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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 37
    436 Rezensionen
    Very Bad Widows Sue Hincenbergs
    Very Bad Widows (Buch)
    12.08.2025

    Popcorn-Thriller

    Drei Ehefrauen beschließen auf der Beerdigung ihres Freundes, ihre Männer um die Ecke bringen zu lassen. Zu viel Unzufriedenheit in der Ehe gepaart mit der hohen Lebensversicherung der Männer sind doch als Begründung ausreichend, oder? Während sich die drei noch gegenseitig davon zu überzeugen versuchen, fühlen sich die drei Männer bereits bedroht und engagieren daraufhin einen freiberuflichen Personenschützer- der gleichzeitig als Auftragsmörder arbeitet.

    Man kann schon beinahe erahnen worauf das hinauslaufen wird, oder? Ich möchte auch gar nicht behaupten, dass dieses Buch von einem literarischen Ausnahmetalent mit unvorhersehbaren Wendungen beglückt wurde. Aber die Autorin hatte Spaß dabei und das merkt man als Leser auf jeder Seite!

    Es ist witzig, es ist unterhaltsam und gerne auch mal etwas überschwänglich. Aber genau darin liegt auch der Spaß. Man schnappt sich besten seine liebste Lieblingsknabberei und genießt die leicht-flockige Unterhaltung!
    Vorsehung Liane Moriarty
    Vorsehung (Buch)
    12.08.2025

    Absolute Enttäuschung

    Liane Moriarty hat ganz fantastische Ideen für ihre Romane und ein Händchen dafür, ihre Figuren in Handlungen und Verbindungen zu verstricken und damit die Spannung hochzuhalten. Dabei spricht sie sehr oft aktuelle Themen an. Nebenbei spielen ihre Geschichten meist in Australien, dem Land bin ich außerhalb ihrer Bücher nie näher gekommen. Danke dafür!

    Aber was genau war das hier?! Als hätte der Coverdesigner schon zum Ausdruck bringen wollen, wie enttäuscht er vom Inhalt ist, verströmt das Cover 90er-Vibes und macht null komma null Lust darauf.

    Und auch wenn der Klappentext eigentlich vielversprechend ist (auf einem Flug nach Sidney verteilt eine geheimnisvolle Dame Sterbeprognosen an alle Passagiere; die rätseln daraufhin, wie wahrscheinlich die Vorhersagen eintreten werden), schafft es die Autorin, sich vollkommen zu verstricken. Zu viele Figuren, zu viele Nebenhandlungen und Lebensläufe, die sie einstrickt. Dazu eine Hauptfigur, die zu schmale Schultern hat, um das ganze Gerüst auf ihnen zu tragen.

    Ich hätte es niemals gedacht, dass Liane Moriarty das mal schafft, aber ich bin komplett enttäuscht.
    Hello Baby Kim Eui-kyung
    Hello Baby (Buch)
    12.08.2025

    Happy Baby?

    Als Frau beschäftigt man sich unweigerlich früher oder später mit dem großen Thema Kinderwunsch. Glücklich sind die, die sich entscheiden und ihren selbstgewählten Wunsch dann auch erfüllen können. In diesem Buch nun geht es um jene Frauen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, ohne medizinische Hilfe jedoch keinen Erfolg haben.

    Wie vielfältig und facettenreich auch dieses Thema aussehen kann, zeigt Kim Eui-Kyung auf sehr anschauliche Weise. Sechs Frauen dürfen wir auf ihrem Weg in die Kinderwunsch-Klinik begleiten, zu all ihren Therapien und Eingriffen, aber auch durch den ebenso bedrückenden Alltag.

    Auf mich hat die Erzählung sehr eindrücklich gewirkt, mit den Frauen habe ich mitgelitten und mitgehofft.

    Allerdings muss man den Schreibstil mögen. Inwon Park hat mit Sicherheit eine solide Übersetzungsarbeit abgeliefert, kann aber über die Zwänge des Koreanischen nicht hinwegtäuschen. So erhält sie den gewohnt nüchternen Stil, bei dem man die Emotionen zwischen den Zeilen suchen muss.

    Auf jeden Fall bekommt man mal wieder einen sehr tiefen Einblick in die gesellschaftlichen Fallstricke Südkoreas.
    Faebound Saara El-Arifi
    Faebound (Buch)
    08.08.2025

    Andeutungsweise okay

    Kennt ihr das, wenn ein Buch auf Zwang versucht, durch geheimnisvolle Andeutungen und Prophezeiungen Spannung zu erzeugen, ohne zu einem befriedigenden Schluss zu kommen? Genau so ein Buch ist dieses hier.

    Saara El-Arifi hat sich wirklich viel Mühe gegeben, eine Welt fesselnde aufzubauen, in der verschiedene Elfenvölker im Krieg miteinander sind. Die Fae und Menschen haben sich bereits gegenseitig vom Angesicht der Erde gefegt- zumindest glauben das alle. Bis Kommandantin Yeeran verbannt wird und im Exil, begleitet von ihrer Schwester Lettle und ihrem Oberst Rayan, plötzlich einer Gruppe Fae gegenübersteht. Die entführen die drei in ihr unterirdisches Land, wo sie nicht gerade freundlich aufgenommen werden.

