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    Bücherfreundin

    Aktiv seit: 04. September 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    294 Rezensionen
    Morgen kann kommen Ildikó von Kürthy
    Morgen kann kommen (Buch)
    03.06.2022

    Humorvolle Unterhaltung - leider ohne Tiefgang

    Ich hatte bisher noch kein Buch von Ildikó von Kürthy gelesen und war nach dem Lesen des vielversprechenden Klappentextes sehr neugierig auf ihren neuen Roman "Morgen kann kommen", der kürzlich vom Wunderlich Verlag veröffentlicht wurde. 

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 51jährige Ruth Westphal. Es ist ihr Geburtstag und gleichzeitig ihr 15. Hochzeitstag. Ihr narzisstischer Ehemann Karl, ein bekannter Fernsehschauspieler und einst ihr absoluter Traummann, ist nach dem Tod seiner Mutter in eine Lebenskrise geraten und hat sich eine Auszeit genommen. Ruth fühlt sich einsam und legt sich eine Dogge namens Dagmar zu. Nachdem sie in einem Drogeriemarkt ein zerrissenes Foto findet und wieder zusammensetzt, bricht ihre Welt zusammen, und sie fährt spontan mit Dagmar 800 km nach Hamburg, zu der alten Villa, die einst ihrer vor 10 Jahren verstorbenen Großmutter Auguste gehörte. Inzwischen wird die Villa von ihrer 2 Jahre älteren Schwester Gloria bewohnt, zu der Ruth seit den folgenschweren Geschehnissen am Tag ihrer Hocnzeit keinen Kontakt mehr hatte.

    Ruth begegnet in Hamburg nicht nur ihrer Schwester, sondern auch deren Mitbewohner Rudi, der an einer tödlichen Krankheit leidet und sein freiwilliges und vorzeitiges Ausscheiden aus dem Leben vorbereitet. Durch Erdal, einen Freund Glorias, lernt sie dessen Cousine Fatma kennen, mit der sie sich anfreundet und durch die sie unverhofft erkennen muss, dass sie ihr Leben neu ordnen muss ...

    Der Roman wird in großen Teilen aus Ruths Sicht in der Ich-Form erzählt, die übrigen Kapitel in erster Linie aus der Perspektive von Gloria. Das Buch liest sich sehr leicht und locker, der Sprachstil ist angenehm flüssig. Die Geschichte ist äußerst humorvoll erzählt, leider ist sie aber auch sehr vorhersehbar und nicht nur am Beispiel von Rudi unrealistisch. Wer je einen Menschen mit einem Glioblastom kannte, wird dies bestätigen. 

    Nach den positiven Äußerungen von Maria Furtwängler und Bettina Böttinger über das Buch hatte ich deutlich mehr erwartet und mir als "Befreiungsschlag" eine Geschichte mit Tiefgang gewünscht. Der fehlte mir leider trotz so interessanter Themen wie Liebe, Freundschaft, Abhängigkeiten, Krankheit, so dass das Buch mich zwar öfters schmunzeln ließ, aber darüber hinaus nicht in seinen Bann ziehen konnte. 

    Hervorheben möchte ich die wunderschönen und kunstvollen Aquarellzeichnungen, mit denen Peter Pichler das Cover und viele Buchseiten so liebevoll gestaltet hat.
    Wo die Wölfe sind Wo die Wölfe sind (Buch)
    27.05.2022

    Faszinierend und fesselnd - unbedingte Leseempfehlung!

    Nach ihrem aufsehenerregenden und weltweit erfolgreichen Debütroman "Zugvögel" ist nun "Wo die Wölfe sind" der irisch-schottischen Autorin Charlotte McConaghy im Fischer Verlag erschienen.

    Es handelt sich um die Geschichte der Wissenschaftlerin Inti Flynn, die mit ihrer Zwillingsschwester Aggie im Rahmen eines Projektes von Alaska nach Schottland kommt. Sie ist die Leiterin eines Teams von Biologen, das 14 graue Wölfe in den schottischen Highlands wieder ansiedelt. Der Wolf, ein natürlicher Räuber, der das Ökosystem im Gleichgewicht hält, ist in Schottland bereits vor vielen Jahren ausgerottet worden. Die Hoffnung ist, dass durch die Ansiedlung der Wölfe die Natur ihr natürliches Gleichgewicht zurückerlangt und sich die Auswirkungen des Klimawandels verlangsamen. Die Bauern und Schafhirten der Region reagieren sehr ablehnend und feindselig auf die drei importierten Wolfsrudel. Sie befürchten, dass die Wölfe ihre Tiere angreifen werden und damit ihren Lebensunterhalt gefährden. Als ein Bauer spurlos verschwindet, fällt der Verdacht der Dorfgemeinschaft auf die Wölfe ....

    Inti ist eine außergewöhnliche und faszinierende Protagonistin. Sie leidet unter einer Besonderheit, die sich Mirror-Touch-Synästhesie nennt. Ihr Gehirn gibt ihrem Körper das Signal, alles, was sie sieht, auch zu spüren. Diese Erscheinung ist sehr selten, und Inti musste einen Weg finden, mit dieser Veranlagung zu leben. Ihre Mutter hat sie dabei unterstützt.

    Die Geschichte wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, und langsam und behutsam werden die erlittenen Traumata und schmerzhaften Geheimnisse der unzertrennlichen Schwestern enthüllt. Die Leser erhalten einen Einblick in die Vergangenheit von Inti und Aggie, ihre Kindheit, in der sie zeitweise bei ihrer pragmatischen Mutter, einer Polizistin, in Australien und ihrem Vater, einem ehemaligen Holzfäller und fanatischen Umweltschützer, in Kanada lebten. 

    Der Roman wird in der Ich-Form aus Intis Perspektive erzählt. Der anspruchsvolle Schreibstil ist wunderbar klar und flüssig. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und in ihren Bann gezogen. Ich fand es hochinteressant, so viel über die Bedeutung der Wölfe für die Umwelt und ihr Leben zu erfahren, und die faszinierenden Naturbeschreibungen haben mich tief beeindruckt. Die teilweise sehr speziellen Charaktere sind ganz wunderbar gezeichnet und authentisch.

    Klare Leseempfehlung für diesen sprachgewaltigen, vielschichtigen Roman und hochverdiente 5 Sterne!
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 7: Fußball Sandra Noa
    Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 7: Fußball (Buch)
    23.05.2022

    Schönes Buch über Fußball für wissbegierige Erstleser

    Wer kennt sie nicht, die beliebte "Wieso, weshalb, warum"-Reihe aus dem Ravensburger Verlag? Die Kinderbuchautorin Sandra Noa hat über das Nummer-Eins-Thema "Fußball" ein sehr schön gestaltetes, lehrreiches Buch geschrieben. Das Buch richtet sich an Erstleser ab 7 Jahren und erklärt alles, was die Kinder zum Thema Fußball interessiert. Als Vorlesebuch halte ich es auch bestens für jüngere Kinder geeignet.

    Das 64 Seiten umfassende Buch ist in vier Kapitel gegliedert, in denen alle wichtigen Fragen zum Thema Fußball auf kindgerechte Art beantwortet werden. Die in großer Schrift gehaltenen Texte sind sehr gut lesbar und altersgerecht, die Fotos und schönen Illustrationen von Alexander Bux lockern die Seiten auf. Es gibt im Anschluss an die einzelnen Kapitel knifflige Leserätsel sowie am Ende des Buches ein Lesequiz zu lösen. Auf den letzten Seiten befinden sich ein Leselotto zum Ausschneiden sowie einige Sticker zum Einkleben.

    Ich finde das Buch äußerst gelungen und bestens für wissbegierige kleine Fußballfans geeignet.
    Es gibt nicht nur fußballbegeisterte Jungen, sondern auch Mädchen. Daher finde ich es im Sinne der Gleichberechtigung sehr schön, dass auf dem bunten Cover sowohl ein spielender Junge als auch ein Mädchen abgebildet sind.

