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    2. Alle Rezensionen von julemaus94 bei jpc.de

    julemaus94 Top 50 Reviewer

    Active since: February 8, 2017
    "Helpful" ratings: 37
    418 reviews
    Das Leuchten der Rentiere Ann-Helén Laestadius
    Das Leuchten der Rentiere (Buch)
    Jan 3, 2023

    Authentisch, aber mit Längen

    Liest man den Klappentext dieses Buches, rechnet man mit einem spannenden, düsteren Krimi am Rande des Nordpolarkreises. Aber die Geschichte über Elsa ist so viel mehr.

    Elsa wächst als eine der indigenen Sami im Norden Schwedens auf. Ihre Familie zählt zu den traditionsbewussten Rentierzüchtern, was nicht von allen gern gesehen ist. Eines Abends erwischt sie jemanden aus dem Nachbardorf, als er ihr Ren ermordet. Der Fall bleibt ungelöst und wird sie noch Jahre später beschäftigen.

    Klar enthält die Geschichte auch kriminalistische Elemente. In erster Linie geht es aber um eine Gesellschaftsstudie. Wer schon immer etwas über die Sami, die von ihnen auch heute noch erfahrene und erlebte Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren möchte, fährt mit diesem Buch auf jeden Fall gut.

    Man erlebt hautnah, wie schwierig es für dieses sehr traditionsbewusste, patriarchale Volk ist, ihre Gebräuche und ihre Sprache auch in der heutigen schnelllebigen Zeit zu bewahren und sich gegen Vorurteile zur wehr zu setzen.

    Der Erzählstil trägt diese Themen mit seiner ruhigen, unaufgeregten Art sehr gut. Das führt allerdings auch dazu, dass das Buch teilweise einige Längen entwickelt. Durchhaltevermögen wird aber mit einer sehr einfühlsamen Geschichte belohnt.
    Unsterblich sind nur die anderen Simone Buchholz
    Unsterblich sind nur die anderen (Buch)
    Dec 25, 2022

    Spannendes Experiment

    Einigen wird Simone Buchholz mit Sicherheit ein Begriff sein, hat sie sich doch mit ihrer Krimi-Reihe bereits einen Namen gemacht. Ich habe mit diesem Roman Neuland betreten und bin beeindruckt.

    Sie erzählt die Geschichte von Malin und Iva, die auf der Suche nach ihren drei Freunden auf der MS Rjukandi landen, einer Nordseefähre, die zwischen Dänemark und Island pendelt. Kaum an Bord stellen sie fest, dass hier so einiges etwas anders läuft. Die Besatzung sieht überirdisch schön aus und auf dem Schiff scheint so manches Mal die Zeit still zu stehen.

    Die Geschichte entfaltet von Beginn an einen gewissen Zauber und lässt sich nur schwer in irgendeine Genreschublade stecken. Ist es Mystik, Kriminalfall oder doch Fantasy. Vielleicht steckt auch ein wenig Historie darin?

    Auch textlich lässt sich das Buch nicht festnageln, schwankt zwischen Prosa, Lyrik und Tagebucheinträgen. Es enthält sogar ein Theaterstück in drei Akten.

    Der Schreibstil lässt sich ein wenig mit Stefanie vor Schulte vergleichen. In beiden Fällen muss man sich auf das Abenteuer einlassen, sich fallen lassen. Dann aber wird man mit einem wahren Abenteuer und etwas gänzlich Einzigartigen belohnt.
    Ich verliebe mich so leicht Hervé Le Tellier
    Ich verliebe mich so leicht (Buch)
    Dec 12, 2022

    Nicht sehr heldenhaft

    An Herve le Tellier kommt man ja zur Zeit kaum vorbei, nachdem sein Debut "Anomalie" dermaßen eingeschlagen ist. Allein deswegen wollte ich seinen neuen Roman unbedingt lesen.

    Aber was sag ich Roman? Mehr als eine Kurzgeschichte ist es leider nicht geworden. Diese ist schnell gelesen und noch schneller beschrieben:

    Der Held fliegt von Paris nach Schottland um seine Geliebte, die Heldin, zu treffen. Er verzehrt sich vor Liebe zu ihr, sie- nun ja- leider eher weniger. Was dann geschieht überlasse ich mal der Fantasie, sonst müsste man das Buch nicht mehr lesen.

    Der Schreibstil ist interessant und stringent, wodurch man förmlich durch das Buch gezogen wird. So sind die knapp 100 Seiten schnell gelesen. Allerdings verfliegt der Eindruck auch ebenso schnell wieder.

    Der Autor schafft es nur schwer, die Gefühle zu transportieren, denen sein Held ausgesetzt bzw von denen er herumgeschleudert wird.

    Irgendwie fühlte sich das Ganze leider ziemlich belanglos an und bekommt deshalb keine Empfehlung von mir.
    Elektra, die hell Leuchtende Jennifer Saint
    Elektra, die hell Leuchtende (Buch)
    Dec 5, 2022

    Enttäuschende (Titel-)Heldin

    Ein griechisches Drama aus Sicht der beteiligten Frauen geschildert zu bekommen, klingt verlockend. In den bekannten Werken werden diese Schlachten immer aus Sicht der Helden erzählt, die Frauen sind reine Randfiguren oder Kriegstrophäen, im schlimmsten Falle der Grund für eine Auseinandersetzung. Was Helena über die Schlacht von Troja dachte oder welche (Ehe-)Frauen um die Krieger der verhassten Griechen gebangt haben, darüber sollte dieses Buch einen Einblick geben.