    Diese Geschichte hat eigentlich viele interessante Aspekte zu bieten: vielversprechende Prophezeiungen, magische tierische Gefährten, kriegerische Magie und uralte Fehden. Und trotzdem schafft die Autorin es nicht, ihr Potential zu nutzen. Liegt es daran, dass dies erst der Auftakt einer Trilogie ist und sie sich noch Stoff für die zwei folgenden Bände aufheben will? Oder doch an kreativen Differenzen?

    Der Weltenbau ist nicht ganz durchdacht und weist so einige Logiklöcher auf. Die Erzählung hat so einige lose Fäden, die entweder eher lustlos zu einem unbefriedigenden Ende geführt oder im leeren raum hängen gelassen wurden.

    Am enttäuschendsten sind aber die Figuren und die Emotionen, die mich als Lesende einfach nicht erreicht haben. Wo bleibt die Leidenschaft und Romantik, die mir versprochen wurde? Wo die Intelligenz und Schläue, die die Figuren zu den herausragenden Persönlichkeiten machen, die sie eigentlich darstellen sollen?

    Das Buch sieht rein optisch wirklich großartig aus, kann sein Versprechen aber einfach nicht halten.
    Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter, Band 1 Kristen Ciccarelli
    Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter, Band 1 (Buch)
    23.07.2025

    Wenn Katze und Maus miteinander spielen

    Die Geschichte an sich ist nicht vollkommen neu und spielt mit bekannten Elementen. Trotzdem schafft es Kristen Ciccarelli daraus eine fesselnde und emotionale Geschichte zu stricken.

    Rune wächst bei ihrer Hexen-Großmutter auf, bis die Hexenköniginnen gestürzt werden und damit eine Welle der Hexenverfolgungen auslösen, denen auch ihre geliebte Großmutter zum Opfer fällt. Fortan versucht sie, getarnt als Roter Nachtfalter, so viele Hexen wie möglich zu retten, immer unter den Augen der Blutwache, der auch Gideon angehört. Beide ahnen die Geheimnisse des jeweils anderen und versuchen sich gegenseitig zu verführen um sie zu ergründen.

    Ich sag ja, es klingt erstmal nicht sonderlich neu, trotzdem hat die Autorin hier eine interessante Welt und ein spannendes Magiesystem aufgebaut. Gepaart mit mutigen Frauenfiguren und einem flüssigen Schreibstil wird daraus ein Buch, das ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe und dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann!
    Im Leben nebenan Anne Sauer
    Im Leben nebenan (Buch)
    14.07.2025

    Perspektivwechsel

    Bei lebensverändernden Entschiedungen spielt man ja gerne mal im Kopf durch "Was wäre, wenn...?". Und welche Entscheidung wäre für eine Frau tiefgreifender als die, ob man ein Kind möchte oder nicht. Anne Sauer spielt dieses Szenario in ihrem Debut auf kreative Weise durch.

    Toni lebt mit ihrem Freund in der gemeinsamen Wohnung, seit Monaten versuchen sie schwanger zu werden. Bis hin zur künstlichen Befruchtung versuchen sie alles, doch nix funktioniert. Während sie noch darüber nachdenkt, aufzugeben, wacht sie eines Morgens als Antonia auf. Auf dem Bauch liegt ihr neugeborenes Baby Hanna, in der Tür steht Anton, ihre Jugendliebe und offenbar mittlerweile ihr Ehemann.

    Grundsätzlich haben mir diese Perspektivwechsel gefallen. Anne Sauer erzählt in einer bildschönen Sprache und baut sehr passende Übergänge ein. Die Thematik wird aus (fast) allen Bickwinkeln betrachtet und man merkt, dass hier eine Frau am Werk ist, die sich selbst schon ausgiebig mit dem Thema befasst hat.

    Und doch ist mir der Kontrast zwischen Toni und Antonia nicht stringent genug, denn in Antonia steckt ja trotzdem immer noch Toni. Und das Ende lässt mich dann letztlich leider etwas zu ratlos zurück.

    Insgesamt ist "Im Lebene nebenan" also für mich ein Erstling mit Laufschwierigkeiten. Den Namen Anne Sauer sollte man sich aber auf jeden Fall merken.
    Stars Katja Kullmann
    Stars (Buch)
    14.07.2025

    Astro-Nonsens

    Das Buch gewinnt viel durch seine glänzende Aufmachung, dieses Cover war für mich der ultimative Hingucker und hat sofort mein Interesse geweckt. Danach kam die Ernüchterung, beim Lesen.

    Carla verdient sich nebenbei was, indem sie als Cosmic Charlie Horoskope erstellt. Genau dieser Nebenjob war es ürbigens auch, der sie das Philosophiestudium gekostet und sie zu einem öden Job im Möbelversandhandel verdammt hat. Bis ein unerwartetes Ereignis sie dazu bringt, den Job zu kündigen und alles auf eine Karte zu setzen.

    Dieses Astrothema war es eigentlich, das mich so für dieses Buch gewonnen hat, mein Interesse geweckt hat. Gemeinsam mit dem unerwarteten Geldgeschenk hatte das viel Potential für Action und Spannung.
    Stattdessen wird das Geld im Schrank begraben, gemeinsam mit dem Drive der Story. So plätschert die Erzählung vor sich hin, das Astro-Thema wirkt auf mich zudem austauschbar.

    Die angebliche Erfolgsgeschichte vom rasanten Social Media-Aufstieg ist beliebig und hätte ihr mit jedem anderen Thema genauso passieren können.

