Kali Malone: Does Spring Hide Its Joy on 3 LPs

Ideologic Organ freut sich, Kali Malones neues Album »Does Spring Hide Its Joy« als zweistündiges Dreifach-LP-Set und als dreistündige Dreifach-CD zu präsentieren.

»Does Spring Hide Its Joy« ist ein immersives Stück der Komponistin Kali Malone mit Stephen O'Malley an der E-Gitarre, Lucy Railton am Cello und Malone selbst an gestimmten Sinus-Oszillatoren. Die Musik ist eine Studie über Obertöne und nichtlineare Komposition mit besonderem Augenmerk auf gerechter Intonation und schlagenden Interferenzmustern. Malones Erfahrungen mit der Stimmung von Pfeifenorgeln, der Harmonielehre und der Komposition über lange Zeiträume sind wichtige Ausgangspunkte für dieses Werk. Ihr nuancierter Minimalismus entfaltet eine erstaunliche Tiefenschärfe und eröffnet kontemplative Räume in der Aufmerksamkeit des Hörers.

»Does Spring Hide Its Joy« folgt auf Malone« von der Kritik hochgelobte Alben »The Sacrificial Code« (2019) und »Living Torch« (2022).
Does Spring Hide Its Joy ist ein Dauererlebnis von variabler Länge, das der sich langsam entwickelnden Harmonie und Klangfarbe zwischen Cello, Sinuswellen und E-Gitarre folgt. Als Zuhörer kann man den Übergang zwischen diesen Punkten nur schwer erkennen. Das gesättigte Timbre der E-Gitarre vermischt sich mit der reichen Periodizität des Cellos, während die sich verschiebenden Obertonrückkopplungen Interferenzmuster mit den präzisen Sinuswellen entwickeln. Die allmählichen und doch immer wiederkehrenden Veränderungen der Harmonie fordern die Wahrnehmung des Zuhörers von Stillstand und Bewegung heraus. In dem Moment, in dem Sie die Musik erfassen, lenkt eine leichte Verschiebung der Perspektive Ihre Aufmerksamkeit auf eine neue und sich entfaltende harmonische Erfahrung.

»Does Spring Hide Its Joy« ist zwischen März und Mai 2020 entstanden. Während dieser beunruhigenden Zeit der Pandemie hatte Malone in Berlin viel Zeit und konzeptionellen Freiraum, um über neue kompositorische Methoden nachzudenken. Da nur noch wenige Praktikanten vor Ort waren, wurde Malone in das Berliner Funkhaus & MONOM eingeladen, um in den leeren Konzertsälen neue Musik zu entwickeln und aufzunehmen. Bei dieser Gelegenheit gründete sie mit ihren engen Freunden und Mitarbeitern Lucy Railton und Stephen O'Malley ein kleines Ensemble, um diese neuen strukturellen Ideen in diesen verschiedenen akustischen Räumen zu erkunden. Damit war der Grundstein für Does Spring Hide Its Joy gelegt.

In Kalis eigenen Worten: »Wie die meisten Menschen auf der Welt hat sich auch meine Zeitwahrnehmung während der pandemischen Enge des Frühlings 2020 erheblich verändert. Ungeachtet der vertrauten Meilensteine des Lebens vergingen die Tage und Monate wie im Fluge und verschmolzen instinktiv, ohne dass ein Ende in Sicht war. Die Zeit stand still, bis subtile Veränderungen in der Umgebung darauf hindeuteten, dass sie vergangen war. Erinnerungen verschwammen, das Gewebe der Realität zerfiel, unvorhergesehene Verwandtschaften entstanden und verschwanden, und die ganze Zeit über veränderten sich die Jahreszeiten und zogen weiter, ohne die, die wir verloren hatten. Diese Musik stundenlang zu spielen, war eine tiefgründige Art, die zahllosen Lebensübergänge zu verdauen und die Zeit zusammenzuhalten.«

»Does Spring Hide Its Joy« wurde seither auf vielen europäischen Bühnen live aufgeführt, in Längen von sechzig und neunzig Minuten. Darunter im Schauspielhaus in Zürich, im Bozar in Brüssel, im Haus der Kunst in München und im Munch Museum in Oslo. Weitere Konzerte sind beim Unsound Festival in Krakau, beim Mira Festival in Barcelona, bei der Biennale in Venedig und im Purcell Room des Southbank Center in London geplant.

Zusätzlich zu den Live-Konzerten haben sich die Funkhaus-Aufnahmen von »Does Spring Hide Its Joy« parallel zu einer ortsspezifischen Klanginstallation entwickelt. Malone hat außerdem die Videokünstlerin Nika Milano eingeladen, eine maßgeschneiderte analoge Videoarbeit zu schaffen, die die Partitur als vierten Akteur interpretiert und begleitet und eine visuelle Atmosphäre schafft, die von den klanglichen Prinzipien der Komposition inspiriert ist. Acht sequenzielle Videostills von Milanos Arbeit sind im Album-Artwork zu sehen.

Kali Malone : Komposition & Synthese
Stephen O'Malley : Elektrische Gitarre
Lucy Railton : Cello