Disarstar: Deutscher Oktober (Limited Fanbox)
Deutscher Oktober (Limited Fanbox)
1 CD, 1 Buch, 1 T-Shirt
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- Label: Warner, 2020
- Erscheinungstermin: 12.3.2021
Ähnliche Artikel
** Album "Deutscher Oktober", Poster, Fotobuch, T-Shirt (Einheitsgröße), Sticker,
Autogramm auf der Vorderseite
Autogramm auf der Vorderseite
Disarstar vereint Straße und linke Theorie, Wortmacht und Pop, Attacke und Systemkritik: Inmitten einer weltweiten Pandemie fand der Hamburger die Kraft und die Worte für sein bislang pointiertestes und bestes Album. Es ist das politische Manifest, das Deutschrap jetzt unbedingt braucht.
Die klassische Rap-Erzählung geht ja so: Underdog schlägt sich irgendwie auf der Straße durch und sehnt sich nach: Geld, Frauen, Autos, Bling-Bling. Hip-Hop als einziges Ticket aus dem Ghetto, sozusagen. Aber wenn der Erfolg dann wirklich kommt, findet eine vollkommende Assimilierung des Protagonisten mit der kapitalistischen Glitzerwelt statt. Das neoliberale Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Märchen: Wenn du es nicht geschafft hast, bist du nicht gut oder hart genug.
Auch bei Disarstar haben wir es auf den ersten Blick mit einer typischen Streetrap-Biografie zu tun: Als Teenager kam er eine Weile ins Heim, lebte dann alleine auf St. Pauli, hatte mit Drogen zu tun, es gab Vorstrafen wegen Dealerei und Körperverletzung.
Dann erfahren wir, dass Disarstar eigentlich aus einer ganz normalen Mittelstandsfamilie stammt – die in eine wirtschaftliche Krise geriet, die den Jungen aus der Bahn warf. Dass er seine spätere Krise dank der Hilfe eines engagierten Sozialarbeiters überwand, anschließend durch Kontakte in die linke Hamburger Szene mit den Schriften von Karl Marx in Berührung kam, dass er schließlich sein Abitur nachholte und heute nebenbei studiert.
Es geht Disarstar um die soziale Frage, um Gerechtigkeit. Dass diesbezüglich einiges im Argen liegt, wurde dem ihm während des ersten coronobedingten Lockdowns noch ein bisschen drastischer vor Augen geführt als sonst. Der gebürtige Hamburger lebt seit seinem 17. Lebensjahr auf St. Pauli, die soziale Schräglage in diesem Kiez ist ihm wohlbekannt. Aber wie in vielen anderen Bereichen wirkte Corona auch hier wie ein Brennglas: Erst als die Touristen weg waren, breitete sich das soziale Elend unverblümt vor einem aus.
Ein Ausgangspunkt und eine wesentliche Inspiration für das neue »Disarstar«-Album »Deutscher Oktober«. »Meine Stadt ist wie zweigeteilt … bettelarm und unverschämt reich« heißt es in »Großstadtfieber« mit dem befreundeteten Rapper Dazzit. Im Hintergrund hört man die Stimme einer Fremdenführerin, die Touristen durch das Villenviertel Blankenese führt. St. Pauli und Blankenese – beide Hamburger Bezirke liegen dicht beieinander: Hop oder top, Straße oder akademische Laufbahn. »Die Welt ist sick, der eine frisst ‘n Steak, der andere nichts, sie treten auf uns ein mit ihren Tricks«, rappt Disarstar in der ersten Single »Sick«.
Das politische Bewusstsein hat Disarstar schon immer ausgezeichnet. Aber selten hat er es so auf den Punkt gebracht wie auf »Deutscher Oktober«. Es geht auf diesem Album nicht um die großen Thesen, die politischen Leitplanken oder Theoriekonstrukte, für die Disarstar sonst bekannt ist. Sondern er berichtet im Stil eines Reporters aus ihm wohl vertrauten Mikrokosmen. Das macht das Album so stark: Meine Straße, meine Leute, mein Block. Nur anders.
Die Inspiration für seinen taffen Sozialrealismus findet Disarstar vor allem in Frankreich, den USA und England. »In diesen Ländern gibt es Leute, die krass politisch sind, aber trotzdem popkulturelle Relevanz haben, wie zum Beispiel Stormzy oder Kendrick Lamar«, sagt Disarstar. »So was fehlt mir in Deutschland, dazu gibt es hier kein Äquivalent.« Er würde das selbst niemals so sagen, deshalb machen wir’s: Es hat bislang gefehlt. Bis »Deutscher Oktober«.
