Andre Jolivet: Violinkonzert (1972) auf CD
Violinkonzert (1972)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Chausson: Poeme op. 25 für Violine & Orchester
- Künstler:
- Isabelle Faust (Violine),Deutsches SO Berlin, Marko Letonja
- Label:
- harmonia mundi
- Aufnahmejahr ca.:
- 2006
- UPC/EAN:
- 0794881805020
- Erscheinungstermin:
- 17.11.2006
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Das Violinkonzert (1972) von André Jolivet wird oft als sein musikalisches Testament angesehen. Vorangestellt ist ihm ein Aphorismus aus der Kosmogonie der Hopi-Indianer: »Die Essenz des Menschen ist Klang, Klang erzeugt Licht, und der Geist zeigt sich darin.« Devy Erlih zufolge ist das Werk nicht so sehr ein Konzert im traditionellen Sinn als vielmehr eine »hypnotische Zeremonie, in der die Geige der Hauptoffiziant ist«. Als Ergänzung präsentiert Isabelle Faust das berühmte »Poème« von Chausson. Diese beiden Werke – für Leonid Kogan bzw. Eugène Ysaÿe geschrieben – verblüffen die Hörer immer wieder durch ihre beschwörende Dimension.
Nonkonformist aus Überzeugung – Der Komponist André Jolivet
„Ich werde diese Haltung bewahren, koste es, was es wolle, und sie wird mir vielleicht künftig einmal erlauben, die Klangverhältnisse, um deren Existenz ich weiß und deren Entfaltung ich vorausahne, nicht weniger eigenständig, aber hoffentlich noch perfekter auszudrücken.“ Mit diesen Worten drückte der junge Komponist André Jolivet seinen unbedingten Willen zur Eigenständigkeit aus und formulierte gleichzeitig seine künstlerischen Lebensziele.
Eine andere Vorstellung hielt Jolivet gleichfalls lebenslang in ihrem Bann, „der Musik ihre ursprüngliche antike Bedeutung wiederzugeben, als sie noch der magisch-beschwörende Ausdruck der Religiosität menschlicher Gemeinschaften war.“ Obwohl Jolivet 1935 Gründungsmitglied der Gruppe Jeune France war, hatte er nie im Sinn, das Haupt einer musikalischen Schule zu werden. Gleichwohl empfand er klar die Notwendigkeit, eine Musik zu schreiben, die sich im Sinne eines universellen Humanismus an alle Menschen richtete.
So hat er Musik aller Genres geschrieben, vom einstimmigen Werk bis zu einer leider unvollendet gebliebenen Oper. Kammermusik und Lied, Sinfonie, Kantate, Oratorium, szenische Musik, sogar Musik für die Werbung, die Kreativität von Jolivet schien grenzenlos zu sein. Stilistische Vielfalt ist ein weiteres unverwechselbares Kriterium für Jolivets Eigenart. Ob Jazz oder außereuropäische musikalische Traditionen, Zwölftonmusik, ein gewisser Klassizismus oder elektronische Instrumente – jede Inspiration diente seinem Ziel, der Musik eine universelle Dimension zu verleihen.
Sein Violinkonzert, zwei Jahre vor seinem Tod entstanden, gilt als sein musikalisches Testament. Das dem klassischen Formschema verbundene Werk ist zugleich von der Tradition der Indianer Mexikos geprägt, wie das ihm vorangestellte Motto aus dem Schöpfungsmythos der Hopi-Indianer zeigt: „Das Wesen des Menschen ist Klang, der Klang bringt das Licht hervor und in ihm tritt der Geist in Erscheinung“. Das Werk ist nicht so sehr ein Konzert im herkömmlichen Sinn als vielmehr eine „hypnotische Zeremonie, in der die Geige die Rolle des Zelebranten einnimmt“, wie der Geiger Devy Erlih feststellte. Jolivet war ein Bewunderer der sowjetischen Streicherschule und schrieb sein Violinkonzert für Leonid Kogan, der die Uraufführung des Werkes allerdings aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Für die Uraufführung am 27. Februar 1973 im Pariser Theâtre de l’Est übertrug Georg Solti den Solopart daraufhin Luben Yordanoff, dem Sologeiger des Orchestre de Paris.
