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    2. Alle Rezensionen von Tintenteufel bei jpc.de

    Tintenteufel

    Aktiv seit: 22. August 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 0
    30 Rezensionen
    Wer ist hier der Alien? Nina Basovic Brown
    Wer ist hier der Alien? (Buch)
    17.08.2023

    Was wirklich zählt...

    In diesem Buch für junge Leser ab 10 stolpert Junus, ein fauler Schüler, begeisterter Zocker und genervter Bruder einer im Umweltschutz engagierten Zwillingsschwester, in ein gänzlich unerwartetes Abenteuer, als er plötzlich einen Alien trifft, der ihn um Hilfe bittet.
    Vor dem Hintergrund dieser kleinen Fantasy-Geschichte gelingt es der Autorin Nina Basovic Brown, die jungen Leser ganz ohne erhobenen Zeigefinger für das zu begeistern, was wirklich zählt im Leben: Familie, Freunde und gegenseitige Hilfe sowie Leidenschaft für die eigenen Interessen und Verantwortung für die Umwelt. Dabei überrascht das Buch mit einer originellen Story voll unerwarteter Wendungen und ist so unterhaltsam, dass die Lesezeit im Fluge vergeht.
    Handlungsfaden und Schreibstil sind perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt, ohne sich anzubiedern. Für begeisterte und geübte Leser dieses Alters hätte die Geschichte durchaus auch etwas länger sein können. Genug Potential wäre vorhanden.



    Kleine Storys über große Themen Karin Kuschik
    Kleine Storys über große Themen (Buch)
    17.08.2023

    Wertvolle Impulse für jeden Tag

    Dieses kleine Büchlein von Karin Kuschik passt räumlich perfekt in die Handtasche und auf den Nachttisch, und seine kleinen Lebensweisheiten zeitlich in die kürzere Wartezeit oder die Kaffeepause am Nachmittag.
    Umfangreiche Selbsthilfe-Ratgeber bleiben oft im Regal stehen, weil im Alltag einfach die Zeit für die grundlegende Selbstreflektion und und den großen Wurf fehlt. Dieses Buch gibt dem Leser kleine Impulse, die ihn durch die nächsten Stunden oder Tage begleiten und so step by step zu mehr Selbstachtsamkeit führen.
    Das Inhaltsverzeichnis gliedert das Büchlein in die vier großen Themenkomplexe Selbstführung, Wertschätzung, Abgrenzung und Leichtigkeit, so dass der Leser mit einem Thema seiner Wahl beginnen kann. Auf jeder Doppelseite findet sich links eine Botschaft und rechts ein passender kleiner Text, der oft vertraute Situationen aus dem Alltag beschreibt. So kann sich der Leser wiederfinden, ohne sich belehrt zu fühlen. Das Layout ist bewusst einfach gehalten, um nicht vom Inhalt abzulenken, und auch die Sprache ist schlicht, aber sie bringt die Dinge auf den Punkt. Schon nach der Lektüre weniger Zeilen kann der Leser die Botschaft erfassen und mit in seinen Alltag nehmen: "Lebensweisheiten to go" im besten Sinne!
    What the Fake! Etrit Asllani
    What the Fake! (Buch)
    17.08.2023

    Sapere aude!

    Dieses Buch von Etrit Asllani bietet einen interessanten Überblick über Geschichte und Gegenwart sowie über die Wirkmechanismen von Fake News. Im historischen Überblick lernt der erstaunte Leser, dass diese keineswegs erst seit Donald Trump und Corona gesellschaftliche Relevanz hatten, sondern schon lange bevor Massenmedien und Social Media eine Rolle spielten. Bereits in der Antike wurden Menschen mit falschen Fakten und irreführenden Interpretationen manipuliert. Daran hat sich bis heute nichts geändert, nur Umfang und Geschwindigkeit haben zugenommen.
    Etrit Asllani erläutert nicht nur die wissenssoziologischen Hintergründe und psychologischen Mechanismen, sondern auch die technischen Möglichkeiten in Zeiten von sozialen Medien und künstlicher Intelligenz. Er geht dabei auch auf ganz konkrete aktuelle Verschwörungstheorien wie Flatearth, pizzagate, QANON und Chemtrails ein, entlarvt ihre abstrusen Grundlagen und fordert immer wieder zum kritischen Denken auf. Schließlich gibt er dem Leser gute Werkzeuge an die Hand, Fake News zu enttarnen und in der Informationsflut des world wide web echte Informationen von Falschmeldungen zu unterscheiden.
    Gemäß dem eigenen Anspruch, kritische und mündige Leser zu erreichen, stellt er die eigene Arbeit mithilfe eines umfangreichen Quellenverzeichnisses auf ein festes Fundament. Der lockere Erzählstil soll nicht darüber hinweg täuschen, dass dem Buch eine umfangreiche und solide Recherche zugrunde liegt. Bravo!

    Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier Michael Engler
    Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier (Buch)
    17.08.2023

    Von Angst, Mut und Freundschaft

    Das Bilderbuch Meck & Schneck von Michael Engler erzählt eine zauberhafte Geschichte von einer kleinen Schnecke, die sich immer fürchtet und deswegen von den anderen belächelt wird. Doch irgendwann fasst Schneck den Entschluss, einen Löwen zu fangen, denn das ist sicher etwas besonders Mutiges. Also macht er sich auf den Weg … Unterwegs trifft er den kleinen Meck und sie freunden sich an: Gemeinsam wollen sie das Abenteuer bestehen.
    Das Buch ist so liebevoll erzählt und phantasievoll illustriert, dass den Lesern die beiden kleinen Helden gleich ans Herz wachsen: Wie sie gemeinsam an einem Grashalm knabbern oder der kleine Meck nicht nur auf Schneck reiten, sondern auch auf seinem Schneckenhaus schlafen darf, während Schneck mit einem Auge wach bleibt… einfach herrlich liebenswerte Details, die es zu betrachten lohnt.
    Bei der Lektüre fühlte ich mich oft an den kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry erinnert: Nicht nur wegen der zart kolorierten Zeichnungen, sondern noch viel mehr durch die einfachen, aber so wichtigen positiven Botschaften über Mut, Freundschaft und Selbstvertrauen. Daher bin ich sicher, dass dieses Buch den Bücherschrank jedes Kleinkindes bereichern wird!

