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    blackbird Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Juli 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 766
    174 Rezensionen
    Il Pirata Il Pirata (CD)
    07.04.2016
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mit Vorsicht zu genießen.....

    ..... ist dieser Mitschnitt vom 27. Januar 1959 aus der Carnegie Hall in New York, sofern man ihn überhaupt "genießen" kann. Zunächst einmal ist das Klangbild desaströs. Was als nächstes auffällt, wenn man das Werk kennt, sind die massiven Kürzungen, die der Dirigent Nicola Rescigno (einer der Lieblingsdirigenten der Callas zu jener Zeit) vorgenommen hat. Es ist mir völlig unverständlich, wie man derartig ungeschickt ein solches Meisterwerk zurechtstutzen kann. Für Einsteiger empfiehlt sich diese Aufnahme schon deshalb überhaupt nicht, denn zu viel vom Besten dieser Komposition ist einfach verloren gegangen. Ein Grund für diese Kürzungen mag in der Besetzung zu finden sein. Sowohl Pier Miranda Ferraro in der Tenorrolle des Gualtiero als auch Costantino Ego in der Baritonpartie des Ernesto sind so unzureichend besetzt, dass es aus heutiger Sicht geradezu wie eine Frechheit anmutet, sie im Umfeld der Callas besetzt zu haben. Beide Sänger sind klanglich unattraktiv, technisch nicht versiert genug und stilistisch ahnungslos. Wenn diesem Mitschnitt eine Bedeutung zukommt, dann nur als das einzige Dokument der Callas in der Rolle der Imogene. Von den 6 Aufführungen des Jahres 1958 existiert leider kein einziger Mitschnitt, die Schallplattenindustrie hat das Werk hartnäckig ignoriert, so dass man sich begnügen muss mit diversen Aufnahmen der Schlussszene: EMI 1958, konzertant 1959 u.a. in Stuttgart, Amsterdam, Hamburg. Bei der Aufführung in der Carnegie Hall ist die Callas ungefähr in derselben stimmlichen Verfassung wie bei ihrem Pariser Debüt am 18. Dezember 1958. Sie beginnt etwas dickflüssig und zäh, die Stimme klingt zunächst belegt, und sie benötigt ihre gesamte erste Szene zum Einsingen. Danach findet sie schnell zu ihrer Form und gestaltet die Partie mit der gewohnten Intelligenz und Ausdrucksfähigkeit - was besonders positiv auffällt angesichts der Unfähigkeit ihrer Partner. Die Schlussszene gestaltet sie fast unverändert gegenüber der EMI-Einspielung und schließt mit einem mächtigen (und nachdrücklich hörbar gewollten) C''' ab. Diese Aufnahme ist nur wegen der Callas eingeschränkt empfehlenswert - und wegen der fehlenden Konkurrenz auf dem Tonträgermarkt. Die spätere EMI-Aufnahme mit Caballé leidet unter der Mitwirkung ihres Gatten Bernabé Marti ganz erheblich, so dass höchstens noch die Berliner Einspielung von 1993 empfohlen werden kann.
    Meine Produktempfehlungen
    • Il Pirata Il Pirata (CD)
    Elektra Elektra (DVD)
    07.04.2016
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    2 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Späte Nilsson-ELEKTRA

    Eine 62-Jährige als ELEKTRA auf der Bühne - das ist schon eine Seltenheit. Ich hab's erlebt 1998 an der Deutschen Oper Berlin, da war es Dame Gwyneth Jones mit respektablem Ergebnis, aber mit Nilsson überhaupt nicht den Hauch eines Vergleiches wert. Wenn ich die Aufführung aus der MET von 1980 nur akustisch auf mich wirken lasse, also konsequent die Augen schließe, bemerke ich beim Timbre der Nilsson nur unwesentliche Unterschiede gegenüber den vorherigen 10 Jahren. Wenn ich die Augen öffne und konzentriert die Bilder verfolge, höre ich mehr - eigentlich sehe ich mehr, aber Töne kann man ja nicht sehen... Aber ich sehe die unglaubliche Konzentration im Gesicht der Nilsson, die häufigen Blicke in Richtung des Dirigentenpultes, die Körpersprache. Niemals zuvor ist mir aufgefallen, wie wichtig eine bestimmte Körperhaltung für die Umsetzung einer Kantilene oder eines einzelnen Tones zu sein scheint. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Nilsson in gewisse Positionen bringt, um musikalische Ergebnisse zu erzielen, wie sie von ihr beabsichtigt sind. Wo so viel zu sehen ist, hört man tatsächlich auch mehr: eine Unruhe in der Stimmführung, ein leichtes Schwanken des Tones, ein unsauberer Übergang, ein verkürzter oder nur knapp erreichter hoher Ton... Was soll's? Die ELEKTRA der Nilsson war bereits zur Legende geworden, bevor sie diese Aufführungen sang. Man spürt und hört bei jedem Ton, jeder Geste, wie sehr sie die mörderische Partie unter der Haut hat. Eine kleine Veränderung hier - etwas mehr Vorsicht da - wer wollte es ihr übelnehmen? Leonie Rysanek bleibt ihrem Chrysothemis-Portrait unverändert treu und überzeugt auf ganzer Linie. Mit ihrer aufblühenden und konzentrierten Höhenlage punktet sie einmal mehr. Man darf nicht vergessen, dass sie quasi zur gleichen Zeit in Wien unter Karl Böhm auch schon die Elektra sang! Mignon Dunn singt die Klytämnestra sehr solide, aber ohne besondere Akzente. An die bedeutendsten Rollenvorgängerinnen (Nikolaidi, Mödl, Resnik, Varnay) kommt sie nicht heran - dafür ist sie (mir) eine Spur zu langweilig. Bei den übrigen Mitwirkenden fallen vor allem die Probleme mit der deutschen Sprache auf, in musikalischer Hinsicht ist das alles in Ordnung, aber nicht herausragend. James Levine erweist sich als versierter Strauss-Kenner und überdies als sehr sängerfreundlich. Das Orchester der MET folgt ihm aufs Handzeichen. Im Bonusmaterial befinden sich mindestens 3 hochinteressante Beiträge: zunächst zwei Ausschnitte aus der Metropolitan Opera 100th Anniversary Gala vom Oktober 1983 (Birgit Nilsson mit Isoldes Erzählung und einem schwedischen Volkslied) und die Laudatio der Nilsson zu Levine's 25. Jubiläum an der MET vom 27.04.1996 einschließlich einer a capella vorgetragenen Hojotoho-Einlage aus der WALKÜRE. Eine spannende DVD, die viel Freude bereitet!
    Beatrice di Tenda Beatrice di Tenda (CD)
    06.04.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine lohnende Bekanntschaft mit dem Werk

    Nur wenige Sängerinnen haben sich an die Beatrice herangewagt oder sie für lohnenswert erachtet, diese Titelfigur aus Bellinis vorletzter Oper BEATRICE DI TENDA, zwischen NORMA und I PURITANI komponiert. Joan Sutherland sang die Partie 1960 in der Mailänder Scala, später auch andernorts, 1964 war Leyla Gencer als Beatrice in Venedig zu hören, in den 70er Jahren die spanische Sopranistin Angeles Gulin, in den 90er Jahren sang die Sizilianierin Lucia Aliberti einige gefeierte Serien der Bellini-Oper in Berlin mit großem Erfolg, und auch Cecilia Gasdia war in Mailand unter Viotti als Beatrice zu hören, bevor sich Edita Gruberova in Zürich einreihte in die Liste berühmter Interpretinnen dieser Rolle. Dennoch bleibt auffällig, wie viele Sängerinnen diese Partie NICHT gesungen haben, obwohl sie sie hätten singen können (z.B. auch Maria Callas). In der Deutschen Oper Berlin fanden im Frühjahr 1992 konzertante Aufführungen des selten gespielten Werkes statt. In der Rolle des Filippo stand damals noch Piero Cappuccilli zur Verfügung, der dann aber wegen eines tragischen Verkehrsunfalles im Sommer desselben Jahres bei den Aufzeichnungen durch Paolo Gavanelli ersetzt werden musste. Die Besetzung ist ansonsten identisch. Bei Fabio Luisi ist Belcanto immer in guten Händen, und auch der Chor und das Orchester der Deutschen Oper Berlin machen ihre Sache tadellos. Paolo Gavanelli singt etwas härter auf dem Stimmkern als Cappuccilli, verfügt auch nicht über dessen Schmelz und klangliche Schönheit, kommt aber dem Charakter der dargestellten Figur sehr nahe. Camille Capasso ist eine außerordentlich gut besetzte Agnese, sehr jung, sehr frisch, mit ausgezeichneter Höhe und Agilität. Martin Thompson ergänzt mit einem etwas farbarmen, aber trotzdem engagierten Orombello. Für Lucia Aliberti kam die Aufzeichnung m.E. ein paar Jahre zu früh. Ein gewisser Gestaltungswille ist schon spürbar, stimmlich ist sie der Rolle sowieso durchaus gewachsen, aber ganz durchdrungen hat sie den Charakter der Beatrice erst in den Folgejahren, in denen sie immer wieder an die DOB zurückkehrte, um die Partie ganz unter die Haut zu bekommen, u.a. mit Vladimir Chernov oder Igor Morosow als Filippo. Ich glaube auch, dass der Schweizer Dirigent Marcello Viotti ihre Interpretation in diesen Jahren positiv beeinflusst hat, denn er hat fast alle diese Vorstellungen dirigiert. In der vorliegenden Einspielung wirkt Aliberti stellenweise noch zu passiv, zu eindimensional, manchmal fast unbeteiligt. Das Riesenpotential dieser Stimme in Bezug auf die Rolle der Beatrice ist aber nicht von der Hand zu weisen, so dass ich nach wie vor die Auffassung vertrete, dass Aliberti mit der BEATRICE das gelungenste Rollenportrait aller von ihr gesungenen Opern vorgelegt hat. Für Belcanto-Fans und solche, die es werden wollen, eine absolut unverzichtbare Aufnahme!
    Un Ballo in Maschera Un Ballo in Maschera (CD)
    05.04.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Für Pavarotti Fans

