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    Bonehard

    Aktiv seit: 02. Oktober 2014
    "Hilfreich"-Bewertungen: 18
    14 Rezensionen
    Meteora Meteora (CD)
    17.10.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Schwebend entrückt, geheimnisvoll, zugleich urtümlich und bodenständig

    „Meteora“ ist hier eine Metapher. Die namengebenden „in der Luft schwebenden“ Klöster in Thessalien haben die dänisch-japanische Pianistin Makiko Hirabayshi zum CD-Titel inspiriert, weil er so gut zur darauf vorgelegten Musik passt: Schwebend entrückt, geheimnisvoll, zugleich urtümlich und bodenständig in Melodie und Rhythmik entfaltet sie sich über 45 Minuten. Gongs und Glocken der melodiösen Perkussionistin Marilyn Mazur erinnern nicht nur an die Glocken und Klangstäbe der orthodoxen Klöster, sondern haben selbst etwas Schwebendes. Das Trio mit Bassist Klavs Hovman agiert dabei als geschlossener Klangkörper, dessen Einzelstimmen oft im Gruppensound verschmelzen. Gleich im Opener „Warp“ erhebt sich aus einem fremdartigen Klangnebel ein klare Melodie, die schwebend wieder in Geräuschen verklingt wie die Einsiedeleien in den Wolkenfetzen. Die minimalistischen Klavierläufe zur geerdeten Bassbegleitung in „Birds Ascending“ lassen mit ihren an und abschwellenden Wiederholungen das Bild von schwebenden Vogelschwärmen mit ihren gleichförmigen und doch ständig wechselnden kreisenden Flugbahnen lebendig werden. Durch die „Chestnut Alley“ schreitet das Trio mit einem einfachen rhythmischen Thema voran, das kunstvoll minimalistisch variiert wird. Kurze Zwischenstücke erzeugen geheimnisvolle Schwebezustände. Sie halten an wie die ruhige Faszination, welche die ganze Aufnahme trägt. So wie die Quelle „Kilden“ gleichbleibend und doch immer wieder verändert lebendig dahin strömt.
    The Pristine Sound Of Root 70 The Pristine Sound Of Root 70 (CD)
    17.10.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Reichtum instrumentalerAusdrucksmöglichkeiten und solistischer Ausgestaltung

    Der Titel ist Programm und Bekenntnis: Nils Wogram und seine seit 2000 bestehende Band mit Hayden Chisholm am Altsaxophon, Matt Penman am Bass und Jochen Rueckert am Schlagzeug bleiben sich treu. Das Konzept von „Root 70“ heißt auch im 24. Jahr: lebendige Tradition. „Es ging mir darum, etwas Zeitloses zu machen“, erklärt der Posaunist dazu. Neu sind seine Kompositionen und die darin entspannt erzählten Geschichten: Ganz konventionell werden die Themen der neun Titel von den Bläsern vorgestellt, es folgen ihre Soli darüber, dazu spannende Unterhaltungen untereinander. Natürlich sind manchmal auch Bass und Drums solistisch zu hören, die ansonsten durchgängig für eine perfekte rhythmische und harmonische Grundlage sorgen. Am Schluss findet man wieder zum Thema und zu einem abgerundeten Schluss, der gleichwohl oft noch eine zusätzliche Überraschung bietet. Die Größe der Musik liegt im Reichtum der instrumentalen Ausdrucksmöglichkeiten und der immer wieder neuen Ideen der solistischen Ausgestaltung, der gegenseitigen Begleitung und des Zusammenspiels. Und das Ganze und gerade die Rhythmusgruppe ist sehr präsent aufgenommen und abgemischt zu einer Aufnahme, in die man sich fallen lassen kann. Wunderbar umspielen sich die Bläser mit wechselnder Intensität etwa in „Va Lentement“ und stützen pianissimo das Basssolo. Für mitreißenden Schwung und beste Laune sorgt „Perfect Snow“. Das Saxophon wechselt zwischen samtweichem und schneidendem Ton, die Posaune wedelt im Stakkato und endet mit elegantem Schwung.
    Tributes Tributes (CD)
    16.10.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    führender Solist brilliert im Wettstreit mit Bigband

