Sehr seichte Geschichte, bleibt nicht lang im Gedächtnis. Zudem logische Fehler - keine Empfehlung.
    
    
        Buchinhalt: 
In Schweden wird ein Schlittenhundeführer brutal ermordet, anschließend verschwindet der Glasbläser eines Kunsthandwerkermarktes spurlos. Das ruft die Buchhändlerin und Hobbyermittlerin Ina auf den Plan und schon bald steckt sie zusammen mit ihrem Polizeifreund Lars mitten in den Ermittlungen. Doch auch privat geht es turbulent zu: Tochter Paula will mit Lars ein Romantikwochenende bei den Polarlichtern verbringen, als sich herausstellt, dass der gemeinsame Campingbus als gestohlen gemeldet wurde und plötzlich taucht auch noch Inas Exmann Hajo auf, der seine Midlife-Crisis in Schweden kurieren will.... 
Persönlicher Eindruck: 
Knäckeblut ist der inzwischen 3. Band der Cosy-Krimi-Reihe Mörderisches Småland.  
Es geht um eine Hobbyermittlerin, die der Polizei ins Handwerk pfuscht und sich selbst als die Größte sieht: Ina, eine Buchhändlerin mittleren Alters, die mit dem Polizisten Lars befreundet ist, ihm aber auch gehörig auf den Geist geht. Mir jedenfalls ging sie das – sonderlich viel Sympathiepunkte kann man halt nicht sammeln, wenn man so überheblich daherkommt und alles besser weiß. Ina reißt nahezu jede Befragung an sich uns maßt sich Dinge in ihren „Ermittlungen“ an, die ihr einfach nicht zustehen – schließlich ist sie keine Polizistin. 
Als Cosy Krimi geht es natürlich relativ unblutig zu und ein Großteil der Handlung dreht sich nicht um den Krimi sondern um das Familienleben und die Beziehungskisten der handelnden Personen. Leider sind diese durchweg blass und ohne viel Profil, dafür baut Berenz nahezu jedes Klischee, das einmal in einer Krimiserie vorkam, in seine Handlung ein. Sei es die Haschplätzchentante, die in Gestalt von Ebba so manches berauschende Kraut in den Tee mischt, der obligatorische Hund, der im Hygge-Bullerbü nicht fehlen darf und auch ein Sammelsurium an schwedischen Lebensmitteln und Alkoholika, der heiligen Lucia und natürlich den Elch im Vorgarten. Viel hilft viel war hier wohl das Motto, dahinter wurde die Krimihandlung fast zur Nebensächlichkeit. 
Leider weist die Geschichte auch zahlreiche Logikfehler auf. Besonders auffällig: das erste Opfer hat zunächst keinerlei Schmauchspuren an Kleidung und Körper, die Tatwaffe wird aber später anhand von Schmauchspuren an eben jenem Körper identifiziert (wie jetzt plötzlich?), und Johannes der Täufer ist auf einmal ein Apostel Jesu. Auch sonst gibt’s die ein oder andere Kleinigkeit, die einfach nicht passt – es wurde wohl nicht gründlich lektoriert, dem Leser wird’s schon nicht auffallen. Tut mir leid, mir schon – und auch sonst fand ich den „Mordsspaß in Schweden“ eine fade, seichte Lektüre, die nicht lang im Gedächtnis bleibt. Gut, im letzten Drittel ging es, aber das reicht mir einfach nicht. 
Wenn ich ehrlich bin: setze ich mich zwei Stunden in einen IKEA und gucke den Leuten zu, habe ich sicher ebenso viel schwedisches Flair und bestimmt mehr Unterhaltung als bei diesem Krimi. Empfehlen kann ich hier nichts, es lohnt einfach nicht.