Arcado String Trio: Behind The Myth auf CD
Behind The Myth
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 1990
- Artikelnummer:
- 9989278
- UPC/EAN:
- 0025091903924
- Erscheinungstermin:
- 15.9.2003
*** 24 Bit digitally remastered
Arcado sticht unter den Streichensembles als einzige Gruppe hervor, die sich ausschließlich der Aufführung eigener Kompositionen widmet. Was dieses Material und seine Umsetzung auszeichnet, bringt Peter Niklas Wilson in der Neuen Zeitschrift für Musik am besten auf den Punkt: Arcados Musik verkörpert nicht den Beweis, dass ein Streichensemble swingen kann, oder die Ästhetik des Jazz in den Konzertsaal zu bringen. Vielmehr verkörpert sie höchst originelle, moderne Kammermusik – streng komponiert und dennoch mit Raum für Improvisation. Besonders wichtig ist, dass die drei in New York lebenden Musiker sowohl über die verfeinerten Klangqualitäten einer klassischen Ausbildung als auch über die nötige kreative Vorstellungskraft verfügen, um dieses anspruchsvolle Konzept zum Leben zu erwecken.
Der unverwechselbare Stil des Ensembles ist eine Synthese, die aus den vielfältigen musikalischen Erfahrungen seiner Mitglieder entstanden ist: Mark Dresser (Kontrabass), Mark Feldman (Violine) und Hank Roberts (Cello). Ihre unterschiedlichen Hintergründe spiegeln einen einzigartigen Aspekt der amerikanischen Musikszene wider, in der die Grenzen zwischen Genres und Communities fließender sind als anderswo.
Mark Dressers Ausbildung zum klassischen Bassisten führte ihn von San Diego nach Rom, wo er mit dem San Diego Symphony Orchestra spielte. Später verlagerte sich seine Karriere in Richtung Avantgarde-Jazz und er arbeitete mit namhaften Künstlern wie Anthony Braxton, John Zorn (auf Spy vs. Spy) und Tim Berne zusammen – dessen Sextett 1989 zur Hälfte aus Arcado bestand (siehe Fractured Fairy Tales und Pace Yourself, beide bei JMT Records erschienen).
Mark Feldman und Hank Roberts haben ebenso vielfältige musikalische Biografien. Feldman fühlt sich im Jazz (mit Künstlern wie New And Used, Anthony Davis, John Abercrombie und Marty Ehrlich) ebenso wohl wie in klassischen Besetzungen wie dem Chicago Philharmonic Orchestra und dem Nashville Symphony Orchestra. Seine Vielseitigkeit erstreckt sich auf Broadway-Produktionen, Pop-Kollaborationen (u. a. mit Sly and Robbie, Afrika Bambaataa, Bootsy Collins und Bill Laswell) und sogar Country-Musik (mit Willie Nelson, George Jones und Loretta Lynn).
Hank Roberts hingegen vertiefte sich intensiv in das klassische Cellorepertoire, bevor er sich dem Jazz zuwandte und seinen ganz eigenen Ansatz für das Instrument entwickelte. Internationale Kritiker lobten seine Arbeit mit Black Pastels (siehe Black Pastels, JMT Records), dem Trio Miniature (neben Tim Berne und Joey Baron), Bill Frisell und Arcado selbst. Seine Leistungen brachten ihm mehrfach die Anerkennung internationaler Jazzkritiker als Top-Instrumentalist ein. In jüngerer Zeit offenbart seine Arbeit mit seiner Band Birds Of Prey (siehe Hank Roberts And Birds Of Prey, JMT Records) seine Rock- und Soul-Wurzeln – ein Echo seiner Teenagerjahre, die er in Rockbands in Indiana verbrachte.
Diese vielseitigen Einflüsse fließen nahtlos in Arcados Musik zusammen. Die New York Times hob in ihrer Rezension von Arcados Debütalbum (Arcado, JMT Records) die Fähigkeit des Trios hervor, Elemente europäischer Klassik, Pop und Jazz zu etwas verblüffend Originellem zu verweben. Die Musiker verfeinern ihre Kompositionen mit innovativen Techniken wie perkussivem Kratzen, schwebenden Flageoletts, klatschenden Pizzicatos und anderen unkonventionellen Klängen, um eine einzigartige Textur zu erzeugen.
Arcado wurde Mitte der 1980er Jahre von Dresser, Feldman und Roberts in New York gegründet und entwickelte sich durch beharrliche Anstrengung. »Wir haben lange hart daran gearbeitet, unsere eigene Musik zu kreieren«, bemerkt Dresser. »Besonders im letzten Jahr haben wir deutliche Fortschritte gemacht. Die Musik auf Behind The Myth wirkt dichter und kompositorisch ausgereifter als unsere erste Aufnahme. Jeder von uns hat seine Fähigkeiten im Schreiben für die Gruppe und im musikalischen Verständnis der anderen verbessert.«
Behind The Myth wurde während ihrer Europatournee im März / April 1990 in den renommierten Bauer Studios in Ludwigsburg aufgenommen und folgte auf ihre erste Kontinentaltournee im Sommer zuvor – eine Tournee, die begeisterte Kritiken hervorrief. Ihr Auftritt beim Willisau Festival wurde als »ein heller Hoffnungsschimmer in einem Meer orientierungsloser Orientierung« (Der Bund) und »ein Wegweiser für die Neunziger« (Berliner Zeitung) beschrieben.
Die während dieser langen Zusammenarbeit entstandene Kameradschaft erwies sich für die Aufnahmen als unschätzbar wertvoll. »Die mehrwöchige enge Zusammenarbeit war eine ideale Vorbereitung«, erklärt Dresser. »Die begeisterte Resonanz unseres Publikums hat uns zusätzlich motiviert. Wir haben unser Material durch Experimente und Anpassungen ständig verfeinert. Als wir in Fahrt kamen, wurden unsere Auftritte zunehmend entspannter und ungehemmter.«
Die neue Aufnahme zeigt den ausgewogenen Ansatz der Gruppe – sie unterstreicht nicht nur eine ausgeprägte Gruppenidentität, sondern würdigt auch die einzigartigen Talente jedes einzelnen Mitglieds als Komponisten, Improvisatoren und Instrumentalisten. Jeder Musiker steuerte zwei Kompositionen zu diesem neuesten Projekt bei und vertiefte damit die Vision ihres Debütalbums – eine Mischung aus filigranen Strukturen gepaart mit Momenten spontaner Innovation.
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Ediface
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2 Waterburg trio
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3 Thematica
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4 Behind the myth
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5 Kerney
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6 Somewhere