    Ganz klare Leseempfehlung und 5 Sterne!
    Eine Frage der Chemie Bonnie Garmus
    Eine Frage der Chemie (Buch)
    21.05.2022

    Großartiger Roman über eine außergewöhnliche und kämpferische Frau

    Der Piper Verlag hat mit "Eine Frage der Chemie" den großartigen Debütroman von Bonnie Garmus veröffentlicht.
    Es handelt sich um die Geschichte der hochintelligenten und emanzipierten Elizabeth Zott, die eine Vorliebe für die Naturwissenschaften hat und sich in den fünfziger Jahren dazu entschließt, Chemie zu studieren, eine Fachrichtung, die bis dahin weitgehend der Männerwelt vorbehalten war. Am Forschungsinstitut Hastings fällt es ihren Kollegen schwer, in Elizabeth eine gleichberechtigte Kollegin zu sehen, man akzeptiert sie nicht und macht ihr das Leben schwer. Mit 20 Jahren lernt sie am Institut Calvin Evans kennen, einen brillanten und bereits berühmten Wissenschaftler. Die beiden verlieben sich auf den zweiten Blick ineinander. Sie sind Seelenverwandte, ziehen zusammen und sind glücklich in ihrer Zweisamkeit. Kinder wünschen sie sich keine, stattdessen adoptieren sie einen intelligenten Hund, den die nüchterne Elizabeth Halbsieben nennt. 

    Anfang der sechziger Jahre ist Elizabeth alleinerziehende Mutter der kleinen und altklugen Madeline und moderiert aufgrund ihrer wirtschaftlichen Notsituation nun die tägliche Fernsehshow "Essen um sechs". Sie bringt die Wissenschaft in ihre Show und macht ihrem vorwiegend weiblichen Publikum klar, dass Kochen Chemie ist. Ihre Rezepte für gesundes Essen verbindet sie mit Lehrstunden in Chemie und ermuntert die Frauen, ihre Träume zu verwirklichen und ihren Weg zu gehen. Hinter den Kulissen kämpft sie nun nicht mehr gegen ihre Vorgesetzten im Institut, sondern gegen ihre Fernsehchefs. Sie kleidet sich so, wie sie es möchte und bringt nicht nur damit die Verantwortlichen zur Verzweiflung. 

    Die Geschichte ist ganz wunderbar und unterhaltsam geschrieben, sie ist klug, aber auch sehr berührend. Ich konnte mich sehr gut in die Hauptprotagonistin hineinversetzen und war fasziniert von der guten Ausarbeitung der übrigen, teilweise skurrilen Charaktere. Die Autorin beschreibt Elizabeth als vollkommen humorlose Frau, das Buch hingegen ist mit viel Humor gewürzt. Die vielschichtige Handlung hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und mir unvergleichliche Lesefreude bereitet.

    Absolute Leseempfehlung für das Buch mit der unwiderstehlichen Protagonistin - und wohlverdiente 5 Sterne!
    Der kleine Raubdrache Dagmar H. Mueller
    Der kleine Raubdrache (Buch)
    19.05.2022

    Sehr liebevoll gestaltetes Kinderbuch

    Mit "Der kleine Raubdrache" veröffentlicht der Coppenrath Verlag den ersten Band einer neuen Kinderbuchreihe von Dagmar H. Mueller. Die Vorlesegeschichte basiert auf den bereits 2009 erschienenen Drachengeschichten für Erstleser.

    Es geht um einen kleinen Drachen, der kein Raubdrache werden will. In der Drachenschule zeigt der große Drachenlehrer seinen Schülern, wie man vorschriftsmäßig Prinzessinnen raubt. Aber der kleine Drache hat dazu gar keine Lust, weil er weiß, dass die Prinzessinnen von einem Prinzen befreit werden und der Raubdrache gewaltige Prügel einstecken muss. Dann lernt er die vom Drachenlehrer geraubte Prinzessin Poppy kennen, die Angst hat, von ihrem Prinzen nicht gerettet zu werden, weil er weder stark noch mutig ist ...

    Die phantasievolle und kurzweilige Geschichte, die das Klischee vom bösen Drachen, aber auch von Prinzessinnen ins Gegenteil dreht, ist ganz wunderbar geschrieben, spannend und humorvoll.

    Das äußerst liebevoll gestaltete Buch mit der zusammenhängenden Geschichte, die aus vielen kleinen Kapiteln besteht, richtet sich an Kinder im Alter von etwa 5 Jahren, aber auch Erstleser werden aufgrund der großen, gut lesbaren Schrift und der zahlreichen Zeichnungen viel Lesefreude haben. Die wunderschönen und farbenfrohen Illustrationen von Sabine Rothmund ergänzen die altersgerechten und gut verständlichen Texte. Drachen sind sehr beliebt bei den Kindern, und die Kombination Drachen - Prinzessinnen wird sowohl Jungs als auch Mädchen begeistern. Die kleinen Leser werden sich in den kleinen Raubdrachen verlieben und dürfen sich bereits jetzt auf den zweiten Band freuen, der im Frühjahr 2023 erscheinen wird.

    Klare Empfehlung für dieses wunderschöne Kinderbuch und wohlverdiente 5 Sterne!
    Amelia Anna Burns
    Amelia (Buch)
    17.05.2022

    Düsterer und verstörender Debütroman

    Die mir bisher unbekannte nordirische Autorin Anna Burns ist 2018 für ihren Roman "Milchmann" mit dem renommierten Man Booker Prize ausgezeichnet worden. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller in 30 Ländern. Ihr Debütroman - im Original "No Bones" - aus dem Jahr 2001 ist nun auch für den deutschsprachigen Raum übersetzt worden.

    "Amelia" erzählt die Geschichte der Amelia Boyd Lovett in Belfast während des Nordirlandkonfliktes, auch "Troubles" genannt. Das Buch umfasst den Zeitraum von 1969 bis 1994. 1969 ist Amelia 8 Jahre alt. Sie lebt mit ihrer Familie in einfachen Verhältnissen und wächst gemeinsam mit ihren Geschwistern inmitten der Unruhen auf.

    Der überwiegende Teil der Kapitel ist aus der Perspektive der heranwachsenden Amelia erzählt, bei den übrigen Kapiteln stehen andere Charaktere im Mittelpunkt. 

    Es fällt mir sehr schwer, das unsentimentale und düstere Buch zu bewerten, da das Lesen mir kein Vergnügen bereitete. Ich war abgestoßen und schockiert von den zahlreichen Gewaltszenen, die sich auf viele Bereiche erstreckten. Egal, ob innerhalb der Familie, auf der Straße, in der Nachbarschaft, Schule, überall kam es zu ständigen Übergriffen. Ein normales Leben scheint es damals in Belfast kaum gegeben zu haben. Es geht in "Amelia" nicht nur um Brutalität, Mord und Selbstmord, sondern auch um Alkoholismus, Essstörungen, sexuelle Perversionen, Suchtprobleme bis hin zu psychischen Zusammenbrüchen. 

    "Amelia" ist kein leicht zu lesender Roman, ich fand ihn auch vom Schreibstil her anstrengend. Er mag literarisch wertvoll sein, gefallen hat er mir nicht. Meine Hoffnung, möglichst viel über den eigentlichen Nordirlandkonflikt zu erfahren, um die Geschehnisse besser verstehen zu können, hat sich leider nicht erfüllt. 
    Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen Sylvia Frank
    Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen (Buch)
    06.05.2022

    Enttäuschender Serienauftakt

    Der Aufbau Verlag veröffentlicht eine neue Romanreihe über berühmte Paare. Zum Auftakt stellt er das Buch "Gala und Dalí" von Sylvia Frank vor. Hierbei handelt es sich um das Autorenehepaar Sylvia und Frank Meierewert.

    Der Roman erzählt aus dem Leben von Gala und Dalí während einer Zeitspanne von 2 Jahren.
    1929 verbringt der französische Dichter Paul Éluard mit seiner Frau Gala die Sommerferien in dem spanischen Fischerort Cadaqués. Gala hofft, dass Paul dort seine Schreibblockade überwindet. Paul plant, gemeinsam mit seinen Freunden Salvador Dalí zu treffen, einen jungen und talentierten Maler, mit dessen Werken eine Ausstellung in Paris stattfinden soll. 

