Mats Gustafsson: Naja auf CD

Der schwedische Saxophonist Mats Gustafsson hat seinen Soloalben eine besondere Bedeutung zugemessen und sich mit unbegleiteter Rohrblattmusik aus nahezu jeder Perspektive auseinandergesetzt. Als ihm während der Pandemie-Isolation die Möglichkeit zur Aufnahme einer neuen Soloplatte geboten wurde, griff er auf ein Projekt zurück, das er zwar ursprünglich entworfen, jedoch nie in die Tat umgesetzt hatte: die Spielkarten-Kompositionen von Peter Brötzmann.

Diese fluxusartigen Spielkarten sind vor allem durch die beiden Kartensets bekannt, die der deutsche Saxophonist in den 1990er Jahren entwickelte und auf denen seine Chicago Tentet-CDs Images and Signs basieren. Doch Brötzmann hatte schon seit den 1970er Jahren mit solchen Karten gearbeitet. Für seine Aufnahmen im Heimstudio in Nickelsdorf, Österreich, nutzte Gustafsson zwei dieser Sets: eines für das ICP Tentet und eines, das als Inspiration für Brötzmanns eigene Soloarbeiten diente.

Auf dem Album Naja kommt die komplette Palette der Saxophonfamilie zum Einsatz – vom Sopranino bis zum Basssaxophon –, ergänzt durch ein Werk, das ausschließlich mit Mundstücken gespielt wird.