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    2. Alle Rezensionen von rtrechow bei jpc.de

    rtrechow

    Aktiv seit: 16. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1378
    70 Rezensionen
    The Complete London Manuscript The Complete London Manuscript (CD)
    27.01.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    wundervoll!

    Braucht man ALLES, was Weiss je für Laute geschrieben hat? - Sicher nicht. Aber:
    wer sich auch nur geruing für Lautenmusik interessiert, sollte Weiss kennen. Und die vorliegenden Aufnahmen von Cardin sind die besten, die ich je gehört habe!
    Das Ganze ist so musikalisch, fließend, stimmig, dass man (fast) nie den Eindruck hat, der Lautenist müsste mit den Noten "kämpfen" - leider ein Eindruck, der sogar bei den besten Instrumentalisten an Zupfinstrumenten entstehen kann.
    Cardin spielt mit absolut sicherem Geschmack - jedes Stück klingt einfach "richtig", natürlich, oft möchte man fast mitsingen, so eingängig sind die Melodien und Harmonien.
    Die Stücke sind erstaunlich abwechslungsreich - von fast poppig-lebendig bis zutiefst melancholisch, und Cardin spielt so differenziert, mit wechselndem Anschlag, abwechlungsreicher Tongebung und dynamischen Schattierungen, dass diese Box für mich tatsächlich die tollste Lautenaufnahme (neben den Bach-Werken von Eduardo Eguez - wo eine CD so viel kostet wie hier 12) in meiner Sammlung ist.
    Unbedingt erwähnen muss ich natürlich die herausragende Klangqualität - gerade Aufnahmen von Soloinstrumenten gewinnen ja extrem durch eine natürliche, räunmliche Aufnahme.
    Zusammenfassung: tollers Repertoire, hervorragend aufgenommen und grandios (technisch und musikalisch) gespielt!
    Ein Kommentar
    Anonym
    29.01.2015

    100 % Zustimmung!

    Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu.
    Sämtliche Sonaten für Violine & Klavier Sämtliche Sonaten für Violine & Klavier (CD)
    29.11.2014
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine FRECHHEIT...

    ...ist das booklet: 12 Seiten, davon nur 8 mit "Informationen". Diese Infos zu den einzelnen CDs führen NUR die Sonaten-Tonart und KV-Nummer sowie die Gesamtlänge der CD auf - es fehlt völlig ein tracking (welche Sonate beginnt mit welcher Nummer), eine Angabe der Sätze (wie viele? Welche Tempobezeichnung?), und schon gar keine Information gibt es zur Länge der Sonaten bzw. sogar der Einzelsätze in Minuten/Sekunden - so etwas habe ich noch nie gesehen... Auch auf den CDs ist dazu nicht mehr aufgedruckt.
    Aber die Aufnahmen sind großartig:
    wundervoller Geigenton ohne Süßlichkeit und ohne Schärfe/Bitterkeit, absolut sichere Intonation und wundervoll atmendes Spiel von Frau Podger, die inzwischen meine "Lieblingsviolinistin" ist unter denen mit Darmsaiten - sie spielt einfach "schöner" als z.B. Huggett oder Wallfisch und weniger "egozentrisch" als z.B. Biondi oder Carmignola. Das Fortepiano klingt voll und "wohlklingend" (kein Scheppern, kein "Saloon"-Piano), und die beiden Künstler sopielen voller Lebendigkeit, aber ohne Übertreibungen, schlicht genug (z.B. in einigen herrlichen schlichten langsamen Sätzen) und großartig genug, wo die Musik wirklich "groß" ist (z.B. in den ersten Sätzen einiger späten Sonaten). Der Klang ist toll, der Preis ist toll - daher doch klare 5 Sterne. Trotz des miserablen booklets...
    Angela Hewitt - Bach Angela Hewitt - Bach (CD)
    16.11.2014
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    GUT!

    Eine Box mit fast allen Solo-Klavieraufnahmen Angela Hewitts für Hyperion, darunter viele von der Kritik als hervorragend oder Referenz eingestufte Aufnahmen. Hewitt spielt auf einem Flügel - und für mich sind Cembalo-Aufnahmen einfach nicht mehr interessant. Hewitt spielt mit großer Klarheit - z.T. ähnlich, jedoch viel musikalischer als Gould (den ich inzwischen nur noch "interessant" finde, dessen Bach aber sooo viel fehlt...). Im Wohtemperierten Klavier spielt sie einzelne Präludien mit überraschender Sanftheit und wunderbar weichem Anschlag, langsame Stücke werden (gelegentlich) dann auch besonders langsam gespielt. In den Suiten (Englische, Französische) sind für mich - wie immer - die Sarabanden die Höhepunkte. Hier klingt alles natürlich, klar und richtig - nie "eigenwillig", nie lenkt Hewitt die Aufmerksamkeit auf sich, immer klingt es einfach "richtig" und nach Bach. Wirklich zu schätzen gelernt habe ich Hewitt beim Vergleich der Partiten: ich besitze neben anderen die Perahia-Versionen. Und im Vergleich ist Hewitt immer wieder ruhiger, gelassener, die Musik fließt natürlicher und ohne willkürliche Betonungen oder Ähnliches - ich hatte das bei Perahia nie bemerkt, erst der Vergleich mit Hewitt hat das deutlich gemacht (sooo deutlich ist es natürlich nicht - erst der Vergleich Stück zu Stück zeigt es).
    Also: erst Recht für diesen Preis keine Frage - KAUFEN!
    (Und jpc sollte vielleicht etwas gegen sinnlose Bewertungen unternehmen - wie kann diese Sammlung herausragender Aufnahmen kommentarlos zwei Mal die Tiefstnote bekommen? Wieso kann jemand, der diese Aufnahmen "miserabel" findet, nicht mindestens ein paar Worte (der Warnung...) dazu schreiben?)
    Beiheft: langer Aufsatz von Frau Hewitt, nichts zu den Aufnahmen oder zur Musik. Klang: von okay bis grandios.
    Ein Kommentar
    Anonym
    01.01.2015

    Wärmender "Bach-Funke"

    Kann mich dem 5-Sterne-Kommentar nur anschließen. Auch, was die kommentarlose Negativkritik angeht. Angela Hewitt musste bei mir auch schon einige Vergleiche "aushalten" und sie gewinnt so oft mit dem berüchtigten Wort "Inselplatte". Alles ruht und bewegt sich doch fliessend ohne puristisch trocken oder allzu monochrom im musikalischen Gedanken zu wirken. Durch ihr Spiel zündet und erwärmt der "göttliche Bach-Funke". Ich mag Perahia, Gould, Nikolayeva, Koroliov, Schirmer und vor allen Dingen Rosalyn Tureck ebenso wenig missen. Bei letzterer wäre der Inselgedanke ebenso nah. Tipp: Die "Fazioli"-DVD über Bachs Klavierspiel mit A. Hewitt.
    Violinsonaten Nr.1-10 Violinsonaten Nr.1-10 (CD)
    06.11.2014
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Wundervoll

    Die Aufmachung der CDs hat mich sofort geärgert!
    So viele Fotos der Musiker (versucht Dumay auszusehen wie Beethoven?), so viel auf mich wichtigtuerisch wirkenderer Text, "hochsensibel" im Stile von "ja wir sensiblen Künstler..." - wie anders dagegen viele Interpreten z.B. der alten Musik oder russische "Klassiker" (Oistrach, Nikolajeva u.a. sehen auf den Covers mancher CDs aus, als kämen sie gerade vom Kartoffelschälen - oder von der Kartoffelernte).
    Und die idiotische Papp-Verpackung (von DGG auch nie wieder benutzt, soweit ich weiß) ist mir gleich eingerissen, weil ich nicht auf die Abspielseite der CDs fassen wollte beim Rausholen - jetzt sind sie in einer Extra-3-CD-Box.
    Ich wollte diese Aufnahmen daher (beim Probehören) nicht mögen - war aber gleich so begeistert, ja "getroffen", dass ich sie kaufen musste!
    Ich habe sie dann zuhause lange verglichen mit den Aufnahmen von Oistrach/Oborin, Kremer/Argerich, Faust/Melnikov, Mutter/Orkis, Grumiaux/Haskil (denen Dumay/Pires vom Stil am nächsten sind), Heifetz, Frank/Frank, Pasquier/Pennetier (diese Gesamtaufnahmen stehen bei mir im Schrank, und jede ist für sich "lohnenswert"), zuletzt mit Capucon/Braley bei Virgin (SEHR schön!) - aber Pires/Dumay bleiben meine Favoriten!
    Zuerst einmal aufnahmetechnisch - Dumays Ton ist oft herrlich, Pires´ oft sehr weicher, sehr variierter Anschlag eingefangen, als säßen sie im Wohnzimmer des Hörers (wie dünn, schneidend dagegen z.B. Oistrach, durch ihr Alter entschuldigt - aber auch z.B. Kremer/Argerich, auch von DGG, klingen lange nicht so klar, nah, natürlich und schön).
    Und was die Aufnahme wirklich auszeichnet - nur Capucon und Grumiaux kommen dem auch nur nahe: die langsamen Sätze werden so langsam, so gelassen, z.T. wie "verzaubert", so berührend einfach und schön - ganz ungekünstelt - dargeboten, wie ich sie nie zuvor oder danach gehört habe. Viele jüngere Aufnahmen (Faust z.B., Ibragimova,...) sind kraft- und druckvoller - aber berühren mich viel weniger.
    Dies ist eine Aufnahme für die einsame Insel - dürfte ich nur eine behalten, ich nähme diese ohne Zögern.
    Die Kreutzer-Sonate (bei ihr geht es ja in erster Linie um den ersten Satz...) übrigens ist bei Dumay-Pires vielleicht etwas kontrollierter als bei anderen, etwas (ein wenig!) langsamer - aber Dumay entwickelt hier einen machtvollen, druckvollen Ton mit "kontrollierter" Grobkeit/Kratzigkeit (wenn ich das mal etwas hilflos so beschreiben darf), dass ich das Ende des ersten Satzes noch nie so packend erlebt habe - das ist einfach grandios! (Und ich wollte es nicht grandios finden...).
    Die langsamen Sätze der frühen Sonaten, die 10. Sonate und vieles andere an dieser Aufnahme ist/sind einfach einzigartig, unerhört, wunderbar.
    Reinhören könnte süchtig machen...
    2 Kommentare
    rtrechow
    12.11.2014
    Würde mich über konstruktive Kritik freuen - einfach ein "nicht hilfreich" anklicken, wenn ein Rezensent sich so viel Mühe gegeben hat, ist ebenso "nicht hilfreich". Schade!
    dietmar
    19.06.2015