    Der 25jährige Salvador Dalí sieht Gala zufällig auf dem Balkon ihres Hotels und ist sofort fasziniert von ihrer Schönheit. Es ist für ihn Liebe auf den ersten Blick. Wenig später kommt es zu dem Treffen mit Paul, Gala und den Pariser Freunden, und Salvador hat nun Gelegenheit, im Laufe der nächsten Tage Gala näher kennenzulernen. Der Katalane zeigt den französischen Gästen seine Heimat, und die 10 Jahre ältere Frau genießt bei Ausflügen zu zweit die Zuneigung des schüchternen und unerfahrenen jungen Mannes. Nach einigen Wochen trennen sich ihre Wege, und Gala tritt die Rückreise nach Paris an. Einige Monate später reist Salvador zur bevorstehenden Ausstellung nach Paris. Dort trifft er Gala wieder, und Gala, die immer schon davon träumte, an der Seite eines bedeutenden Künstlers zu stehen, trifft eine folgenschwere Entscheidung ....

    Gala und Dalí waren länger als ein halbes Jahrhundert zusammen, der Roman beschreibt lediglich 2 Jahre ihrer damals noch jungen Verbindung. Gerade die Entwicklung Dalís vom schüchternen jungen Maler zur schillernden, exzentrischen Persönlichkeit, wie wir ihn alle kennen, wäre interessant gewesen. Darüber war ich sehr enttäuscht, zumal der Titel "Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen" auf eine längere Zeitspanne hoffen ließ. Stattdessen wurden die Seiten mit banalen Nebensächlichkeiten gefüllt, während so wichtige Themen wie das Verhältnis zu Galas Tochter und Salvadors Familie viel zu kurz kamen. Gala wird als kühle Person beschrieben, deren Hauptaufgabe darin besteht, durch intensive Verhandlungen und Verkäufe der Werke Dalís den anfangs sehr bescheidenen, an Armut grenzenden Lebensstandard der beiden zu sichern. Leider finden die Bilder Dalís und ihre Entstehung viel zu wenig Erwähnung, das Thema Kunst kommt eindeutig zu kurz. 

    Den Schreibstil empfand ich als sehr schlicht, das Buch war schnell gelesen. Mir fehlten Tiefgang und Emotionen, die Protagonisten sind mir leider fremd geblieben. 
    Man vergisst nicht, wie man schwimmt Man vergisst nicht, wie man schwimmt (Buch)
    05.05.2022

    Jugendroman für Kinder der Achtziger

    Ich freute mich, als ich das neue Buch von Christian Huber entdeckte, waren die Kritiken doch durchweg positiv.
    "Man vergisst nicht, wie man schwimmt" behandelt die Geschehnisse eines einzigen Tages.
    Es ist der 31. August 1999, der letzte Sommertag des Jahres, und es ist brütend heiß in Bodenstein, dem Heimatort von Pascal Friedrich. Dieser ist 15 Jahre alt und lebt bei seiner alleinstehenden Mutter. Der Vater hat die Familie bereits vor Jahren verlassen. Alle nennen Pascal "Krüger", und warum das so ist, wird der Leser später erfahren. Auch das Geheimnis um die Tatsache, dass Krüger nicht mehr schwimmt und seinen Oberkörper stets verhüllt, wird erst am Ende des Buches gelüftet.

    Krügers bester Freund heißt Viktor, und die beiden, denen es ein ständiges Anliegen ist, cool und lässig auf andere zu wirken, verbringen viel Zeit miteinander, wenn Viktor nicht gerade Ausgehverbot hat. An jenem 31. August zieht es die beiden in die Stadt, wo sie in einem Geschäft ein neues Videospiel ausprobieren. Ein junges Mädchen stiehlt dort ein Handy und flieht mit Krügers Rucksack, nachdem sie vorher mit ihm zusammengeprallt war. Der Rucksack enthält neben anderen Dingen einen Gegenstand, der Krüger sehr am Herzen liegt. Es handelt sich um ein Notizbuch, in dem er kleine, sehr persönliche Geschichten festhält. Die beiden Freunde nehmen die Verfolgung auf. Es gelingt ihnen, die Diebin ausfindig zu machen und kennenzulernen. Jacky ist 16 Jahre alt und lebt und arbeitet in einem kleinen Wanderzirkus. Gemeinsam beschließen die drei, auf eine Party zu gehen, die von zwei einflussreichen und beliebten Mädchen gegeben wird. Dort überschlagen sich dann die Ereignisse.

    Die Geschichte, in der es um das Erwachsenwerden, die erste Liebe, aber auch um Freundschaft und Verrat geht, wird aus Krügers Perspektive als Ich-Erzähler in der Jugendsprache der neunziger Jahre erzählt. Das mag für die Leser, die in den achtziger Jahren geboren sind, unterhaltsam sein, aber für mich als Leserin jenseits dieser Jahrgänge wurde die Ausdrucksweise sehr schnell nervig. Gegen das Wort "verpicht" habe ich während der Lektüre eine regelrechte Aversion entwickelt. Die Geschehnisse auf der Party fand ich sehr dick aufgetragen und absolut unrealistisch. Außerdem nahm das Partykapitel für meinen Geschmack viel zu viel Raum ein und hat mich eher gelangweilt. Sehr berührend fand ich dagegen die Schilderung der ersten Liebe des Protagonisten Krüger und auch die Aufdeckung seiner traurigen Geheimnisse. Gut gefallen haben mir die letzten 18 Seiten des Buches, auf denen ein wenig über das Leben Krügers im Hier und Jetzt erzählt wird. 

    Das Buch war gut und flüssig zu lesen, den Schreibstil in Jugendsprache fand ich gewöhnungsbedürftig. 
    Grimm und Möhrchen - Ein Zesel zieht ein Stephanie Schneider
    Grimm und Möhrchen - Ein Zesel zieht ein (Buch)
    03.05.2022

    Warmherzige und wunderschön illustrierte Geschichten

    Stephanie Schneider hat mit "Grimm und Möhrchen" ein zauberhaftes Buch für Kinder ab 5 Jahren geschrieben.
    Grimm ist ein freundlicher, aber auch einsamer Buchhändler. Wenn es in seinem Buchladen "Bücherkiste" nicht viel zu tun gibt, schreibt er Gedichte. Außerdem ist er ein wenig verliebt in die freiwillige Feline. Sein Leben verändert sich, als an einem Regentag ein kleiner Zesel in seinem Laden steht. Er stellt sich als "Möhrchen" vor und erklärt Grimm, dass er ein bisschen Esel und ein bisschen Zebra ist. Möhrchen zieht in Grimms Haus mit der schiefen Sieben ein, und gemeinsam teilen sie nun ihren Alltag. Grimm ist nun nicht mehr einsam, denn der pfiffige Zesel bringt nicht nur neuen Schwung in sein Leben, sondern sie erleben auch viele kleine Abenteuer.

    Das wunderschön gestaltete Kinderbuch ist auf 125 Seiten in 13 auch unabhängig voneinander zu lesende Kapitel gegliedert. Die einzelnen Geschichten eignen sich ganz wunderbar zum Vorlesen, sind aber auch für Erstleser geeignet. Die Schrift ist groß und gut lesbar, der Schreibstil ist altersgerecht. Die zauberhaften und detailreichen Illustrationen von Stephanie Scharnberg ergänzen die Geschichten. 
    Das Buch enthält viele kreative Wortspiele und ist mit sehr viel Wärme und Humor geschrieben. Sehr schön finde ich auch die beiden Lesebändchen, eins in schwarz, eins in weiß, genau passend zum Zesel. 

    Die Kinder werden den sympathischen Grimm und das niedliche Möhrchen lieben und können sich bereits jetzt schon auf ein zweites Buch über neue Abenteuer der beiden freuen. 