    Conni & Co 6: Conni, Mandy und das große Wiedersehen Dagmar Hoßfeld
    Conni & Co 6: Conni, Mandy und das große Wiedersehen (Buch)
    20.07.2023

    Erste Liebe in London

    Conny, unsere Freundin aus Kindertagen, ist längst zum Teenie herangewachsen und darf nun mit ihrer Klasse zum Schüleraustausch nach Brighton und London. Dagmar Hoßfeld gelingt es wieder, sich in ihre junge Leserschaft hinein zu versetzen, und erzählt von der Aufregung bei der ersten Auslandsreise ohne Eltern, den ersten Erfahrungen mit den Schmetterlingen im Bauch und natürlich auch wieder von Familienbanden und guter Freundschaft.
    Wie sie selbst im Nachwort berichtet, hat sie die Orte selbst vorher besucht, und so ist Connys Tagebuch ein authentisches Zeugnis eines aufregenden Besuchs in der unbekannten großen Stadt voll detaillierter Eindrücke. Jedes Kapitel startet mit einer hübschen kleinen Zeichnung von Barbara Karthues, in welcher die Kapitel-Nummer phantasievoll in das Geschehen der folgenden Seiten eingebunden ist. Dies rundet die nette Geschichte ebenso gut ab, wie Connis Tagebucheinträge und der altersgerechte Mix aus deutscher Sprache und ersten kleinen englischen Redewendungen. Ein rundum gelungenes Büchlein, das der Zielgruppe viel Freude macht!

    Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter Anna Perbandt
    Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter (Buch)
    20.07.2023

    Leicht, aber nicht seicht!

    Der Roman 'Frühlingstöchter' von Anna Perbandt spielt zur Jahrhundertwende in Lübeck. Die Komtess Eleonore von Jagov wird von ihrem älteren Bruder in ein Internat für höhere Töchter geschickt, damit sie das Benehmen lernt, welches von einer Tochter aus besserem Haus erwartet wird. Daraus entwickelt sich eine angenehm zu lesende Geschichte, in welcher überraschende Verbindungen und Zusammenhänge auftauchen und auch das Gefühl nicht zu kurz kommt.
    Alle Schicksale, nicht nur Eleonores persönliche Bindung zum Stallburschen Karl und die Sympathie ihres Bruders für die junge Lehrerin Gesche Petersen, kreisen um die zentrale Frage, welche ökonomischen und gesellschaftlichen Zwänge dieser Zeit die individuelle Lebensplanung einschränken und ein Leben nach persönlicher Neigung sowie eine Ehe aus Liebe erschweren.
    Ergebnis ist eine leichter, aber keineswegs seichter Roman für einen schönen gemütlichen Lese-Nachmittag!

    Ein Fall für die Forscher-Kids 4. Dino in Not S. J. King
    Ein Fall für die Forscher-Kids 4. Dino in Not (Buch)
    20.07.2023

    Abenteuer und Sachbuch!

    Dieses Büchlein ist der vierte Band der kleinen Forscherkids-Reihe, in der jeder Band ein Thema aufgreift, das bei Kindern beliebt ist: Wale, Weltall, Ägypten und hier die Welt der Dinosaurier. Die Protagonisten sind Kinder aus der ganzen Welt mit besonderen Interessen und Kompetenzen etwa in den Fachgebieten Geologie, Zoologie, Geschichte und anderen. Diese werden zusammengerufen, um unter Anwendung ihres Fachwissens Abenteuer zu bestehen.
    So kommt es zu einer geschickten Synthese von spannender Abenteuergeschichte und kindgerechter Wissensvermittlung. Schon im Text sind viele Informationen eingebunden, und zudem vertieft das anschließende Tagebucheintrag der beteiligten Forscherkids noch einige Themen. So wird den jungen Lesern subtil vermittelt, dass Wissen nicht trocken ist, sondern bei der Bewältigung verschiedenster Aufgaben helfen kann. Die Geschichte ist altersgerecht spannend und auch ein wenig witzig, und sie entwickelt sich schnell genug voran, um auch bei langsameren Lesern den Spannungsbogen und die Lese-Motivation hoch zu halten.
    Die Schwarz-Weiß-Illustrationen, insbesondere die comicartig skizzierten Gesichter mit den verzerrten Mündern treffen nicht unseren Geschmack und tragen ebenso wie das minderwertige Papier leider nicht so zum Lesevergnügen bei.

    Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden Chelsea Conaboy
    Mutterhirn. Was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden (Buch)
    20.07.2023

    Überwältigende interdisziplinäre Studie

    Chelsea Conaboy beschäftigt sich in diesem Buch mit der Frage „was mit uns passiert, wenn wir Eltern werden“. Als zweifache Mutter und Wissenschaftsjournalistin hat sie den persönlichen Erfahrungshintergrund und die intellektuelle Kompetenz sich diesem Thema sowohl aus eigener Betroffenheit wie auch aus theoretischem Interesse zu nähern. Dies macht die besondere Qualität, aber auch die Problematik dieses Buches aus.

    Auf 400 Seiten Fließtext, ergänzt um 60 Seiten Anmerkungen mit Quellennachweisen erläutert sie umfassend alle Aspekte des Elternwerdens aus Sicht der verschiedensten Disziplinen: von der Verhaltens- und Neurobiologie über die Erziehungswissenschaften und die Soziologie bis hin zu Geschichts- und Politikwissenschaften. In den neun Kapiteln nimmt sie jeweils eine persönliche Erfahrung als Ausgangspunkt für einen Problemkontext und erforscht die vorhandenen Studien und Literatur, um dieses Thema gründlich zu erforschen.

