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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 42
    454 Rezensionen
    Das Dreizehnte Kind

    Erin A. Craig
    Das Dreizehnte Kind (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.11.2025

    Düsteres Märchen

    Wenn man sich das Cover so anschaut, erwartet man eine düstere Schauergeschichte- richtig passend für die dunkle Herbstzeit. Was man stattdessen bekommt, ist irgendwie genau das und doch so viel mehr.

    Gemeinsam verfolgen wir Hazels Leben, das sich bereits vor ihrer Geburt wie ein Märchen liest. Nur dass sie nicht die Prinzessin ist. Stattdessen wächst sie als dreizehntes Kind in einem verarmten Haushalt auf und wartet ihr Leben lang auf einen göttlichen Paten, der sie zu sich nehmen sollte, aber nie kam. Und doch wird sie zu einer bekannten Heilerin in einem von Armut gebeutelten Königreich.

    Wie gesagt, es liest sich wie ein Märchen, richtet sich dem Gefühl nach an ein jugendliches Publikum, hat aber auch sehr erwachsene, düstere Tendenzen. Der Umgang mit Krankheit und Tod ist ernst und wenig beschönigend, ohne dabei den fantastischen Rahmen zu verletzen.

    Wirklich gelungen ist aber die Beschreibung der Figuren und die emotionale Achterbahnfahrt, die Hazel durchlebt. Gerade sie ist unheimlich gut getroffen und man baut im Laufe der Geschichte eine ganz wunderbare Bindung zu ihr auf, die einem zum Schluss das Herz bricht.

    Ich habe jede einzelne der 667 Seiten geliebt und angebetet!
    Wilder Honig

    Caryl Lewis
    Wilder Honig (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.11.2025

    Heimlicher Star

    Vordergründig sollte es hier eigentlich um drei Frauen gehen: Hannah, die den Tod ihres Ehemanns kaum verkraften kann, ihre Schwester Sadie und Megan plötzlich in ihre Leben tritt. Der Lesende soll mit den vielen verschiedenen Schichten an Emotionen konfrontiert werden, die die Frauen während ihrer Trauerbewältigung durch leben.

    Als roter Leitfaden der Liebe und Trauer sollen die elf Briefe dienen, die Ehemann John vor seinem Tod verfasst hat.

    Was für mich stattdessen hängen blieb, sind die Honigbienen und der Obstgarten, den die Frauen als Nachlass der Familie erhalten und die folgenden Monate pflegen. Diese beiden sind die heimlichen Stars des Buchs, hinter denen die menschlichen Mitspielenden verblassen und stellenweise auch verstummen.

    Die Beschreibungen der Pflanzen- und Tierwelt sind sehr gut gelungen, stimmungsvoll, eindrücklich und greifbar. Sie habe ich viel intensiver begriffen als jegliches Innenleben der drei Frauen.
    Die Spur der Vertrauten

    Christelle Dabos
    Die Spur der Vertrauten (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.11.2025

    Was sind wir ohne ich

    Christelle Dabos hat ein Händchen für interessante Ideen und verbindet sie mit einem manchmal fast ätherischen Schreibstil. Wer "Die Spiegelreisende" gelesen hat, kennt ihren Stil und hat ihm im Laufe der Bücher wahrscheinlich lieben und hassen gelernt. Was dort im Laufe der vier Bücher langsam angewachsen ist, konzentriert sich bei "Die Spur der Vertrauten" auf knappe 600 Seiten.

    Versteht mich nicht falsch: Die Geschichte von Claire und Goliath beginnt unheimlich fesselnd!

    In einer Welt, in der die Menschen von ihren angeborenen Instinkten beherrscht werden und so zum Gemeinwohl des "Wir" beitragen, verschwindet die Individualität des Einzelnen fast vollkommen. Doch nicht nur das, die beiden entdecken auch, dass einige ihrer Mitschüler wie vom Erdboden verschluckt sind und machen sich auf die Suche nach ihnen.

    Wo dieser erste Teil des Buches den Lesenden förmlich einsaugt, macht die Autorin ungefähr nach der Hälfte des Buches einen Cut und führt ihre Erzählung in eine wesentlich weitschweifigere, weniger zielgerichtete und damit ziemlich verwirrende Richtung weiter (ähnlich wie die Spiegelreisende ab Band 2).

    Versteht mich nicht falsch, diese Welt finde ich wirklich faszinierend, die Theorie der Instinkte und des daran anknüpfenden Klassensystems, das gewisse Instinkte massiv begünstigt, ist wirklich gelungen. Die darin mitschwingende Gesellschaftskritik kommt an.

    Aber man hätte den Roman locker um 200 Seiten kürzen können, um dadurch die Spannung vor allem im zweiten Teil hochzuschrauben. Vielleicht hat die Autorin einfach zu viel Subtext unterbringen wollen, der zumindest bei mir nicht so ganz ankam. Unterhalten hat mich das Buch trotzdem.
    Die Bibliothek meines Großvaters

    Masateru Konishi
    Die Bibliothek meines Großvaters (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.11.2025

    Hölzerne Sprache

    Ich weiß nicht genau, was es ist, dass ich immer wieder so meine Probleme mit der Sprache in japanischen Büchern habe, und trotzdem jedes Mal wieder danach greife.

