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    holdesschaf Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Juni 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    517 Rezensionen
    Magic Agents - In Prag drehen die Geister durch!

    Anja Wagner
    Magic Agents - In Prag drehen die Geister durch! (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    12.11.2023

    Geistreiche, turbulente Mission in Prag

    Jemand hat die Zentrale des magischen Geheimdienstes überfallen und es geht drunter und drüber. Trotzdem soll Elia Evander einem Notruf nach Prag folgen. Hier wurde die Geisterprinzessin entführt und sämtliche Geister sind in Aufruhr. Elia muss sie schnellstmöglich finden und retten, wenn die Stadt nicht im Chaos versinken soll. Zusammen mit Witchwatch Glenda und ihrem magischen Tier Muffel macht sie sich auf eine Suche, die sie durch die Sehenswürdigkeiten Prags führt. Stück für Stück nähert sie sich der Lösung, doch immer wieder scheint es jemanden zu geben, der ihre Untersuchungen sabtotiert. Doch wer könnte dahinter stecken?

    Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit erst den ersten Band der Magic Agents gelesen und dieser hat uns so gut gefallen, dass Band 2 sofort her musste. Elias erster Fall in Dublin war wirklich toll, doch der zweite Band hat uns dann noch mehr mitgerissen. Allein die Protagonistin Elia mögen wir total gern, weil sie - abgesehen von ihrem Magenten-Status - eigentlich ein ganz normales Mädel ist, das jede Menge Grips hat und sich richtig reinhängt, um Geistern und Fabelwesen gerecht zu werden. Hinzu kommen ihre absolut hinreißenden Begleiter, nämlich ihr magisches Tier Muffel, der bei zu wenig Streicheleinheiten seinem Namen gerecht wird und ihre Witchwatch-Software-Hexe Glenda, die sowas von nervt, dass es schon wieder entzückend ist.

    Diesmal übernehmen die drei also einen Fall in Prag und obwohl man annehmen könnte, dass der wieder nach dem gleichen Schema abläuft, wie der Fall in Dublin, ist dieser doch total anders und hat wieder so viele neue Ideen im Gepäck, dass wir gespannt durch die Seiten geflogen sind. Statt Fabelwesen, schlägt man sich hier hauptsächlich mit den verschiedensten Arten von Geistern herum, die mal hilfsbereit, mal böse oder einfach neugierig sind. Richtig toll ist, dass man ganz nebenbei nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Eigenheiten Prags kennen lernt, sondern auch die Sagen und Legenden dieser atemberaubenden Stadt. Als Kulisse für Geister eignet sie sich ebenso hervorragend. Das Erstaunliche ist, dass sich all die Fakten und Orte wie selbstverständlich in die Geschichte einfügen. Hinzu kommt noch die Frage, wer Elia stoppen möchte, dazu noch ein paar tolle Magenten-Gadgets und schon hat man die perfekte Mischung für ein Leseabenteuer der Extraklasse. Für uns war diese Geschichte ein Highlight bei den Kinderbüchern. Das müsst ihr einfach selber lesen! Hochverdiente 5 Sterne

    Wir sind sowas von gespannt, wo Elias nächter Einsatz hinführt.
    Dungeons & Dragons. Dungeon Academy - Die Weltmonsterschaft

    Madeleine Roux
    Dungeons & Dragons. Dungeon Academy - Die Weltmonsterschaft (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2023

    Tolle Unterhaltung für Abenteurer

    Fürst Kadaver ist dingfest gemacht und weilt als Gefangener in der Dungeon Academy. Das beschert Zelli Alpträume. Unerlaubterweise besucht sie den Fürsten und erfährt von einem Geheimnis und einer tödlichen Bedrohung. Sofort macht sie sich auf in die Höhlen der Schule und entdeckt eine geheimnisvolle Tür. Doch wegen der Goreball-Meisterschaft gegen die Drachen sind alle abgelenkt. So sieht nur Zelli das Portal im Wald. Und ein roter Drache, Tavian Wahrschupp, der einiges mit ihr gemeinsam hat. Gemeinsam versuchen Tavian, Zelli und der Danger Club mehr über das Geheimnis in den Höhlen herauszufinden, doch dann greift das Böse an.

    Schon der erste Band war ein spannendes Abenteuer mit jede Menge Monstern und Abenteuern. Durch die Gefangennahme von Fürst Kadaver macht sich eine trügerische Sicherheit an der Schule breit. Nur Zelli ist auf der Hut. Gleichzeitig kommen mit den Drachen mächtige neue Wesen bei der Dungeon Academy an, die allerdings nicht viel von den Monstern halten, ja sogar ihre Artgenossen schlecht behandeln. Vor allem Tavian Wahrschupp, der wie Zelli ein geheimnisvolles Portal im Wald sieht. Doch vieles ist anders, als es auf den ersten Blick scheint und Zelli hat Mitleid mit dem roten Drachen. Da bleiben kleine Konflikte in der Danger Club Truppe nicht aus. Doch man merkt sofort, dass nur sie die Bedrohung aufhalten können, denn auch unter den Professoren der Monster und Drachen sind sich einige spinnefeind.

    Auch das zweite Abenteuer in der Dungeon Academy lebt von schrägen Charakteren, schlagfertigen Dialogen, dunklen Geheimnissen und epischen Kämpfen, so dass eine spannende Mischung für junge Leser entsteht. Wieder mit aufgegriffen wird das Problem "Außenseiter sein", denn noch immer ist die Gruppe unter den Monstern nicht besonders angesehen, ebenso wie Tavian unter seinesgleichen. Besonders gefiel uns wieder Mimik Bauble, der die verschiedensten Gestalten annehmen kann, aber es machte auch Spaß neue Charaktere kennenzulernen, mit denen man so gar nicht gerechnet hat. Bis zum Schluss bleibt die Geschichte für Kinder recht undurchsichtig.

    Statt wie im letzten Band schwarz-orange sind diesmal die Illustrationen schwarz-lila, was für eine ganz andere Atmosphäre beim Lesen sorgt, irgendwie düsterer und böser. Vor allem die Kampfszenen und die Drachen sind richtig toll und ergänzen den Text hervorragend. Eine Doppelseite die einen Ansturm von Gegnern im Kampf zeigt, ist sogar richtig gruselig. Der Text ist für sichere Leser kein Problem, man kann die Geschichte aber auch gut gemeinsam lesen oder vorlesen, solange die Kinder nicht zu ängstlich sind. Also eher eine Geschichte für mutige Abenteurer und Monsterliebhaber. Auch ein tolles Buch für die dunkle Jahrezeit rund um Halloween. 5 Sterne
    Der achte Kreis

    Philipp Gravenbach
    Der achte Kreis (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.10.2023

    Im wahrsten Sinne atemberaubender Thriller

    In Deutschland wird eine schwangere Frau brutal ermordet. Der Verdächtige schweigt. Ex-Journalist Peter Roth und Ex-Polizistin Julia Freudensprung werden vom MAD geladen und sollen in dem Fall ermitteln. Es geht um sensible Daten, die der Verdächtige besitzt und die eine Verschwörung von gefährlichen Ausmaßen aufdecken können. Nicht nur der Vatikan hat ein Interesse daran, auch Ishikli Caner, Auftragskillerin der türkischen Mafia kurz vor dem Auststieg und mit Peter Roth bekannt, ist auf der Suche nach dem ominösen USB-Stick. Gerade ist der Erfolg zum Greifen nah, als Ishiklis Bruder vom Gegenspieler aus dem Vatikan, Kardinal di Malatesta entführt wird. Ishikli tut alles, um ihren Bruder zu retten, während Roth sein Bestes gibt, den perfiden Plan der dahinter allem steckt zu vereiteln. Denn der Frieden in Europa ist akut bedroht.

    Auch wenn das Cover dieses Taschenbuchs recht unscheinbar wirkt, hat mich die Inhaltsbeschreibung sehr angesprochen. Schon lange hatte ich keinen Verschwörungsthriller mehr in den Fingern, schon gar keinen, in dem der Vatikan eine Rolle spielt, dachte ich doch immer an Dan Browns Illuminati kommt eh keiner dran. Umso positiver gestimmt war ich, als mich das Buch von Anfang an gefesselt hat. Zunächst bekommt man gar nicht viele Informationen und fragt sich, was es wohl mit dem brutalen Mord auf sich hat. Man lernt aber die etwas verschrobenen deutschen Ermittler kennen, hat immer das Gefühl, dass mehr hinter der Sache steckt und der Verdächtige nur ein verschmerzbares Bauernopfer in einem viel größeren Spiel ist. Verschroben sind die Charaktere für mich deshalb, weil sie alle eine etwas unrühmliche Vergangenheit haben, zu viel rauchen und trinken und selbst untereinander noch Geheimnisse haben. Dabei ist mir Roth recht sympathisch und kommt wie eine Art Ersatzvaterfigur für Ishikli Caner rüber.

    Ishikli ist ein Fall für sich. Mit der Zeit erfährt man in Rückblenden etwas über ihre unschöne Vergangenheit. Vor allem Ereignisse aus ihrer Kindheit werden aufgegriffen und da kommt einem beim Lesen schon manchmal das Grausen. So fällt es aber sehr leicht, mit der Protagonistin der Reihe mitzufühlen. Sie ist sehr schlau, plant jeden ihrer Schritte und geht - wenn nötig - über Leichen. Dabei scheint ihr oft Unmögliches zu gelingen, was der ein oder andere als unrealistisch auffassen könnte. Doch zu einem Thriller dieser Art gehört für mich das etwas überzeichnete der Aktionen dazu, denn sonst wäre so eine Verschwörung nicht annähernd so atemberaubend. In weiten Teilen war ich wirklich gefesselt vom Aufbau und der Handlung, den Zusammenhängen und der Perfidität des Kardinals di Malatesta, den man nicht zum Feind haben möchte und dessen Auffassung von Gottes Willen recht abartig ist. Seinen Untergebenen Cavaliere Varese kann man nicht so leicht einschätzen, eine Figur in den Reihen der Bösen, die mir auch äußerst gut gefallen hat.