    Diese Produktion aus dem Jahr 1970 wurde in Rom aufgenommen und ist eine dieser Aufnahmen, in denen sich nicht wirklich ein Ensemble versammelt, sondern jeder mit sich selbst beschäftigt ist und vor sich hinsingt. Das muss im Ergebnis nicht durchweg negativ sein, wie dieser BALLO zeigt. Man kann eine Einspielung auch wegen der darin enthaltenen Einzelleistungen empfehlen. Den besten Eindruck macht Luciano Pavarotti als Riccardo, kaum 10 Jahre "im Geschäft", mit unverbrauchter Stimme und engagierter Gestaltung, soweit man das akustisch beurteilen kann. Jedenfalls scheint er viel Freude am Stück und an der Rolle zu haben, wobei ihm an diesem Punkt seiner Karriere der 1. Akt hörbar näher liegt als die beiden anderen. Stimmlich und technisch hat er keinerlei Probleme. Der Renato ist bei Sherrill Milnes in guter Kehle, wenngleich der Sänger manchmal dazu neigt, etwas über dem Ton zu singen (etwas Ähnliches kennt man auch von Bruson), aber insgesamt ist das eine respektable Leistung. Seine Höhe ist phänomenal, das Timbre wie immer Geschmackssache. Für Renata Tebaldi kommt die Aufnahme leider mindestens 10 Jahre zu spät. In der mittleren und tieferen Lage wird noch deutlich, was sie aus der Partie der Amelia hätte machen können, solange sie im Vollbesitz ihrer stimmlichen Mittel war. Die Höhenlage klingt aber angestrengt, kratzig, und die Stimmführung wird eng und faserig. Sehr schade - weil dies nach meinem Kenntnisstand das einzige Dokument ist, das von der Tebaldi in dieser Rolle existiert. Im Prinzip gilt dasselbe für Regina Resnik, gleicher Jahrgang wie Tebaldi (1922), die zu Beginn ihrer Karriere als Sopranistin begonnen hatte und sich später ins Mezzofach orientiert hat. In der vorliegenden Aufnahme orgelt sie mächtig in der Tiefe herum (ein zusätzlicher Halleffekt auf dem Wort "Silenzio" verstärkt die Wirkung eindrucksvoll), die Mittellage ist in Ordnung, aber in der Höhe wird's schon eng und nur noch mit äußerstem Willen beherrschbar. Dennoch liefert sie ein stimmiges Ulrica-Portrait - an die einzigartige Fiorenza Cossotto kommt sie aber in dieser Rolle nicht heran. Helen Donath gefällt als Page Oscar, nicht überaus akzentuiert, aber sehr hübsch gesungen. Bruno Bartoletti dirigiert nicht sehr inspiriert, ist aber ein zuverlässiger Begleiter. Alles in allem nicht meine Lieblingseinspielung dieser Oper, aber jedenfalls eine der besseren aus dieser Zeit.
    Ein Kommentar
    Anonym
    13.04.2020

    Stimme zu

    Stimme dieser Bewertung voll zu. Tebaldi und Resnik waren zum Zeitpunkt der Aufnahme beide für ihre Rollen stimmlich nicht mehr geeignet und Bartoletti als Dirigent hatte auch nicht gerade seine beste Inspiration für dieses schöne Werk. Ziemlich routiniert runtergespielt. Aber es bleiben auf der Gegenseite noch der junge, wunderbar singende, Pavarotti. Dazu noch Milnes und Donath. Als Erstaufnahme ist diese Einspielung aber nicht zu empfehlen.
    Elektra Elektra (CD)
    04.04.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Die beste ELEKTRA - eigentlich die Einzige.....

    Bei dieser Aufnahme bin ich subjektiv und keineswegs neutral. Es ist auf dem Tonträgermarkt eine der wenigen Aufnahmen, die ich absolut konkurrenzlos finde, auch angesichts diverser Vergleichsaufnahmen: ELEKTRA mit Nilsson und Resnik unter Solti, die legendäre Aufnahme aus Wien von 1966. Selbst unter Dutzenden von Live-Eindrücken, u.a. in prominenten Besetzungen mit Gwyneth Jones als Elektra und Leonie Rysanek als Klytämnestra, ist für mich kein Erlebnis so nachhaltig gewesen, so unvergleichlich wie das von der LP oder CD aus Wien von 1966. Da reiht sich ein Superlativ an den anderen: Birgit Nilsson als personifizierte Verkörperung von Mutterhass – Mutterhass, der zur Triebfeder für das eigene Leben wird – kompromisslos, zynisch, voller Spott und Verachtung allen gegenüber, auch der Schwester und dem Stiefvater und sogar dem eigenen Bruder, solange sie ihn nicht erkennt. Die Nilsson transportiert all diese Gefühle mit ihrer Stimme, auch die Verbitterung, die Verzweiflung, die Resignation. Ihre Spitzentöne sind unglaublich, sie fressen sich sogar durch das engmaschige Netz einer Richard-Strauss-Orchestrierung, selbst dann, wenn ein Sanguiniker wie Georg Solti Klangwogen im Fortissimo entfacht. Manchmal ist es schaurig, ihr zuzuhören, richtig gruselig und gleichzeitig überwältigend. Regina Resnik ist für mich die absolut beste Klytämnestra aller Zeiten – selbst Martha Mödl erreicht nicht diese Intensität. Resnik orgelt mächtig in der Tiefe, erreicht in der Mittellage eine sagenhafte Konzentration bis an die Grenze der Hysterie und hat auch noch die Reserven für eine weit ausladende Höhenlage, ohne jemals die musikalische Linie verlassen oder sich irgendwie durchmogeln zu müssen. Hinzu kommt eine vorbildliche deutsche Diktion. Man höre in der Passage „Warum muss meine Kraft in mir gelähmt sein?“ die einmalige Behandlung des Wortes GELÄHMT. Das ist einzigartig und unerreicht. Für mein Empfinden ist Regina Resnik die einzige Interpretin der Klytämnestra, die es schafft, die zwei gegensätzlichen Gesichter dieser Figur absolut überzeugend zu vermitteln: einerseits die aristokratische Herrscherin, die über alles erhaben ist und keinen Widerspruch duldet und andererseits die seelisch zerrüttete, bereits vom Wahnsinn gestreifte und völlig hilflose menschliche Hülle, die sich eigentlich nur noch vor sich selbst fürchtet. Crysothemis steht zwischen ihrer Mutter und ihrer Schwester. Marie Collier setzt ihren klaren Sopran geschickt ein, um das ganze Drama dieser armen Seele deutlich zu machen - kontrolliert bis in die höchste Lage, wo man eigentlich nur noch einen Schrei erwarten würde. Gerhard Stolze, erprobt an schwierigen Charakteren, setzt auch hier seinen außergewöhnlichen Tenor geschickt ein, um die merkwürdige Figur des Aegisth darzustellen. Tom Krause singt sehr solide und ausgeglichen einen bodenständigen Orest. Auch die kleineren Partien (Mägde, Vertraute, Schleppträgerin) sind sehr gut und teilweise prominent besetzt (Felicia Weathers, Margareta Lilowa). Dem Dirigenten Georg Solti liegt dieser Strauss förmlich im Blut. Sein Dirigat ist akzentuiert, feurig, dynamisch und glühend von Intensität. Dankenswerterweise lässt er seine Elektra am Ende der Konfrontation mit ihrer Mutter den gesamten Monolog in voller Länge singen und nicht die grässlich verstümmelte Version, auf die üblicherweise gekürzt wird. Mein Prädikat: besonders wertvoll - diese Aufnahme sollte man unbedingt gehört haben!
    La Boheme (Ausz.) La Boheme (Ausz.) (CD)
    31.03.2016
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Leider nur ein Querschnitt.....