    So bleibt das Buch relativ mittelmäßig, einzig die letzten beiden Seiten haben einen unrewarteten Twist reingebracht, der mich wieder aufwecken konnte.
    Wo wir uns treffen Anna Hope
    Wo wir uns treffen (Buch)
    14.07.2025

    Zu viel Ablenkung

    Für sich betrachtet hätte mir das Buch gefallen können, es ist grundsätzlich nicht schlecht geschrieben. Auch jedes Thema für sich hätte ein bewegendes Buch ergeben können. Und doch bin ich von Anna Hope einfach besseres gewohnt. "Der weiße Fels" konnte mich begeistern, mit seinem Erzählstil ebenso wie mit dem Thema der Aufarbeitung kulturellen Erbes. Das hätte auch hier so gut funktionieren können, denn es gibt defintiv Überschneidungen:

    Frannie, Milo und Isa kehren auf das elterlichen Anwesen in Sussex zurück, weil ihr Vater gestorben ist. Alle drei Geschwister tragen Narben und aus ihrer Kindheit mit sich, verursacht durch das Verhalten ihres Vaters. Bei der Beerdigung kommen die verschiedenen Probleme ans Licht, nicht zuletzt die Last des Erbes.

    Hier treffen so viele verschiedene Themen, Probleme und Figuren aufeinander, dass die Schwere und Ernsthaftigkeit in diesem Wirbel untergehen. Jedes für sich würde einen ganzen Roman ergeben, bräuchte den richtigen Raum, um sich entfalten zu können.

    Zudem kommen einfach zu viele Figuren zu Wort, nimmt sich vielleicht auch manche Figur zu ernst. Man könnte jetzt sagen, so ist nunmal das Leben. Aber es fehlt einfach die Balance. So wird man von der Vielzahl an Eindrücken erdrückt, fast schon überrannt.
    Das Haus der Türen Twan Eng Tan
    Das Haus der Türen (Buch)
    14.07.2025

    Geheimnisse und Träume

    Um ehrlich zu sein, habe ich mir von diesem Buch nicht allzu viel versprochen. Ein nettes Äußeres und ein Autor, der mit seinem Stil offensichtlich den Geschmack der Booker Prize-Jury trifft (warum sonst sollten alle drei seiner Romane auf deren Liste gelandet sein?). Und dann hat es mich eingesaugt und einem exotischen Hexenkessel der Kulturen wieder ausgespuckt.

    1921 reist Willie Somerset Maugham nach Penang, Malaya, um seinen alten Freund Robert zu besuchen. Der ist mittlerweile seit 15 Jahren mit Lesley verheiratet und führt dort auf dieser tropischen Insel eine merklich abgekühlte Beziehung. Innerhalb von zwei Wochen knüpft der weltgewandte Autor zarte, freundschaftliche Bande zu dieser Frau, bis sie ihm ihre Geheimnisse offenbart. Ob daraus sein nächstes Buch erwächst?

    Zunächst einmal hat der Autor diesen Schmelztiegel aus malayischer, chinesischer und englischer Kultur perfekt eingefangen (ob es wohl daran liegt, dass er selbst dort geboren und aufgewachsen ist?). Dieses kolonialistische Gehabe, das die Engländer wohl überall an den Tag gelegt haben, wo sie ihren Stiefel hingesetzt haben, ist auf den Punkt getroffen.

    Verblüffend, dass diese steifen Menschen ans äußerste Ende der Welt ziehen konnten, ohne jemals ihre verbohrten Ansichten und Gepflogenheiten loslassen zu können. Frauen haben sich weiterhin ihren Ehemännern unterzuordnen. Ehebruch wird schwerer gewichtet als andere Verbrechen, wie zum Beispiel Mord. Und Gott bewahre, dass man sich eher dem eigenen Geschlecht zugeneigt zeigt!!

    Man merkt schon, es hat mich gepackt! Die Szenerie ebenso wie die Figuren ließen mich einfach nicht mehr los und haben mich innerhalb kürzester Zeit zum Finale geführt. Dabei wirkt es nicht laut und aufdringlich, trägt die Emotionen in leisen Tönen, die nachhallen werden.
    Frau im Mond Pierre Jarawan
    Frau im Mond (Buch)
    02.07.2025

    Leben wie ein Märchen

    Der Titel des Buches liefert einerseits den roten Faden, der sich durch das Buch zieht wie andererseits das Thema, was die Familie el Shami über mehrere Generationen hinweg, vom Libanon bis nach Kanada, begleitet hat: die Raumfahrt.

    Die Zwillinge Lilit und Lina wachsen nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater Maroun auf. Der hat schon damals, am Tag ihrer Geburt bereits für Unruhe gesorgt, als er durch das Zünden einer Rakete vom Dach seines Altenheims aus beinahe einen Club in die Luft gejagt hätte. Die Raumfahrt war sein Leben und er gibt diese Leidenschaft weiter, als er Jahre später seiner Enkelin, der Filmemacherin Lilit, von seiner Arbeit bei der Libanesischen Raketensociety erzählt.

    Diese kurze Zusammenfassung zeigt eigentlich schon ganz gut die Komplexität des Romans auf. Auch wenn wir "nur" drei Genereationen dieser Familie begleiten, fällt es mir vor allem zu Beginn sehr schwer, jedes Detail zu behalten und in eine Reihenfolge zu bringen.