    Schon der Handlungsstrang in Berlin ist actionreich und spannend, aber nichts gegen den zweiten Teil, in dem sich das Geschehen nach Rom verlagert. Der Autor beschreibt die Stadt und ihre bekannten und unbekannteren Schauplätze so bildhaft, dass man sich vor Ort wähnt. Wirklich ganz großes Kopfkino, das hier aufgebaut wird. Der Roman eignet sich auf jeden Fall für einen Blockbuster. Natürlich gibt es einiges an Brutalität und nicht nur einmal stockte mir wegen der Skrupellosikkeit einiger Beteiligter der Atem. In Weiten Teilen kommt "Der 8. Kreis" durchaus an meine Lieblingsthriller von Dan Brown und Stieg Larsson ran. Allein die Vorstellung, dass nur die Hälfte von dem, was im Buch beschrieben wird, in Zukunft Wirklichkeit werden könnte, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Am Ende bleiben ein paar Fragen offen, so dass man gespannt sein darf, wie der Autor diesen ersten Teil toppen will. 5 Sterne
    Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe - Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage!

    Saskia Louis
    Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1) Aufregende Urban-Fantasy-Dilogie über die Magie der Sterne und eine große Liebe - Buchumschlag mit Perlmuttglanzeffekt + Character Card in der 1. Auflage! (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.10.2023

    Geheimnisvoll, entwickelt sich aber nur langsam

    Billies Dad ist Astrophysiker und arbeitet dort, wo er für Projekte gebraucht wird. Für Billie bedeutet das, dass sie immer wieder umziehen muss. Diesmal verschlägt es die beiden ins ruhig in der Natur gelegene Amber Lake, wo Billie die örtliche High School besucht. Doch schon am ersten Tag fährt sie auf dem Weg dorthin irgendetwas an. Gesehen hat sie nur ein Licht. Außer einer Beule in ihrem Auto gibt es keinerlei Hinweis auf einen Unfall. In der Schule trifft sie auf neue Mitschüler und ein Clique, die sie ziemlich nett aufnimmt. Bis auf Ashton, der zufällig auch eine Verletzung am Knie hat. Hat sie ihn angefahren? Doch wie konnte er das überleben?

    Ich habe das Buch zunächst auf Instagram gesehen, wo vor allem die Verbindung zu den Sternen und Sternbildern mich dazu gebracht hat, das Hörbuch zu hören. Die jugendliche Stimme der Sprecherin Carolin-Therese Wolff passte für m ich sofort perfekt zur jugendlichen Protagonistin und zum Umfeld in der High School. Hier merk man ganz deutlich, dass das Buch eher für Teenager und junge Erwachsene gedacht ist. Die Geschichte erinnert an bekannte Serien wie zum Beispiel Twilight, denn die Gruppe Jugendlicher, denen sich Billie anschließt, scheint ein Geheimnis zu haben. Doch sie sind sehr nett zu Billie, die mir als Protagonistin ganz gut gefällt, weil sie nicht perfekt ist und mein Mitgefühl hat, weil sie sich immer wieder neue Freunde suchen muss in dem Wissen, dass sie doch nicht lange bleiben wird. Eigentlich ist sie eine heimatlose Seele. Geheimnisvoll ist vor allem auch das ablehnende Verhalten von Ashton, nicht nur, weil er verletzt ist, sondern auch, weil er Billie aus gewissen Bereichen seines Lebens fernhalten will.

    Nur sehr langsam erfährt man als Hörer*in, welches Geheimnis die Clique und weitere Menschen aus Amber Lake verbergen. Für mich dauert es auch definitiv etwas zu lange, bis sich die Lage dort etwas zuspitzt und es zu überraschenden Wendungen kommt, die dann aber wirklich interessantes zu Tage fördern. Und so wird dann auch endlich wenigstens grundlegend geklärt, warum es in Amber Lake gefährlich ist und wie das Ganze mit Sternbildern zusammenhängt. Da hätte ich mir schon früher etwas mehr Tempo gewünscht. Bis auf den Zusammenhang mit den Sternen, der mal was Neues ist, beinhaltet die Geschichte die üblichen Romance-Anteile und viel High School Flair. Ein solider erster Teil einer Urban-Fantasy-Dilogie, die vor allem Jugendliche ansprechen und überzeugen dürfte. Mir war er bis zu einem gewissen Punkt doch zu platt und hätte gern früher das Spannungslevel erhöhen können. Ich könnte mir aber vorstellen, dass nach dem Cliffhanger der zweite Teil diese Voraussetzung erfüllen wird. Und daher wird dieser sicher auch gehört/gelesen. 3,5 Sterne.
    Wer das Vergessen stört

    Tessa Duncan
    Wer das Vergessen stört (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Spannend und raffiniert geschrieben

    Ex-Polizeipsychologin Lily Brown arbeitet jetzt als Psychotherapeutin in der Praxis eines Freundes, als eine ihrer ehemaligen Patientinnen, Vera Osmond, tot aufgefunden wird. Sie soll sich selbst durch einen Sprung von einem Hochhaus getötet haben. Doch Lily glaubt nicht an diese Theorie, denn kurz vor ihrem Tod schien Vera ihre Panikattacken überwunden zu haben und stellte Nachforschungen zum Tod ihrer kleinen Schwester Chrissy an, der ihre Familie damals schwer belastet hatte. Bei ihrem letzten Anruf schien sie einer schlimmen Sache auf der Spur zu sein. Lily, die sich Vorwürfe macht, weil sie durch eine andere Patientin, ein Opfer häuslicher Gewalt, abgelenkt war und sich nicht die Zeit genommen hat, Vera anzuhören, ermittelt auf eigene Faust und kommt der Wahrheit gefährlich nahe.

    Ich liebe Romane und Krimis, in denen Cold Cases eine Rolle spielen, in denen die Vergangenheit aufgerollt wird und Geheimnisse aufgedeckt werden. Daher hat mich der Klappentext von Tessa Duncans Roman sofort angesprochen. Die Autorin schreibt unter dem Pseudonym Marie Lacrosse auch historische Romane, war mir aber leider noch nicht bekannt. Ihr erster Kriminalfall ist für mich bereits ein richtig spannender. Sie profitiert hier sicherlich von ihrem früheren Beruf als Klinische Psychologin und Psychotherapeutin, denn die in die Geschichte eingebundenen Therapiesitzungen mit Vera Osmond und einer Frau, die unter häuslicher Gewalt zu leiden hat, sind sehr authentisch und alles andere als langweilig. Natürlich sind die Erfolge und Misserfolge hier zeitlich etwas gestrafft, trotzdem haben sie mich mehr als überzeugt. Überhaupt ist die Erzählart sehr abwechslungsreich, denn die Perspektive wechselt immer wieder zwischen Lily Tätigkeit und Veras privater Sicht bis zu ihrem Tod. Im zweiten Teil gibt es dann auch Rückblicke in die Vergangenheit Veras. Insgesamt ergibt das eine fesselnde Mischung, in der Puzzleteil für Puzzleteil aneinandergefügt wird.

    Schon nach dem ersten Teil glaubte ich, die Zusammenhänge bereits durchblickt zu haben, doch tatsächlich hatte ich da die Rechnung ohne Tessa Duncan gemacht, die noch eine Trumpfkarte im Ärmel hatte. Abseits des Falles lernt man auch Protagonistin Lily Brown persönlich besser kennen, die auch nicht frei von Problemen und Fehlern ist, was den Leser noch mehr in die Geschichte hineinzieht. Sehr gern hätte man an manchen Stellen gute Ratschläge gegeben. Wer selbst Berührungspunkte mit häulicher Gewalt oder Gewalt gegen Kinder hat, sei hier gewarnt, dass nicht alles, was im Buch dazu beschrieben wird, leicht zu verdauen ist und teilweise so realitätsnah dargestellt ist, dass es innerlich weh tut. Das Settting in und um Canterbury hat mir gut geallen. Für mich eine ganz besondere Entdeckung. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fäll mit Psychotherapeutin Lily Brown. 5 Sterne
    Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters

    Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Fesselndes Fantasy-Highlight

    Für Skandar und sein Quartett bricht das zweite Jahr im Adlernest an, welches ganz im Zeichen des Elementarkampfes steht. Doch nach seiner Begegnung mit der Weberin haben viele Schüler Vorbehalte gegen Skandar. Noch schlimmer wird es, als einige wilde Einhörner getötet aufgefunden werden. Skandar gerät sofort unter Verdacht. Die offene Feindseligkeit macht ihn betroffen. Ebenso die Tatsache, dass ihm seine Schwester Kenna nicht mehr schreibt. Zu tief sitzt bei ihr die Trauer darüber, keine Einhornreiterin zu sein. Als bei einem Turnier ein Wahlsang prophezeit, dass die Insel wegen der toten Einhörner Rache nehmen wird und es immer mehr Katastrophen gibt, müssen Skandar und seine Freunde all ihren Mut zusammen nehmen, um ihre Welt zu schützen. Doch einige Inselbewohner haben ganz andere Pläne.

    War ich beim ersten Skandar-Band noch etwas skeptisch ob der fantastischen Welt, die A. F. Steadman beschreibt, so hat mich dieser Band eines Besseren belehrt. In Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters geht die Geschichte sofort spannend weiter und weil die ganzen Beschreibungen und Erklärungen nun nicht mehr notwendig sind, war ich diesmal sofort gefesselt von der Story, die hier gesponnen wurde. Als Anfangsband eignet sich dieser hier also eher weniger, da den Leser*innen dann so mancher Bezugspunkt fehlen dürfte. Wer Skandar kennt, wird betroffen sein, von der Art, wie ihm die meisten anderen Inselbewohner ablehnend gegenüberstehen, obwohl es keinerlei Beweise seiner Schuld gibt. Selbst im eigenen Quartett kommt es zu so manchem Konflikt. Dann kommt noch die Sorge um Kenna hinzu über die man mehr erfährt als Skandar weiß. Zum Verschnaufen bleibt bei dem hohen Erzähltempo kaum Zeit.