    Masateru Konishi erzählt die Geschichte der Lehrerin Kaede, die ihren an Demenz erkrankten Opa pflegt, und dabei mit ihm gemeinsam die verschiedensten Alltagsrätsel und kleineren Kriminalfälle auf teils ziemlich kreative Weise löst.

    Die Figur der jungen Lehrerin hat mir eigentlich sehr gut gefallen, da der Autor ihre Einsamkeit und Traurigkeit auf einfühlsame Art eingefangen hat. Ihr Großvater ist die letzte verbliebene Bezugsperson ihres noch kungen Lebens und es fällt ihr offensichtlich schwer, Kontakt zu den Personen in ihrem Umfeld zu knüpfen. So liest es sich schön, wie sie sich nach und nach öffnet.

    Auch die Rätsel und Krimis, die die beiden lösen, haben mir eigentlich ziemlich gut gefallen, waren kreativ und ideenreich.

    Aber diese Sprache. Ich werde einfach nicht warm mit diesem hölzernen, teilweise recht plastischen, emotionslosen, sehr beschreibenden Erzählstil. Dabei möchte ich das gar nicht dem Übersetzer Peter Aichinger-Fankhauser anlasten. Man merkt es dem Text einfach an, dass das Japanische aus einer völlig anderen Sprachfamilie kommt als das Deutsche. Ich verneige mich vor der Arbeit des Übersetzers, daraus einen flüsssigen Text kreiert zu haben, mich packt es nur einfach nicht so richtig und ich habe Mühe, gedanklich am Ball zu bleiben.
    Spookily Yours

    Jennifer Chipman
    Spookily Yours (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.11.2025

    Spooky, nein danke

    Wenn der Herbst beginnt, bin ich bereit für herzwärmende, leichte Buchkost- herbstlich soll es sein, mit einem kleinen Touch Fantasy, einer Tonne an Kürbissen und am liebsten Hexen. Das alles verspricht dieses Buch, zusammen mit einem Dämon, Katzen und einem alles belastenden Fluch. Klingt gut, sagt ihr? Das dachte ich auch, wurde aber leider schnell eines besseren belehrt.

    Ja, die Autorin hat das alles in ihren Roman reingepackt: Willow lebt mehr oder weniger zufrieden in ihrem kleinen Hexendorf, bis sie sich eines Tages einen neuen Kater ins Haus holt und schnell feststellt, dass es sich bei dem Tier um den verfluchten Dämon Damien handelt. Um ihn zu retten, sucht sie nach einer Methode, den Fluch aufzuheben und ihn zu befreien.

    Mit diesem Setting hätte man das ganze Buch füllen können und eine cosy Herbstgeschichte drum rum stricken können. Stattdessen wird diese Quest schon im ersten Drittel des Buches abgehandelt, danach geht es nur noch um die unsterbliche Liebe (und eigentlich doch eher Lust) der beiden zueinander.

    Das Buch driftet in die Belanglosigkeit ab, alles was es spannend gestalten könnte (Jahrhunderte Altersunterschied, Dämonen und Hexen sind verfeindet,...) werden in Nebensätzen abgehandelt, damit es schnell wieder zum Knick-knack übergehen kann.. Am schlimmsten ist aber dieses Heilwe Welt-Ende, das die Autorin konstruiert denn SPOILER man kann ja nur wirklich glücklich werden als Frau, wenn man verheiratet und Mutter geworden ist, sein eigenes Geschäft aufgegeben hat und von der Wohlätigkeit seines reichen Ehemannes abhängig ist.

    Nein danke für dieses Szenario aus dem letzten Jahrhundert!
    Die Geschichte des Klangs

    Ben Shattuck
    Die Geschichte des Klangs (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.11.2025

    Könnte so großartig sein

    Was habe ich die Geschichte von Lionel und David geliebt! Ich hätte ewig weiterlesen können, hätte mich der Verlag nicht um einen Großteil ihrer Geschichte gebracht.

    Ben Shattuck erzählt auf berührende und ergreifende Weise von der kurzlebigen, aber alles über den Haufen werfenden Begegnung zwischen dem Sänger Lionel und dem Pianisten David. Daraus entwickelt sich ein Sommer, der für Lionel die Welt bedeutet und alles, was er später erreicht und erlebt, bestimmt und formt.

    Dabei erzählt der Autor diese Geschichte in kurzen Essays, lässt verschiedene Figuren zu Wort kommen und formt daraus ein komplexes Bild dieser Beziehung.

    So zumindest stelle ich mir es vor, denn die deutsche Übersetzung enthält leider nur einen Bruchteil des gesamten Werkes. Aus für mich vollkommen unerfindlichen Gründen hat sich der Verlag entschieden, von den im Original enthaltenen Kurzgeschichten lediglich zwei übersetzen zu lassen.

    Diese lassen zwar schon die Großartigkeit erahnen (Dirk van Gunsteren hat es auf überzeugende Weise geschafft, die Wortmagie des Autors einzufangen und wiederzugeben), die das Buch in seiner Gänze entfaltet, stellen mich aber in keiner Weise zufrieden. Man spürt einfach, dass da noch mehr ist!
    The Deathless One

    Emma Hamm
    The Deathless One (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    17.10.2025

    Eine Idee allein reicht nicht aus

    Wenn man nichts nettes zu sagen hat, sollte man gar nichts sagen. Würde ich diesen Leitsatz berücksichtigen, fiele meine Rezension sehr, sehr kurz aus. Dabei hatte ich mir so viel von diesem Reihenauftakt versprochen!