    Absolute Leseempfehlung und 5 Sterne von mir für dieses unterhaltsame Kinderbuch!
    Zusammenkunft Zusammenkunft (Buch)
    29.04.2022

    Anstrengende Gesellschaftskritik

    Ich war sehr neugierig auf den Debütroman von Natasha Brown, da das 114 Seiten umfassende Buch überwiegend positiv besprochen wurde und in England als das erfolgreichste literarische Debüt des Jahres 2021 bezeichnet wird. 

    Der Roman erzählt die Geschichte einer dunkelhäutigen Britin jamaikanischer Herkunft, die aus sehr einfachen Verhältnissen stammt. Mit viel Ehrgeiz und Fleiß hat sie es zur erfolgreichen Investmentbankerin gebracht. Nahezu täglich ist sie Rassismus und Sexismus ausgesetzt.

    Die namenlose Ich-Erzählerin bereitet sich auf ein Gartenfest der Eltern ihres wohlhabenden weißen Freundes vor und lässt währenddessen ihren Gedanken freien Lauf. Einen Schwerpunkt dabei bildet die Auseinandersetzung mit einem gesundheitlichen Problem. Sie ist an Krebs erkrankt und muss wichtige Entscheidungen treffen. 

    Der unzusammenhängende und verwirrende Stil des Buches hat mich nicht begeistert. Ohne Zweifel ist "Zusammenkunft" ein scharfsinniger Roman mit einem sehr wichtigen Thema, der mich allerdings nicht in seinen Bann ziehen konnte. Die Protagonistin ist mir fremd geblieben und hat mich emotional nicht berührt. 
    Die Diplomatin Lucy Fricke
    Die Diplomatin (Buch)
    28.04.2022

    Interessantes Buch über die Welt der Diplomatie

    In ihrem neuen Roman "Die Diplomatin" erzählt Lucy Fricke über das Leben der Botschafterin Fred Andermann. Die ehrgeizige Fred - eigentlich Friederike - ist 50 Jahre alt und arbeitet seit 20 Jahren im diplomatischen Dienst. Ihr letzter Einsatzort war Bagdad, nun befindet sie sich seit einigen Wochen in Montevideo. Der Tag der deutschen Einheit wird auch dort gefeiert, und Fred ist daher mit den Vorbereitungen für das Fest beschäftigt. Die einflussreiche Zeitungsverlegerin Elke Büscher wendet sich an Fred mit einem verzweifelten Hilferuf. Ihre Tochter, die sich in Uruguay aufhält, wird vermisst. Fred ermittelt nicht schnell und gründlich genug.

    Nach einem Jahr in Deutschland wird Fred nach Istanbul versetzt. Ein weiteres Jahr ist vergangen, und die Konsulin wird mit einem neuen Fall konfrontiert, der sie vor große Herausforderungen stellt. Meral, eine deutsch-kurdische Kunsthistorikerin, sitzt wegen ihres Engagements für politisch Verfolgte im Gefängnis. Ihr Sohn Baris will sie dort trotz Reisewarnung der deutschen Behörden besuchen. Weil auf seine Mutter eine Gerichtsverhandlung wartet und er als Jugendlicher für Menschenrechte an einer Demonstration teilgenommen hatte, darf er Istanbul nicht mehr verlassen. Auch der Journalist David, den Fred auf einer Veranstaltung kennengelernt hat, befindet sich wegen seiner Tätigkeit in Schwierigkeiten.

    Der Roman schildert sehr eindrucksvoll, wie Fred an ihre Grenzen stößt und den Glauben an die Diplomatie verliert. Sie muss erkennen, dass das System so ganz anders ist als wir es kennen. Unschuldige Menschen werden verhaftet, müssen wochenlang unter menschenunwürdigen Bedingungen auf ihre Scheinprozesse warten und werden zu hohen Strafen verurteilt. Trotz ihres hohen Ranges ist es Fred unmöglich, unter dem herrschenden Regime Einfluss zu nehmen, und sie beginnt, nach ihren eigenen Regeln zu handeln.

    Das Buch, das aus vielen kurzen Kapiteln besteht, ist in sehr schönem, flüssigem Stil in der Ich-Form geschrieben. Lucy Fricke hat in ihre tiefgründige Geschichte - besonders in der ersten Hälfte - viel Humor einfließen lassen und die Leser auf interessante Art und Weise in die Welt der Diplomaten entführt.

    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt - daher 4 Sterne!
    Unser wirkliches Leben Unser wirkliches Leben (Buch)
    26.04.2022

    Fesselnder Roman über Liebe und Abhängigkeit

    Die englische Autorin Imogen Crimp erzählt in ihrem lesenswerten Debütroman die Geschichte von Anna. Aufgrund eines Stipendiums studiert die 24jährige an einem Londoner Konservatorium klassischen Gesang. Von ihren Eltern erhält sie wenig finanzielle Unterstützung. Um die Miete für ein kleines Zimmer bezahlen zu können, das sie zusammen mit ihrer Freundin Laurie bewohnt, arbeitet sie an den Abenden als Sängerin in einer Jazzbar. Dort begegnet sie dem gutaussehenden Max. Der 38jährige arbeitet bei einer Bank, bewohnt ein eigenes Appartement mit herrlichem Ausblick und verfügt über die finanziellen Mittel, um Anna regelmäßig zum Essen auszuführen. Zwischen beiden beginnt eine Affäre. Anna ist in Max verliebt und wünscht sich eine enge Liebesbeziehung, obwohl Max ihr gleich zu Beginn klargemacht hat, dass er keine ernsthafte Beziehung sucht.
     
    Die unsichere Anna versucht ständig, dem launischen Max zu gefallen, und langsam verschieben sich ihre Prioritäten. Obwohl sie vor einer vielversprechenden Karriere als Opernsängerin steht, vernachlässigt sie mehr und mehr ihr Studium, versäumt immer häufiger Unterrichtsstunden, wichtige Proben und Vorsingen. Als sie bei einem Vorsingen eine Panikattacke erleidet, wird ihr klar, dass ihr Leben so nicht weitergehen kann.
     
    Der Roman wird aus der Perspektive von Anna in der Ich-Form erzählt und beschreibt die außergewöhnliche Beziehung zum unberechenbaren Max, der mal unterhaltend und charmant, dann wieder kalt und unnahbar ist. Max ermutigt sie, ihren Job zu kündigen, wodurch sie sich auch in eine finanzielle Abhängigkeit von ihm begibt, sich aber gleichzeitig zum Ziel setzt, die von Max gern angenommene regelmäßige Unterstützung eines Tages an ihn zurückzuzahlen. 
     
    Der fesselnde und teilweise aufwühlende Roman, der in schönem und intelligentem Sprachstil geschrieben ist, hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und liest sich sehr flüssig. Die fehlenden Satzzeichen bei den Dialogen waren ein wenig gewöhnungsbedürftig.

    Sehr gern habe ich mich von Imogen Crimp, die selbst Operngesang studiert hat, in die interessante Welt der Oper entführen lassen und freue mich schon auf ihr nächstes Buch.
    Ich kann diesen psychologischen Roman mit Tiefgang sehr empfehlen - von mir 5 Sterne!
    Der fürsorgliche Mr Cave Matt Haig
    Der fürsorgliche Mr Cave (Buch)
    25.04.2022

    Bedrückende Familiengeschichte

    Der Droemer Verlag legt mit "Der fürsorgliche Mr. Cave" ein bereits 2008 veröffentlichtes und nun endlich ins Deutsche übersetzte Frühwerk von Matt Haig vor. Es handelt sich um seinen dritten Roman, und es ist das bisher einzige Buch von Matt Haig, das nicht dem Genre der spekulativen Fiktion zugeordnet wird.