    Es ist ein Jammer, dass diese wundervolle BOHEME aus dem Jahr 1961 derzeit offenbar nur als Querschnitt erhältlich ist. Dabei ist auch die Gesamtaufnahme heute, nach 55 Jahren, durchaus noch hörenswert und übertrifft viele spätere Produktionen in mancherlei Hinsicht. Ursprünglich für den italienischen Ableger der RCA in Rom produziert, handelt es sich im Wesentlichen um eine recht amerikanische BOHEME, deren Spiritus Rector gewiss der umtriebige Erich Leinsdorf war, an der MET in New York und in den Aufnahmestudios in aller Welt bestens bekannt und geschätzt. Anna Moffo und Richard Tucker als Liebespaar in der Oper kennen wir ja schon aus der TRAVIATA – was dort funktioniert hat, passt hier wohl auch, aber dann doch nicht so wirklich, denn das angeraute Timbre des Rodolfo kontrastiert zu sehr mit den samtigen Sphärenklängen seiner Mimi. Außerdem macht sich der Altersunterschied von 13 Jahren doch bemerkbar. Tucker erbringt aber immerhin eine saubere Leistung, während die junge Moffo mit jedem Ton eine unwiderstehliche Mimi ist. Die Partie des Marcello ist mit Robert Merrill fast überbesetzt, ebenso stark sind Giorgio Tozzi als Colline und vor allem der großartig komödiantische Fernando Corena als Hauswirt Benoit. Mary Costa (Musetta) und Philip Maero (Schaunard) bleiben etwas blasser. Als Einstieg sind diese Highlights schon empfehlenswert, die Gesamtaufnahme in einer neuen Edition ist aber sehr wünschenswert und würde das Hörvergnügen komplettieren.
    Luisa Miller Luisa Miller (CD)
    31.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schallplatten-Ersteinspielung - bis heute konkurrenzlos

    Beim Lesen der Besetzungsliste frage ich mich schon, wie es damals möglich war, einen beträchtlichen Teil der Creme de la Creme des Opernbusiness gleichzeitig in ein Studio zu bekommen. Heutige Produzenten dürften vor Neid erblassen. Der Anlass war im Sommer 1964 die Schallplatten-Ersteinspielung der bis heute selten gespielten LUISA MILLER, komponiert von Giuseppe Verdi während seiner „Galeerenjahre“. Es ist mir völlig unverständlich, warum dieses Werk ein solches Schattendasein fristet - befinden sich doch einige von Verdis schönsten Melodien darin. Vor 1964 gab es in Dresden Aufführungen in deutscher Sprache mit Maria Cebotari und Hans Hopf. Das war 1944. Von 1963 datiert ein Mitschnitt aus Palermo mit Antonietta Stella und Giuseppe di Stefano. Nach Anna Moffo haben Gilda Cruz Romo, die Scotto, Aprile Millo, die Caballé, die Ricciarelli und Elena Souliotis die Partie gesungen, einige von ihnen auch im Studio. Eine echte Konkurrenz zur RCA-Einspielung ist keine von denen, vor allem nicht in Bezug auf die Titelfigur. Anna Moffo gelingt der erstaunliche Spagat zwischen verziertem Gesang mit präzise gesungenen Koloraturen und glasklaren Staccati einerseits und der dramatischen Geste zum Ausdruck von Tragödie und Verzweiflung andererseits. Darin ähnelt die Luisa durchaus der Violetta. Carlo Bergonzi ist der Moffo ein vortrefflicher Partner in jeder Hinsicht. Die Stimmen passen zueinander, Bergonzi punktet mit seinen seidig schimmernden Kantilenen und Schönklang in allen Lagen. Cornell MacNeil ist die Idealbesetzung für den Vater Miller. Prägnant präsentiert er seinen kernigen Verdi-Bariton mit fulminanter Höhe und sattem Timbre. Giorgio Tozzi gibt dem Grafen profunde Würde, etwas unstet in der Stimmführung, während Ezio Flagello für die zwielichtige Figur des Wurm geradezu eine Charakterstudie abliefert. Die stimmliche Auseinandersetzung der beiden Bässe ist sehr spannend. Für die relativ kleine Partie der Federica hatte man in Shirley Verrett eine Luxusbesetzung zur Verfügung, und auch der seinerzeit in allen Aufnahmestudios der Welt äußerst präsente Piero de Palma darf nicht fehlen. Mit Fausto Cleva hatte man einen besonders an der MET in New York sehr bekannten und geschätzten Orchesterleiter am Pult, der sich einmal mehr als Kenner und Sachwalter einer Verdi-Oper empfiehlt. Unbedingt hörenswert!
    La Traviata La Traviata (CD)
    31.03.2016
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Dilettantische Aufmachung

    Diese TRAVIATA-Einspielung wurde 1960 für die amerikanische RCA im Opernhaus in Rom aufgenommen. Sie gilt als eine maßstabsetzende Aufnahme, schon wegen Anna Moffo, die die Rolle der Violetta im Laufe ihrer Karriere über 800mal gesungen haben soll. Es ist lobenswert, dass die SONY als Rechtsnachfolgerin der RCA viele der in den 60er und 70er Jahren entstandenen Aufnahmen in unwiederbringlichen Besetzungen der Vergessenheit entrissen und neu aufgelegt hat. Es wird höchste Zeit, dass SONY sich auch dieser TRAVIATA annimmt, denn die Mitte 2015 erschienene Auflage unter dem Label "alto" ist an Dilettantismus nicht mehr zu überbieten. Fraglich, ob das auf dem Cover abgebildete Püppchen überhaupt die Moffo ist - jedenfalls ist das Kostüm definitiv nicht aus der TRAVIATA und der reißerische Aufmacher "The Stars of the Metropolitan Opera" (gemeint sind Moffo, Tucker und Merrill) ist zwar zufällig richtig, aber völlig überflüssig, denn das spielte 1960 überhaupt keine Rolle bei der Einspielung des Werkes. Der Gipfel der Geschmacklosigkeit wird erreicht, wenn dieser Aufnahme als "Bonus" noch 3 Arien mit der Callas hinzugefügt werden - aus MACBETH und ERNANI - wo ist denn da überhaupt noch ein Sinn zu erkennen? Ihr lieben Verantwortlichen bei SONY: erbarmt Euch bitte und legt diese wundervolle TRAVIATA-Einspielung neu auf!!! Künstlerisch ist die Aufnahme nämlich hochwertig und nur schwer zu toppen. Über die Moffo als Violetta muss man nicht reden - die ist ohnehin singulär. Musikalisch souverän und darstellerisch gut kalkuliert entwirft die damals 28-Jährige ein in jeder Hinsicht raffiniertes Portrait. Wenn man sich an den "rostigen" Stimmklang von Richard Tucker gewöhnt hat, dann ist er der Moffo eigentlich ein guter Partner, nicht ebenbürtig, aber solide. Robert Merrill ist als Vater Germont schwer zu übertreffen. Diese Kehle muss Verdi im Sinn gehabt haben, als er die Rolle komponierte. Auch das restliche Ensemble ist bis in kleinste Rollen ziemlich perfekt besetzt. Fernando Previtali war als Chefdirigent des Sinfonieorchesters der RAI in Rom tätig und von 1953 bis 1973 Dirigent der Konzerte der Accademia nazionale di Santa Cecilia. Leider hat er vergleichsweise wenig Material als Operndirigent hinterlassen, so dass seine Bekanntheit seinem künstlerischen Rang nicht entspricht. In der vorliegenden Aufnahme erweist er sich als absoluter Verdi-Kenner und Inspirator von Chor und Orchester des Opernhauses in Rom. In künstlerischer Hinsicht ist dies eine 5-Sterne-Produktion, die uneingeschränkt absolut empfehlenswert ist, von der Aufmachung her leider nicht...
    Meine Produktempfehlungen
    • La Traviata La Traviata (CD)
    • La Traviata La Traviata (CD)
    Hänsel & Gretel Hänsel & Gretel (CD)
    30.03.2016
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Empfehlenswert - trotz Moffo