    Saxophonist Marius Neset knüpft mit „Tributes“ an „Lion“ mit dem Trondheim Jazz Orchestra und „Viaduct“ mit der London Sinfonietta an. Komponiert und arrangiert hat Neset die suitenartige Folge der 5 Titel in 8 Teilen diesmal für sich und die Danish Radio Big Band unter der neuen japanischen Leiterin Miho Hazama. Als führender Solist brilliert er vor dem Ensemble und kommuniziert auf vielfältige Weise mit ihm und dessen Solisten und gestaltet so ein Gesamtwerk, das gleichermaßen eine moderne Bigband-Scheibe wie eine Saxophon-Platte ist – und in Teilen ein Konzept-Album. Darauf zollt Neset nach 16 Jahren in Kopenhagen elegisch auf dem Sopransaxophon seiner Wahlheimat „Tribute“. In „Farewell“ und „Leaving The Dock“ verabschiedet er sich von der Stadt, in deren DR-Studio die Aufnahme im März 2019 entstand, bevor Neset Ende des Jahres nach Norwegen heimkehrte. Mit weichem Sopransaxophon-Klang gespielt ist dieser Abschied hymnisch bis wehmütig und klingt lange nach. Durch die „Bicycle Town“ strampelt der Tenorsaxophonist munter und entspannt, zuerst lange allein, dann mit einzelnen Mitstreitern und schließlich im großen Pulk, aus dem er sich wieder flott löst. Die Freude, die Radfahren dort machen kann, ist ebenso heraus zu hören wie diejenige, die Neset am virtuosen Spiel auf Tenor- und Sopransaxophon und mit den Möglichkeiten des Orchesters hat. Mit „Children's Day“ klingt die Aufnahme stimmungsvoll und abwechslungsreich aus, wobei der Tenorsaxophonist kraftvoll noch einmal alles gibt im rhythmisch akzentuierten Wettstreit mit der Bigband.
    A New Dawn A New Dawn (CD)
    16.10.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Meisterstücke der Kompositions- und Improvisationskunst solo

    Es sind besondere Momente in Konzerten von Marius Neset, wenn der Saxophonist ein unbegleitetes Solo spielt. Die häusliche Isolation in der Pandemie hat ihn einen lange erwogenen Schritt tun und ein Solo-Album aufnehmen lassen, das auch als logische Fortsetzung der letztjährigen CD „Tributes“ mit ihm als Solist vor der Danish Radio Big Band erscheint. Jetzt also legt er nach zahlreichen Aufnahmen mit Bigband und Sinfonieorchester, im Quintett oder Duo seine erste Soloaufnahme vor. Kaum kam man dem Tenorsaxophonisten und seiner schier unerschöpflichen Instrumentalsprache so nah wie hier - ganz ohne Effekte im Dialog mit sich selbst. Die neun kleinen Meisterstücke der Kompositions- und Improvisationskunst machen die Platte trotz ihrer Kürze zu einem Füllhorn. Die Stücke stammen aus Nesets Fundus. „Old Poison (XL)“ und „The Real Ysj“ etwa waren auf „Golden Xplosion“ zu hören, dem Album, mit dem Neset 2011 der Durchbruch gelang. Groovend umspielt er rhythmische Motive. Ober- und Unterstimmen erzeugen fast die Vorstellung eines halben Saxophonquartetts. Triller, Sprünge über die Register, Klappengeräusche, perkussives Knallen des Blattes, Brodeln und Lufthauch wie ein Wispern im Ohr gehören ebenso zu den vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten wie wehmütig schöne Melodien, folkloristische Themen und balladenhafte Songs. Im „Theme from Every Little Step“ entwickelt Neset einen Hauch von Einsamkeit und gleichzeitig Zuversicht. So persönlich wie seine Musik sind seine Liner Notes, in denen er auf die Bedeutung der Geschichte der Songs verweist, leider aber nicht näher darauf eingeht.
    Viaduct Viaduct (CD)
    16.10.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Ein großes und überzeugendes Werk