    Da gibt's nichts mehr hinzuzufügen

    Ich stimme mit ihrer Rezension in fast allen Punkten überein, wenngleich ich bei all jenen, die auch bei mir im Schrank stehen, das sind auch die von Ihnen genannten mit der Ausnahme von Oistrakh, hier besitze ich die von Stern/Istomin, die mir besonders wegen des Geigentons besonders gefallen, bei gleichzeitiger Einschränkung der Aufnahmetechnik, die den Klavierpart etwas weiter nach hinten gerückt hat. Ich bevorzuge auch Dumay/Pires, und auch die neue Einspielung von Capucon/Braiey gefallen mir, aber die Aufnahmetechnik ist hier nicht so präzise. Ich darf ihnen noch die Aufnahmen von Cerovsek/Jumppanen empfehlen, die sehr klar aufgenommen und auch sehr präzise gespielt sind.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dietmar
    Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    28.09.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Toll! Eine von Hogwoods schönsten Aufnahmen!

    Ich habe gerade vor kurzem meine Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte verglichen und einiges aussortiert - meinen Geschmack trifft Hogwood am allerbesten! Von den "Alten" ist er derjenige, dessen Klang am vollsten, schönsten, aber trotzdem ohne jede Süßlichkeit ist - in meiner Reihenfolge knapp vor dem Orchestra of the Age of Enlightenment, deutlich vor Leonhardt, Linde-Consort und weit vor Harnoncourt und Parrott: bei Hogwood hört man zuerst einmal Musik und dann "Wissenschaft" oder "Exaktheit".
    Und die "neuen" spielen mir alle zu schnell oder zu einförmig - bei Hogwood klingt jedes Instrument "für sich" und ist doch Teil eines wunderbaren Ganzen, während bei der Akademie für Alte Musik der Klang breiiger wird, Gardiner, Giardino Armonico und (leider!!) auch Alessandrini vor allem zu schnell sind. Das Freiburger Barockorchester und die Concerto Köln auch... - für MEINEN Geschmack.
    Aber Achtung: Hogwoods Aufnahme gibt eine "Originalversion" wieder -
    neben schönen Details wie einer eine Oktave tieferen Sologeige im 2 Satz oder anderen "Intermezzi" im letzten (eigentlich 4.) Satz des 1. Konzertes FEHLT hier der 3. Satz dieses Konzertes. Das ist schade. Der Rest ist aber schlicht wundervoll!
    Und es gibt auf der CD noch schöne "Füll-Konzerte" für Cembali und das herrliche BWV 1060 - hören Sie doch einmal in den 2. Satz!
    Sonaten & Partiten für Violine BWV 1001-1006 Sonaten & Partiten für Violine BWV 1001-1006 (CD)
    19.09.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Die Schönste!

    Ich kenne sehr viele Aufnahmen der Sonaten und Partiten, hab etwa 20 im Regal (eher mehr), manche wieder verkauft (zuletzt Khachatryan und Fischer) und liebe diese Musik sehr... - und Tognettis Darstellung gehört für mich zu den absoluten Favoriten.
    Zuerst einmal spielt er auf Darmsaiten und "historisch informiert" - mit kaum/keinem Vibrato (aber SCHÖNEM Klang ohne übertriebene Süße) - ICH höre das lieber als Stahlsaiten und Vibrato.
    Dann spielt er sehr sauber: weit entfernt von den Intonations-Unsauberkeiten z.B. Holloways (so SCHADE!! bei einer sonst so interessanten Aufnahme), es klingt höchstens ab und an mal eine fälschlich berührte Leersaite mit.
    Und dann findet er das richtige Gleichgewicht zwischen zu viel Harmlosigkeit (z.B. J. Fischer) und zu viel Größe (Ida Haendel, A. Rosand. Ich liebe deren Aufnahmen - aber sie sollten nicht die einzige sein, die man hat), betont die Harschheit, die Schärfe der Musik nicht zu sehr (Gidon Kremer übertreibt mir da manchmal etwas, vor allem in der zweiten Aufnahme von ECM), klingt aber nie harmlos.
    Und weit entfernt ist er vom gegegentlich bei Alte-Musik-Spezialisten vorherrschenden Ansatz, das Tänzerische (und oft ein hohes Tempo...) ganz in den Vordergrund zu stellen - gerade die GROSSEN Sätze (über allem natürlich die Chaconne) verlieren dadurch viel von ihrer Bedeutung, sind dann einfach irgendwann zuende (meist viel zu früh - z.T. unter 12 Minuten).
    Nein, Tognetti scheint sich nicht einem "Konzept" zu unterwerfen, er spielt nie gehetzt, oft mit großer Ruhe, wo nötig aber auch voller Freude oder "Biss".
    Die Chaconne z.B. "wächst" zu einem großartigen "Gebäude" und hat ein Ziel - auf den langen Weg nimmt er uns mit, und gelegentlich will man den Atem anhalten vor Spannung - am Ende des Weges ist man dann wirklich "angekommen" und erschöpft...
    Der darauf folgende erste Satz der 3. Sonate BWV 1005 hat dann plötzlich alle Ruhe und Gelassenheit die Musik atmet - und Tognetti produziert (wieder) einen HERRLICHEN Ton... - hören Sie doch einmal rein!

    Zusammenfassend:
    Meine absoltuen Favoriten bei den Gesamtaufnahmen der Sonaten und Partiten sind (nach dieser Aufnahme) nebeneinander
    Tognetti, James Ehnes (auf einer modernen Geige), und als Vertreter der "alten Schwere" und Gewichtigkeit Aaron Rosand. Und Tognetti ist der Einzige davon, der auf Darmsaiten spielt...
    Klaviersonate D.960 Klaviersonate D.960 (CD)
    10.09.2014
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Buchbinder halt...

    Tut mir Leid -selten war ich enttäuschter und entsetzter über eine CD!
    Buchbinders gefeierte Neuaufnahme der Beethovensonaten, die auch mir anfangs sehr gut gefiel, brachte mich dazu, diese Schubert-CD zu kaufen.
    Und das, was mir inzwischen an seinem Beethoven missfällt, wird hier bei Schubert noch viel deutlicher - und fehlt bei Schubert noch viel schmerzhafter:
    Buchbinder kann mit poetischen, leisen, sogar "entrückten" Abschnitten schon bei Beethoven kaum etwas anfangen. Bei Schubert wäre dies noch viel wichtiger (allein der 2.Satz der Sonate B-Dur!) - stattdessen hören wir einen "großtönenden", "klar intonierten" Schubert (Zitate aus zwei Besprechungen oben), dem aber immer wieder das Verhaltene, die Poesie fehlt - sogar "schlicht" spielt Herr Buchbinder nicht, bei ihm ist (fast) immer "Nachdruck", Strenge, Größe in der Musik. Natürlich ist das an manchen Stellen richtig und gut - und dann wieder fehlt alles, was andere in dieser Musik zum Vorschein bringen. Meine Favoriten sind zur Zeit Richter und Lupu. Auch der sehr "klare" und für mich eigentlich immer etwas zu schnelle Kempff findet dennoch Poesie und Zerbrechlichkeit; und die zuletzt neu veröffentlichte Sonate B-Dur von M.Korstick wirkt zerrissen und verzweifelt. Nichts davon transportiert Buichbinder... - wie Schade!
    In den Impronmptus treibt er dann seine Angewohnheit der deutlichen, viel zu auffälligen Ritardandi (schon bei Beethoven für meine Ohren oft übertrieben) so viel zu weit, dass mir von den dauernden Tempowechseln schlicht schlecht wurde - die armen schlichten Stücke, wie wenig Schubert und wie viel Buchbinder sind sie zuletzt!.
    Im Beiheft strahlt Herr Buchbinder dann noch ein sehr großes Selbstbewusstsein aus - diese CD hat wirklich nicht viel, was sie empfehlen könnte. Herr Buchbinder hat für mich mit seinen Beethoven-Klavierkonzerten (Live-DVDs), den Klaviersonaten ("Sonata-Legacy") und schließlich dieser Schubert-Aufnahme sehr deutlich gemacht, dass er schlicht mit poetischer Musik nichts anfangen kann. Noch einmal: Schade!
    Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    01.09.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ohne Poesie

