Wang Wen: 100,000 Whys auf 2 LPs

Chinas führende Post-Rock-Band Wang Wen veröffentlicht ihr 11. Album, den Nachfolger des viel gelobten 2018er Albums »Invisible City«. Ursprünglich nur digital im letzten Herbst veröffentlicht, ist dies die erste Veröffentlichung auf physischen Formaten außerhalb von China. Dieses Album ist mehr als nur eine weitere Post-Rock-Platte: Wang Wen bauen ihre fesselnden Songs über epischen, bläserlastigen, orchestralen Arrangements auf, die vor Kreativität und rhythmischer Finesse nur so strotzen.

Das Ergebnis ist ein Sound von großer Leichtigkeit und Erhabenheit, der nicht wirklich an irgendetwas oder irgendwen erinnert. Vielleicht, wenn Radiohead eine Instrumentalplatte machen würden? Und was könnte man über einen Künstler mit einer 22-jährigen Geschichte noch mehr sagen. Tauchen Sie ein in dieses Album, das genauso hypnotisierend ist, wie es das holografische Cover suggeriert.

In der Zeit vor der Pandemie komponiert und aufgenommen, strotzt ›100,000 WHYS‹, das 11. Album von Wang Wen, vor Schönheit und Intelligenz. Üppig, einladend, mit für die Band neuen Texturen und Dynamiken, beschwört das Album Verjüngung und Hoffnung herauf und hält gleichzeitig an dem Gefühl der Ehrfurcht fest, das ihre Arbeit durchdringt. Jeder Track ist eine neue, geschmeidige Gleichung, die mit ruhiger Hand geschrieben wurde, exakt, aber auch anspruchsvoll in den Details, die aus dem Kern auftauchen oder ausbrechen und die Perspektive des Hörers verändern.

Dies ist ein Werk, das aus klaren Gedanken geboren wurde, die sich in geschäftigen Köpfen regen. Es ist auch das zugänglichste Album, das Wang Wen bisher produziert haben, es reicht weit hinaus, um uns alle in seine Nähe zu holen. Der Name »100.000 WHYS« stammt aus dem Vers des englischen Dichters Kipling »Eine Million Hows, zwei Millionen Wheres und sieben Millionen Whys«. Unter den Umständen des Jahres 2020/21 erweist sich nichts als besser als ›100.000 WHYS‹. Auch wenn wir in Verwirrung leben, ohne ein Gefühl für die unbekannte Zukunft zu haben, hoffen wir dennoch, neugierig und wissbegierig zu bleiben.