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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 42
    448 Rezensionen
    Skyhunter - A Silent Fall

    Marie Lu
    Skyhunter - A Silent Fall (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    13.11.2024

    Austauschbar

    Marie Lu hat ein Buch geschrieben. Einen Fantasyschmöker mit einer mehr oder weniger zarten Liebesgeschichte. Es geht um ein kleines Land, das sich gegen die Übermacht seines verfeindeten, brutalen Nachbarlandes zur Wehr setzt und eine Heldin, die sich trotz ihres Handycaps als große Hoffnung erweist.

    So weit, so austauschbar. Immer wieder hat man das Gefühl, diese Geschichte so oder so ähnlich schon einmal gelesen zu haben. Dabei hat der Plot eigentlich ein paar ganz nette Ideen, versinkt aber immer wieder in Klischees.

    Dabei bleiben leider auch die Figuren etwas blass und vor allem die Hauptfigur Talin verliert sich zu oft in Wiederholungen.

    Die Vertonung des Hörbuchs tut dann ihr übriges, um mich immer wieder genervt durchatmen zu lassen. Vielleicht liegt es also tatsächlich an Dagmar Bittner, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat wie erhofft.
    Pi mal Daumen

    Alina Bronsky
    Pi mal Daumen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    13.11.2024

    Zu recht ausgezeichnet

    Die unabhängigen Buchhandlungen küren jedes Jahr ihr Lieblingsbuch, in diesem Jahr (2024) haben sie sich für das neuste Werk von Alina Bronsky entschieden- und ich muss sagen, das hat es absolut verdient!

    In "Pi mal Daumen" geht es um den 17-jährigen Oscar, der in seiner ersten Mathevorlesung plötzlich die 52-jährige Moni sitzen hat. Auch wenn er sich nicht vorstellen kann, dass die quirlige Oma dreier Enkel sich tatsächlich fürs Mathestudium eingeschrieben hat (und es vor ihrer Familie verheimlicht), bilden sie schnell eine Zweckgemeinschaft, die bald zu einer ganz ungewöhnlichen Freundschaft wächst.

    Frau Bronskys große Stärke sind ihre Figuren. Meist unangepasst, nicht immer sympathisch und direkt, doch trotzdem auf ihre ganz eigene Art und Weise liebenswert. Das trifft auch auf Oscar mit seinen autistischen Zügen zu. Die Gegensätze sind es, die die ungewöhnliche Kombination aus ihm und der im schönsten Sinne gewöhnlichen Moni zu etwas liebenswertem machen.

    Nebenbei schafft sie es, Mathe fast etwas poetisches abzugewinnen und zumindest in Teilen verständlich zu machen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Mathematik lieben und darin versinken können (ich bin es defintiv nicht).

    Insgesamt ist dieses Buch wie eine etwas zu feste Umarmung und ich kann absolut verstehen, dass es der Liebling der Unabhängigen 2024 geworden ist!
    Mord in der Charing Cross Road

    Henrietta Hamilton
    Mord in der Charing Cross Road (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    11.11.2024

    Old School Krimi

    Ich liebe sie, diese ruhig erzählten, wenig blutigen Krimis aus den 50ern, die in den letzten Jahren ihr großes Comeback gefeiert haben. Nun bekommt also die Reihe von Henrietta Hamilton ihren großen Auftritt.

    Das Antiquariat in der Charing Cross Road hat eine Vielzahl an Mitarbeitenden und leitenden Angestellten, darunter den unangenehmen Mr Butcher. Bis er eines Morgens tot aufgefunden wird. Buchhändlerin Sally und Juniorchef Johnny versuchen den Fall zu klären, bevor einer von ihnen unschuldig verurteilt wird.

    Ich mag die ausgefeilte, detailreiche Erzählweise. Die Autorin beweist ein Händchen für die scheinbaren Nebensächlichkeiten und schafft es dabei noch, auch ernstere Themen dieser Nachkriegszeit einzubinden.

    Die Figuren könnten etwas mehr Tiefe vertragen, bekommen diese aber vermutlich in den folgenden Bänden. Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Figuren, kombiniert mit der relativ geringen Seitenzahl ist es aber nicht verwunderlich und für mich verschmerzbar.

    Insgesamt eine nette Rätsellektüre für zwischendurch.
    The Games Gods Play - Schattenverführt

    Abigail Owen
    The Games Gods Play - Schattenverführt (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    11.11.2024

    Fremdscham auf Griechisch

    Die griechische Mythologie ist in der Gegenwart angekommen. Götter werden weiterhin angebetet und untersützen verschiedene Berufsgruppen. Alle hundert Jahre entscheiden sie in einem epischen Wettkampf (in dem sie natürlich Menschen für sich antreten lassen), wer König der Götter wird. Lyra, die in der Diebesgilde arbeitet, läuft kurz vor dem anstehenden Crucible Hades über den Weg und scheint ihn so beeindruckt zu haben, dass er zum ersten Mal seit Ewigkeiten an diesem Wettkampf teilnehmen wird- mit ihr als seinem Champion. Und bald schon steht mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel.

    Wer jetzt denkt "das ganze stinkt doch nach übertriebenem Love-irgendwas" hat natürlich absolut recht! Die anstehenden Herausforderungen und Wettkämpfe (die zugegebenermaßen mitunter ganz kreativ waren) dienen leider nur als mehr oder weniger überflüssige Bühne für die Entwicklung dieser mehr oder minder unglaubwürdigen Lovystory, die mich mehr als einmal vor Fremdscham die Augen hat zusammenkneifen lassen.

    Er kann einfach nicht mit der Sprache rausrücken und kommuniziert durch Schweigen, Augenblitzen und Knurren, während sie mit Pseudo-Schlagfertigkeit und übertriebenem Helfersyndrom mehr durch die Kämpfe stolpert als alles andere. Dass die anderen sie nicht leiden können, kann ich nach und nach immer besser verstehen. Mir ging es genauso!