    Ich habe Buchbinders neue Aufnahme ganz gehört, dann in Teilen - und verglichen (mit Kempff, Arrau (2 x), Lortie, Pommier, Goode, Zechlin, Brendel 3, Lewis, Kovachevic und vielen anderen...) - und ich werde nicht warm mit ihm.
    Er haut eine grandiose Appassionata (1. Satz) und ebenso einen monumentalen ersten Satz der Pathetique und der Sonate op. 111 aus dem Flügel - und die ohrnahe, glasklare Aufnahmetechnik und die Live-Atmosphäre helfen ihm dabei - das kann fast erschüttern, zumindest klingt es groß, männlich, spannend - Beethoven, wie er sein soll (und das, wie gesagt, live)!
    Aaaaaaber (mit langem A): immer, wenn es poetisch wird - schon der herrliche langsame Satz der 3. Sonate (opus 2,3), der Sonate op.10,3, aber auch die Mittelsätze der Pathetique, der Appassionata, besonders der der Waldsteinsonate, der dann so herrlich in den überirdischen 3. Satz überleitet - da ist Buchbinder nahezu kläglich "sachlich", kühl, da fehlt jedes Singen, jede Entrückung... Im Vergleich zu Paul Lewis etwa (zugegeben - ein "Softie" - aber welche Schönheit findet der immer wieder "zwischen den Abgründen") oder Lortie oder van Grote (der allerdings sehr "schwankend" interpretiert) fehlt Buchbinder hier schlicht der Zugang zu Beethovens weicher Seite - selbst der notorisch "finstere", ernste Michael Korstick ist viel poetischer!
    (von Arrau oder Kempffs erster Gesamtaufnahme gar nicht zu reden...).
    SCHADE!!
    Grundsätzlich ist Buchbinders Rubato für mich oft zu willkürlich, zu unnatürlich - und seine Grundtempi bei den langsamen Sätzen sind in der Regel schon von Anfang an zu schnell, so dass die Poesie schon dadurch schwer entstehen kann.

    Schließlich sind die letzten Sonaten (mit Ausnahmen - z.B. der erste Satz der 32.Sonate, s.o.) Enttäuschung pur:
    im Vergleich sogar mit Gulda oder Kovacevic (!! - die ja nicht im Rufe stehen, besonders sensiblen oder poetischen Beethoven zu spielen) - oder gar der in den langsamen Sätzen fast jenseitig schön spielenden Uchida bleibt Buchbinder fest mit beiden Füßen (fast möchte ich schreiben: Stiefeln) auf der Erde - auch im langsamen Satz der Sonate op. 110, auch im 2. Satz der Sonate op. 111.
    Und mit dem langsamen Satz der Hammerklaviersonate kann er scheinbar gar nichts anfangen - für mich kommt weder Tiefe noch Trauer, weder Aufbäumen noch düstere Verzweiflung, weder Melancholie noch Schicksalsergebenheit herüber, es fehlt der Zusammenhang (oder Zusammenhalt) innerhalb des Satzes - ehrlich gesagt: für mich "stolpert" Buchbinder hier verständnislos durch die Bruchstücke des größten langsamen Satzes, der je für Klavier solo geschrieben wurde...

    Nochmal: Schade!

    Mich wundern all die positiven Kritiken gerade der Fachpresse sehr... - lediglich in einer englischen Zeitung fand ich einen Kommentar, der exakt meinen Eindruck widerspiegelte.

    Meine Empfehlungen:
    Arrau, Korstick, Lewis (einfach schön), Kempff (der erste Zyklus) und andere...
    Ein Kommentar
    Anonym
    03.09.2014

    Nachtrag

    In einer anderen Besprechung zu Buchbinders Beethoven wurde seine Spielweise als "robust" bezeichnet - das ist eine sehr passende Beschreibung, finde ich.
    Klaviersonaten D.664,959,960 Klaviersonaten D.664,959,960 (CD)
    30.08.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Meisterhaft! Zum Verzweifeln...

    ... finde ich es allerdings, wenn immer wieder jpc-Kunden die schlechteste aller Noten - einen Stern - geben, und dann NICHTS zur Begründung dazu schreiben. (Stand 22.8.2014, 10 Uhr: 2 Bewertungen, beide EIN Stern). Wer eine Aufnahme SOO schlecht findet, wird doch auch etwas dazu zu sagen haben...
    Besonders wenig hilfreich war das, als noch keine Hörproben verfügbar waren (bis etwa 20.8.2014) - jetzt kann man sich zumindest ein wenig ein eigenes Bild machen - allerdings nur von der 1. CD (Stand 30.8.).

    Ich gebe - nach Hören beider CDs - nun die Höchstnote!
    Korsticks Darstellung gerade der letzten Sonate D 960 ist gewichtig, ernst, weit von Kempffs "lichter" oder Perahias (technisch herausragender) zum Teil schwereloser Sichtweise entfernt - Arrau oder Richter sind hier viel näher. Man spürt, dass jeder Ton, jeder Klang Bedeutung hat... Besonders ist, dass Korstick das Termpo des ersten Satzes durchhält - er wird nicht (wie die meisten anderen Kollegen) nach den Trillern schneller. Dadurch entsteht ein Eindruck von Größe, Gewichtigkeit, auch Schwere (und Traurigkeit), der Korsticks Interpretation zu meiner momentanen Lieblingsversion macht. - Auch der 2. Satz bleibt sehr langsam - und wieder vom ersten Ton an (im Gegensatz zu manch anderer leichter, z.T. "hingetupfter" Darstellung) bedeutungsvoll, schwer, gewichtig.
    nach meinem Geschmack tut das der Musik gut.
    Ob Schubert wollte, dass sie so klingt, werden wir nie wissen, Korstick erläutert jedoch im tollen Beiheft an einigen Beispielen, dass er die Partitur wörtlicher nimmt als viele seiner Vorgänger.
    Insgesamt eine herausragende, z.T. erschütternde Darstellung der Sonate D 960.
    Auch D 959 und die "kleineren" Stücke werden ernst und schwergewichtig präsentiert. Insgesamt sind dies zwei CDs, die ganz sicher nicht als "Hintergrundmusik" geeignet sind - und das ist GUT so!
    (Noch ein Wort zum Klang der Aufnahme: gut, weder zu hart noch zu viel Hall, der Interpretation sehr angemessen)
    3 Kommentare
    Anonym
    01.09.2014
    Um den ersten Kommentar v (von Münstermaifeld) verständlich zu machen: ich hatte zunächst eine Bewertung nur nach Hörproben geschrieben, da zu diesem Zeitpunkt nur zwei Mal EIN Stern vergeben war. Meine Rezension oben ist die aktualisierte nach Kauf der CDs.
    Anonym
    25.08.2014

    Punktwertung ohne hinreichende Basis

    Grundsätzlich kann man der Kritik an der zweifelhaften Punktwertung ohne jegliche verbale Begründung nur zustimmen, zumal wenn das völlig inkompetente Leute tun, die die Aufnahme noch nicht einmal gehört haben.
    Aber: Ist eine Punktwertung nur aufgrund halbminütiger Hörproben-Häppchen nicht fast genauso zweifelhaft?
    rtrechow
    25.08.2014
    Ja - da haben Sie recht! Aber ohne Sterne-Bewertung kann ich gar nicht kommentieren. Ich habe die CD aber gekauft und werde dann aktualisieren.
    Madrigali Libro 8 Vol.1 Madrigali Libro 8 Vol.1 (CD)
    18.08.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Großartig

    Beispielhaft für die ganze Serie - und im Vergleich zu "La Venexiana": Ich habe auch viele Einzel-CDs der Madrigalbücher in den Aufnahmen mit "La Venexiana" besessen. Mir gefallen die Aufnahmen von Concerto Italiano unter Alessandrini jedesmal besser...
    Bei Alessandrini ist der Klang - auch aufnahmebedingt - klarer, die Stimmen besser getrennt. Während La Venexiana im Vergleich immer "zurückhaltender" sind, treibt Alessandrini die Kontraste oft auf die Spitze: bei den lebhaften Stücken oft schneller, bei den getragenen oft noch langsamer, lässt er Dissonanzen ausklingen, genießt die Reibungen - und die Auflösungen... Insgesamt wirken "La Venexiana" dagegen braver, zurückhaltender, aber auch lebloser (und vom Klang breiiger) als die oft zum Erschauern schönen Aufnahmen von Alessandrini - der nach meinem Geschmack schlicht auch die besseren Sänger und schöneren Stimmen zur Verfügung hat. - Einfach mal selber hören!
    Madrigali Libri I-IX (Gesamtaufnahme) Madrigali Libri I-IX (Gesamtaufnahme) (CD)
    18.08.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Das Bessere ist der Feind des Guten....

