Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo auf 3 CDs

Hinreißende Mozart-Oper

Sir Simon Rattle hat sich für sein neues Album eines seiner Lieblingswerke ausgesucht, die Mozart-Oper »Idomeneo«.

Gemeinsam mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gelingt dem Star-Dirigenten eine angenehm zurückhaltende Aufführung. Den sich dadurch bietenden Raum nutzt das Solistenensemble mit phänomenalen Darbietungen, allen voran Andrew Staples in der Titelrolle und Magdalena Kožená als Idamante.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Idomeneo

Andrew Staples, Magdalena Kozena, Sabine Devieilhe, Elsa Dreisig, Linard Vrielink, Allan Clayton, Tareq Nazmi, Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Simon Rattle

3 CDs

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Texte: "Mozart Idomeneo", "Andrew Staples, Magdalena Kožená, Sabine Devieilhe, Elsa Dreisig", "Sir Simon Rattle", "BR Klassik". Ein Dirigent mit geschlossenen Augen.

"Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Sir Simon Rattle. Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo."

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Künstler:: Andrew Staples, Magdalena Kozena, Sabine Devieilhe, Elsa Dreisig, Linard Vrielink, Allan Clayton, Tareq Nazmi, Chor des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Simon Rattle
Label:: BRKlassik
Aufnahmejahr ca.:: 2023
Artikelnummer:: 12341595
UPC/EAN:: 4035719002157
Erscheinungstermin:: 5.9.2025

Gesamtverkaufsrang: 13681
Verkaufsrang in CDs: 6245

Ein Sturm wütet vor der Insel Kreta; er zwingt den aus dem trojanischen Krieg heimkehrenden König Idomeneo zu einem verhängnisvollen Versprechen an Neptun: Wenn ihn der erzürnte Meeresgott sicher das Eiland erreichen ließe, werde er ihm den ersten Menschen opfern, dem er begegnen werde. Am Strand angekommen, trifft Idomeneo ausgerechnet auf seinen Sohn Idamante. Und die unversöhnliche Götterwelt scheint auf die Erfüllung des Versprechens zu beharren …

Der Sturm, den Mozarts Musik eindringlich heraufbeschwört, tobt auch in den Figuren der Oper. Vater und Sohn, die beiden auswärtigen Königstöchter Ilia und Elettra, die nach dem traumatisierenden Krieg bessere Zeiten erhoffen – sie alle sind den Natur- wie den Gefühlsgewalten hilflos ausgeliefert. Mozarts „dramma per musica“ Idomeneo von 1781, das die totgeglaubte Gattung der Opera seria rundum erneuerte, eröffnet die Reihe seiner Opern der Reifezeit. In dem für das vorzügliche Ensemble des Münchner Residenztheaters entstandenen Auftragswerk konnte er musikalisch aus dem Vollen schöpfen; mit seinem umfangreichsten und ambitioniertesten Werk verband er die Hoffnung, eine neue Anstellung finden und Salzburg verlassen zu können.

Diese erfüllte sich freilich nicht. Doch seinem Ehrgeiz verdankt sich ein außergewöhnliches Bühnenwerk mit anspruchsvollen Arien, differenzierten Rollenporträts, einem virtuosen Orchesterpart und einigen großen Chorszenen, die zu den beeindruckendsten in Mozarts Schaffen gehören.

Nicht ohne Grund also gehört Idomeneo lange schon zu den Lieblingsstücken Sir Simon Rattles. Mozarts erste große Meisteroper gab ihm die Möglichkeit, unmittelbar nach Antritt seiner Position als neuer Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Herbst 2023 sehr intensiv auch mit dem Chor zu arbeiten und seine Beschäftigung mit der historischen Aufführungspraxis in München weiter zu vertiefen. Eine erstklassige Sängerbesetzung stand ihm dabei zur Seite – mit dem britischen Tenor Andrew Staples in der anspruchsvollen Titelpartie, der Sopranistin Sabine Devieilhe und der Mezzosopranistin Magdalena Kožená als berührendem Liebespaar Ilia und Idamante sowie der Sopranistin Elsa Dreisig als ebenso eifersüchtiger wie verzweifelter Elettra.

Es singen weitere Solisten und Chorsolisten sowie der Chor des Bayerischen Rundfunks, einstudiert von Howard Arman. Simon Rattle leitet das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Rezensionen

Stereo 10/2025: »Simon Rattle dirigiert eines seiner selbst erklärten Lieblingswerke: Mozarts Oper ›Idomeneo‹. Dass er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nicht jede Geste plakativ herausarbeitet, ist gewollt. Dafür rückt er Bögen und einzelne Klangschichten stärker in den Fokus. Sehr erfreulich, weil auf hohem Niveau homogen, agiert das Solistenensemble. Andrew Staples gestaltet die Titelrolle mit subtilen Mitteln und ebenso eindringlich wie Magdalena Kozena die Idamante. Bis in kleinere Partien ist dieser Mitschnitt gut besetzt.«

Disk 1 von 3 (CD)

Idomeneo KV 366 (Oper in 3 Akten) (Gesamtaufnahme)

1 Ouvertüre
2 Quando avran fine omai (1. Akt)
3 Padre, germani, addio!
4 Radunate i Troiani, ite
5 Non ho colpa
6 Ecco il misero resto de' Troiani
7 Godiam la pace, trionfi Amore
8 Prence, signor, tutta la Grecia oltraggi
9 Estinto è Idomoneo?
10 Tutte nel cor vi sento
11 Pietà! Numi, pietà!
12 Eccoci salvi alfin
13 Tranquillo è il mar
14 Vedrommi intorno l'ombra dolente
15 Spiagge romite
16 Il padre adorato
17 Intermezzo: Marcia
18 Nettuno s'onori, quel nome risuoni