    Die Figuren sind unausgereift, einzig einige der Nebenfiguren zeigen Potential (wenn sie es mal dürfen), können aber nicht über dieses traurige (Alb-)Traumpaar hinwegtrösten.

    Die Kirsche auf diesem vergorenen Eisbecher macht dann dieser überaus vorhersehbare "Cliffhanger" aus. Mehr davon? Nein danke!
    Tage einer Hexe

    Genoveva Dimova
    Tage einer Hexe (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.11.2024

    Dirty Cosyness

    Es gibt wohl Orte, an die man sich jederzeit wünschen würde. An Neujahr, zu Beginn der Schmutzigen Tage in Chernograd zu sein, gehört wohl nicht unbedingt dazu. Die Monster beginnen durch die Straßen zu streifen und jeden anzugreifen, der sich nicht in weiser Voraussicht mit Schutzzaubern vorbereitet hat. Auch Kosara versucht seit Jahren, ihre Stadt zu verlassen, nur die äußert lebendige und wehrhafte Stadtmauer hindert sie bis jetzt daran. Dabei wird ihre Flucht immer notwendiger, jetzt wo der Zmey, der Zar der Monster, hinter ihr her ist.

    Chernograd ist düster, farblos und äußerst kalt- und nicht zuletzt auch voller gefährlicher Monster. Seine Schwesterstadt Belograd dagegen strahlt vor Farben, Wärme und Wohlstand. Faszinierender ist Chernograd aber allemal.

    Die slawische Mythenwelt hält mit diesem Buch einen prächtigen Einzug in die aktuelle Fanatsyliteratur. Dank des ausführlichen Glossars verpasst man auch wirklich kein Detail.

    Und wer nicht auf das Glossar vertrauen will, lauscht einfach Kosara. Diese Hexe ist großartig: ruppig, selbstbewusst und vor allem selbstständig und intelligent. Manchmal hat man das Gefühl, sie wäre ein wandelndes Lexikon- bei ihrem Job aber auch kein Wunder. Wer in Chernograd ahnungslos ist, lebt nicht lange.

    Die Geschichte hat also so ziemlich alles. Monster, Spannung, eine starke Hauptfigur und endlich mal den Blick fürs wesentliche. Keine unnötige Romantik und kein dunkeläugiger, geheimnisvoller Fremder, der der Haupfigur innerhalb kurzer Zeit den Kopf verdrehen würde. Davon würde ich gerne mehr lesen!
    Und dahinter das Meer

    Laura Spence-Ash
    Und dahinter das Meer (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    01.11.2024

    Plätschert zu sehr dahin

    Wie so oft haben wir hier mal wieder einen Roman mit unheimlichem Potential, das er nicht auszuschöpfen vermag.

    Die Geschichte von Beatrix liest sich zu Beginn noch dramatisch. Da ihre Heimat durch die Bombenangriffe der Deutschen bedroht wird, schicken ihre Eltern sie 1940 zu einer Ersatzfamilie nach Boston. Der große Abstand zwischen Großbritannien und den USA macht sich schon bald bemerkbar und das, was ihre Eltern eigentlich für sie erhofft hatten, tritt ein. Das Mädchen lebt ein nahezu unbeschwertes Leben, bis auch hier der Krieg Einzug hält und sie 5 Jahre später zurück in ihre Heimat geholt wird.

    Dass die Geschichte aus Sicht 8 beteiligter Figuren erzählt wird, hat viel Potential für eine kurzweilige Erzählung, die die Spannung halten kann. Doch leider geht diese mit der Zeit verloren, wenn sich die Handlung in kleineren Nebenschauplätzen und dem Alltag einer Familie verliert.

    Die Figuren bleiben blass und wenig greifbar, ab und zu stolpert man über Klischees, die das Ganze nicht leichter machen.

    Insgesamt fiel es mir zunehmend schwerer, mich für das Schicksal von Bea und den anderen zu erwärmen bis es gegen Mitte des Buches ganz erlosch und ich abgebrochen habe.
    Vielleicht hätte es mich noch einmal packen können, aber das werden wir wohl nie erfahren.
    Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars

    Ryan La Sala
    Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    29.10.2024

    Horror im Sommercamp

    Wenn ich an meine Sommerferien als Kind im Ferienlager zurückdenke, verklärt sich vieles und doch ist nicht alles Friede-Freude-Sonnenschein. Kinder können grausam sein, vor allem wenn man nicht ganz in die Gemeinschaft passt.

    Wieviel schlimmer muss es da Mars gehen, der als genderfluider Jungmensch grundsätzlich in keine Schublade passt und das Maximum an Unangepasstheit darstellt? Zudem ist seine Zwillingsschwester Caroline gerade gestorben, nachdem sie versucht hat, ihn zu töten.
    Nun also kehrt er nach Aspen in die Sommerakademie zurück, denn hier hat sie ihre letzten Tage verbracht, hier sind ihre Freundinnen, von denen er hofft, näheres über seine ihm fremd gewordene Schwester zu erfahren. Doch die Bienen summen, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

    Das Buch fängt stark an und fällt dann schnell in eine ziemliche Langeweile ab, aus der es sich erst ab der Hälfte des Buches wieder versucht herauszukämpfen. Dazwischen passieren einige Dinge, die einem bekannt vorkommen, wenn man schon einmal seine Zeit in einem solchen Jugendcamp verbracht hat, aber wenig mysteriöses.

    Die Mystery kommt auf leisen Schwingen und schleicht sich von hinten ab, bevor es dann zum Ende hin Schlag auf (nicht immer verständlichen) Schlag geht.

    Dabei bleiben die Figuren seltsam nebulös und wenig greifbar, fast austauschbar. Das macht angesichts der Thematik und dahinter liegenden Geheimnisses auf seltsame Art und Weise Sinn. Nur Mars sticht daraus hervor, auch wenn selbst er zu unerwarteten Handlungen und Äußerungen neigt.