    Prinzessin Jessamine sieht ihrer Hochzeit entgegen. Dabei würde sie viel lieber weiter an der Ursache für die geheimnisvolle Seuche forschen, die ihr Königreich zu zerstören droht. Hätte sie sich mal lieber mit dem Mann auseinandergesetzt, den sie heiraten soll. Denn der hat nichts beseres zu tun, als kurz vor dem Ja-Wort sie und ihre gesamte Familie, sowie ihren Hofstaat umzubringen und das Königreich zu übernehmen. Zu ihrem Glück entdeckt der letzte verbliebene, wenn auch verbannte Gott, der Todlose, sie in seinem Zwischenreich und verschafft ihr ein zweites Leben (nicht ohne Hintergedanken, natürlich).

    Man sollte annehmen, dass sie dieses zweite Leben nutzt, um blutige Rache an den Verrätern zu nehmen, ihr Königreich zurückzuerobern oder ihrem Lebensziel, der Heilung der Seuche, zu folgen. Stattdessen tut Jessamine...ja, was eigentlich?

    Es fällt mir wirklich schwer, die Handlung des Buches zusammenzufassen, denn es passiert einfach so unfassbar wenig, obwohl so viele Worte verwendet werden. Und auch die Figuren erhalten lediglich die Tiefe eines Bleistiftstriches- also gar keine. Jessamine: blass und antriebslos (außer wenn es um den Körper des Todlosen geht). Sämtliche Nebenfiguren: da, wenn sie mal eben gebraucht werden, ansonsten unsichtbar. Nur der Todlose bekommt ein wenig Tiefe und hat mir geholfen, diesen Abklatsch von einem Roman durchzustehen.

    Die Erzählung wirft so einiges an Fragen auf, manche unwichtig, andere scheinbar wichtig (zumindest für den Leser). Die Autorin aber stürzt sich lieber auf alles Nebensächliche und lässt die für eine (nichtvorhandene) Handlung wichtigen Fragen vollkommen außer Acht.

    Ich weiß, es ist ein Reihenauftakt. Da kommt bestimmt noch mehr. Aber allein dieser Gedanke, dieses Nichts von Erzählstil noch weitere zwei Bücher durchstehen zu müssen, bereitet mir Albträume.
    Furye

    Kat Eryn Rubik
    Furye (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.10.2025

    Unentschlossen

    Das Cover deutet schon auf das Kernproblem, das das Buch aus meiner Sicht hat.

    Es geht um Alec, erfolgreiche Musikmanagerin in der Großstadt, die dank eines Anrufs in ihre Vergangenheit zurückgezogen wird. Zurück in ihrem Heimatort wird sie bald von Erinnerungen an den Sommer, als sie 17 war, eingeholt.

    So wirklich kann sich die Autorin nicht entschieden, worin es in ihrem Buch gehen soll. Den Sommer der ersten großen Liebe. Entscheidungen, die wir treffen und die uns ein Leben lang verfolgen. Die alles entscheidende Freundschaft dreier Mädchen auf der Schwelle zum Frausein. Die Probleme zwischen Männern und Frauen, von denen so einige Leserinnen ein Liedchen trällern können werden.

    Jedes Thema für sich genommen hätte einen ganzen Roman füllen können. So ist es eine wilde Mischung, die keinem der Temen den ihm zustehenden Raum bieten kann.

    Zudem ist Alec auch eine nicht gerade sympathische Figur, deren Entscheidungen und Handlungen nicht immer nachvollziehbar und freundlich wirken.

    Insgesamt wurde ich gut unterhalten, aber lange nachhallen wird es eher nicht.
    Das Geschenk des Meeres

    Julia R. Kelly
    Das Geschenk des Meeres (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    08.10.2025

    Stolz und Vorurteil in Schottland

    Julia R. Kelly hat uns mit ihrem Debütroman eine ganz stimmungsvolle, dicht gepackte, teils fast schon märchenhafte Geschichte über die Irrungen und Wirrungen des Dorflebens um 1900 geschenkt.

    Dorothy kommt als junge Frau ins schottische Küstendorf Skerry, um als Lehrerin zu arbeiten. Kontakt zur Dorfgemeinschaft zu finden fällt ihr schwer, nur der freundliche Fischer Joseph durchdringt ihre harte Schale. Und doch scheint das Schicksal kein gemeinsames Leben für die beiden vorgesehen zu haben. Erst zwanzig Jahre später, als Joseph in einer Sturmnacht, den leblosen Körper eines kleinen Jungen am Strand findet, der Dorothys verschollenem Kind wie aus dem Gesicht geschnitten gleicht, scheinen die Dinge erneut ins Rollen zu kommen.

    Diese Geschichte ist so vieles zugleich, verbindet das Gesellschaftsbild eines einfachen, abgeschnittenen Dorfes mit den Innensichten der einzlenen Figuren und zeigt dabei, wie tief die von Eltern und Erfahrungen geschlagenen Narben wurzeln können. Wie abhängig wir von eigenen Vorurteilen sind und was wir uns aus ungerechtfertigtem Stolz manches Mal selbst versagen.