Nonkonformist aus Überzeugung – Der Komponist André Jolivet
„Ich werde diese Haltung bewahren, koste es, was es wolle, und sie wird mir vielleicht künftig einmal erlauben, die Klangverhältnisse, um deren Existenz ich weiß und deren Entfaltung ich vorausahne, nicht weniger eigenständig, aber hoffentlich noch perfekter auszudrücken.“ Mit diesen Worten drückte der junge Komponist André Jolivet seinen unbedingten Willen zur Eigenständigkeit aus und formulierte gleichzeitig seine künstlerischen Lebensziele.
Eine andere Vorstellung hielt Jolivet gleichfalls lebenslang in ihrem Bann, „der Musik ihre ursprüngliche antike Bedeutung wiederzugeben, als sie noch der magisch-beschwörende Ausdruck der Religiosität menschlicher Gemeinschaften war.“ Obwohl Jolivet 1935 Gründungsmitglied der Gruppe Jeune France war, hatte er nie im Sinn, das Haupt einer musikalischen Schule zu werden. Gleichwohl empfand er klar die Notwendigkeit, eine Musik zu schreiben, die sich im Sinne eines universellen Humanismus an alle Menschen richtete.
So hat er Musik aller Genres geschrieben, vom einstimmigen Werk bis zu einer leider unvollendet gebliebenen Oper. Kammermusik und Lied, Sinfonie, Kantate, Oratorium, szenische Musik, sogar Musik für die Werbung, die Kreativität von Jolivet schien grenzenlos zu sein. Stilistische Vielfalt ist ein weiteres unverwechselbares Kriterium für Jolivets Eigenart. Ob Jazz oder außereuropäische musikalische Traditionen, Zwölftonmusik, ein gewisser Klassizismus oder elektronische Instrumente – jede Inspiration diente seinem Ziel, der Musik eine universelle Dimension zu verleihen.
Sein Violinkonzert, zwei Jahre vor seinem Tod entstanden, gilt als sein musikalisches Testament. Das dem klassischen Formschema verbundene Werk ist zugleich von der Tradition der Indianer Mexikos geprägt, wie das ihm vorangestellte Motto aus dem Schöpfungsmythos der Hopi-Indianer zeigt: „Das Wesen des Menschen ist Klang, der Klang bringt das Licht hervor und in ihm tritt der Geist in Erscheinung“. Das Werk ist nicht so sehr ein Konzert im herkömmlichen Sinn als vielmehr eine „hypnotische Zeremonie, in der die Geige die Rolle des Zelebranten einnimmt“, wie der Geiger Devy Erlih feststellte. Jolivet war ein Bewunderer der sowjetischen Streicherschule und schrieb sein Violinkonzert für Leonid Kogan, der die Uraufführung des Werkes allerdings aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Für die Uraufführung am 27. Februar 1973 im Pariser Theâtre de l’Est übertrug Georg Solti den Solopart daraufhin Luben Yordanoff, dem Sologeiger des Orchestre de Paris.
Rezensionen
N.Hornig in FonoForum 01/07: "Das für Leonid Kogan geschriebene Werk gilt als sein musikalisches Testament, es klingt auch in der Orchesterbehandlung aufreizend modern, verglichen etwa mit Chaussons spätromantisch verträumtem "Poeme". Ein ideales Terrain für das feinsinnige Spiel von Isabelle Faust, deren Interpretation eine leidenschaftliche Werbung besonders für Jolivet ist."-
Tracklisting
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Details
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Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
-
1 Poème Es-Dur op. 25 (für Violine und Orchester)
Konzert für Violine und Orchester
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2 1. Appassionato
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3 2. Largo
-
4 3. Allegramente