Orchestre Musette Cafe De Paris: Le Bijou (CD)

Le Bijou

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Orchestre Musette Cafe De Paris: Le Bijou, CD

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Label: MVH, 2012
Bestellnummer: 3195689
Erscheinungstermin: 2.11.2012

*** Digipack

Vergessen, verloren und verschollen - viele Musikstücke der legendären Pariser bals musette sind schon längst zu Raritäten geworden. Während der Musettewalzer als Inbegriff französischer Lebensart beliebt ist wie eh und je, gelten die Boléros, Mambos und Tangos, die das Pariser Publikum der 1950er Jahre begeisterte, als seltene Perlen der Musikgeschichte.

Das Orchestre Musette Café de Paris hat sich aufgemacht, diesen musikalischen Schatz zu heben. Und tatsächlich entpuppt sich das neue Album als Schmuckkästchen voll ausgesuchter Melodien und klassischer Tanzrhythmen.
Gekonnt abgerundet hat das Sextett die CD mit einem tempogeladenen Arrangement von Charles Trenets Chanson „Ménilmontant“, einer lässigen Version von Django Reinhardts „Swing 42“, der herzzerreißenden spanischen Romanze „Malagueña salerosa“ und nicht zuletzt einer Eigenkomposition, dem gefühlvollen Walzer „Le bijou“.

Rezensionen

Reutlinger Generalanzeiger 4.1.2013
Musette-Klänge aus Tübingen

Luftig-beschwingte Tanzmusik
In Frankreich läuft es gerade nicht eben rund. Die Wirtschaft lahmt, die Ratingagenturen meckern und der neue Präsident hat nicht die Wunder vollbracht, die man von ihm erwartete. Sollte unseren Nachbarn darüber die typisch französische Leichtigkeit abhanden kommen, so könnten sie sie auf einer Silberscheibe aus Tübingen wiederfinden.

Orchestre Musette Café de Paris nennt sich die Tübinger Combo, die ihre Hörer auch auf ihrer neuen CD – Le Bijou, (der Edelstein) – wieder in ein Frankreich entführt, in dem die Welt noch in Ordnung ist. Schon die Besetzung sorgt für einen luftig-schwerelosen Klang: Unbeschwert lässt Christian Ther die Tonketten am Akkordeon funkeln. Sanft gleitet die Klarinette von Volker Kaulartz ihre verträumten Melodien entlang. Patrick Hipp verbreitet am Klavier dezent das Gefühl, in einem französischen Café zu sitzen. Joachim Norz an der Gitarre, Frank Stoeger am Schlagzeug, Chris Linder am Kontrabass und Christian Schlegel an der Perkussion zaubern dazu einen flockig-beschwingten Rhythmusteppich. Und ab und an spendiert Chris Linder dazu ein paar Takte gefühlvollen Chansongesang.

Das Ergebnis hält wunderbar die Balance zwischen Tanzlust und milder Melancholie. Ausgelassen kreiseln die Walzerstücke dahin, zackig und doch leichtfüßig kommen die Tangos daher. Ausflüge in Foxtrott, Mambo, Bolero oder Swing bleiben stets stilvoll und elegant. Natürlich ist Django Reinhardt mit dabei, das Titelstück stammt von Christian Ther. Die übrigen Stücke kommen aus jenem großen Repertoire, das Frankreich zu einem Zentrum der Lebensart machte. Wie gesagt, die Zeiten sind härter geworden dort, aber wenigstens am Österberg wird noch das Savoir vivre gepflegt. Zumindest musikalisch. (akr)