    Bei dieser Produktion des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 1971 handelt es sich um eine größtenteils glänzend besetzte Gesamteinspielung von Humperdincks Märchenoper mit fast ausnahmslos klangvollen und prominenten Namen der Mitwirkenden, von denen die meisten die in sie gesetzten Erwartungen vollends erfüllt haben. Allen voran Helen Donath als quicklebendige und erfrischende Gretel und Christa Ludwig mit einer Interpretation der bösen Hexe, die man als Charakterstudie bezeichnen könnte. Charlotte Berthold, nicht so prominent, aber sehr solide und Dietrich Fischer-Dieskau sind engagiert als Elternpaar zu vernehmen. Für das Sandmännchen und das Taumännchen hat man sich mit dem Einsatz von Arleen Auger und Lucia Popp quasi selbst übertroffen. Beide Sängerinnen sind ja in der Vergangenheit an weit größeren Partien gewachsen und eigentlich mit den übertragenen Rollen in Humperdincks Oper völlig unterfordert (eigentlich hätte man noch die Nilsson als Mutter engagieren müssen…). Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der wohlwollenden Leitung des versierten Kurt Eichhorn trägt ein Übriges zu einer gelungenen Aufnahme bei. Die italo-amerikanische Sopranistin Anna Moffo hat 20 Jahre nach dieser Einspielung in der Sendung „Da capo“ bei August Everding erzählt, wie sie zur Rolle des Hänsel gekommen sei. Nachdem sie selbst eigentlich darauf bestanden habe, die Gretel zu singen, sei sie von Eichhorn darauf hingewiesen worden, dass Hänsel im Titel der Oper zuerst genannt werde und somit auch ihr Name auf dem Cover. Das habe den Ausschlag gegeben… Egal ob Hänsel oder Gretel – die Moffo wäre 1971 in beiden Rollen fehlbesetzt gewesen. Dafür war der Niedergang dieser einstigen Prachtstimme schon zu weit fortgeschritten: fahl und rauchig die Mittellage, schrill die Höhe, vulgär die Tiefe, unruhig und flackrig die Stimmführung. Hinzu kommt, dass Moffo 1971 die deutsche Sprache noch nicht erlernt hatte und daher den Text phonetisch ablesen musste. Das hört man an einigen Stellen sehr deutlich. Moffos Beteiligung an dieser Einspielung mindert deren Wert zwar beträchtlich, aber nicht so sehr, dass man sich vom Kauf distanzieren müsste. Alle übrigen Protagonisten sind wirklich hörenswert, und die Moffo kann man in dieser Oper getrost als Kuriosität verbuchen.
    Anna Moffo - A Portrait of Manon Anna Moffo - A Portrait of Manon (CD)
    30.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Leider nur Querschnitte...

    ... umfasst dieses sogenannte MANON-Portrait aus dem Jahr 1963. Massenet lag der Moffo deutlich näher als Puccini, wenn auch die MANON-Ausschnitte erheblich unter der Mitwirkung von Giuseppe di Stefano leiden, der klanglich zwar gut zur Moffo passte, stimmlich aber seinen Zenit bereits hörbar überschritten hatte. Der 11 Jahre ältere Sänger neigt bereits zu verhärteter Tongebung und vor allem dazu, hohe Töne mit der Kiefermuskulatur zu halten, anstatt sie auf dem Atem liegen zu lassen. Das Falsettieren und eine klanglich ganz scheußliche Kopfstimme komplettieren das Missvergnügen. Die Moffo allerdings ist als MANON eine Klasse für sich. An der MET hatte sie mit Nicolai Gedda und Franco Corelli die besseren Partner.
    Bei Puccini bin ich nicht sicher, ob sie diese Manon überhaupt auf der Bühne gesungen hat. Ich glaube es nicht und bewerte deshalb den Querschnitt von 1963 umso höher, weil dies das einzige Dokument der Moffo als (Puccini)Manon überhaupt ist. Im Studio bekommt sie es mit Flaviano Labò als Des Grieux zu tun – auch nicht gerade der Prototyp einer geschmeidigen Tenorstimme, aber gegenüber di Stefano schon ein Gewinn.
    Das Bonusmaterial umfasst Ausschnitte aus 4 Operngesamtaufnahmen, die Anna Moffo zwischen 1957 und 1966 für die RCA im Studio aufgenommen hat. Aus MADAMA BUTTERFLY von 1957 das große Liebesduett mit dem unzureichenden Cesare Valetti, aus LA TRAVIATA (1960) und LA BOHEME (1961) jeweils ein Duett mit dem (leider) unvermeidlichen Richard Tucker, der mit seinem rostigen Klang so gar nicht zur Moffo passte und schließlich das Liebesduett aus LUCIA DI LAMMERMOOR (1966) mit dem vortrefflichen Carlo Bergonzi.
    La Gioconda La Gioconda (CD)
    30.03.2016
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    4 Sterne - nur wegen Callas

    Es fällt auf, dass die Callas gelegentlich bei Studioproduktionen (hin und wieder auch live auf der Bühne) von Kolleginnen und Kollegen umgeben war, die von ihrem eigenen Standard meilenweit entfernt waren. Besonders betrifft dies die Aufnahmen, die sie nicht für EMI eingespielt hat. So zum Beispiel die erste GIOCONDA, die 1952 für CETRA aufgenommen wurde. Gab es 1952 wirklich keine Mezzosopranistin, die sich nicht durch die Partie der Laura bellt - keift - hackt? Anscheinend nicht - also musste man Fedora Barbieri engagieren... Gab es für die schwierige Partie des Enzo keinen anderen Tenor als den, der die hässlichsten Töne in der Geschichte der Schallplatte von sich gegeben hat? Wohl nicht – sonst hätte man nicht ausgerechnet Gianni Poggi verpflichtet. Da muss man schon froh sein, dass mit Paolo Silveri und Giulio Neri zwei Sänger ausgesucht wurden, die in den Rollen von Barnaba und Alvise zwar nicht sehr kultivierte, klangschöne und ausgewogene Stimmen, aber immerhin solides Material anzubieten haben. Was bleibt (über diesen 2-Sterne-Durchschnitt hinaus), ist die singuläre Leistung der Callas, die (5 Jahre nach ihrem Verona-Debüt in dieser Rolle) alles riskiert und dabei triumphiert, weil ihr alles gelingt und sie die Unzulänglichkeiten ihrer Partner/innen fast vergessen macht. Ihre gesangliche Darstellung dieser vielschichtigen Figur ist einfach grandios, umwerfend, erschütternd, unvergleichlich… 1959 hatte sie bei ihrer zweiten Studioproduktion unter demselben Dirigenten (Antonino Votto) das weitaus bessere Ensemble der Mailänder Scala und mit Ausnahme des Enzo von Pier Miranda Ferraro die besseren Sänger/innen um sich – aber da war sie selbst leider nicht mehr so zwingend wie in der ersten Aufnahme. Diese empfehle ich ausdrücklich NUR wegen Callas – über den Rest muss man irgendwie „hinweghören“.
    Rigoletto Rigoletto (CD)
    29.03.2016
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Teilweise gut besetzt und doch eigentlich überflüssig

    Zwei RIGOLETTO-Studioproduktionen innerhalb von 3 Jahren in sehr ähnlicher Besetzung - muss das sein? Und wenn ja - warum? Zugegeben: die Aufnahme von 1960 aus Florenz ist klanglich nicht optimal, daran hat auch das Remastering nichts entscheidend verändert. Aber sie präsentiert mit Ettore Bastianini, Renata Scotto, Alfredo Kraus, Fiorenza Cossotto und Ivo Vinco fünf Sänger/innen auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit (oder kurz davor), dazu noch den erfahrenen Maestro Gavazzeni am Pult, der fast jedes Werk meisterhaft interpretieren konnte. 3 Jahre später, 1963, befinden wir uns in Mailand, natürlich an der Scala und haben es mit dem Dirigenten Rafael Kubelik zu tun (den ich sehr schätze, auch bei italienischer Musik). Renata Scotto ist noch mit von der Partie, unverändert zwingend in Gesang und Gestaltung, mit blitzsauberen Koloraturen, mit jedem Ton eine glaubhafte Gilda - unschuldig, schüchtern, verängstigt, neugierig, verliebt, verzweifelt. Auch das Gaunerpaar Maddalena / Sparafucile in Gestalt von Fiorenza Cossotto und Ivo Vinco trifft man wieder und freut sich über deren heißblütige Interpretationen. Mit Alfredo Kraus hatte man zu dieser Zeit wohl ein Problem, denn der weilte in Rom im Studio und sang den Herzog unter Solti mit Moffo und Merrill in der RCA-Konkurrenzaufnahme. Dafür stand Bergonzi in den Startlöchern - und der ist fast ebenso gut. Und Bastianini (ein unvergleichlich kerniger und überzeugender RIGOLETTO) befand sich gerade in seiner ersten Stimmkrise und war vielleicht nicht verfügbar oder bei einem anderen Label unter Vertrag (er starb übrigens schon im Januar 1967 an Kehlkopfkrebs!). Der RIGOLETTO wurde jedenfalls mit Dietrich Fischer-Dieskau besetzt - und diesbezüglich bin ich gänzlich anderer Meinung als der oben erwähnte Kommentator der Zeitschrift Gramophone, Ausgabe 9/91. Ohne mich in Einzelheiten über diesen Sänger auszulassen, möchte ich seine Mitwirkung in diesem ansonsten großartig besetzten RIGOLETTO mal als Unglücksfall bezeichnen... Als hätte man zu dieser Zeit (wir schreiben das Jahr 1963!) nicht mehrere erstklassige italienische Verdi-Baritone zur Verfügung gehabt….. Daher für diese Einspielung – und weil sie eigentlich per se überflüssig war – nur 3 Sterne. Ausdrücklich abraten vom Kauf würde ich nicht. 4 der Protagonisten sind richtig gut – aber in der Aufnahme von 1960 waren es 5!
    Meine Produktempfehlungen
    • Rigoletto Rigoletto (CD)
    I Masnadieri I Masnadieri (CD)
    24.03.2016
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Referenz-Aufnahme