    Insgesamt hat man mit "Die Honeys" ein Buch in der Hand, was einen überraschen kann, wenn man lange genug geduldig bleiben kann.
    Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe

    Markus Heitz
    Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    29.10.2024

    Dreifache Reise

    Dieses Buch stellt das neuste Stück des seit Jahren gefeierten Epos rund um Zwerge, Elben, Orks und Albae dar, dem der Autor Markus Heitz immer wieder neue Stücke beifügt.

    Nun könnte man sich von Länge und Umfang des gesamten Werks abgeschreckt fühlen. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass auch ein Quereinstieg ganz gut funktioniert. Mit seinen neuesten Büchern "Die Rückkehr der Zwerge" und "Das Herz der Zwerge" als Grundlage schafft man einen sehr unterhaltsamen und gut verständlichen Quereinstieg. Damit macht dann auch dieses Buch mit seinen drei lose zusammenhängenden Teilgeschichten sehr viel Spaß.

    Es geht um die Albae, die weiterhin verborgen überall im Land leben- sei es als Künstler in den Ruinen ihrer Heimat oder unentdeckt unter Menschen in der freien Stadt Brandenwall. Ihnen gegenüber steht der Elb Telinas, der als Gesandter seiner Herrscherin durchs ganze Land reist und den Kontakt zu allen Völkern pflegt- natürlich, um nebenbei auch seine eigenen Interessen zu verfolgen.

    Diese Welt strotzt vor Völkern, Gestalten und einzelnen Figuren, die man mal mehr, mal weniger ins Herz schließt (und bei denen man auch immer bereit sein muss, sie gehen zu lassen- you never know). Der Autor baut eine unheimliche Vielzahl an Wendungen und Intrigen ein- jeder hat seine eigenen Ziele und die laufen meist anderen entgegen.

    Vertrauen ist ein ganz großes Fremdwort für jeden hier- Mistrauen und Verrat wird groß geschrieben!

    Mir macht das sehr viel Freude (vor allem als Hörbuch, meisterhaft vorgetragen von Johannes Steck), es kann aber auch schnell unübersichtlich werden bei der Vielzahl an Namen und Figuren. mein Tipp: einfach treiben lassen und aufsaugen!
    Cascadia

    Julia Phillips
    Cascadia (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    21.10.2024

    Alltägliches Familienschicksal?

    Dass dieses Buch mehr ist als eine Alltagsgeschichte, zeigen schon die ersten Zeilen, die das Märchen "Schneeweißchen und Rosenrot" der Gebrüder Grimm zitieren. Und doch erkennt man schnell bekannte Beziehungsmuster und -strukturen wieder.

    Sam und ihre Schwester Elena kümmern sich seit Jahren um ihre krebskranke Mutter. Jeder Cent, den sie verdienen, geht für Medikamente und den Lebensunterhalt raus. Ihre Jobs im Golfclub und auf der Fähre halten sie gerade so über Wasser, ebenso wie der gemeinsame Traum, irgendwann endlich die Heimatinsel zu verlassen und die Welt zu entdecken.

    Die Autorin schafft es auf interessante Art, die Stimmung auf dieser Inselgruppe im Nordwesten der USA einzufangen. Die Natur beschreibt sie besonders stimmungsvoll (da sie auch einen Großteil der Geschichte bestimmt).

    Ebenso schafft sie es, einen spannenden Einblick ins Gesundheitssystem der USA zu werfen, sowie die Zwänge und Nöte darzustellen, die durch die horrenden Versorgungskosten entstehen. So spielt sie mit den Ängsten und Nöten der beiden Schwestern.

    Trotzdem schafft sie es leider nicht, diese gewisse Distanz zu überbrücken, die zwischen den Figuren und dem Lesenden besteht. So erreichen mich die Emotionen der beiden kaum und ich fühle mich mehr und mehr wie eine unbeteiligte Beobachterin.

    Auf die Spitze treibt sie es dann mit dem Ende des Buches, welches mich komplett verliert und leider nicht überzeugen kann.
    Spellshop

    Sarah Beth Durst
    Spellshop (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.10.2024

    Inbegriff von Gemütlich

    Das Cover drückt die Grundstimmung dieses Buches eigentlich schon ganz perfekt aus. Es ist gemütlich, es geht um Natur und hüllt den Leser in eine nach Marmelade duftende Leseswolke ein.

    Kiela ist Bibliothekarin in der großen Hauptstadt und mit ihrem zurückgezogenen, ruhigen Leben abslout zufrieden, bis ihr die Revolution einen Strich durch die Rechnung macht. Als Rebellen Feuer in der Bibliothek legen, flieht sie und rettet ihre liebsten Bücher und ihren besten Freund Caz, eine sprechende Pflanze. Als einziger Rückzugsort bleibt ihr das alte Familiencottage auf ihrer Heimatinsel, so weit wie möglich entfernt von allen Unruhen. Doch auch dort wird es bald aufregender als sie sich erhofft hat.

    Das Buch bezaubert durch seinen ruhigen Erzählstil. Dabei legt die Autorin besonders viel Augenmerk auf die Beschreibung dieser Welt und vor allem ihrer (tierischen) Bewohner. Jedes einzelne Detail ist zauberhaft!

    So schafft sie eine überaus fantastische Welt, die ohne Blutvergießen und Krieg auskommt (kaum zu glauben, läuft hier doch eigentlich im Hintergrund eine Revolution). Auch die "menschlichen" Figuren passen ins Setting und sind freundlich und aufgeschlossen. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Tiere mehr Facetten aufweisen als ihre menschlichen Begleiter.

    Alles hätte schön sein können, hätte die Autorin nicht offensichtlich das Gefühl gehabt, im letzten Drittel des Buches noch alles an Spannung aufzufahren, was ihr so einfiel. Die Gemütlichkeit wird plötzlich durch unnötige, unpassend wirkende Hast ersetzt und eine (teilweise unglaubwürdige) Handlung reiht sich an die nächste.