    Dieser CD liegt ein Kompositionsauftrag des Trondheim Jazzfestival 2018 zugrunde. Wie bereits vor 3 Jahren für „Snowmelt“ (ACT 9035-2) hat sich der geniale norwegischen Tenor- und Sopransaxophonist und Komponist Marius Neset die 19-köpfige London Sinfonietta unter Geoffrey Paterson als Partner und Gegenspieler seines bewährten Quintetts gewählt. Beim Kemptener Jazzfrühling 2019 war die 3. Aufführung des 65-minütigen Werks (mit der Bayerischen Kammerphilharmonie) ein Höhepunkt des Festivals. Der erste Teil stellt das Orchester in den Vordergrund, rhythmisierende Passagen stehen symphonischen, auch dissonanten, Melodiebögen gegenüber, die Jazzmusiker spielen - teils unisono mit den Streichern - auskomponierte Soli, bekommen dazwischen aber auch ihre Freiräume, vor allem Saxophon,Klavier und Bass. Der zweite Teil lebt stärker von der Interaktion der Jazzer untereinander und mit der Sinfonietta, die quasi zum sechsten Bandmitglied wird. Dieser Brückenschlag zwischen Jazz und zeitgenössischer Klassik, zwischen Improvisation und Komposition ist wohl auch deshalb so gelungen, weil die Grenzen ständig im Fluss sind. Wenn das Quintett mit Neset, Ivo Neame am Flügel, Jim Hart an Marimba und Vibraphon, Petter Eldh am Bass und Anton Eger am Schlagzeug fesselnden zeitgenössischen Jazz spielt, dann mischen sich die Klassiker etwa rhythmisierend, verzierend, antwortend und begleitend oder auch mit einem kurzen Solo ein. Ein großes und überzeugendes Werk des Third Stream, weit jenseits von Streicher-Backgrounds.
    Message From The Trees Message From The Trees (CD)
    02.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Afrikanische Polyrhythmie und Polyphonie

    Biboul Darouiche spielt hier mit seiner Band „Soleil Bantu“ eingängigen und abwechslungsreichen Afrobeat und vielleicht Afrojazz mit einer Prise Rap, wenn man so will. Und obwohl die CD seinen eigenen musikalischen Werdegang wiederspiegelt, macht die Widmung an Joe Zawinul Sinn, erinnert die Musik doch in Teilen an dessen World Jazz. Auch auf „Message From The Trees“ verschwimmen die musikalischen Grenzen zwischen afrikanisch geprägter Musik, Jazzrock, Tanzmusik und Rap, wobei für mich die von Bibouls Heimat Kamerun inspirierten Stücke die interessanteren, weil originären sind. Die meisten, nämlich 8 von 11, Songtexte stammen wie die gesamte Musik vom Bandleader, der sich in wechselnden Besetzungen mit namhaften Jazzmusikern und zahlreichen Sängerinnen und Sängern umgeben hat. Er selbst betätigt sich als Perkussionist, aber auch als Sänger, Schlagzeuger, E-Bassist und Gitarrist. Als Gitarristen wechseln sich sonst Pedro Tagliani und Peter O’Mara und Martin Scales ab, die mit Biboul auch bei Passport spiel(t)en. Keyboards spielt Michael Hornek, den E-Bass bedient meist Igor Kljujic, am Schlagzeug sitzt Christian Lettner, ebenfalls mit Klaus Doldinger unterwegs. Bis zu 6 weitere Stimmen bringen zur Polyrhythmie die vokale Polyphonie. Die teils mehrsprachigen, engagierten Texte in Ewondo, Bibouls kamerunischen Muttersprache, Englisch und Französisch sind im Booklet abgedruckt. Die gut gelaunte Musik ist live auf der Bühne sicher noch mitreißender, doch lässt sich mit dem Lautstärkeregler und eigener Bewegung auch so einiges an Schwung erreichen.
    For Very Sad And Very Tired Lotus Eaters For Very Sad And Very Tired Lotus Eaters (CD)
    02.10.2014
    Musik:
    4 von 5

