Leonardo Balada: Klavierkonzert Nr.3 auf CD

Mein Konzert für Klavier und Orchester, Nr. 3, von 1999, ist ein Beispiel für eine Symbiose zwischen Vergangenheit und Zukunft, die ich seit drei Jahrzehnten praktiziere. Zu sehen sind Texturschrift, unverblümter Kontrast von Ideen und Dynamik, Gegenüberstellung von geclusterten und traditionellen Harmonien, kanonähnliche mechanistische Passagen in Schichten von "Staccato"-Schrift, rhythmische Konstanz und ein überzeugender Sinn für Richtung und Dramatik, vermischt mit spanischen volkstümlichen Ideen. Im ersten Satz basiert die Musik auf dem Rhythmus und Charakter eines Pasodoble, eines andalusischen Marsches, der bei einem Stierkampf aufgeführt wird. Das Orchester stellt den Klang eines Organillo, eines metallischen Volksorgel-Schleifers, mit all seinen erdigen Eigenschaften nach. Im zweiten Satz werden die Geheimnisse der mittelalterlichen andalusischen Musik Südspaniens und Nordafrikas mit Texturen ausgeschöpft, die Schönheit und Geheimnis umarmen. Im dritten Satz ist der Jota, ein Tanz aus Aragonien, die Hauptidee, die zunächst in einem primitiven Klangkonzept präsentiert wurde, sich aber im Laufe des Werkes zu einer modernistischen Erfahrung entwickelte.
Das 1997 entstandene Concierto Mágico für Gitarre und Orchester stellt eine neue Richtung in meinem Werkverzeichnis für Gitarre dar. Hier dominieren starke ethnische Farben und Stimmungen, im Gegensatz zu dem abstrakteren Ansatz meiner früheren Gitarrenwerke. Die Quellen stammen hier direkt von den andalusischen Zigeunern Granadas, mit ihren modalen Linien, ihren Rhythmen und ihrer Atmosphäre, ihrer Exotik und Dramatik.
Die Musik für Flöte und Orchester (in zwei Sätzen), geschrieben im Jahr 2000, verwendet in jedem Satz eine katalanische Volksmelodie als Grundlage für eine fast surrealistische Verwendung dieser Melodien. (Leonardo Balada)

Product Information

My Concerto for Piano and Orchestra, No. 3, of 1999, is an example of a symbiosis between the past and the future which I have been practicing for three decades. One can see textural writing, blunt contrast of ideas and dynamics, juxtaposition of clustered and traditional harmonies, canon-like mechanistic passages in layers of "staccato" writing, rhythmic constancy, and a compelling sense of direction and drama, blended with Spanish ethnic ideas. In the first movement the music is based on the rhythm and character of a pasodoble, an Andalusian march performed at a bull-fight. The orchestra recreates the sound of an organillo, a metallic folk organ-grinder, with all its earthy characteristics. In the second movement the mysteries of medieval Andalusí music of Southern Spain and North Africa are exploited with textures that embrace beauty and mystery. In the third movement is the jota, a dance from Aragon, the principal idea presented in a primitive sound concept at first, but developed into a modernistic experience as the work unfolds.
Concierto Mágico, for guitar and orchestra and written in 1997, represents a new direction in my catalogue of works for the guitar. Here strong ethnic colours and moods dominate, as opposed to the more abstract approach of my previous guitar works. The sources here are directly from the Andalusian gypsies of Granada, with their modal lines, their rhythms and atmosphere, their exoticism and drama.
Music for Flute and Orchestra (in Two Movements), written in 2000, uses one Catalan folk melody in each movement as the basis for an almost surrealistic usage of these melodies. (Leonardo Balada)

Rezensionen

T. Urbach in FonoForum 12 / 01: »Die Musik macht Freude; sie verstrickt sich nicht in einer folkloristischen Stilmelange, weil sie das spanische Idiom lediglich als Basis nutzt - für schöne kompositorische Höhenflüge.«