Ray Pérez: Ra! Ra! (LP)

Ray Pérez

LP

LP (Long Play)

Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.

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Label:: Vampisoul
Artikelnummer:: 11120920
UPC/EAN:: 8435008864385
Erscheinungstermin:: 27.1.2023

Auch wenn es nicht zu den bekanntesten Alben von Ray Pérez gehört, hat »Ra! Rai!« verdient es sicherlich. Die LP ist voll von schweren Salsa-Hymnen und mutigem, schrulligem Eklektizismus, der das einzigartige Genie des venezolanischen Pianisten widerspiegelt.

Dankenswerterweise wurde die Platte aus der Vergessenheit gerettet und liebevoll restauriert, von den Originalbändern neu gemastert, vollständig lizenziert und mit dem originalen Pyraphon-Artwork versehen, um das Erbe dieser großartigen Musik für die heutige Generation der weltweiten Salsa-Dura-Fans überall zu bewahren und zu präsentieren.

»Ra! Rai!«, veröffentlicht 1969, war das vierte und letzte Album des venezolanischen Pianisten, Komponisten, Arrangeurs und Sängers Ray »Rai« Pérez in der ursprünglichen Besetzung von Los Kenya (der Bandname wurde 1981 für eine LP wiederbelebt). Das seltsam betitelte Album ist unverdientermaßen obskur, außer für die eifrigsten Sammler und Historiker venezolanischer Salsa. Tatsächlich ist sie ein entscheidender Meilenstein in Pérez' langer und geschichtsträchtiger Karriere, denn sie markiert das Ende der zweiten Periode, in der der aufstrebende Pianist der Szene seinen Stempel aufdrückte und rastlos nach einer Formel suchte, die hoffentlich sowohl zu kreativer Zufriedenheit als auch zu kommerziellem Erfolg führen würde.

Zum besseren Verständnis sei angemerkt, dass die späten 1960er Jahre eine sehr arbeitsreiche Zeit waren, in der Pérez mit mehreren verschiedenen Studiobands jonglierte: Los Dementes, Los Calvos und Los Kenya. Der Sänger Dimas Pedroza, der Anfang 1969 das konkurrierende Orchester Federico Y Su Combo Latino verlassen hatte, um sich Ray Pérez anzuschließen, blieb nicht lange bei Los Kenya, da es zu persönlichen Differenzen mit dem Bandleader kam. Da ein Co-Leadsänger fehlte, um Carlín Rodríguez in Los Kenya zu unterstützen, empfahl der neue Congaspieler der Band, Julián Orta, einen jungen, nicht professionellen Freund von ihm, den 22-jährigen Edmundo Vega Francia. Pérez verwöhnt uns mit einer ziemlich eklektischen und leicht merkwürdigen Mischung aus Genres, Einflüssen und Arrangements, was dieses Album zu einem seiner exzentrischsten und interessantesten Werke macht.

Kalifornischer »Sunshine Pop«-Rock der 1960er Jahre (auf Platten aus Los Kenia oft als »Surf« bezeichnet), Calypso, Soul und Jazz werden in den Topf mit Salsa gemischt, den »El Loco Ray« und seine Band auf »Ra! Rai!«. Während des gesamten Albums sorgt die doppelte Trompetengruppe im Stil von La Sonora Matancera und Ricardo Ray für eine fröhliche und sprunghafte Stimmung. Pérez nutzte diesen Ansatz, um sich von dem schwereren Posaunensound von Los Dementes abzusetzen. Immer auf der Suche nach neuen Klängen auf dem Keyboard, bringt Pérez klassische und Blues-infizierte Piano-Licks sowie traditionelle kubanische Guajeos ein, ganz wie seine beiden Haupteinflüsse auf diesem Instrument, Eddie Palmieri und Ricardo Ray.

Zur großen Freude aller Salsa-Fans enthält die Platte einige fabelhafte Dancefloor-Knaller dieses Genres, wobei »San Juan Guaricongo«, »Pilar«, »Me voy a reír« und »Chocolate« zu den besten von Ray Pérez' produktivem Schaffen in den 1960er Jahren gehören. Darüber hinaus bringt das stark synkopierte Stück »Mi sonsito« den kubanischen son montuno ein, der den Salseros des Barrios von Francia gewidmet ist und in einem rasanten Tempo gespielt wird, das als Boogaloo getanzt werden kann.

Insgesamt ähnelt der Sound, von den Popnummern bis zu den Salsa-Titeln, dem der in Kolumbien lebenden venezolanischen Auswanderer Nelson Y Sus Estrellas. Auch wenn es nicht zu seinen bekanntesten Alben gehört, hat »Ra! Rai!« verdient es, es zu sein, nicht nur wegen seiner starken Salsa-Dura-Hymnen, sondern auch wegen seines mutigen, schrulligen Eklektizismus und seines jugendlichen, rebellischen Geistes, die alle das einzigartige Genie von Ray Pérez widerspiegeln.