    Wenn man auf der Suche nach düsterer, das Herz (auf teilweise sehr aufwühlende Weise) erwärmender Erzählungen ist- passend für die neblig-feuchte, kälter werdende Jahreszeit- ist man hier genau richtig. Claudia Feldmann findet mit ihrer Übersetzung genau die richtigen Worte, um diese dunkel-kalte Herbst/ Winter-Stimmung einzufangen, den Figuren Emotionen und Tiefe zu verleihen und den Lesenden einzuhüllen, in dieses fast schon mystische Feeling, das nur Schottland in mir auslösen kann.
    Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten

    Anna Maschik
    Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.09.2025

    Fehler, die wir machen

    Wie sehr prägen uns die Erfahrungen der Generationen, die vor uns kamen. Was lernen wir aus den Fehlern, die unsere Eltern gemacht haben? Diesen und einigen anderen Fragen geht Anna Maschik auf wundervolle Weise nach. Dabei bleibt "Wunder" das Motto des Buches.

    Alma als letztes verbliebenes Glied trägt die Bruchstücke ihrer Familiengeschichte zusammen und nimmt uns mit in die Leben ihrer Vorfahren. Dabei lässt sie ausschließlich die Frauen zu Wort kommen und sie die Unwägbarkeiten der damaligen Zeit durchstehen, die Männer sind eher Momentaufnahmen, die vorbeiziehen.

    Allein diese Idee, den Frauen der Familie eine Stimme zu verleihen, gefiel mir schon sehr. Wie flüchtig Eindrücke und Erfahrungen sein können, wird aber durch die bruchstückhafte Erzählweise noch sehr viel besser verdeutlicht. Vieles bleibt ungesagt oder diffus im Hintergrund, maches muss man sich zusammenreimen. Was jedoch ganz deutlich am Ende steht, sind die Erfahrungen und Entscheidungen, die sich wiederholen.
    Unbeugsam wie die See

    Emilia Hart
    Unbeugsam wie die See (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    26.09.2025

    Wild wie die See

    Dies war mein erstes Buch von Emilia Hart, hat aber auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht! Es ist klug und stürmisch, hat aber auch ruhige Passagen und entführt uns, ebenso wie einen Teil der Protagonistinnen, nach Australien.

    Jess stürzt sich mit 16 kopfüber in ihr Journalistikstudium, bis sie eines nachts schlafwandelnd ihren Komilitonen angreift. Aus Angst vor Konsequenzen flieht sie zu ihrer Schwester an die Küste, auch wenn diese plötzlich verschwunden scheint. Nach und nach wird klar, dass die beiden mehr gemeinsam haben, als sie anfangs dachte: eine mysteriöse Wasserallergie und seltsame Träume von zwei Schwestern, gefangen auf einem Sträflingsschiff auf dem Weg von England nach Australien.

    Die Autorin schafft es meisterhaft, die verschiedenen Erzählebenen der vier Frauen miteinander zu koombinieren und dazwischen hin und her zu gleiten, ähnlich wie der Wellenschlag der Gezeiten. Dabei wird bald klar, dass sie mehr verbindet, als ihre körperlichen Einschränkungen.

    Der Roman entfacht nicht nur bei seinen Figuren, sondern auch bei mir nach und nach eine Wut auf männliche Ungerechtigkeiten. Das Thema mag nicht besonders neu sein, schafft es aber, dem Ganzen eine zusätzliche, mystische Ebene zu verleihen, die es zu einem kleinen Juwel machen, das perfekt zum nun anbrechenden Herbst passt.
    Dr. No

    Percival Everett
    Dr. No (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    26.09.2025

    Effekt verfehlt

    Percival Everett hat ein unglaubliches Talent, mit Worten umzugehen und tiefgründige Bedeutung dahinter zu verstecken. Mit "James" und "Die Bäume" hat er mir den Kopf gesprengt (im positiven Sinne), aber diesmal war es zu viel.

    Wala Kitu, eine Matheprofessor, der sich mti Theorien rund um das "Nichts" beschäftigt, wird von einem schwarzen Multimilliradär engagiert, um genau das zu tun. Das Nichts aus Fort Knox zu stehlen. Begleitet wird er dabei von seinem einbeinigen Hund, seiner hübschen Kollegin Eigen und Bösewicht-Girl Victoria.

    Den James Bond-Effekt hat er perfekt eingefangen, keine Frage. Wir haben alles, was das Fan-Herz höher schlagen lässt. Vielleicht liest sich der Roman deshalb so ernüchternd, weil er die leere Hülle entlarvt, die er darstellt.

    Daneben geht es um sehr viel (wortgewandtes) Nichts, das massive Kritik an Amerika, Rassismus, Klimaverbrechen und vielen mehr (von dene ich vermutlich nicht einmal die Hälfte zur Gänze wahrgenommen, geschweige denn verstanden habe).