    Ich habe seit jeher eine große Vorliebe für die Opernaufnahmen des Dirigenten Lamberto Gardelli, die dieser in den 70er und 80er Jahren eingespielt hat. Seine Besetzungen waren immer erstklassig oder zumindest hochinteressant, seine musikalische Leitung sehr professionell und von einer unglaublichen Bandbreite und Vielfalt. So sind Dutzende hörenswerter Dokumente entstanden, darunter sogar einige Ersteinspielungen. Gardelli hat „daneben“ auch noch eine Karriere als Orchesterleiter außerhalb von Aufnahmestudios gemacht. Er begann als Assistent von Tullio Serafin (!) in Italien, wechselte dann nach Stockholm und von da zum Dänischen Rundfunk. Sein Weg führte ihn später nach Budapest und über Bern nach München, bevor er in seinen späteren Jahren zum Dänischen Rundfunk zurückkehrte. 1974 hat er sich I MASNADIERI vorgenommen, Verdis Vertonung von Schillers DIE RÄUBER, uraufgeführt 1847 in London während der frühen Schaffensperiode des Komponisten, seinen „Galeerenjahren“. Die Besetzung gehört zum Besten, was seinerzeit verfügbar war: für die beiden Brüder Karl und Franz Moor wurden der Tenor Carlo Bergonzi (Carlo) und der Bariton Piero Cappuccilli (Francesco) verpflichtet, beide glänzend disponiert und hörbar vertraut mit dem frühen Verdi. In der Rolle des Vaters Maximilian brilliert der Jüngste: der junge Ruggero Raimondi (Massimiliano) gibt dieser Figur ein starkes Profil. Montserrat Caballé hätte für meinen Geschmack im Laufe ihrer Karriere überwiegend den frühen Verdi singen sollen, denn den kann sie am besten (s. auch AROLDO, IL CORSARO, LUISA MILLER, ALZIRA, GIOVANNA D’ARCO). Sie singt die Amalia sehr jugendlich, mit unverbrauchter Stimme, atemberaubender Technik und Kontrolle. Ihre Höhenpiani sind legendär, gleichzeitig beweist sie aber hier auch ihre Fähigkeit zu geläufigen Koloraturen. Ihre in späteren Jahren sorgsam kultivierten Unarten waren hier noch nicht manifestiert. Auch bei der Besetzung der kleineren Partien habe ich keine Schwachstelle entdecken können. Wenn man dem frühen Verdi etwas abgewinnen kann, dann lautet meine Kaufempfehlung: UNBEDINGT! 5 Sterne gibt es von mir nur ganz selten, aber hier sind sie wirklich verdient!
    La Traviata La Traviata (CD)
    24.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Spanische Kameliendame

    In den Hauptrollen eine Spanierin, ein Italiener und ein Amerikaner, am Pult ein Franzose - natürlich kann das passen, allerdings in diesem Fall irgendwie doch nicht. Ein paar gute Einzelleistungen machen noch kein funktionierendes Ensemble. Womit ich Georges Pretre und dem Chor und Orchester der RCA Italiana nicht vorwerfen würde, nicht um den nötigen Zusammenhalt bemüht gewesen zu sein. Am ehesten liegt es wohl an der Interpretin der Titelpartie, dass der Eindruck von Sterilität vermittelt wird - alles glatt und schön zwar, aber vom Drama wird wenig transportiert. Bergonzi als Alfredo gefällt mir besser bei Pritchard, Milnes singt den alten Germont engagierter bei Carlos Kleiber. Montserrat Caballé hatte 1967 sicher eines der besten Jahre in ihrer Karriere (in stimmlicher Hinsicht!), aber für die Violetta hat's dann wohl doch nicht ganz gereicht. Natürlich singt sie die exponierten Spitzentöne nicht (die sind ja auch nicht auskomponiert, sondern nur als Optionen vorgesehen), natürlich wirkt sie im ersten Akt unglaubwürdig (wegen ihres mütterlichen Tonfalls und weil diese Stimme so gar nichts Erotisches vermittelt), natürlich ist sie im 2. Akt am glaubwürdigsten, während sie im 3. Akt einfach nur schön stirbt..... Ein hohes C aber im Piano anzugehen und damit gegen die Partitur zu singen - nur weil man als Sopranistin im Alter von 34 Jahren schon kein sicheres C im Forte mehr hat...? Bei den kleineren Partien kann ich keine gravierenden Schwachstellen entdecken. Als Kuriosität kann man sich diese Einspielung getrost schenken lassen, vielleicht noch die eine oder die andere dazu.
    Meine Produktempfehlungen
    • La Traviata La Traviata (CD)
    • La Traviata La Traviata (CD)
    Mireille Mireille (CD)
    22.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lohnende Bekanntschaft

    Der Tonträgermarkt ist ja nicht gerade überschwemmt worden mit Einspielungen dieses Werkes, das immer noch als Rarität unter den Opern des Komponisten Charles Gounod gilt. Zeitlich zwischen FAUST und ROMÉO ET JULIETTE komponiert, erreicht MIREILLE die beiden bekannteren Werke in keiner Weise. In puncto Raffinesse, Farbigkeit, Melodienreichtum und Unterhaltungswert hat sich Gounod etwas zurückgehalten, so dass man schon froh sein kann, wenn sich eine erstklassige Sängerequipe darum bemüht, diese Oper, wenigstens vorübergehend, aus ihrem Schattendasein zu entführen. Jüngere Sänger hatte man 1979 zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht überwiegend am Start, aber versierte und stilistisch einwandfreie Protagonisten allemal. Allen voran Michel Plasson mit seiner eindeutigen Affinität zur französischen Musik, der sich auch hier als Leiter des Orchestre National du Capitole de Toulouse als Sachwalter präsentiert. Erstaunlich, wie Mirella Freni (Jg. 1935) sich ins Ensemble einfügt, zumal ihre Domäne die französische Oper eigentlich nicht war. Ihre Stimme klingt unglaublich frisch, und sogar bei den Koloraturen ist sie überraschend agil. Um sich herum war ein französisch-belgisches Ensemble versammelt. Fast noch erstaunlicher als die Freni ist Alain Vanzo (Jg. 1928) zu bewerten, zumal er 1959 schon einmal in einer Gesamteinspielung den Vincent gesungen hat. Die 20 Jahre scheinen spurlos an dieser Stimme vorübergegangen zu sein. Das Timbre mag eine Sache des persönlichen Geschmacks sein, aber stilistisch und technisch präsentiert Vanzo sich einwandfrei. Noch 4 Jahre älter als Vanzo ist Gabriel Bacquier, dessen Stimme immer ein wenig hölzern und spröde klingt, was ich aber bei Verdi als störender empfinden würde als bei Gounod. José van Dam (Jg. 1940) ergänzt sozusagen als "Junior" zuverlässig in der Rolle des Ramon. Insgesamt eine Aufnahme, die die Bekanntschaft durchaus lohnt, wenn man nicht allzu hohe Erwartungen an das Werk stellt.
    Meine Produktempfehlungen
    • Mireille Mireille (CD)
    • Mireille Mireille (BR)
    3 Kommentare
    Anonym
    11.08.2016
    kleine Korrektur: José van Dam singt den Ourrias, nicht den Ramon (Gabriel Bacquier) in dieser Aufnahme
    Anonym
    06.11.2019

