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    blackbird Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Juli 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 766
    174 Rezensionen
    Otello Otello (CD)
    02.11.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    OTELLO - mal nicht von Verdi

    Rossinis OTELLO ist eine Tenoroper - die 3 Hauptpartien sind mit Tenören besetzt, auch der Intrigant Jago. In der vorliegenden Live-Produktion (genaugenommen ist es ein Zusammenschnitt dreier Aufführungen vom 14., 16. und 18. Februar 2014, also keine Live-Aufnahme im klassischen Sinne) sind die 3 Tenöre gut voneinander zu unterscheiden, da sie sich im Stimmklang nicht zu ähnlich sind. Der Amerikaner Gregory Kunde ist ein Phänomen. Neben dem OTELLO von Rossini singt er ja mittlerweile auch den von Verdi! Genug heldentenorale Strahlkraft dafür hat er jedenfalls in der Stimme - dazu aber auch noch die Flexibilität, die seine frühen Jahre auszeichnete und die seinen Rossini-Gesang so verblüffend mühelos erscheinen lässt. Die Stimme ist mit den Jahren (Jahrgang 1954!) etwas rauer geworden, klingt vereinzelt fast ein wenig heiser, aber immer noch ungemein attraktiv und elegant. Robert McPherson, auch ein Amerikaner, singt stilsicher und gewandt seine schwierige Partie, ist aber leider klanglich alles andere als angenehm. Dazu gesellt sich ein Russe: Maxim Mironov, Jahrgang 1981, in der deutlich aufgewerteten Partie des Rodrigo. Dieser großartige, technisch und stilistisch versierte und durch Klangschönheit in allen Lagen mich immer wieder begeisternde Sänger ist leider im allgemeinen Hype um Jonas Kaufmann, Juan Diego Florez und andere ein wenig auf der Strecke geblieben. Schade eigentlich... Sein Terminkalender ist ziemlich voll, aber auf Tonträgern ist er leider extrem selten zu hören. Bei den Sängerinnen dieser Produktion ist tatsächlich nur die Desdemona der Carmen Romeu erwähnenswert. Die Stimme der 30-jährigen Spanierin ist nicht immer perfekt fokussiert, agiert aber mit guter Höhe sehr koloraturgewandt und hat auch für die innigen Passagen die nötige Ruhe. Altmeister Zedda entlockt dem Chor und dem Orchester der Flämischen Oper Antwerpen/Gent zauberhafte Klänge. Insgesamt lohnt die Anschaffung dieser CDs unbedingt!
    Beatrice di Tenda Beatrice di Tenda (CD)
    28.10.2015
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Fragwürdiger Mitschnitt aus Neapel

    Die Negativposten dieser Aufführung zuerst: der Klang ist dumpf, durchgehend verrauscht und passagenweise mit einem dumpfen Brummen unterlegt, was auf die Nerven geht. Vermutlich ist die Aufnahme mit einem Handmikrofon gemacht worden, das an einigen Stellen zu spät eingeschaltet wurde, denn es gibt zahlreiche "Aussetzer". Die ganze Aufführung scheint schlecht geprobt worden zu sein, denn die Sänger verpassen mehrmals ihre korrekten Einsätze. Außerdem ist die Oper grässlich gekürzt, was mich bei einem Dirigenten wie Nicola Rescigno doch sehr wundert... Aber auch ein Dirigent hat mal einen schlechten Tag, und so klingt die gesamte Aufführung ohne Engagement musiziert, uninspiriert und völlig belanglos. Was im Finale des 1. Aktes passiert ist, lässt sich schwer nachvollziehen - anscheinend waren nicht alle Sänger auf der Bühne... Die Sutherland vermittelt recht wenig von der Tragik der Titelfigur; dass sie das durchaus kann, verrät sie in ihrer Studioproduktion. In Neapel inszeniert sie wieder mal nur sich selbst, aber auch das nicht überzeugend an diesem Abend. Mario Zanasi bewältigt die Rolle des Filippo ganz anständig, fällt aber unangenehm auf durch hölzernen Klang und wenig geschmeidige Tonführung. Die Interpretin der Agnese muss schon über wesentlich bessere Fähigkeiten verfügen als Margareta Elkins, denn diese Rolle verlangt nach einem deutlichen Profil und ist strenggenommen überhaupt keine Nebenrolle. Den überraschend besten Eindruck vermittelt Renato Cioni als Orombello - bemerkenswert vor allem deshalb, weil er zu dieser Zeit bereits ins Verismo-Fach tendierte und ich ihm einen so klangschönen, geschmeidigen und hinreichend agilen Bellini gar nicht zugetraut hätte. Insgesamt würde ich vom Kauf dieser CDs nicht ausdrücklich abraten, empfehlen kann ich sie aber eigentlich auch nicht. Wenn man schon Sutherland haben will, dann lieber die Studioaufnahme; am besten gefällt mir allerdings Lucia Aliberti in der Berliner Produktion.
    Meine Produktempfehlungen
    • Beatrice di Tenda Beatrice di Tenda (CD)
    • Beatrice di Tenda Beatrice di Tenda (CD)
    Juan Diego Florez - Italia Juan Diego Florez - Italia (CD)
    12.10.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Nicht gerade elektrisierend.....

    Nun hat also auch der peruanische Startenor Juan Diego Florez sein erstes ital. Liedrecital präsentiert - nett anzuhören, aber vom Hocker gerissen hat's mich nicht. Zu glatt, zu sehr "nur" auf Perfektion bedacht, manchmal eine Spur zu gleichförmig. Positiv anzumerken ist allerdings die Zusammenstellung des Programms. Es enthält außer "Torna a Surriento", "Arrivederci Roma", "Mattinata", "La Danza" und "O sole mio" keine weiteren Reißer dieses Genres, sondern ist sehr subtil und facettenreich ausgesucht worden. Sicher kommt die Interpretation der Kunstform des ital. Liedgutes in dieser Form dem Sänger entgegen - Alfredo Kraus, vom Stimmtyp auch ein Tenore di Grazia, hat seinerzeit ähnliche Recitals vorgelegt. Worauf man beim Kauf der CD vielleicht nicht vorbereitet ist: jeder Titel ist zwar unendlich elegant gesungen, aber den Schmelz eines di Stefano, die Verve eines Corelli oder die natürliche Heiterkeit eines Pavarotti sucht man vergebens. Trotzdem eine durchaus lohnende Anschaffung.
    Jonas Kaufmann – Nessun Dorma, the Puccini Album Jonas Kaufmann – Nessun Dorma, the Puccini Album (CD)
    12.10.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Keiner schlafe.....