    Denn das ist irgendwie auch mein großes Problem mit diesem Buch: ich verstehe kaum die Hälfte von dem, was Herr Everett schreibt. Was normalerweise okay wäre, wenn mich der Rest unterhalten würde (auf irgendeiner Art und Weise) und ich am Ende nicht das Gefühl hätte, dass es so überhaupt keinen Unterschied gemacht hat, dass ich das alles nicht verstanden habe!
    A Dance of Lies

    Brittney Arena
    A Dance of Lies (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    26.09.2025

    Zerbrechlich wie Glas

    Gerade im Bereich Romantasy, zu dem dieses Buch auf jeden Fall gehört, sucht man ja gerne mal vergeblich nach etwas neuem, frischen, das man so vorher noch nie gelesen hat. Auch Brittney Arena hat es gesucht und zumindest in Teilen gefunden.

    Mit ihrer Titelheldin Vasalie bekommen wir eine junge Tänzerin, deren Körper nach zwei Jahren Kerkerhaft schwer gezeichnet ist. Von ihrer Anmut und Eleganz ist nicht mehr viel übrig, was sie einsetzen kann, um den Forderungen ihres Kerkermeisters König Illian entgegenzukommen. Als seine Spionin soll sie die Zusammenkunft der Kronen infiltrieren und Aufgaben für ihn erfüllen. Bis zum Schluss bleibt fraglich, ob sie den Mut und die Kraft findet, sich gegen ihn zu behaupten.

    Der Weltenbau ist detailiert beschrieben und bringt mit den verschiedenen Königreichen eine große Auswahl an Verbündeten und Gegnern mit. So bleibt viel Raum für Intrigen und Spielchen, was die Autorin auch zu meiner Zufriedenheit ausgekostet hat.

    Für die groß angepriesene Liebesgeschichte mit verschiedenen Kandidaten bleibt dafür (für mich zum Glück) nicht ganz so viel Raum. Die Emotionen lassen sich Zeit und fließen eher im Subtext mit.

    Ein wenig merkt man der Geschichte an, dass es eine Fortsetzung geben wird. Ich hoffe aber sehr, dass auch im Folgeband die großen Stärken der Tanzszenen und Glaskunst wieder zum Tragen kommen, ebenso wie die märchenhaften Fantasyelemente.

    Die Reihe könnte groß sein, wenn sie sich mehr auf ihre Stärken verlassen würde.
    Das Geschenk

    Gaea Schoeters
    Das Geschenk (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.09.2025

    What if

    Gaea Schoeters hat mich letztes Jahr mit ihrem ersten auf Deutsch erschienenen Roman komplett umgehauen. Deshalb war mir sofort klar, dass ich an "Das Geschenk" nicht vorbeikommen werde. Und für mich ist ganz klar: sie hat es schon wieder getan!

    Gekonnt nimmt sie eine witzige Schlagzeile und spielt damit ein Gedankenexperiment durch, das gleichzeitig unterhaltsam wie auch atemraubend und nachdenklich stimmend ist.

    Was wäre, wenn die EU ein Abschussverbot für gefährdete Wildtierarten verhängt und der Präsident von Botswana Deutschland daraufhin 20.000 Elefanten schenken würde. Über Nacht tauchen die Dickhäuter plötzlich an der Spree auf und beginnen, die Haptstadt auf den Kopf zu stellen.

    Frau Schoeters lässt die Politik mit wunderbar kreativen Ideen auf diese Ausnahmesituation reagieren, zeigt aber gleichzeitig auch politische Fallstricke und menschliche Abgründe auf. Mehr und mehr wird einem klar, dass dies kein rein fiktionaler Roman, sondern vielmehr eine Parabel auf unseren alltäglichen Umgang mit den Untiefen der Alltagskatastrophen ist. Genial!
    Wohin du auch gehst

    Christina Fonthes
    Wohin du auch gehst (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.09.2025

    Augenöffnend

    Mit Büchern in fremde Länder und Kulturen zu reisen, ohne dabei die Sicherheit des eigenen Sofas verlassen zu müssen, ist ein Privileg, das ich viel zu selten nutze. Bei diesem Buch würde ich es aber mehr als nur ein wenig empfehlen, denn es hat mir die Augen geöffnet, in mehr als einer Hinsicht.

    Christina Fonthes erzählt die Geschichte von Mira und Bijoux, zwei Generationen einer Familie, die in den unruhigen Zeit der politischen Umwälzung Kinshasas versucht, ihren Weg zu finden und dabei über Umwege in London landet.

    Nicht nur, dass wir mit diesen beiden Frauen eine Unmenge an Schicksalsschlägen verfolgen müssen, bekommen wir einen tiefen Einblick, was es heißt, als Frau in Kinshasa (und später Kongo) aufzuwachsen. Wie eng die Familienbande und -zwänge sind, die aus einer lebenslustigen, eigenwilligen Frau wie Mira, eine so gläubige, engstirnige Person zu machen.

    Gerade diese krassen Brüche zwischen den verschiedenen Zeitebenen, auf denen wir die beiden Frauen beobachten, haben mich sehr beeindruckt. Insgesamt hat mich das Buch gepackt und mitgerissen und mich zum Schluss etwas zerstört wieder ausgespuckt.
    Schattengrünes Tal

    Kristina Hauff
    Schattengrünes Tal (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    26.09.2025

    Im Schatten lauern Abgründe

    Kristina Hauff zeigt in ihren Büchern regelmäßig, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Das beweist sie auch mit ihem neuen Roman "Im Schattengrünen Tal".