    Der psychologische Roman erzählt die zutiefst berührende Geschichte des Antiquitätenhändlers Terence Cave, der hilflos mit ansehen muss, wie sein 14jähriger Sohn Reuben infolge einer Mutprobe tödlich verunglückt. Nachdem Terence Mutter Selbstmord verübt hatte und auch seine Frau bereits vor Jahren bei einem Raubüberfall ums Leben gekommen ist, ist er nun von dem Gedanken besessen, seine Tochter Bryony, Reubens Zwillingsschwester, um jeden Preis vor den Gefahren des Lebens beschützen zu müssen. Er will sie nicht auch noch verlieren, denn sie ist alles, was ihm geblieben ist. Ständig sorgt er sich um sie. Er kontrolliert und überwacht sie, missbilligt ihren Umgang, stellt sie durch seine peinlichen Kontrollen vor ihren Freunden bloß und erstellt eine Liste mit 13 Regeln "für ihre eigene Sicherheit".

    Seine Maßnahmen führen dazu, dass Bryony rebelliert und sich mehr und mehr von ihm abwendet. Sie lügt ihn an und trifft sich heimlich mit ihren Freunden. Terence weitet seine Kontrollen aus, obwohl ihn seine Schwiegermutter Cynthia immer wieder beschwört, seiner Tochter Freiheiten zuzugestehen, statt sie einzusperren. Er kann nicht ertragen, dass seine hübsche Tochter von jungen Männern umworben wird. Letztendlich steigert er sich immer mehr in seine Obsession hinein, und es kommt zur Katastrophe.

    Das in der Ich-Form an die Tochter gerichtete Buch ist keine leichte Lektüre, sie geht unter die Haut und macht sehr betroffen. Das Buch ist fesselnd und hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Der Autor hat den zerstörerischen Weg und die seelische Verfassung seines Protagonisten sowie die damit einhergehenden Halluzinationen sehr intensiv und glaubhaft beschrieben.

    Ich kann diese in wunderbarem Sprachstil geschriebene tragische und aufwühlende Geschichte, die mich noch lange beschäftigen wird, sehr empfehlen. Von mir 5 Sterne!
    Der Tote aus Zimmer 12 Anthony Horowitz
    Der Tote aus Zimmer 12 (Buch)
    20.04.2022

    Gelungener Krimi in englischer Tradition

    Der zweite Kriminalroman von Anthony Horowitz "Der Tote aus Zimmer 12", in dem die ehemalige Lektorin Susan Ryeland ermittelt, knüpft an "Die Morde von Rye Hall" an. Es ist sicher hilfreich, diesen ersten Band zu kennen. Mir fehlte das Basiswissen, da dies mein erster Roman der Serie ist, dennoch habe ich mich sehr schnell zurechtgefunden.

    Susan Ryeland führt mit ihrem Lebensgefährten Andreas auf Kreta ein kleines Hotel. Eines Tages suchen die englischen Eheleute Lawrence und Pauline Treherne Susan auf und berichten ihr, dass in dem von ihnen geführten renommierten Hotel Branlow Hall in Suffolk vor 8 Jahren, am Hochzeitstag ihrer Tochter Cecily, ein Mord passiert ist. Dieser Mord diente dem Schriftsteller Alan Conway als Grundlage für seinen Roman "Atticus unterwegs". 
    Cecily hatte vor kurzem das Buch gelesen und ihren Eltern telefonisch berichtet, dass das Buch die Lösung des damaligen Mordfalls enthält. Der Roman beweise, dass seinerzeit die falsche Person des Mordes für schuldig befunden wurde. Seitdem ist Cecily spurlos verschwunden. Ihre Eltern sind in großer Sorge und bitten Susan, die das Buch seinerzeit lektoriert hatte, ihnen gegen Zahlung eines Honorars in Höhe von 10.000 Pfund zu helfen. Susan ist klar, dass sie für die Ermittlungen zurück in ihre alte Heimat muss und begibt sich auf die Reise nach England. Dort geht sie einer Vielzahl von Spuren nach und gerät selbst in Gefahr. 

    Die Geschichte ist in der Ich-Form äußerst spannend geschrieben und außergewöhnlich, da es innerhalb des Buches ein zweites Buch gibt. In diesem dreht es sich um den Mord an einer Schauspielerin, der durch einen deutschen Privatdetektiv aufgeklärt wird. Beide Fälle sind auf interessante Art miteinander verknüpft.

    Anthony Horowitz ist es gelungen, einen faszinierenden Krimi englischer Tradition vorzulegen, der mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Der gepflegte, kluge Sprachstil liest sich flüssig und hat mir sehr zugesagt. Wer klassische Kriminalromane ohne viel Blutvergießen schätzt, wird viel Lesefreude an diesem Buch haben.

    Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band - Leseempfehlung von mir und 5 Sterne!
    Die sieben Schalen des Zorns Markus Thiele
    Die sieben Schalen des Zorns (Buch)
    12.04.2022

    Anspruchsvoller und aufrüttelnder Roman

    Markus Thiele, Schriftsteller und Rechtsanwalt, hat mit seinem dritten Buch "Die sieben Schalen des Zorns" einen aufrüttelnden und tiefgründigen Roman veröffentlicht, der sich mit dem wichtigen und brisanten Thema Sterbehilfe beschäftigt. 
     
    Max und Jonas kennen sich seit ihrer Internatszeit und haben nie den Kontakt zueinander verloren. Als junge Studenten gewinnen die Freunde eine Segelregatta. Bei der anschließenden Siegesfeier wird viel Alkohol konsumiert, und auf der Fahrt zur Party einer Freundin kommt es zu einem schweren Verkehrsunfall. 
     
    25 Jahre später: Max praktiziert inzwischen als Hausarzt und Internist, Jonas hat Karriere als Staatsanwalt gemacht. 
    Max' Tante Maria, die ihn nach dem Tod seines Vaters aufgenommen hatte, erkrankt an Alzheimer und nimmt ihrem Neffen das Versprechen ab, ihr Sterbehilfe zu leisten. Als die Zeit dafür gekommen ist, verabreicht Max ihr die tödlichen Medikamente. Wenig später wird er wegen Beihilfe zur Selbsttötung angeklagt. Max fürchtet, seine Approbation zu verlieren. Er bittet Jonas, ihm zu helfen und stürzt diesen damit in einen gewaltigen Gewissenskonflikt.
     
    Der Autor erzählt rückblickend die Lebensgeschichten der Freunde: auf der einen Seite die schwere Jugend von Max, die tragischen Verluste, die er erleben musste, auf der anderen Seite der Weg von Jonas, der durch die Dominanz des Vaters vorgezeichnet war. Im letzten Drittel des Buches stehen die Ermittlungen sowie der Verlauf des spannenden Prozesses gegen Max im Vordergrund.
     
    Das in schönem und intelligentem Sprachstil geschriebene Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und zutiefst berührt. Es beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit ein selbstbestimmter Tod möglich ist und ob hierzu Hilfe erlaubt ist. Der Autor erklärt die Unterschiede zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe und bringt dem Leser auf eindrucksvolle Weise die Problematik in der Rechtsprechung nah. 

    Der kluge Roman gehört für mich bereits jetzt zu meinen diesjährigen Lesehighlights.
    Absolute Leseempfehlung von mir und wohlverdiente 5 Sterne!
    Via Torino Via Torino (Buch)
    11.04.2022

    Langatmige Familiengeschichte

    Der Debütroman "Via Torino" von Aja Leuthner, beworben als "Eine große deutsch-italienische Familiengeschichte" weckte sofort mein Interesse. Ich mag Italien, und interessante und gut geschriebene Familiengeschichten mag ich auch. Aber ich wurde leider enttäuscht.
     
    Die Autorin beschreibt auf wechselnden Zeitebenen die Geschichten dreier Frauen in Italien und Süddeutschland. Es handelt sich dabei zunächst um Eleonora, Tochter einer wohlhabenden Familie, die 1969 gegen den Willen ihrer Eltern ihr Jurastudium abbricht, um mit einem Studienkollegen nach Turin zu ziehen. Dort schließt sie sich den Streiks der Arbeiter gegen die damaligen schlechten Arbeitsbedingungen der Automobilindustrie an. Sie verliebt sich unsterblich in den jungen, mittellosen Sizilianer Valerio.
     