    Auch wenn ich den Schreibstil des Autors grundsätzlich als beinahe märchenhaft beschreiben würde- er findet mitunter ganz zauberhafte Formulierungen und behält trotz der komplexen Inhalte eine schöne Leichtigkeit bei- springt er mit überbordender Lust zwischen den Erzählebenen hin und her. Und das sehr oft ohne große Ankündigung.

    Das macht es etwas schwer hinterher zu kommen und die Sprünge nachzuvollziehen. Zumal er oftmals Ereignisse anschneidet, um sie dann mehrere Kapitel weiter erst wieder aufzugreifen. Das bewundernswerte ist, dass er dabei nix vergisst (oder wenn, dann habe ich das nicht mitbekommen), aber es macht es auch schwer, ihm zu folgen.

    Nichtsdestotrotz ist das Thema dieses Buches aber so verzaubernd und erinnert an Tausend und eine Nacht, sodass mich der Autor ähnlich wie Sheherazad an sich gefesselt hat.
    Geht so Beatriz Serrano
    Geht so (Buch)
    27.06.2025

    Bitterböse Realität

    Ich habe in letzter Zeit so einige Bücher abgebrochen und zur Seite gelegt, in denen der alltägliche Drogenkonsum zu sehr normalisiert und zu wenig eingeordnet wurde und hätte dementsprechend niemals zu diesem Buch gegriffen, das bereits im Klappentext von einem drogenvernebelten Arbeitsausflug erzählt. Wären da nicht die vielen begeisterten Stimmen gewesen, die mich über meinen Tellerrand hinausschauen lassen haben. Und es hat sich gelohnt!

    Beatriz Serrano erzählt von der 30jährigen Marisa, die sich durch ihren Joballtag in einer Madrider Werbeagentur quält. Schon morgens wacht sie mit Angststörungen auf, den Tag übersteht sie kaum ohne Antidepressiva und Youtube-Videos zum Ablenken. Und trotzdem funktioniert sie- zumindest bis zum groß angekündigten Teambuilding-Wochenende.

    Einige Rezensionen kritisieren die Unglaubwürdigkeit dieses Szenarios, die Verherrlichung einer konsequenzlosen, faulen Hauptfigur und die Untragbarkeit von Marisas gesteigertem Tablettenverzehr.

    Ich muss sagen, zum Glück arbeite ich nicht in einem so krassen Hamsterrad wie einer Werbeagentur, wo sich jeder der nächste ist und alle versuchen Illusionen an den Menschen zu bringen. Der Autorin ist das Szenario jedoch auf sehr eindrückliche Weise geglückt und ich kann nachvollziehen, was Marisa in ihre aktuelle Lage gebracht hat.

    Insgesamt ist mit Marisa eine sehr starke, wenn auch polarisierende Hauptfigur gelungen, deren Emotionen und Entscheidungen ich jederzeit verstehen (wenn auch nicht immer moralisch unterstützen) konnte. Mal abgesehen davon, dass ich sie unheimlich kreativ und in Stresssituationen funktionierend empfand, kann ich auch nachvollziehen wie ihre Umgebung sie zu dem Menschen geformt hat, den man in diesem Buch erleben darf.

    Insgesamt war das Buch für mich ein riesiges Plus (mit kleinen roten Flaggen), weil es sich auf beeindruckende Weise mit einem sehr kritischen Thema auseinandersetzt.
    Stromlinien Rebekka Frank
    Stromlinien (Buch)
    25.06.2025

    Langsam und behäbig

    Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe. Das Cover sieht vielversprechend aus und der Klappentext mutet fast schon reißerisch an. Und doch liest es sich ruhiger und behäbiger als gedacht.

    Enna und Jale sind am liebsten mit ihrem Boot unterwegs, während sie auf ihre Mutter warten und von der trostlosen Oma großgezogen werden. Sie zählen die Tage rückwärts, bis ihre Mutter Alea aus dem Knast entlassen werden soll. Doch genau an diesem Tag verschwindet sie, ebenso wie Jale. Enna bleibt nix anderes übrig, als die beiden zu suchen, und deckt dabei Familiengeheimnisse auf.

    Zumindest versucht sie es. Und genau das zieht sich teilweise wie Kaugummi. Es hilft dabei auch nicht, dass die Figuren in typisch nordischer Manier kalt und unnahbar bleiben, sodass man als Leser kaum eine Verbindung aufbauen kann.

    Zum Schluss schafft es das Buch tatsächlich noch, etwas zu überraschen. Allerdings möchte ich nicht darüber spekulieren, ob sich die 500 Seiten bis dahin gelohnt haben.
    A Fate Forged in Fire - Aus Flammen geboren Hazel McBride
    A Fate Forged in Fire - Aus Flammen geboren (Buch)
    12.06.2025

    Tolle Ansätze

    Eine epische Fehde zwischen Gläubigen und Magiebegabten, Drachen und Menschen, matriarchalen und patriarchalen Strukturen und zwei junge Menschen, die zwischen den Fronten stehen- was kann da schon schief gehen?!
    Eventuell so einiges, denn es steht und fällt mit den Figuren.

    Aemyra wurde als erster weiblicher Spross der Blutlinie seit langem im Verborgenen aufgezogen, um eines Tages den Thron zu übernehmen, der ihr vorherbestimmt ist. Nur sitzt dort zur Zeit noch das Oberhaupt des verfeindeten Familienzweigs. Bis es zum Putsch kommt und sie ihre Chance gekommen sieht. Einzig Prinz Fiorean könnte ihr dabei noch einen Strich durch die Rechnung machen.