    Einsamkeit, Wehmut und Weltschmerz

    Für seine 2. Aufnahme unter eigenem Namen hat sich Altsaxophonist Wanja Slavin viel Zeit genommen. Fünf Jahre dauerte der Entstehungsprozess, in dem sich die Besetzung seiner Lotus Eaters immer wieder verändert hat. Mehr als 20 Musiker begleiteten ihn auf dem offensichtlich schwierigen Weg, der in München begann und 2006 nach Berlin geführt hat. Von der Besetzung, mit der die Lotus Eaters 2011 den 2. Platz beim BMW Welt Jazz Award belegten, ist nur noch der sehr präsente Bassist Andreas Lang dabei. Mit Tobias Backhaus (dr) und Rainer Böhm (p) hat Slavin zwei weitere Mitspieler gefunden, die ihm erlauben, sein eigenes Konzept umzusetzen, das in der Jazztradition verwurzelt ist, aber neue Perspektiven eröffnet. In den Liner Notes weist Slavin auf die Verlorenheit und die Schwierigkeiten hin, mit denen er anfangs in Berlin und bei der Entwicklung der Musik zu kämpfen hatte. Sie haben aber nun zu einem ebenso persönlichen wie anrührenden Ergebnis geführt. Das Titelstück, eine durch Johnny Hodges bekannt gewordene Strayhorn-Ballade, bringt die Stimmung der CD auf den Begriff: Melodiosität und Melancholie vermitteln Einsamkeit, Wehmut und Weltschmerz. Der weiche Klang des Altos, der manchmal an Klarinette und Querflöte erinnert, dringt ins Herz. Die restlichen Stücke stammen alle von Slavin und sind Musikern gewidmet, die ihn inspiriert haben: „Hommage“ Yusef Lateef, „Hippie Song“ Abercrombie/Holland/DeJohnette, „Odense“ Kurt Rosewinkel, „Paf“ Charles Lloyd. Bei „A Long Day’s Journey into Night“ für Hermeto Pascoal stößt Philipp Gropper auf dem Tenorsaxophon dazu.
    Descriptions Descriptions (CD)
    02.10.2014
    Musik:
    4 von 5

    Tiefe und Intensität in der freien musikalischen Kommunikation

    Im Herbst 1984 begegneten sich die beiden zum ersten Mal und spielten in New York zusammen und danach immer wieder mal, vor allem in Köln, wo sie eine Zeit lang beide lebten. Seit der Gründung des Matthias-Schubert-Quartetts mit Simon Nabatov (und Tom Rainey und Lindsey Horner) 1992 besteht dann – mit Unterbrechungen - das Duo des Kasseler, heute Berliner Tenorsaxophonisten und des Moskauer Pianisten, der 1979 20-jährig nach New York emigrierte und seit 1989 vorwiegend in Köln lebt. 30 Jahre später hat es seine erste CD mit 10 gemeinsamen Kompositionen (und natürlich Improvisationen) aufgenommen, die nun auf Leo Records vorliegt. Beider langjährige musikalische Vertrautheit miteinander und Erfahrung auch mit anderen Duopartnern und als Solisten verleihen „Descriptions“ Tiefe und Intensität in der freien musikalischen Kommunikation. Die Beschreibungen schildern in einer guten Stunde suitenhaft Zustände und Vorgehensweisen. Dabei wird immer auch die (Entdecker-) Lust an besonderen Klängen und Entwicklungen hörbar, etwa wenn der Saxophonist durchs Mundstück singt. Beide Musiker können kraftvoll explodieren („insistence“, „expansion“, „inhibition“), wie man es vor allem von Matthias Schubert erwartet, und auf höchster Stufe diese gewaltsamen Ausbrüche fortführen, finden aber auch zu leisen Tönen und fast zärtlichen Zwiegesprächen. Es gibt lange leise („enrichement“, „accordance“), und teilweise geräuschhafte Passagen („inhibition“), bei denen die Spannung ungeheuer ansteigt. In „brashness“ darf sie sich dann schnell wieder entladen. Auch in der Länge der Stücke zwischen knapp 17 und rund 2 Minuten sind die Aufnahmen ausgewogen.
    Surely Surely (CD)
    02.10.2014
    Musik:
    5 von 5