    Das hätte nicht sein müssen, zerstört den Eindruck des Buches aber zum Glück nicht so sehr, dass es mir nicht trotzdem gefallen hätte.
    Die Sache mit Rachel

    Caroline O'Donoghue
    Die Sache mit Rachel (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    02.10.2024

    Freundschaft extrem

    ja, was ist denn nun diese Sache mit Rachel, die uns so begeistern soll?

    Rachel trifft James und stürzt sich Hals über Kopf in diese Freundschaft. Der charismatische James wird ihr Leitlicht, gemeinsam arbeiten sie im Buchladen und organisieren eine Lesung, damit Rachel endlich ihrem Professor näher kommen kann. Wer ihm stattdessen bedeutend näher kommt, ist James, der sich sein Schwulsein nicht eingestehen will.

    So beginnt ein Hin und Her, zwischen einer alles überschattenden Freundschaft, der sich alle amourösen Beziehungen, die beide jeweils eingehen, überschatten.

    Dabei bleiben die Figuren mehr oder weniger unliebsam, keinen kann ich so wirklich leiden.

    Zudem wird das Studentenleben bestimmt von Partys, Alkohol und Drogen- Themen, die mir sowohl belanglos als auch zu nebensächlich erscheinen, um den Verlauf eines ganzen Buches zu bestimmen. Ernstere Themen wie die Finanzkrise in Irland erscheinen daneben klein und unbedeutend.

    Insgesamt macht mir das Buch einfach viel zu wenig Spaß um es zu beenden. Und so breche ich nach guten 150 Seiten ab.
    Das erste Licht des Sommers

    Daniela Raimondi
    Das erste Licht des Sommers (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    26.09.2024

    Unnötige Fortsetzung

    Den ersten Roman über die Familie Casadio "An den Ufern von Stellata" habe ich verschlungen. Die Schicksale der einzelnen Familienmitglieder hatten mich in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Umso schöner war die Verheißung, zu ihnen zurückkehren und sie weiter begleiten zu dürfen.

    Doch irgendwie hat es diesmal nicht so richtig gefunkt. Vielleicht, weil sich die Autorin zu sehr mit Norma beschäftigt und auseinandergesetzt hat. das hin und herfließen zwischen den Generationen, was mir im ersten Band so gut gefallen hat, geht hier etwas unter. Auch wenn sie mit den zwei Zeitebenen einen interessanten neuen Twist eingebaut hat, bleibt das Ganze etwas bemüht und lässt die schwere Leichtigkeit (besser kann ich es einfach nicht beschreiben) vermissen.

    Die Sprache jedoch ist gewohnt bezaubernd und gleichzeitig kraftvoll. Sie hat nichts von ihrer Power verloren. Wer also Stellata geliebt hat, kann dem Sommer gerne eine Chance geben.
    Drei Kameradinnen

    Shida Bazyar
    Drei Kameradinnen (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    15.09.2024

    Zu wütend

    Dass es in einem Buch, das sich den Alltagsrassismus in Deutschland zu Thema gemacht hat, nicht nur sonnig und freundlich zugeht, war mir von Vornherein klar.

    Die erfolgreich promovierte und trotzdem Hartz IV empfangende Kasih erzählt aus ihrer Sicht, wie sich das Leben in einer anonymen deutschen Großstadt für sie und ihre beiden Freundinnen Saya und Hani anfühlt.

    Alle drei stammen aus sogenannten Flüchtlingsstaaten, sind ungewollte Einwanderer, die mit täglicher Ungleichbehandlung konfrontiert werden und darauf auf unterschiedliche Weise arrangieren.

    Dass keine der drei damit glücklich wird, ist mir klar. Auch fand ich die Beschreibungen der teilweise doch sehr subjektiv wahrgenommenen Alltagssituationen drastisch und einleuchtend beschrieben. Ich habe dabei sehr viel gelernt, auch über mein eigenes Verhalten und wie gegensätzlich es bei meinem Gegenüber ankommen kann.

    Allerdings vermittelt das Buch eine dermaßen unbequeme Daueraggressivität, die ich mir einfach nicht als real vorstellen kann und möchte. Dass die drei auch im gemeinsamen Beisammensein keine Ruhe, Entspannung oder Freude empfinden können, erscheint nur schwer vorstellbar.

    Shida Bazyar möchte unserer Gesellschaft mit ihrem Buch einen Spiegel vorhalten, uns zum Nach- und Umdenken bewegen. Das funktioniert meiner Meinung nach aber nicht mit dieser Knüppel-Methode. Ihre Darstellung wirkt zu überspitzt und wenig feinfühlig um wirklich anzukommen.

    Zudem ist der Erzählstil über weite Strecken einfach viel zu unstrukturiert, es fehlt der rote Faden (oder er blitzt zu selten auf). Es strengt an, am Ball zu bleiben, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen.

    Fazit:
    So wie es für die drei Freundinnen ein Kampf ist, in Deutschland zu leben, hat es sich für mich auf jeder Seite angefühlt. Es war ein Kampf, bis zum Ende durchzuhalten.
    Wenn Haie leuchten

    Julia Schnetzer
    Wenn Haie leuchten (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.09.2024

    Meer Vielfalt

    Das Meer und seine Geheimnisse faszinieren mich seit meiner Jugend. Allein die Tatsache, dass wir den Mars mittlerweile schon besser kennen als den großen blauen Teil unseres Planeten, finde ich bemerkenswert.

    Was für eine faszinierende und beeindruckende Welt sich unterhalb der Meeresoberfläche verbirgt und wie viel wir von diesem Teil unseres Planeten noch lernen können, hat Julia Schnetzer in kurzen, aufschlussreichen, mit Wissen voll gepackten Kapiteln für den Leser ausgebreitet.