    Ein großes Rätsel stellen die Morde an den wilden Einhörnern dar, für die der Silberzirkel sofort Skandar verantwortlich macht. Hier tappt man lange Zeit im Dunkeln und die Wahrheit ist einfach schockierend. Neu sind die Wahlsänge, die als eine Art gesungene Prophezeiung ein fürchterliches Szenario beschreibt, das unbedingt verhindert werden soll. Doch auch hier stellt sich die Frage, ob Skandar nicht der Böse ist. Dieser erfährt, dass er vielleicht eine weitere besondere Fähigkeit besitzt und nur allzu gern würde er Kenna helfen. Deren Schicksal wir in eigenen kurzen Kapiteln weitererzählt. Die einzelnen Fäden laufen immer näher zusammen und das Ende ist wirklich grandios. Es lässt aber auch wieder einige Fragen offen, so dass ich Band 3 jetzt lange entgegenfiebern darf. Denn der erscheint im Original erst im Frühjahr 2024. Hier bin ich wirklich versucht, aus Ungeduld mal wieder ein englisches Buch zu lesen. Für mich ist Skandar und das Geheimnis des Ersten Reiters ein absolutes Fantasy-Highlight, das mich ähnlich fesselt wie seinerzeit Harry Potter und das sich auch für Erwachsene lohnt. 5 Sterne
    Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten

    Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.10.2023

    Gelungene, spannende Mischung aus Historie und Fiktion

    Brandenburg 1908: Für Philipp zu Eulenburg und Hertefeld, der beste Freund des Kaisers, wurde verhaftet. Er wird homosexueller Handlungen bezichtigt. Außerdem sollen er und seine Kreise diplomatisch auf den Kaiser eingewirkt haben. Das ganze Schloss ist in Aufruhr. Wie soll es für die Familie und die Bediensteten weitergehen, wenn der Fürst im Gefängnis sitzt? Besonders Adelheid Schaaf, ein naives Hausmädchen, macht sich Sorgen. War sie es doch, die aus einem Rachegefühl heraus einen belastenden Brief an die politischen Gegner verkauft hat. Und sie besitzt weiteres brisantes Material.

    Vorweg muss ich sagen, dass ich die ersten beiden Bände zuvor nicht kannte. Doch dieses Versäumnis werde ich wohl noch nachholen. Als Quereinsteigerin waren mir das Namensverzeichnis und das erläuternde Nachwort eine große Hilfe. Ich empfehle Einsteigern in die Reihe trotzdem, am besten mit Band eins der Reihe zu beginnen und die Reihenfolge einzuhalten.

    Hanna Caspian nimmt die Leser*innen mit hinter die Kulissen von Schloss Liebenberg. Mit einer plausiblen, gelungenen Mischung aus Historie und Fiktion brachte mit auf unterhaltsame Art ein Stück deutscher Geschichte näher, das mir nicht geläufig war. Teilweise war das reine politische Geschehen für mich aber auch einfach nur die Bühne. Das Leben der normalen Menschen, also das der Dienstboten, hat mich oft mehr interessiert. Der Einblick in das karge Leben und die strengen Abläufe war nachvollziehbar und aufschlussreich. Man konnte spüren, wie abhängig das Personal von den Herrschaften war, man muss fast sagen diesen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Arbeit von früh bis nachts, kaum freie Zeit und das bei geringem Lohn, mit dem man auch noch die eigene Familie unterstützt hat. Die Autorin schildert dies eindringlich und so ist es für mich kein Wunder, dass Adelheid auf dumme Gedanken kommt. Man fühlt mit ihr mit. Wenn dann noch so ein Ekel, wie Haushofmeister Opitz sein Unwesen treibt, wird das Arbeiten zur Qual. Hier muss man beim Lesen vor Gewalttätigkeiten, Nachstellungen bis hin zur Vergewaltigung gefasst sein.

    Unfassbar, wie Adelheid , die immer Angst haben muss aufzufliegen, ihre Freunde Hedda, Viktor und die anderen Bediensteten alles über sich ergehen lassen. Als Leser*in hofft und leidet man mit ihnen und manche Szenen haben mich schon etwas erschüttert. Den Traum von einem besseren Leben träumen sie alle. Hanna Caspian hat die Charaktere auf jeden Fall lebendig werden lassen und gut skizziert. Sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, stehen für ihre Rechte ein. Der Schreibstil der Autorin ist sehr ausdrucksstark, detailiert und fließend. Positive wie negative Emotionen sind gut spürbar. Insgesamt fand ich den Roman fesselnd und unterhaltsam. Dafür vergebe ich gute 4 Sterne und eine Lesempfehlung für alle, die historische und exzellent recherchierte Romane mögen.
    Ruile, M: Nelumbiya - Im Land der magischen Pflanzen

    Ruile, M: Nelumbiya - Im Land der magischen Pflanzen (Div.)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2023

    Etwas Besonderes

    Tara ist ein Waisenkind und lebt in Ornata, einer Stadt ohne Pflanzen. Nur wenige gedeihen außerhalb der Stadt auf riesigen Feldern und dienen nur als Nahrung. Legenden erzählen jedoch von einem Land, in dem es Bäume und wilde Pflanzen gibt. Diese gelten als gefährlich. Dennoch gelingt es Löwenzahn Dandelion nach Ornata zu kommen und Tara zu warnen. Sie trägt das Mal der Pflanzenmenschen und diese werden vom finsteren Magier Askiel, der einen noch finsteren Plan hegt, gejagt. Tara bleibt keine andere Wahl, als zu fliehen und sich auf die Suche nach Nelumbiya zu machen, wo einst die Pflanzenmenschen lebten. Mit der Hilfe von Semur und Helena, der Tochter des Fürsten von Ornata, will sie Askiel aufhalten und Frieden zwischen Menschen und Pflanzen stiften.

    Dass dieses (Hör-)Buch etwas Besonderes ist, hatte ich mir schon gedacht. Tatsächlich hatte ich das Glück sowohl das Hörbuch, als auch das Buch hören/lesen zu können. Beide Ausgaben haben für sich gesehen Vorteile. Das Buch bezaubert durch die wirklich außergewöhnlichen Illustrationen, wie man sie auch schon auf dem Cover bewundern kann. Leider sind sie im Buch schwarz-weiß, was sie aber nicht weniger zauberhaft macht. Das Hörbuch besticht durch den exzellenten und atmosphärischen Vortrag von Ilka Teichmüller, die hier über sich selbst hinauswächst. So fällt es schwer, sich für ein Format zu entscheiden. Ich möchte hier aber näher auf das Hörbuch eingehen. Ilka Teichmüller versteht es beim Lesen sehr gut, das Magische der Welt von Nelumbiya hervorzubringen, die Lieder der Legenden zu singen und das Wispern der Pflanzen zu imitieren. Geheimnisvoll und zauberhaft. Aber auch die Bedrohung, die Gefahr für die Pflanzenwelt ist beinahe greifbar.

    Drei Kinder, alle aus unterschiedlichen Verhältnissen sind die Helden der Geschichte, die alles riskieren, um die Welt der Pflanzen zu retten. Doch auch sie müssen erstmal Vertrauen untereinander aufbauen, ihre speziellen Fähigkeiten als Pflanzenmenschen entdecken. Dabei gibt es vor allem für Tara die Versuchung, den einfacheren Weg des Bösen zu gehen. Besonders ist diese Erzählung für mich, weil sie zeigt, wie alles Pflanzen der Welt miteinander verbunden sind und auch wir es einmal mehr waren als jetzt. Man kann leicht hineininterpretieren, dass wir wieder mehr zur Natur zurückkehren müssen, um sie zu retten, anstatt sie zu zerstören. Die Botschaft ist allerdings ganz ohne Zeigefinger und schwingt eher mit, wie Gras im Wind und verbreitet sich wie die kleinen Fallschirmchen meiner Lieblingspflanze im Buch. Dandelion, der Löwenzahn ist einfach toll.

    Sicher wird nicht jedes Kind mit der Geschichte etwas anfangen können, aber dies ist so ein Buch, dem ich viele Leser wünsche. Sei es nur, um ein Abenteuer zu erleben oder der Natur näher zu kommen. 5 Sterne
    Farnaby, S: Merdyns magische Missgeschicke - Die Rache des V

    Farnaby, S: Merdyns magische Missgeschicke - Die Rache des V (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.10.2023

    Geniale und wahnsinnig witzige Fortsetzung

    Nicht lange, nachdem Merdyn in die Vergangenheit zurückgekehrt ist, herrscht zwischen Rosie und ihrem Bruder Kris dicke Luft. Jeder von beiden möchte der beste Zauberer sein und Rosie hat die Befürchtung, dass Kris das Rennen macht. Währenddessen schmiedet im finsteren Mittelalter Vandalenkrieger Vanheldon zusammen mit seiner Tochter und einer Hexe den fiesen Plan, Rosie zu entführen, um sich an Merdyn zu rächen, der die Vandalen einst vernichtend geschlagen hatte. Leider vergreift sich die Vandalentochter und entführt stattdessen Kris. Rosie muss ebenfalls in die Vergangenheit reisen und Merdyn finden, um ihren Bruder zu retten.

    Das quietschige Cover passt so gut zu Teil eins und zeigt auch gleich, mit welchen schrägen Charakteren wir es diesmal wieder zu tun bekommen. Die Geschichte steigt gleich in die Vollen, denn der Kampf, der zwischen Rosie und Kris entstanden ist, ist ziemlich explosiv. Trotzdem ist Rosie schockiert, als sie merkt, dass Kris in die Vergangenheit entführt wurde und nun als Lockvogel für Merdyn herhalten muss. Rosie fackelt nicht lange, sie ist wirklich eine wahnsinnig mutige Protagonistin, die allerdings im Moment mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Mit der Hilfe ihres Urahns Merdyn will sie Kris befreien. Doch Vanheldons Beraterin, eine ziemlich böse Hexe, tut alles, damit Merdyn endlich untergeht.

    Die Story selbst, aber vor allem die Charaktere sind wieder herrlich schräg skizziert und sorgen sowohl mit ihren Dialogen als auch mit ihren Handlungsweisen für jede Menge lustige Situationen. Meine Tochter musste oft laut loslachen. Richtig cool ist auch wieder das Aufeinandertreffen von Vergangenheit und Zukunft. Geschichtliche Zusammenhänge und veraltete Begriffe werden vom Erzähler, d.h. vom Autor, wieder in informativen und lebendig geschriebenen Fußnoten erklärt. Der Perspektivwechsel zwischen Entführern und Rettungskommando macht die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Unser besonderer Liebling ist wieder Pupsie, das sprechende Meerschweinchen, wobei wir auch mit der Vandalentochter mitfühlen konnten, die von ihrem Vater einfach nicht ernst genommen wird und die selten eigene Entscheidungen treffen darf. Magische Zaubereinlagen und ein hartumkämpfter, überraschender Showdown machen das Buch zu ebenfalls zu einem Highlight.