    Dies ist im Prinzip ein gutes Mittel, um ihr persönliches Engagement und die wissenschaftliche Analyse zu verknüpfen, aber es mündet leider in einem relativ unübersichtlichen Wortschwall: Die Kapitel sind mit jeweils circa 50 Seiten ziemlich lang und nicht weiter untergliedert, und ihre kryptischen Überschriften verraten auch nur wenig über den zu erwartenden Inhalt. Die ausführlichen persönlichen Schilderungen bremsen den Lesefluss ebenso wie die detaillierte Benennung und Charakterisierung der beteiligten Wissenschaftler. Ja, Chesea Conaboy will zurecht darauf hinweisen, dass auch diese Wissenschaftler vor dem Hintergrund ihrer eigenen Biographie und Sozialisation forschen, aber es fällt schwer, bei der Lektüre den roten Faden zu erkennen und im Blick zu behalten.

    Aussagekräftigere Überschriften und eine erkennbare Untergliederung oder knappe Resümees würden dem Leser helfen, wirklich etwas aus dem Buch ‚mitzunehmen‘. So aber bleibe ich etwas verwirrt zurück, mit dem Gefühl viel Neues kennengelernt, aber gleichzeitig den Überblick darüber verloren zu haben. Schade, ein engagierteres und mutiges Lektorat hätte den Lesegenuss und Erkenntnisgewinn deutlich steigern können.

    Rebel Beauty Bethan Christopher
    Rebel Beauty (Buch)
    13.02.2023

    Sich selbst kennen und lieben lernen!

    Sich selbst kennen und lieben lernen! So möchte ich Bethan Christophers Buch Rebel Beauty zusammenfassen, denn sie schafft beides: informieren und motivieren!

    In sieben Kapiteln vermittelt sie jungen Frauen in ihrer Pubertät viel Wissen über ihren Körper und ihre Psyche sowie über die eigene und die gesellschaftliche Wahrnehmung. Außerdem ermuntert sie zum selbstbewussten Umgang damit, daher wohl der Titel Rebel Beauty. Dieser erscheint mir persönlich ein bisschen irreführend, denn es geht ihr nicht um Widerstand und Rebellion, sondern ganz bodenständig um die Annahme des eigenen Körpers und die Selbstliebe, in einer angenehm ruhigen unaufgeregten Art ohne die Motivationsrufe aus der Coachingszene.
    Sie nimmt ihre jugendlichen Leserinnen ernst, beantwortet typische Fragen dieser Lebensphase, aber gibt genügend Raum, in sich selbst zu horchen und den eigenen Weg zu finden. Daher ist dieses Buch zudem auch als Workbook gestaltet, das Fragen stellt und zur Selbstreflektion ermutigt.
    Die Seiten zum Selbstausfüllen sind immer wieder ein bisschen anders graphisch unterlegt, so dass nie Langeweile aufkommt. Die meisten graphischen Elemente sind schwarz-weiß und können den eigenen Vorlieben entsprechend coloriert werden. Auch die Kapitelanfänge gleichen kleinen Mandalas und können ausgemalt werden, um zur Ruhe zu kommen. Einzelne Illustrationen sind allerdings farbig, ohne dass sich mir der Sinn erschließt, eine durchgehend schwarz-weiße Gestaltung hätte ich stimmiger gefunden.

    Insgesamt ein wertvolles Buch für diese wichtige und nicht ganz einfache Phase der Pubertät, in der die jungen Damen gerne ein wenig Hilfe finden möchten, ohne ihre Mütter zu fragen.

    ministeps Fingerspiele für Klitzekleine - ab 9 Monate Volksgut
    ministeps Fingerspiele für Klitzekleine - ab 9 Monate (Buch)
    13.02.2023

    Liebevolle Reimspielchen!

    Dieses Büchlein aus der Ravensburger Mini Steps Reihe gefiel mir schon gleich, als ich es in die Hand nahm: Es hat genau das richtige Format für die Zielgruppe im Lebensalter ab 9 Monaten, der Umschlag ist haptisch angenehm weich gepolstert und abwischbar.
    Innen erwarten uns hübsch illustrierte kleinkindgerechte Szenen mit liebenswerten Tierfiguren. Auf jeder Doppelseite finden sich ein Kinderreim und die dazu passende Anleitung für ein kleines Spielchen.
    Mit diesen niedlichen kleinen Reimen lassen sich unsere Kleinsten immer wieder begeistern! Und die kleinen Fingerspielchen und die damit verbundenen taktilen Reize steigern das Vergnügen noch! Da wird auch die zehnte Wiederholung noch gefeiert und erwartungsvoll dem Schaukeln, Wippen und ‚Hinunterfallen‘ entgegengefiebert!
    Schön, dass hier die schönsten Klassiker zusammengetragen und wunderbar ansprechend gestaltet wurden, denn es gibt so viel mehr als ‚hoppe, hoppe Reiter‘! Lasset die Spiele beginnen, unsere Enkel freuen sich schon!

    Siegmann, C: Feather & Rose, Band 1: Ein Sturm zieht auf (ge Siegmann, C: Feather & Rose, Band 1: Ein Sturm zieht auf (ge (Buch)
    25.09.2022

    Federleicht und doch so stark

    Feather ist zierlich und wirkt zerbrechlich, doch wenn sie wütend wird, bricht ein Sturm los! Als sie lernen soll, ihre Kräfte zu beherrschen, muss sie nicht nur den Kampf mit den Naturgewalten aufnehmen, sondern auch die Auseinandersetzung mit den Wortführerinnen an ihrer neuen Schule und ihrer ersten Liebe!
    Dies ist ein sensibler Roman, der junge Mädchen in eine magische Welt entführt und ihnen zugleich ihre eigenen Erfahrungen vor Augen führt: ihre eigene Schüchternheit, der Neubeginn an einer neuen Schule, die Auseinandersetzung mit den Zicken und Wortführerinnen und den Wert wahrer Freundschaft und gegenseitiger Unterstützung!
    Dies ist alles nicht gänzlich neu, aber phantasievoll umgesetzt, und es sind schon Handlungsfäden eingewoben, die im Finale dieses ersten Bandes noch keine Rolle spielen und daher neugierig auf die Fortsetzung machen! Wir dürfen gespannt sein, wie Feather an den Herausforderungen wachsen und die verschiedenen Naturgewalten versöhnen wird.