    Wie gesagt, dieses Buch hält einige tolle Momente bereit: es gibt Drachen, schottisch angehauchte Clanstrukturen, ein matriarchal aufgebautes Gemeinschaftssystem, das durch einen fehlgeleiteten Glauben (befeuert von verunsicherten Männern) bedroht wird und natürlich dieses Paar, das zwischen den Fronten seinen Weg sucht und sich selbst dabei findet.

    Aber genau mit diesen beiden hatte ich so meine Probleme, vor allem mit Aemyra. Hier sollte es doch eigentlich um kluge, starke Frauen gehen. Und ausgerechnet sie hat doch angeblich eine jahrelange Ausbildung genossen, die sie zu durchdachten Entscheidungen befähigen soll.

    Davon lässt sie aber immer wieder viel vermissen. Dieses erste Buch ist geprägt von "Aber ich bin doch die Königin" und emotional geladenen Fehlentscheidungen. Immer wieder verlässt sie sich auf die falschen Menschen und eindeutig viel zu wenig auf sich selbst (oder auf ihr angeblich so kluges Köpfchen).

    Trotzdem bleibt die Geschichte spannend und unterhaltsam (zum Glück), sie kann mich sogar mit ihren Wendungen des Öfteren überraschen und vor allem der Weltenaufbau hat ein paar sehr clevere Anleihen. Davon habe ich sehr gerne gelesen und dies, zusammen mit dem etwas fiesen Cliffhanger, steigert meine Vorfreude auf Band 2 (und die Hoffnung, dass Aemyra aus ihren Fehlern lernt und an ihren Erfahrungen wächst- charakterlich).
    Nachtlügen Lisanne Surborg
    Nachtlügen (Buch)
    12.06.2025

    Wenn (Alb)Träume wahr werden

    Ich liebe es ja, immer wieder neue Apsekte der Fantasy zu entdecken. Zauberer, Magier, Hexen, Werwölfe und Vampire kenne ich mittlerweile zur Genüge, aber über Albe habe ich bisher noch nichts gelesen. Das hat sich nun aber sowas von geändert!

    Isra ist als kleines Wunderkind bei ihrer Großmutter, einer bekannten Traumforscherin, aufgewachsen. Bis ihr Leben durch eienn unfall auf den Kopf gestellt wurde. Seitdem arbeitet sie als Kellnerin in einem Varieté und besucht nachts fremde Menschen, um ihnen ihre Träume zu stehlen und durch Albträume zu ersetzen. Denn sie ist ein Alb und die Essenz von Träumen ihre lebensnotwendige Nahrung.

    Lisanne Surborg hat in ihrem Buch viele spannende Aspekte vereint. Zum einen die Welt der Albe, die sich nahtlos in die unsere einfügt und teilweise überraschend "menschlich" wirkt. Es gibt eine Verwaltungsinstitution, eine Präsidentin und eben das Forschungsinstitut ihrer Großmutter, das die Albe von ihrer Abhängigkeit vom Traumrauben befreien will.

    Mit diesen Stützen ihrer Gesellschaft einher gehen natürlich auch die ganz normalen Probleme: aufrührerische Albe mit Umsturzgedanken, Geheimnisse und Intrigen und Verwaltungsvorschriften. Und Isra mittendrin!

    Das alles könnte wirklich spannend sein, ist aber für meinen Geschmack nicht ganz ausgearbeitet. Manche Andeutungen laufen ins Leere und man hätte als Leser gerne mehr Infos bekommen.

    Auch die vielen Figuren überfrachten den Roman stellenweise etwas. Isra trägt die Geschichte ganz gut auf ihren Schultern, bekommt dabei aber etwas zu wenig Raum, um ihre Emotionen richtig ausleben zu können (außer wenn es um ihre negativen Emotionen geht).

    Insgesamt ist es eine tolle Idee, eine aufregende und interessante Welt, über die ich ehrlicherweise gerne so viel mehr erfahren hätte als über Isras Traumwelten.
    Die Spurenfinder und das Zepter der Ahnen Marc-Uwe Kling
    Die Spurenfinder und das Zepter der Ahnen (Buch)
    12.06.2025

    Amüsant und wortgewandt

    Marc-Uwe Kling hat einfach ein Händchen für spannend-lustige Geschichten und Figuren, die ans Herz gehen. Dass er dieses Talent offensichtlich seine drei Töchter weitergegeben hat, mit denen er dieser Reihe gemeinsam Leben einhaucht, freut mich umso mehr.

    Elon von Bergen ist mal wieder mit seinen Zwillingen Ada und Naru unterwegs, denn das Zepter des Königs ist verschwunden und nur der weltberühmte Spurenfinder kann es wiederfinden.

    Auch in diesem zweiten Band der Reihe erleben wir wieder große Abenteuer, kleine-feine Wortduelle und Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten. Dabei bleibt der Erzählstil so bildhaft und leicht, dass einem in keinem Moment langweilig wird. Auch die Figuren haben nichts von ihren Schrullen verloren und die Einblicke in die jugendliche Vergangenheit Elons von Bergen werfen ein ganz neues Licht auf diese so getragene, ernsthafte Figur (hätte er wohl gerne!).