    Im Fokus stehen Klytämnestra, Frau von Agamemnon und Schwester von Helena, sowie ihre Tochter Elektra, die die Heimkehr des geliebten Vaters ersehnt. Auf trojanischer Seite schildert Kassandra die Eindrücke der Schlacht.

    Wer weiß, ob meine Meinung genauso ausgefallen wäre, hätte ich nicht in letzter Zeit einige Bücher mit griechischem Mythologie-Background gelesen. So aber hat Jennifer Saint das Pech, mit anderen Autorinnen verglichen zu werden, die ihren Job wesentlich besser gemacht haben.

    Einerseits ist es ein kluger Kniff, die Geschichte zwischen den drei Frauen aufzuteilen. Die Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählungen erhöhen zu einem gewissen Grad die Spannung und bieten die Möglichkeit, die unterschiedlichen Charaktere der Frauen näher zu beleuchten.

    Leider rückt gerade die titelgebende Elektra viel zu sehr in den Hintergrund und zeigt wenig hell Leuchtendes. Auch die anderen beiden Frauen wirken enttäuschend blass und nicht immer stark. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie nicht immer kluge oder nachvollziehbare Entscheidungen treffen.

    Am schwierigsten für mich ist allerdings der Schreibstil. Das Buch hätte locker um 100 Seiten kürzer ausfallen können, würde sich die Autorin nicht so gerne in Wiederholungen verlieren. Einerseits ist es schön, dass sie der Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Figuren so viel Raum gibt. Andererseits hat man deren haltung irgendwann auch mal verstanden und müsste sie nicht zum zehnten Mal ausgeführt bekommen.

    Fazit:
    Die Idee ist super, die Umsetzung könnte besser sein.
    Yokomizo, S: rätselhaften Honjin-Morde Yokomizo, S: rätselhaften Honjin-Morde (Buch)
    Dec 5, 2022

    Klassisch zurückhaltend

    Wer Agatha Christie und japanische Literatur mag, wird die Mischung aus beidem lieben. Denn Herr Yokomizo vereint das Beste von beiden; nüchterne Zurückhaltung mit cleveren Winkelzügen.

    Privatdetektiv Kosuke Kindaichi wird hinzugezogen, als das frisch verheiratete Ehepaar Kenzo und Katsuko brutal mit einem Katana ermordet aufgefunden wird. Der Fall des in einem verschlossenen Gebäude aufgefundenen Paares, von frisch gefallenem Schnee umgeben, scheint unlösbar.

    Die Japaner haben einfach eine unnachahmbare nüchterne Art und Weise, ihre Geschichten zu erzählen. Da bildet dieser Krimi wahrlich keine Ausnahme. Der Autor beschreibt sehr detailiert und genau, wirkt dabei aber eher wie ein Bericht als eine gefühlsbetonte Erzählung. Das lässt den Mord aber umso grausamer erscheinen.

    Zudem stellt dieses Buch eine Wiederauflage dar, das Original ist bereits 1946 erschienen. Dementsprechend können einige der geschilderten Ansichten beinahe antiquiert wirken. Mir persönlich aber gefallen diese Art von alten Geschichten.

    Insgesamt schafft es Seishi Yokomizo, auf gerade einmal 200 Seiten eine komplexe, verwinkelte Geschichte zu erzählen, die wahrlich keine Spannung vermissen lässt.
    Das verbotene Kapitel Genevieve Cogman
    Das verbotene Kapitel (Buch)
    Nov 27, 2022

    Würdiger Abschluss

    Ein letztes Mal reisen wir in die Welt der geheimen Bibliothek, zu Elfen und Drachen, in der Worte manchmal doch mächtiger als das Schwert sein können. Gemeinsam mit Irene, Kai und Vale geht es rund um die Welt und zu anderen Welten.

    Denn Alberich ist wieder da und bedroht die Bibliothek mit all ihren Geheimnissen. Und auch andere Welten verschwinden plötzlich auf geheimnisvolle Art und Weise, niemand scheint die Ursache zu kennen.

    Die Geschichte verläuft gewohnt schwungvoll. Wie erhofft und erwartet gibt es eine Vielzahl unerwarteter Wendungen und kluger Finten. durch die uns unsere Lieblingsheldin hindurch navigiert.

    Dabei erhalten eine Vielzahl bereits bekannter Figuren noch einmal die Gelegenheit für einen Auftritt, sodasss wir von ihnen Abschied nehmen können.

    Man merkt der Geschichte ein Stück weit den Abschluss an. Viele lose Enden werden verknüpft, ob jedoch alle offenen Fragen beantwortet werden, möchte ich gerne offen halten.

    Zum Schluss fällt der Abschied schwer, auch wenn der Abschluss zumindest für mich befriedigend war. Allein die **Sprache** hat mir ein wenig gefehlt.
    Isidor Shelly Kupferberg
    Isidor (Buch)
    Nov 24, 2022

    Tragisches Zeitzeugnis

    Bücher wie "Isidor" sind unheimlich wichtig, um uns zu zeigen, welche Fehler wir auf keinen Fall wiederholen dürfen.

    Shelly Kupferberg arbeitet in diesem Buch das Schicksal ihrer Familie auf, im Mittelpunkt steht dabei ihr schillernder Großonkel Isidor.