    Einschmeichelnd

    Makiko Hirabayashi wuchs in Tokio und Hongkong auf, studierte am Berklee College in Boston und lebt in Kopenhagen. „Surely“ ist ihre dritte CD auf ENJA in ihrem Trio mit Bassist Klavs Hovman und der unvergleichlichen Schlagzeugerin, Perkussionistin und Vokalistin Marilyn Mazur. Beide tragen mit ihrem präsenten Spiel und einigen Kompositionen viel zu dieser wunderbaren Musik bei. Die kurzen Stücke, meist von Makiko komponiert, sind melodisch und rhythmisch eingängig, ja einschmeichelnd. So entwickelt sich im Titelstück einladend eine muntere Melodie, die dann karibische Dynamik entwickelt, die an Michel Camilo erinnert. Damit wird gleich klar, wie dieses Trio funktioniert: Herausforderndes Zuspiel der Perkussionistin und ruhiger Zusammenhalt durch den Bassisten bereiten den Entwicklungen der Pianistin den Boden. „Stepping On It“ ist rhythmisch forciert und zugleich hymnisch. „Ode to Okinawa“, eine Erinnerung an die Heimat, beginnt mit einer fernöstlichen Einleitung, perlende Tonreihen erinnern an Klänge der Koto-Harfe und Marilyns Silben-Gesang verleiht dem Lied einen zusätzlichen fremden Reiz. „Parachute City“ ist ein kurzer kraftvoller Alleingang der Pianistin, während Makikos Spiel sonst, ganz ihrem zierlichen Körperbau entsprechend, meist sanft und zärtlich anmutet. In „Challenge“ gibt sich das Trio ganz frei, findet dabei aber zu einer betont rhythmischen Basis von Bass und Perkussion. In „Indigo“ spielt die Pianistin sehr sparsam mit Akkorden, kurzen Tonfolgen, Pausen und dem Nachhall und lässt damit die CD eindrucksvoll ausklingen.
    The Dark Side Of Deep Schrott Vol. 1 The Dark Side Of Deep Schrott Vol. 1 (CD)
    02.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Schwermetall-Schrott

    Auf ihrer 3. CD stürzen sich die 4 Basssaxophonisten mit schwerem Metall auf ein anderes Schwermetall-Quartett, Miterfinder des Heavy-Metal-Rocks: „Black Sabbath“ - „Iron Man“ und „Paranoid“ sind die anderen Titel aus deren Feder. Rockkompositionen u. a. von Badalamenti/Gore/Bowie/Eno (Filmmusik-Suite „Lynch“), Nirvana, Alice Cooper und The Doors liefern die Vorlagen für andere Arrangements im einzigartigen Schrott-Sound. Wer mit diesen Titeln weniger vertraut ist, tut sich schwerer, der schwarzen Seite von Deep Schrott auf die Spur zu kommen. Macht doch wohl gerade die humorvolle Umformung des Materials einen Gutteil des (Spiel-) Witzes von Deep Schrott aus. Das war bei den Melodien von „Dylan & Eisler“ (poise 19) einfacher. Eigenkompositionen von Jan Klare, Wollie Kaiser und Andreas Kaling sind da unbedingt eine Bereicherung. Vielleicht reizt es die Bläser auch, dürftigen musikalischen Vorlagen wie „Simple Song“ noch etwas abzugewinnen. Oder werden nur die dunklen Seiten ihrer (musikalischen) Kindheit hörbar? Deep Purple von Deep Schrott? Wird man’s auf Vol. 2... hören? Bis dahin fasziniert weiter das präzise Zusammenspiel (auch von Solisten und Rhythmikern), die Vielschichtigkeit der Rhythmisierung und des Klangs, der einmalige volle Basssaxsound, der sich gelegentlich auch in unerwartete Höhen erheben kann. Leider fehlen Angaben zu den Solisten. Man muss sie sich mit Hilfe der Positionierungsangabe heraushören, gute Kopfhörer oder Breitwandstereo vorausgesetzt. Die braucht’s aber unbedingt auch für die zwischen den Saxophonisten hin und her wandernden Phrasen und Töne.
    Meine Produktempfehlungen
    • One One (CD)
    • Plays Dylan & Eisler Plays Dylan & Eisler (CD)
    Fellowship Fellowship (BR)
    02.10.2014
    Extras:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Vielschichtig arrangierte und raffinierte Bigband-Musik