    Ich kann mir vorstellen, dass diese Reihe gelesen sehr viel Spaß macht- als Hörbuch ist sie allerdings unschlagbar!
    Die Summe unserer Teile Paola Lopez
    Die Summe unserer Teile (Buch)
    12.06.2025

    Viele Teile fehlen

    Dieses Buch verspricht so viel und hält leider sehr wenig davon.

    Es geht um drei Generationen einer Familie- der Großmutter, die aus Polen flieht um im Libanon eine erfolgreiche Chemikerin zu werden; die Mutter, die sich in München ein Leben als erfolgreiche Medizinerin aufzubauen, mit dem sie nicht glücklich wird und die Tochter, die vor der einengenden Beziehung zu ihrer Mutter nach Berlin flieht und dort als Informatikerin Fuß fassen will.

    Man könnte jetzt meinen, dies wäre eine grobe Zusammenfassung der ersten Kapitel. Leider stellt es mehr oder weniger den ganzen Inhalt des Romans dar. Als "Die Summe unserer Teile" hätte ich eigentlich tiefere Einblicke in die Vergangenheit und Gefühlswelt dieser drei Frauen erhofft. Begründungen dafür, warum sie zu den Frauen wurden, die sie heute sind.

    Doch irgendwie bleibt die Erzählung sehr oberflächlich, man krazt an der blanken Außenfassade der Figuren, ohne tiefer zu dringen und die Geheimnisse, die aufgedeckt werden, werden leider kaum angerissen.

    Damit bleibt das Buch wie eine hohle Hülle zurück, durch deren fehlende Puzzleteilchen man einen Blick ins leere Innere werfen kann.
    The Serpent and the Wolf Rebecca Robinson
    The Serpent and the Wolf (Buch)
    12.06.2025

    Überraschung im Wolfspelz

    Wer den Klappentext liest, erwartet mit Sicherheit ein typisches Romantasyabenteuer, das mit den üblichen Trope-Flaggen geschmückt aus keinem Genre-Regal herausstechen kann. Dabei versteckt sich in diesem Schmacht-Wolfspelz eine überraschend erwachsene, heilsame und überzeugende Fantasystory.

    Vaasa wird von ihrer intriganten Familie als Chamäleon großgezogen, viele Sprachen sprechend lauscht sie bei Verhandlungen und erhascht für sie Geheimnisse und politische Vorteile. Bis ihre Eltern ums Leben kommen und ihre Bruder sie an den nächstbesten verfeindeten Herrscher verschachert, in der Hoffnung eine möglichst profitable Ehe zu arrangieren. Stattdessen bekommt Vaasa mit Reid einen ebenbürtigen mann an die Seite gestellt, der ihr die Möglichkeit bietet, mehr über ihre Magie und ihre familiäre Vergangenheit zu erfahren.

    Der Weltenbau bietet vermutlich das für Fantasy übliche Schema: verfeindete Königreiche, kämpferische Auseinandersetzungen und politische Intrigen (viele davon konnten mich als Leserin tatsächlich sogar überraschen!).

    Das wirklich wundervolle an diesem buch sind jedoch die beiden Hauptfiguren. Natürlich gibt es Spannung zwischen den beiden, die sowohl durch antrainiertes Misstrauen und gegenseitige Anziehung hervorgerufen wird. Dabei kann Vaasa aber tatsächlich mal eine starke Frauenfigur bleiben, während Reid mehr als nur der grummelige, geheimniskrämerische, gutaussehende Mann im Hintergrund bleiben darf. Er wartet tatsächlich auf ihr Einverständnis in allen DIngen und behandelt sie wie eine Gleichgestellte!

    Das ist wirklich mal etwas Herausragendes und macht dieses Buch zu einem Reihenauftakt, dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann!
    Halbinsel Kristine Bilkau
    Halbinsel (Buch)
    12.06.2025

    Antriebslos

    Etwas ziel- und antriebslos treibt Linn durch den Tag, nachdem sie bei einem Klimavortrag zusammenbricht und ihre Mutter sie nachhause an die Nordsee holt. Hier versucht sie sich zu erholen und gleichzeitig zu ergründen, wie es nun weitergehen soll.

    Das nehme ich zumindest an, denn die Geschichte wird aus Sicht von Annett, Linns Mutter erzählt. Diese ist mit der unsicheren Situation überfordert, dass ihre erfolgreiche, erwachsene Tochter plötzlich wieder zuhause einzieht und nicht den Anschein macht, schnell wieder verschwinden zu wollen.

    Schnell ist für diesen Roman wirklich das falsche Wort. Auch wenn Kristine Bilkau teilweise eine wirklich schöne Sprache findet, verliert sich der Roman in Langsamkeit und Langeweile. Auch wenn die beiden offenbar vieles zu klären haben, fehlt der befreiende Sturm, die Kollision der verschiedenen Ansichten und Meinungen. Stattdessen passiert so einiges, das für die eigentliche Handlung relativ belanglos erscheint.

    Insgesamt ganz nett, aber nix, was hängenbleiben würde.
    Der große Riss Cristina Henríquez
    Der große Riss (Buch)
    16.05.2025

    Ein Kanal als Kulisse

    Panama ist für mich ein weit entferntes Land, das in mir kaum ein Vorstellung auslöst, der um 1900 erbaute Kanal ein fernes Band ohne große Bedeutung.
    Das hat sich nun dank diesem Buch geändert.

