Roger Raspail: Dalva (180g) auf 2 LPs

Zweites Soloalbum des renommierten Percussionisten aus Guadeloupe mit zahlreichen Gastmusikern – wunderbarer Gwo Ka-Jazz.

1953 in Capesterre-Belle-Eau geboren, ist Roger Raspail mit Gwo Ka, gleichermaßen der Name einer einheimischen Handtrommel wie auch des damit erzeugten, auf sieben Grundrhythmen basierenden Musikstils, aufgewachsen. Obwohl der seit den 70er Jahren in Frankreich lebende Musiker auf mehreren hundert Aufnahmen von großer stilistischer Bandbreite zu hören ist und mit vielen namhaften Künstlern und Bands wie Mal Waldron, Kassav, Dominique Gaumont, Cesaria Evora, Papa Wemba oder Cabo Verde Show auch dauerhaft kooperierte, erschien sein erstes Soloalbum »Fanny's Dream« erst 1997.

Rund zwanzig Jahre später versammelte der so virtuose wie bescheidene Meister erneut seine wichtigsten Weggefährten, um mit »Dalva« ein 13 Songs umfassendes, wunderbares World-Jazz-Album zu erschaffen. Luftig instrumentiert mit Piano, Streichern und Bläsern, umspielen die Rhythmen und Melodien ein breites Feld karibischer Stile wie Meringué, Bossa, Calypso, Rara, Beguine, Cadence Rampa oder Zouk, während Elemente von Soul und Jazz allgegenwärtig sind.

Die teils instrumentalen, teils von Gastsängern wie dem großartigen Trinidader Kollegen Anthony Joseph besungenen Stücke entstanden mithilfe von Musikern wie dem Jazzbassisten Patrice Caratini, Vincent Ségal (Cello), Jacob Desvarieux von der Zouk-Legende Kassav und dem Jazzpianisten Alain Jean-Marie. Und Reda Samba spielte bereits als neunjähriger Sohn des damaligen Schlagzeuger auf Raspail's erstem Album.

»Dalva« ist ein bezaubernd sensibles, romantisches, entdeckungsfreudiges und verspieltes Album, das trotz seiner musikalischen Exzellenz ganz intuitiv und leicht erfahrbar ist.