    Blackbird

    Was die Künstler angeht, Stimme ich Blackbird voll zu. Der Kommentar zur Musik verwundert mich, da die Oper von vorne bis hinten voll ist mit der schönsten Musik. Gounod schätzte diese Oper ganz besonders. Eine zweite Gesamtaufnahme mit Vanzo ist mir nicht bekannt, wohl aber ein Querschnitt mit Vanzo, Guiot, Massage u.a. bei Pacific/Vega, später auch unter dem Label Vogue. Eine sehr schöne Aufnahme, die eine Wiederveröffentlichung verdient hätte.
    Anonym
    13.02.2020

    Vanzo 1959

    Es gibt eine gekürzte Rundfunkaufnahme aus 1959 mit Alain Vanzo, Andrea Esposito, Gabriel Baquier u.a. unter der Leitung von Jules Gressier. Gab es seinerzeit bei dem Label Gala. Auch der Querschnitt, der von Blackbird angesprochen wird, sollte bald mal wieder veröffentlicht werden. Ebenfalls die Gesamtaufnahmen unter Etcheverry, ehemals Decca und unter Cluytens, ehemals EMI. Es sind alles qualitativ gute Einspielungen.
    Turandot Turandot (CD)
    22.03.2016
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Prinzessin - von (schmelzendem) Eis umgürtet

    Zugegeben: bei TURANDOT habe ich IMMER die Nilsson im Ohr - und keine TURANDOT der Welt ist bisher an ihre singuläre stimmliche Leistung herangekommen. Ich betone: "stimmliche" Leistung. Bei der Callas wird hörbar, dass sie die Partie bewältigen muss und dass sie Mühe hat mit der hohen Tessitura. So klingt nicht alles unangestrengt und schön, aber das muss es ja auch nicht, denn schließlich ist es Turandot und nicht Sonnambula. Was der Callas an Mühelosigkeit und Stimmschönheit fehlt, das macht sie allemal wett durch intelligentes Kalkül und subtile Gestaltung. Der Charakter der Turandot erhält dadurch mehrere Dimensionen. Leider wird die Callas mal wieder in ihren Bemühungen nicht ausreichend unterstützt. In einer Zeit, in der so viele gute Stimmen zu hören waren, hat man ausgerechnet einer Maria Callas bei Aufnahmen im Studio nicht immer die erste Garnitur an die Seite gestellt (La Gioconda (1952), La Traviata (1953)). Immerhin ist Nicola Zaccaria ein zuverlässiger Timur und der häufig im Studio anzutreffende Piero de Palma hier sogar in einer Doppelrolle zu hören. Eugenio Fernandi besitzt überhaupt nicht das Format für den Kalaf, war zu dieser Zeit aber offenbar im Trend - so wurde er auch von Herbert von Karajan in Salzburg als Don Carlo eingesetzt. Für Elisabeth Schwarzkopf war es wohl ein Glück, die Gattin des Produzenten zu sein - andernfalls wäre sie NIE zur Liú gekommen. Anstandshalber hätte sie diese Rolle ablehnen müssen! Letztlich bleibt diese Einspielung nur wegen Callas unverzichtbar - und wegen der Chor- und Orchestermitglieder der Mailänder Scala unter der umsichtigen Leitung des versierten Tullio Serafin.
    Turandot Turandot (SACD)
    22.03.2016
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Prinzessin - von (schmelzendem) Eis umgürtet

    Zugegeben: bei TURANDOT habe ich IMMER die Nilsson im Ohr - und keine TURANDOT der Welt ist bisher an ihre singuläre stimmliche Leistung herangekommen. Ich betone: "stimmliche" Leistung. Bei der Callas wird hörbar, dass sie die Partie bewältigen muss und dass sie Mühe hat mit der hohen Tessitura. So klingt nicht alles unangestrengt und schön, aber das muss es ja auch nicht, denn schließlich ist es Turandot und nicht Sonnambula. Was der Callas an Mühelosigkeit und Stimmschönheit fehlt, das macht sie allemal wett durch intelligentes Kalkül und subtile Gestaltung. Der Charakter der Turandot erhält dadurch mehrere Dimensionen. Leider wird die Callas mal wieder in ihren Bemühungen nicht ausreichend unterstützt. In einer Zeit, in der so viele gute Stimmen zu hören waren, hat man ausgerechnet einer Maria Callas bei Aufnahmen im Studio nicht immer die erste Garnitur an die Seite gestellt (La Gioconda (1952), La Traviata (1953)). Immerhin ist Nicola Zaccaria ein zuverlässiger Timur und der häufig im Studio anzutreffende Piero de Palma hier sogar in einer Doppelrolle zu hören. Eugenio Fernandi besitzt überhaupt nicht das Format für den Kalaf, war zu dieser Zeit aber offenbar im Trend - so wurde er auch von Herbert von Karajan in Salzburg als Don Carlo eingesetzt. Für Elisabeth Schwarzkopf war es wohl ein Glück, die Gattin des Produzenten zu sein - andernfalls wäre sie NIE zur Liú gekommen. Anstandshalber hätte sie diese Rolle ablehnen müssen! Letztlich bleibt diese Einspielung nur wegen Callas unverzichtbar - und wegen der Chor- und Orchestermitglieder der Mailänder Scala unter der umsichtigen Leitung des versierten Tullio Serafin.
    Turandot Turandot (CD)
    22.03.2016
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Prinzessin - von (schmelzendem) Eis umgürtet

    Zugegeben: bei TURANDOT habe ich IMMER die Nilsson im Ohr - und keine TURANDOT der Welt ist bisher an ihre singuläre stimmliche Leistung herangekommen. Ich betone: "stimmliche" Leistung. Bei der Callas wird hörbar, dass sie die Partie bewältigen muss und dass sie Mühe hat mit der hohen Tessitura. So klingt nicht alles unangestrengt und schön, aber das muss es ja auch nicht, denn schließlich ist es Turandot und nicht Sonnambula. Was der Callas an Mühelosigkeit und Stimmschönheit fehlt, das macht sie allemal wett durch intelligentes Kalkül und subtile Gestaltung. Der Charakter der Turandot erhält dadurch mehrere Dimensionen. Leider wird die Callas mal wieder in ihren Bemühungen nicht ausreichend unterstützt. In einer Zeit, in der so viele gute Stimmen zu hören waren, hat man ausgerechnet einer Maria Callas bei Aufnahmen im Studio nicht immer die erste Garnitur an die Seite gestellt (La Gioconda (1952), La Traviata (1953)). Immerhin ist Nicola Zaccaria ein zuverlässiger Timur und der häufig im Studio anzutreffende Piero de Palma hier sogar in einer Doppelrolle zu hören. Eugenio Fernandi besitzt überhaupt nicht das Format für den Kalaf, war zu dieser Zeit aber offenbar im Trend - so wurde er auch von Herbert von Karajan in Salzburg als Don Carlo eingesetzt. Für Elisabeth Schwarzkopf war es wohl ein Glück, die Gattin des Produzenten zu sein - andernfalls wäre sie NIE zur Liú gekommen. Anstandshalber hätte sie diese Rolle ablehnen müssen! Letztlich bleibt diese Einspielung nur wegen Callas unverzichtbar - und wegen der Chor- und Orchestermitglieder der Mailänder Scala unter der umsichtigen Leitung des versierten Tullio Serafin.
    Turandot Turandot (CD)
    17.03.2016
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Prinzessin - von (schmelzendem) Eis umgürtet

    Zugegeben: bei TURANDOT habe ich IMMER die Nilsson im Ohr - und keine TURANDOT der Welt ist bisher an ihre singuläre stimmliche Leistung herangekommen. Ich betone: "stimmliche" Leistung. Bei der Callas wird hörbar, dass sie die Partie bewältigen muss und dass sie Mühe hat mit der hohen Tessitura. So klingt nicht alles unangestrengt und schön, aber das muss es ja auch nicht, denn schließlich ist es Turandot und nicht Sonnambula. Was der Callas an Mühelosigkeit und Stimmschönheit fehlt, das macht sie allemal wett durch intelligentes Kalkül und subtile Gestaltung. Der Charakter der Turandot erhält dadurch mehrere Dimensionen. Leider wird die Callas mal wieder in ihren Bemühungen nicht ausreichend unterstützt. In einer Zeit, in der so viele gute Stimmen zu hören waren, hat man ausgerechnet einer Maria Callas bei Aufnahmen im Studio nicht immer die erste Garnitur an die Seite gestellt (La Gioconda (1952), La Traviata (1953)). Immerhin ist Nicola Zaccaria ein zuverlässiger Timur und der häufig im Studio anzutreffende Piero de Palma hier sogar in einer Doppelrolle zu hören. Eugenio Fernandi besitzt überhaupt nicht das Format für den Kalaf, war zu dieser Zeit aber offenbar im Trend - so wurde er auch von Herbert von Karajan in Salzburg als Don Carlo eingesetzt. Für Elisabeth Schwarzkopf war es wohl ein Glück, die Gattin des Produzenten zu sein - andernfalls wäre sie NIE zur Liú gekommen. Anstandshalber hätte sie diese Rolle ablehnen müssen! Letztlich bleibt diese Einspielung nur wegen Callas unverzichtbar - und wegen der Chor- und Orchestermitglieder der Mailänder Scala unter der umsichtigen Leitung des versierten Tullio Serafin.
    Ein Kommentar
    Anonym
    20.11.2021