    Tschischwitz, H: Welt kippt Tschischwitz, H: Welt kippt (Buch)
    25.09.2022

    Spannung mit Tiefgang

    Dieser Umwelt- und Polit-Thriller verbindet Spannung mit Tiefgang: Europa setzt mit Chinas Hilfe einen Quantencomputer ein, um die Folgen des Klimawandels zu berechnen. Als die ersten Ergebnisse feststehen, überstürzen sich die Ereignisse und nicht nur die westlichen Demokratien versuchen, sowohl ihre Bevölkerung als auch ihr politisches System vor den Folgen zu schützen. Besonders China hat sich mit dem Thema intensiver beschäftigt, als es in der Vergangenheit den Anschein hatte…
    Doch nicht nur auf global-politischer Ebene treffen Weltanschauungen und Interessen aufeinander, sondern auch bei den Umweltschützern innerhalb Europas treffen unterschiedliche Ansichten aufeinander:
    Sowohl die deutsche Umweltaktivistin Tessa Hansen als auch die Silicon Valley-Investorin Shannon O’Reilly engagieren sich für den Klimaschutz, setzen aber auf andere Mittel. Während Tessa die Bevölkerung sensibilisieren und auf Politiker Druck ausüben möchte, ist Shannon überzeugt, dass nur schnellere und radikalere Maßnahmen zum Erfolg führen und die ökonomische Macht größer ist als die politische.
    Die Spannung in diesem Thriller entsteht so weniger in Action und Nervenkitzel der klassischen Art als vielmehr in der spannenden Frage, wie sich in dieser Gemengelage von ökonomischen Interessen, politischen System-Unterschieden und individueller Ethik ein Ausweg aus der Klimakatastrophe finden lässt, welche die ganze Menschheit bedroht! Und ob der westliche Individualismus mit seinen Einzelinteressen angesichts der notwendigen umwälzenden Maßnahmen handlungsfähig ist oder ob der chinesische Kollektivismus hier mehr Macht entfalten kann. Aber darf die ökologische Rettung der Welt mit der Aufgabe demokratischer Prinzipien und individueller Menschenrechte erkauft werden? Wer an wirtschafts- und politikethischen Fragen etwas Gefallen findet, wird dieses Buch mit Genuss lesen!

    Bleibt Oma jetzt für immer? Friedbert Stohner
    Bleibt Oma jetzt für immer? (Buch)
    29.08.2022

    Sensibler Umgang mit dem Thema Demenz

    Dies ist ein sensibler und kindgerechter Roman, der Eltern helfen kann, mit ihren Kindern über das Thema Demenz zu sprechen: Friedbert Stohner gelingt die Gratwanderung, eine Geschichte zu erzählen, in welcher die Demenz der Oma eine Rolle spielt, aber nicht alles andere dominiert. Das normale Leben der Familie geht weiter, und es darf auch weiterhin geliebt und gelacht werden. Die erste Liebe, der Streit mit der besten Freundin, alles hat auch seinen Platz und findet Beachtung. Die kleinen Auffälligkeiten im Verhalten der Oma werden von den Familienmitgliedern nicht in ihrer Anwesenheit kommentiert, die Eltern sind aber mit den Kindern im Gespräch und helfen Ihnen, die Geschehnisse einzuordnen. Zugleich sind es auch oft die Kinder, die mit ihrem Blick auf die Dinge beim Umgang mit der Krankheit helfen, etwa als sie Omas ‚Eichhörnchenblick‘ bemerken, als diese ängstlich auf ihre eigene Hilflosigkeit reagiert. Sie entwickeln eine feine Antenne dafür, wie sie ihrer Oma helfen können, ohne sie zu belehren, und spüren, wenn sie ihre Nähe sucht.
    Ich habe viel aus unseren eigenen Erfahrungen wieder entdecken können, und hätte damals gerne ein solches Buch zur Hand gehabt, um mit unseren Kindern in das Gespräch zu kommen. Das Buch stellt einen ruhigen Verlauf der Demenz und leitet auch relativ schnell zum Thema Tod über. Mögliche Probleme mit Persönlichkeitsveränderung und aggressiven Phasen werden ausgeblendet, wie auch die u.U. Jahre dauernde Phase des Abgleitens und Nicht-Erreichbar-Seins. Doch ist es wohl auch sinnvoll, nicht gleich alle Schrecken an die Wand zu malen und ein versöhnliches Bild von der Krankheit zu zeichnen!

    Henssler, S: Hensslers schnelle Nummer 2 Henssler, S: Hensslers schnelle Nummer 2 (Buch)
    29.08.2022