    Anhand von alten Briefen und Fotos, die dank ihres Großvaters in Isreal überebt haben, und mithilfe einer mühsamen Suche nach alten Dokumenten, die in den verschiedenen Staatsarchiven verwahrt sind, schildert sie die Erlebnisse zwischen den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts und 1938, dem Sterbejahr ihres Verwandten (und so vieler anderer Juden).

    Die Erzählung beginnt mit glücklichen Erinnerungen und schildert die Erfolge der Geschwister Geller, ehe der harte Bruch durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Wien eingeleitet wird.

    Nicht nur durch die darauf folgenden Schilderungen wird das Buch zu einer harten Lektüre. Auf jeder Seite merkt man am Beispiel dieser Familie, wie durch das rigorose Umsetzen der damaligen Maßgaben ganze Familiengeschichten ausgelöscht wurden. Meist blieb niemand zurück, der von seinen Vorfahren erzählen oder sich noch an sie erinnern kann. Rekonstruieren lassen sich ihre Geschichten nur noch über behördliche Dokumente. Und immer wieder im Laufe der Handlung wird einem bewusst, dass dies keine Einzelschicksale waren und hier eine ganze Kultur ausgelöscht werden sollte und beinahe auch wurde.

    Ein unheimlich wichtiges Buch, das mich sehr bewegt hat.
    Intimitäten Intimitäten (Buch)
    Nov 21, 2022

    Etwas ratlos

    Ich bin wirklich unschlüssig, wie ich diesen Roman letztlich für mich bewerten soll und schwanke zwischen Begeisterung über das literarische Können und der Enttäuschung über den nichtssagenden Eindruck, den er zum Schluss hinterlässt.

    Die Erzählerin lebt seit kurzer Zeit in Den Haag und arbeitet als Dolmetscherin am Gerichtshof. Auch wenn ihre Arbeit ihr tiefe Einblicke in die Leben und Köpfe einiger weltbekannter Verbrecher bietet, scheint sie privat noch Anschluss zu suchen.

    Gerade dieser Kontrast machen diesen Roman interessant. Einerseits baut sie unfreiwillig eine tiefere Beziehung zu ihr eigentlich fremden Menschen auf, schafft es andererseits aber nicht dies auch im Privaten umzusetzen.

    Dabei hat die Autorin einen wirklich feinfühligen, tiefgründigen Schreibstil und schafft es so abschnittsweise, mich komplett zu fesseln. Und trotzdem kann mich das Buch nicht restlos begeistern. Manche Episoden kommen mir einfach zu bekannt vor und das Ende lässt mich etwas ratlos zurück.
    Lügen über meine Mutter Daniela Dröscher
    Lügen über meine Mutter (Buch)
    Nov 17, 2022

    Beklemmendes Kammerspiel

    Nicht jede Ehe ist für die Ewigkeit und nicht jede Beziehung wird auf hundertprozentig psychisch gesunde Art und Weise geführt. Wie übel es laufen kann, zeigt Frau Dröscher auf sehr intensive Art.

    Ela wächst mit Mutter und Vater im dörflichen Hunsrück auf. Ständiger Zankapfel der Familie ist das mütterliche Erscheinungsbild. Immer wieder verkündet der Vater auf wenig subtile Weise seinen Unmut über das angebliche Übergewicht. Was mit Bodyshaming beginnt, wächst sich schnell zu einer massiven mentalen Gängelei einer eigentlich starken, selbstbestimmten Frau aus, deren Einflüsse auch nicht vor der Tochter Halt machen.

    Es liest sich wirklich bedrückend, wie ungesund diese Beziehung eigentlich ist und auf welchen Wegen der psychische Terror ins Ziel trifft. Jede Frau, die die Worte dieses furchtbaren Vaters liest, wird sich davon angegriffen fühlen können; die hier aufgeführten Mechanismen sind universell und vermutlich bekannt.

    Man fragt sich immer wieder, warum man eine solche Situation aushält, warum sich die Frau aus dieser Ehe nicht befreit. Es tut weh, davon zu lesen. Man möchte schreien und wüten. Stattdessen blättert man Seite um Seite um, in der Hoffnung, dass es sich doch noch bessert.
    Ein Alman feiert selten allein Aylin Atmaca
    Ein Alman feiert selten allein (Buch)
    Nov 13, 2022

    Klischeefeuerwerk

    Weihnachten sorgt wohl jedes Jahr für kleine Spannungen und Wirrungen, auch wenn es das besinnlichste Fest des Jahres ist. Das stellt man sogar fest, wenn man als kleines Rädchen dieses Getriebes mittendrin steckt. Wie skurril dies allerdings auf Außenstehende wirken kann, zeigt uns Aylin Atmaca in ihrem Debut.

    Elif wird dieses Jahr das Weihnachtsfest mit ihrem Freund Jonas und dessen Familie verbringen. Ob dies der richtige Moment ist, um die potentiellen Schwiegereltern kennenzulernen, daran zweifelt sie recht bald, spätestens als sie bereits Anfang des Jahres in die Weihnachts-Whatsapp-Gruppe eingeladen wird. Möge der Wahnsinn beginnen.

    Einerseits ist dieser vorgehaltene Spiegel sehr aufschlussreich. Gerade auf andere Kulturen muss das deutsche Weihnachstfest mehr als merkwürdig und eventuell sogar abschreckend wirken. So viele Traditionen und Regeln, die eingehalten und beachtet werden müssen. Teilweise artet das Fest in eine durchgeplante Pflichtveranstaltung aus.