    Der 32-jährige Luxemburger Saxophonist und Komponist Maxime Bender legt eine 2010/11 im Studio aufgenommenen CD samt Blue-ray Disc mit einem Konzert-Mitschnitt vor. Dieser lässt sich auch streamen. Bei 12-Mbit/s ist das bei einem Wechsel von 30 s Lade- und Abspielzeit allerdings nicht wirklich eine Alternative! Der liebevoll gestaltete Schuber im Taschenbuchformat enthält 2 aufwendige Booklets. Neben den üblichen Angaben und 16 SW-Fotos enthalten sie Erläuterungen zu den 5 Kompositionen der CD (56 Min.) und 7 der BD (91 Min.). Die meisten stammen von Bender, 3 finden sich auf beiden Scheiben. Wie die Monika Roscher BB ist auch dieses Orchester aus einer Abschlussprüfung entstanden und spielt auf ähnlich hohem Niveau. Allerdings bewegt es sich im herkömmlichen modernen Bigband-Sound. Den allerdings versteht der Leiter vielfarbig auszugestalten, überraschend zu variieren und zeitgenössisch auszuweiten. Es macht Spaß, gewissermaßen aus dem Zentrum der Band heraus den phantasievollen Klängen ringsum zu lauschen. Die Band spielt weich und melodisch, voller Schönheit und in weit geschwungenen Spannungsbögen. Swingend geht es nur im Titelstück zur Sache, das den Spaß thematisiert, den die Gemeinschaft der Studienfreunde bei den Aufnahmen hat. „Poses“ des Singer-Songwriters Rufus Wainwright, hier gesungen von Tobias Christl, fällt aus dem Rahmen, passt aber von der Stimmung. In den sonstigen vielschichtig arrangierten raffinierten und abwechslungsreichen Kompositionen ist genügend Raum für herausragende Soli, nicht nur der Gäste Donny McCaslin, Fredrik Köster und Marshall Gilkes, sondern auch des Trompeters Menzel Mutzke, des Altsaxophonisten Malte Dürrschnabel, des Gitarristen Riaz Khabirpour, der Pianisten Sebastian Sternal und Pablo Held. Zum 27-köpfigen Orchester gehört u. a. Drummer Jonas Burgwinkel.
    Meine Produktempfehlungen
    • Failure In Wonderland Failure In Wonderland (CD)
    XL-Target XL-Target (CD)
    02.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Heißes Gebräu

    Schon beim Jazzfest München 2012 konnte man sich live von der funkigen Intensität überzeugen, die vom Schweizer Brüder-Duo Dave und Christy Doran alias XL-Target ausgeht, wenn es sich mit Mr. Defunkt Joe Bowie zusammentut und der Synergie freien Lauf lässt, die aus dieser mittlerweile jahrelangen Zusammenarbeit entsteht. Hatte man damals im Quartett gespielt, ist das rasante Zusammenwirken hier zum Trio kondensiert und gleichzeitig vielstimmig aufgeplustert. Joseph Bowie, ja, der Bruder von Lester, hat seinen meist mehrstimmigen Part als Posaunist, Sänger und häufig Rezitator der eigenen politischen, oft zornigen Lyrics nachträglich über die Aufnahmen von Dave, des Schlagzeugers und Spiritus Rector von XL-Target, und des Gitarristen Christy eingespielt. Das ändert absolut nichts daran, dass daraus ein gut abgeschmecktes und gewürztes, ziemlich heißes Gebräu gemixt wird. Jungle Jazz, urban sollte man noch hinzusetzen, nennt sich zutreffend die groovende Mixtur mit wildem, intensiven Getrommel, das auch die massiven Bassbeats liefert, und den kreischenden, jaulenden und brodelnden Klangflächen und -kaskaden der E-Gitarre mit Effekten. Einflüsse aus stimmungsvollem Elektro-Ambient und Breakbeat in den gesampelten Loops von Dave mischen sich mit Bowies Funk. Sicher nichts für Jazzpuristen, aber mitreißend, aufgeladen mit Energie und Rhythmus. Reizvoll sind besonders auch die Duette Bowies mit sich selbst, gesungen und vor allem posaunt, die dann wie manche Gitarrensoli doch wieder sehr bluesig und jazzig daherkommen.
    Music From Videogames Music From Videogames (CD)
    02.10.2014
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Spaß an kleinen Gebrauchsmelodien

