5 von 5
meiernberg
Top 10 Rezensent
28. April 2017
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Ende einer sinfonischen Entdeckungsreise
Auch zum Abschluss der vierteiligen Andriessen-Reihe sollte man den Käufer der CD und potentiellen Hörer von Andriessens Musik die Scheu vor einem möglichen "Neutöner" nehmen, die in der Produktinformationen durch Bemerkungen wie "zwölftönige Melodie" oder "jonglieren von Metren und Tempi" entstehen könnte. Nein! Andriessens ist kein Neutöner, kein Abstrakter, kein Atonaler. Seine Musik bewegt sich immer in einem tonalen Rahmen mit deutlich ausgeprägter tonaler Harmonik, manchmal sogar mit spätromantischen Anklängen und filmreifen musikalischen Wendungen. Besonders seine letzte Sinfonie ist von diesem Charakter geprägt und ein stämmiges, kraftvolles, dann aber auch wieder versonnen lyrisches Werk mit hohem Anspruch an der Hörer. Der wiederum wird großen Gewinn aus der Rezeption dieser eindringlichen Musik ziehen. Das gilt auch für die drei "Beigaben" auf dieser CD, allesamt schöne Beispiele für Andriessens Stil.
Wie in den ersten Folgen auch ist wieder Dirigent David Porcelijn ein kundiger Sachwalter dieser Musik.
Die Aufnahmetechnik ist gut, hätte für meinen Geschmack jedoch etwas präsenter ausfallen können. Ein informatives Booklet ergänzt die CD und macht die Anschaffung sehr lohnend.