Cowboy Junkies: Demons - The Nomad Series Volume 2 auf CD

* Digisleeve

Es gibt nur wenige Bands, die derart lang in ihrer Originalbesetzung existieren und noch weniger, die ein so gleichmäßig zufriedenstellendes Gesamtwerk vorweisen können wie die Cowboy Junkies. Alben wie "The Trinity Session" (1988), "Black Eyed Man" (1992), Miles From Our Home" (1998), "Early 21st Century Blues" (2005) und "Trinity Revisited" (2007) sind nur einige der Meilensteine in der Chronik eines schöpferischen Werdeganges, der immer unbeeinflusst von kurzfristigen Trends geblieben ist.

Nach der Veröffentlichung von "Renmin Park" sind die Cowboy Junkies jetzt mitten in ihrer bisher ambitioniertesten Phase. Am 15. Januar 2011 bringen die Cowboy Junkies auf ihrem eigenen Label Latent Recordings nun ihr neuestes Album "Demons" heraus, das zweite ihrer vierteiligen "Nomad"-Reihe. "Demons", eine Sammlung von Songs des verstorbenen Vic Chesnutt, wird von Michael Timmins als 'Liebesdienst' beschrieben, der Chesnutts reiches und oft übersehenes Werk erforscht. Die LP folgt dem von den Kritikern hochgelobten ersten Teil der Serie, "Renmin Park", den der Boston Herald als »ihr bisher anspruchvollstes Album« bezeichnet. Cowboy Junkies' kurze gemeinsame Wegstrecke mit Vic Chesnutt begann Mitte der 90er Jahre, als sie über sein Album "West Of Rome" stolperten. Sie hatten gerade mit der Arbeit an den Songs begonnen, die später unter dem Titel "Lay It Down" herauskamen, und beschlossen, den Titelsong von Vics Album mit aufzunehmen. Wochenlang arbeiteten sie an diesem Lied, ohne ihm aber gerecht werden zu können in seiner Wehmut, Verlorenheit und Ehrlichkeit. Es gelang ihnen einfach nicht, es so einfach und leicht wiederzugeben, wie Vic es aufgenommen hatte.

Die Band ging an Chesnutts Musik mit der gleichen Abenteuerlust heran wie Chesnutt es selbst immer getan hatte. Timmins sagt dazu: »Wir ließen glückliche Zufälle geschehen, haben uns bemüht, seine Stücke mit demselben Geist auszustatten, in dem sie geschrieben wurden, und gleichzeitig unseren eigenen Impuls aus dem Norden hinzuzufügen. Seine Lieder zu erforschen und sich mehr und mehr darin zu vertiefen war eine intensive, bewegende und glückliche Erfahrung. Ich glaube nicht, dass Vic sich etwas anderes gewünscht hätte.«

Auf "Demons" werden Teil 3 und 4 der Serie folgen ("Sing in My Meadow" und "The Wilderness).

Rezensionen

,,Nun singt Margo in ,,Flirted With You All My Life" die Zeilen ,,Oh death / Really, I'm not ready" so grausam sanft, dass man es kaum aushalten kann. Wie vieles hier. Zu Beginn von ,,When The Bottom Fell Out" hört man plötzlich Chesnutt auf der Bühne, wie er seine Kollegen ankündigt - dann singen sie gemeinsam, Margo und Vic, und es zieht einem wirklich den Boden unter den Füßen weg. Margos schwebende Stimme gibt den schwermütigen Songs manchmal etwas Unheimliches, oft klingen sie auch einfach schöner als die Originale." (Rolling Stone, 02 / 2011)

,,Wie die Cowboy Junkies den emotionalen Abgründen und Extremen in den ausgewählten elf Songs von Vic Chesnutt nachspüren - von ganz frühen bis zu einem vom letzten Album vor seinem Tod -, ist schon mal insofern eine neue Hör-Erfahrung, als die ungleich opulenter als die Originale produziert sind." (stereo, 04 / 2011)

,,Klasse!" (Good Times, 04 / 05.2011)