    Christina Henriquez berichtet über den Bau des Panama-Kanals nicht anhand historischer Fakten. Sie lässt die Menschen zu Wort kommen; die Einheimischen ebenso wie die einwandernden Arbeiter und Wissenschaftler, aber auch die Amerikaner, die sich selbst als Befreier der Landbevölkerung sehen, ohne dabei zu merken, welchen Schaden sie auch verursachen.

    Der Kanal selbst bleibt dabei eine blasse Kulisse im Hintergrund, der als Bühne für die vielen Figuren dient, die hier zu Wort kommen. Sie verleihen dem Ganzen emotionale Tiefe, auch wenn es zu viele Figuren sind, um jeder einzelnen Komplexität zu geben.

    Insgesamt hätte ich mir vielleicht mehr Fakten gewünscht und Hintergrundinformationen, aber die menschliche Annäherung an das Thema ist auch eine interessante Herangehensweise.
    Achtzehnter Stock Sara Gmuer
    Achtzehnter Stock (Buch)
    12.05.2025

    Klischeefeuerwerk

    Wandas Schicksal könnte ein sehr alltägliches sein. Gefangen im tristen Leben der Berliner Platte, allein mit ihrer 5-jährigen Tochter und erfolglos in ihrem Job als Schauspielerin (zu mehr als einem Werbespot hat es bisher nicht gereicht). Sie selbst fühlt sich zu höherem berufen, fühlt sich fehl in der Gemeinschaft des Bodensatzes der Gesellschaft.

    Anfangs kann man mit Wanda noch mitfühlen, der packende Schreibstil hilft dabei ungemein. Doch im Laufe der Geschichte wird immer offensichtlicher, mit wie vielen Klischees die Autorin hier jongliert.

    Tatsächlich fühlt sich die Geschichte so alltäglich an, weil einfach sehr viele Alltags-Stereotype verwendet werden. Zumindest so lange, bis es etwas unglaubwürdig wird.

    Dabei schafft es Sara Gmuer leider nicht, Sympathie für ihre Figur zu wecken. Wenn überhaupt fühlt man mit der kleinen Karlie mit, die von ihrer Mutter für den Traum vom Erfolg vernachlässigt wird. Insgesamt ist Wanda immer nur auf ihren Erfolg und Vorteil bedacht. Selbst die Nachbarin, die ihr immer wieder mit der Kinderbetreuung unter die Arme greift, erhält lediglich den schmeichelhaften Namen "Aylins Mama" und wird ihn auch im Laufe der Geschichte nicht los.

    Ja, der Roman ist kurzweilig (die Betonung liegt auf kurz), aber ob er wirklich unbedingt lesenswert ist, muss wohl jeder selbst entscheiden.
    Coast Road Alan Murrin
    Coast Road (Buch)
    12.05.2025

    Das Schicksal der Frauen

    In Irland, vor gerade einmal dreißig Jahren, erhalten wir Einblick in das Leben eines Dorfes, beschaulich an der Küste gelegen. Dolores, Colette und Izzy führen drei scheinbar vollkommen unterschiedliche Leben und doch haben sie so einiges gemeinsam. Alle drei sind unglücklich in ihrer Ehe gefangen und alle drei leiden unter dem, worüber die Politik und ganz Irland Mitte der 90er diskutiert: die Legalisierung der Ehe.

    Für mich persönlich ist es kaum vorstellbar, dass es noch gar nicht so lange her sein soll, dass es Ehepartnern nicht möglich gewesen sein soll, aus einer unglücklichen Partnerschaft auszutreten.
    Nun ja, wenn man mal ehrlich ist, gibt es auch heutzutage noch genügend Hindernisse, die (oftmals) Frauen daran hindert, ihre Männer und toxischen Beziehungen zu verlassen.

    Alan Murrin zeichnet hier ein wunderbar authentisches Gesellschaftsbild, unterlegt mit einigem Lokalkolorit und trotzdem so nahbar, dass man die Wut und Emotion förmlich am eigenen Leib spürt.

    Zumindest ich habe sehr mit Colette, Dolores und Izzy gefiebert, gehofft und gewütet.
    Campion. Tödliches Erbe Margery Allingham
    Campion. Tödliches Erbe (Buch)
    26.04.2025

    Vermurkster Start

    Mit diesem Buch soll eine der großen Kriminalschriftstellerinnen wiederentdeckt werden: Margery Allingham (auf einer Ebene genannt mit Agatha Christie). Nur warum beginnt man dann mit dem dritten Band? Sind die ersten beiden nicht spannend genug?

    So fällt es von Beginn an etwas schwer, sich mit dem überaus schlauen privatdetektiv Campion anzufreunden, der der Familie Gyrth dabei helfen möchte, den sagenumwobenen Familienkelch vor gierigen, reichen Sammlern zu beschützen.

    Die Story könnte spannend sein, wenn nicht ständig neue Figuren eingeführt werden würden, bei denen man das Gefühl vermittelt bekommt, dass man sie vermutlich bereits kennen sollte.

    Zudem empfand ich die Beschreibung der Figuren meist nicht besonders freundlich, sondern eher abwertend. Nicht falsch verstehen: ich lese gerne Cosy Crime und Wiedeernetdeckungen und bin mir dessen bewusst, dass das ideale Menschenbild damals noch ein anderes war. Aber hier fallen die Begrifflichkeiten leider allzu abwertend aus (z.Bsp. wenn die Hauptfigur ständig mit einem besonders naiven Gesichtsausdruck gesegnet wird).