    Dies humoritisch überspitzt vorgelegt zu bekommen, darüber lache ich gerne mal.

    Leider driftet die Autorin aber etwas zu sehr vom Thema ab bzw findet kein würdiges Maximum. Stattdessen artet das Buch, das wahrlich kein ausuferndes Werk ist mit seinen 192 Seiten, in ein wahres Klischeefeuerwerk aus. Natürlich wird der rassistische Onkel ebenso aufs Tapet gebracht wie die überspannte Schwester. Das wirkt irgendwann nur noch bemüht und angestrengt. Die Unterhaltung geht dabei gehörig flöten. Schade!
    Die Passage nach Maskat Cay Rademacher
    Die Passage nach Maskat (Buch)
    Nov 13, 2022

    Lebendige 20er

    Ich bin ein großer Fan von Agatha Christie und versinke gerne mal in guten historischen Krimis, die mit wenig Blut, dafür aber umso mehr Stimmung daher kommen. Wer diese Vorliebe teilt, wird mit Cay Rademachers neuem Werk einen guten Griff machen.

    In Marseille besteigen 1929 eine Vielzahl schillernder Figuren die Campollion, um auf ihrer Reise Richtung Orient die letzten Zuckungen der Goldenen Zwanziger zu genießen. Unter ihnen befindet sich der Reporter Theodor Jung, der in Begleitung seiner Frau Dora und deren Familie reist. Doch nach wenigen Tagen verschwindet seine Frau spurlos und niemand will sie auf dem Schiff gesehen haben.

    Der Autor hat einen entzückend bildhaften Schreibstil und schafft es mit seiner ausführlichen Art, das Gefühl und die Atmosphäre dieser Zeit perfekt einzufangen. So erweckt er das Schiff und seine Passagiere zum Leben und lässt sie gemeinsam mit dem Leser die Welt des Nahen und Mittleren Ostens entdecken.

    Hinzu kommt eine unterhaltsame Kriminalgeschichte, die mich mit ihren verschiedenen Windungen und Verzweigungen gut bei Laune halten konnte.

    Insgesamt ein tolles Rundumpaket, einzig die schlussendliche Auflösung und das Ende des Buches konnten mich nicht ganz überzeugen.
    Die karierten Mädchen Alexa Hennig Von Lange
    Die karierten Mädchen (Buch)
    Oct 31, 2022

    Problemkind Autofiktion

    Das grundsätzliche Problem, das Bücher haben, welche autobiografische Aspekte in ein fiktives Gewand packen, ist, dass die Grenzen verschwimmen. Was ist wahr, was nur angedichtet? Wieviel Großmutter-der-Autorin steckt noch in Hauptfigur Klara?

    Als junge Frau beginnt Klara 1929 in einem Kinderheim zum arbeiten und arbeitet sich bald zur Heimleiterin hoch. Als die finanzielle Lage immer schwieriger wird, sieht sie keine andere Möglichkeit, als sich Unterstützung bei den aufstrebenden Nationalsozialisten zu suchen. Dabei fällt es ihr immer schwerer, ihr größtes Geheimnis zu bewahren, ihr jüdisches Ziehkind.

    Die Story an sich ist nicht schlecht erzählt, kann mich aber auch nicht vollends vom Hocker reißen. Die Autorin fokussiert sich in ihrer Schilderung auf die Lebensbanalitäten und baut ein lockeres Gerüst aus historischen Figuren und Ereignissen rund herum.

    Dabei steht klar ihre Hauptfigur Klara im Fokus, aus deren Sicht das Ganze erzählt wird. Wie das Nachwort eröffnet, basiert die Figur auf Tonbandkassetten, die die Großmutter der Autorin mit ihrer Lebensgeschichte lückenhaft besprochen hat.

    und genau hieran krankt das Buch: einerseits möchte sie ihrer Großmutter ein würdevolles Denkmal setzen, sie scheinbar in ein gutes Licht rücken; allein die Grundlagen reichen dafür nicht aus. Statt für eine strahlende Heldin, die im Untergrund gegen die auftrebende politische Macht kämpft und sich wehrt, erschafft sie eine Mitläuferin, die gerne anders wollte, sich aber nicht traut oder keine Chance dafür sieht.

    Man könnte nun sagen, damit hätte sie die Realität der 30er Jahre in Deutschland perfekt eingefangen. Das allein reicht aber nicht, um einen ganzen Roman zu tragen. Noch viel schlimmer ist jedoch, dass dies nur der Auftakt zu einer Trilogie sein soll. Für meinen Geschmack hätte es gereicht, einen runden Roman daraus zu stricken, für mehr überzeugt das Buch einfach nicht genug. Und das Ende macht erst recht nicht Lust auf mehr.
    Vega - Der Wind in meinen Händen Marion Perko
    Vega - Der Wind in meinen Händen (Buch)
    Oct 31, 2022

    Heiße Luft

    Ach, ich sollte meine Leseentscheidung wohl nicht mehr von hübschen Buchdeckeln und reißerischen Klappentexten abhängig machen. Die Enttäuschung ist hinterher einfach zu groß, wenn das Buch mal wieder nicht hält was es verspricht.