    Hinweis zu weiteren vortrefflichen Turandot-Sängerinnen

    Wer sich vor historischen Aufnahmen nicht scheut, darf an zwei weniger bekannten, aber exzellenten Sängerinnen nicht vorbeigehen, die nicht nur stimmlich, sondern auch interpretatorisch herausragen: Anne Roselle und Gertrude Grob-Prandl. Bei ihnen klingt Turandot als junge Prinzessin, nicht wie eine Tigerin oder Schlachtross.
    Maria Callas a Paris Vol.1 Maria Callas a Paris Vol.1 (CD)
    17.03.2016
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Die französische Callas

    Ich könnte mich der Bewertung durch die britische Zeitschrift GRAMOPHONE bedenkenlos anschließen, wenn diese Aufnahmen ein paar Jahre früher entstanden wären, als die Callas noch im Vollbesitz ihrer stimmlichen Fähigkeiten war. Die meisten der aufgenommenen Stücke sind tatsächlich nur vergleichbar mit dem Besten, was andere Interpretinnen hinterlassen haben. Geradezu atemberaubend war die Fähigkeit der Callas, den Charakter einer Figur zu erfassen und ihm musikalischen Ausdruck zu verleihen, selbst dann, wenn es sich "nur" um ein Recital handelte und der Gesamtzusammenhang zur Handlung fehlte. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass sie in den Jahren 1961 - 1965 mehr Zeit in Aufnahmestudios verbrachte als auf der Bühne. In diesen 5 Jahren sang sie überhaupt nur noch 3 Opernpartien in insgesamt 33 Vorstellungen. Und dafür gab es ja triftige Gründe, von denen einige auch im Studio nicht mehr zu kaschieren waren. Und so möchte ich den unvorbereiteten Hörer nur der Vollständigkeit halber darauf hinweisen, dass ihn nicht das ungetrübte Hörvergnügen erwartet, obwohl die Callas zum Zeitpunkt der Aufnahmen erst 37 Jahre alt war. Gesungen wird mit sehr breiter Stimmführung, Höhenprobleme deuten sich schon bei ALCESTE an, erst recht bei ROMEO ET JULIETTE, und bei MIGNON wird die Stimme drahtig und blechern und von einem grenzwertigen Vibrato begleitet..... Natürlich muss jeder Callas-Fan diesen Tonträger besitzen, auch wenn er bereits ein Dokument des beginnenden Niederganges dieser Stimme des Jahrhunderts ist.
    Norma Norma (BR)
    16.03.2016
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    1 von 5
    Extras:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Spät - aber nicht zu spät

    Die amerikanische Sopranistin June Anderson, Preisträgerin des Bellini d'Oro, hat sich viel Zeit gelassen bis zu ihrem NORMA-Debüt, aber nicht zu viel, wie der vorliegende Mitschnitt aus dem Teatro Regio di Parma von 2001 zeigt. Fast unmerklich ist die Stimme etwas schwerer geworden, dabei aber nicht weniger flexibel und somit geradezu ideal für die Titelfigur in NORMA. Anderson verfügt über die Ruhe in getragenen Passagen, außerdem über eine exzellente Atemtechnik, aber auch über die geläufige Gurgel für die Bewältigung von Koloraturen, und der metallische Glanz der frühen Jahre ist auch noch vorhanden, so dass die Stimme der Endvierzigerin immer noch mühelos über das Orchester trägt. (Der Verfasser dieser Zeilen hat die Sängerin ein paar Jahre später mit einer konzertanten NORMA im Gewandhaus in Leipzig erlebt - immer noch beachtlich, aber da musste sie schon ein bisschen zaubern). Daniela Barcellona singt tadellos und ist auch um Gestaltung bemüht. Shin Young Hoon verfügt weder über eine attraktive Stimme noch über ein solches Äußeres und bewältigt seine Rolle allenfalls anständig. Ildar Abdrazakov singt einen bassgewaltigen und sehr stimmschönen Oroveso, der im Drama Normas Vater darstellt, altersmäßig aber auf der Bühne ihr Sohn sein könnte. Eine graue Mähne verhindert diese Illusion nicht ganz... Die beiden kleineren Partien sind solide besetzt. Der junge Dirigent Fabio Biondi dirigiert eine strichlose Fassung, greift auch selbst schon mal zur Violine, leitet sehr engagiert und mit viel Inspiration dieses schwierige Werk, das er sehr gut zu kennen scheint und offensichtlich enorm penibel vorbereitet hat. Ein paar Variationen bei den Tempi und bei der Lautstärke waren mir als Hörer absolut ungewohnt, für den Chor und das Orchester aber offenkundig völlig normal. Normas Cavatine "Casta Diva" und die Cabaletta "Ah bello a me ritorna" scheinen mir transponiert zu sein. Die Inszenierung ist naturalistisch, sehr sparsam mit Requisiten und im Wesentlichen auch bewegungsarm. Die Beleuchtung ist vorwiegend düster, die Farben nicht gerade knallig. Norma ist mit allerlei Getier behängt, Adalgisa trägt ein grauenhaftes blaues Nachtkleid, Pollione erinnert an einen Legionär aus einem Asterix-Film und Oroveso könnte in seinem Aufzug jederzeit zu einer Polarexpedition aufbrechen. Als werktreu kann man die Inszenierung aber in jedem Fall bezeichnen, die inneren Konflikte lassen sich in den Gesichtern der Beteiligten sowieso viel besser ablesen als in hektischem Aktionismus. Alles in Allem eine sehr lohnenswerte Anschaffung.
    Ein Kommentar
    Anonym
    13.02.2020

    Bild

    Stimme hauptsächlich zu, habe aber lieber die DVD-Ausgabe wegen des Vollbildes. Die Blu-ray hat leider mal wieder das von mir Schrumpelformat genannte Bild. Rechts und links schwarze Hochkantbalken. Dazwischen in de Mitte das Hochkantbild. Dafür braucht man wirklich keine Grössen Flachbildschirme. Hoffentlich hört diese Unsitte bei den Blu-rays bald auf. Wenn es auf DVD als Vollbild geht, sollte es auf Blu-ray auch möglich sein. Bis es soweit ist, lasse ich die Finger von Blu-rays.
    Tosca Tosca (CD)
    15.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Turandot und Kalaf in den Kostümen von Tosca und Cavaradossi

    Eine Oper, deren Handlung in Rom spielt, dort aufzuführen oder für die Schallplatte einzuspielen, hat schon etwas Authentisches. Wenn man dann noch das richtige Ensemble zur Verfügung hat (oder hätte), kann (oder könnte) es zumindest musikalisch ein ganz großer Wurf werden. Chor und Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia sind untadelig - soviel vorweg. Der junge Maazel war 1966 (noch) nicht ein Meister der subtilen Töne, was die Interpreten dann ja auch nicht gerade inspiriert. Nilsson und Corelli schreien sich zwar nicht so gnadenlos an wie in ihren gemeinsamen TURANDOT-Abenden in Verona, aber wenn sie nicht gerade ein Duett miteinander singen, gehen beide doch stimmlich an Grenzen, die dem Werk nicht unbedingt schmeicheln. Besonders im 1., aber auch im 3. Akt, finden beide dann aber auch zu bezaubernden Zwischentönen, zu fast inniger Gemeinsamkeit, zu großen und wirklich schönen (aber immer auch etwas heroischen) Momenten (vergleichbar mit AIDA, dort haben sie es ähnlich gemacht). Vielleicht muss man es so sehen: die beiden Stimmgewaltigen haben im Laufe ihrer Karrieren viele TOSCA-Aufführungen mit Partnern/Partnerinnen gesungen, die ihnen nicht gewachsen waren. Nun will man für die Ewigkeit eine Aufnahme mit ebenbürtigen Sängern produzieren. Was spricht da noch gegen die Paarung Nilsson/Corelli, zumal beide bei derselben Firma unter Vertrag waren? Corelli war übrigens live als Cavaradossi um ein paar Längen besser, wirkt im Studio doch irgendwie eindimensional. Fischer-Dieskau ist für mich immer ein Problem - im italienischen Fach ist er (außer bei Mozart) grundsätzlich falsch besetzt. Stilistisch total ahnungslos transportiert er vom Charakter des Polizeichefs Scarpia: NICHTS. Leider war auch er bei DECCA unter Vertrag, so dass man offenbar nicht um ihn herumkam und er somit eine stattliche Anzahl ansonsten hervorragender Einspielungen durch seine Mitwirkung ruiniert hat. Aus diesem Grund insgesamt nur 3 Sterne, der Rest hat mindestens 4 verdient und stellt durchaus eine Bereicherung der TOSCA-Diskografie dar.
    Lucia di Lammermoor Lucia di Lammermoor (CD)
    14.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lucia nach Callas