    Lisa und Simon führen eine ruhige Ehe, in die Beziehung ist der Alltag eingekehrt und hat sich breit gemacht. Da kommt Daniela, die Neue in der Stadt, gerade recht. Nach und nach nimmt sie immer mehr Raum in Lisas Leben ein und stellt es gehörig auf den Kopf.

    In bewährter Manier erzählt Frau Hauff die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Auch wenn Lisa die Hauptrolle zukommt, so lässt sie auch Simon, Lisas Vater und andere Figuren zu Wort kommen. So baut sie ein Psychokammerspiel auf, das zu fesseln vermag. Um genau zu sein kommen nach und nach verschiedene Themen und Probleme ans Licht, die mich emotional richtig mitgerissen haben.

    Deshalb kann ich auch über die Schwächen hinwegsehen, die das Buch gerade zum Ende hin entwickelt. Die Auflösung war für mich einfach nicht ganz schlüssig und befriedigend.
    Atmosphere

    Taylor Jenkins Reid
    Atmosphere (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.08.2025

    Nach den Sternen gegriffen

    Ich bin ehrlich, nach dem Buch gegriffen hätte ich in der Buchhandlung nicht. Diese übermäßigen Begeisterungsstürme gewissen Autor*innen gegenüber schrecken mich eher ab, als dass sie mich neugierig machen. Aber wie das schon mti Evelyn Hugo war, wenn ich das Buch geschenkt bekomme, lese ich es natürlich. Und was soll ich sagen, "Atmosphere" hat mich, wie schon das andere Buch von Taylor Jenkins Reid, sehr begeistert und gefesselt.

    Joan ist Astronomin und möchte als eine der ersten Frauen zur NASA. Der Weltraum lockt sie, auch weil auf der Erde keiner auf sie wartet. Nur zu ihrer Nichte hat sie eine besonders enge Beziehung. Als sie ins zweite Trainingsprogramm der NASA aufgenommen wird, ändert sich alles für sie- nicht nur beruflich. Sie findet Freunde und, ganz unerwartet, auch die große Liebe.

    Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Buch über etwas so technisch-wissenschaftliches derart fesseln und berühren kann. Aber TJR findet einfach die perfekten Worte und Sätze und schafft es damit, die strengen hierarchischen, männerdominierten Sphären der NASA in ein feministisches Wunderland zu verwandeln. Und das 1984!

    Ist es perfekt? Nein, natürlich hat es seine kleinen Schwächen, wie einen fast erwartbaren Plot-Durchhänger im Mittelteil, aber who cares, wenn es mich doch so sehr zum Weinen bringen kann?!
    Bestie

    Joana June
    Bestie (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    17.08.2025

    Das Monster hinter der Fassade

    Der Titel des Buches spielt ebenso wie seine Figuren mit der Wahrnehmung des Lesenden: Monster oder beste Freundin? Wer ist gemeint?

    Delia sucht eine neue Bleibe für einen Neuanfang und dabei sind ihr beinahe alle Mittel recht. Als Lilly bewirbt sie sich bei Influencerin Anouk für ein WG-Zimmer und bekommt es dank einiger Missverständnisse. Doch auch bei Anouk ist nicht alles so wie es nach außen hin wirkt. Kann aus dieser Konstellation eine Freundschaft erwachsen oder drohen ihre Geheimnisse früher oder später, die Beziehung zu zerstören? Wie weit sind beide bereit zu gehen?

    Joana June scheint zu wissen, wovon sie schreibt. Die Autorin ist selbst ziemlich erfolgreich auf Instagram unterwegs und weiß deshalb genau, wie Anouks Alltag aussieht.

    So nimmt sie uns mit in eine Welt, in der mehr Schein als Sein herrscht und Freundschaften nie ohne Hintergedanken und Nutzen geschlossen werden. In diese Welt will auch Lilly eintauchen, um Anouks Kontakte zu nutzen und ihrem Ziel als Bühnenautorin näher zu kommen. Verkompliziert wird das Ganze durch die Männerwelt und die Lügen, auf denen alles gründet.

    Sympathisch ist mir keine der Figuren, dafür bleiben sie aber perfekt unperfekt. Die Autorin schafft es sehr gut, die Ecken und Kanten der Figuren in Szene zu setzen, um ihnen Tiefe zu verleihen.
    Und doch versucht sie für meinen Geschmack, zu viele Themen unterzubringen. Allein der Einblick in die Untiefen des Social Media-Starlebens hätte mir schon gereicht. Der Roman hätte genug Raum geboten, um die scharfen Kanten dieser dunklen Seite auszuloten. Doch das hat ihr offensichtlich nicht gereicht. Und dadurch hat sie mich leider etwas verloren.
    Very Bad Widows

    Sue Hincenbergs
    Very Bad Widows (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    12.08.2025

    Popcorn-Thriller

    Drei Ehefrauen beschließen auf der Beerdigung ihres Freundes, ihre Männer um die Ecke bringen zu lassen. Zu viel Unzufriedenheit in der Ehe gepaart mit der hohen Lebensversicherung der Männer sind doch als Begründung ausreichend, oder? Während sich die drei noch gegenseitig davon zu überzeugen versuchen, fühlen sich die drei Männer bereits bedroht und engagieren daraufhin einen freiberuflichen Personenschützer- der gleichzeitig als Auftragsmörder arbeitet.