    Vega lebt in einem Deutschland der nahen Zukunft. Regen ist Mangelware, zur Bewässerung von Feldern und Gärten werden Wettermacher wie Vega engagiert. Oder eben auch nicht wie Vega, denn sie ist etwas Besonderes. Sie benötigt keine Drohnen und Chemikalien, ihre geheimen Kräfte sind vollkommen ausreichend. Doch dann geht ein Auftrag schief und sie wird plötzlich zur Gejagten.

    Klingt spannend? Könnte es auch sein, wenn die Autorin ihren Fokus mehr auf den Weltenbau gelenkt hätte als auf die vollkommen unnötige, aber obligatorische Dreiecks-Lovestory. Der Roman besteht zu großen Teilen aus hektischen Ortswechseln, romantischen Verstrickungen und Entwicklungen, sowie mehr als offensichtlichen Enthüllungen.

    Zudem wirkt das Ganze sehr gestreckt, denn natürlich handelt es sich hier nicht um einen Einzelband, sondern den Auftakt zu einer "Saga". Es soll episch und fesselnd werden, davon ist allerdings zumindest in diesem Band nicht viel zu spüren außer heißer Luft.

    Ich jedenfalls bekomme nicht genug Gedankenfutter geliefert, um die Wartezeit bis zu Band 2 mit Spannung und Erwartung zu überbrücken.
    Goldfarb, T: Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fe Goldfarb, T: Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fe (CD)
    Oct 31, 2022

    Weihnachtlich besinnlich

    Jaja, ich weiß ja, dass es eigentlich ein Kinderbuch ist, aber auch ich als Erwachsene hatte mit diesem Buch meine wahre Freude! Der kleine Drache Spekulatius versprüht auch in diesem zweiten Band wieder eine riesige Portion weihnachtlichen Zauber.

    Denn er kehrt zu Mats und Matilda zurück, als ihr Weihnachtsfest bedroht wird. Die Weihnachtsbäume verlieren ihre Nadeln, der Glühwein schmeckt plötzllich seltsam sauer und überall riecht es nur noch nach Knoblauch. Doch Speki ahnt gleich, wer da seine Finger im Spiel hat.

    Diese Fortsetzung ist fast noch besser als das Original. Die Geschichte ist noch weihnachtlicher und "gehaltvoller". Diesmal bekommen wir es mit einer Handvoll weihnachtlicher Figuren zu tun, lernen mehr über die Geschichte von Weihnachten und erleben so einiges an Überraschung.

    Ich habe die Geschichte wieder als Hörbuch gehört und bin erneut bezaubert von der liebevollen Vertonung und musikalischen Untermalung. Insgesamt eine gelungene Weihnachtsgeschichte, bei der Groß und Klein noch etwas lernen können.
    This Charming Man C. K. McDonnell
    This Charming Man (Buch)
    Oct 31, 2022

    Gewohnt bissig

    In der neuesten Ausgabe der "Stranger Times" geht es um eine recht blutige Mordserie in Manchester, bei der alles auf Vampire hinzudeuten scheint. Aber die gibt es doch nicht wirklich, oder? Die Community der Übernatürlichen ist zwar ziemlich groß, aber selbst die haben noch nie von der Existenz dieser Fabelwesen gehört. Also ermitteln Hannah und ihre Mitstreiter und gehen der Ursache weiter auf den Grund.

    Es ist schön, mit den vielen liebgewonnenen Figuren Wiedersehen feiern zu können. Manche von ihnen haben einen größeren Auftritt als andere. Dazu kommen noch ein paar neue Mitspieler, die die Geschichte um einiges skurriler und unterhaltsamer machen.

    Die im Vordergrund stehende Story ist spannend, ziemlich blutig und überrascht zum Schluss mit einer interessanten Auflösung.

    Genauso interessant ist aber auch die Rahmenhandlun, die die geplanten drei Bände miteinander verbinden soll. Es gibt ein paar neue Hinweise und Antworten, genauso viele neue Fragen werden aber auch aufgeworfen. Hier merkt man dem Buch eben doch an, dass es sich um den (ungeliebten) mittleren Band handelt, der den Leser am Ball halten soll, ohne zu viel Spannung durch Antworten aufzugeben.

    Bei mir geht das Konzept auf jeden Fall auf, ich kann das große Finale kaum erwarten!
    Miss Kim weiß Bescheid Cho Nam-Joo
    Miss Kim weiß Bescheid (Buch)
    Oct 31, 2022

    Funktioniert nicht ganz so gut

    Ihr Debut war letztes Jahr wohl in aller Munde und ein durchschlagender Erfolg. Cho Nam-Joo bot einen unheimlich interessanten Einblick in die Gesellschaftsstrukturen eines sehr verschlossenen Landes und legte dabei den Fokus auf die weibliche Hälfte der Bevölkerung.

    Mit ihrem neuen Buch knüpft sie direkt an ihr erstes Buch an, erzählt diesmal aber acht unabhängige Geschichten. Man erhält Einblicke in acht verschiedene Leben, einer davon betrachtet die Autorin nach dem Erfolg ihres Buches.

    Dabei legt sie verschiedene Gesellschaftsprobleme offen, die alle in Zusammenhang mit der Ungleichbehandlung von Mann und Frau stehen.
    Es gelingt ihr, wie schon bei ihrem Vorgänger, meisterhaft mit wenigen Worten unheimlich viel auszudrücken.