Disk 2 von 3 (CD)

1 Siam soli. Odimi, Arbace (2. Akt)
2 Se il tuo duol
3 Se mai pomposo apparse
4 Se il padre perdei
5 Qual mi conturba i sensi
6 Fuor del mar
7 Chi mai del mio provò
8 Idol mio, se ritorso
9 Odo da lunge armonioso suono
10 Sidonie sponde!
11 Placido è il mar, andiamo
12 Vattene, prence
13 Pria di partir, o Dio!
14 Qual nuovo terrore!
15 Eccoti in me, barbaro nume
16 Corriamo, fuggiamo

Disk 3 von 3 (CD)

1 Solitudini amiche (3. Akt)
2 Zeffiretti lusinghieri
3 Principessa, a' tuoi sguardi
4 S'io non moro a questi accenti
5 Cieli! che vedo?
6 Andrò ramingo e solo
7 Sventurata Sidon!
8 Se colà ne' fati è scritto
9 Volgi intorno lo sguardo, o sire
10 Oh voto tremendo!
11 Marcia
12 Accogli, o re del mar
13 Stupenda vittoria! - Qual risuona qui intorno
14 Padre, mio caro padre
15 Ferma, o sire, che fai?
16 Ha vinto Amore
17 O ciel pietoso!
18 D'Oreste, d'Aiace
19 Popoli, a voi l'ultima legge
20 Torna la pace
21 Scenda Amor, scenda Imeneo

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montesacro

23.09.2025

Booklet:: 3 von 5
Gesamteindruck:: 5 von 5
Klang:: 5 von 5
Künstlerische Qualität:: 5 von 5
Repertoirewert:: 4 von 5

Simon Rattles dramatisch durchdachter Idomeneo

Simon Rattle legt hier eine dramatisch durchdachte, exzellent gespielte und gut gesungene Einspielung des Idomeneo vor. Anders als sein Landsmann und Mozartspezialist Colin Davis, hat er sich als Interpret von Mozartopern bisher eher zurückgehalten. Und dass er sich ausgerechnet an Mozarts geliebtes Sorgenkind Idemeneo gewagt hat, kann man wohl eher als Zeichen besonderer Zuneigung zum Sujet dieser Opera Seria interpretieren.
Am besten ist nach meiner Ansicht der letzte Akt gelungen, in dem nach den Arien Ilias und Arbaces, dem hinreissenden Ilia-Idmante-Duett und dem Quartett, eine wundervoll musizierte Szene vorwiegend bestehend aus Accompagnato-Rezitativen und Chorszenen folgt, bevor Elektra mit "D'Oreste, d'Ajace" die Schlussszene einleitet. Eben hier fehlt, wohl aus dramatischen Gründen Idmantes Arie, "No, la morte".
Auch der erste Akt beginnt sehr gut nach der Ouverture mit Ilias erster Arie, in der man sich der hinreissenden Sabine Deveilhe erfreuen darf. In ihren drei Arien zeigt sie, dass sie mit ihrem exquisit silbrigen Timbre, aber besonders ihren virtuosen Qualitäten in den ausgezierten Wiederholungen, in die Reihe der besten Interpreten dieser Rolle einreihen darf. Auch Magdalena Kozena als Idamante überzeugt, was aber weniger aussergewöhnlich ist, weil es -- wie beim Cherubin -- immer schon einfacher war, gute (Mezzo-) Interpretinnen des Idamante zu finden.
Elsa Dreisig, in der äusserst anspruchsvollen Rolle der Elektra, steigert sich im Laufe der Aufführung, und besonders in ihrer letzten Szene im dritten Akt, setzt sie sich von der Auffassung einer Wahnsinssszene ab, und bietet stattdessen eine Szene der Verzweiflung, was ihrer eher leichten Stimme deutlich besser entspricht. Allerdings bleibt sie in den Szenen im ersten und zweiten Akt unter den Erwartungen zurück, wenn man sie mit Sängerinnen vom Kaliber Julia Varadys, Felicity Palmers, Edda Mosers oder Lucille Udovics vergleicht.
Es ist wohl eine Frucht von Simon Rattles intensiver Beschäftigung mit dieser Oper, dass es ihm gelingt, die Rolle des Arbace dramatisch deutlich aufzuwerten. Zudem findet er in dem niederländischen Tenor Linard Vrielink einen aussergewöhnlich guten und virtuos versierten Interpreten, sodass man sich fast die Frage stellt, warum nicht er mit der Hauptrolle beauftragt wurde.
Selten konnte man bei den Interpreten des Idomeneo, die die virtuose Version von "Fuor del mar" singen konnten (u. a. Werner Hollweg, Georg Shirley, Antony Rolfe-Johnson), ein wirklich schönes Timbre feststellen.
So verhält es sich auch bei Andrew Staples mit seinem teilweise näselnden Timbre, trotz aller virtuosen Qualitäten seiner "geläufigen Gurgel".
Letzteres hält mich aber nicht davon ab, diese Aufnahme als eine der besten der Diskographie einzustufen.

Wolfgang Amadeus Mozart: Idomeneo auf 3 CDs

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Idomeneo

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Idomeneo KV 366 (Oper in 3 Akten) (Gesamtaufnahme)

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