5 von 5
Karsten Erdmann
24. November 2013
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
wieder anders
Eine neue Aufnahme des Elgar-Konzertes - bringt sie Neues? Es ist noch nicht lange her, da erschien die Aufnahme mit Alisa Weilerstein/Daniel Barenboim, die eine große Freude für alle ist, die dieses Werk schätzen. Aber was uns Queyras nun bietet, ist noch einmal etwas ganz anderes - und es stellt unter Beweis, wie viel Möglichkeiten des Zugangs die Musik Elgars bietet. Vielleicht könnte man es so formulieren: Wenn Weilerstein, durchaus in der Nachfolge Jaqueline du Pres´, das Werk zum Medium intensivsten subjektiven Ausdrucks macht (völlig legitim), so hören wir in der neuen Aufnahme die Musik selbst. Und das Großartige ist: Dies bedeutet keine blutleere "Klassizität" oder bloße Klangstrukturen, sondern tief berührende Musik. Freilich muß man, um so etwas zu produzieren, ein Meister des Celloklanges sein. Man kann sich nicht "satthören" an dem schönen, aber immer beherrschten Ton des Solisten. Und namentlich im Finalsatz, gibt es Stellen, wo die Korrespondenz zwischen Solo und Orchester geradezu atemberaubend ist. Am Schluß weiß man wieder einmal, was für ein Meisterwerk dieses Konzert ist.
Karsten Erdmann