    Allerdings funktioniert die koreanische Zurückhaltung in Verbindung mit den knappen Texten der Kurzgeschichten nicht ganz so gut wie als Roman. Zu viel bleibt ungesagt oder wirkt nicht prägnant genug. Das Wichtigste wird transportiert, aber der einschlagende Effekt, den man erwartet oder sich zumindest erhofft hat, kommt nicht ganz zur Geltung.
    Susanna Alex Capus
    Susanna (Buch)
    Oct 24, 2022

    Vergebene Chance

    Alex Capus schafft es normalerweise, historischen Stoff aufzugreifen und in ein ansprechendes fiktives Gewand zu verpacken. In seinem neuesten Roman hat er sich Susanna Faesch ausgesucht, die als die Künstlerin und Aktivistin Caroline Weldon bekannt wurde.

    Susanna wächst als jüngstes von mehreren Geschwistern unter der Regie ihres strengen Vaters in Basel auf, bis die Mutter mit ihr nach New York auswandert. DOrt wächst sie behütet auf und folgt schon früh ihrer Leidenschaft fürs Malen, bis sie in ihren 40ern auf Sitting Bull trifft.

    Mit Caroline Weldon hat sich der Autor eine wirklich spannende Frau ausgesucht, die viel Potential für ein spannendes Buch geboten hätte. Leider hält er sich zu lange in ihren weniger fesselnden frühen Jahren auf. So erfährt man zwar, wie sie zu der Frau wurde, die später ins Licht der Öffentlichkeit getreten ist. Dafür bleibt in diesem Roman leider kein Platz mehr für die öffentliche Person. Denn mit dem Aufeinandertreffen von Malerin und Sitting Bull endet der Roman auch schon wieder.

    So schafft es Herr Capus zwar, das Interesse an Frau Faesch zu wecken, man ist allerdings auf eigene Recherchen angewiesen, um mehr über die Erlebnisse von Frau Weldon zu erfahren.
    Freiheitsgeld Andreas Eschbach
    Freiheitsgeld (Buch)
    Oct 23, 2022

    Verschenktes Potential

    Wer würde nicht gerne mal einen Blick in die Zukunft werfen und ein Deutschland in 40 Jahren erkunden? Der in diesem Genre eigentlich erfahrene Autor hat einen Versuch gewagt, der leider nicht viel mehr als genau das darstellt.

    In Deutschland wurde vor Jahren das Freiheitsgeld eingeführt. Roboter übernehmen mittlerweile die meisten Arbeiten und machen Jobs seitdem in großen Teilen obsolet. Den Menschen fehlt mehr und mehr der Lebenssinn. Und als auch noch der Vater des Freiheitsgeldes tot aufgefunden wird, werden langsam Zweifel laut- zumindest beim Leser.

    Klingt eigentlich spannend? Könnte es auch wirklich sein: der Roman bietet einiges an Potential, Eschbach wirft einige interessante Ansätze in den Raum. Leider schafft er es aber nicht, die vielen Ideen zu einem überzeugenden Plot zu stricken. An vielen Stellen wirkt das Ganze gekünstelt, übertrieben.

    Dazu bringt er noch eine Vielzahl an Figuren in Stellung, deren Erscheinen oft eher unnötig wirkt, sie bieten kaum Mehrwert für die Story.

    Zudem hat Eschbach hier ein paar wirklich altbackene Klischees verbaut, die angesichts des futuristischen Plots einfach nicht überzeugen können.

    Der stellenweise Sexismus und die übertrieben körperlichen Szenen schreien beinahe nach "altem weißen Mann", dass es schon fast komisch wirkt. Eigentlich ist es aber nur traurig, denn darüber verliert der Plot an Drive und gipfelt in einem enttäuschenden Finale.

    Insgesamt hat man das Gefühl, dass diesem Roman einfach noch etwas Überarbeitung und Inspiration gefehlt hat. Eschbach kann es eigentlich besser, das haben seine bisherigen Bücher oft genug bewiesen.
    Dieser Beitrag wurde entfernt Hanna Bervoets
    Dieser Beitrag wurde entfernt (Buch)
    Sep 14, 2022

    Schöne Scheinwelt

    Wie sehr uns die Welt von Social Media beeinflusst, können wir uns als Konsumenten oft nur schwer vorstellen. Dass es denjenigen, die als Filter zwischen uns und den Produzenten unzähliger kleiner Filmchen und Beiträge stehen, umso schwerer fällt, sich von diesem Einfluss frei zu halten, zeigt Hanna Bervoets in ihrem kleinen, unscheinbaren Buch sehr eindrücklich.

    Kayleigh arbeitet als Moderatorin einer Onlineplattform, die unangemessene Beiträge anhand fest vorgegebener Regeln bewerten und gegebenenfalls aussortieren soll. Wie sehr sich diese strengen Vorgaben nach und nach in ihren Alltag einschleichen bemerkt sie anfangs gar nicht, bis es zu spät ist.

    Ich liebe kurze Texte und Bücher, weil sie die Essenz stark komprimiert einfangen. Genau das ist auch hier hervorragend gelungen. Die Geschichte liest sich unheimlich intensiv, jeder Satz sitzt und trifft ins Schwarze.

    Natürlich bleibt für eine gründliche Figurenentwicklung nicht viel Zeit, trotzdem ist der Autorin mit Kayleigh eine sehr plastische, die Story tragende Protagonistin gelungen, die viele Grauschattierungen in sich vereint. Sie ist definitiv keine Heldin, als Antiheldin würde ich sie aber auch nicht bezeichnen.

