3 von 5
Wega
21. Mai 2017
Die Musik ist klasse, aber hinsehen lohnt sich nicht.
So langsam wird mir klar, warum dieser Live-Mitschnitt erst nach zehn Jahren veröffentlich wurde. Wahrscheinlich war man sich unsicher, ob man Musik in dieser schwachen Darstellung überhaupt anbieten soll.
Über die musikalische Qualität braucht man nicht viel Worte zu verlieren. Sie entspricht den Erwartungen, die man an diese Weltstars nun mal hegt. Jedoch: Die schlechte, meist zu dunkle Ausleuchtung und das unruhige Bild durch eine miserable Kameraführung mit unscharfen Zooms und verwackelten Einstellungen stören den Musikgenuss gehörig. Mancher Bootleg ist besser. Und dann die Protagonisten: Sie spulen ihr Programm perfekt, aber in selten gesehener Emotionslosigkeit ab. Vielleicht fühlen sie sich auch durch die grellen Disco-Lichtblitze gestört. Lediglich der Auftritt von J.J. Cale ist erhellend im wahren Wortsinn, wobei auch sein fluchartiger Abgang befürchten lässt, dass er sich im eigenen Studio wohler fühlt. Erst als Robert Cray die Bühne betritt, kommt bei den übrigen Bandmitgliedern etwas Stimmung auf, vielleicht aber auch deshalb, weil das Ende des Konzerts naht und sie es endlich hinter sich haben. Da nehmen sie sich dann auch strahlend in den Arm.
Wie gesagt, die Musik ist gut, und J.J.`s Dabeisein macht das Konzert ja auch zu einem historischen. Aber eigentlich reicht die CD. Insgesamt kein Vergleich zu Erics Crossroad-Konzerten.