2 von 5
Anonym
19. Oktober 2022
Gesamteindruck:
2,0 von 5
Merwürdige Besetzungspolitik
Da hat sich nun ein recht merkwürdiges Ensemble zusammengefunden oder sollte man besser sagen: da wurden ein paar "Namen" zusammengewürfelt - und so sieht das Ergebnis auch aus!
Vogt ist prinzipiell bei Mozart besser aufgehoben als im Wagner-Fach, aber auch hier tastet er sich emotions- und hilflos durch die Partie - ein Mozart-Sänger ist er also auch nicht. Lichtjahre entfernt von Schreier, Universen entfernt von Dermota, Simoneau etc.
Villazon bemüht sich zwar, seiner seit Jahren ruinierten Tenor-Stimme baritonalen Klang zu geben, aber er klingt, als hätte er eine heiße Kartoffel im Mund und fingiert die Rolle eher, als dass er sie wirklich gestaltet. Von "wearnerischem" Charme ganz zu schweigen.
Christiane Karg und Regula Mühlemann sind die einzigen Lichtblicke als Pamina und Papagena, können aber aufgrund ihrer schwachen Partner nicht völlig zur Hochform auflaufen. Albina Shagimuratova klingt verwaschen. Selig ist ein guter Sarastro.
Viel geht durch die verkürzten Sprechtexte verloren. Nezet-Seguin dirgiert kompetent, aber unauffällig.
Ein zusammengekratztes Ensemble ohne Esprit. Kein Mozart in bonis olim.