Mit »Deutscher Oktober« bringt Disarstar seinen scharfsinnigen Polit-Rap so klarsichtig und präzise auf den Punkt wie noch nie. Insofern ist es genau das Album geworden, das Deutschrap und Pop-Diskurs jetzt brauchen.
Die klassische Rap-Erzählung geht ja so: Underdog schlägt sich irgendwie auf der Straße durch und sehnt sich nach: Geld, Frauen, Autos, Bling-Bling. Hip-Hop als einziges Ticket aus dem Ghetto, sozusagen. Aber wenn der Erfolg dann wirklich kommt, findet eine vollkommende Assimilierung des Protagonisten mit der kapitalistischen Glitzerwelt statt. Das neoliberale Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Märchen: Wenn du es nicht geschafft hast, bist du nicht gut oder hart genug.
Auch bei Disarstar haben wir es auf den ersten Blick mit einer typischen Streetrap-Biografie zu tun: Als Teenager kam er eine Weile ins Heim, lebte dann alleine auf St. Pauli, hatte mit Drogen zu tun, es gab Vorstrafen wegen Dealerei und Körperverletzung.
Dann erfahren wir, dass Disarstar eigentlich aus einer ganz normalen Mittelstandsfamilie stammt – die in eine wirtschaftliche Krise geriet, die den Jungen aus der Bahn warf. Dass er seine spätere Krise dank der Hilfe eines engagierten Sozialarbeiters überwand, anschließend durch Kontakte in die linke Hamburger Szene mit den Schriften von Karl Marx in Berührung kam, dass er schließlich sein Abitur nachholte und heute nebenbei studiert.
Es geht Disarstar um die soziale Frage, um Gerechtigkeit. Dass diesbezüglich einiges im Argen liegt, wurde dem ihm während des ersten coronobedingten Lockdowns noch ein bisschen drastischer vor Augen geführt als sonst. Der gebürtige Hamburger lebt seit seinem 17. Lebensjahr auf St. Pauli, die soziale Schräglage in diesem Kiez ist ihm wohlbekannt. Aber wie in vielen anderen Bereichen wirkte Corona auch hier wie ein Brennglas: Erst als die Touristen weg waren, breitete sich das soziale Elend unverblümt vor einem aus.
Ein Ausgangspunkt und eine wesentliche Inspiration für das neue »Disarstar«-Album »Deutscher Oktober«. »Meine Stadt ist wie zweigeteilt … bettelarm und unverschämt reich« heißt es in »Großstadtfieber« mit dem befreundeteten Rapper Dazzit. Im Hintergrund hört man die Stimme einer Fremdenführerin, die Touristen durch das Villenviertel Blankenese führt. St. Pauli und Blankenese – beide Hamburger Bezirke liegen dicht beieinander: Hop oder top, Straße oder akademische Laufbahn. »Die Welt ist sick, der eine frisst ‘n Steak, der andere nichts, sie treten auf uns ein mit ihren Tricks«, rappt Disarstar in der ersten Single »Sick«.
Das politische Bewusstsein hat Disarstar schon immer ausgezeichnet. Aber selten hat er es so auf den Punkt gebracht wie auf »Deutscher Oktober«. Es geht auf diesem Album nicht um die großen Thesen, die politischen Leitplanken oder Theoriekonstrukte, für die Disarstar sonst bekannt ist. Sondern er berichtet im Stil eines Reporters aus ihm wohl vertrauten Mikrokosmen. Das macht das Album so stark: Meine Straße, meine Leute, mein Block. Nur anders.
Die Inspiration für seinen taffen Sozialrealismus findet Disarstar vor allem in Frankreich, den USA und England. »In diesen Ländern gibt es Leute, die krass politisch sind, aber trotzdem popkulturelle Relevanz haben, wie zum Beispiel Stormzy oder Kendrick Lamar«, sagt Disarstar. »So was fehlt mir in Deutschland, dazu gibt es hier kein Äquivalent.« Er würde das selbst niemals so sagen, deshalb machen wir’s: Es hat bislang gefehlt. Bis »Deutscher Oktober«.
Mit »Deutscher Oktober« bringt Disarstar seinen scharfsinnigen Polit-Rap so klarsichtig und präzise auf den Punkt wie noch nie. Insofern ist es genau das Album geworden, das Deutschrap und Pop-Diskurs jetzt brauchen.
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Intro (Balenciaga)
- 2 Sick
- 3 Australien
- 4 24/7 feat
- 5 Trauma
- 6 Großstadtfieber
- 7 Verloren
- 8 Nachbarschaft
- 9 Touchdown
- 10 Tyler
- 11 Tsunami
- 12 Le fin