Recharged by Nature (CD)

With works by: Pekka Kuusisto (geb. 1976) , Andrea Tarrodi (geb. 1981) , Mats Larsson Gothe (geb. 1965) , Britta Byström (geb. 1977) , Sauli Zinovjev (geb. 1988)

Contributors: Malin Broman, Ostrobothnian Chamber Orchestra

CD

CD (Compact Disc)

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Andrea Tarrodi: Acanthes

+Mats Larsson Gothe: Lied von der Erde

+Britta Byström: Im Freien

+Sauli Zinovjev: Recharged

Artists:: Malin Broman (Violine & Leitung), Pekka Kuusisto (Violine), Ostrobothnian Chamber Orchestra
Label:: Alba
Year of recording ca.:: 2022
Item number:: 11613138
UPC/EAN:: 6417513104738
Release date:: 13.10.2023

Rezensionen

»Zu meiner Schande musste ich nachschauen, wo Kokkola liegt, als ich diese Veröffentlichung des Ostrobothnian Chamber Orchestra unter der Leitung ihrer unternehmungslustigen Violinistin Malin Broman in die Hände bekam. Wenn dieses Album typisch für die Musik ist, die sie dort oben in dem Teil Finnlands machen, den ich jetzt besuchen möchte! Die Kompositionen von drei Schweden und einem Finnen sind völlig neu, und ihr loser Faden ist unsere Beziehung zur Natur.

Das Album beginnt mit dem schwebenden, ekstatischen Vogelgesang von Andrea Tarrodis Konzert für zwei Violinen, Acanthes. Inspiriert von Matisses gleichnamiger Papiercollage, strahlt es eine ähnliche helle, farbenfrohe, aber im Grunde ruhige Energie aus. Ich fand es absolut entzückend, wie einen Garten voller Sonnenlicht und Vögel. In seiner Form – eine Art Variationensammlung – funktioniert es auch in zwei schwedischen Volksliedern, die am Ende des Werks ausführlicher vorgetragen werden. Ich fühlte mich durch die Begegnung mit dieser engelsgleichen Partitur wirklich „aufgeladen“!

Mats Larsson Gothes Programmbeitrag trägt den anspruchsvollen Titel „Lied von der Erde“. Seine Behauptung, es habe nichts mit Mahler zu tun, überzeugt mich zwar nicht ganz, stimme aber musikalisch zu. Sein erklärtes Ziel war es, Musik zu schreiben, die wie Kompost (sein Bild) aus der Erde wächst. Es ist eine angemessen kraftvolle Musik, bei der die Streicher dazu ermutigt werden, sich in große, resonante Akkordtexturen zu vertiefen. Wie alle Stücke der CD hat die Musik eine frische, luftige Atmosphäre, insbesondere im gedämpfteren Mittelteil, der wie die Regungen in einem abgelegenen nordischen Wald klingt.

Das Gefühl, draußen in der Natur zu sein, wird in Britta Byströms typisch neoimpressionistischem „Im Freien“ noch deutlicher. Der Titel impliziert sowohl Freiheit als auch Draußensein. Es ist von westafrikanischer Musik inspiriert und verwandelt die Streicher, wie mir die enthusiastischen Linernotes verraten, in eine einzige große Kora. Ich kannte Byström bereits als Meisterin ohrenbetäubender Texturen, und das beweist dieses Werk. Vielleicht beeinflusst vom restlichen Programm empfand ich die beschworene Natur als etwas belebender als die Hitze Westafrikas, auch wenn die Rhythmen des Stücks dort ihren Ursprung haben. Wie Byströms beste Musik ist sie leicht, heiter und einnehmend, ohne Kompromisse oder Vereinfachungen.

Das abschließende Werk, Recharged, soll „elektrisierend und rhythmisch“ sein, ließ mich aber etwas unbeeindruckt. Obwohl es das kürzeste Stück war, war es das einzige, das mich länger beschäftigte. Obwohl es angeblich die Direktheit der Wurzeln des Komponisten in der Rockmusik widerspiegelte, empfand ich es als weitgehend leere Rhetorik. Schade angesichts der extrem hohen Qualität der Musik, die ihm vorausging.

Ich möchte diese Rezension lieber mit dem Klang der schwebenden Vögel von Tarrodis Acanthes in meinen Ohren beenden – ein wahrhaft inspirierendes Musikstück, das eine anregende und unterhaltsame Sammlung krönt, die mit Fantasie und Spontaneität spielt und von den Toningenieuren wunderschön eingefangen wurde. Von der Natur inspirierte Musik, die meiner Meinung nach selbst den abgestumpftesten Hörer aufmuntert.«

David McDade, MusicWeb International