5 von 5
Bob_
22. September 2013
Musik für Seele und Verstand
Sting ist erfreulicherweise einer der, leider schon eher wenigen, "alteingesessenen" Musiker, die sich nicht in einer Endlosschleife der Wiederholung drehen, sondern sich auch mal auf neues Territorium wagen. Und sich dabei wenig oder gar nicht um den Mainstream scheren.
Wer nur radiotauglichen, durchhörbaren Ohrschmalz erwartet und möchte, und keinerlei Ansprüche stellt, wird auch von Stings neuem Album logischerweise enttäuscht werden.
Zum Hintergrund des Werkes braucht man hier nicht mehr viel zu sagen (siehe Info).
Sting zieht in den liner-notes im Booklet selbst Parallelen zu seinem 1990er Album "The Soul Cages". Und "The Last Ship" hat durchaus etwas von einer Art persönlichen, thematischen Fortsetzung.
Sting bezeichnet "The Soul Cages" als sein von der Öffentlichkeit am wenigsten gemochtes und verstandenes Werk. Dieses hat aber, trotz der mehrheitlich kühlen Ablehnung, eine erlesene und loyale Hörerschaft, die er als (wie er von der Vergangenheit) ähnlich Gequälte bezeichnen würde. Nicht der fröhlichste Verein, dafür aber nachdenkliche Menschen.
Musikalisch ist Sting natürlich zu erkennen, er erfindet sich auch nicht komplett neu. Trotzdem wiederholt er sich nicht. Sehr passend auch der Celtic Folk Touch, den er bei einigen Songs einfließen lässt.
Musik für die man sich Zeit nehmen sollte, nichts für die Hintergrundbedudelung. Und vor allem: die Texte lesen!