    Dabei fasst sie nicht nur unzählige Fakten und Forschungsartikel knapp zusammen, sondern schafft es auch, hochwissenschaftliche Erkenntnisse auf verständliche Art und Weise zu "übersetzen". Ein gewisses Maß an Schulkenntnissen sollten allerdings trotz allem vorausgesetzt werden, auch wenn sie die grundlegenden biologischen oder auch physikalischen Prinzipien kurz erklärt.

    Die Kapitel beschäftigen sich mit ganz unterschiedlichen Themen, haben aber immer einen gewissen Grundtenor: was können wir Menschen aus diesen Erkenntnissen lernen und vielleicht auch für unseren Alltag aneignen, worauf müssen wir aber auch achten, was müssen wir an unserem Verhalten ändern, um die Gefahren, die diesen kompleen Lebensraum bedrohen, zu minimieren oder abzuwenden.

    Sie spricht hochaktuelle Themen wie Überfischung oder Müllverschmutzung an, ohne dabei zu belehrend zu wirken und bringt dabei selbst noch Lesern, die sich bereits mit diesem Thema beschäftigt haben, noch etwas bei.

    Fazit:
    Ein kleines, feines Sachbuch, das sich dank seiner Kürze sehr gut als Bettlektüre eignet und jedem noch etwas beibringen kann, ohne den Kopf zum Platzen zu bringen.
    Ich fürchte, Ihr habt Drachen

    Peter S. Beagle
    Ich fürchte, Ihr habt Drachen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.09.2024

    Drachenmärchen

    Wer wie ich mit "Das letzte Einhorn" aufgewachsen ist, wird nicht daran vorbeikommen, einen zweiten Blick auf "Ich fürchte, ihr habt Drachen" zu werfen. Denn Peter S. Beagle, der Autor dieses überaus beliebten Fantastikmärchens, ist zurück mit einer ähnlich skurrilen, liebevoll gestalteten Geschichte.

    Robert hat von seinem Vater den ungeliebten Job des Drachenjägers geerbt und wird von allen im Dorf engagiert, die kleinen Jungdrachen und Drachennester zu beseitigen. Den größten Auftrag erhält er, als er die Festhalle im Schloss in Vorbereitung auf die anstehende Hochzeit der Prinzessin säubern soll. Doch weder Robert, noch Prinz Reginald oder Prinzessin Cerise scheinen sich ihrer Sache wirklich sicher. Und so finden sich alle drei kurze Zeit später auf großer Drachenjagd wieder.

    Der Autor schreibt in seinem gewohnt märchenhaft, poetischen Schreibstil, doch sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Er kann auch blutig und erwachsen, wenn es darauf ankommt. Wer seinen Stil mag, wird hier auch voll auf seine Kosten kommen.

    Was die Geschichte an Detailreichtum aufweist und ausgefallenen Ideen, das fehlt ihr leider etwas an der Tiefe der Figuren. Wie für Märchen typisch, folgen die Figuren gewissen Stereotypen. Allerdings schafft es Herr Beagle, sie zumindest in gewissen Teilen aufzubrechen. Ich zumindest bin ihnen sehr gerne in jedes Abenteuer gefolgt und habe besonders Robert fest in mein Herz geschlossen.
    Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance

    Laurie Gilmore
    Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    15.09.2024

    Weich und kuschelig

    Ich bin grundsätzlich eher in der Liga "bitte keine Romantik" zu finden, aber Ich.Will.Herbst! Und dieses Buch schreit so laut und stark nach meiner liebsten Jahreszeit, dass ich einfach nicht daran vorbeigehen konnte.

    Jeanie und Logan, wenn wir ehrlich sind eigentlich ganz Dream Harbor, haben mich diese unerträgliche Hitze zumindest für eine kurze Weile vergessen lassen. Die Geschichte des Großstadtmädchens, dass in die Kleinstadt zeiht, weil sie das Cafe ihrer Tante übernehmen soll, und dabei sofort ein Auge auf den netten Gemüsebauern von nebenan wirft, ist austauschbar, ja. Sie sprüht vor Klischees und plakativen Abläufen. Aber manchmal braucht man genau das. Bekannte Muster und Strukturen, von denen man sich auffangen lassen kann. Die einen umhüllen wie eine Kuscheldecke oder der liebste Wollpulli.

    Da kann ich auch darüber hinwegsehen, dass die Geschichte vorhersehbar ist. Dass sich Jeanie und Logan im Kreis drehen und Reden manchmal wirklich viel hilft (aber dann wäre die Geschichte vielleicht schon nach 100 Seiten vorbei gewesen). Und dass vieles, was in Büchern geschieht, im wahren Leben einfach nicht so passiert.

    Aber das ist okay, wenn ich dafür die volle Ladung Herbstgefühl bekomme!
    Views

    Marc-Uwe Kling
    Views (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    15.09.2024

    Zu gewollt

    Marc-Uwe Kling hat sich ein sehr aktuelles Thema vorgenommen, mit dem er genau den Nerv der (deutschen) Zeit trifft.

    Die 16-jährige Lena ist verschwunden. Das fällt zunächst gar nicht auf, bis ein Live-Video viral geht, dass ihre Vergewaltigung zeigt. Das allein könnte schon schlimm genug sein, doch dazu scheinen die Täter, die sich dabei zu erkennen geben, auch noch einen Migrationshintergrund zu haben. Der Aufschrei ist groß und fordert lauthals Selbstjustiz, da die eigens vom BKA eingesetzte Sonderermittlerin (aus Kalkül natürlich auch mit entsprechendem familiären Background) nicht schnell genug Ergebnisse liefert.

    Der Autor ist bekannt für seine Känguru-Chroniken; dafür, unbequeme Themen anzusprechen und sie in tiefschwarzen Humor zu verpacken. Diesen hat er hier zuhause gelassen, was dem Roman einiges an Charme nimmt.

    Klar, das Thema ist ernst und ja, er spricht den Leser auf einer tieferen Ebene an, aber es fühlt sich streckenweise einfach zu bemüht an. Die Figuren wirken teilweise dermaßen schablonenhaft und gefühlskalt. Dem Ermittlungsplot fehlt die Inspiration (die ist ja schon an das thematische Drumrum geflossen). Und über das Ende breiten wir einfach den Mantel des Schweigens aus, das hat für mich einfach nicht gepasst.