    Ohne Zweifel schöne, gelungene Aufnahmen - ich habe viele Einzel-CDs der Madrigalbücher in den Aufnahmen mit "La Venexiana" besessen. Mir gefielen die Aufnahmen von Concerto Italiano unter Alessandrini jedesmal besser... - und mich ärgern professionelle Kritiker, die von der "besten" Aufnahme, "Referenz" oder Ähnlichem schreiben.
    Bei Alessandrini ist der Klang - auch aufnahmebedingt - klarer, die Stimmen besser getrennt. Während La Venexiana im Vergleich immer "zurückhaltender" sind, treibt Alessandrini die Kontraste oft auf die Spitze: bei den lebhaften Stücken oft schneller, bei den getragenen oft noch langsamer, lässt er Dissonanzen ausklingen, genießt die Reibungen - und die Auflösungen... Insgesamt wirken "La Venexiana" dagegen braver, zurückhaltender, aber auch lebloser (und vom Klang breiiger) als die oft zum Erschauern schönen Aufnahmen von Alessandrini - der nach meinem Geschmack schlicht auch die besseren Sänger und schöneren Stimmen zur Verfügung hat. - Einfach mal selber hören!
    7 Kommentare
    Anonym
    21.08.2014
    Ich ärgere mich nie über Kritiker, die anderer Meinung sind - nur darüber, wenn diese ihre Meinung als Wahrheit und eine Aufnahme als "die beste" verkaufen, wenn doch so viele Meinungen und Geschmäcker möglich und vertretbar sind - das sollte aus meiner Besprechung eigentlich hervorgehen.
    Und ich meine auch (weiß es aber nicht genau), dass sowohl Alessandrini als auch - Jahre früher - The Consort of Musicke unter Rooley schon sämtliche Monteverdi-Madrigale vor La Venexiana aufgenommen haben und beide sicher für sich auch in Anspruch nehmen können, "historisch informiert" aufzuführen.
    Ansonsten danke ich Ihnen für den konstruktiven, ausführlichen und gut begründeten Kommentar!
    Anonym
    23.08.2014

    ad rtrechow

    Leider blieb sowohl der Zyklus von Consort of Musicke als auch der von Alessandrini unvollendet. In beiden Fällen wären sicherlich großartige Gesamtaufnahmen entstanden. Immerhin haben wir jetzt zumindest eine großartige (- oder auch gute...) Gesamtaufnahme. Meines Wissens ist eine bei Naxos in der Mache, aber die kann mich nicht wirklich überzeugen. Da ist der qualitative Abstand zu La Venexiana und Alessandrini dann leider doch zu deutlich.
    Anonym
    29.10.2014

    Fragezeichen ?!?

    meine Antwort (rtrechow) auf den letzten Kommentar, der meine Rezension für "unbrauchbar" erklärt, weil ich nicht gehört haben soll, dass "fast die gleichen Sänger" bei La Venexiana und bei Concerto Italiano mitgesungen haben sollen. Zunächst: OHNE das nachzuprüfen, ist der Klang beider Ensembles sehr unterschiedlich .- das bestätigt z.B. auch "Musiksachverständiger67" und kann von jedem Interessierten leicht selbst überprüft werden. Und ich habe die CDs sehr oft gehört! Ich zweifle aber SEHR an der Stichhaltigkeit Ihrer Aussage: während Alessandrini sein Concerto Itaiano wohl immer wieder etwas umbesetzt, sind La Venexiana seit Jahren relativ unverändert. Und die Mitglieder sind (von der Website - ich habe die CDs ja nicht mehr): Claudio Cavina, Valentina Colodonato, Lucia Sciannimanico, Daniele Carnovich, Guiseppe Maletto, Rossana Bertini, Emanuela Gatti, Nadia Ragni, Sandro Naglia, Gabriele Palomba, Franco Pavan und Fabio Bonizzoni. Wobei ich behaupten möchte, dass der Klang von einstimmig besetzten Vokalensembles vor allem von den Frauenstimmen, insbesonder den Sopranen, bestimmt wird. Und heute abend werde ich meine Monteverdi-Madrigalbuchaufnahmen durchsehen und vergleichen, wie viele Übereinstimmungen es bei Concerto Italiano mit diesen Namen gibt. Falls - wie vom letzten Kommentator behauptet - tatsächlich "fast die gleichen Sänger bei den Aufnahmen mitgewirkt haben" (Zitat), bleibe ich dennoch dabei: bei Alessandrini KLINGEN sie schöner (und wundere mich, dass SIE das nicht so gehört haben! Ob es "schöner" klingt, ist subjektiv - dass es "anders" klingt aber nicht). Ob dieser andere Klang an einer unterschiedlichen Führung der Sänger liegt - bei Alessandrini klingen die SängerInnen fast immer unangestrengt, mit wenig/ohne Vibtrato, aber "voll"), an einer anderen Tonhöhe (A = 440 Hz oder 415 Hz ?) oder einfach an der Aufnahmetechnik - ich weiß es nicht. Aber bleibe dabei, dass es so ist. - Und ich bezweifle bis dahin weiter, dass wirklich weitgehend die gleichen Sänger beteiligt sind. Sorry. (Weiteres heute abend...)
    Anonym
    20.09.2014

    Offensichtlich ohne Grundlage

    Lieber rtrechow, Tut mir Leid, Ihre Aussage, die Alessandrini-Aufnahme hätte die besseren Sänger und schöneren Stimmen entbehrt jeder Grundlage! Studiert man die Besetzungsliste der Aufnahmen dann wird man feststellen, dass fast die gleichen Sänger bei den Aufnahmen mitgewirkt haben. Identisch sind beispielsweise Rosana Bertini, Giuseppe Maletto, Sandro Naglia, die jeweils führende Partien übernehmen. Im 8. Madrigalbuch bei Alessandrini singt sogar der Ensembleleiter von La Venexiana, Claudio Cavina, mit. Ich kann kaum glauben, dass Ihnen das nicht aufgefallen wäre, hätten Sie tatsächlich beide Aufnahmen aufmerksam gehört - und nur dann sollte man sich ein Urteil erlauben. Leider ist damit Ihre - zumindest seriös wirkende - Rezi unbrauchbar und nicht hilfreich!
    Anonym
    30.10.2014

    Zwischenbericht von rtrechow

    Ich habe gestern Abend (29.10.) 2 Mal einen Kommentar abgeschickt mit den Fakten bei Vergleich der Besetzung für die Madrigalbücher, die ich von beiden Ensembles noch habe - 4., 5., 8. Wieso dieser nicht erscheint, weiß ich nicht - ich versuch es heute wieder.
    Zusammenfassung: die Tenöre sind oft bei beiden Ensembles fast die gleichen. Die Bässe meistens nicht. Bei den für mich den Klang bestimmenden Frauenstimmen gibt es beim 8. Madrigalbuch bei insgesamt 6 oder 7 Sopranuistinnen KEINE einzige Übereinstimmung, beim 5. auch keine (oder eine (?)) bei insgesamt 5, beim 4. ist jeweils eine der je zwei Sopranuistinnen R. Bertini. Die tiefen Frauenstimmenwerden mal von Alessandrini, mal von La Venexuiana auch mit Mezzosopran besetzt - aber jeweils bei verschiedenen Büchern, und mit unterschiedlichen Sängerinnen. Als Altus kommt Cavina (Leiter von La Venexiana) bei Alessandrini immer auch vor, allerdings meist als einer von zwei (bzw. ein Mezzo). Insgesamt sicher nicht "die gleichen Sänger" oder die gleichen Stimmen. - Genaues folgt noch! Schöne Grüße
    rtrechow
    29.10.2014

    ... und Ausrufezeichen!!! (2. Antwort auf den Kommentar Nr. 4)

    Vor mir liegen die 3 Aufnahmen der Madrigalbücher, die ich von beiden Ensembles habe. Beim VIERTEN Madrigalbuch gibt es wirklich einige Übereinstimmungen: bei Alessandrini sind die Soprane R. Bertini und Cristina Miatello, bei La Venexiane R. Bertini, und N. Ragni. Mezzo bei Alessandrini B. Simone (eine Frau), bei La Venexiana gibt es nur den Alt - der ist bei beiden Cavina, Die 2 Tenöre sind bei beiden die gleichen, Bass 2 verschiedene (Vargetto bzw. Carnovich). FÜNFTES Madrigalbuch: Alessandrini hat als Soprane Bertini, Piccini und Franzetti, La Venexiana Mameli und Ragni (keine Übereinstimmung). Alessandrini hat einen Mezzo (F. Bertoli), La Venexiana nicht.Alt ist bei beiden Cavina, Tenöre bei Alessandrini Naglia und Maletto, bei La Venexiana Maletto und Giordani. Alessandrini hat zwei Bässe, einer davon (Carnovich) ist der Bass bei La Venexiana. ACHTES Buch: Alessandrini hat Bertini und Franzetti als Soprane, La Venexiana hat vier - und keiner davon singt auch bei Alessandrini: Galli, Dantcheva, Ragni, Mameli. Alt ist bei Venexiana Cavina, jetzt haben sie auch einen Mezzo (Kiersti Odegaard) - dafür hat Alessandrini jetzt keinen Mezzo, aber zwei At-Sänger: Cavina und Carmignani.Von vier Tenören bei La Venexiana singen zwei (von drei) bei Alessandrini, Und bei je zwei Bässen (Carnovich, Bellotto bei La Venexiana, Foresti und Carnovich bei Alessandrini) einen Übereinstimmung. - Nach meinem Urteil kann man NICHT sagen, dass "fast die gleichen Sänger bei den Aufnahmen mitgewirkt haben" - insbesondere bei den klangbestimmenden Sopranen. Und so hört es sich, wie gesagt, auch nicht an. Schöne Grüße! rtrechow (Dieser Kommentar ist so ausführlich wegen der Aussage, "hätten Sie tatsächlich beide Aufnahmen aufmerksam gehört (...). Leider ist damit Ihre - zumindest seriös wirkende - Rezi unbrauchbar und nicht hilfreich!" (Zitat des Kommentars Nr. 4))
    Musiksachverständiger67
    19.08.2014