    Bei der zweiten Protagonistin handelt es sich um Rosalia, Eleonoras Tochter, die sich unmittelbar nach ihrem Abitur in den neunziger Jahren in einen Italiener verliebt und schwanger wird. Sie erlebt eine bittere Enttäuschung und schwört sich, nie wieder italienischen Boden zu betreten. Als Naturwissenschaftlerin macht sie Karriere und zieht ihre Tochter Milena mit Hilfe ihrer Eltern allein groß.
     
    Milena, Rosalias Tochter, möchte wissen, wer ihr leiblicher Vater ist. Rosalia weigert sich jedoch standhaft, den Namen des Mannes preiszugeben, und Milena macht sich daher ohne Wissen der Mutter auf die Suche nach ihrem Vater.
     
    Der umfangreichste Teil des Romans ist Eleonora gewidmet. Hier nimmt die viel zu ausführliche Schilderung der Arbeiteraufstände in Turin den größten Raum ein. Es ist mir sehr schwergefallen, in die einzelnen Geschichten der Frauen einzutauchen, die Personen sind mir fremd geblieben und haben mich emotional nicht berührt.
    Gut gefallen hat mir dagegen die Schilderung der damaligen italienischen Verhältnisse und die Beschreibung von Rosalias schwieriger Kindheit als Halbitalienerin in Deutschland. 
     
    Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen. Alles in allem ist mir der Roman zu überfrachtet: viel, viel Arbeiteraufstand, etwas sizilianische Mafia, dagegen eher oberflächlich beschriebene einzelne Lebensabschnitte der drei Protagonistinnen. Die Zusammenführung auf den letzten Seiten fand ich ziemlich kitschig und unglaubwürdig.
    Die andere Schwester Die andere Schwester (Buch)
    27.03.2022

    Spannende Kriminalgeschichte

    Das schwedische Autorenduo Peter Mohlin und Peter Nyström hat mit "Die andere Schwester" den zweiten Teil seiner Karlstad-Serie veröffentlicht. Das Buch schließt sich handlungsmäßig an den ersten Band "Der andere Sohn" an, und es ist sicherlich hilfreich, diesen ersten Band zu kennen. Mir fehlte das Basiswissen, da dies mein erster Roman der Serie ist. Die Vorgeschichte wird allerdings in Kurzform erzählt, so dass man sich schnell zurechtfindet.

    Im Mittelpunkt des Geschehens steht John Adderley, ein ehemaliger FBI-Agent, der im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms wieder in Schweden, der Heimat seiner Mutter, lebt. Unter dem Namen Fredrik Adamsson ist er als Ermittler für die Polizei in Karlstad tätig. In den USA war es ihm und seinem Freund und Kollegen Trevor gelungen, den Anführer eines nigerianischen Drogennetzwerkes, Ganiru, hinter Gitter zu bringen. Doch auch aus dem Gefängnis heraus wird er von Ganirus Auftragskillern verfolgt, so dass sein altes Leben ihn schnell wieder einholt.

    In Karlstad wird in einer Kaffeerösterei die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Stella Bjelke war die nicht von jedem geschätzte Geschäftsführerin des Dating Services Raw, einer erfolgreichen Dating-App. Sehr schnell gerät ihre Schwester Alicia Bjelke, die als IT-Verantwortliche bei Raw tätig ist, unter Verdacht. 
    Parallel zur Suche nach Stellas Mörder gerät John mehr und mehr unter Druck, da sein eigenes Leben akut bedroht ist. Nach einem schweren Ermittlungsfehler wird ihm Mona Ejdewik von der Landeskriminalpolizei zur Seite gestellt. Die Zusammenarbeit mit ihr stürzt John in neue Konflikte.

    Der Krimi ist sehr spannend und in schönem Sprachstil geschrieben, er liest sich sehr flüssig, und es gibt einige unerwartete Wendungen. Allerdings war mir keiner der Protagonisten wirklich sympathisch. Die Ermittlungen fand ich nicht immer glaubwürdig, und das Ende empfinde ich als moralisch sehr zweifelhaft. 
    Die Kinder sind Könige Delphine de Vigan
    Die Kinder sind Könige (Buch)
    14.03.2022

    Aufrüttelnde Gesellschaftskritik

    Mit großer Begeisterung habe ich bereits einige Romane von Delphine de Vigan gelesen und mich daher schon sehr auf ihr neues Buch "Die Kinder sind Könige" gefreut.

    Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Mélanie, die von Jugend an ein Faible für Realityshows hat. Ihre eigene Teilnahme an einer Datingshow mit 26 Jahren gerät zum Flop, sie scheidet bereits in der ersten Runde aus. Das Englischstudium gibt sie auf, um in einem Reisebüro zu arbeiten. Sie heiratet Bruno, einen Informatiker, und im gleichen Jahr wird Sohn Sammy geboren, zwei Jahre später Tochter Kimmy.

    Nach Sammys Geburt fällt Mélanie in ein tiefes Loch. Sie füllt die innere Leere, indem sie sich auf den Vorschlag ihres Mannes hin bei Facebook anmeldet. Mélanie findet dort neue Bekannte, postet Kommentare und stellt Fotos ein. Sie hat das Gefühl, endlich wieder am Leben teilzunehmen. Ein Jahr später, nach der Geburt der kleinen Kimmy, wechselt Mélanie von Facebook zu Youtube und verfolgt dort intensiv alle Beiträge, die für sie von Interesse sind. Vor Kimmys 3. Geburtstag postet sie ihr erstes Youtube-Video.
    Sie lässt Kimmy vor der Kamera singen und erzählen, später ist auch Sammy mit dabei. Ihre Filme erreichen immer mehr Abonnenten, man nimmt Kontakt wegen Product Placement auf. Bruno gibt seinen Beruf auf und kümmert sich um die Produktion der Filme. Die neue Tätigkeit bringt ihnen 5 Millionen Follower und einen gewissen Wohlstand, aber auch die ständige Verpflichtung, die Community zu unterhalten. Jede Aktivität, jedes Ereignis wird zum Gegenstand einer Story, der Konsum steht im Mittelpunkt der Filme. Mélanie sieht in all dem ein Geschenk, das Glanz in das gemeinsame Leben gebracht hat.

    Als Kimmy 6 Jahre alt ist, verschwindet sie während eines Versteckspiels mit anderen Kindern der Wohnanlage. Die Polizei wird eingeschaltet, die Ermittlerin Clara wird mit der Welt der sozialen Netzwerke konfrontiert, die ihr bislang völlig unbekannt war.

    Der gesellschaftskritische Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Vermarktung und Präsentation von Kindern durch ihre Eltern im Internet war mir bislang neu und hat mich betroffen und nachdenklich, aber auch wütend gemacht. Die Geschichte hat mich an den Film "Die Truman-Show" erinnert, in dem Truman nach Drehbuch in einer fiktiven Welt lebt und alle Menschen, die ihn umgeben, Schauspieler sind.
    Das großartige Buch zeigt die Schattenseiten der Realityshows und sozialen Netzwerke auf und beschreibt das tägliche Leben der Familien, in denen die Kinder ohne ihre Einwilligung im Internet zur Schau gestellt werden. Es dokumentiert auch die seelischen Schäden, die Kinder erleiden, die für Netzwerke von ihren Eltern kommerziell ausgebeutet werden und keine normale Kindheit erleben dürfen.

    Sehr eindrucksvoll beschreibt die Autorin, wie Mélanie immer mehr in den Sog ihrer Internetsucht gerät und sich ihr ganzes Leben nur noch darum dreht, ihre Kinder in ihrem Kinderkanal zu präsentieren.
    Hochinteressant fand ich die Begegnung mit den inzwischen erwachsenen Kindern von Mélanie und deren Einstellung zu den Jahren als Internetstars am Ende des Buchs.

