorthin wendet, „wo es warm rausguckt“, sprich, sie ist recht opportunistisch und wenn ihre ach so große Liebe in ersten Fall stirbt, im zweiten Fall flüchtet, ist das auch schnell wieder verwunden. Gefühle konnte Frau Teige mir nicht vermitteln, auch wenn der Roman historisch sehr gut recherchiert ist und laut ihren Aussagen im Nachwort sogar auf wahren Tatsachen fußt.

    Insgesamt hatte ich mir mehr erhofft und muss gestehen, dass die Handlung wohl nicht sehr lang im Gedächtnis nachhallt. Schade.
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