5 von 5
Anonym
19. Mai 2020
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Einfach zauberhaft
In dieser Aufnahme mit Werken von Komponisten der romantischen Epoche (wie Mendelssohn, Liszt und Schumann) spielt Thomas Fritzsch mit berührender Zärtlichkeit, die aber nie zur Sentimentalität rüberkippt und darum der Musik einen tiefen emotionalen Ausdruck verleiht, ohne je ins Schwelgerische zu geraten. Ich habe mich lange danach gesehnt, eine solche Musik zu finden, aber ich habe mir bislang die Viola da Gamba nie in Verbindung mit der Romantik vorstellen können. Jetzt höre ich zum ersten Mal, was mir bislang entgangen ist! Die Jaeschke-Variationen mit Piano-Forte und die Liszt-Consolation mit Orgel sind einfach zauberhaft und zeigen in einer wunderbaren Weise die gleich schönen, aber ganz unterschiedlichen Tonqualitäten der zwei Begleitinstrumente, über deren Klang sich die Viola da Gamba mühelos erhebt und getragen wird. Michael Schönheit ist ein großartiger Partner an den Tasteninstrumenten und ein inspirierender Ensembleleiter.
Eine geniale Abwechselung zwischen langsamen, expressiven Sätzen und Werken mit einer tänzerisch-fröhlichen Stimmung sorgt für die kluge Dramaturgie des Programms. Gleiches gilt für die Kombination der Viola da Gamba mit dem Ensemble aus Streichern und wechselnden Holzbläserbesetzungen in den Werken von Abel, Guhr und Willing. Musik, um sich in die Viola da Gamba zu verlieben!