    Der wunderbare und kluge Erzählstil von Delphine de Vegan hat mir wieder sehr gut gefallen, das Buch fesselte mich bis zum Ende. Es gehört bereits jetzt zu meinen diesjährigen Lesehighlights - von mir eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!
    Darer, H: Mongo Darer, H: Mongo (Buch)
    13.03.2022

    Mit ganz viel Herz und Humor erzählte Geschichte - klare Leseempfehlung

    Der neue, sehr lesenswerte Roman von Harald Darer erzählt die Geschichte eines jungen Paares, das sein erstes Kind erwartet. Dieser schöne Umstand wird getrübt durch die Tatsache, dass Katja, die werdende Mutter, Angst hat, dass das Kind mit dem Gendefekt Trisomie 21 geboren werden könnte. Ihre Sorge ist nicht unbegründet, da ihr Bruder Markus mit dem Down-Syndrom auf die Welt gekommen ist. Harry, der Ich-Erzähler, ist überfordert, nicht nur von der Tatsache, bald Vater zu werden, sondern auch von den nachzuvollziehenden Ängsten seiner Partnerin. Gemeinsam suchen sie einen Spezialisten für Pränataldiagnostik auf.

    Rückblickend erzählt Harry von Albert, dem Jungen mit Down-Syndrom, der im gleichen Dorf wie er lebte und den er einmal derart schlecht behandelte, dass er später von seinem Vater - das einzige Mal in seinem Leben - gezüchtigt wurde. Er beschreibt, wie er den Bruder seiner Freundin Katja kennenlernte, wie befangen er damals war und wie schwer er sich tat, mit Markus ins Gespräch zu kommen. Im Laufe der Zeit beginnt er, das eine oder andere mit seinem Schwager zu unternehmen, und er schildert auf sehr warmherzige und berührende Weise die lustigen Erlebnisse mit Markus, aber auch die ganz und gar nicht lustigen.
    Harry erzählt sehr eindrucksvoll und mit sehr viel Herz und Humor über Markus' Leben mit dem Down-Syndrom, die damit verbundenen Probleme und alltäglichen Herausforderungen, er berichtet aber auch über die liebenswerte und charmante Art seines Schwagers.

    Der Autor ist Österreicher, an seinen besonderen Schreibstil habe ich mich sehr schnell gewöhnt. Es gab natürlich einige mir unbekannte Begriffe und Redewendungen, aber dank des Internets waren Unklarheiten immer schnell beseitigt. Der Roman hat mich von Beginn an in seinen Bann gezogen und bis zum Ende gefesselt und begeistert.

    Das schöne bunte Cover ist ein Hingucker, der Titel eine bewusste Provokation, die hoffentlich viele dazu veranlasst, nicht nur den Klappentext zu lesen.

    Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
    Der Erinnerungsfälscher Abbas Khider
    Der Erinnerungsfälscher (Buch)
    10.03.2022

    Außergewöhnliche und berührende Lebensgeschichte

    Abbas Khider erzählt in seinem neuen, vom Hanser-Verlag veröffentlichten Roman die Geschichte von Said Al-Wahid. Seit fast zwei Jahren ist Said Schriftsteller, er hat an einer literarischen Podiumsdiskussion in Mainz teilgenommen und befindet sich auf der Heimreise nach Berlin zu seiner Frau Monica und seinem Sohn Ilias. Während der Zugfahrt bekommt er einen Anruf seines Bruders Hakim aus dem Irak, der ihm mitteilt, dass die Mutter im Krankenhaus liegt und wahrscheinlich nicht mehr lange leben wird. Said macht sich spontan auf den Weg zum Frankfurter Flughafen und nimmt die nächste Maschine nach Bagdad.

    Auf seiner Reise in die alte Heimat erinnert sich Said an sein bisheriges Leben.
    Als junger Mann floh er vor dem Terrorregime des Irak. Es dauerte Jahre, bis er auf Umwegen endlich in Deutschland ankam. Aber auch dort war es nicht einfach für ihn, der Bürokratismus war eine ständige Herausforderung, die ersehnte Einbürgerung ein mühsamer, sich über Jahre hinziehender Prozess. Seitdem führt er seinen Reisepass, für den er so lange kämpfen musste, ständig mit sich.

    Als er mit dem Schreiben beginnt und seine eigene, wahre Geschichte niederschreiben möchte, stellt er fest, dass seine Erinnerungen unvollständig sind. Ein großer Teil ist durch ein Loch im Gedächtnis verloren gegangen, einfach verschwunden. Er muss seine Gedächtnislücken schließen, neu erfinden, bezeichnet sich selbst als einen Erinnerungsfälscher, der die Lücken mit fiktiven Inhalten füllt.

    Der in wunderschönem Sprachstil geschriebene Roman über Said hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht. Es ist die Geschichte eines Mannes, der seinen eigenen Erinnerungen nicht traut, aber auch eine unter die Haut gehende Geschichte über die Probleme in der neuen Heimat Deutschland, über Vorurteile, wiederkehrende Demütigungen und Schikanen.

    Ich kann diesen großartigen Roman nur empfehlen - von mir wohlverdiente 5 Sterne!
    Für diesen Sommer Gisa Klönne
    Für diesen Sommer (Buch)
    03.03.2022

    Großartige und fesselnde Familiengeschichte

    Gisa Klönne, von der ich bisher noch kein Buch gelesen habe, erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte der Familie Roth.
    Das Buch beginnt damit, dass Franziska für drei Wochen ihren betagten und hilfsbedürftigen Vater Heinrich in dessen Haus betreuen soll. Ihre Schwester Monika ist verreist, und sie soll die geplanten Umbauarbeiten im Haus vorbereiten und überwachen. Vater und Tochter haben sich seit der Beerdigung der Mutter nicht mehr gesehen, und Heinrich reagiert nicht sehr begeistert auf den Besuch seiner Tochter. 

    In zahlreichen Rückblicken aus Franziskas und Heinrichs Sicht schildert die Autorin das Leben, die Sorgen, Enttäuschungen und Schicksalsschläge der Familie.
    Franziska, mittlerweile Anfang 50, wollte schon sehr früh die Welt retten, schloss sich Umweltaktivisten an und verließ nach zahlreichen Diskussionen mit dem Vater gegen den Willen der Eltern bereits mit 17 Jahren das Elternhaus. Sie bezeichnet sich als schwarzes Schaf der Familie, das die Eltern immer nur enttäuscht hat. Sie hat gescheiterte Beziehungen hinter sich, hat Jahre in Ashrams verbracht und ihren Weg immer noch nicht gefunden. Ihre drei Jahre ältere Schwester Monika hat dagegen alles erreicht, was sie sich vorgenommen hatte: Studium, Karriere, Familie, guter Kontakt zu den Eltern. 
    Heinrich, Sohn einer Tänzerin, heiratete früh die Kriegswaisin Johanne. Nach der Geburt der ersten Tochter erleidet die kleine Familie einen Schicksalsschlag, von dem Johanne sich nie mehr erholte. Inzwischen ist Heinrich alt geworden, verwitwet, und gesundheitliche Einschränkungen machen ihm das Leben schwer.

    Gisa Klönne rollt die Ereignisse der Vergangenheit und die Erinnerungen von Franziska und Heinrich ganz behutsam und langsam auf, bisweilen nur in ganz kurzen Abschnitten. Mich hat diese Art des Erzählens von Anfang an begeistert, und ich konnte mich sehr gut in die Charaktere der Personen einfühlen. Der Roman ist in wunderbarem, klugem Sprachstil geschrieben. 
    Sehr gut hat mir gefallen, wie die Autorin den Zeitgeist in ihren Roman hat einfließen lassen. 

    Klare Leseempfehlung von mir und 5 Sterne für diesen großartigen Familienroman!
    Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer, Band 4: Achtung, Raubritter! Cally Stronk
    Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer, Band 4: Achtung, Raubritter! (Buch)
    28.02.2022

    Spannende Detektivgeschichte

    Der Ravensburger Verlag hat den vierten Band der Krimireihe für Kinder "Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer" von Cally Stronk und Patrick Fix veröffentlicht.