    Kreative schnelle Küche

    Mit überschaubarem Aufwand gut, gesund und kreativ zu kochen ist die Herausforderung für jeden, der täglich für die Familie am Herd steht. Daher hat mich Steffen Hensslers Idee, gute Mahlzeiten aus dem Vorratsschrank und nur fünf frischen Zutaten zu kochen, gleich angesprochen, obwohl ich nicht zu den Zuschauern seiner (diversen?) Fernseh-Formate gehöre.
    Die klassische Kapitelaufteilung in Brot, Salate & Suppen, Fisch, Gemüse, Fleisch, Pasta, Vegan, und Desserts mit einer Kennzeichnung der vegetarischen Rezepte in sämtlichen Rubriken finde ich hilfreich und sinnvoll. Auch die Vorstellung des geforderten Vorratsschrank-Inhaltes ist durchdacht und stellt gleich die Grundlagen vor. Ergänzt wird das Ganze durch eine alphabetische Zutatenliste, in der ich auch nach passenden Rezepten für meinen Kühlschrankinhalt suchen kann. Perfekt!
    Die vorgestellten Rezepte sind kreativ und wiederholen nicht, was ich selbst als schnelle Küche auch ohne Rezept zaubern kann! Dass auch Reste wie etwa Brötchen vom Vortag verwertet werden, war für unsere Großelterngeneration selbstverständlich und ist im (neuen) Bemühen um Nachhaltigkeit und Vermeidung von Lebensmittel-Verschwendung zum Glück wieder gesellschaftsfähig.
    Gut gefällt mir auch die kreative und lebensnahe Gestaltung des Buches: so etwa die (vermeintlich) handgeschriebenen Ergänzungen wie „Achtung! Eiswürfel vorbereiten!“ Diese lockern das Ganze nicht nur optisch auf, sondern lassen das Buch gleich wie ein gerne genutztes Kochbuch erscheinen, in welchem sich der Nutzer Notizen zu den Dingen gemacht hat, die er beim letzten Mal vergessen hat. (Die Selbstinszenierung des Autors auf den Seiten zu Beginn jedes Kapitels ist nach meinem Geschmack unnötig. Dies gehört aber offenbar ebenso zum Marketingkonzept wie die unbescheidene Ankündigung des geilsten Kochbuchs der Welt.)

    So bin ich insgesamt wirklich sehr angetan von dem Buch, habe aber trotzdem zwei Kritikpunkte:
    1. Mir fehlen Nährwertangaben zu den Rezepten: Ungefähre Informationen zu den Makronährstoffen Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sind doch mittlerweile für jeden interessant, der sich etwas bewusster ernähren möchte.
    2. Die Rezepte mit rohem Fisch in Sashimi-Qualität sind für den Koch-Laien (im Binnenland und eventuell auf dem Dorf lebend) ziemlich abgehoben und unbrauchbar.

    Dalheim, P: Pipi, Popel, Pups und Kacka Dalheim, P: Pipi, Popel, Pups und Kacka (Buch)
    29.08.2022

    Lustig und lehrreich

    Schon der Titel „Pipi, Popel, Pups und Kacka“ verspricht, dass dieses Buch beim Namen nennt, was sonst oft tabuisiert wird. Und das ist gut so! Dank niedlicher Bilder mit allerlei lustigen Gestalten wird alles anschaulich visualisiert: vom Spucke-See über die unterschiedlichen Kotberge verschiedener Säugetiere bis zu Hustenschleim und Wundheilung. Auch der Unterschied zwischen Bakterien, Pilzen und Viren wird erklärt, die Immunabwehr des Körpers mit den Verteidigern einer alten Burg verglichen und so schließlich sogar die Wirkungsweise von Impfungen veranschaulicht. Doktor Ekel, ein niedliches grünes dreiäugiges Monsterchen, gibt gleich noch ein paar gute Verhaltensregeln für den Alltag mit dazu!
    Das Buch trifft genau den richtigen Ton für Kindergarten- und Grundschulkinder und garantiert eine lustige und lehrreiche Lektüre!

    Die Cellistin Daniel Silva
    Die Cellistin (Buch)
    29.08.2022

    Polit-Thriller in Zeiten des neu erwachenden Ost-West-Konflikts

    London 2021: Wiktor Orlow, ehemals reichster Mann Russlands, wird tot aufgefunden: Er wurde Opfer eines Anschlags mit dem Nervengift Nowitschok. Gabriel Allen, Leiter des israelischen Geheimdienstes, trifft bei seinen Nachforschungen auf die Spuren einer russischen Untergrundorganisation und eines weitverzweigten Netzes von Geldwäsche, Korruption und Manipulation.
    Das Szenario, das Daniel Silva hier entwirft, ist erschreckend nah an der Realität und nimmt auch aktuelle Geschehnisse auf: Von der Corona-Pandemie bis zu Verschwörungstheorien und der Stürmung des Kapitols finden viele Schlagzeilen der zurückliegenden Jahre Eingang in diesen Thriller. Auch die Schilderung der internationalen Verbindungen im Dienst der Geldwäsche zur Finanzierung terroristischer Organisationen zur Unterwanderung demokratischer Meinungsbildung lassen beim Lesen die Grenzen zwischen spannender Unterhaltung und politischem Weckruf manchmal verschwimmen.
    Das macht diesen Thriller so spannend und anspruchsvoll, zugleich aber auch gelegentlich etwas verwirrend. Die Vielzahl von Schauplätzen weltweit und eine große Anzahl beteiligter Personen und Institutionen sind faszinierend, zugleich aber auch oft unübersichtlich. Ich musste des öfteren zurückblättern, um einzelne Handlungsstränge nochmal zu rekonstruieren oder die Bedeutung mancher Figuren zu rekapitulieren.
    Unbefriedigend fand ich die immer wieder auftauchenden musikalischen Themen, bei denen ich aber keine Analogie zum Geschehen entdecken konnte: Weder spiegelte die Dreiteilung des Romans in Moderato, Menuett und Trio sowie Adagio cantabile die Entwicklung der Geschehnisse wider, noch konnte ich zwischen den reichlich zitierten Cello-Stücken und den Ereignissen einen Zusammenhang erkennen. Schade, denn dieses Konzept hätte seinen Reiz gehabt.
    So komme ich zu dem Ergebnis, dass hier ein sehr guter, solide konstruierter Thriller für unterhaltsame Stunden sorgt: leider nicht mehr, aber auch auf keinen Fall weniger!