    .....wenn die neu erschienene Puccini-CD mit Jonas Kaufmann zu Gehör gebracht wird. So richtig lohnt es sich dann allerdings doch erst beim letzten Track, eben beim "Nessun dorma" aus 'Puccinis TURANDOT. Bis man dort angelangt ist, reiht sich nicht gerade Höhepunkt an Höhepunkt, weil Kaufmann einige Tenor-Highlights von Puccini (Che gelida manina, E lucevan le stelle...) schon auf früheren CDs eingespielt hat und diese nun wohl nicht noch einmal aufgenommen werden sollten. Entstanden ist auf diese Weise kein "typisches" Arien-Recital, sondern eher ein kleiner Querschnitt durch Puccinis Opernschaffen, durchaus kurzweilig und ganz sicher in jeder Beziehung künstlerisch hochwertig. Unter den Protagonisten, die man dem Startenor zur Seite gestellt hat, bleibt einzig die lettische Sopranistin Kristine Opolais in Erinnerung, die allerdings live viel besser klingt als im Studio. Als Mimi ist sie aber auch in dieser Einspielung (O soave fanciulla) sehr gut, als Manon Lescaut gefällt sie mir nicht... Die CD ist insgesamt jedenfalls hörenswert und gehört natürlich in jede Kaufmann-Diskografie.
    Norma Norma (CD)
    05.10.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Defizite bei der Titelrolle, sonst klasse!

    Sieht man von der Besetzung der Titelpartie ab, so ist dies eine sehr schöne Aufführung der San Francisco Opera aus dem Jahre 1975, deren absoluter Star die Mezzosopranistin Tatjana Troyanos in der Rolle der Adalgisa ist. Ihr Stimmklang ist samtig, der Ton in allen Lagen ausgewogen, ihre Technik sozusagen perfekt, auch in den Koloraturen - alles hört sich unangestrengt an, wunderbar ruhig und einfach schön. Der Tenor Robleto Merolla dürfte in Europa nur wenigen bekannt sein. Schade eigentlich, denn diese Bekanntschaft ist durchaus lohnenswert. Er liefert ein sehr stimmiges Rollenportrait des Pollione ab, überzeugender als manch anderer mit prominentem Namen. Clifford Grant ist ein im besten Sinne zuverlässiger Oroveso, nicht herausragend, aber grundsolide. Die Oper NORMA steht und fällt, nicht erst seit Maria Callas, natürlich mit der Interpretin der Titelrolle. An Cristina Deutekom scheiden sich seit jeher die Geister. So fulminant sie mit ihrer einzigartigen, aber eben auch sehr eigenwilligen Technik die Königin der Nacht aus Mozarts ZAUBERFLÖTE bewältigt, so ungeeignet ist dieselbe Technik bei der Interpretation des Belcanto-Repertoires. Einigen Passagen versucht sie mit "ihrer" Technik beizukommen - bei mir entsteht dann der Eindruck, als würden Töne mit dem Rasiermesser zerteilt. Mit der "ganz normalen" Koloraturtechnik hat sie aber auch Probleme und neigt dazu, Passagen ineinander zu verschmieren oder einzelne Töne lieber ganz auszulassen. Deutekom punktet mit fulminanter Höhe, singt aber in der Mittellage mit unangenehmem Vibrato und sehr häufig knapp unter der korrekten Tonhöhe, womit sie ihre Kollegin Troyanos am Ende der beiden großen Duette um einen Halbton herunterzieht. Mit Carlo Felice Cillario stand am Abend des 31.10.1975 ein versierter Kenner des Belcanto und ganz besonders auch der Oper NORMA am Pult, der das Orchester und den Chor routiniert, aber auch mit viel Inspiration durch den Abend geführt hat. Insgesamt eine hörenswerte Aufnahme.
    Norma Norma (DVD)
    02.10.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Akustisch kein Volltreffer

    Da ich "nur" die CD gehört habe, entzieht sich der visuelle Aspekt dieser Aufführung meiner Bewertung. Akustisch bleiben etliche Wünsche offen. Es vermittelt sich bei mir der Eindruck von Durchschnittlichkeit. Eine Repertoireaufführung, mit großen Namen zwar, aber selten mit großen Leistungen. Einzig der Chor und das Orchester (Teatro Regio di Torino) unter der Leitung des versierten Giuseppe Patané machen einen tadellosen Job. Agostino Ferrin hinterlässt als Oroveso bei mir noch den besten Eindruck, hat aber Defizite beim Klang. Josephine Veasey singt die Adalgisa mit unausgeglichener Stimmführung, befindet sich aber eigentlich auch noch unter den positiven Posten des Abends. Montserrat Caballé bewältigt die Titelpartie nicht ohne Mühe, wirkt oft recht tantenhaft, singt einige Töne und Passagen sehr respektabel, interpretiert aber wenig vom Charakter der NORMA. Häufigster gesanglicher Fehler ist in der tieferen Lage das Abrutschen in eine garstige Bruststimme, die einfach nur ordinär klingt und das Gegenteil von Belcanto ist. Absoluter Tiefpunkt der Aufführung ist Jon Vickers als Pollione. So respektabel man seinen Otello oder Tristan finden mag, so krass fehlbesetzt ist er in NORMA. Keine Schleife wird korrekt ausgesungen, keine Sechzehntelnote auch nur angedeutet, Koloraturen werden verschmiert oder nachlässig übersungen. Erst im Finale des 2. Aktes scheint er sich an die Partitur zu erinnern und wird einigermaßen erträglich - trotzdem für mich der schlechteste Pollione aller Zeiten. Insgesamt ein Mitschnitt, der nicht nur Platz im Regal verschwendet, aber ein paar andere NORMAs sollte man schon besitzen.....
    Turandot Turandot (CD)
    29.09.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine lohnenswerte Anschaffung.....