    Nach dem Buch haben wir auch das Hörbuch dazu besorgt und dieses ist mega gelesen von Jürgen von der Lippe. Mit dieser Geschichte kann man einfach nichts falsch machen. Unbedingt lesen/hören! Wir jedenfalls hoffen sehr, dass Rosie, Pupsie, Merdyn und die anderen noch ein weiteres Abenteuer erleben. 5 Sterne!
    Fairy Tale Camp 2: Eine Freundschaft wie im Märchen

    Corinna Wieja
    Fairy Tale Camp 2: Eine Freundschaft wie im Märchen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.10.2023

    Maries Abenteuer geht spannend weiter

    Marie und die ihre Freunde aus der Blauen Gilde haben ihr Ziel erreicht und sich die Teilnahme an der Ausbildung zu Fairyhütern redlich verdient. Nicht jeder Märchennachfahre ist begeistert, dass Marie es bis hierhin geschafft hat und manch einer wünscht sich sogar, dass sie das Fairy Tale Camp verlässt. Doch Marie ist immer noch auf der Suche nach ihrer Mutter und dazu braucht sie unbedingt Zugang zu den Märchen. Die erste Bewährungsprobe läuft alles andere als glatt und die Ausbildung fordert sie mehr, als gedacht. Es gibt einige seltsame Vorgänge im Camp und auf der Suche nach der Wahrheit geraten Marie und ihre Freunde in große Gefahr.

    Band 1 war eines unserer Kinderbuch-Highlights im Jahr 2022, daher haben wir uns sehr auf den zweiten Band der Fairy Tale Camp Reihe von Corinna Wieja gefreut. Überhaupt mögen meine Tochter und ich Bücher, in denen Märchen eine Rolle spielen. Hier war natürlich besonders Maries Suche nach ihrer Mutter interessant, denn am Ende von Band 1 waren noch viele Fragen offen. Fantasie- und geheimnisvoll spinnt die Autorin auch diesmal die Geschichte weiter. Zunächst dürfen wir vor allem die Ausbildung der Mitglieder der Blauen Gilde zu Fairyhütern begleiten, immer umgeben von der Konkurrenz aus der Gruppe um Erzfeind Severin. Auch unter den Ausbildern sind nicht alle dafür, dass Marie ausgebildet wird.

    Marie überzeugt wieder durch ihre Unnachgiebigkeit und Zielstrebigkeit. Sie will unbedingt das Rätsel um ihre verschwunde Mutter lösen. Doch dafür muss sie sich die Schlüssel für den Zugang zu den Märchengemälden verdienen, was sich als gar nicht so einfach erweist. Hier spiel dann sehr schön wieder die gute Freundschaft zu Ro, Jake, Will, Poppy und Ella mit hinein. Wer Märchen mag, dem werden hier besonders die speziellen Fähigkeiten der unterschiedlichen Märchennachkommen gefallen, die immer helfen, wenn die Kinder vor Problemen stehen. Einige der Charaktere entwickeln sich was das betrifft auch noch weiter. Daher empfehlen wir auch, den ersten Band unbedingt auch zu lesen, obwohl die Hauptpersonen am Anfang des Buches noch einmal kurz vorgestellt werden. Gelegentlich hätte man die Zusammenhänge und Gedanken etwas genauer schildern können. Oft ergeben sich aber durch die Fähigkeiten und durch die nicht böse gemeinten Seitenhiebe z.B. zwischen Jake und Will sehr lustige Dialoge. Die Geschichte ist äußerst lebendig erzählt und man kann sich das Camp und seine Umgebung gut vorstellen. Vor allem der Showdown hält gefährliche Spannung und eine Überraschung bereit.

    Die Geschichte ist in gut proportionierte Kapitel aufgeteilt, die durch Überschriften eingeleitet werden. Der Text ist in einer angenehmen Schrift gedruck und wird durch tolle Schwarz-Weiß-Zeichnungen aufgelockert. Für Kinder die Märchen und fantastische Geschichten mögen gern empfohlen. 4,5 Sterne
    Mein großes Wimmelbuch Natur

    Mein großes Wimmelbuch Natur (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    08.10.2023

    Sehr intensive Farben wirken unnatürlich

    "Mein großes Wimmelbuch Natur" zeigt auf zwölf Seiten fünf Szenen aus verschiedenen Naturräumen, die Tiere, die dort leben und die zugehörige Pflanzenwelt. Dargestellt wird der Waldrand, eine Flusslandschaft, eine Wiese, ein Garten und der Wald bei Nacht. 4/5 der Seite wird dabei durch die Illustration eingenommen, am rechten Rand werden einzelne Tiere nochmals mit ihrem Namen auf weißem Grund abgebildet. Auf der letzten Seite gibt es zum einigen Tieren längere Infotexte und den Auftrag diese Tiere auf den vorherigen Seiten zu suchen. Das Format ist recht groß, die Pappeseiten sind jedoch stabil.

    Ich bin auf das Buch durch das Cover aufmerksam geworden, das mir online sehr gefallen hat, weil die Farben natürlich wirkten. In der Realität war ich beim Durchblättern dann nicht mehr so begeistert. Die Farben sind sehr satt, teilweise sehr intensiv und bilden für mich nicht unbedingt die natürliche Farbgebung der Umwelt ab. Sehr schön sind die vielen Details, die auch zeigen, wie die Tiere leben und wo genau bestimmte Pflanen bevorzugt wachsen. Allerdings kommen mir die Proportionen der Zeichungen in einigen Fällen nicht richtig vor. Zum Beispiel fällt auf, dass wenn kleinere und größere Tiere auf derselben Entfernung abgebildet sind, die kleinen oft genauso groß sind, wie die eigentlich viel größeren. Vielleicht fehlt es insgesamt auch etwas an der Tiefe. Vor allem für kleiner Kinder dürfte dies aber nebensächlich sein, weil sie doch eher auf die Tierarten als auf deren Größe achten. Sehr schön kann man die am Rand abgebildeten Ausschnitte aus dem Bild suchen. Die Texte am Ende sind allenfalls kurze Einblicke zu vereinzelten Lebewesen. Insgesamt dient das Buch eher dazu, neue Begriffen kennenzulernen und erste Eindrücke verschiedener Lebensräume zu gewinnen. Den Kindern gefällt das, ich bin leider etwas enttäuscht und hatte mir hier mehr Natürlichkeit erhofft. Daher vergeben wir die goldene Mitte von 2,5 Sternen.
    Das große Weihnachtsfest im Zoo

    Sophie Schoenwald
    Das große Weihnachtsfest im Zoo (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.10.2023

    Wunderschönes Weihnachtsfest im Zoo

    Im Zoo kehrt festliche Stimmung ein, die Weihnachtsvorbereitungen sind fast abgeschlossen. Da erinnert Zoodirektor Ungestüm Igel Ignaz an seine Aufgabe, ein Geschenk für Fräulein Gisela Giraffe zu besorgen. Oweh, das hat Ignaz in der Hektik ganz vergessen. Verzweifelt überlegt er, womit er ihr eine Freude machen könnte und schenkt ihr schließlich selbstlos seine Lieblingsfliege. Weiß er doch, wie gern sich die Giraffe im Spiegel betrachtet. Doch Gisela freut sich kaum, denn ihren Spiegel hat sie Frau Nilpferd geschenkt, damit sie ihn benutzen kann, um ihren Lippenstift aufzutragen. Diesen hat sie jedoch verschenkt... Die Stimmung ist im Keller, bis die Idee von Igel Ignaz doch noch für ein frohes Weihnachtsfest sorgt.

    Wir kannten Sophie Schoenwalds Zooreihe bereits von anderen Titeln wie z.B. Nachwuchs im Zoo und sind immer noch begeistert, dass es jetzt auch einen weihnachtlichen Band gibt. Dieser sieht schon auf den ersten Blick toll aus und man erwartet einfach ein fröhliches Fest unter den Tieren. Doch zunächst sieht es in der Geschichte dann gar nicht danach aus. Zwar gibt jedes der Tiere seinen liebsten Gegenstand als Geschenk an ein anderes Tier ab, um diesem eine möglichst große Freude zu bereiten, doch die Selbstlosigkeit verläuft im Sande, da das Geschenk nur zusammen mit dem jeweiligen Lieblingsgegenstand des Zootiers Sinn ergibt, der dann natürlich fehlt. So scheint es zunächst, als würde es ein recht verhaltenes Weihnachten werden. Bis Igel Ignaz zusammen mit dem Direktor die Tiere am Weihnachtsabend einlädt und sie einfach die Geschenke teilen.

    Uns gefällt die Botschaft hinter dieser Geschichte sehr. Außerdem ist der Aufbau recht gut gemacht. Seite für Seite wandert man von Tier zu Tier und verfolgt, wie jedes ohne seinen liebsten Gegenstand ziemlich traurig wirkt. Die Stimmung wird von Illustrator Günther Jakob, dessen Bilder wir ohnehin gern mögen, sehr gut in Szene gesetzt. Zwar ist der Zoo weihnachtlich geschmückt. Die Mimik der Tiere zeigt aber deutlich, dass die Stimmung im Keller ist, bis alle zu Igel Ignaz' Feier zusammenkommen. Ein paar Details haben uns besonders gefallen, z.B. dass Gisela Giraffe wegen ihres langen Halses zwei Seiten einnimmt anstatt nur eine und man das Buch dann drehen muss. Das pass einfach super. Auch Igel Ignaz und Zoodirektor Ungestüm in ihren Kostümen für die Bescherung haben uns zum Lachen gebracht. Das Highlight bildet die letzte Doppelseite, auf der es so viel zu entdecken gibt und die auch bei uns jetzt schon Weihnachtstimmung hervorruft.

    Der Text ist vollkommen kindgerecht und hat auch für jüngere Kinder zum Vorlesen schon eine gute Länge, so dass Kinder die Geschichte locker ab etwa 3 Jahren, vielleicht sogar früher, anschaunen und ihr lauschen können. Besonders Kinder, die Tiere mögen, werden hier ihren Spaß haben und perfekt auf Weihnachten eingestimmt und erfahren einiges über das Geben, Teilen und was es heißt, anderen eine Freude zu machen. Für uns ein Highlight der Reihe, das immer wieder vorgelesen werden soll. Der kleine beigelegt Weihnachtbaum-Aufsteller ist ein niedliches Goodie. 5 Sterne
    Calidragos 1. Der Ruf des Drachen

    Viktoria Etzel
    Calidragos 1. Der Ruf des Drachen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.09.2023

    Turbulente Rettungsmission

    Toby ist mit seinem Vater in das Haus seines verstorbenen Großvaters in Bonfire Bay gezogen. Besonders gern werkelt er dort allein in der Werkstatt seines Opas. Doch seinem Dad ist er zu oft allein und so kommt es, dass die beiden in einem seltsamen Zoofachhandel landen, wo Toby sich mit Hilfe der redseligen Ellie schließlich eine Schildkröte aussucht. Doch schnell merkt er, dass Lou keinesfalls ein normales Tier ist, sondern ein Calidragos in Form eines Drachen. Umtausch ausgeschlossen! Die Ereignisse überschlagen sich, als Ellies Calidragos, ein Greif, entführt wird. Zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach dem Verbrecher und entdecken ein dunkles Geheimnis.