    Einspruch

    Warum "ärgern" Sie sich über Kritiker die anderer Meinung sind als Sie? Ich habe ebenfalls beide Aufnahmen und weiß beide in ihrer Unterschiedlichkeit sehr zu schätzen. Es ist durchaus möglich Monteverdi anders zu machen als Alessandrini. Meiner Meinung nach geht La Venexiana die Musik - historisch völlig korrekt - als höfische Kunstmusik an und nimmt deshalb völlig zu Recht den Ausdruck ein wenig zurück. Ihnen kommt das vielleicht "brav" vor, für die Zeitgenossen Monteverdis wäre aber womöglich selbst La Venexianas Interpretation schon zu übertrieben gewesen (von dem was andere, wie z.B.Christina Pluhar mit Monteverdis Musik machen und als historische Aufführungspraxis verkaufen, müssen wir gar nicht reden...). Vor allem als erste historisch informierte Gesamteinspielung ist die Aufnahme von La Venexiana geradezu eine diskographische Großtat, die man gar nicht hoch genug loben kann (übrigens auch das Durchhaltevermögen des Labels!). Im Gegensatz zu Ihnen, habe ich auch am Klang nichts auszusetzen. Deshalb finde ich schon, dass man dieses Aufnahmeprojekt als Referenz bezeichnen kann, den künstlerischen Wert anderer Interpretationen, etwa von Christie, Cantus Cölln oder eben auch Alessandrini mindert solch eine Feststellung ja nicht. Vielleicht sollten es tatsächlich alle wie wir beide machen: Sowohl Alessandrini als auch Monteverdi anschaffen, dann immer wieder vergleichen, genießen und ständig neue Details in dieser herrlichen Musik entdecken!
    Lied-Edition Vol.3 (Matthias Goerne) - "Die schöne Müllerin" Lied-Edition Vol.3 (Matthias Goerne) - "Die schöne Müllerin" (CD)
    19.06.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Noch schöner als die "alte" Decca-Version

    Bei Decca erschien Goernes herrliche Erst-Aufnahme der schönen Müllerin mit seinem damaligen Dauerpartner Eric Schneider, doch im Rahmen der harnonia mundi- Schubert Edition hat er "Die Schöne Müllerin" erneut aufgenommen.
    VIEL hat sich nicht geändert. Goernes Stimme hat sich fast nicht verändert, die etwas "halligere" Aufnahmetechnik gibt ihr jedoch noch etwas mehr Wärme (und gerade auch dem Klavier!) - und ein "Knödeln", kehliges Singen ist mir nicht mehr aufgefallen - ich finde seine Stimme einfach wunderschön. Doch das ist natürlich auch Geschmackssache...-

    Die Interpretation ist von der gleichen Natürlichkeit, Unangestrengtheit und Wärme wie die Decca-Aufnahme - Theatralik/übertriebene Dramatik finde ich (zum Glück!) NICHT, doch eine Echtheit und Schönheit, die gerade durch das Fehlen von Übertreibung sehr berührt. Und neu für mich: selbst einige der Lieder der ersten "Hälfte" (bis Lied 11, "Mein") berühren mich plötzlich, Nr. 6, 8, 10 ("Der Neugierige", "Morgengruß" und "Tränenregen") sind nun sogar Höhepunkte der CD/des Zyklus!
    Wenn Goerne hier - völlig unangestrengt, schwerelos und liebevoll - LEISE singt, bleibt immer wieder die Zeit stehen...

    Der Müller ist bei Goerne insgesamt NICHT der junge, naive Heißsporn, der "Müllerbursche", sondern reifer und ernster: schon in den Liedern des ersten Teils klingt die Liebe tiefer gefühlt - und bedrohter! - als bei allen anderen Aufnahmen, die ich kenne.
    Und was Goerne aus den letzten Liedern macht (Die Liebe Farbe/Trockne Blumen/Wiegenlied), das ist so ATEMBERAUBEND, so ungeheuer schön in seiner schlichten Ruhe und Traurigkeit (und Langsamkeit), dass dies schließlich mit Abstand die berührendste "Schöne Müllerin" ist, die ich kenne - allein das Schlussstück anzuhören sollte reichen, JEDEN Liederliebhaber zu überzeugen, dass er/sie diese Platte haben MUSS!

    Eschenbach ist dabei unglaublich: war Schneider bei Decca für mich bislang fast ideal, so bringt Eschenbach tatsächlich noch mehr Wärme und Poesie in den Klavierpart (das nur "Begleitung" zu nennen wäre eine Beleidigung) - gerade im direkten Vergleich der Versionen ist er immer wieder wärmer, sanfter, runder - schlicht gesagt schöner, ohne dabei je die Gelegenheit zu ergreifen, sich in den Vordergrund zu spielen. Beide Künstler harmonieren dabei so eindrucksvoll, gestalten so aus einem Guss, ohne erkennbare Anstrengung, dass ich mir nur vorstellen kann, dass die Aufnahmesitzungen eine einzige Freude gewesen sein müssen...
    Und das ist der Gesamteindruck, der bleibt: eine WUNDERSCHÖNE, absolut konkurrenzlose und unvergleichliche Aufnahme.
    Wer die Decca-Aufnahme schon hat, sollte sie besser nicht mit dieser neuen vergleichen - sonst will man die Neue auch noch!
    Wer sie noch nicht hat, sollte natürlich gleich die Neue kaufen...
    Ein Kommentar
    Anonym
    06.02.2016

    Aussagekräftig

    Eine engagierte und aussagekräftige Bewertung, die zeigt, wie begeistert Sie von der Einspielung sind - und warum.
    Ich habe Schumanns Liederkreis op. 39, von Goerne interpretiert, per Zufall auf Youtube gefunden und gehört - in der Tat muss ich sagen: Wenn er die "Müllerin" ebenso schön singt, sollte sich der Kauf der CD lohnen.
    Danke für Ihre Mühe, die Sie sich mit der ausführlichen Rezension gemacht haben!
    Le Sacre du Printemps -100th Anniversary Collection (10 Reference Recordings) Le Sacre du Printemps -100th Anniversary Collection (10 Reference Recordings) (CD)
    27.03.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Wertvolle "Mogelpackung"

    Es sind ein paar tolle - und sogar ein paar für den Enthusiasten "unverzichtbare" Aufnahmen, insbes. die beiden von Strawinsky dirigierten, dabei.
    Wer diese Box kauft, weiß ja, auf was er sich einlässt - und der Preis ist inzwischen ja sehr gering (12,99 Ende März 2014).
    Ärgerlich jedoch:
    keine der CDs ist so lang, dass nicht immer ZWEI Aufnahmen auf eine CD gepasst hätten - fünf CDs hätten eigentlich gereicht.
    Die weiteren Aufnahmen (anderer Werke) auf den jeweiligen Original-CDs wurden nämlich (bis auf eine Ausnahme) konsequent weggelassen - das ist etwas Schade und berechtigt wohl zur Bezeichnung als "Mogelpackung".

    Bei so vielenn unterschiedlichen Aufnahmen aus ganz verschiedenen Jahrzehnten kann die Bewertung mit Sternen natürlich nur ein "Mittelwert" sein...
    Sonate für Viola Sonate für Viola (CD)
    09.03.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Schnallen Sie sich an!