    Zubin Metha dirigiert eine packende, nicht überaus dynamische, aber sehr lebendige Aufführung dieses Puccini-Meisterwerkes. Sein Ensemble besteht aus mehrheitlich ziemlich unbekannten Sängern, die aber erstaunlicherweise eine respektable Gesamtleistung erbringen, die wirklich hörenswert ist. Jennifer Wilson und Andrea Bocelli sind keine wirkliche Konkurrenz für ein legendäres Duo wie Nilsson und Corelli, aber die Wilson überrascht mit einer robusten und höhenstarken Stimme, wenn auch nicht sehr wandlungsfähig und auch nicht besonders schön. Bocelli punktet wie gewohnt mit strahlender Höhe und ebenso imponierend guter Resonanz in der tieferen Lage, aber manchmal fehlt dem Autodidakten dann doch der letzte Schliff und (wohl altersbedingt) inzwischen auch ein Quäntchen Eleganz. Jessica Nuccio gefällt als Liu, wenngleich hier und da etwas zu resolut und schlicht auch zu laut. Alexander Tsymbalyuk singt einen profunden Timur mit ausgeglichener Stimmführung in allen Lagen, und auch das Ministerterzett ist sehr gut besetzt. Der Chor und das Orchester sind glänzend präpariert und bereiten dem Hörer viel Vergnügen. Nicht so das Booklet: es enthält neben dem Libretto in 4 (!) Sprachen zwar allerhand Informationen zum Werk, aber nicht den leisesten Hinweis darauf, wann denn diese Aufnahme entstanden ist. Gerade diese Angabe hätte mich brennend interessiert, weil Andrea Bocelli mit seinem wahrhaft fulminanten "Nessun dorma" seine eigenen stimmlichen Leistungen der vergangenen Jahre weit übertrifft, was angesichts seines Alters (Jahrgang 1958) schon erstaunlich ist.....
    Götterdämmerung (3.Akt) Götterdämmerung (3.Akt) (CD)
    02.09.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Vorläufer des Jahrhundert-Ringes

    Zum 150. Geburtstag des Komponisten präsentierten die Proms am 6. September 1963 in der Royal Albert Hall ein Wagner-Konzert, das neben dem 3. Akt der GÖTTERDÄMMERUNG noch das Vorspiel und Isoldes Liebestod aus TRISTAN UND ISOLDE enthielt. Der 3. Akt der GÖTTERDÄMMERUNG liegt jetzt als CD vor - durchaus lohnend und hörenswert. Die Lesart des Dirigenten Georg Solti deutet bereits voraus auf den "Jahrhundert-Ring", der zu dieser Zeit unter seiner Leitung im Studio eingespielt wurde. Die Besetzung lässt keine Wünsche offen, wenn man mal von der leicht schwäbelnden Textbehandlung des Gottlob Frick als Hagen absieht. Windgassen und Nilsson waren auch damals schon ein eingespieltes Team, obwohl sie im 3. Akt keine gemeinsame Szene mehr haben, da Brünnhilde erst nach Siegfrieds Tod für ihren Schlussgesang auftritt. Aber der hat es natürlich gewaltig in sich, und die Nilsson triumphiert einmal mehr mit leuchtender Stimme und furios angesetzten Spitzentönen. Sehr gut gefällt mir Marie Collier in der Rolle der Gutrune. Selbst Gwyneth Jones stört als Wellgunde das Terzett der Rheintöchter noch nicht, da zu dieser Zeit das ausgeprägte Tremolo ihrer späteren Jahre noch nicht hörbar war.
    Aida Aida (DVD)
    02.09.2015
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Verona-Stimmen in der Scala

    Wer in szenischer Hinsicht authentische Produktionen, opulente Bühnenbilder und verschwenderische Ausstattungen liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Keine Spur von "Regietheater", keine "Aktualisierungen", keine Profilneurosen des Regisseurs. Luca Ronconi versteht sein Handwerk, er kennt seinen Verdi und vor allem das Publikum der Scala, das ihm 1985 die gesamte Produktion um die Ohren gehauen hätte, wenn er sich auch nur eine einzige Entgleisung erlaubt hätte. Die Besetzung ist hochkarätig, geradezu luxuriös und entspricht dem damaligen Standard an der Scala. Viele der hier vertretenen Künstler waren zu dieser Zeit auch in Verona anzutreffen. Allen voran Maria Chiara, die "Aida vom Dienst" - zu Recht, was den musikalischen Part betrifft. Szenisch geht ihre Darstellung leider über das Ausbreiten und Zusammenfalten der Arme nicht hinaus. Die bulgarische Riesenstimme der Ghena Dimitrova hatte ja auch die Aida im Repertoire - allerdings entspricht ihr Stimmcharakter und ihr Temperament den Anforderungen an die Rolle der Amneris weitaus besser. Das ist zuweilen eine Darbietung mit Gänsehaut-Potential, erreicht oder übertroffen eigentlich nur von Fiorenza Cossotto. Pavarotti ist ein glanzvoller Radames, dem man den siegreichen Feldzug gegen seine Feinde uneingeschränkt abnimmt, die emotionalen Aspekte dieser Partie aber nicht so ganz ohne Einschränkungen. Juan Pons gibt erwartungsgemäß einen verlässlichen Amonasro, Paata Buchulaadze einen mächtig orgelnden Ramphis. Der Scala-Chor und das Scala-Orchester sind von Lorin Maazel sorgfältig vorbereitet worden und trugen sehr effektiv dazu bei, dass dieser Abend zum Erlebnis wurde.
    Ein Kommentar
    Anonym
    21.12.2020

    Ramphis

    Den Ramphis singt Nicolai Ghiaurov. Burchulaadze singt die Rolle des Pharaos.
    Norma Norma (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Callas für Hartgesottene