    "Calidragos" ist mir eher zufällig begegnet und hat mich neugierig gemacht. Das Cover lässt auf eine außergewöhnliche und tierische Fantasygeschichte schließen und gefiel mir sofort richtig gut. Noch besser aber fand ich von Anfang an Protagonist Toby. Dieser ist der Autorin Viktoria Etzel wirklich lebensecht gelungen und ist ganz nah an Heranwachsenden dran. Ein bisschen motzig-genervt, aber auch nie um einen Spruch oder schlagfertige Gedanken verlegen, was die Dialoge sehr lebendig und witzig macht. Ich musste öfter mal schmunzeln. Manchmal hatte ich glatt Mitleid mit ihm, wenn sein Vater unzufrieden und zum Teil etwas herrisch war oder Ellie etwas nervte. Die beiden geben ein ziemlich seltsames, aber unterhaltsames Pärchen ab. Faszinierend sind die vielen verschiedenen Calidragos, die die Autorin zum Leben erweckt. Der Schreibstil sorgt dafür, dass man sie sich gut vorstellen kann, die Beschreibungen ziehen sich aber auch nicht unnötig in die Länge.

    Das Abenteuer ist spannend geschrieben. Man weiß nicht so recht, wer hier der Böse ist, da es natürlich mehrere Verdächtige Personen gibt. Interessant waren auch die Hintergründe oder die Herkunft der Calidragos. Man wünscht sich fast beim Lesen, dass es sie wirklich gäbe. Die verschiedenen Schauplätze sorgen für Abwechslung und zeitweise wird es auch etwas gefährlich für die Kinder und ihre magischen Kreaturen. Zum Glück hat Toby aber doch einen Freund, der ihnen helfen kann. Zudem gibt es ein Geheimnis zu lüften, das mit Tobys Opa zusammenhängt. Man merkt schon, hier ist einiges an Unterhaltung geboten. Daher ist das Buch für mich eine echte Überraschung. Da hoffe ich sehr auf weitere Bände mit Toby, Ellie und den Calidragos. 5 Sterne
    Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle

    Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.09.2023

    Ganz nette Liebesgeschichten

    Die drei Geschwister Olivia, Helen und John Davenport leben ein privilegiertes Leben. Ihr Vater führt eine erfolgreiche Firma, nachdem er sich als ehemaliger Sklave aus der Armut hochgearbeitet hat. Doch das Leben in Ansehen auf Freeport Manor mit Angestellten und exquisiten Besitztümern bringt auch Pflichten mit sich. Olivia, die bereits in die Gesellschaft eingeführt wurde, soll baldmöglichst einen Ehemann finden. Auch Helen steht dieses Schicksal bevor, obwohl sie lieber wie ihr Bruder John in der Firma mitarbeiten möchte. Der hat den Traum, dort auch Automobile herzustellen. Zudem wird eine Heirat mit Olivias bester Freundin Ruby angestrebt. Doch da ist auch noch Amy-Rose, die als Tochter einer Bediensteten mit den Geschwistern aufgewachsen ist. Und der Auserwählte für Olivia lässt auch das Herz ihrer Schwester höher schlagen.

    Mich hat das Buch vor allem wegen seiner außergewöhnlichen Motive interessiert. Eine Schwarze Familie im Chicago des frühen 20. Jahrhunderts, die aufgrund von harter Arbeit zu Reichtum und Ansehen gekommen ist, so etwas hatte ich zuvor noch nicht gelesen und hatte mir eine ganz neue Erfahrung erhofft. Die Autorin erzählt in wechselnden Perspektiven aus der Sicht der weiblichen Protagonistinnen Olivia, Helen, Ruby und Amy-Rose und sehr bald wird deutlich, dass auch diese Schwarze Familie denselben Konventionen unterliegt, wie alle anderen. Tatsächlich konnte ich zwar einiges über die aufkeimenden Rassenkonflikte, die aus dem Süden herüberschwappten erfahren, ansonsten hätte das Buch ebenso von jeder anderen gut situierten Familie in dieser Zeit handeln können. Tatsächlich musste ich mir selbst manchmal in Erinnerung rufen, dass die Davenports eine Schwarze Familie sind. Einerseits hat mich das verwirrt, auf der anderen Seite hat mir das imponiert, weil es mir deutlich gezeigt hat, dass wir eben alle Menschen sind und nicht so verschieden, wie manch einer es glauben möchte.

    Die Handlung um die Verlobungen, Verliebtheit und weiteren ähnlichen Vorfälle war ganz nett erzählt, aber natürlich von den üblichen Konventionen der damaligen Zeit behaftet. Teilweise war es ein ganz schönes Bäumchen wechsel dich mit leicht vorhersehbaren Wendungen, manchmal aber doch überraschend. Das Ende lässt vermuten, dass es eine Fortsetzung geben könnte, denn einiges blieb hier offen. Gefallen hat mir der leise und auch der laute Kampf der Protagonistinnen um ein selbstbestimmtes (Liebes-)Leben. Ein unterhaltsamer Roman für Fans von Bridgerton und Downton Abbey, der seltener auch mal ernstere Töne anschlägt. 4 Sterne
    Fourth Wing - Flammengeküsst

    Fourth Wing - Flammengeküsst (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.09.2023

    Epische, aber auch langgezogene Story

    Entgegen ihrer Absicht den Weg einer Schriftgelehrten einzuschlagen, wird Violet von ihrer Mutter gezwungen am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilzunehmen. Dieses ist gefährlich und viele Anwärter überleben das erste Jahr nicht. Als zarte Tochter der Generalin haben es einige Mitstreiter erst recht auf sie abgesehen, denn deren Eltern, die einen Aufstand angezettelt hatten, wurden vor den Augen ihrer Kinder hingerichtet und sinnen auf Rache. Besonders der verschlossene, aber attraktive Xaden, unter dessen Kommando sie landet, scheint ihr Böses zu wollen. Zudem ist das Ziel, von einem Drachen erwählt zu werden, schwierig, da sie schwache Menschen einfach niederbrennen. Doch auch Aufgeben bedeutet den Tod.

    Ich weiß gar nicht, von wie vielen Lesern mir dieses Buch empfohlen wurde und dazu kam noch der allgemeine Hype, der mich neugierig gemacht hat. Oft ähneln sich derart Fantasy-Bücher doch sehr und ich wollte wissen, warum gerade dieses sich so von der Masse abhebt. Ich muss sagen, dass es doch mehr als 150 Seiten gedauert hat, bis mich das Buch richtig gefesselt hat. Sämtliche Herausforderungen, die Violet meistern muss werden minutiös bis ins Detail auserzählt, was die Geschichte natürlich bildgewaltig macht und im Kopf des Lesers eine klare Vorstellung vom Basgiath War College erzeugt, allerding zieht sich die Handlung dadurch auch manchmal unnötig in die Länge, so dass es am Ende nicht wundert, dass die Autorin für den ersten Teil über 700 Seiten benötigt hat. Mir persönlich gefällt es besser, wenn ich schneller in die Probleme, Gefühle und Kämpfe eintauchen kann. Flüssig geschrieben ist das Buch allemal und ein gewisser Sog ist auch vorhanden. Das mag an dem Knistern zwischen Violet und dem wenig vertrauenerweckenden Xaden liegen und/oder auch an der Gefahr, die für Violet hinter jeder Ecke lauert. Sehr faszinierend fand ich die magischen Elemente und auch die majestätischen Drachen. Mir gefällt zudem, wie die Reiter mit ihren Tieren verbunden sind und kommunizieren.

    Weniger logisch erschien mir die ganze Zeit beim Lesen, warum man als Herrscher oder Befehlshaber zulässt, dass die Hälfte aller Krieger draufgeht, obwohl das gar nicht unbedingt nötig wäre. Lieber ein schwacher Kämpfer, als gar keiner. Aber hier kann nahezu jeder jeden töten, wenn er dazu Lust hat und der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht ganz, auch wenn es heißt, dass eine Gruppe nur so stark ist wie sein schwächstes Glied. Wobei wir schon beim nächsten Stichwort sind. Irgendwann knubbelt sich das Körperliche in der Geschichte, wobei das zunächst echt spicy ist, doch dann leicht inflationär immer wieder dieselben Worte für diverse Bettszenen auftauchen. Das verliert dann schnell seinen Reiz beim Lesen finde ich. Auch Kämpfe und spannende Szenen kommen im Buch vor, wobei diese etwas abwechslungsreicher beschrieben sind, so dass man sie gebannt liest und auch die Kräfte, die sich entwickeln können überzeugen. Am Ende sind die Wendungen weniger überraschend, als ich dachte und natürlich gibt es auch einen Cliffhanger. Doch was diesen betrifft, ist die Autorin recht gnädig mit uns Lesern, denn bei dem Schluss kann ich gut bis zum nächsten Band überleben. Insgesamt kein richtiges Highlight, aber wirklich ganz gute Unterhaltung und ein Stoff, denn ich mir auch gut als Film vorstellen kann. 4 Sterne
    Es war einmal - Die schönsten Märchen der Brüder Grimm

    Jacob und Wilhelm Grimm
    Es war einmal - Die schönsten Märchen der Brüder Grimm (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.08.2023

    Eine Bereicherung in jedem Kinderbuchregal

    Die Märchen der Gebrüder Grimm sind immer noch die bekannteste Sammlung überlieferter Geschichten und bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. "Es war einmal" enthält 33 bekannte und weniger bekannte Märchen aus deren Feder als kindgerechte Nacherzählungen von Rolf Toman. Neben den berühmten Erzählungen um Rotkäppchen, Schneewittchen und den Froschkönig, lernten meine Kinder hier auch noch weitere "neue" Märchen kennen, die in manch anderen Kinderbüchern oftmals fehlen: Der süße Brei, Der goldene Schlüssel und Der arme Müllersbursch und das Kätzchen sind nur einige davon, die ich mit meinen Kindern entdecken konnte.

