5 von 5
meiernberg
Top 10 Rezensent
23. Oktober 2015
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
"Zu angenehm in die Ohren"
Musikkritiker Paap scheint 1947 mit dem o.g. Zitat (aus dem Booklet S.6) wohl recht zu haben. In der Folge 2 der Badings-Sinfonien unter dem rührigen Dirigenten Daniel Porcelijn, der schon etliche cpo-Produktionen zu verantworten hatte, erscheinen nun zwei Badings-Sinfonien, die tatsächlich angenehmer "in die Ohren gehen" als andere Vor- und Nachgänger. Die Vierte von 1943 lässt so gar nichts von der schrecklichen Kriegszeit erahnen. Sie ist direkt, frisch, unkompliziert und bestens geeignet, um mit der - zeitweise an Hindemith erinnernden - Klangsprache Bekanntschaft zu machen. Die Fünfte von 1949 wiederum ist etwas herber, jedoch sehr klangmalerisch. Hier schrieb 1955 ein Rezensent, die Sinfonie habe Ähnlichkeit mit Filmmusik. Dem kann man nur zustimmen. Porcelijn und seine Bochumer Sinfoniker machen diese illustrativen Elemente besonders deutlich und legen eine Interpretation vor, die zwar alternativlos ist, aber auch sonst wohl keine Wünsche offen lässen dürfte. Fünf Badings-Sinfonien sind nun bei cpo in zwei Folgen erschienen. Fehlen noch 10 Exemplare der Gattung. Wenn die noch alle produziert werden sollen, es wäre eine Ehrenrettung für einen bedeutenden Sinfoniker des 20.Jahrhunderts. Warten wir's ab!