    Diese Ausschnitte aus 3 NORMA-Aufführungen vom Mai 1965 in Paris zeigen 2 Sängerinnen am Ende ihrer Karrieren. Die Callas (*1923) sollte im Juli 1965 ihre letzte Vorstellung in London singen, die Simionato (*1910) ein Jahr später in Mailand ihre Karriere beenden. Die Tracks 1-6 der 1. CD enthalten Ausschnitte aus dem 1. Akt, aufgenommen am 17. Mai. Hier ist noch die Simionato als Adalgisa zu hören, was aber nur bedingt Freude macht, denn sie klingt lustlos und oberflächlich. Sie schmiert über die Koloraturen hinweg, und von der strahlenden Höhe (noch 1962 in DIE HUGENOTTEN an der Scala!) ist nicht mehr viel übrig. Der Rest der 1. CD enthält Ausschnitte aus der Aufführung vom 21. Mai, wo bereits die Simionato durch Fiorenza Cossotto ersetzt worden war. Die 2. CD enthält den größten Teil der Aufführung vom 29. Mai bis zum Abbruch der Vorstellung infolge des Zusammenbruchs der Callas. Die Cossotto ist in absolut bestechender Form als Adlagisa, was umso deutlicher hörbar wird neben der Schwäche der Callas. Gianfranco Cecchele ist eigentlich eine 1. Wahl für den Pollione, denn er verbindet heldentenoralen Klang (er sang ja auch den Calaf!) mit ausreichender Agilität. Der Cossotto-Gatte Ivo Vinco zeichnet sich wie immer aus durch sonoren Bassklang und eine scheußliche Diktion mit grauenhaften Vokalverfärbungen. Georges Prêtre ist ein umsichtiger Begleiter mit dem ständigen Blick zur Bühne, was auch angesichts der desolaten Verfassung der Callas unerlässlich ist. Ihre Leistung versetzt den Zuhörer in ein Wechselbad der Gefühle. Zwischen Vorsicht und Unsicherheit einerseits, aber auch Mut der Verzweiflung und Professionalität andererseits sind alle Facetten vorhanden, die einen "spannenden" Opernabend ausmachen könnten, wenn man nicht um fast jeden Ton zittern müsste. Ganz plötzlich schießt sie dann ein hohes C ab und gleich noch eines hinterher, womit man gar nicht gerechnet hatte, so dass man sich fast erschrickt... Viele Passagen zeigen aber nur den unbedingten Willen zur Gestaltung... Unverzichtbar für die Callas-Diskografie, aber insgesamt nicht erfreulich.
    Ailyn Perez & Stephen Costello - Love Duets Ailyn Perez & Stephen Costello - Love Duets (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vielversprechender Tenor mit Ehefrau

    Eine wundervolle Einspielung – für mich eine ganz bemerkenswerte Produktion – eines der besten Recitals, das ich in den letzten Jahren gehört habe. Costello gefällt mir deutlich besser als seine (Ehe)Partnerin, aber insgesamt ist jeder Ton dieser CD hörenswert. Ich habe sie in den CD-Player meines Autos eingelegt und dreimal hintereinander gehört…
    Zelmira Zelmira (CD)
    24.08.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Selten gespielter Rossini

    Meines Wissens sind zwischen den Jahren 1965 und 2011 nur 4 oder 5 Aufnahmen dieses hochvirtuosen und sehr kurzweiligen Werkes auf Tonträger veröffentlicht worden. Das ist wirklich sehr bedauerlich - wenn man die vorliegende Konserve aus dem Jahr 1989 gehört hat, die seinerzeit der Dirigent Claudio Scimone mit einem hochmotivierten Ensemble eingespielt hat. Was haben der "Barbier", die "Italienerin" oder die "Cenerentola" der ZELMIRA eigentlich voraus? Manchmal scheint mir Popularität eine Frage des Zufalls zu sein... Diese Aufnahme von 1989 enthält tatsächlich keinen wirklichen Schwachpunkt, wenn man mal davon absieht, dass der Bass von José Garcia in der Rolle des Polidoro klangschöner sein könnte... Die beiden Tenöre Chris Merritt und William Matteuzzi versuchen sich an Virtuosität zu überbieten - etwas Ähnliches kennt man ja aus Rossinis LA DONNA DEL LAGO oder auch aus seinem OTHELLO. Chris Merritt punktet mit seinem fast heldentenoralen Timbre, der männlichen Mittel- und Tieflage sowie mit spektakulären Sprüngen in Höhen jenseits des C'''. Matteuzzi nimmt für sich ein mit geschmeidiger Stimmführung, weichem Klang und ungewöhnlicher Agilität. Die zu Unrecht sträflich unterschätzte Cecilia Gasdia liefert in der Titelrolle ein Musterbeispiel für eine perfekte Rossini-Interpretation, mit sehr gut sitzender fulminanter Höhe, gestochen präzisen Staccati und einem unglaublichen flexiblen Sopran. Bernarda Fink ergänzt in der Rolle der Emma mit wohlklingendem, technisch gut geführten Mezzo. Nicht zuletzt tragen die Ambrosian Singers, I Solisti Veneti und der Dirigent Claudio Scimone erheblich dazu bei, dass ich die Anschaffung dieser CD's nicht bereut habe. Sehr empfehlenswert - für mich eine musikalische Sternstunde!
    Die Zauberflöte (Ausz.) Die Zauberflöte (Ausz.) (CD)
    20.08.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Aus der guten alten Wiener Zeit.....