    Ich liebe Bachs Sonaten und Partiten für Violine Solo, und mein Favorit (und der vieler anderer...) ist BWV 1004:
    Die einführende Allemande, eine Corrente/Courante, dann der erste Höhepunkt: die ruhige, "zeitlose" Sarabande, die ein wenig die Chaconne (den 5. Satz) vorwegnimmt - "kleiner", ohne zu den gigantischen, "unfassbaren" Höhen/Tiefen der Chaconne zu führen.
    Dann eine Giga/Gigue, lebendig und tänzerisch, bevor die Chaconne schließlich in 12 - 15 Minuten (je nach Interpret) durch alle Höhen und Tiefen eines ganzen Lebens führt - extrem intensive Musik, die harmonisch, rhythmisch und klanglich praktisch alles auslotet, was auf einer (EINER - manchmal kann man es kaum glauben...) Violine möglich ist.
    Herr Tamestit spielt diese nun auf einer Viola.
    Das dürfte (allein wegen der Größe des Instrument, der Abstände beim Fingersatz, der Spannung der Saiten) rein technisch noch schwieriger sein als auf der Violine.
    Aber davon merkt man nichts.
    Der erste Eindruck: was für ein HERRLICHER Klang (!!) - Bachs Musik klingt genau richtig, noch wärmer, voller, tiefer als auf der Violine; die Transposition nach unten tut der Musik gut!
    Und von technischen Schwierigkeiten merkt man gar nichts - die Musik fließt, die wundervollen Dis-Harmonien füllen den Raum, bis sie sich in Harmonien auflösen - ich war richtig gefesselt und erschüttert von der besonderen Größe der Musik in dieser Aufnahme!
    Und Tamestit findet immer das RICHTIGE Tempo (für meine Ohren) - vor allem ist er nie zu schnell:
    Klar sind das "Tänze", doch zu tänzerisch, zu leicht, zu schnell gespielt geht leicht etwas von der Größe, der unfassbaren Wucht und Schönheit, der Würde und Ernsthaftigkeit dieser Musik verloren - in Tamestits Aufnahme spürt man sie von der ersten Sekunde an, bis der letzte Ton der Chaconne verklungen ist.

    Eine Aufnahme allein kann dieser Musik nie gerecht werden. Ich liebe die Aufnahmen der "Dinosaurier" Ida Händel und Aaron Rosard und von James Ehnes!
    Ich freue mich an Aufnahmen "historisch informierter" Geiger, die tatsächlich "tänzerischer", lebendiger, rhythmisch variabler, mit "kleinerem" Ton und oft schneller spielen als die "alten" Größen (Kuijken, Huggett, Tognetti (ein weiterer Favorit),...).
    Und ich finde, dass diese Musik auch auf Gitarre/Laute wunderbar wirkt (Hopkinson-Smith, Nigel North, Paul Galbraith,...).
    Aber dürfte ich heute nur eine einzige Aufnahme besitzen, würde ich diese von Antoine Tamestit auswählen!

    Ligetis Sonate beginnt dann mit einem ganz wunderbaren ersten Satz (Hora lunga heißt laut Beiheft "langsamer Tanz"), danach "verliert" sie sich (zumindest beim ersten Hören) in die "typischen" Dysharmonien und Aufgeregtheiten moderner Musik - aber vielleicht wächst sie mir noch mehr ans Herz...?

    Aber alleine dieser Bach ist mehr als den Kaufpreis wert - GRANDIOS!!
    Drive (2011) Nicolas Winding Refn
    Drive (2011) (DVD)
    16.10.2013
    Bild:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Ton:
    4 von 5

    Meisterwerk für Erwachsene

    Ein großartiger Film!!

    Der Regisseur Nicolas Refn macht so viel richtig, dass es mich fast umgehauen hat!
    Vor allem zeigt er echte Menschen,
    und Menschen, die man wirklich mögen kann, denen man Glück wünscht,
    und deren Motive für das, was sie tun, man versteht.

    (Ich werde in meiner Besprechung einige Szenen anschneiden, Andeutungen machen und versuchen,
    dem Leser Lust zu machen, diesen Film anzusehen.
    Echte SPOILER (das Verraten wichtiger Ereignisse/des Schlusses/...) habe ich bewusst vermieden -
    aber man kann über den Film kaum schreiben, ohne dass klar wird,
    dass es kein Hollywood-Film ist, und dass er demnach auch kein Hollywood-Ende haben kann...)

    Also los.

    Am wichtigsten sind die Menschen (gar nicht mehr so selbstverständlich im Kino...):
    Vor allem sind das natürlich der Driver (zu Ryan Gosling schreibe ich weiter unten noch etwas),
    Irene, die es nicht gerade leicht hat, die aber ganz unspektakulär ihren Weg geht,
    still und ruhig, ohne Jammern oder Theatralik -
    und die ihr persönliches Glück von Anfang an nur zögernd oder gar nicht verfolgt.
    Aus Ehrgefühl (ihr Mann ist im Gefängnis, sie will ihn nicht verraten)
    und sicher auch aus Lebenserfahrung (heißt: aus Enttäuschung):
    sie weiß, dass das Leben kein Film, kein Märchen ist.
    Und dennoch öffnet sie sich ganz langsam für den Driver,
    und um so trauriger ist es, dass bald allen klar wird, wie wenig Chancen die beiden haben.

    Und Irenes Sohn Benicio hat eine ganz wunderbare - realistische! und wiederum ganz unspektakuläre - Rolle:
    er ist - ohne, dass es dem Zuschauer je aufgedrängt wird -
    mit großer Selbstverständlichkeit das Wichtigste in Irenes Leben,
    er ist einfach "da", die Liebe spürbar - Punkt.
    Schön gemacht!

    Aber auch die Gegenspieler des Drivers haben zum Teil gute Gründe für das, was sie tun -
    Bernie, der Gangsterboss, versucht sogar noch - kurz vor dem Ende -,
    den Driver in Schutz zu nehmen.
    Und als schließlich beiden - in der (vor-)letzten Szene im Restaurant - klar ist,
    wie es wohl ausgehen wird, bleibt er fair:
    "Deinem Mädchen wird nichts passieren.
    Was ich Dir nicht garantieren kann", sagt er sinngemäß.
    In dieser Szene ist einfach atemberaubend,
    wie Refn erzählt:
    das, was kommen muss (am geöffneten Kofferraum) schneidet er ineinander mit den letzten, entscheidenenden Worten und Gesten des Gesprächs im Restaurant.
    Und es wird klar,
    dass der Driver weiß,
    was das bedeutet, was Bernie sagt.
    Und er scheint es sogar zu akzeptieren mit einem wunderbaren leisen traurigen Lächeln,
    und an wen er dabei denkt ist klar...

    Von solchen großen Szenen ist der Film voll!
    Szenen, die oft von ganz wenigen Worten leben,
    dafür aber zwar zurückhaltender, spärlicher, jedoch "genauer" und echter Gestik und Mimik:
    Wie z.B. der Boss und Freund des Drivers bemerkt (hab seinen Namen vergessen),
    dass Bernie unerwartet mitten in der Nacht in seiner Garage steht.
    Und ihm klar wird, was das bedeutet.
    Und er sagt, "das bedeutet nichts Gutes, dass Du hier eingebrochen bist."

    Und dann später in der gleichen Szene Bernies tröstendes (!!) "Es ist vorbei! Es tut nicht weh!" -
    berührende Worte in einer ausweglosen Situation,
    und beide (!!) können einem so Leid tun, dass es schmerzt.

    Fast jede Szene mit dem Driver und Irene ist großartig -
    ihre ersten Begegnungen, kurz und fast ohne Worte,
    dann ihr Treffen in der Werkstatt,
    der Ausflug im Auto (Danke an den Boss des Drivers!),
    über Treffen in oder vor (!!) ihrer Wohnung im 4. Stock
    bis zu den letzten Momenten,
    in denen schon so viel zwischen ihnen ist, was nicht sein kann oder darf -
    und zumindest er weiß es.

    Und schließlich ist sein Ziel nicht mehr zu überleben,
    sondern sie zu beschützen -
    wie kann man davon unberührt bleiben?!?

    Natürlich (und oft geschrieben) ist der Film von der Handlung her - und von den "Typen" -
    nun wirklich nicht "neu" oder originell.
    Aber Refns Kunst (und die seiner herausragend guten Schauspieler!) besteht darin,
    aus Typen echte, glaubhafte Menschen zu machen -
    und in meinen Augen vollbringt er da ein kleines Wunder:
    eine uralte Geschichte so zu erzählen,
    dass sie fesselt, mitnimmt,
    und dass dennoch eine "schwebende",
    ruhige Stimmung entsteht - bis er dann wieder an den Nerven zerrt...

    Die Dialoge, die Gesten, die Mimik bleiben so spärlich,
    dass sie gerade dadurch ganz besonderes Gewicht bekommen -
    fast jedes Wort ist wichtig.

    Und den Schauspielern gibt Refn soviel Zeit, soviel Raum,
    Großaufnahmen und (grandiose!) Beleuchtung,
    dass jede Veränderung etwas sagt -
    und dass es zeitweise ungeheure Freude macht, den "Menschen" zuzusehen.
    Z.B. auch, wie Irene und der Driver sich näher kommen,
    so sanft, so zögernd, so behutsam!
    Und das lange Schweigen zwischen ihnen ist nicht peinlich,
    sondern im Schweigen entsteht eine wunderbare Nähe,
    Hoffnungen und Träume werden fast spürbar... -
    das ist einfach großartig erzählt.
    (Und hat mit "thriller natürlich nichts zu tun).

    Ein paar Worte zu Ryan Gosling:
    ich halte ihn für eine Idealbesetzung.
    Er "grinst" tatsächlich "wie ein Frettchen"
    (so schrieb jemand in einer Negativ-Kritik auf amazon.de. Ich weiß zwar nicht, wie Frettchen grinsen.
    Aber ich denke, ich weiß, wie das gemeint ist).

    Aber das passt zu ihm!
    Sein Driver ist (in meinen Augen) nicht cool.
    Beim Autofahren - JA!!