    Man kann schon beinahe erahnen worauf das hinauslaufen wird, oder? Ich möchte auch gar nicht behaupten, dass dieses Buch von einem literarischen Ausnahmetalent mit unvorhersehbaren Wendungen beglückt wurde. Aber die Autorin hatte Spaß dabei und das merkt man als Leser auf jeder Seite!

    Es ist witzig, es ist unterhaltsam und gerne auch mal etwas überschwänglich. Aber genau darin liegt auch der Spaß. Man schnappt sich besten seine liebste Lieblingsknabberei und genießt die leicht-flockige Unterhaltung!
    Vorsehung

    Liane Moriarty
    Vorsehung (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    12.08.2025

    Absolute Enttäuschung

    Liane Moriarty hat ganz fantastische Ideen für ihre Romane und ein Händchen dafür, ihre Figuren in Handlungen und Verbindungen zu verstricken und damit die Spannung hochzuhalten. Dabei spricht sie sehr oft aktuelle Themen an. Nebenbei spielen ihre Geschichten meist in Australien, dem Land bin ich außerhalb ihrer Bücher nie näher gekommen. Danke dafür!

    Aber was genau war das hier?! Als hätte der Coverdesigner schon zum Ausdruck bringen wollen, wie enttäuscht er vom Inhalt ist, verströmt das Cover 90er-Vibes und macht null komma null Lust darauf.

    Und auch wenn der Klappentext eigentlich vielversprechend ist (auf einem Flug nach Sidney verteilt eine geheimnisvolle Dame Sterbeprognosen an alle Passagiere; die rätseln daraufhin, wie wahrscheinlich die Vorhersagen eintreten werden), schafft es die Autorin, sich vollkommen zu verstricken. Zu viele Figuren, zu viele Nebenhandlungen und Lebensläufe, die sie einstrickt. Dazu eine Hauptfigur, die zu schmale Schultern hat, um das ganze Gerüst auf ihnen zu tragen.

    Ich hätte es niemals gedacht, dass Liane Moriarty das mal schafft, aber ich bin komplett enttäuscht.
    Hello Baby

    Kim Eui-kyung
    Hello Baby (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    12.08.2025

    Happy Baby?

    Als Frau beschäftigt man sich unweigerlich früher oder später mit dem großen Thema Kinderwunsch. Glücklich sind die, die sich entscheiden und ihren selbstgewählten Wunsch dann auch erfüllen können. In diesem Buch nun geht es um jene Frauen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, ohne medizinische Hilfe jedoch keinen Erfolg haben.

    Wie vielfältig und facettenreich auch dieses Thema aussehen kann, zeigt Kim Eui-Kyung auf sehr anschauliche Weise. Sechs Frauen dürfen wir auf ihrem Weg in die Kinderwunsch-Klinik begleiten, zu all ihren Therapien und Eingriffen, aber auch durch den ebenso bedrückenden Alltag.

    Auf mich hat die Erzählung sehr eindrücklich gewirkt, mit den Frauen habe ich mitgelitten und mitgehofft.

    Allerdings muss man den Schreibstil mögen. Inwon Park hat mit Sicherheit eine solide Übersetzungsarbeit abgeliefert, kann aber über die Zwänge des Koreanischen nicht hinwegtäuschen. So erhält sie den gewohnt nüchternen Stil, bei dem man die Emotionen zwischen den Zeilen suchen muss.

    Auf jeden Fall bekommt man mal wieder einen sehr tiefen Einblick in die gesellschaftlichen Fallstricke Südkoreas.
    Faebound

    Saara El-Arifi
    Faebound (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    08.08.2025

    Andeutungsweise okay

    Kennt ihr das, wenn ein Buch auf Zwang versucht, durch geheimnisvolle Andeutungen und Prophezeiungen Spannung zu erzeugen, ohne zu einem befriedigenden Schluss zu kommen? Genau so ein Buch ist dieses hier.

    Saara El-Arifi hat sich wirklich viel Mühe gegeben, eine Welt fesselnde aufzubauen, in der verschiedene Elfenvölker im Krieg miteinander sind. Die Fae und Menschen haben sich bereits gegenseitig vom Angesicht der Erde gefegt- zumindest glauben das alle. Bis Kommandantin Yeeran verbannt wird und im Exil, begleitet von ihrer Schwester Lettle und ihrem Oberst Rayan, plötzlich einer Gruppe Fae gegenübersteht. Die entführen die drei in ihr unterirdisches Land, wo sie nicht gerade freundlich aufgenommen werden.

    Diese Geschichte hat eigentlich viele interessante Aspekte zu bieten: vielversprechende Prophezeiungen, magische tierische Gefährten, kriegerische Magie und uralte Fehden. Und trotzdem schafft die Autorin es nicht, ihr Potential zu nutzen. Liegt es daran, dass dies erst der Auftakt einer Trilogie ist und sie sich noch Stoff für die zwei folgenden Bände aufheben will? Oder doch an kreativen Differenzen?