    Man möge es mir verzeihen, dass ich bei dieser Aufnahme ins Schwärmen gerate. Diese ZAUBERFLÖTE war meine erste Begegnung mit vokaler Klassik. Ich war ein Kind und bis dahin nur mit sinfonischer Musik vertraut. Dann kam diese ZAUBERFLÖTE, auch damals schon eine alte Einspielung, weil vor 25 Jahren aufgenommen. Von da an war ich süchtig nach Oper und bin es bis heute geblieben. Diese Aufnahme unter Karl Böhm wirkt sehr glatt, geschmeidig, gefällig und ein bisschen wienerisch. Unter den Mitwirkenden sind keinerlei Ausfälle zu beklagen. Sicher hatten Klemperer (1964), Solti (1969) und Sawallisch (1972) spektakulärere Ensembles, trotzdem klingt bei Böhm alles wie aus einem Guss, ohne besondere Höhepunkte zwar, aber immer schön, immer nach bestem Mozart - so wie es damals eben üblich war, wenn man auch heutzutage einiges anders machen würde. Für mein Empfinden besonders positiv: das Fehlen jeglicher gesprochener Dialoge, weshalb mir in dieser Einspielung überhaupt nichts fehlt. Das ist Schwelgerei pur in herrlicher Musik.
    Lucia di Lammermoor Lucia di Lammermoor (CD)
    19.08.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Überflüssig - streckenweise auch ärgerlich

    Allein die Tatsache, dass man diesen "LIVE-Mitschnitt" aus 4 verschiedenen Aufführungen zwischen dem 1. und 10. Juli 2013 zusammenstückeln musste, macht mich extrem stutzig - umso mehr, weil das Ergebnis trotz dieser Flickschusterei alles andere als einwandfrei ist. Positiv muss angemerkt werden, dass der Dirigent, der Münchener Opernchor und das Münchener Opernorchester einen tadellosen Job machen. López-Cobos lässt eine weitestgehend strichlose Fassung spielen, was dem Werk immer zuträglich ist. Es sind sogar ein paar Takte enthalten, die Donizetti gar nicht für diese Oper komponiert hat, sondern für ein ganz anderes, inzwischen völlig vergessenes Werk (Schlusstakte aus Lucias Arie, 1. Akt). Zu den besseren Leistungen dieser Aufführungsserie gehören der Edgardo von Joseph Calleja (mit unendlich viel Schmelz gesungen, aber auch nicht frei von kleinen Mogeleien) und der Raimondo von Nicolas Testé (ein bisschen hölzern, aber eigentlich grundsolide). Auch die kleineren männlichen Partien Arturo und Normanno sind rollendeckend besetzt. Alisa klingt sehr bemüht, mit wechselndem Erfolg, im 1. Akt noch ok, im 2. Akt mehr gewollt als gelungen. Mit der stimmlichen Interpretation des Ludovic Tézier als Enrico bin ich schon nicht mehr einverstanden. Dieser Stimme fehlt jeglicher Schmelz, Italianitá, Agilität, Modulationsfähigkeit. Der Klang ist knochentrocken und spröde. Verzierungen versucht der Sänger mithilfe von Aspirierungen zu bewältigen - vergeblich... Das Ergebnis klingt sperrig und ungelenk. Das Duett zwischen Edgardo und Enrico zu Beginn des 3. Aktes wirkt wie eine Lehrstunde des Tenors in Sachen Belcanto und Stimmtechnik. Leider ist der Schüler ziemlich resistent... Über die Leistung von Diana Damrau in der Titelrolle möchte ich mich nicht äußern, weil es darüber nichts Lobendes zu sagen gibt. Insgesamt halte ich diese Aufnahme für völlig überflüssig und für den Tonträgermarkt denkbar ungeeignet, weil sie keinen einzigen neuen Aspekt enthält im Vergleich zu den zahllosen bereits erhältlichen Aufnahmen, von denen fast jede empfehlenswerter ist als diese aus München.
    Die Zauberflöte (Ausz.) Die Zauberflöte (Ausz.) (CD)
    18.08.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Aus der guten alten Wiener Zeit.....


    Man möge es mir verzeihen, dass ich bei dieser Aufnahme ins Schwärmen gerate. Diese ZAUBERFLÖTE war meine erste Begegnung mit vokaler Klassik. Ich war ein Kind und bis dahin nur mit sinfonischer Musik vertraut. Dann kam diese ZAUBERFLÖTE, auch damals schon eine alte Einspielung, weil vor 25 Jahren aufgenommen. Von da an war ich süchtig nach Oper und bin es bis heute geblieben. Diese Aufnahme unter Karl Böhm wirkt sehr glatt, geschmeidig, gefällig und ein bisschen wienerisch. Unter den Mitwirkenden sind keinerlei Ausfälle zu beklagen. Sicher hatten Klemperer (1964), Solti (1969) und Sawallisch (1972) spektakulärere Ensembles, trotzdem klingt bei Böhm alles wie aus einem Guss, ohne besondere Höhepunkte zwar, aber immer schön, immer nach bestem Mozart - so wie es damals eben üblich war, wenn man auch heutzutage einiges anders machen würde. Für mein Empfinden besonders positiv: das Fehlen jeglicher gesprochener Dialoge, weshalb mir in dieser Einspielung überhaupt nichts fehlt. Das ist Schwelgerei pur in herrlicher Musik.
    Die Zauberflöte Die Zauberflöte (CD)
    18.08.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Aus der guten alten Wiener Zeit.....


    Man möge es mir verzeihen, dass ich bei dieser Aufnahme ins Schwärmen gerate. Diese ZAUBERFLÖTE war meine erste Begegnung mit vokaler Klassik. Ich war ein Kind und bis dahin nur mit sinfonischer Musik vertraut. Dann kam diese ZAUBERFLÖTE, auch damals schon eine alte Einspielung, weil vor 25 Jahren aufgenommen. Von da an war ich süchtig nach Oper und bin es bis heute geblieben. Diese Aufnahme unter Karl Böhm wirkt sehr glatt, geschmeidig, gefällig und ein bisschen wienerisch. Unter den Mitwirkenden sind keinerlei Ausfälle zu beklagen. Sicher hatten Klemperer (1964), Solti (1969) und Sawallisch (1972) spektakulärere Ensembles, trotzdem klingt bei Böhm alles wie aus einem Guss, ohne besondere Höhepunkte zwar, aber immer schön, immer nach bestem Mozart - so wie es damals eben üblich war, wenn man auch heutzutage einiges anders machen würde. Für mein Empfinden besonders positiv: das Fehlen jeglicher gesprochener Dialoge, weshalb mir in dieser Einspielung überhaupt nichts fehlt. Das ist Schwelgerei pur in herrlicher Musik.
    Die Zauberflöte Die Zauberflöte (CD)
    17.08.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine Aufnahme, die man haben sollte