    Insgesamt bietet die Geschichte einen wundervollen Einblick hinter die Kulissen der schönen Scheinwelt von Online-Videoplattformen und blickt sehr tief in die menschlichen Abgründe, die das Netz mit seinen sehr fluiden Regeln und Grenzen täglich ausweitet und bestärkt.
    Matrix Lauren Groff
    Matrix (Buch)
    Sep 14, 2022

    Starke Frauen als Vorbild

    Frauen haben schon immer den Lauf der Welt beeinflusst. Was sie bewirken können, wenn sie sich gegenseitig stärken und unterstützen, zeigt Lauren Groff ansprechend am Beispiel von Marie de France und strickt die Geschichte einer historischen Figur, über die nur wenig bekannt ist, weiter.

    Die 17-jährige Marie lebt als uneheliches Kind und Resultat einer Vergewaltigung am Hofe ihrer Halbschwester Eleonore von Aquitanien, bis diese sie als Priorin in ein englisches Kloster abschiebt. Auch wenn sie anfangs mit ihrem Schicksal hadert, beginnt sie schnell, die ärmlichen Nonnen zu unterstützen und ihnen ein Leben in Wohlstand aufzubauen.

    Dieses Buch wird gerne als feministisches Meisterwerk bezeichnet, dem kann ich in gewisser Weise zustimmen. Hier stehen die Frauen im Fokus, Marie baut sich eine Welt aus Frauen auf, in der Männer keinen Platz und nennenswerten Mehrwert haben. Und so sehen wir zu, wie mit ihrem Kloster eine Macht entsteht, die von rein weiblichen Händen getragen werden.

    Man liest aber auch davon, wie viel es sie kostet, wie bedroht diese Welt ständig ist, von weltlichen Forderungen und Neidern.

    Dabei wird die Geschichte von Lauren Groffs Schreibstil getragen, der teilweise sehr ruhig und schlicht, an anderer Stelle dagegen fast schon poetisch und sphärisch klingt. Durch ihre subtil eingestreuten Andeutungen wird die Spannung der doch eher ruhigen Geschichte hochgehalten.

    Insgesamt ist es eine Wohltat, dieses Buch zu lesen, in dem der Fokus so weit weg vom Mann im Zentrum verschoben ist.
    Auf See Theresia Enzensberger
    Auf See (Buch)
    Sep 14, 2022

    Unerfüllte Erwartungen

    Dieses Buch ist das beste Beispiel für nicht zur Handlung passende Klappentexte. Hier werden Erwartungen über eine dystopische Zukunft Deutschlands geschürt, die der Roman in keiner Weise erfüllen kann.

    Es geht um Yada, die auf einer Inselstadt aufwächst, die sich vom Festland losgesagt hat, um den dort herrschenden Katastrophen zu entgehen. Im Gegensatz dazu lebt Helena in Berlin und versucht ihrer Karriere als Prophetin einer von ihr als Kunstprojekt gegründeten Sekte zu entgehen.

    Mit diesem starken Einstieg, der Hoffnung auf Gesellschaftskritik und alternative Lebenskonstrukte macht, starten wir in einen Roman, der ganz schnell zu einer seichten 0815-Geschichte verkommt.

    Man erwartet große Eindrücke und Geschehnisse, bekommt aber stattdessen die Geschichte einer unglücklichen Familienentwicklung erzählt. Dabei sind die Figuren nicht mal sonderlich interessant geschrieben. Sowohl Yada als auch Helena bleiben blass und nichtsagend. Die restlichen Figuren sind mehr schmückendes Beiwerk als alles andere.

    Dieses Buch wirkt auf mich weder packend noch visionär. Nur die immer wieder eingeschobenen Archiv-Beiträge über gescheiterte Utopien haben mich bei Laune gehalten.
    Holly im Himmel Micha Lewinsky
    Holly im Himmel (Buch)
    Sep 11, 2022

    Ernst und Spaß Hand in Hand

    Manchmal läuft es anders als geplant, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss.

    Hollys Eltern haben sich getrennt und was noch viel schlimmer ist: ihre Mum hat sogar schon einen neuen Freund! Damit ihre Eltern wieder zusammenkommen, entwirft Holly einen Plan, der ziemlich in die Hose geht. Als sie daraufhin im Streit vor ihrer Mutter davonläuft, geschieht ein Unfall und Holly stirbt. Im Himmel angekommen, schmiedet sie sofort neue Pläne, um zu ihrer Familie zurück zu kommen.

    Als Erwachsene habe ich mich von diesem Buch herrlich unterhalten lassen. Das Thema Tod und Trauer auf diese Weise umgesetzt zu sehen, wirkte sehr locker und amüsant, hatte aber auch seine ersteren Momente und vor allem auch ein paar düstere Szenen, die für 10-Jährige Leser eventuell noch etwas schwer zu verarbeiten sein könnten.

    Micha Lewinsky verknüpft das Leben nach dem Tod mit einer interessanten Geschichte und hat dazu mit Holly eine wirklich schillernde Hauptfigur geschaffen. Sie ist mutig, angriffslustig und weiß sich eigentlich in so ziemlich jeder Situation zu helfen. Vor allem aber gibt sie nie auf. Im Laufe der Handlung macht sie eine tolle Wandlung durch und stellt damit für die jungen Leser ein prima Vorbild dar.

    Zudem ist das Kinderbuch natürlich wundervoll lustig illustriert mit Zeichnungen, die teilweise sehr an Comics erinnern.

