klar überbewertetes Westernepos
Nach den teilweise euphorischen Bewertungen in der Presse hatte ich hohe Erwartungen an die Mini Serie, die aber nur zum Teil erfüllt wurden. Positiv hervorheben muss man die überragende Bildqualität und die sehr gute Kameraarbeit. Überwältigende Landschaftsaufnahmen, tolle Kulissen und viele interessante Einstellungen ergeben eine dichte Atmosphäre zum sattsehen. Emily Blunt liefert gewohnte schauspielerische Qualität ab und ist für diese Rolle optimal geeignet. Die Actionszenen sind knackig und teilweise brutal, die Duelle spannend und intensiv. Bis dahin ist alles gut. Unübersehbar ist aber auch, dass man hier eine recht dünne Story unnötig in die Länge zieht. Als zweistündiger Kinofilm wäre "The English" ein Hit. Für eine Serie ist aber die Story zu dünn und muss unter anderem auch durch endlose Rückblenden künstlich in die Länge gezogen werden. Obwohl die Handlung nicht wirklich komplex ist, hat man aufgrund der teilweise grottenschlechten Dialoge Mühe, dem Geschehen zu folgen. Dadurch entstehen diverse dramaturgische Durchhänger. Die einzelnen Handlungsebenen und die verschiedenen Figuren lassen teilweise keinen klaren Zusammenhang erkennen, ein gut erzählter Film geht definitiv anders. Die Voraussetzungen für ein Meisterwerk waren da, die Umsetzung weist aber unübersehbare Schwächen auf.