    Sollte man das Buch lesen? Meiner Meinung nach ja, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Aber vielleicht gibt es dazu auch bessere Bücher.
    Long Live Evil

    Sarah Rees Brennan
    Long Live Evil (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.09.2024

    Zerstreut wie ein Teenie

    Mit Rae kann man eigentlich nur Mittleid haben. Sie ist kaum 17 Jahre alt und liegt schon mit schwerem Krebs im Krankenhaus, ihre Aussichten sind schlecht. Der einzige Ausweg, den ihr eine mysteriöse Fremde bietet, ist eine Reise in ihre liebste Fantasyreihe. Sie soll eine Blume besorgen, die ihr Heilung und Leben verspricht. Doch wird es nicht ganz so leicht wie sie es sich erhofft, denn sie findet sich als ungeliebte Gegnerin in diesem Spiel wieder.

    Die Idee hinter dieser Geschichte ist großartig! Wollten wir nicht alle schon einmal die Rolle des Antagonisten übernehmen, ohne Rücksicht auf Verluste oder schlechtes Gewissen? Sich eigene Verbündete aussuchen, mit gleichen Interessen oder Voraussetzungen? Rae kann das nun alles machen, immer in dem Wissen, dass es ja nur eine Geschichte ist.

    Ein paar kleine Schwächen hat das Buch leider. Zum einen ist die Hauptfigur Rahela stellenweise einfach nur unerträglich jugendlich und sowohl in ihren Handlungen, vor allem aber in ihren Äußerungen furchtbar unbedacht. Dadurch wühlt sie das mittelalterliche Setting mit ihrem Jugendslang und gesellschaftsaktuellen Popkulturreferenzen total durcheinander. Über die vielen Wortwiederholungen breiten wir den Mantel des Vergessens.

    Des Weiteren wissen weder wir als Lesende noch Rae selbst (die ja die Bücher angeblich gelesen hat und sich anhand deren Handlung durch ihr Abenteuer hangelt) genug, um die Handlung immer nachvollziehen geschweige denn vorhersehen zu können.

    Aber darüber kann man hinweg sehen, denn die Story ist vollgepackt mit Ereignissen, sodass man kaum die Gelegenheit bekommt zum Nachdenken.

    Letzlich muss man sich nur darüber im Klaren sein, dass dies kein abgeschlossener Einzelband ist, sondern der Beginn einer weiteren der unzähligen Fantasyreihen. Wer mit offenen Enden klarkommt, kann aber auch mit diesem einen Band zufrieden sein.
    When The Moon Hatched

    Sarah A. Parker
    When The Moon Hatched (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2024

    Geheimnisvolles Drachenabenteuer

    Rebecca Yarros hat mit "Fourth Wing" einen Trend losgetreten, dem sich nun auch Sarah A. Parker mit vollem Einsatz widmet. Es geht um Drachen und ihre Reiter, natürlich um verschiedene Drachenstämme, verfeindete Königreiche und unbeteiligte Personen, die zwischen die Mühlen geraten. So könnte man es kurz und knapp beschreiben, diesen Reihenauftakt, aber eigentlich steckt in ihm noch viel mehr!

    Raeve arbeitet als Meuchelmörderin für die Untergrundrebellion, die sich gegen den Herrscher auflehnen. Bei einem ihrer Aufträge kommt ihr ein geheimnisvoller Fremder in die Quere und startet damit eine Reise, in die Vergangenheit und Geheimnisse, die ihn und Raeve scheinbar verbinden. Nebenbei zieht er sie dabei noch in die blutigen Auseinandersetzungen einer vollkommen zerrütteten Herrscherfamilie, die den ganzen Kontinent ins Chaos stürzen könnten.

    Meine Beschreibungen lassen dieses Buch auf den ersten Blick vielleicht wie die Ansammlung mittlerweile bekannter Klischees wirken- "geheimnisvoller Fremder", "mysteriöse Geheimnisse", "eine Welt voller Drachen und ihrer Reiter". Das kann sein, es ist ja inzwischen auch ziemlich schwierig, diesem Drachengenre noch etwas neues abzugewinnen. Und doch schafft es die Autorin, mit ihrem Schreibstil zu fesseln!

    Ein Geheimnis jagt das andere, die meisten sind wirklich nicht oder doch nur kaum vorherzusehen und die Figuren sind gelungen. Es passiert mir ehrlicherweise sehr selten, dass ich für den männlichen Protagonisten so viel Sympathie und Mitgefühl entwickeln kann. Die Spannung läuft auf einem ganz neuen Level und vor allem Raeve hat mich beim Lesen in eine Achterbahnfahrt der Gefühle gejagt. Sie ist der Inbegriff von Selbstständigkeit, Eigensinn und Mut- sie lebt ihre Unabhängigkeit und Stärke wirklich aus.

    Natürlich gibt es bei dieser ganzen Sammlung aus Pluspunkten auch einen kleinen Wehmutstropfen: Es ist der Auftakt einer Reihe. Das heißt zunächst mal, dass das Tempo teilweise etwas herausgenommen wird und sich die Autorin viel Zeit für einzelne Szenen nehmen kann (was sie bei knapp 900 Seiten auch wirklich ausgenutzt hat). Viel schlimmer jedoch ist: wir müssen auf die Fortsetzung warten!?!? Das wird mir definitiv schwer fallen!
    Windstärke 17

    Caroline Wahl
    Windstärke 17 (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    14.08.2024

    Schwächer als der Vorgänger

    Caroline Wahl hat letzten Sommer die Herzen im Sturm erobert. Mit ihrem Buch "22 Bahnen" hat sie offenbar genau den Nerv der Zeit oder zumindest der LeserInnen getroffen. Nun hat sie mit "Windstärke 17" den zweiten Teil ihrer Geschichte um die Schwestern Tilda und Ida vorgelegt.