    Mit Irene dagegen und mit Benicio,
    da ist er zurückhaltend, leise,
    unsicher -
    und einfach nett!!
    Er lächelt ein jungenhaftes,
    freundliches und etwas unsicheres Lächeln,
    da ist "cool" ziemlich weit weg, und das ist gut so.

    Aber wenn er dann um das Leben der beiden
    (und anfangs auch um das von Irenes Mann) kämpft,
    da ist er zum Teil extrem schnell in seinen Entscheidungen
    (nur so kann er überleben!)-
    und dann sehr hart, sehr kompromisslos in der Umsetzung,
    wenn er es für nötig hält.

    Aber auch da ist er nicht teilnahmslos - er ist aufgeregt,
    sogar am Steuer (als er auf Irenes Mann wartet), und
    man spürt seine Angst. Und später seine zunehmende Verzweiflung.

    Und ganz deutlich wird seine Liebe und Fürsorge für Irene und Benicio,
    die ihm zum Schluss über sein eigenes Leben gehen -
    aber er hört tatsächlich nie auf zu kämpfen
    (da habe ich mich getäuscht in ihm - glücklicherweise...). -

    Ganz am Anfang hatte ich vermutet, Irene und der Driver landen noch im Bett -
    aber schnell wird klar,
    dass hier zwischen zwei Menschen etwas viel Größeres entsteht:
    echte Vertrautheit, Vertrauen, gemeinsame Sorge für ein geliebtes Kind und sicher Träume von einem gemeinsamen Leben als Familie -
    nicht gerade der Stoff aus dem thriller (oder blockbuster...) sind,
    aber ein wunderbarer Boden, auf dem der Zuschauer der Liebesgeschichte mit ganzem Herzen folgen kann.

    So ist der Höhepunkt dieser herzzerreißenden (und ich meine das so!) Liebesgeschichte tatsächlich der Kuss im Fahrstuhl -
    und in diesem Moment bleibt die Zeit wirklich stehen,
    die Sonne geht auf (das Licht im Fahrsstuhl!) - und die Welt ist verzaubert!

    Und kaum traut man sich wieder zu atmen,
    da überfährt einen die Gewalt mit so unerwarteter Heftigkeit,
    dass ab diesem Moment für mich alles verloren schien.

    (Beim Nachdenken nach dem Film erkläre ich mir die wirklich entsetzliche Brutalität dieses Angriffs damit, dass dem Driver im Aufzug, im Angesicht des Mitfahrers und seiner Waffe,
    klar wird, dass er und das Mädchen (und Benicio, um den es auch immer geht!) keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben.
    Und das ist für ihn so unerträglich, dass die Gewalt eskaliert...). -

    Mit ein bisschen Film-Erfahrung weiß man eigentlich fast immer,
    wie wer jetzt reagieren könnte - oder sogar muss.
    Auch deshalb habe ich nach dem missglückten Überfall auf den Pfandleiher -
    spätestens aber ab der Szene im Hotel, in der der Driver und die Komplizin des Überfalls "Besuch" bekommen -
    praktisch dauerhaft Höchstspannung gespürt,
    obwohl der Rhythmus des Filmes - bis auf die Gewaltausbrüche - ja kaum schneller wird.
    Die Spannung liegt vor allem auch daran,
    dass man in der zweiten Hälfte des Films zumeist weiß, was geschehen muss.
    Ganz am Ende, im Restaurant, scheint dann wirklich klar zu sein, wie es für den Driver ausgeht.
    Bis dahin hat Refn es längst geschafft, dass man dem Driver und Irene (und wieder auch Benicio) so sehr wünscht, dass sie ein halbwegs gutes Ende finden,
    an das man längst nicht mehr glauben kann.

    Zu wissen, was kommen muss, macht sicher einen Teil aus dessen, was diesen Film so spannend und im besten Sinne "unterhaltsam" macht -
    gerade wenn die (vorhersehbare, vorhergesehene) Konsequenz dann viel früher und viel heftiger als erwartet eintrifft -
    z.B. als Bernie Nino darauf aufmerksam macht, dass es neben dem Driver und dem Mädchen ja noch einen dritten Mitwisser gibt,
    der sich sogar im gleichen Raum befindet.

    Ich könnte noch vieles schreiben -
    z.B. zu Irenes Mann,
    der zu keinem Zeitpunkt vom Drehbuch denunziert wird, sonder seine eigene, hilflose Größe hat.
    Oder davon, wie wunderbar die Kamera den Driver begleitet, als er Benicio schlafend ins Bett legt -
    so liebevoll, so ruhig und so selbstverständlich macht er das,
    dass es fast weh tut, ihm dabei zuzusehen -
    und dann im Verlauf des Films sogar ein zweites Mal (nochmal: eigentlich nicht der Stoff, aus dem thriller gemacht sind, oder?).

    Am Ende bleibt:
    ein Film voller Personen, die man nicht vergessen möchte.
    Wunderbare Bilder in zum Teil berauschend schönem Licht.
    Grandiose Dialoge -
    oder auch genauso vielsagendes Schweigen,
    Blicke und Gesten, die ganze Geschichten erzählen.
    Große Taten -
    und die Hauptpersonen haben wunderbare Motiven für das, was sie tun -
    und Liebe und Verantwortung sind die größten unter ihnen.

    Und schreckliche Brutalität, die den Zuschauer manchmal sprachlos zurücklässt.

    Ein Film für Erwachsene. -
    Sämtliche Klaviersonaten Sämtliche Klaviersonaten (CD)
    05.09.2013
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Groß und schlicht

    Ich möchte aus Begeisterung meine Sicht darstellen:
    die Box enthält alle Klaviersonaten von Haydn in "chronologischer" Reihenfolge (Hob-Verzeichnis), nichts weniger, nichts mehr -
    also keine Variationen oder ähnliches.
    Und KEIN booklet!!!
    Der Klang ist etwas weiniger klar,
    das Klavier klingt etwas gedämpfter und etwas entfernter als bei moderneren Aufnahmen (zuletzt Hamelin, auch Jando, Ax oder Schiff- mit diesen habe ich verglichen).

    Aber Olbertz Interpretationen übertreffen nach meiner Meinung die der Nachfolger oder sind ihnen ebenbürtig - zumindest in den meisten Fällen.

    Plakativ:
    Olbertz Haydn klingt oft nach Beethoven -
    die gleichen Stücke z.B. bei Jando (und manchmal bei Schiff) eher nach dem jungen Mozart.

    Olbertz gibt den Sonaten auf eine ruhige, im besten Sinne "einfache" Art Gewicht.
    Er ist fast immer langsamer als die Vergleichsaufnahmen,
    weniger hektisch, weniger impulsiv - sein Haydn ist Musik für Erwachsene,
    während z.B. Jando aus den ersten Sonaten und Schiff auch aus einigen späteren eher
    laute, kontrastreiche, oberflächlich interessante, auch "witzige" - Übungsstücke für die Jugend machen.

    Das ist vielleicht etwas hart ausgedrückt - aber bei Jando und auch Schiff habe ich das Gefühl,
    sie möchten durch technische Bravour z.B. in extrem schnellen, perlenden Läufen oder
    durch übertriebene Dynamik-Schwankungen Musik interessant machen, die sie selbst gar nicht so interessant finden -
    oder von der sie fürchten, dass sie den Zuhörer langweilen könnte.

    Bei Olbertz dagegen habe ich den Eindruck, er liebt diese Musik!
    Seine ruhigere, manchmal vielleicht gegenüber der Konkurrenz fast "langweilige" Darstellung wirkt schließlich viel weniger "zerrissen",
    bei ihm hat die Musik eine Linie, ein Ziel.
    Er traut dieser Musik offenbar zu, ohne äußeren Glanz den Zuhörer zu berühren -
    und vollbringt gleich das "Wunder", dass es tatsächlich so ist!

    In Wirklichkeit sind die Sonaten natürlich einfach so gut - melodisch, harmonisch, strukturell -
    dass sie in Olbertz Darstellung tatsächlich Glück auslösen können.
    Johannes-Passion BWV 245 Johannes-Passion BWV 245 (SACD)
    05.09.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Überbewertet,,,

    Das "Dunedin Consort" unter John Butt wird zur Zeit mit Preisen, Auszeichnungen und hervorragenden Kritiken geradezu überschüttet - und sogar in der britischen Klassik-Zeitschrift Gramophone, eigentlich einem Hort eines konservativen Verständnisses von Musik und Aufführungspraxis, waren der "Messiah"
    und die Johannes-Passion unter den besten (bzw. sogar die "beste") Aufnahmen des jeweiligen Erscheinungsjahres in der Sparte "Baroque Vocal".
    Ich habe die Gramophone-Kritiken und viele andere gelesen - und traue fast meinen Ohren nicht (bzw. ich traue seitdem nur noch meinen eigenen Ohren, während früher die Gramophoone für meinen Geschmack sehr oft "Recht hatte" oder zumindest interessante Gesichtspunkte zu CD-Aufnahmen beitragen konnte).

    Die Plattenfirma Linn records hat zu dieser CD 24 begeisterte Kritiken (auch die der Gramophone) zusammengestellt -
    wenn Sie die reviews lesen wollen:
    "Linn records", "dunedin" in eine Suchmaschine eingeben, die Johannespassion auswählen (z. B. "John's passion") und dann den button "reviews" anklicken. Offenbar ist dies die beste Aufnahme der Johannespassion, die je gemacht wurde...