    Herausragend besetzt sind die Gegner, die Verkörperungen von Gut und Böse: Martti Talvela mit seinem natürlich strömenden, einfach satten und wohltönenden, nie forcierten Bass als Sarastro - und Cristina (auf dem Cover fälschlich mit "h" geschrieben) Deutekom mit ihrer impulsiven und resoluten Interpretation der Königin der Nacht. Wenn man ihre eigenwillige und immerhin einzigartige Koloraturtechnik akzeptieren kann, dann wird eine ebenbürtige Interpretin schwer zu finden sein. Gerhard Stolze, mit dem Solti ja auch Opern von Richard Wagner und Richard Strauss erarbeitet hat, ist eine Luxus-Besetzung für den Monostatos. Stuart Burrows schmilzt als Tamino förmlich dahin, Unebenheiten bei der deutschen Diktion kann man überhören. Gleiches gilt für die ungemein intensive Intrepretation der Pamina durch Pilar Lorengar. Renate Holm und Hermann Prey sind als Papagena/Papageno erwartungsgemäß sowieso tadellos. Das Damenterzett der Königin ist sehr solide besetzt, und die Knaben werden endlich mal von Knaben gesungen. Das Ganze klingt fast schon nach großer Oper, obwohl Solti die ihm eigene Dynamik und Verve eigentlich nur in den Finalszenen der beiden Akte entfalten kann. Den Klemperer (1964) und den Sawallisch (1972) sollte man haben, den Solti (1969) aber auch!
    Die Zauberflöte Die Zauberflöte (CD)
    13.08.2015
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Aus der guten alten Wiener Zeit.....

    Man möge es mir verzeihen, dass ich bei dieser Aufnahme ins Schwärmen gerate. Diese ZAUBERFLÖTE war meine erste Begegnung mit vokaler Klassik. Ich war ein Kind und bis dahin nur mit sinfonischer Musik vertraut. Dann kam diese ZAUBERFLÖTE, auch damals schon eine alte Einspielung, weil vor 25 Jahren aufgenommen. Von da an war ich süchtig nach Oper und bin es bis heute geblieben. Diese Aufnahme unter Karl Böhm wirkt sehr glatt, geschmeidig, gefällig und ein bisschen wienerisch. Unter den Mitwirkenden sind keinerlei Ausfälle zu beklagen. Sicher hatten Klemperer (1964), Solti (1969) und Sawallisch (1972) spektakulärere Ensembles, trotzdem klingt bei Böhm alles wie aus einem Guss, ohne besondere Höhepunkte zwar, aber immer schön, immer nach bestem Mozart - so wie es damals eben üblich war, wenn man auch heutzutage einiges anders machen würde. Für mein Empfinden besonders positiv: das Fehlen jeglicher gesprochener Dialoge, weshalb mir in dieser Einspielung überhaupt nichts fehlt. Das ist Schwelgerei pur in herrlicher Musik.
    Norma Norma (CD)
    12.08.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    ..... und dank Beverly Sills eine Aufnahme, die man sich getrost auch "schenken" kann .....

    Eine sehr amerikanische Einspielung dieser Belcanto-Oper. Das kann funktionieren, muss aber nicht. Der Star dieser NORMA-Einspielung heißt tatsächlich Shirley Verrett. Trotz einiger verrutschter Koloraturen bietet sie eine ansonsten tadellose Leistung in der Rolle der Adalgisa, mit der sie die Titelpartie der Norma schon ankündigt, welche sie wenig später selbst singen wird. Paul Plishka ist als Oroveso solide, aber nicht herausragend. Für Enrico di Giuseppe als Pollione wirkt es sich eher negativ aus, dass Levine eine weitgehend vollständige Fassung der Oper einspielen lässt, weil er dadurch mehr zu singen hat. Di Giuseppe punktet mit guter Höhe und akzeptablem Klang, scheitert aber an der tiefen Lage und vor allem an der Agilität. Die Stimme scheint verhärtet und nicht (mehr) flexibel. Beverly Sills jubelt sich durch die Titelpartie in bester Tradition einer American Queen of Coloratura, wobei sie leider jeglichen Tiefgang vermissen lässt. Wie bei Joan Sutherland ist diese Interpretation stilistisch in der Ära nach Callas eigentlich nicht mehr akzeptabel; Passagen wie "Sediziose voci" und "Teneri, teneri figli" verraten totale Ahnungslosigkeit. Die Finalszenen des. 1. und des 2. Aktes sind dagegen durchaus gelungen. James Levine irritiert mich durch die ungewöhnliche Wahl seiner Tempi. "Casta Diva" sowie die über eineinhalb Oktaven absteigende Phrase der Adalgisa vor "Mira, o Norma" und auch das Duett selbst sind von so unglaublicher Langsamkeit, dass man befürchtet, die Musik könnte zum Stillstand kommen. Für mich ist diese Aufnahme als Kuriosität zwar empfehlenswert und für die Vervollständigung der Sills-Diskografie unverzichtbar - eine authentischere Norma gab es allerdings mit Gina Cigna schon 1937!
    Die Zauberflöte Die Zauberflöte (CD)
    20.07.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Deutsches aus Großbritannien - immer ein Wagnis...

