4 von 5
Ralf G.
Top 10 Rezensent
01. Oktober 2020
Eine Scheibe für ruhige Stunden
Der Schweizer Andreas Vollenweider, 1953 geboren, überraschte Anfang der 80er Jahre die Musikszene, denn ein Harfenspieler als Platten-Millionär, das war durchaus ungewöhnlich. Seit einigen Jahren war es um den Kosmopoliten mit seiner perfekten Wohlfühl-World-Mixtur aus Pop, Folk und federnden Jazzrhythmen ruhiger geworden, doch mit seiner Musik für ein Neonatologie-Forschungsprojekt gewann er auch in wissenschaftlichen Kreisen Renommee. Und dieses Jahr erscheint sein erster Roman. Dieser diente nun auch als Inspiration für diese CD. Die zehn thematischen Improvisationen, so der Untertitel, bieten feinsinnige und kontemplative Klänge. Gleichberechtigt neben der Harfe ist das Cello von Isabel Gehweiler, zwei Tracks werden im Klavier-Cello-Duo dargeboten. Für feinfühlige Rhythmik sorgt in vier Songs Drummer Walter Keiser, Vollenweider grundiert mit zarten Keyboard- und vereinzelt mit Flötenklängen. Die Gefahr von belangloser New-Age-Berieselung ist nahe, wird jedoch meist gelungen vermieden. Eine Scheibe für ruhige Stunden.