TH da Freak: Negative Freaks auf CD

Vierzehn Platten in acht Jahren. Nebenprojekte, experimentelle EPs, ein Doppelalbum mit B-Seiten, Splits und Demosammlungen: In nur wenigen Jahren hat der in Bordeaux geborene Thoineau Palis eine ebenso faszinierende wie prachtvolle Diskografie aufgebaut, in der er auf seine Weise den Helden eines ganz eigenen Rock-Pantheons huldigt, das von Lo-Fi-Freaks und schönen Verlierern aller Art bevölkert ist.

Negative Freaks, das fünfzehnte Album von TH da Freak, ist in gewisser Weise das erste Album von TH da Freak »the band«, einer kollektiven Inkarnation, die bisher der Bühne vorbehalten war. Dieses erste Album, das komplett von den fünf komponiert wurde, bricht mit dem seit einigen Jahren etablierten Muster, bei dem Thoineau fertige Kompositionen beisteuerte, die dann gemeinsam für die Live-Performance überarbeitet wurden. Die 5 Bordelais haben sich die Verwendung der so genannten »negativen Skala« auferlegt, dissonante und verstörende Klänge, die sie auf Kompositionen anwenden, die ursprünglich als Poptitel angelegt waren.

Diese Herangehensweise in Verbindung mit den beiläufigen, surrealen Texten von Palis (beeinflusst durch intensives Hören von Bands wie Oingo Boingo, Devo und P-Model) verleiht den Stücken des Albums eine nie dagewesene Kohärenz. Negative Freaks klingt wie ein massiver Grunge-Monolith, angetrieben von einer kollektiven, radikalen Vision, die von Anfang bis Ende durchsetzungsfähig ist. Beeindruckend für ein Debütalbum.