    Am meisten erstaunt hat mich beim Abhören der beiden CDs die Nachlässigkeit, mit der ausgerechnet ein Otto Klemperer solche Schlampereien bei den Dialogtexten hat durchgehen lassen. Emanuel Schikaneder, dessen Originaltexte stellenweise schon albern genug sind, hätte sich im Grab umgedreht. Da ist vom Londoner Fremdenverkehr die Rede, und das ist noch nicht alles, was man an Unsinn zu hören bekommt - so etwas nennt man dann wohl "Aktualisierung". Wenn man schon etwas verändern wollte, dann hätte man besser die veraltete deutsche Sprache auf den aktuellen Stand gebracht ("ich selbsten", "setzte mich den Hunden für", "vielleicht sah er Paminen schon", "zernichten der Heuchler" usw. usw.). Der musikalische Standard wird durch Klemperer, das Orchester und die Chöre einigermaßen gehalten, hält aber den Vergleich mit den Wiener Aufnahmen aus dieser Zeit nicht aus. Herausragend finde ich Geraint Evans als Papageno, der mit dieser Leistung auch an jedem deutschsprachigen Opernhaus hätte auftreten können. Der Sarastro von David Kelly und der Tamino von Richard Lewis sind ok - mehr aber auch nicht. Sehr stimmschön und um Gestaltung bemüht ist Joan Carlyle als Pamina, aber mir fehlt bei ihr die Innigkeit. Joan Sutherland, die bis zu ihrem LUCIA-Erfolg 1959 Ensemblemitglied der Covent Garden Opera gewesen war, ist in den Folgejahren mit ihren Belcanto-Erfolgen bereits in Wien, Mailand und New York unterwegs gewesen. Warum sie im Januar 1962 ausgerechnet als Königin der Nacht wieder in London anzutreffen war, entzieht sich meiner Kenntnis - und auch meinem Verständnis. Zwar hat ihre Interpretation mehr Biss als die der Wiener Garde (Streich, Köth, Lipp), aber die trafen wenigstens die Töne korrekt und artikulierten sauber. Bei Sutherland kocht nicht nur "der Hölle Rasche" im Herzen, aus "Hört der Mutter Schwur" wird bei ihr "Hört ein Mutter Schwur". Eine Gruberovà, eine Moser, eine Deutekom erreicht sie in keinem Moment - und die sangen in originaler Tonhöhe! Für mich insgesamt ein zwiespältiger Eindruck, als Kuriosität sicher empfehlenswert, künstlerisch aber durchaus grenzwertig.
    Oberon Oberon (CD)
    08.07.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Große Stimmen in Geschichten aus 1001 Nacht

    Das Beste zuerst: des Sinfonieorchester und der Chor des bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Rafael Kubelik bescheren dem Hörer eine musikalische Sternstunde. So erfrischend, akzentuiert, präzise und fast ein bisschen aufregend habe ich den Orchesterpart dieser Oper in keiner anderen Einspielung dieses Werkes gehört. Die Auswahl der Solisten ist sicherlich bei diesem komplexen Werk sehr schwierig, aber da die Sänger oft nicht miteinander, sondern in Solonummern auftreten, müssen die Stimmen nicht zwangsläufig perfekt zueinander passen. Julia Hamari und Hermann Prey kommen in dieser Hinsicht noch am besten weg und präsentieren ein glaubhaftes Paar (Fatime und Scherasmin). Placido Domingo scheitert an der deutschen Diktion und auch an der geforderten Virtuosität, gibt aber ansonsten den Recken Hüon mal vollblütig (1. Akt), mal sinnlich (Gebet im 2. Akt). Arleen Auger ist als Meermädchen eine Klasse für sich - der Halleffekt, mit dem man ihre Szene unterlegt hat, verstärkt diesen Eindruck noch. Marga Schiml singt den Puck einwandfrei. Ein paar Jahre zu spät kommt die Rolle der Rezia für Birgit Nilsson, die aber dennoch höchst bemerkenswert die meisten Klippen dieser schwierigen Partie umschifft. Natürlich punktet sie mit der Ozean-Arie und in allen anderen dramatischen Passagen des Werkes. Sie steigert dynamisch, singt sehr textverständlich und entzückt immer wieder mit leuchtenden Spitzentönen. Sechzehntelnoten sind ihre Sache allerdings nicht. So wird Track 14 der ersten CD unfreiwillig zur Lachnummer - an dieser Stelle des Werkes müsste man auch Koloraturen singen können... (Leonie Rysanek konnte das - und auch Anita Cerquetti, allerdings italienisch gesungen). Die Zwischentexte werden von Schauspielern gesprochen, etwas affektiert, aber nicht wirklich störend. Immerhin werden die komplizierten Handlungsstränge verdeutlicht. Insgesamt eine erfrischende, eine mutige und eine empfehlenswerte Einspielung.
    Meine Produktempfehlungen
    • Oberon Oberon (CD)
    • Oberon Oberon (CD)
    Norma Norma (CD)
    28.05.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Sutherland bleibt Sutherland

    Wenn man für eine NORMA-Einspielung 3 CDs benötigt, dann ist es entweder eine ungekürzte Fassung oder eine sehr langsam dirigierte. Und wenn man es mit dem "Archäologen-Duo" Sutherland/Bonynge zu tun hat, dann darf man davon ausgehen, dass eine ungekürzte Fassung in jedem Fall eingespielt wurde (nach meinem Eindruck sogar etwas mehr als das, denn einiges von der hier aufgenommenen Musik habe ich bislang niemals sonst in NORMA gehört - wo die beiden das wohl wieder ausgegraben haben...?). "Die Sutherland und die Horne verblüffen durch vokale Akrobatik" - dieser Hinweis im Hermes Opernlexikon müsste eigentlich stutzig machen, denn genau darum geht es in NORMA ja gerade nicht!!! Und so ist die Interpretation der NORMA durch Joan Sutherland stilistisch ein Rückschritt in eine Epoche vor Callas, was der Sängerin nicht schadet, dem Stück aber schon! Immerhin wird die Cavatina in der originalen Tonart G-Dur und nicht wie üblich in F-Dur gesungen, was den Intentionen des Komponisten entspricht. Eingeschobene Show-Töne (wie z.B. am Ende von "In mia man alfin tu sei") sind dagegen völlig überflüssig und verfehlen ihre Wirkung. Marilyn Horne ist in bestechender Form und hätte zu dieser Zeit (1964) wahrscheinlich auch die Titelpartie singen können. Richard Cross singt einen insgesamt sehr soliden Oroveso, während John Alexander mit stimmlicher Flexibilität und guter Höhe punktet, dafür aber Defizite beim Klang aufweist. Das Dirigat von Richard Bonynge ist sehr uneinheitlich - besonders die Wahl der Tempi hat mich hier und da erstaunt. Insgesamt eine uninspirierte Gesamtleistung, auch von Chor und Orchester, die auf mich unentschlossen, oberflächlich, beiläufig, belanglos wirkt. Ich würde vom Kauf nicht abraten - aber die einzige NORMA-Aufnahme im CD-Regal sollte es nicht sein...!
    Meine Produktempfehlungen
    • Norma Norma (CD)
    • Norma Norma (CD)
    Norma (1.Akt) Norma (1.Akt) (CD)
    27.05.2015
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Skandal, der keiner war.....

