Ein Meisterwerk in Atmos, klanglich auf absolutem Referenzniveau.
Der neue Dolby Atmos-Mix von The Dark Side of the Moon ist weit mehr als nur eine Neuauflage eines Klassikers. Er ist ein Triumph klanglicher Kunstfertigkeit. Jede Spur wurde mit Präzision neu im Raum verortet – ohne Effekthascherei, aber mit einem tiefen Verständnis für Atmosphäre und musikalische Tiefe.
Track-für-Track-Beschreibung (Atmos-Fokus):
1. Speak to Me
Das Album öffnet sich wie eine Filmszene: Herzschlag, Kassenklingeln, Stimmen – sie kommen aus allen Richtungen, mit chirurgischer Präzision platziert. Die Spannung baut sich schichtweise auf, räumlich und dramaturgisch perfekt.
2. Breathe
Waters’ Bass groovt weich von vorne unten, während Gitarrenflächen wie Nebelschwaden durch die Höhen schweben. Die Pedal-Steel-Gitarre entfaltet sich breit über dem Hörer – als würde der Song atmen.
3. On the Run
Referenzmaterial. Der Synthesizer rast in kreisenden Bewegungen durch den Raum, die Effekte prallen von den Seitenwänden ab, Schritte, Lautsprecherdurchsagen, Explosion – alles ist ortbar, greifbar, real. Eine technische wie kreative Glanzleistung im Atmos-Bereich.
4. Time
Die Wecker, Glocken, mechanischen Uhren – sie explodieren förmlich in alle Richtungen. Die Tiefe des Raums ist gewaltig. Wenn das eigentliche Lied beginnt, ist die Platzierung der Gitarren (rechts oben) und die Drums (zentral vorne, mit Raumanteilen hinten) schlicht perfekt.
5. The Great Gig in the Sky
Die Stimme von Clare Torry schraubt sich in nie dagewesener Klarheit in die Höhe – wortwörtlich. Der Flügel steht greifbar vor einem, während das Crescendo nach oben hinauswächst. Gänsehaut.
6. Money
Das ikonische Kassenklingeln kreist exakt um den Kopf – kanalgenau abgestimmt. Der Basslauf ist trocken, fett und direkt. Das Saxophon klingt glänzend und körperlich, fast zum Anfassen. Die Gitarre brennt sich über Kopfhöhe in den Raum.
7. Us and Them
Der Song atmet. Die Saxophonlinien schweben durch den Raum, die Stimmen sind tief, gefasst, mit Hallfahnen, die sich sanft in den oberen Kanälen auflösen. Ein Klangraum wie eine Kathedrale.
8. Any Colour You Like
Der Effekt-Synth wandert flüssig zwischen allen Ebenen, fast psychedelisch. Der Groove pulsiert, während Gitarren und Tasten in alle Richtungen abtropfen – schwerelos, klar, rhythmisch hypnotisch.
9. Brain Damage
Der atmosphärische Mix trägt die Stimme wie auf einem inneren Monolog durch den Raum – nah, dann fern, dann wieder nah. Der Übergang zur Totalität des Wahnsinns ist räumlich wie emotional spürbar.
10. Eclipse
Ein Abschluss wie ein Kometenschweif: Der Mix türmt sich langsam auf, alle Elemente fließen zusammen, breiten sich über alle Ebenen aus – bis zur berühmten Schlusszeile „...and everything under the sun is in tune“. Danach: absolute Stille. Dann: der entfernte Herzschlag. Großes Kino.
Fazit:
Diese Blu-ray ist ein Pflichtkauf für alle, die wissen wollen, was Musik in Dolby Atmos leisten kann. Dark Side klingt hier nicht einfach nur besser – es klingt vollständig, so, als wäre es schon immer für dieses Format gemacht worden. Die Atmosphäre, die Tiefenstaffelung, die Detailverliebtheit – alles auf Referenzniveau. Insbesondere „On the Run“ zeigt, was in Atmos wirklich möglich ist – ein Paradebeispiel für immersive Musikproduktion.
Referenz-Disc.
Klanglich unerreicht.