    Mir hat es sehr gefallen, nur die stellenweise große Ernsthaftigkeit könnte für ein Kinderbuch eventuell doch etwas zu viel sein.
    Wenn ich das kann, kannst du das auch! Linda Zervakis
    Wenn ich das kann, kannst du das auch! (Buch)
    Aug 24, 2022

    Verblüffend und überraschend

    Bei einer Rezeptsammlung weiß man ja nie, was einen erwartet. Wenn diese Sammlung dann auch noch von jemandem zusammengestellt wurde, der gerade erst in die Welt des Kochens eingestiegen ist, noch weniger. Den Weg der Selbstfindung bzw den Lernprozess, den Linda Zervakis in den letzten Monaten gegangen ist, um zum Schluss mit einem Buch herauszukommen, sieht man in der Gliederung dieses Kochbuches perfekt abgebildet.

    Ihre griechischen Wurzeln finden sich in den ersten beiden Kapiteln wieder, wo Griechenland auf Hamburg und Orient trifft.
    Diese beiden Kapitel enthalten Rezepte, die teilweise einen etwas größeren zeitlichen Aufwand bedeuten oder mit Zutaten zubereitet werden, die man nur in gut sortierten Fachgeschäften findet. Dabei findet man so ziemlich alles, von herzhaftem Gebäck über Aufstriche und Dips bis zu vollwertigen Hauptgängen.

    Besonders empfehlenswert sind das griechische Hähnchen aus dem Ofen und die gebackenen Bohnen.

    Auf diese beiden Kapitel folgen "Die Rezepte für jeden Tag" und "Alles mit Teig". Gerade das letzte Kapitel ist für mich vernachlässigbar, da es relativ wenig Rezepte enthält und diese wenigen nicht sonderlich außergewöhnlich sind.

    Die alltäglichen Rezepte sind oftmals von ihren vielen Freunden inspiriert und decken eine sehr große Bandbreite ab. Auch hier sind Alltagsgerichte dabei, für die ich nicht unbedingt noch ein Rezept bräuchte.

    Insgesamt finden sich unter allen Rezepten ein paar Perlen, die ich gerne öfter nachkochen werde, man muss allerdings ein wenig suchen. Die Rezepte sind in viele Fotos und Geschichten über ihre Familie und Freunde eingebettet, was den Charakter eines Kochbuches ein wenig verfälscht.

    Dafür fehlen mir bei den eigentlichen Rezepten ein wenig die Tipps und Infos zu den ungewöhnlicheren Zutaten. Hier hätte ich mir ein paar Hinweise dazu gewünscht, wodurch ich diese ersetzen könnte, wenn ich sie nicht bekomme.
    Samson und Nadjeschda Andrej Kurkow
    Samson und Nadjeschda (Buch)
    Aug 24, 2022

    Historische Verwicklungen

    Die Bewohner Kiews leben 1919 in ständiger Angst, die Kosaken und Rotarmisten streifen durch die Straßen und plündern an allen Ecken und Enden. Einem dieser Raubzüge fällt Samsons Vater zum Opfer, er selbst büßt ein Ohr ein. Damit zur Vollwaise geworden, schließt er sich der MIliz an und arbeitet fortan als Ermittler. Gleich sein erster Fall wird persönlich.

    Das klingt im ersten Moment ziemlich spannend und nach unheimlich viel Aufregung. Stattdessen bekommt man einen ziemlich tiefen Einlick in das Leben der damaligen Zeit, inklusive Ausgangssperre, Angst vor Überfällen und dem ständigen Feilschen um Hab und Gut.

    Allein diese Einblicke finde ich unheimlich wertvoll und sehr feinfühlig beschrieben. Die Szenen gestalteten sich teilweise sehr beklemmend. Das führt allerdings auch dazu, dass der Krimi zu einer eher ruhigen Erzählung reduziert wird.

    Die Figuren finde ich klug gezeichnet, auch wenn sie nicht sonderlich emotional wirken. Damit passen sie sich aber auch sehr gut in die ruhige Geschichte ein.

    Insgesamt hat Andrej Kurkow eine stimmige Story geschrieben, auf deren ruhigen Rhythmus man sich einlassen muss. Es lohnt sich auf jeden Fall!
    An den Ufern von Stellata Daniela Raimondi
    An den Ufern von Stellata (Buch)
    Aug 19, 2022

    Das Schicksal einer Familie

    "Epochaler" Familienroman ist grundsätzlich eher eine Beschreibung, die auf mich wie ein rotes Tuch wirkt. Nichts ist trockener, überromantisiert und aufgebauschter als ein Familienroman. Zum Glück findet man ab und zu auch kleine Perlen wie Daniela Raimondis "An den Ufern von Stellata", die einen eines Besseren belehren.

    Gemeinsam mit der Familie Casadio, die durch die Vermählung von Giacomo Casadio mit der zingara Viollca begründet wird, reist man durch die Höhen und Tiefen von zweihundert Jahren italienischer Geschichte, erlebt teils berührende und tragische Einzelschicksale der Familienmitglieder und erlebt die Historie Italiens dabei aus einem vollkommen neuen Blickwinkel.

    Allein durch den fesselnden, teilweise aber auch sehr poetischen Erzählstil gewinnt die Geschichte unheimlich an Tiefe. Man merkt, dass die Autorin sich bisher eher mit Gedichtbänden einen Namen gemacht hat.

    Sie schafft wirklich eine tolle Mischung aus Romantik, Historie und einer Prise Mystik.
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