    Das Buch selbst ist in einem schönen großen Format gedruckt. Es hat zu Beginn eine Übersicht mit allen enthaltenen Märchen und der Seitenangabe, so dass man jederzeit leicht auf die Lieblingsmärchen zugreifen kann. Die 33 Märchen sind mal kürzer und mal länger, so dass man immer eines in der passenden Länge findet. Die Aufteilung der Textblöcke ist gut gelungen. Durch Absätze werden die Texte übersichtlich. Die farbigen, künstlerischen Illustrationen sind wunderschön, passen sehr gut zum kindgerechten, aber doch authentischen Stil des Textes und helfen beim Verständnis. Ob beim Selberlesen oder beim Vorlesen, werden sich Kinder über jede einzelne freuen. Die Einbindung in den Text ist abwechslungreich, mal mittig, mal ganzseitig, mal als kleinere Illustration zwischen den Zeilen. Man merkt, wie viel Herzblut in dieser Gestaltung liegt. Das Buch weckt die Neugier der Kids an diesen alten Überlieferungen. Vom Stil her sind die Märchen nicht zu weit ab vom Original, die "Bösen" werden am Ende bestraft (z.B. der Wolf), daher muss man als Eltern schon auch für Gespräche beim gemeinsamen Lesen zur Verfügung stehen.

    Fazit: Eine tolle Märchensammlung, die in keinem Kinderbuchregal fehlen sollte und ein großartiges Buch für die ganze Familie, das auch Gesprächsanlässe bietet. Unser Favorit war auf jeden Fall "Schneeweißchen und Rosenrot".
    Doris

    Lo Cole
    Doris (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.08.2023

    Niedliches und wunderbar buntes Bilderbuch

    Doris ist ein schüchternes Elefantenmädchen, das dummerweise knallrot ist und auffällt wie ein bunter Hund. Das gefällt ihr gar nicht, denn sie fühlt sich wegen der vielen Blick unwohl und flüchtet dann gern, um in einer bunten Menge an Tieren abzutauchen. Dort fühlt sie sich dazugehörig und kann so sein, wie sie ist. Doch irgendwann droht sie sich selbst zu verlieren. Von da an macht es ihr nichts mehr aus aufzufallen und sie wird selbstbewusster.

    Doris ist einfach ein total niedlicher Elefant, der leider etwas schüchtern ist. Klar, dass ein roter Elefant aber immer angeschaut wird, denn das ist natürlich etwas Außergewöhnliches. Doch Doris mag das gar nicht. Sie spricht die schauenden kleinen Leser*innen direkt an und fordert sie auf, sie einfach nicht mehr anzuschauen. Gerade deswegen schauen die Kinder erst recht. Und so flüchtet Doris immer auf die nächsten Seiten weiter, wo sie meist in einer Menge abtaucht. Mal sind es Vögel, mal Fische, mal Blumen. Hier sind dann die Kinder gefragt, denn es ist gar nicht so einfach, Doris in dieser bunten Ansammlung von bunten Wesen zu finden. Kaum gefunden, verschwindet sie wieder. Bis sie irgendwann auf einer komplett roten Seite landet, wo sie sich fast selbst nicht mehr findet. Das öffnet ihr die Augen. Es ist besser, gesehen zu werden, als sich selbst zu verlieren. Und das macht Doris mutig und ihr Selbstbewusstsein wird größer. Sie traut sich dann sogar, jemanden anzusprechen. Doch dieser jemand ist ebenfalls schüchtern.

    Schon meiner Tochter mit 2 Jahren und 8 Monaten gefällt Doris. Sie liebt es, dem kleinen Elefanten über die Seiten hinweg zu folgen und sie in der Menge bunter Tiere wiederzufinden. Schon das Cover zeigt, dass das Buch fast komplett in satten Grundfarben gehalten ist, was es gar nicht so leicht macht, Doris zu finden. Nur, wo sich Farben überschneiden, mischen sie sich zu orange, lila und grün, so dass man sogar nebenbei noch die Farbenlehre kennenlernt. Doris verschwindet in diesem Farbenmix und fühlt sich zugehörig, nur um dann wieder aufzufallen, wenn die anderen weg sind. Besser, so lernt man auf der roten Seite, man fällt auf, als überhaupt nicht gesehen zu werden. Sei du selbst könnte man also die übertragene Botschaft deuten. Diese wird hier wirklich wunderbar transportiert. Am Ende ist Doris ganz stolz auf sich und wird offener. Da finden wir es ein bisschen schade, dass gerade das angesprochene blaue Nashorn auch schüchtern ist. Doch so merken schüchterne Kinder auch, dass es nicht nur ihnen so geht. Ein außergewöhnliches und wunderbar buntes Bilderbuch nicht nur für Schüchterne. 4,5 Sterne
    Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 3) - Die dunkle Hüterin

    Marliese Arold
    Das Geheimnis der Flüstermagie (Band 3) - Die dunkle Hüterin (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.08.2023

    Toller Höhepunkt der Flüstermagie-Reihe

    Nach den körperlichen und emotionalen Strapazen, die Sophie in den letzten Tagen erlebt hat, möchte sie mit Freundin Paula einfach einen schönen Tag am See verbringen. Doch plötzlich ist diese Verschwunden. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Sophie vermutet, dass die dunkle Hüterin dahinter steckt und sich an Sophie rächen will. Gemeinsam mit einem neuen Freund will sie in die magische Welt vordringen und ihre Freundin aus den Fängen der dunklen Macht befreien, merkt aber schnell, dass auch sie in Gefahr steht, von ihr kontrolliert zu werden. Sophie muss all ihre Fähigkeiten aktivieren, um Paula und den magischen Wald zu retten. Zudem vermutet sie einen Verräter in der Reihen des alten Rates.

    Auch dieser Band schließt wieder beinahe nahtlos an den letzten an. Das ist super, weil man gleich wieder mitten im Geschehen ist und es ohne langwierige Vorgeschichte und Wiederholungen weitergeht. Diesmal sind Stimmung und Handlung im Buch besonders düster und neben vielen spannenden Wendungen geht es auch manchmal etwas gruselig zu. Diese Abwechlung gefällt uns sehr gut. Vor allem merkt Sophie hier sehr stark, wie niedrig die Schwelle zwischen Gut und Böse und wie kompliziert das Leben manchmal ist. Mit dabei sind natürlich auch wieder die Personen aus den anderen Bänden und vor allem die neu hinzugekommenen aus Band 2 lernt man jetzt immer besser kennen. Nicht fehlen dürfen auch die magischen Wesen wie die Holzwichte, die wir einfach toll finden und natürlich Greif Adeline, die beiden Einhörner Sierra und Glückswind und viele weitere, die einfach so gut in den magischen Wald passen.

    Im Vordergrund der Geschichte steht diesmal Sophies Kampf gegen die dunkle Magie, die droht, die magische Welt zu vernichten. Allen voran Paulas Entführerin, aber - und das war wirklich eine unerwartete Wendung - auch eine Person, bei der wir es überhaupt nicht erwartet hatten. Der Schreibstil ist wieder gewohnt spannend und durch die Ich-Form fühlt man sich ganz nah am Geschehen. Dadurch, dass die dunkle Macht auch vor Sophie nicht halt macht, ist dieser Band schon etwas düsterer als die vorherigen, manchmal auch ganz schön krass für die Altersgruppe, aber dafür auch richtig fesselnd. Man merkt auf jeden Fall eine deutliche Steigerung und Band 3 hat den letzten nochmal getoppt. Eine Empfehlung für alle, die gern Bücher lesen, in denen die reale Welt auf die magische trifft. Außerdem ist die Mischung aus bedrohter Freundschaft, erster Liebe und Magie wirklich gut gelungen. 5 Sterne
    Pflanzen-Lovestory

    Janet Glausch
    Pflanzen-Lovestory (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.08.2023

    Umfassender und sympathischer Ratgeber zur Pflanzenvermehrung

    Dieses Buch hat mich aufgrund des Titels unheimlich neugierig gemacht. Eine Pflanzen-Lovestory? Was soll das denn sein? Die Bienchen und Blümchen und die jungen Pflänzchen auf dem Cover zeigen es eigentlich schon. Hier geht es tatsächlich darum, wie sich Pflanzen vermehren und wie man dabei helfen kann, um sich unabhängig von großen Saatgutfirmen zu machen. Höchst sympathisch erklärt die Autorin, wie das klappen kann. Teilweise liest sich das Buch wie eine Geschichte und man merkt, dass Janet Glausch das Thema sehr am Herzen liegt und sie in ihrem eigenen Garten sehr viel Erfahrung gesammelt hat, wie man Samen selbst von den eigenen Pflanzen gewinnt und das zeigt sie auch in vielen Fotografien und Schritt für Schritt bei verschiedenen Samenformen und Samenhüllen. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Samen man eigentlich nie zu kaufen bräuchte. Verschiedene Methoden der Ernte werden vorgestellt, ebenso die Trocken- und Nassreinigung sowie die Aufbewahrung. Dabei geht sie auch darauf ein, wie man summende Helfer im Garten schützt.

    Nach den Samen werden weitere Arten der Vermehrung erklärt. Fotos sorgen dafür, dass man sehr gut nachvollziehen kann, welche Schritte dabei befolgt werden müssen. So habe ich als Laie auch die Unterschiede und Feinheiten gut verstanden. Bisher waren mir nämlich von den vorgestellten Methoden nur die Ableger bekannt. Erklärt werden aber auch noch Stockteilung und Rhizomteilung, Stecklinge, Ausläufer und Absenker sowie Sprossknollen. Ich finde, das Buch ist sehr verständlich, übersichtlich und ausführlich und lässt keine Fragen mehr offen. Auch ist es sehr gut strukturiert, so dass man eine Info schnell findet, wenn man sie gezielt sucht. Etwa ein Drittel des Buches beschäftig sich mit der Theorie, doch die ist hier gar nicht grau, sondern zeigt sich auch praktisch.