    Der Weltenbau ist nicht ganz durchdacht und weist so einige Logiklöcher auf. Die Erzählung hat so einige lose Fäden, die entweder eher lustlos zu einem unbefriedigenden Ende geführt oder im leeren raum hängen gelassen wurden.

    Am enttäuschendsten sind aber die Figuren und die Emotionen, die mich als Lesende einfach nicht erreicht haben. Wo bleibt die Leidenschaft und Romantik, die mir versprochen wurde? Wo die Intelligenz und Schläue, die die Figuren zu den herausragenden Persönlichkeiten machen, die sie eigentlich darstellen sollen?

    Das Buch sieht rein optisch wirklich großartig aus, kann sein Versprechen aber einfach nicht halten.
    Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter, Band 1

    Kristen Ciccarelli
    Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter, Band 1 (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    23.07.2025

    Wenn Katze und Maus miteinander spielen

    Die Geschichte an sich ist nicht vollkommen neu und spielt mit bekannten Elementen. Trotzdem schafft es Kristen Ciccarelli daraus eine fesselnde und emotionale Geschichte zu stricken.

    Rune wächst bei ihrer Hexen-Großmutter auf, bis die Hexenköniginnen gestürzt werden und damit eine Welle der Hexenverfolgungen auslösen, denen auch ihre geliebte Großmutter zum Opfer fällt. Fortan versucht sie, getarnt als Roter Nachtfalter, so viele Hexen wie möglich zu retten, immer unter den Augen der Blutwache, der auch Gideon angehört. Beide ahnen die Geheimnisse des jeweils anderen und versuchen sich gegenseitig zu verführen um sie zu ergründen.

    Ich sag ja, es klingt erstmal nicht sonderlich neu, trotzdem hat die Autorin hier eine interessante Welt und ein spannendes Magiesystem aufgebaut. Gepaart mit mutigen Frauenfiguren und einem flüssigen Schreibstil wird daraus ein Buch, das ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe und dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann!
    Im Leben nebenan

    Anne Sauer
    Im Leben nebenan (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.07.2025

    Perspektivwechsel

    Bei lebensverändernden Entschiedungen spielt man ja gerne mal im Kopf durch "Was wäre, wenn...?". Und welche Entscheidung wäre für eine Frau tiefgreifender als die, ob man ein Kind möchte oder nicht. Anne Sauer spielt dieses Szenario in ihrem Debut auf kreative Weise durch.

    Toni lebt mit ihrem Freund in der gemeinsamen Wohnung, seit Monaten versuchen sie schwanger zu werden. Bis hin zur künstlichen Befruchtung versuchen sie alles, doch nix funktioniert. Während sie noch darüber nachdenkt, aufzugeben, wacht sie eines Morgens als Antonia auf. Auf dem Bauch liegt ihr neugeborenes Baby Hanna, in der Tür steht Anton, ihre Jugendliebe und offenbar mittlerweile ihr Ehemann.

    Grundsätzlich haben mir diese Perspektivwechsel gefallen. Anne Sauer erzählt in einer bildschönen Sprache und baut sehr passende Übergänge ein. Die Thematik wird aus (fast) allen Bickwinkeln betrachtet und man merkt, dass hier eine Frau am Werk ist, die sich selbst schon ausgiebig mit dem Thema befasst hat.

    Und doch ist mir der Kontrast zwischen Toni und Antonia nicht stringent genug, denn in Antonia steckt ja trotzdem immer noch Toni. Und das Ende lässt mich dann letztlich leider etwas zu ratlos zurück.

    Insgesamt ist "Im Lebene nebenan" also für mich ein Erstling mit Laufschwierigkeiten. Den Namen Anne Sauer sollte man sich aber auf jeden Fall merken.
    Stars

    Katja Kullmann
    Stars (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.07.2025

    Astro-Nonsens

    Das Buch gewinnt viel durch seine glänzende Aufmachung, dieses Cover war für mich der ultimative Hingucker und hat sofort mein Interesse geweckt. Danach kam die Ernüchterung, beim Lesen.

    Carla verdient sich nebenbei was, indem sie als Cosmic Charlie Horoskope erstellt. Genau dieser Nebenjob war es ürbigens auch, der sie das Philosophiestudium gekostet und sie zu einem öden Job im Möbelversandhandel verdammt hat. Bis ein unerwartetes Ereignis sie dazu bringt, den Job zu kündigen und alles auf eine Karte zu setzen.

    Dieses Astrothema war es eigentlich, das mich so für dieses Buch gewonnen hat, mein Interesse geweckt hat. Gemeinsam mit dem unerwarteten Geldgeschenk hatte das viel Potential für Action und Spannung.
    Stattdessen wird das Geld im Schrank begraben, gemeinsam mit dem Drive der Story. So plätschert die Erzählung vor sich hin, das Astro-Thema wirkt auf mich zudem austauschbar.

    Die angebliche Erfolgsgeschichte vom rasanten Social Media-Aufstieg ist beliebig und hätte ihr mit jedem anderen Thema genauso passieren können.

    So bleibt das Buch relativ mittelmäßig, einzig die letzten beiden Seiten haben einen unrewarteten Twist reingebracht, der mich wieder aufwecken konnte.
    1 bis 25 von 454 Rezensionen
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