    Mit dieser Aufnahme aus dem Jahr 1961 empfiehlt sich Joan Sutherland als ernst zu nehmende LUCIA-Interpretin, 2 Jahre nach ihrem Partie-Debüt in London, noch nicht unter dem Dirigat ihres Ehemannes Richard Bonynge, der die Partie später nach ihren Wünschen zurechtgelegt hat, noch 10 Jahre vor ihrer zweiten (m.E. überflüssigen) Studio-LUCIA, in der sie nicht mehr LUCIA, sondern "nur" noch Sutherland, La Stupenda, war. 1961 benutzt sie Koloraturen noch überwiegend als stilistisches Ausdrucksmittel und weniger aus Eitelkeit und Exhibitionismus. Außerdem klingt die Stimme der 35-Jährigen hier noch wirklich frisch und unverbraucht, was der dargestellten Titelfigur entspricht. Die spätere gaumige Tongebung und die verschwommene Diktion suche ich hier noch vergebens, aber ich vermisse sie auch überhaupt nicht... Pritchard dirigiert eine strichlose Fassung, was ich gerade bei dieser Oper sehr schätze, weil mit den sonst üblichen Streichungen sehr viel wundervolle Musik verloren geht. Die Besetzung der männlichen Hauptpartien ist mit dem Attribut "prachtvoll" noch untertrieben bezeichnet. Robert Merrill als Enrico: kantig-knorrig und etwas rau im Ansatz ist er der ideale Interpret für diese Rolle. Diesen Superlativ würde ich auch für Renato Cioni verwenden, einen lyrischen Tenor mit attraktivem Klang, der leider in seinen späteren Jahren zu schwere Rollen gesungen hat, aber als Edgardo genau richtig besetzt war. Und schließlich Cesare Siepi als Raimondo. Das ist Luxus pur! Eine sehr empfehlens- und hörenswerte Aufnahme, vor allem als erstes LUCIA-Dokument nach Callas, wenn man einmal von Leyla Gencer 1957 in Triest absieht, weil diese Aufnahme nicht vollständig erhalten ist.
    Lucia di Lammermoor Lucia di Lammermoor (CD)
    14.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lucia nach Callas

    Mit dieser Aufnahme aus dem Jahr 1961 empfiehlt sich Joan Sutherland als ernst zu nehmende LUCIA-Interpretin, 2 Jahre nach ihrem Partie-Debüt in London, noch nicht unter dem Dirigat ihres Ehemannes Richard Bonynge, der die Partie später nach ihren Wünschen zurechtgelegt hat, noch 10 Jahre vor ihrer zweiten (m.E. überflüssigen) Studio-LUCIA, in der sie nicht mehr LUCIA, sondern "nur" noch Sutherland, La Stupenda, war. 1961 benutzt sie Koloraturen noch überwiegend als stilistisches Ausdrucksmittel und weniger aus Eitelkeit und Exhibitionismus. Außerdem klingt die Stimme der 35-Jährigen hier noch wirklich frisch und unverbraucht, was der dargestellten Titelfigur entspricht. Die spätere gaumige Tongebung und die verschwommene Diktion suche ich hier noch vergebens, aber ich vermisse sie auch überhaupt nicht... Pritchard dirigiert eine strichlose Fassung, was ich gerade bei dieser Oper sehr schätze, weil mit den sonst üblichen Streichungen sehr viel wundervolle Musik verloren geht. Die Besetzung der männlichen Hauptpartien ist mit dem Attribut "prachtvoll" noch untertrieben bezeichnet. Robert Merrill als Enrico: kantig-knorrig und etwas rau im Ansatz ist er der ideale Interpret für diese Rolle. Diesen Superlativ würde ich auch für Renato Cioni verwenden, einen lyrischen Tenor mit attraktivem Klang, der leider in seinen späteren Jahren zu schwere Rollen gesungen hat, aber als Edgardo genau richtig besetzt war. Und schließlich Cesare Siepi als Raimondo. Das ist Luxus pur! Eine sehr empfehlens- und hörenswerte Aufnahme, vor allem als erstes LUCIA-Dokument nach Callas, wenn man einmal von Leyla Gencer 1957 in Triest absieht, weil diese Aufnahme nicht vollständig erhalten ist.
    Jonas Kaufmann – An Evening with Puccini (Ein Konzert in der Mailänder Scala) Jonas Kaufmann – An Evening with Puccini (Ein Konzert in der Mailänder Scala) (DVD)
    14.03.2016
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    2 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Dacapo Kaufmann

    Für meinen Geschmack ist es eine Geringschätzung des Orchesters und des Dirigenten, wenn während der Ouvertüre oder sonstiger einleitender Orchestermusik ständig dazwischen gequatscht, der Lebenslauf des Komponisten erzählt und auch noch Foto- und Filmmaterial aus der damaligen Zeit gezeigt wird. Umso schlimmer ist es, wenn der Erzähler der Star des Abends selbst ist! Ob er es so toll finden würde, wenn während seines "Nessun dorma" jemand die Lebensgeschichte des Jonas Kaufmann erzählt? Für solch einen informellen Teil eines Konzertes gibt es auf DVDs eine Bonus-Abteilung!
    Das war aber auch fast schon alles, was mir zu dieser Produktion negativ aufgefallen ist.
    Das Konzert zeigt einen Tenor von Format und Weltklasseniveau. Ganz chic und etwas schlaksig kommt er daher, perfekt gestylt und doch irgendwie lässig, lächelt scheu, verneigt sich ehrfurchtsvoll und ist dabei doch der Sonnyboy, den die Mailänder kennen und lieben. Nur der ergraute Wangenbart verrät sein Alter. LE VILLI und EDGAR gibt es zum Einsingen, MANON LESCAUT (1. Akt) scheint ihm auch noch leicht aus der Kehle zu strömen, im 3. Akt geht's dann aber schon richtig zur Sache, und da beweist er Stehvermögen, überwältigt mit schierer Kraft. "E lucevan le stelle" aus TOSCA ist eine Darbietung für die einsame Insel, das Diminuendo einzig überboten von Franco Corelli am 21. Januar 1967 in Parma. Der reguläre Teil des Konzertes endet natürlich mit "Nessun dorma" - anstrengen muss er sich dabei schon, denn seine Stimme hat zu wenig Metall, um völlig mühelos über das Riesenorchester der Scala zu kommen. Dieser Klangkörper verzaubert den Hörer zwischen den vokalen Höchstleistungen mit orchestraler Musik von Puccini, besonders hervorzuheben, weil zum Dahinschmelzen schön, das Intermezzo sinfonico aus MANON LESCAUT. Die 5 (!) Zugaben enthalten dann auch "Recondita armonia" aus dem 1. TOSCA-Akt und das bis dahin vermisste "Ch'ella mi creda" aus der FANCIULLA. Mit dem unverwüstlichen "Non ti scordar di me" gibt Kaufmann dem Affen noch mal ordentlich Zucker - und das sollte es dann eigentlich gewesen sein, jeder neuerliche Gang zur Rampe scheint etwas schwerfälliger, das Lächeln etwas bemühter, die Mimik nicht mehr so strahlend. "Addio fiorito asil" aus der BUTTERFLY wäre jetzt ein passender Abschluss angesichts des Blumenmeeres, das ihn umgibt ("Che gelida manina" aus LA BOHEME hat übrigens auch gefehlt...), aber der Star und der Dirigent Jochen Rieder einigen sich auf ein nochmaliges "Nessun dorma" (wie könnte man einschlafen beim Klang dieser Stimme?). Nachdem Rieder etwas umständlich dem Sänger bei der Entledigung eines Teils seiner Garderobe behilflich war, rüstet dieser befreit und gar nicht mehr zugeknöpft zum neuerlichen "Vincero!" - und da passiert dann doch noch ein kleines Missgeschick, eine falsche Abstimmung, eine Konzentrationsschwäche, aber er nimmt es mit Humor, denn er hat alles gegeben an diesem 14. Juni 2015, und die Mailänder sehen und hören das genauso und bereiten dem Deutschen Standing ovations - und dann ist es wieder da: das breite Lächeln, die Handküsse, seine Körpersprache, die so sympathisch wirken wie seine Kunst. Muss man gesehen und gehört haben! Sehr zu empfehlen!
    76 bis 100 von 174 Rezensionen
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