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Anonym
20. Mai 2023
Verfälschte Bewertungen bei(nicht 'durch'!) JPC
Es ist bezeichnend, dass sich die ?/?-Bewertungen für diesen Metallica Output bei JPC innerhalb einiger Tage extrem verschoben haben.
Gaben sie vor einer Woche noch wieder, dass eine Mehrheit das Album offensichtlich nicht mag, es langweilig komponiert und umgesetzt findet, so hat sich das ganz plötzlich ganz extrem geändert:
Offensichtlich hat eine radikale Minderheit sich zusammengetan, um den Bewertungsbereich bei JPC zu manipulieren und die ?/?-Bewertungen zu ihrer eigenen Zufriedenheit zu manipulieren.
Kleine, aber laute Gruppen unterwandern jetzt schon den Bewertungsbereich einer Musik-Verkaufs-Webseite.
Man kann es sich nicht ausdenken.
Es ist eine Tatsache, dass eine kleine Minderheit das neue Album toll finden möchte. Ganz unabhängig davon, was die Hörer denken.
Kein Album wurde 2023 im Internet und sozialen Medien vor Erscheinen so aggressiv beworben wie 72 Seasons.
Dass es vier Wochen nach Erscheinen in den Charts unter 'ferner liefen' firmiert, spricht Bände und gibt den Rezensenten Recht, die gegenüber der neuen Platte recht kritisch waren.
Zum Vergleich:
Das neue Album von 'Fear Inoculum' von Tool hat 2019 in der ersten Woche mehr als doppelt so viele Alben abgesetzt wie '72 Seasons'.
Das scheint ganz gut einzuordnen, wie die neue Metallica ankommt.
Eben im Mittelmaß. Dafür, dass Metallica ihrer Möglichkeiten nach absolut Top of the Game sind, haben sie leider viel zu wenig daraus gemacht.
Diejenigen, die das kritisieren, erwarten weder eines der ersten fünf Alben in 2023-Fashion, noch die Quadratur des Kreises.
Diese Platte wird außer von Hardcore Fans kaum gehört, was an einer Sperrigkeit und Ideenlosigkeit der neuen Songs liegt, die ihresgleichen sucht.
Metallica scheinen zwischen dur und moll gefangen, kommen nicht auf den Punkt und haben keine Einzige ihrer typischen Harmonien anzubieten.
Sogar 'St Anger' hatte seine Berechtigung. '72 Seasons' kann jedoch mit Fug und Recht als Metallica's schwächster Longplayer überhaupt bezeichnet werden.
Uninspiriert, blutleer, ideenlos.
Wohlgemerkt: gemessen an Hetfields & Ulrichs Möglichkeiten.
Herausgekommen ist ein solides Album, das keinen Hund hinter dem Ofen hervorlockt. Eher etwas für den Hipster, der sich am verregneten Nachmittag im Herbsturlaub auf Sylt nicht vor die Türe traut und sich bei Tee mit Sahne sophisticated etwas durch die kabellosen Kopfhörer ins Hirn dudeln lassen möchte.
Addendum: haben sich Metallica bei ihrem Album Artwork noch nie durch besondere Kreativität hervorgetan, so ist das dimensionslos zusammengetackerte Photoshop-Massaker, das '72 Seasons' darstellt, schon besonders unschön.
Da diese LP Hetfields Therapie in Bezug auf seine ersten 18 Lebensjahre darstellt, fände ich es interessant zu erfahren, wie die Farben gelb und schwarz da psychologisch verankert sein sollen.
Das erschließt sich mir überhaupt nicht, außer dass es 'unfertig' wirkt.