    Zugegeben, dem Rezensenten fehlt für diese CD mit Musik für frühe Videospiele vielleicht eine wichtige Antenne, hat er sich doch nie mit einem dieser Spiele beschäftigt, deren Melodien hier gespielt werden. Allenfalls hat er Namen wie Pokemon, PacMan und Super Mario dunkel in Erinnerung. Also ruft auch keine der simplen Kompositionen auf dieser CD Nostalgie oder irgend eine andere Assoziation in ihm wach, wie sie der Covertext heraufbeschwören möchte. Es bleibt also nur die Interpretation der 11 Titel durch BooOM, das sind Schlagwerker Gerwin Eisenhauer, Pianist Walter Lang, Bassist Uli Zrenner-Wolkenstein und der schottische Gitarrist Graeme Stephens (2012 zum besten Gitarristen Englands gekürt). Es sind also ausgewiesene Könner, die sich mit Spaß daran machen, kleine Gebrauchsmelodien vielseitig jazzig zu interpretieren, mal als Blues, mal als Klaviersolo-Ballade, als Wiegenlied oder schön gespielte, melodische Klavier-Trio-Version, im Latingewand, als rockigen Noise Jazz oder mit schrillen elektronischen Klängen. Die musikalischen Spielereien kommen tänzerisch, dramatisch oder locker entspannt daher. Was man daraus lernen kann: Könnern gelingt es, jeder simpelsten Computermusik noch einen (jazz-) musikalischen Reiz abzugewinnen und zu verschaffen. Aber den besonderen Reiz und vollen Genuss bietet diese CD wohl nur Spezialisten, in denen sie Erinnerungen (an ihre Jugend und Spiele am Computer) wach ruft.
    Mellowtonin Mellowtonin (CD)
    02.10.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Tief empfundene Bilder und Stimmungen

    Den ersten Bestandteil der Wortschöpfung Mellowtonin von Johannes Enders darf man dem Wörterbuch entsprechend getrost als mild, sanft, voll und weich verstehen, denn alle diese Begriffe treffen unbedingt auf die Musik dieser CD und auf Ton und Spiel des Tenorsaxophonisten zu. Und ausgereift, einer anderen Wortbedeutung entsprechend, ist es auch. Mit großer Meisterschaft und gleichzeitig zurückhaltend zaubert Enders mit seinem wunderbaren Quartett tief empfundene Stimmungen. Dabei ergeben seine 9 Kompositionen ein geschlossenes und doch vielfältiges Ganzes. Das gilt auch für das kongeniale Zusammenspiel mit Jean-Paul Bodbeck (Piano), Milan Nikolic (Bass) und Billy Hart (Schlagzeug), die auch solistisch ausgiebig zum Zug kommen. Die ungeheuer präsente Kommunikation ist immer hellwach und trotz aller Entspanntheit durchaus spannungsgeladen. Und sie ist sehr präsent und klar aufgenommen. Die Titel verweisen auf die Bilder und Stimmungen, die hier musikalisch umgesetzt werden: der intensiv treibende „Expressionist“ zum Auftakt, die flatternden und schematisch rufenden „Circle Birds“, eine etwas wehmütige Erinnerung an das tschechische „Chomutov“, die Geburtstadt von Enders' Vater, das „sonnige“ „Son of the Sun“, die hymnisch-zarte „Anima“ und natürlich das Titelstück: Wie auch immer die Anspielung auf Melatonin zu verstehen ist, einschläfernd ist hier nichts. Ein erhöhter Mellowtonin-Spiegel führt auch garantiert nicht zu Winterdepressionen. Ganz im Gegenteil! Im Oktober ist dieses wunderbare Quartett übrigens noch auf Tournee.

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