    Die Vorgeschichte ist schnell erzählt: Die Zwillinge Lukas und Marie bekommen zu ihrem siebten Geburtstag von ihrer Tante einen Detektivkoffer geschenkt, mit dessen Hilfe sie Kriminalfälle klären können. Die Gegenstände, die sich im Koffer befinden, haben verschiedene magische Fähigkeiten. Zwei Ganoven, Theodor Topf und Doris Deckel, sind in allen Bänden die Gegenspieler von Lukas und Marie.

    In diesem vierten Band geht es um einen geheimnisvollen Schatz auf Burg Rätselstein. Lukas und Marie entdecken während einer Burgführung mit ihren Eltern wichtige Hinweise für ihre Schatzsuche und müssen diverse knifflige Rätsel lösen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Dabei sind natürlich wieder die beiden Ganoven Theodor Topf und Doris Deckel, die es auch auf den Schatz abgesehen haben.

    Die spannende Geschichte ist sehr schön und altersgerecht erzählt, sie eignet sich sehr gut für kleine Leser ab 7 Jahren sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen. Die Schrift ist groß, und die Seiten werden durch die wunderschönen bunten Illustrationen aufgelockert. Die Rätsel, die es nicht nur für Lukas und Marie, sondern auch für die kleinen Leser zu lösen gibt, sind ein wenig knifflig, hier ist vielleicht etwas Hilfe nötig. 

    Besonders hervorheben möchte ich die wunderschönen Illustrationen von Patrick Fix. Die Personen sind ganz süß und liebevoll gezeichnet, und auch die Ganoven jagen den Kindern durch ihr Aussehen keine Angst ein. Das Cover ist farbenfroh gestaltet und passt sehr gut zum Thema "Achtung, Raubritter".

    Eine spannende Detektivgeschichte für Kinder, die ich nur empfehlen kann!
    Vertrauen Dror Mishani
    Vertrauen (Buch)
    23.02.2022

    Großartiger Krimi der leisen Töne

    Der von mir sehr geschätzte Diogenes-Verlag hat mit "Vertrauen" den vierten Band der Krimireihe rund um den mir auf Anhieb sehr sympathischen Inspektor Avraham Avraham von Dror Mishani veröffentlicht. 
     
    Die Geschichte spielt in Tel Aviv. Oberinspektor Avraham war vor Jahren zur Polizei gegangen, um Leben zu retten und Grausamkeit, Gewalt und das Böse zu bekämpfen. Er ist tätig im Ministerium für innere Sicherheit - und äußerst unzufrieden mit seiner Arbeit. Er fühlt sich unterfordert und hat gerade seinem Vorgesetzten ein Versetzungsgesuch übergeben.
    Da kommen auf seine Abteilung gleich zwei neue Fälle zu. In einem Einkaufszentrum vor dem Eingang eines Krankenhauses wird ein wenige Tage altes Baby gefunden, und in einem Hotel ist ein Tourist verschwunden, ohne die Rechnung zu bezahlen. 
     
    Während die Ermittlerin Esthi Wahabe im Fall des Säuglings intensive Nachforschungen anstellt, begibt sich Avi Avraham auf die Suche nach dem vermissten Touristen. Es handelt sich um Jacques Bartoldi, dessen Gepäck wenige Tage nach seinem Verschwinden von angeblichen Verwandten abgeholt wurde. Was ist geschehen? Was hat es mit den beiden Päckchen im Hotelzimmer auf sich? Wer ist der Mann, dessen Name in den Staub einer Fensterscheibe des Hotelzimmers geschrieben wurde?
    Avrahams Spurensuche führt ihn nach Paris, und auch der israelische Geheimdienst, der Mossad, schaltet sich in die Ermittlungen ein ...
     
    Ich habe den Krimi mit sehr viel Freude gelesen. Er ist auf eine ruhige und intensive Art sehr spannend und interessant aufgebaut und hat mich bis zum Ende gefesselt. Der feine, schöne und intelligente Sprachstil hat mir von Anfang an sehr zugesagt, der Autor räumt den Charakteren und Avis Gedankenwelt breiten Raum ein.   
     
    Das großartige Buch, das erfreulicherweise ganz ohne Schimpfwörter auskommt, kann ich jedem empfehlen, der ruhig erzählte Krimis schätzt und auf Blut und Gemetzel gerne verzichtet. 
     
    Ich mag die Schlichtheit der Diogenes-Cover sehr. Das geschmackvolle Cover zeigt eine junge Frau im Profil, das Buch ist in edles Leinen gebunden.
    Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!
    Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene (Buch)
    18.02.2022

    Lehrreiches Bilderbuch über die Bienen

    Der Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag hat in seiner beliebten Glücksfischreihe ein ganz besonderes Bilderbuch von Fhiona Galloway veröffentlicht. Es handelt sich um ein buntes Sachbuch und bringt den Kleinen die Welt der Bienen nahe.

    Was machen die Bienen den ganzen Tag? Wo leben die Bienen? Warum summen Bienen?
    Diese Fragen werden den Kindern in altersgerechter Sprache beantwortet. Das Bilderbuch ist in wunderschönen Farben ganz zauberhaft illustriert und sehr ansprechend. Besonders schön finde ich die eingearbeiteten Klappen auf den beiden letzten Seiten, hinter denen es einiges für die Kleinen zu entdecken gibt.

    Das lehrreiche Bilderbuch macht einen sehr stabilen Eindruck, die Seiten sind dick und fest. Das Buch ist für Kleinkinder ab 2 Jahren geeignet und wird sie ganz sicher begeistern. 

    Das Cover mit dem großen Guckloch ist wunderschön in fröhlichen Farben gestaltet. 
    Die Feuer Die Feuer (Buch)
    10.02.2022

    Außergewöhnliche Geschichte über drei Frauen und ein Theaterstück

    Claire Thomas erzählt in ihrem zweiten Roman "Die Feuer" von drei australischen Frauen, die sich das Theaterstück "Schöne Tage" von Samuel Beckett ansehen. Während die Bewohner Melbournes unter der extremen Hitze leiden, wüten außerhalb der Stadt Buschfeuer.

    Der Roman besteht in erster Linie aus der Gedankenwelt dieser drei Frauen während ihres Theaterbesuchs.
    Margot ist Anfang 70, Professorin für Literatur und steht kurz vor ihrer Pensionierung. Sie ist mit dem Augenchirurgen John verheiratet und Mutter des Optikers Adam.
    Ivy ist Anfang 40, wohlhabende Kunstmäzenin, verheiratet und hat einen Sohn, Eddie. Ihre Stiftung unterstützt das Theater.
    Summer ist 22 und absolviert ein Schauspielstudium, nebenher arbeitet sie als Platzanweiserin im Theater. Sie lebt mit April zusammen, der Inhaberin eines Tattoostudios.

    Während die Frauen das Zweipersonenstück mit Winnie und Willie verfolgen, schweifen ihre Gedanken immer wieder ab. Margot denkt sorgenvoll an das Zusammenleben mit ihrem kranken Mann, Ivy denkt an ihre schmerzvolle Vergangenheit und an ihre Kinder. Summer macht sich Sorgen um ihre Freundin April, die zu ihren Eltern gefahren ist, welche in der Feuerzone leben.

    In der Pause des Theaterstücks kommt es zur Begegnung und zum Austausch der Frauen. Es hat mir sehr gut gefallen, dass dieser Teil des Buches wie ein kleines Drehbuch, das aus vier Szenen mit lebhaften Dialogen besteht, geschrieben ist.

    Die Gedanken der Frauen spiegeln immer wieder das Stück wider, das sie sehen. Es war für mich sehr hilfreich, mich vor der Lektüre des Buchs über den Inhalt des Theaterstücks zu informieren.

    Der beeindruckende Roman ist in intelligenter und schöner Sprache geschrieben, er hat mir gut gefallen. Es war interessant und spannend, den Betrachtungen der sehr unterschiedlichen Protagonistinnen zu folgen, ihre persönlichen Hintergründe zu erfahren, Sorgen und Ängste zu erleben.  
    251 bis 275 von 294 Rezensionen
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