    Es fehlt ein wenig der rote Faden, sodass es stellenweise schwerfällt, den Gedanken des Ermittlers zu folgen. Was schade ist, denn die Grundstory konnte mich tatsächlich ein wenig begeistern.
    Campion. Tödliches Erbe Margery Allingham
    Campion. Tödliches Erbe (Buch)
    26.04.2025

    Vermurkster Start

    Mit diesem Buch soll eine der großen Kriminalschriftstellerinnen wiederentdeckt werden: Margery Allingham (auf einer Ebene genannt mit Agatha Christie). Nur warum beginnt man dann mit dem dritten Band? Sind die ersten beiden nicht spannend genug?

    So fällt es von Beginn an etwas schwer, sich mit dem überaus schlauen privatdetektiv Campion anzufreunden, der der Familie Gyrth dabei helfen möchte, den sagenumwobenen Familienkelch vor gierigen, reichen Sammlern zu beschützen.

    Die Story könnte spannend sein, wenn nicht ständig neue Figuren eingeführt werden würden, bei denen man das Gefühl vermittelt bekommt, dass man sie vermutlich bereits kennen sollte.

    Zudem empfand ich die Beschreibung der Figuren meist nicht besonders freundlich, sondern eher abwertend. Nicht falsch verstehen: ich lese gerne Cosy Crime und Wiedeernetdeckungen und bin mir dessen bewusst, dass das ideale Menschenbild damals noch ein anderes war. Aber hier fallen die Begrifflichkeiten leider allzu abwertend aus (z.Bsp. wenn die Hauptfigur ständig mit einem besonders naiven Gesichtsausdruck gesegnet wird).

    Es fehlt ein wenig der rote Faden, sodass es stellenweise schwerfällt, den Gedanken des Ermittlers zu folgen. Was schade ist, denn die Grundstory konnte mich tatsächlich ein wenig begeistern.
    Kerze & Krähe Kevin Hearne
    Kerze & Krähe (Buch)
    26.04.2025

    Etwas unbefriedigendes Ende

    Die Chronik des Eisernen Druiden habe ich geliebt und mich damals sehr gefreut, dass mich mit Al MacBarrhais eine weitere Figur in die Welt der Götter und Menschen mitnimmt. Der Siegelmagier hat eine neue Sicht auf die ambivalente Beziehung zwischen Menschen und Gottheiten ermöglicht und ich hatte mir für ihn einen fulminanten Abschluss seiner Geschichte gewünscht.

    Das hat leider nicht ganz geklappt. Ja, wir dürfen noch ein letztes mal mit Al, Nadia und Buk Foi in verschiedene Abenteuer ziehen und die letzten großen Fragen, die teilweise schon seit dem ersten Band offen waren (woher stammt denn nun dieser Doppelfluch, der Al seit Jahrzehnten belastet?!), werden endlich beantwortet.

    Aber genau da liegt auch das Problem dieses Buches: es ist einfach zu viel, was Kevin Hearne hier noch unterbringen möchte. So liest sich das Buch eher wie eine Abhandlung verschiedener kleiner Geschichten und der große Bumms bleibt aus. Selbst das Rätsel um die Verfluchung des Siegelmagiers, das Grundelement der ganzen Reihe, wird auf wenigen Seiten aufgelöst und beseitigt.

    Natürlich ist es toll, so viele verschiedene Figuren wiederzusehen, in kleinen Gastauftritten. Aber ein Cameo weniger wäre auch okay gewesen.
    Halbe Leben Susanne Gregor
    Halbe Leben (Buch)
    26.04.2025

    Lebenskontraste

    Wie sehr die Leben zweier Menschen sich unterscheiden können, selbst wenn sie auf ähnlichen Voraussetzungen fußen, zeigt Susanne Gregor mit ihrem neuen Buch.

    Klara und Paulina sind beide in einem ähnlichen Alter, berufstätige Mutter und versuchen Privates und Job unter einen Hut zu bekommen. Doch hier scheiden sich die Lebenswege: während Klara auf die Unterstützung durch ihren Mann und eine finanziell gut gestellte Situation bauen kann, zieht Pauline bei ihr ein und lässt Kinder und land zurück, um sich um die pflegebdürftige Mutter Irene zu kümmern.

    Die Ausgangssituation lässt schon darauf schließen, dass diese Konstellation nicht lange gut gehen wird. Wie tief verzweigt die Probleme der einzelnen Figuren jedoch sind, zeigt die Autorin auf besonders einfühlsame Weise, indem sie die Beteiligten wechselnd aus deren Sicht erzählen lässt. Auf direkte Rede wird dabei komplett verzichtet, es geht nur um das Innenleben, das Denken und Fühlen der Figuren.

    Für mich war das ein spannender Ansatz, vor allem weil die Übergänge und Wechsel fließend waren. Auch die Probleme waren so alltäglich, dass man sich gut damit identifizieren und mitfühlen konnte.

    Leider verliert der Schwung ab der Mitte des Buches etwas an Tempo und das Ende hat mich dann doch ziemlich unzufrieden zurückgelassen. Nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Buch, dem man gerne eine Chance geben kann.
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