    Der Skandal von Rom wurde ja nur deshalb als solcher empfunden, weil eine Galavorstellung in Anwesenheit des ital. Staatsoberhauptes abgebrochen wurde und sich dadurch die gesamte ital. Nation beleidigt, brüskiert, angegriffen fühlte... Mit der Griechin Callas stand man in Italien zeitlebens auf Kriegsfuß - aber wenn sie schon sang, noch dazu in der Hauptstadt und dann auch noch die NORMA - ja dann auch bitte die ganze Oper bis zum Ende, selbst wenn sie dabei ihren Kopf unter dem Arm getragen hätte! Die Fakten liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch, gerichtlich ist alles entschieden, die Callas wurde NICHT zum Schadensersatz verurteilt. Warum sie nach "Casta Diva" nicht weitersingen konnte / wollte / durfte, wird nie restlos zu klären sein. Was bleibt also? Ein Kurzauftritt der Callas, bei dem sie gar nicht so desolat klingt, wie man eigentlich vermuten müsste - ein engagierter Franco Corelli als Pollione, dessen Stärken erwartungsgemäß eher in den heldischen als in den verzierten Passagen liegen, eine etwas blasse Miriam Pirazzini und Giulio Neri als Oroveso, der übrigens knapp 4 Monate nach dieser Aufführung 49-jährig einer Herzattacke erlag. Und es bleibt die wundervolle Erinnerung an eine 26-jährige Sopranistin namens Anita Cerquetti, die zwei Tage später für die 2. Vorstellung am 4. Januar 1958 aus dem Hut gezaubert wurde und die trotz des enormen Drucks und der monströsen Erwartungen mit einer fast tadellosen Leistung überzeugte. Der Torso vom 2. Januar gehört natürlich trotz aller Vorbehalte in jede Callas-Diskografie!
    Meine Produktempfehlungen
    • Norma Norma (CD)
    Erika Köth - Ihre schönsten Aufnahmen / Ihre größten Erfolge Erika Köth - Ihre schönsten Aufnahmen / Ihre größten Erfolge (CD)
    30.04.2015
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Tribut an eine deutsche Virtuosin

    Wer die Operette mindestens genauso liebt wie die Oper und wer sich nicht daran stört, dass grundsätzlich (mit einer Ausnahme) deutsch gesungen wird (auch wenn dies nicht die Originalsprache des Werkes ist), der kann mit diesem Portrait sehr zufrieden sein, vielleicht sogar beim Hören sehr glücklich werden. Wenn diese 10 CD's, die zu einem sehr guten Preis bei jpc angeboten werden, ein repräsentativer Querschnitt durch die Karriere der Sängerin sind, dann war Erika Köth wohl doch eher eine Königin der Operette, eine überzeugende Vertreterin der leichten Muse als eine Operndiva. Da bleibt dann auf der "seriösen" Seite eigentlich nur die Königin der Nacht übrig - diese Rolle, die von der Köth so häufig und für damalige Verhältnisse so virtuos und überzeugend gesungen wurde, so dass sie damit quasi identifiziert wurde. Alle anderen Opernrollen tendieren eher ins leichte oder ins komische Fach - oder es sind tragische und sogar dramatische Figuren aus dem nichtdeutschen Sprachraum, die aber in der Interpretation einer Erika Köth durch die Verwendung deutscher Übersetzungen der Texte dann doch (unfreiwillig) komisch wirken. Darauf muss man gefasst sein, wenn man Aufnahmen hört, die in den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts und fast ausschließlich in Deutschland entstanden sind. Die eingefleischten Fans dieser Sängerin mit der hörbaren Nähe zur deutschen Nachtigall Erna Sack wird das alles nicht stören - und wer kein Fan von "Köthchen" ist, der kann es durchaus werden: ich empfehle natürlich Track 8 der CD 1, Track 4 der CD 5 und ganz besonders die Tracks 5 und 6 der CD 5 (Aufnahmen für die Ewigkeit!). Übrigens: wer Rudolf Schock mag, der kommt voll auf seine Kosten, denn er ist (leider) ein allzu häufiger Partner der Köth, trotz seines dicklichen Stimmansatzes und der nasalen Färbung - wo doch ein Fritz Wunderlich mit seiner schlanken Stimmführung viel besser zur Köth passte. Das Portrait ist trotz mancher Einschränkungen empfehlenswert, auch und vor allem deshalb, weil diese professionelle Künstlerin bei allem was sie tut (und sei es noch so komisch oder sogar albern), die große Ernsthaftigkeit und die bedingungslose Liebe zur Kunst verspüren lässt.
    Der Ring des Nibelungen Der Ring des Nibelungen (CD)
    27.04.2015
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Nahe am Ideal.....

    Fast unübertrefflich und wahrscheinlich nur durch Sir Georg Soltis "Jahrhundert-Einspielung" des RINGS übertroffen. Furtwänglers Atem und seine Intentionen spürt man in jedem Takt, man sieht ihn förmlich vor sich beim Hören der Musik - unvergleichlich... Sternstunden der Martha Mödl sind hier dokumentiert. Ihr Gesang ist intensiv, ihre Stimme ungefährdet und ihre Interpretation nachdrücklich und gleichzeitig ganz selbstverständlich. Als großartiger Wotan ist noch Ferdinand Frantz hervorzuheben, der sich hinter anderen, auch späteren Rollenvertretern überhaupt nicht zu verstecken braucht. Ehrlicherweise will ich hinzufügen, dass für meinen Geschmack wohl Windgassen der bessere Siegfried-Interpret gewesen wäre. Ludwig Suthaus ist mir in dieser Rolle viel zu blass. Und Julius Patzak ist sicher ein hervorragender Sänger-Darsteller und als Mime fast eine Ikone - aber sein ausgeprägter österreichischer Dialekt ist enorm störend und vor allem völlig überflüssig. Insgesamt trotzdem eine der besten RING-Einspielungen, die ich jemals gehört habe und unbedingt empfehlenswert.
    126 bis 150 von 174 Rezensionen
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