    Dieser Beitrag wurde entfernt Hanna Bervoets
    Dieser Beitrag wurde entfernt (Buch)
    20.07.2022

    Unglücklicher Themen-Mix

    In diesem Roman erzählt die junge Kayleigh in Briefen an einen Rechtsanwalt von ihrer Zeit als Content-Moderatorin bei Hexa, einem Sub-Unternehmen zur Kontrolle der Beiträge auf einer sozialen Plattform. Sowohl die prekären Arbeitsbedingungen als auch die schockierenden Fotos und Videos sind Themen ihres Erfahrungsberichtes. Zu Beginn ihrer Tätigkeit gelang es ihr noch, eine emotionale Distanz aufrecht zu erhalten, doch mit der Zeit wurde dies immer schwieriger…
    Der Titel „dieser Beitrag wurde entfernt“ springt in medias res: Die Problematik der nur notdürftig gefilterten Inhalte in den sozialen Medien sowie der Fragen nach der Verbreitung und unreflektierten Weitergabe abstruser Verschwörungstheorien und der Befriedigung von sexuellen Voyeurismus und Anomalien hat mich nach Lektüre der ersten Seiten dazu bewegt, dieses Buch zu lesen.
    Doch ich wurde bald enttäuscht, weil die persönlichen Probleme der Protagonistin mit ihren zurückliegenden und neu aufflammenden problematischen Liebesbeziehungen ein immer größeres Gewicht bekamen und die erwartete Thematik an den Rand drängte. Diese Mischung individueller psychischer und arbeitsbedingter Probleme fand ich verwirrend und ermüdend.
    Schade, da hat mich der Titel des Romans wohl in die Irre geführt.

    Wo ist bloß...? Mein Baustellen-Buch zum Sachen suchen Kathrin Lena Orso
    Wo ist bloß...? Mein Baustellen-Buch zum Sachen suchen (Buch)
    20.07.2022

    Faszination Baustelle

    Schon unsere Kinder haben Wimmelbücher geliebt und konnten sich mit den großformatigen Klassikern von Ali Mitgutsch stundenlang beschäftigen. Diese neue Reihe aus dem Ravensburger Verlag ist eine herrliche Ergänzung und lädt die Kleinen ab 18 Monaten zum Anschauen und Mitsuchen ein!
    Auf liebevoll und kindgerecht gestalteten Bildern gibt es so viel zu entdecken und auch etwas zu schmunzeln, wenn sich etwa der Spielzeugelefant eine Pylone als Hut aufsetzt.
    Dank kleiner Drehscheiben, die immer einzelne Dinge im Sichtfenster erscheinen lassen, gibt es zudem konkrete Suchaufgaben zu bewältigen! Außerdem lässt sich die kleine freche Maus auf jedem Bild finden.
    Die kleinen gereimten Zeilen erzählen den Kindern von Leon dem sympathischen Bauarbeiter, welchem sie natürlich gerne helfen, alle Dinge wieder zu finden. Zum Abschluss der Geschichte kommt dieser nach Hause, um mit seinen eigenen Kindern Baustelle zu spielen: schön, wie sich hier der erzählerische Bogen schließt! Ich kann dieses rundum gelungene Büchlein nur empfehlen!

    Mein Kompass durch die Wechseljahre Heide Fischer
    Mein Kompass durch die Wechseljahre (Buch)
    20.07.2022

    Den eigenen Weg finden

    Dieses Buch ist ein wertvoller und hilfreicher Begleiter durch die Wechseljahre. Die Autorin Heide Fischer ist sowohl Gynäkologin klassischer Schule als auch Naturheilkundlerin, und diese doppelte Qualifikation ermöglicht ihr eine umfassende und gut abwägende Betrachtung aller Themen.
    Nach einen Basiskapitel über die hormonellen Funktionszusammenhänge im weiblichen Körper stellt sie gut geordnet physische, psychische und mentale Aspekte der Jahre des hormonellen Umbruchs vor, so dass die Leserin dem logischen Ablauf folgen oder auch gemäß ihren persönlichen Interessen nur in einzelne Kapitel einsteigen kann.
    Der Autorin gelingt es, ihren Leserinnen den Eindruck zu vermitteln, dass die Phase der Wechseljahre kein Problem, sondern eine ganz natürliche Entwicklung mit eigenen Qualitäten ist, die frau annehmen und nach eigenem Ermessen gestalten kann. „Den eigenen Weg finden“ ist nicht nur der Untertitel, sondern das durchgehende Motto des Buches: Ich fühle mich als mündige Patientin ernst genommen und erhalte Informationen und Angebote, die ich brauche, um selbst zu entscheiden! So wird weder die klassische Medizin mit ihren Hormonersatztherapien verteufelt noch die Naturheilkunde belächelt, sondern es werden alle Alternativen vorgestellt und ihre Vor- und Nachteile bzw ihre Eignung in verschiedenen Situationen erläutert.
    Bisher das Beste und Umfassendste, was ich zu dem Thema gelesen habe! Danke!


    Das U-Boot Hans Leister
    Das U-Boot (Buch)
    20.07.2022

    Nicht überzeugend

    Hans Leister hat für seinen Roman „Das U-Boot“ ein Szenario entwickelt, das Hochspannung verspricht: Während der Patrouille eines israelischen U-Bootes mit einer weiblichen Besatzung ereignet sich an Land eine Katastrophe, deren gewaltiger Umfang sich der Mannschaft erst langsam erschließt, und die eine Rückkehr unmöglich macht. Diese klaustrophobische Odyssee durch eine Welt, in der nichts mehr so ist, wie es war, fesselt den Leser an das Buch, obwohl er schon auf den ersten Seiten erfährt, dass die Protagonistin Lea dieses Inferno überleben wird.
    Aber leider wird die hohe Erwartung über die Stunden der Lektüre enttäuscht:
    Doch zunächst kurz zum Äußeren des Buches: Das Buch ist ein Hingucker mit schwarzem Schnitt und allseits aufgedrucktem weißen Schriftzug. Leider riecht es aber so unangenehm chemisch, dass ich es erst zwei Tage zum Lüften auf die Terrasse legen musste und mir anfangs nach jeder Lektüre die Hände gewaschen habe.
    Inhaltlich fällt zunächst die ungewöhnliche Erzählstruktur auf. Kapitelweise wechselt die Perspektive zwischen den beiden Protagonisten, wobei der Part von Lea in der Ich-Form erzählt wird und jener von Tarik in der dritten Person. Selbst als die beiden durch das Schicksal aufeinandertreffen, werden die Erzählstränge nicht miteinander verwoben, sondern getrennt fortgeführt, was zu einer verwirrenden Dopplung der Darstellung der Geschehnisse führt.
    Die anfänglichen Ausführungen zur Situation in Israel und dem Gaza-Streifen sind für einen Thriller ungewöhnlich umfangreich und bremsen auf den ersten 150 Seiten die Spannung. Doch hier vermutet der geneigte Leser noch, die politische Perspektive könnte später eine Rolle spielen. Im mittleren Teil, der die eigentliche U-Boot-Fahrt schildert, nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf, und steigert die Neugier beim Leser, was wohl die Ursache der Ereignisse gewesen sein möge. Leider wird dies nicht zufriedenstellend beantwortet und die genannten Erwartungen zu politischen Implikationen werden enttäuscht. Der Epilog verrennt sich in ein apokalyptisches Szenario, mit einer nach einem Geschmack sehr erzwungen wirkenden Kolonialismus-Kritik, die durch die einfache Umkehrung der ethnischen Vorzeichen schon wieder absehbar ist.
    Schade. Ich hatte ganz andere Erwartungen an eine schlüssigere Geschichte!