    In den zwei Dritteln die folgen, hat Janet Glausch ihr Pflanzenporträts von Obst, Gemüse, Kräutern, essbaren Blüten und insektenfreundlichen Wildpflanzen eingebracht und dabei natürlich auch den Fokus auf die Vermehrung gelegt. Hier erfährt man nochmal gezielt zu den einzelnen Pflanzen, wie und wann man Saatgut erntet und dabei Verkreuzungen vermeidet. Von Paprika und Chili über Buschbohnen und Salat bis hin zum wilden Oregano. Besonders interessant war das ausführliche Porträt der Tomaten und tatsächlich weiß ich nun, dass am Rande unseres Garten nicht Raps wächst, sondern Acker-Senf, den man in verschiedenster Form verzehren kann. Somit hab ich mich als Garten-Laie hier sehr tiefgehend und kurzweilig informieren können und bin froh, dieses umfassende Werk zur Pflanzenvermehrung in meinem Bücherschrank zu wissen. Ein Register und Hinweise zu weiterführender Literatur sind auch noch vorhanden. Für alle am Thema Interessierten eine klare Empfehlung. 5 Sterne
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 11 - Detektive und Ermittler

    Sandra Noa
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 11 - Detektive und Ermittler (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Erstes Wissen über Detektive, Spione und Agenten zum Selberlesen

    Neben den tollen Klappenbüchern gibt es von Wieso? Weshalb? Warum? seit geraumer Zeit auch eine Sachbuchreihe für Erstleser, von der wir schon einige Bände lesen durften. Die meisten haben uns sehr gut gefallen. "Detektive und Ermittler" ist nun der elfte Band und passt sich vom Cover und dem Konzept her an seine Vorgänger an. Das Titelbild zeigt das Logo, das Kinder sofort erkennen und einige Illustrationen aus dem Innenteil, vor allem eine spannende Übergabeszene, die gerade von einem Detektiv beobachtet wird. Und damit sind die jungen Leser dann auch gleich beim Thema und neugierig auf den Text.

    Innen gibt es wie immer ein Inhaltsverzeichnis mit vier farblich gekennzeichneten Themenbereichen, die hier als Kinderfragen formuliert sind: Was machen Detektivinnen und Detektive?, Wie gehen Detektive und Detektivinnen vor?, Wer ermittelt sonst noch? und Warum ermitteln wir alle so gern. Im ersten Kapitel wird sehr schön der Unterschied von Polizei und Detektiv erklärt, man lernt den ersten Detektiv der Welt kennen und erfährt, wie man Detektiv wird. Das zweite Kapitel widmet sich den verschiedenen Fähigkeiten und Arbeitsweisen von Detektiven. Das dritte Kapitel gibt Informationen über Agenten, Spione und Geheimdienste und geht auch sehr schön auf die zukünftigen Aufgaben der Spione im digitalen Zeitalter ein. Das letzte Kapitel ist auch sehr interessant und erklärt, warum wir gern ermitteln. Hier werden auch einige Kinderdetektive genannt, wobei sie fast etwas zu kurz kommen. Als berühmter Detektiv aus Romanen wird nur Sherlock Holmes genannt. Hier vermisse ich Miss Marple und Hercules Poirot.

    Auch in diesem Band gibt es nach jedem gelesenen Kapitel abwechslungsreiche Leserätsel, die den Inhalt abfragen und festigen wie Labyrinthe, Wortspiele oder Codes, die geknackt werden müssen. Gerade in diesem Band passt das hervorragend zum Thema. Nicht fehlen darf auch die Stickerseite, die sich diesmal mit der Ausrüstung eines Detektivs beschäftigt. Hinten gibt es noch ein Leselotto zum Ausschneiden. Detektive sind ein Thema, das viele Kinder interessiert und so ist die Motivation hoch, mit dem Lesen zu beginnen. Die angenehm große Schrift und die vielen tollen Illustrationen und Fotos, die den Text auflockern, tragen ebenfalls dazu bei, dass sich schnell Leseerfolge einstellen, da sie beim Verständis unterstützen. Das Vokabular ist möglichst einfach gehalten, bei den wenigen genutzten Begriffen aus Fremdsprachen wird die Aussprache angegeben. Manchmal merkt man allerdings als Erwachsener, dass vor allem die Aufgaben von Detektiven und Spionen nicht immer so leicht für Kinder zu erklären sind, wenn man alles weglassen muss, was für sie noch nicht geeignet ist. Trotzdem finden wir das Buch sehr interessant und empfehlen es gern weiter. 4,5 Sterne
    Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren

    Alexandra Fabisch
    Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Liebenswerte Geschichte vom Gesundwerden

    Elfe Ella und ihr Einhorn Keks kümmern sich gut um ihren Gemüsegarten und fliegen gerne Wettrennen. Auch heute hätte Ella Lust dazu, doch Keks geht es gar nicht gut. Er muss dauernd niesen und aus seiner Nase kommt lila Schleim. Das Wetter spielt auch nicht mit, denn es regnet den ganzen Tag. Ellas Oma erklärt, dass es so lange regnet, bis das Einhorn wieder gesund ist. Um eine Überschwemmung zu verhindern, gibt sich Ella alle Mühe und probiert sämtliche Hausmittel. Dabei hätte Keks viel lieber Kekse.

    Das Cover mit Ella und Keks ist einfach schon sehr einladend und zeigt, welch gute Freunde die beiden sind. Und das merkt man in der Geschichte dann auch daran, wie rührend sich Ella um ihren Einhorn-Freund kümmert. Zudem wird es spannend, denn der viele Regen bedroht den Gemüsegarten. Kinder, die Elfen und Einhörner mögen, werden die Geschichte lieben. Es geht um Freundschaft, um das Pflegen von Kranken. Und obwohl Keks recht bedauernswert ist, hat die Geschichte auch eine lustige Seite, denn die Hausmittel, die Ella ihrem Freund verordnet sind nicht gerade duftig und lecker. Dabei hilft vor allem Lachen und gute Laune beim Gesundwerden.

    Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen ist ein Buch aus der Reihe Leserabe. Die erste Lesestufe eignet sich hervorragend für Leseanfänger, die gerade erst mit dem Lesen von Büchern oder längeren Texten beginnen. Der Text ist in sehr großer Fibelschrift gedruckt. Die Sätze sind kindgerecht, nicht allzu lang und ohne zu viele schwierige Begriffe verfasst. Die reiche Bebilderung lockert den Text auf und hilft beim Verständnis. Die Illustratorin Daniela Kunkel - vielleicht einigen vom kleinen WIR bekannt - hat hier wirklich zauberhafte Bilder einer bunten Elfenwelt geschaffen, die wir wirklich zuckersüß und auch lustig finden. Vor allem die zwei Mäuse, die man immer wieder in Aktion entdeckt haben es uns angetan. Insgesamt ein motivierendes und kurzweiliges Buch, das bestimmt bei Erstlesern gut ankommt, denn für jedes Kapitel gibt es einen Belohnungssticker mit dem Leseraben, den sie einkleben dürfen. Am Ende warten abwechslungreiche Leserätsel, bei denen die Kinder checken können, ob sie den Inhalt verstanden haben. Sehr empfehlenswert! 5 Sterne
    Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal

    Artur Laperla
    Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Zwei witzige Geschichten des sympathischen Comic-Erdapfels

    Für uns war der zweite Band von Superkartoffel der erste, den wir komplett gelesen haben. Die Vorgeschichte dieses kleinen, stärkehaltigen Superhelden kannten wir nur aus der Leseprobe zu Band eins. Die muss man aber eigentlich nicht unbedingt kennen, weil es einen kurzen Rückblick gibt bzw. sie selbsterkärend ist. Trotzdem - und das war das einzige, das ein bisschen genervt hat - gibt es am Rand der Zeichnungen öfter mal den Hinweis doch auch Band 1 zu lesen, wenn man mehr darüber wissen will. Dieser hätte auch einmal am Anfang gereicht. Trotzdem haben wir uns nicht aufhalten lassen und gemeinsam die beiden Geschichten gleich verschlungen, wobei wir uns köstlich über so manchen (Flach)Witz amüsiert haben.

    In der ersten Geschichte geht es darum, dass Superkartoffel in der Zeit zurückreist, um seine Verwandlung von Supermax in eine Heldenkartoffel (siehe Band eins, hihi) zu verhindern. Dafür gibt es ein Mini-Zeitportal, das nicht ewig geöffnet bleibt. Die Zeit drängt also und nichts klappt, wie geplant.

    Im zweiten Abenteuer rückt Superkartoffel aus, um ein bedrohliches Huhn aufzuhalten. Wie sich herausstellt, steckt jedoch etwas ganz Anderes dahinter und Superkartoffel gerät in Gefahr zu Pommes Frites verarbeitet zu werden.

    Uns gefielen die witzigen Einfälle, die lustigen Namen und das immer wieder Auftauchen von Olivia Federlein, die immer entführt wird, um den Superhelden anzulocken. Wer bei Brecheinlagen und ein wenig Klo-Humor nicht lachen kann oder meint, das müsse von Kindern möglichst ferngehalten werden... Es gibt hier ein paar Szenen, die sind echt der Brüller und meine Tochter hatte Spaß beim Lesen. Dazu sind auch die Zeichnungen und die Farben gelungen und tragen zur Erheiterung und zum Mitfiebern bei. Ganz großer Liebling ist Schoßhündchen Trüffeline.
    SAMi - Meine liebsten Kinderlieder

    SAMi - Meine liebsten Kinderlieder (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Wimmeliger Lieder-Spaß

    Den SAMi-Bären haben wir jetzt schon länger. Bisher gab es für diesen Bilderbücher, die er vorliest. Mit "Meine liebsten Kinderlieder" steigt SAMi nun ins Musikgeschäft ein. Am Anfang wusste ich nicht so recht, wie ich das finden sollte, denn natürlich sind Liederbücher wichtig, doch zum Musik hören brauchen die Kinder nicht unbedingt eines von SAMi. Ravensburger macht sich da irgendwie selbst Konkurrenz, denn für den Tiptoi-Stift gibt es auch bereits Liederbücher. Zudem war die Frage, womit sich die Kinder hier beim Liederhören beschäftigen. Diese Frage klärte sich aber schon beim ersten Durchblättern des Buches. Jedes der 12 enthaltenen klassischen Kinderlieder ist nämlich mit Text und vielen wimmeligen und bunten Illustrationen zu den einzelnen Strophen abgebildet. Und auf diesen Illustrationen gibt es so viel zu entdecken, dass man neben dem Hören erstmal gut beschäftigt ist.