    Und angesichts dieser Kritiken bin ich ratlos.

    Das Dunedin-Consort führt diese herrliche Musik in kleiner Besetzung und mit Original-Instrumenten auf - und das ist TOLL, in meinen Ohren/Augen die einzig richtige, zumindest die schönste, berührendste Art, diese Musik darzubieten - aber nicht gerade "sensationell" - Parrott und McCreesh und viele andere machen das seit Jahrzehnten.
    Die Aufnahmetechnik ist dazu hervorragend - Instrumente und Stimmen sind sehr "nah", alles ohne Hall, und auch dadurch wird die Aufnahme besonders "intim" - und wiederum berührend.
    So weit, so gut, und es handelt sich (auch beim Messias, aber noch mehr bei der Johannes-Passion) sicher auch nach meiner Einschätzung um eine gute Aufnahme.

    Und jetzt kommt das aber:
    Aaaaaaaaaaaaber gerade solche Aufnahmen, in Kleinst-Besetzung, in der die Solisten auch die Choräle/Chöre singen, haben das Können und die Stimmen der Solisten natürlich eine herausragende Bedeutung.
    Und da hat sich seit dem Messias sicher etwas zum Guten getan - und dennoch: die Solisten sind in meinen Ohren nur Mittelmaß. Und damit fällt auch die Aufnahme!

    Butts Solisten klingen - sicher mit Absicht - sehr natürlich, ungekünstelt - aber dafür auch sehr wenig kunstvoll. Und ab hier ist es wohl einfach "Geschmackssache":
    Als Beispiel bevorzuge ich z.B. Andreas Scholl oder James Bowman in "Es ist vollbracht" - wunderschöne Stimmen (Geschmackssache...) und geschulte, technisch perfekte Sänger (keine Geschmackssache, das kann man hören: an der Mühelosigkeit des Singens, der reinen Gestaltung der Musik, dem Fließen der Töne, ohne dass der Hörer auch nur eine Ahnung davon bekommt, dass diese Musik irgendwelche gesangstechnische Schwierigkeiten machen könnte).
    Bei Butt klingen manche Sänger stellenweise derb, fast "rumpelnd" - und so meilenweit entfernt von dem, was Spitzensänger gestalten, dass ich zum Teil fassungslos - und ratlos - bin über die begeisterten Kritiken auch von Fachjournalisten...

    Hören Sie zum Vergleich doch einmal z.B. in die Johannespassionen von
    Suzuki,
    Veldhoven,
    Parrott oder
    Herreweghe (die neuere Aufnahme).

    (Und Suzukis "Messias" ist atemberaubend und konkurrenzlos schön...).
    Ein Kommentar
    Anonym
    06.09.2013

    Nachtrag

    Ich bin wirklich gespannt, ob in 5 oder 10 Jahren noch jemand von John Butt und dem Dunedin-Consort sprechen wird... - wie von Gardiner, Herreweghe, Parrott, Hogwood oder anderen.
    Sonaten & Partiten für Violine BWV 1001-1006 Sonaten & Partiten für Violine BWV 1001-1006 (CD)
    05.09.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Bach "heavy"

    Das Gegenteil zur Bach "light" und der "Alte Musik"-Bewegung:
    Bach weder tänzerisch noch leichtfüßig, weder auf Darmsaiten noch mit barocken Verzierungen - und damit aus heutiger Sicht (Aufnahmen von 1977) eigentlich "falsch". Und doch:
    WAS FÜR EINE MUSIK!
    Haendel gibt dieser Musik ein Gewicht, eine Schwere, die sicher nicht zu unserem Barockbild passt - die aber Bachs Musik jederzeit aushält, die ihr sogar gut tut:
    niemand, der Ida Haendel diese grandiose Musik spielen hört, wird bezweifeln, dass jeder einzelne Satz ein Meisterwerk ist - und die berühmte Chaconne (5. Satz von BWV 1004) ist hier ein Monument von ungeheurer Größe und Schönheit.
    Haendels Technik scheint mir absolut untadelig zu sein - sie spielt mit größter Kontrolle, sicherer Intonation, stabilem und sehr schönem, "großen" Klang - und voller Ernst, Ehrfurcht und Respekt vor Bach.
    Haendels Aufnahme sollte also natürlich nicht die einzige sein, die man besitz/kennt - dann entgeht einem sehr viel von der Freude, der Schnelligkeit, Lebendigkeit, dem Leichtfüßig-tänzerischen dieser herrlichen Stücke - aber als eigenständige, ehrfürchtige und in sich stimmige Darstellung ist sie unschätzbar .
    Ich kann nur empfehlen, sich die CDs anzuhören!
    (Damit entspricht Haendels Bach-Sicht ein wenig der von Claudio Arrau auf Beethoven, dessen Beethoven-Zyklus aus den 60ern ich für den schönsten, den "größten" aller mir bekannten halte).
    Die Aufnahmetechnik ist übrigens völlig unproblematisch, das Beiheft hilfreich - und Frau Haendels Kleid auf dem Cover die einzige Geschmacklosigkeit, die sie sich leistet...
    Wilhelm Kempff - Solo Piano Recordings on DGG & Decca Wilhelm Kempff - Solo Piano Recordings on DGG & Decca (CD)
    20.05.2013

    Großartig!

    Fast unglaublich, von Kempff 35 CDs mit den gesamten Beethoven-Sonaten, seinem wunderbaren Schubert, mit Chopin, Brahms, Schumann und Bach für diesen Preis zu bekommen - TOLL!
    Das sind Aufnahmen voller Leichtigkeit, Leuchten und Licht - Kempffs Beethoven z.B. klingt immer ein bisschen "erdferner", himmlischer als bei anderen... Kempff ist oft ziemlich schnell, und dennoch entfaltet sich sein Klavierklang, eher hell und schön als schwer und schwergewichtig. Kempff betont keine Dissonanzen, sein Beethoven ist weniger Kampf und Schmerz als sprudelnde Freude und - mir fällt kein besseres Wort ein - Glück!
    Sein Schubert ist berühmt, seine Schumann-Aufnahmen sind ebenso Klassiker - ich habe sowohl seine Schubert- als auch seine Schumann-Gesamtaufnahme einzeln gekauft, beide Beethovenzyklen sowieso.
    (Mir gefällt der Mono-Zyklus noch besser, aber die Unterschiede sind nicht groß. In dieser Box ist - glaube ich - der Stereo-Zyklus. Aber wenn es jemand besser weiß: bitte schreiben, Danke!).
    Und deshalb beneide ich diejenigen, die dies jetzt alles (zumindest einen Beethoven-Zyklus) auf ein Mal zu diesem Preis erwerben können - und rate: zugreifen!
    "Neid" könnte für mich auch der einzige Grund sein, dieser Box ZWEI (!!) Sterne zu verpassen... - oder Enttäuschung über die Tonqualität, die aber nicht schlecht ist (zum Teil sogar SEHR gut in Anbetracht des Alters der Aufnahmen...).
    Bach & Beyond Bach & Beyond (CD)
    16.10.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Suzuki halt...

    Eine Zusammenstellung von Aufnahmen Masaki Suzukis (bei den Cellokonzerten von C.P. E. Bach saß er nur am Cembalo) außerhalb seiner Bach-Kantaten-Gesamtaufnahme - in gewohnter Klasse:
    tatsächlich (Kritik unter meiner) ist das alles klar und rein, es gibt in den Vokalwerken keine "Ausbrüche", keine Übertreibungen.
    Die Aufnahmen von Schütz und Ahle hätten vielleicht tatsächlich von etwas mehr Schroffheit profitiern können...
    Aber Suzukis Messiah z.B. ist für mich der berührendste überhaupt (mit Yoshikazu Mera in "He was despised" - unübertrefflich schön und zerbrechlich - vielleicht dem Himmel nah...).
    Die Marienvesper oder Buxtehudes "Membra Jesu nostri" sind ebenso "makellos" - Aufnahmen für Hörer, die nur eine brauchen/wollen. Die Solisten sind praktisch immer grandios, die alten Instrumente klingen einfach "richtig" - ich kann mir niemanden vorstellen, der hier den weicheren Klang moderner Instrumente bevorzugen könnte.
    Aber als jemand, der seit vielen Jahren fast nur Aufnahmen mit Originalinstrumenten hört, also eine gewisse "Schroffheit" schon voraussetzt, gebe ich der Kritik unter meiner doch auch etwas Recht: manchmal wünschte man sich etwas weniger Schönheit, Gleichklang, Zurückhaltung - noch mehr Reibung, Schärfe, "Härte"(?). Aber das ist "Jammern auf höchstem Niveau" - und von Leuten, die viele Aufnahmen haben/kennen und sowieso den Originalklang bevorzugen.
    Also: Klare 5 Sterne.
    Zum booklet:
    Alle ORIGINALBOOKLETS der Einzelaufnahmen sind dabei (absolut unüblich für solche Kollektionen) - besser geht es doch gar nicht!
    51 bis 70 von 70 Rezensionen
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