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Anonym
17. Mai 2013
Daft Funk
Die Veröffentlichung ihres 4. Studioalbums haben Daft Punk minutiös vorbereitet. Häppchenweise wurden Informationen weitergereicht, Details geheim gehalten. Damit wurde "Random Access Memories" zu einem gespannt erwarteten Medienereignis. Jetzt ist es da, und das beruhigende ist, der ganze Hype war gerechtfertigt.
Der Titel des Eröffnungssongs "Give Life Back to Music" könnte gleichzeitig das Motto der Platte sein, denn die Meister des French House zelebrieren darauf nicht zuletzt handgemachte (im Übrigen analog aufgenommene) Musik und haben zu diesem Zweck eine Reihe renomierter Gastmusiker in ihr Studio gebeten: Pharell Williams, Chic-Frontmann und Guitarist Nile Rodgers, Jazz-Pianist Chilly Gonzales, Paul Jackson Jr., Drummer J.R. Robinson, Animal Collective Sänger Panda Bear und Singer/Songwriter Paul Williams sind vertreten. Herausgekommen ist eine Art Konzeptalbum, das seine Wurzeln tief im Funk, R&B und Disco der 70er Jahre hat und trotzdem unverkennbar Daft Punk ist, allein schon durch den großzügigen Einsatz des Vocoders, wobei sich meistens Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo dahinter verbergen, erkennbar am Englisch mit Französischem Akzent.
Radikal anders ist hingegen der fast vollständige Verzicht auf Samples. Die Platte ist wie ein Ausflug durch die Geschichte des Pop. Inhaltlich wird in vielen Stücken die Magie der Musik beschworen. Die erste Single-Auskopplung "Get Lucky" gibt einen sehr guten Eindruck davon, was einen auf diesem Album erwartet. Und das ist einfach genial gut. "Random Access Memories" enthält 13 überwiegend tanzbare Songs und hat eine Spielzeit von über 74 Minuten, wobei keine einzige Sekunde davon langweilig ist.