Twin Peaks (Indierock): Wild Onion auf LP

Wieso Twin Peaks so heißen wie sie heißen, ist kein großes Geheimnis: Sie dachten einfach, es klänge cool. Das erklärt auch, weshalb ihr Album Wild Onion nicht mal ansatzweise so surreal oder dunkel anmutet wie David Lynchs Kultserie.

Stattdessen darf man sich den Sound der Band vorstellen wie ein Update des legendären Nugget-Samplers, der statt von Lenny Kaye von Black Lips oder Thee Oh Sees kuratiert würde. Der Geist jener Garage-Halbgötter ist jedenfalls genauso präsent wie die Verbeugung vor den Paten des modernen Gitarrenpop, von den Pixies über die Stones bis zu den Beach Boys.

Die Einflüsse bewusst zu nennen und zu kombinieren mag nach hochtrabenden Plänen klingen für eine Gruppe 20jähriger. Die Wurzeln des Quartetts – Frontmann Cadien Lake James, Gitarrist Clay Frankel, Bassist Jack Dolan und Drummer Connor Brodnan - reichen zurück bis in Grundschul-Zeiten und sich gemeinsame Interessen und Vorlieben ganz natürlich entwickelt haben. Cadien verdiente sich in Chicago seine ersten musikalischen Sporen mit seinem Bruder Hal als Teenage Dream.

Nachdem sie ein paar Shows gespielt hatten, wurde Hal gefragt, ob er bei den Smith Westerns einsteigen wollte, da Cadien keine Lust darauf hatte, als Solokünstler unterwegs zu sein, waren bald Twin Peaks aus der Taufe gehoben.