    Idas und Tildas Mutter ist tot und da ihre große Schwester mittlerweile mit ihrer Familie in Hamburg wohnt, fühlt sich Ida mit allem allein gelassen. Kurzerhand nimmt sie den Zug nach Irgendwo, hauptsache weg und landet auf Rügen. Auch wenn sie eigentlich keine Gesellschaft sucht, kommt sie schnell bei Knut und Marianne unter und lernt Leif kennen.

    Mehr will ich eigentlich gar nicht verraten, sonst kennt ihr schon den Inhalt des ganzen Buches. Wie bei seinem Vorgänger auch, geht es hier um Bewältigung, Bewältigung von Emotionen wie Trauer und Verlust, aber auch Überforderung und Einsamkeit. Allerdings erschien mir Tilda wesentlich charismatischer als Ida und der Erstling hatte mit der alkoholkranken Mutter einen spannenderen "Handlungstreiber".

    "Windstärke 17" plätschert nicht gerade dahin, aber es ist mir zu ruhig. Idas Probleme oder ihre Haltung entwickelt sich nicht wirklich, sie dreht sich zu oft im Kreis.

    Und auch der einfache Erzählstil, der das Buch grundsätzlich zu einem Pageturner macht, hilft mir nicht unbedingt dabei, am Ball zu bleiben. Er sorgt eher dafür, dass ich von Ida irgendwann genervt bin.

    Was mich an Caroline Wahls Büchern grundsätzlich immer wieder stört, ist der laxe Umgang mit Drogen. Das hat mich bei Tilda schon gestört, mit Ida ist es genauso. Vor allem, dass es so unkommentiert stehen gelassen wird.
    To Gaze Upon Wicked Gods - Falsche Götter

    Molly X. Chang
    To Gaze Upon Wicked Gods - Falsche Götter (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    28.07.2024

    Enttäuschend

    Das Motto dieses Buches ist relativ schnell gefunden: Enttäuschend! Nicht nur, dass ich vom Buch enttäuscht bin. Auch unsere Protagonistin scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, alle zu enttäuschen.

    Ruying lebt in einer Stadt, die zweigeteilt ist, seitdem sich ein Portal geöffnet und die technisch weit entwickelten Römer in ihre Welt der Götter und Magie gespuckt hat. Seitdem besteht ein unsicherer Frieden, der dadurch gestört wird, dass die römischen Prinzen die Stadt mit der Droge Opian fluten und immer wieder magiebegabte Menschen wie Ru entführen, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen. Eines Tages findet sich auch Ruying in ihren Fängen wieder, zumindest in den Fängen von Prinz Antonius.

    Das größte Problem, dass ich mit diesem Buch hatte, ist eigentlich ein generelles. Man nehme eigentlich noch junge, unerfahrene Protagonisten und stopfe sie mit den mächtigsten Kräften und den größten Erfahrungen voll, die man sich nur vorstellen kann. Alles ist eine Welt der Superlative. Was der Prinz mit seinen 20 Jahren alles schon erlebt und "durchgestanden" haben soll, passt kaum in das Leben eines doppelt so alten Mannes. Und auf der etwas jüngeren Ruying lasten gefühlt die Erwartungen und Sorgen ihrer ganzen Welt.

    Dass sie also sowohl ihre Gegner als auch ihre verschiedenen Verwandten und Freunde enttäuscht ist nur logisch, ebenso wie sie die Erwartungen des Lesenden nur unterlaufen kann.

    Das zweite Problem des Buches ist der Weltenbau und Schreibstil. Die Idee, die sich Molly X. Chang da überlegt hat, ist eigentlich gar nicht so übel. Unsere Welt durch ein Portal mit einer Welt der Magie zu verbinden, finde ich cool. Die Vorstellung, ob Wissenschaft über magische Fähigkeiten siegen kann, ist interessant.

    Dass sie sich dabei einiger historischer Anleihen wie einer Droge namens Opian bedient, okay. Aber es ist insgesamt zu viel show und zu wenig tell. Sie versucht unheimlich viele Informationen in ihrer Geschichte unterzubringen, sodass es teilweise etwas hölzern wirkt.

    Das merkt man vor allem in der Beziehung der Figuren untereinander. Emotionen haben hier keinen Platz, um sich nachvollziehbar zu entwickeln. So kommt zwischen Ruying und Antonius keine Chemie zustande, obwohl sie sich angeblich zueinander hingezogen fühlen sollen. Stattdessen ergeht sich Ruying in ständigen Heulkrämpfen und Selbstzweifeln, die sich permanent im Kreis drehen und mich damit langsam aber sicher in den Wahnsinn getrieben haben.

    Also, nein: Ich wollte das Buch gerne mögen, Ruying hat mir aber keine Chance gelassen.
    Eve

    Amor Towles
    Eve (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.07.2024

    Shiny Hollywood

    Wer einen kleinen Ausflug ins vermeintlich strahlende Hollywood der 30er Jahre unternehmen möchte, sollte sich an Eve halten. Sie weiß, wos abgeht.

    Eve ist eine blonde, geheimnisvolle Frau und sitzt im Zug auf dem Weg in ein neues Leben. Dank einer zufälligen Begegnung verschlägt es sie nach LA und in die Leben verschiedener anderer Menschen und sorgt dabei für mächtig Trubel.

    Amor Towles hat ein Händchen für Geschichten, noch mehr aber für Figuren. Denn dieses Buch handelt nicht nur von Eve. Vielmehr ist es eine Sammlung verschiedener Schicksale und Charaktere, die alle versuchen ihren Weg durch den dunklen Morast des schimmernden Hollywoods zu finden.

    Dabei lässt er sie alle abwechselnd zu Wort kommen und zeichnet so ein kaleidoskopartiges Bild dieser einzigartigen Epoche.

