3 von 5
Anonym
20. Oktober 2014
Mainstream oder nur langweilig?
Schlagzeuglastiger Jazz mit viel BimBam.
Vor einigen Jahren hörte ich die Alben "Neighbourhood" und "Playground". Das ist feiner leichtverdaulicher Jazz mit schönen Schlagzeug-Akzentuierungen und feinen melodischen Grundlinien.
Nun bekam ich die Gelegenheit Manu Katche live zu hören, mit der Musik, die auch auf diesem Album konserviert ist. Leider wurde ich enttäuscht. Entäuschend war nicht allein der Tontechniker, der in der Bremer Glocke den Bass elektronisch derart anhob, dass viele Details der instrumentalen Abstimmung im Brei versanken.
Enttäuschend finde ich auch die Kompositionen. Dabei finde ich die Hammond B3 anstelle eines Basses mutig und ich mag diese Konstellation auch, zumal Jim Watson zur Abwechslung gelegentlich das Piano spielte.
Aber Manu Katche setzt sich mit seinem Schlagzeug zu sehr in Szene, Saxophon und Trompete werden zu sehr unterdrückt, so dass sie nur eine begleitende Rolle erhalten, man kann sagen, sie sind schmückendes Beiwerk. Sie spielen nur einfache Linien, während Katche seine Ride- Crash- und vor allem Splash Becken tracktiert, bis einem spätestens das eigene Trommelfell verrät, dass es reicht. Das ist auf Dauer dann zu langweilig und nervig.
Dabei kann Katche das eigentlich sehr viel besser, für mich gewinnt er, wenn er sich zurückhält, wenn er begleitet und akzentuiert. Weniger ist mehr!
Ein Plus erfährt dieses Album durch die Aufnahmetechnik.