Neapolitanische Perlen
Mal mehr und mal weniger glänzend. Das muss schließlich jeder Hörer dieser Raritäten für sich entscheidend. Ein Glanzstück jedenfalls ist schon allein die Tatsache, dass diese vier Komponisten des 18. Jahrhunderts nun ins 21. Jahrhundert gerettet werden konnten. All das dank der vorzüglichen italienischen Interpreten und dem Label cpo, das sich wieder einmal für das Rare und Ausgefallene stark macht. Hauptwerk ist das Violinkonzert des Geigenguru Federigo Fiorillo, den - lt. Booklet S.7 - wohl alle Geigenschüler wegen seiner 36 Capricci kennen, lieben oder fürchten. Sein halbstündiges Konzert ist ein schöner Beweis, dass der Fiorillo weit mehr konnte, als GeigenschülerInnen mit Übungscapricci "zu ärgern". Trotzdem meint man, das alles bei Haydn oder der Mannheimer Schule schon mal ähnlich (oder besser) gehört zu haben. Gleiches gilt für die Stücke der drei Komponistenkollegen. Würden die Stücke nicht so stimmig und engagiert interpretiert, man könnte sie glatt wieder vergessen. So aber sollen sie dank dieser cpo-Neuheit unvergessen bleiben. Das Booklet informiert recht spärlich über die Komponisten, dafür umso mehr über die Interpreten. Aber vielleicht gibt's ja auch nicht mehr zu berichten. Eine sorgfältige, innovative Produktion, die einen Platz im CD-Schrank verdient hat.