    Die Sprache, die er dafür wählt, trägt unheimmlich gut zur Stimmung bei. Einerseits unaufgeregt, andereseits aber so bildhaft, dass man den Glamour beinahe spüren kann- ebenso wie die Abgründe, die hinter der Fassade lauern.

    Man merkt schon, ich bin ein Fan dieses Autors! Wer sich mit seinen Büchern auskennt, wird feststellen, dass uns Eve nicht zum ersten Mal begegnet. Allen anderen möchte ich "Eine Frage der Höflichkeit" ans Herz legen, sie aber gleichzeitig auch beruhigen. Man muss das Buch nicht kennen, um "Eve" vollkommen genießen zu können.
    Relight My Fire

    C. K. Mcdonnell
    Relight My Fire (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.07.2024

    Vierter Streich

    Streiche können humorvoll sein, manchmal treffen sie einen eher dunklen Humor. Genauso ist es, ein Buch von C.K. McDonnell zu lesen. Sein unübertroffender Wortwitz entführt uns nun schon zum vierten Mal nach Manchester in die heiligen Hallen der Stranger Times.

    Nach den Abenteuern des letzten Bandes hat sich das Team eigentlich eine Verschnaufpause verdient, doch leider hat die Welt andere Pläne. Stella darf endlich an der Uni studieren, stolpert aber schon bald in den ersten skurrilen Unfall. Währenddessen wird Banecorft von einem geheimnisvollen Pilger verfolgt. Und schon bald finden sich alle im nächsten großen Abenteuer wieder.

    Man fragt sich, wo der Autor seine sprühenden Ideen her nimmt, aber beten wir einfach darum, dass sie ihm nie ausgehen mögen! Und dass ihn sein Talent für gelungenen schwarzen Humor nie verlassen mag. Wobei die Zusammenarbeit des irischen Autors mit seinem deutschen Übersetzer Andre Mumot entscheidend dazu beiträgt.

    Und auch die Geschichte an sich kann wieder voll überzeugen. Neue Figuren, die man schneller als gedacht ins Herz schließt- und andere, denen man immer mehr den Tod oder doch zumindest ein möglichst schlimmes Schicksal an den Hals wünscht. Dazu ein paar lieb gewonnene Figuren, die nach vergangenen Bänden ihr Comeback feiern.

    Dazu Hinweise und Szenensprünge, die die Spannung hochhalten und dafür sorgen, dass die
    560 Seiten wie im Flug vergehen. Das Ende legt die Vermutung nahe, dass wir die Stranger Times schon bald in einer nächsten Ausgabe wiederlesen werden und ich kann es kaum erwarten!
    Das Dorf der acht Gräber

    Seishi Yokomizo
    Das Dorf der acht Gräber (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.06.2024

    Der dritte Streich

    Der Blumenbar-Verlag hat mit "Das Dorf der acht Gräber" bereits den dritten teil einer Kriminalreihe des wiederentdeckten japanischen Autors Seishi Yokomizo herausgebracht. In Japan ein gefeierter Autor, in Deutschland bisher relativ unbekannt, müssen er und seine Romane sich sicherlich nicht verstecken. Mit Privatdetektiv Kosuke Kindaichi hat er eine Hauptfigur erschaffen, die es mit der Klugheit von Columbo und Miss Marple aufnehmen kann. Kombiniert wird das Ganze mit japanischer Folklore und sehr viel Authentizität.

    Dieses Mal geht es um ein Dorf, dessen Geschichte eng verstrickt ist mit dem Mord an acht Samurai und dem von ihnen versteckten Goldschatz.

    Hinzu kommen Familienfehden, geheime Liebesbeziehungen, Neid und Misstrauen. So entsteht daraus eine Geschichte mit Spannung und einiger Brutalität, ohne dabei zu explizit zu werden.

    Da die Geschichte aus der Sicht des Hauptverdächtigen geschrieben ist, rückt unser beliebter Hauptermittler leider etwas sehr in den Hintergrund. Erst zum Schluss erhält er noch einmal die Chance auf einen großen Auftritt.

    Alles in allem aber ein Must read für jeden Fan von Cosy Crime und Old School-Who dunnit.
    Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)

    A. C. Wise
    Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt) (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    30.06.2024

    Spannend, aber zäh

    Den Namen Wendy Darling verbindet man sehr schnell mit einem der größten Kindheitshelden. Peter Pan, der Junge, der nie erwachsen werden will, wird wohl vielen Kindern ein Vorbild sein. Dass er aber vielleicht doch nicht der strahlende Held ist, für den wir ihn immer gehalten haben, darauf deutet dieses Buch hin.

    Wendy nimmt uns mit und lässt uns an ihren Erfahrungen teilhaben. Sie erzählt uns, wie es damals in Nimmerland war, aber auch, wie es ihr hinterher ergangen ist. Zu guter Letzt machen wir noch einen Sprung in die Zukunft und müssen erleben, wie ihre kleine Tochter Jane entführt wird- von Peter.

    Einerseits ist es unheimlich interessant und bewegend, welch krasses Frauenbild hier gezeichnet wird. Man hätte doch meinen können, dass man Anfang des 20. Jahrhunderts, kurz nach Ende des 1. Weltkriegs, schon weiter gewesen wäre. Dass Wendy trotz all der Umstände zu einer starken, mutigen Frau geworden ist, ist bewundernswert zu lesen.

    Dass sie aber gleichzeitig auch innerlich immer wieder mit Zweifeln, Enttäuschung und Wut zu kämpfen hat, ist dabei kaum verwunderlich.

    Leider dreht sich ihr Gedankenkarussell dabei immer wieder in Kreise und zieht etliche Wiederholungsschleifen. Dadurch entwickelt der Roman einige Längen, die die Handlung zäh wie Gummi werden lassen.

    Insgesamt hat er viele tolle Ansätze, die durch eine Straffung der Erzählung noch viel besser hätten zur Geltung kommen können.
    51 bis 75 von 448 Rezensionen
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