    Warum Ziele Quatsch sind - und wie wir sie trotzdem erreichen Stefan Frädrich
    Warum Ziele Quatsch sind - und wie wir sie trotzdem erreichen (Buch)
    20.07.2022

    Alter Wein in neuen Schläuchen

    Die Botschaft des Buches ist schnell zusammengefasst: Verliere Dich nicht im Aktivismus der ‚smarten‘ Zielarbeit, sondern behalte stets das große Ganze im Blick: Stefan Frädrich nennt es die ‚innere Ausrichtung‘! Dieses Konzept beinhaltet, dass ich reflektiere, ob mein Lebensplan meinen eigenen Werten und meiner Persönlichkeit entspricht bzw. der Frage standhält: „Wofür bist Du gemeint?“ (S. 166) Außerdem ist es ratsam, für neue Optionen offen zu bleiben statt starr an dem Plan festzuhalten. Dies ist alles nicht umwälzend neu, und ich frage mich, ob hier nicht alte Lebensweisheiten auf vielen Seiten, mithilfe gefälliger Wort-Neuschöpfungen und auch nicht ganz uneitler Darstellung eigener Coaching-Tätigkeit aufgebläht werden.
    Wer sich schon etwas mit dem Thema beschäftigt hat, dem sind auch die Maslowsche Bedürfnispyramide (aus den 40ern), Paul Meyers Tool des Lebensrades (aus den 60ern) und Mihály Csíkszentmíhályis Flow Theorie (aus den 70ern) nicht neu. Wer bisher nur in der Matrix effizienzsteigernder Zielarbeit gefangen war, mag hier neues für sich finden können. Doch ich habe ‚Ziele‘ schon immer umfassender definiert und regelmäßig kritisch reflektiert. Daher bleibt für mich als Resümee für dieses Buch das (ebenfalls alt bekannte) Bibel-Zitat: alter Wein in neuen Schläuchen! (Mt 9,17) Schade!

    Schmelzpunkt Wolf Harlander
    Schmelzpunkt (Buch)
    23.05.2022

    Unterhaltsam und spannend

    In seinem Thriller ‚Schmelzpunkt‘ gelingt es Wolf Harlander, die Arktis zum Schauplatz eines spannenden Kampfes um das Überleben jedes einzelnen und der ganzen Menschheit zu machen: Angesichts auffallend hoher Temperaturen und erschreckend vieler verendeter Fische schlägt der junge Inuk Nanoq Egede Alarm, und die engagierte deutsche Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan forscht nach. Als sich die Hinweise auf eine Umweltkatastrophe verdichten, brechen auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND auf, um den Machenschaften einflussreicher globaler Mächte auf den Grund zu gehen.
    Der Roman ist so spannend, dass sich der Leser auf jede Chance freut, das Buch wieder in die Hand nehmen zu können. Die kurzen Kapitel erleichtern das alltagstaugliche Lesen auch in kleineren Zeitfenstern. Die vier Protagonisten sind dem Leser bald vertraut und verkörpern die verschiedenen Aspekte bei der Aufklärung der Geschehnisse: Der junge Inuk, der nach Jahren der Schulbildung in Dänemark nicht nur die alten Traditionen seines Volkes kennt, die Biologin, deren Herz für die bedrohte Natur schlägt, und die beiden Geheimdienstler, die trotz einiger Erfahrung noch oft genug von den Verstrickungen globaler Machtinteressen überrascht werden.
    Dieses Konzept ermöglicht die leichte Lektüre und den Überblick über die zahlreichen Handlungsstränge, birgt meines Erachtens aber auch die Gefahr der Unglaubwürdigkeit: Stets sind es diese vier Helden, die ausrücken, die Welt zu retten. Internationale Geheimdienste tauchen immer nur kurz als Deus ex machina auf, um zu helfen, tauchen aber genauso schnell wieder unter, und im Zweifelsfall sind die vier ganz auf sich allein gestellt. Anfangs folgt dies dem glaubwürdigen Narrativ, die geheime Aktion würde in dieser dünn besiedelten Gegend sonst sofort Aufsehen erregen, mit wachsendem Ausmaß der Probleme und Gefährdungen wird dies aber doch unglaubwürdig und erinnert mich an den Unbesiegbarkeitsmythos a la James Bond. Unter dem Strich fühlte ich mich aber gut und spannend unterhalten!

    Das rätselhafte Universum Ilja Bohnet
    Das rätselhafte Universum (Buch)
    23.05.2022

    Dass ich erkenne, was die Welt...