    Super gefällt uns dabei, dass die Illustrationen die Szenen aus den Liedtexten auf lustige Weise aufs Papier bringen. Manche Details sind einfach für die Kinder total witzig, z.B. der Blick durch eines der Bullaugen beim Lied "Eine Seefahrt die ist lustig" oder der Kellner mit Wurmhäppchen bei "Die Vogelhochzeit". Man entdeckt immer wieder etwas Neues. Von der Bilderbuchseite her ist das Buch also schon mal gelungen. Weitere Lieder im Buch sind "Wer will fleißige Handwerker sehen", "Alle meine Entchen", "Grün, grün, grün sind alles meine Kleider", "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad", "Dornröschen", "Old MacDonald had a farm", "Zwei kleine Wölfe" (kannte ich bisher unter "Zwei kleine Fische"), "Ich geh mit meiner Laterne", "Schneeflöckchen, Weißröckchen" und "Weißt du wie viel Sternlein stehen". Die Lieder werden von verschiedenen Personen, mal allein, mal mit mehreren zusammen gesungen. Dabei sind Kinderstimmen genauso wie weibliche und männliche. Die meisten davon finde ich sehr passend gewählt. Das Seefahrerlied wird zum Beispiel von tiefen Männerstimmen geschmettert, die fleißigen Handwerker von Kindern. Die Stimmen sind nicht alle perfekt, aber ich finde sie gerade deshalb sehr authentisch. Nur ein Kind trifft bei den Handwerkern so gar nicht den Ton. Und bei Dornröschen ist die Stimme etwas dünn. So trauen sich vielleicht aber die Kids auch eher mitzusingen oder zu spielen, denn über dem Text sind die Gitarrenakkorde angegeben. Für meine Tochter, die gerade Gitarrespielen lernt, ist das schön.

    Am Ende des gesungenen Liedes folgt nochmal eine Instrumentalversion, für die SAMi zuvor noch Anweisungen für eine Tanzeinlage gibt. Das ist eine ganz nette Idee, nur wenn die Kinder nicht tanzen sondern nur hören wollen, ist es etwas unpraktisch. Zudem sind die "Tanzschritte/figuren" nicht besonders ausgefeilt. Hätte man auch weglassen können. Bei der Liedauswahl hätte ich auch auf Jahreszeiten relevante Lieder verzichtet und dafür nochmal ein eigenes Buch herausgebracht. Auch diesmal hatte ich teilweise wieder das Gefühl, dass manches durch den SAMi-Lautsprecher leicht rauschig klingt. Richtig toll sind aber die Nebengeräusche zu den Liedern.

    Fazit: Für alle, die den SAMi-Bär zu Hause haben sicherlich eine schöne Ergänzung im Bücherregal. 4,5 Sterne
    Mein Leben als einsamer Axolotl

    Linda Bondestam
    Mein Leben als einsamer Axolotl (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2023

    Bittersüß und eindringlich

    Als nur eines von 987 Eiern schlüpft der kleine Axolotl in einem See in der Nähe einer großen Stadt, in der jede Menge Plumpiane (Menschen) leben, die ab und zu spannende Dinge ins Wasser werfen. Es gibt genug zu fressen und der Axolotl besucht mit anderen Tieren die Schule, freundet sich mit Tigersalamandern an. Doch als diese an Land gehen, bleibt der Axolotl allein zurück. Die Qualität des Wassers wird immer schlechter. Und auch an der Oberfläche jagt eine Katastrophe die nächste, bis eine riesige Flutwelle neue Hoffnung in das Leben des Axolotls spült.

    Wir haben das Buch vorwiegend deshalb unbedingt haben wollen, weil die Hauptfigur, der Axolotl, das Lieblingstier meiner Tochter ist und es für Kinder kaum Bücher zu ihm gibt. Auch das Cover finden wir sehr ansprechend, ganz in kühlen Blau- und Grüntönen gehalten. Nur der helle Axolotl sticht hervor mit seinen bunten Kiemenästen und bildet auch durch das einfallende Licht den Mittelpunkt. Über die Hauptfigur erhält man später im Buch noch weitere Informationen. Axolotl sind wirklich faszinierende Tiere und das kommt im Buch auch gut heraus.

    Die Geschichte beginnt mit der Welt, wie sie früher war und zeigt, wie sie sich unter dem Einfluss des Menschen entwickelte. Der Erzählstil ist dabei locker und mit dem Schlüpfen des Axolotls übernimmt dieses die Rolle des Erzählers, der etwas über seine Umgebung im See und die anderen Tiere berichtet und auch die Plumpiane an der Oberfläche erwähnt. Durch die Illustrationen weiß man gleich, dass er damit die Menschen meint. Der Axolotl lebt zunächst noch recht glücklich, dann zunehmend einsam in seinem See und der Fokus liegt durchgehend auf ihm. Doch merken kleine Leser schnell, dass sich um ihn herum alles verändert. Das Wasser wird trüb, es gibt weniger Tiere, dafür mehr Algen. Was das Axolotl als Whirlpool benutzt, ist in Wahrheit ein Abflussrohr... Die Entwicklungen im Hintergrund sind immer dramatischer, was man bemerkt. Man weiß auch, dass die Plumpiane dafür verantwortlich sind, doch ist man gefühlsmäßig abgelenkt von der Einsamkeit des Axolotl.

    Ich finde, dass das sehr geschickt gemacht wurde. Die Kinder registrieren, das etwas im Argen ist, es liegt aber nicht der Fokus der Geschichte auf den immer schlimmer werdenden Katastrophen, denn die können einem durchaus Angst machen. Der Axolotl berichtet nicht panisch über ein großes Feuer, sondern wie es sich beim Atmen und auf seiner Haut anfühlt. Auch eine große Flutwelle wird dargestellt und würde Fragen aufwerfen, wenn man von dem süßen Axolotl nicht so abgelenkt wäre. Tatsächlich ist da Ende hoffnungsvoller als erwartet, da dem Axolotl etwas wirklich Gutes widerfährt mit dem man auf dieser Welt nicht mehr gerechnet hätte.

    Meine Tochter und ich finden die Geschichte wunderschön, obwohl sie sich eines ernsten und dringlichen Themas annimmt. Sie kann durchaus die Augen öffnen. Besonders gut gefallen uns die Illustrationen, die allesamt recht dunkel und kühl gehalten sind. Allein durch Lichter, Gegenstände im Wasser und die Leuchtreklamen an der Oberfläche, von denen die Kinder einige erkennen dürften, kommt Farbe ins Spiel. Und natürlich durch den Axolotl, der sich immer abhebt in der beeindruckenden Unterwasserwelt. Besonders lustig und geschickt gemacht finden wir auch, dass die Tiere in der Unterwasserschule gerade etwas über Axolotl lernen und so auch die Kinder dieses faszinierende Tier besser kennenlernen. Insgesamt eignet sich das Buch hervorragend, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen über das, was schief läuft auf der Erde, ohne Angst zu schüren. Es ist eine bittersüße, schrecklich-schöne, aber auch eindringliche Geschichte, die 5 Sterne verdient, obwohl ich stark bemängeln muss, dass das Buch in Folie eingeschweißt geliefert wurde, was für mich gar nicht geht, da diese Tatsache im krassen Gegensatz zur Intention der Geschichte steht.
    Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 29: Wir sind Geschwister

    Andrea Erne
    Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 29: Wir sind Geschwister (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2023

    Das Wichtigste über den Alltag mit Geschwistern

    Im neuen Band 29 der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? junior von Ravensburger dreht sich alles um das Leben und den Alltag von Geschwistern. Wie immer werden in kurzen Texten und mit vielen bunten Illustrationen mögliche Kinderfragen zum Thema beantwortet. Wie ist das, wenn ich ein Geschwisterchen bekomme? Wer kümmert sich dann um mich, wenn das Baby die Mama so sehr braucht? Warum kann ich als jüngeres Geschwister noch nicht alles, was die Großen können? Warum ist es schön, große Geschwister zu haben? Warum gibt es Streit unter Geschwistern? Was ist das Besondere an Zwillingen? Warum habe ich jetzt neue Geschwister? Was können wir zusammen erleben?

    Vor allem der Anfang des Buches trifft viele Kinder, die ein großer Bruder oder eine große Schwester werden. Die Gefühle, wie es ist, Mama zu entbehren, weil ein Baby sie braucht werden gut dargestellt und die Texte dazu sind tröstend und machen Mut. Sehr schön sind auch die Alltagssituationen zwischen Geschwistern, die im Buch erwähnt werden, z.B. verteidigt die große Schwester hier den kleinen Bruder oder kauft das Eis für ihn. Unter den Klappen finden sich dazu aber diesmal keine weiterführenden Informationen, sie verändern vor allem die Illustrationen, so dass man entweder die Situation herangezoomt betrachtet oder den weiteren Verlauf des Geschehens sieht. Das hat uns sehr gut gefallen, weil man immer wieder neue Details findet und so das immer wieder Anschauen nicht langweilig wird. Zudem wird es durchgehend als positiv dargestellt, Geschwister zu haben, auch wenn sie manchmal stören, nerven oder etwas kaputt machen.

    Weniger gelungen fand ich die Doppelseite, auf der es um neue Geschwister (also Stiefgeschwister) geht. Hier werden die kleinen Zuhörer meiner Meinung nach zu forsch an das Thema herangeführt. Ein Kind, das in dieser Situation ist, wird sich vielleicht wiedererkennen, erhält aber kaum Hilfe. Stattdessen läuft auch hier alles eher positiv ab, was ich etwas unrealistisch finde. Kinder, die nicht in Patchworkfamilien leben, erhalten keine Erklärungen, sondern werden mit dem Satz "Ellas Papa wohnt jetzt bei Julia, seiner neuen Frau." irgendwie ins kalte Wasser geschmissen. Größere wissen sicher, dass Eltern sich manchmal trennen, doch das Buch ist für 2 - 4-Jährige gedacht, die davon womöglich noch nie gehört haben. Das kann dann schon mal Angst machen. Zumindest tauchen hier bei uns viele Fragen auf. Diese Seiten finde ich wirklich nicht gut gelöst.

    Wie meistens gibt es auf der letzten Seite noch etwas, bei dem die Kinder rätseln können. Sie sollen herausfinden, welche der Kinder und Eltern auf dem Spielplatz zur selben Familie gehören. Dafür muss man beim Anschauen sehr gut aufgepasst haben. Positiv hervorzuheben ist die Vielfältigkeit der dargestellten Personen. Hier können sich viele Kinder wiederfinden.

    Insgesamt gebe ich 3,5 Sterne.
    151 bis 175 von 517 Rezensionen
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