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H. W. Seipolt
08. Februar 2018
Polnische Romantik und skandinavische Klarheit in Vollendung !
Leszek Mozdzer gilt als der talentierteste und vielseitigste Jazzpianist Polens. Seine CDs verkaufen sich dort in großen Auflagen. Im Kammermusiksaal war er bereits vor zwei Jahren mit einem Solo-Recital zu Gast und begeisterte Publikum und Presse. Nun ist er im Duo mit dem unkonventionellen schwedischen Bassisten Lars Danielsson zu erleben, der seine Laufbahn als klassisch ausgebildeter Cellist begann - eine spannende Symbiose zweier außergewöhnlicher Musiker. Die Symbiose zwischen den beiden ist frappierend. Beide Musiker sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Ihre große Bewunderung füreinander lässt sich auf ihrem ersten Duo-Album klar erkennen. Wer den einen oder anderen Standard erwartet hat, sieht sich überrascht.
Aus Bass und Klavier wuchsen so viele Ideen, dass mit Ausnahme eines Stücks - den traditionellen Folksong "Eja Mitt Hjärta" hat der Schwede speziell für dieses Album arrangiert - alle Titel Eigenkompositionen von Lars oder Leszek sind. Eine musikalische Ehe, die eine lange gemeinsame Zukunft verspricht. Eine der schönsten CDs dieses Frühlings ist dabei entstanden: Polnische Romantik und skandinavische Klarheit tanzen in dieser Musik im wahrsten Wortsinn einen Pasodoble.
Eine feine CD, die allerdings gelungene Kompositionen und Raffinessen hinter einem vordergründigen Wohlklang versteckt. Somit eignet sich "PASODOBLE" vorzüglich als Begleiter zu einer Kanne Tee und einem guten Buch, wenn es Sonntag Nachmittag regnet. Zum Beispiel.