    "Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält", hätte ich mich wohl auch besser der Magie ergeben, denn dieses Buch überfordert mich mit meinen Schulkenntnissen in Physik doch ganz beträchtlich.
    Mein Mann als Ingenieur hat auch nicht alles in ganzer Tiefe verstanden, aber immerhin einen Eindruck gewonnen, welche Erkenntnisse dieses Buch für den interessierten (und vorgebildeten) Leser bereithält. Er fand insbesondere die historische Perspektive interessant, welche Welträtsel es in der Geschichte gab und bis heute gibt, und welche Hypothesen schon aufgestellt wurden, lange bevor sie durch Experimente bewiesen werden konnten. Auch die Schönheit als Kriterium der Theoriebildung war ein interessanter neuer Ansatz.
    Der Text ist zum Glück nicht mit Formeln und Diagrammen überfrachtet, aber trotzdem schwer zu verstehen, wenn er die neuesten Forschungen der Kernforschungsinstitute wiedergibt. Hier wäre es hilfreich, das Niveau doch etwas weiter herunterzubrechen, dass es für den interessierten Laien verständlich wird. Denn gerade das letzte Kapitel über die Zukunft des Universum ist wirklich spannend!

    Zusammenfassend kann ich das Buch als ersten Einstieg in das Thema nur bedingt empfehlen, für den sehr interessierten (und entsprechend vorgebildeten) Leser birgt es aber viele Schätze der wissenschaftlichen Erkenntnis.


    Tiefes, dunkles Blau Seraina Kobler
    Tiefes, dunkles Blau (Buch)
    23.05.2022

    Poetischer Krimi

    Rosa Zambrano, Seepolizistin in Zürich, ist eine warmherzige Ermittlerin, sensibel und mit allen Sinnen genießend. Sie liebt ihre Heimatstadt, ihren kleinen Garten und das was sie aus der Ernte in der Küche zaubern kann. Der gesamte Krimi ist von dieser Lebenskunst geprägt: Während andere Krimis zu immer größerem Lesetempo antreiben, weil die Spannung sonst unerträglich wird, lebt dieser von den Beschreibungen der Stadt, des Sees und der Menschen. Ich möchte fast sagen, dass er trotz der Ereignisse eine Wohlfühlatmosphäre schafft, so dass man am liebsten gar nicht aufhören möchte zu lesen, sondern lieber noch länger verweilen.
    Diese Muße beim Lesen habe ich noch nie bei einem Krimi empfunden, und zugleich fordert der Roman auch das bedächtige und genaue Lesen, denn wichtige Ereignisse werden nur in wenigen Worten, in vorsichtigen Beschreibungen angedeutet. Man könnte leicht etwas versäumen.
    Selten habe ich auch eine so ästhetische Beschreibung eines Mordes gelesen: „Das Letzte, was Moritz Jansen hörte, war der Rhythmus seines Herzens, wie eine ferne Vibration, die langsam verebbte.“
    Wer den Thrill mit viel Blut, Tod und Gewalt sucht, wird hier nicht fündig werden. Doch wer erleben möchte, wie sich zwischen den Schönheiten einer Stadt das Verbrechen versteckt, und aktuelle Fragen nach den moralischen Grenzen der modernen Genetik nach Antwort und gesetzlicher Regelung verlangen, der sollte nach diesem Buch greifen.
    Nach meinem Geschmack hätten allerdings die familiären Geschichten der ermittelnden Beamtin etwas wenig intensiv (und streckenweise etwas verwirrend) beleuchtet werden müssen. Stattdessen hätten mich tiefere Einblicke in die Genforschung und ihre moralischen Implikationen sowie in die Härten des modernen Wissenschaftsbetriebs mehr interessiert. Aber das mag an meiner Vorliebe für Wissenschaftsthriller liegen.

    New Moms for Rebel Girls Susanne Mierau
    New Moms for Rebel Girls (Buch)
    17.03.2022

    Über das Ziel hinausgeschossen

    Die Pädagogin Susanne Mierau formuliert schon auf dem Cover ihres Buches das Ziel: „New Moms for Rebel Girls - Unsere Töchter für ein gleichberechtigtes Leben stärken“ Dieses Ziel ist ohne Zweifel sinnvoll und eine Auseinandersetzung mit den vielfältigen Ursachen der fehlenden Gleichberechtigung notwendig. Akribisch zeigt sie historische, soziologische und psychologische Aspekte auf und mischt wissenschaftliche und empirische Studien mit persönlichen Erfahrungsberichten. Doch m.E. schießt sie über das Ziel hinaus: In der Fülle der Probleme geht das verloren, was sie stärken möchte: der Glaube daran, dass wir etwas verändern können. Manchmal wäre etwas weniger mehr.
    Schon gleich auf den ersten Seiten des Buches kündigt sie an, man müsse sich ansehen, „warum bei der Begleitung von Mädchen alles so kompliziert ist“ (S. 26). Und dieser Eindruck begleitet mich durch das ganze Buch. Doch dies ist m.E. nicht zielführend: Nicht jede Schwierigkeit muss tiefgehend problematisiert und auf geschlechtsspezifische Implikationen analysiert werden. Eine gute Portion Vertrauen in die eigene Sensibilität, auftretende Probleme rechtzeitig erkennen zu können, sollte zur Gelassenheit genauso beitragen wie das Vertrauen in die Stärke der Mädels.
    Und ein weiterer Aspekt kommt in dem ausdrücklich als feministisch gekennzeichneten Buch gänzlich zu kurz: Zur Zeit befinden sich alle Rollenbilder im Wandel. Auch die Jungs sind oft im Zwiespalt zwischen tradierten maskulinen Rollenerwartungen und gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Sensibilität und Partnerschaftlichkeit.

    Als Mutter von erwachsenen Kindern beider Geschlechter habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich jedes Kind mit geschlechtsspezifischen Rollenbilder und Erwartungen auseinandersetzen und seinen eigenen Weg als Mensch (!) finden muss.
    Daher komme ich zu einer zwiegespaltenen Bewertung für dieses Buch: einerseits zu Recht bemüht, für Probleme zu sensibilisieren, andererseits kontraproduktiv durch das extreme Problematisieren und den einseitig feministischen Ansatz!

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